Stefan_T hat geschrieben:Interessanter Auszug daraus:
Lars Penke hat geschrieben:Jede Partnerwahl zielt auf drei Grunddimensionen. Einerseits ist Fitness einschließlich Attraktivität ein Faktor, andererseits geht es um Status und Ressourcen (was vor allem mit Blick auf Kinderwünsche relevant wird). Zusätzlich suchen wir aber auch einen Partner, der uns mag, sprich: vertrauensvoll und fürsorglich mit uns durchs Leben gehen kann. Die Bedeutung der jeweiligen Grundfaktoren hängt vom Kontext ab. Jungen Leuten sind Status und Ressourcen meist noch nicht so wichtig. Wer auf kurzfristige Beziehungen aus ist, für den spielt hauptsächlich Attraktivität eine Rolle. Vertrauenswürdigkeit wird mit Blick auf den Wunsch nach einer dauerhaften Beziehung besonders wichtig. Je nach Lebensumständen muss man Kompromisse eingehen, denn den perfekten Partner, der alles vereint, muss es a) erst einmal geben und er muss b) zu einer Beziehung mit mir bereit sein.
Gleich vorneweg: Ich möchte mit meinem Beitrag nicht verallgemeinern, sondern meinen persönlichen Standpunkt der sich u.a. auch aus meinen direkten (ich war nie AB-ine) und indirekten (die meiner Freundinnen) Erfahrungen gebildet hat.
Ich kann für mich (und auch für die meisten meiner Freundinnen) behaupten, dass sich die Prioritäten bei einem möglichen Partner im Laufe der Zeit ganz klar verändert haben.
Als Teenager habe ich an so Sachen wie "Ressourcen" keine Sekunde gedacht. Da musste der Junge "cool" sein, "angesagt" sein. Ja, im Rückblick kann ich sagen, dass das für uns mit das "Wichtigste" war. Irgendwelche Gedanken an jahrelange Beziehung oder gar Heirat mit Kinderwunsch war bei uns nicht vorhanden. So was spielte damals noch keine Rolle.
Bei uns ging es so ab Studium langsam los, dass wir uns dann schon auch längerfristige Beziehungen gewünscht haben. Kinderwunsch war zwar prinzipiell schon da, aber "erst einmal noch nicht". Die Jungs, die wir in der Schulzeit "cool" fanden, kamen uns mittlerweile eher albern vor. Wir waren raus von zu Hause wollten die neue Freiheit genießen "attraktive Männer treffen" und gleichzeitig aber auch neuen "Halt" finden. Die Beziehungen waren dann nach ein paar anfänglichen "Kurzerlebnissen" auch deutlich länger.
Nach dem Studium ging erst mal viel Zeit für Beruf drauf. Die ersten Monate war ich froh, wenn ich mich Abends in Ruhe hinlegen konnte. Das war leider auch die Phase, wo sich mein damaliger Freund getrennt hat, weil ich einfach zu wenig Zeit für uns beide hatte und er das - verständlicherweise - nicht mittragen wollte.
Als es beruflich routinierter und eingespielter lief, stand wieder "Männersuche" im Raum und dieses Mal ganz klar auch mit dem Punkt "Kinder kriegen". Klar bin ich damit nie direkt ins Haus gefallen, aber unterschwellig spielte das bei der "Suche" immer eine Rolle. Ganz klar ein Unterschied zu früher. Konnte ich mir diesen Mann als Vater für unsere Kinder vorstellen oder nicht? Wie "attraktiv" er ist, spielt für diesen Punkt keine Rolle. Natürlich ist es für das "Gesamtpaket" nicht komplett irrelevant, aber ganz klar weniger wichtiger als noch früher. Kriterien wie Fürsorglichkeit, Verantwortung für eine Familie, auch Stütze für einen, wenn es "mal nicht so gut läuft" (in jeder Hinsicht). Das waren ganz andere Prioritäten, auf die ich - neben dem "Verliebtsein" - geachtet habe als früher.
Ich bin froh, dass ich einen passenden Mann gefunden haben und mit ihm zusammenleben darf. Im Rückblick könnte ich jedoch sagen, dass ich diesen Mann vor zehn Jahren eher "übersehen" hätte.
Ich hoffe, ich trete mit meinen ganz persönlichen Schilderungen (als Nicht-AB-ine) niemanden auf den Schlips. Das wäre nicht meine Absicht gewesen. Ich dachte, dass ich zu diesem Themenpunkt vielleicht damit etwas betragen könnte. Ich wünsche schon mal ein schönes Wochenende.