... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

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Mannanna
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... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Mannanna »

Erkältungswegen habe ich mich gerade an die Schulzeit erinnert: Wenn man krank war, mußte ja Muttern (oder Vater) eine Entschuldigung schreiben.
Bei mir war das höchst selten der Fall. Muttern stand auf dem Standpunkt: "Solange man noch krauchen kann, kann man auch zur Schule gehen."
Wie schnell haben eure Eltern euch zu Hause bleiben lassen?
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")

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Der Essi
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Der Essi »

Da ich fast nie krank war und obendrein ziemlich pflichtbewusst, hat sich das Betteln um Entschuldigungen bei mir erübrigt.
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Frühlingserwachen
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Frühlingserwachen »

Ich war sehr selten krank und bin auch gern zur Schule gegangen, aber eine Geschichte fällt mir ein. 3 Jahre lang hatte ich eine Deutsch-Lehrerin, die meine Interpretationen nicht mochte und mir darauf grundsätzlich eine 4 gab. Ansonsten war ich sehr gut in Deutsch, meine Erörterungen und Analysen beispielsweise fand sie nahezu immer prima. Irgendwann stand mal wieder ein Test (keine Klassenarbeit) an, Gedichtinterpretation. Da ich nie gefehlt und an allen vorherigen Leistungsüberprüfungen teilgenommen hatte, standen die Chancen, die Interpretation nicht nachholen zu müssen, ganz gut...
Meine Mutter und ich haben also gemeinschaftlich beschlossen, dass ich krank aussehen würde und besser mal einen Tag zu Hause bleiben sollte. ;) Immerhin war es für einen guten Zweck. :mrgreen:
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Gilbert
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Gilbert »

Mannanna hat geschrieben:Muttern stand auf dem Standpunkt: "Solange man noch krauchen kann, kann man auch zur Schule gehen."
So war es auch bei mir. Erst wenn die Lehrer mich wegen offensichtlicher Krankheit nach Hause geschickt haben, hat meine Mutter es akzeptiert.

Aus heutiger Sicht gehörte es zum Konzept meiner Eltern nach absoluter Disziplinierung. Nach dem Motto: "Zuerst kommt die Disziplin und die Erfüllung deiner Aufgaben. Der Zustand deiner eigenen Gesundheit und deines Befindens ist dabei nicht maßgeblich...."
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Automobilist

Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Automobilist »

Ich muß gestehen, daß ich mich mit dieser Methode manch lästiger Sportstunde entledigt habe...die ohnehin nur zu blauen Flecken geführt hätte. Meine Mutter hat das genauso gesehen und mein Anliegen unterstützt.
Lisa

Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Lisa »

Mannanna hat geschrieben:Wie schnell haben eure Eltern euch zu Hause bleiben lassen?
Bei mir war das ganz simpel durch Messen der Körpertemperatur geregelt. Bei über 37,5 Grad durfte ich zu Hause bleiben, unter 37,5 musste ich in die Schule.

Bei drohenden Mathe-Schularbeiten, Deutsch-Referaten o.ä. habe ich gelegentlich ein wenig nachgeholfen, um die Wunschtemperatur zu erreichen ... war aber gar nicht so einfach, weil meine Mutter nicht blöd war und das dämliche Fieberthermometer nicht so leicht zu manipulieren war. Die Tee-Methode war beispielsweise gaaaanz schlecht, da hatte man schnell mal 42 Grad Fieber und das kam bei normaler Gesichtsfärbung und kühler Stirn nicht gar so gut. ;)
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Ringelnatz »

Ich bin im Großen und Ganzen gerne zur Schule gegangen und hab daher nicht "krank gespielt". Da ich selten krank war, haben meine Eltern dann auch Verständnis gehabt, wenn ich mal gesagt habe, dass es heute nicht geht. Wenn mir schlecht ist z.B., dann kann ich echt nicht "auf Verdacht" aus dem Haus. Ansonsten bin ich bei allen Beschwerden meist recht tapfer. :gewicht:
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Mannanna
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Mannanna »

Automobilist hat geschrieben:Ich muß gestehen, daß ich mich mit dieser Methode manch lästiger Sportstunde entledigt habe...die ohnehin nur zu blauen Flecken geführt hätte. Meine Mutter hat das genauso gesehen und mein Anliegen unterstützt.
Da kann ich mich allerdings erinnern, daß meine mich einmal am Tag der Bundesjugendspiele entschuldigt hat. Das war immer der schlimmste Tag im Jahr und eine Urkunde habe ich eh' nie bekommen...
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Einsamer Igel »

Mannanna hat geschrieben:
Automobilist hat geschrieben:Ich muß gestehen, daß ich mich mit dieser Methode manch lästiger Sportstunde entledigt habe...die ohnehin nur zu blauen Flecken geführt hätte. Meine Mutter hat das genauso gesehen und mein Anliegen unterstützt.
Da kann ich mich allerdings erinnern, daß meine mich einmal am Tag der Bundesjugendspiele entschuldigt hat. Das war immer der schlimmste Tag im Jahr und eine Urkunde habe ich eh' nie bekommen...
Bei uns galten an dem Tag keine Entschuldigungen, die nicht vom Arzt kamen. :?
Meine Güte... die haben so getan, als wäre diese Drecksveranstaltung wer weiß wie wichtig! Dabei hat sie mir nur die Lust auf Sport gänzlich verleidet!
Lisa

Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Lisa »

Bundesjugendspiele? :shock: Klingt ja furchtbar! Ein Glück, dass es sowas in Ö nicht gibt ...
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Gilbert
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Gilbert »

Lisa hat geschrieben:Bundesjugendspiele? :shock: Klingt ja furchtbar! Ein Glück, dass es sowas in Ö nicht gibt ...
In der DDR gab es das auch alljährlich. Nur hatte das Kind einen anderen Namen und ich mochte es auch nicht...
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Lazarus Long
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Lazarus Long »

Gilbert hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben:Bundesjugendspiele? :shock: Klingt ja furchtbar! Ein Glück, dass es sowas in Ö nicht gibt ...
In der DDR gab es das auch alljährlich. Nur hatte das Kind einen anderen Namen und ich mochte es auch nicht...
Die Spartakiade hatte aber, nachdem, was mir darüber erzählt wurde, einen anderen Stellenwert als die Bundesjugendspiele - zumindest so, wie ich sie erlebt habe. :gruebel:
Alle Jahre wieder habe ich nur beim Ballweitwurf, keine Ahnung, wie das richtig hieß, ein paar Punkte geholt, ansonsten war es halt einfach ein Tag, an dem man an der frischen Luft war, ähnlich einem Wandertag, nur ohne zu wandern.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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Gilbert
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Gilbert »

Lazarus Long hat geschrieben:Die Spartakiade hatte aber, nachdem, was mir darüber erzählt wurde, einen anderen Stellenwert als die Bundesjugendspiele - zumindest so, wie ich sie erlebt habe.
Der Spartakiade ging noch eine Veranstaltung voraus und die fand jedes Jahr am internationalen Tag des Kindes an jeder Schule für alle Schüler statt.
Die Spartakiade an sich war nur für ausgewählte Athleten.
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Birdfood »

Ich habe fast nie gefehlt. Lag aber nicht daran, daß mir die Schule Spaß gemacht hätte, sondern ich wusste, daß ich ein schlechter Schauspieler bin und ich auf jeden Fall hin musste, wenn ich nicht gerade Durchfall und Erbrechen hatte.
Bei den Bundesjugendspielen war ich dann doch einmal krank und bekam deshalb im Zeugnis gleich eine Note schlechter.
I can´t find on google but it´s delicious
Automobilist

Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Automobilist »

Um mir die Lust auf Sport zu verhageln hätte es keiner Veranstaltungen mehr bedurft...vermutlich waren die anderen froh, daß ich die Gesamtwertung nicht vermiest habe. Ich war nie sportlich und bin auch als Kind nie gerannt - schon gar nicht nach einem Ball; wozu hätte das gut sein sollen...heute bin ich es noch weniger; Sport ist für mich etwas, mit dem ich niemals in Berührung kommen mochte..
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von blaufusstoelpel »

Mannanna hat geschrieben:Wie schnell haben eure Eltern euch zu Hause bleiben lassen?
Also, ich :shy: bin nur zu Hause geblieben, wenn es wirklich nicht mehr anders ging. Es war eher so, dass meine Eltern ein Machtwort sprechen mussten, damit ich zu Hause blieb. Krankheiten vortäuschen :dont: kam für mich aus moralischen Gründen nie in Frage - und aus den zwei folgenden Gründen:

1) Wenn ich krank war, musste ich den Tag zu Hause im Bett verbringen; ich durfte höchstens mal bei Erkältungen zum Spazieren gehen an die frische Luft - ein paar Runden um den Block; Fernsehen gab es auch nicht (Lesen durfte ich); es gab nur gesundes Zeug zu essen (keine Süßigkeiten); Telefonieren nur, um die Hausaufgaben abzufragen, usw.

2) Wenn ich krank war, musste ich auch immer zum Arzt gehen. Darauf haben meine Eltern stets bestanden. Es gab auch nur einen einzigen schnell erreichbaren Arzt. Außerdem sind da alle aus der Schule hingegangen.

Der Arzt hatte so ein extra Untersuchungszimmer für Kinder und Jugendliche, das man direkt aus dem Wartezimmer betrat (also kein Flur). Die Praxis war schlecht organisiert, viele Materialien wurden in diesem Zimmer gelagert, so dass die Arzthelferinnen ständig in das Kinder- und Jugendlichen-Untersuchungszimmer gingen, um Sachen für die anderen Zimmer zu holen oder dort abzustellen (auch während der Untersuchungen). Während die Tür aufging, konnten einige Leute aus dem Wartezimmer auch immer in das Untersuchungszimmer reingucken - ist ja auch interessanter als die ApothekenUmschau.

Ich hatte schon als Grundschüler immer ein sehr ausgeprägtes Schamgefühl, sicherlich ausgeprägter als bei den meisten Menschen. Allein die Vorstellung, dass ich möglicherweise ganz oder halbnackt bin, während ich gerade untersucht werde, während die Tür von diesen unsensiblen Arzthelferinnen aufgestoßen wird, und ein fieses Läster-Mädchen aus der Klasse im Wartezimmer sitzt, und dann auch noch genau in dem Moment reinguckt, war für mich abschreckend genug, um niemals eine Krankheit vorzutäuschen.
Was der Gierige sucht ohne zu finden, findet der Liebende ohne zu suchen. (Unbekannt)
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Dana
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Re: ... und kann deshalb nicht zum Unterricht erscheinen...

Beitrag von Dana »

Meine Eltern haben mich fast immer zu Hause gelassen, wenn ich behauptet habe, dass es mir nicht gut ging. Auch dann, wenn sie sich dachten, dass es mir körperlich nicht so schlimm ging.
Aber ich denke, sie haben mir einfach vertraut, dass ich nicht aus purer Unlust krank sein wollte, sondern ich richtige Angst und Probleme hatte.
Nachdem ich meinen Eltern erzählt hatte, wie schrecklich es für mich in der Schule war, ging es auch viel leichter mit dem Überreden und eine Zeit lang hab ich komischerweise immer ein Tag vorm Sportunterricht irgendwas verstaucht, so dass ich auf der Bank sitzen durfte. Einmal hab ich sogar mit meiner Mama vorher eingeübt, den ganzen Schultag über leicht zu hinken, damit es auch einigermaßen realistisch war. Schließlich war es nicht glaubwürdig, sich jede Woche immer nur den linken Arm zu verstauchen.
Allerdings haben meine Eltern immer überwacht, dass ich trotzdem alle Hausaufgaben mache. Auch dann, wenn ich wirklich krank war. Auch ein neues Thema war keine Ausrede für ungemachte Hausaufgaben... ältere Geschwister sei Dank :roll: .
Was bei meinen Eltern auch immer ging: ich hab öfter auch mal "richtig" geschwänzt und hab dann immer 2 Tage später um eine Entschuldigung gebeten. Meist haben sie das ohne Nachfragen gemacht. Auf jeden Fall wollten sie mir nicht wegen unentschuldigter Fehltage meine Zukunft versauen.
Für Bundesjugendspiele, Sportfeste, Wandertage und co wurde ich sowieso perse entschuldigt... also ja, man merkt, es gab eine Zeit, da wurde ich öfter entschuldigt, als dass ich in der Schule war ;) .
Nach dem Schulwechsel hab ich dann aber nie mehr krank gemacht. Meine Fehltage seit dem in Schule, Arbeit, Uni und co waren wahrscheinlich zusammengerechnet weniger als die vor dem Schulwechsel.