Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Christoph

Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Christoph »

Wenn sich Leute kennen lernen, kommt man schnell zum Thema Hobbies. Wie aber soll man damit umgehen, wenn man Interessen hat, die eher ungewöhnlich sind, bzw wenn man sich für typische Interessen gar nicht begeistern kann?

Bei mir geht es darum, dass ich mich als Mann eigentlich für Fußball und Autos interessieren sollte. Beim Fußball sehe ich aber nur zwei Dutzend Leute, die über einen Rasen laufen und kann mich dafür überhaupt nicht begeistern. Leider werde ich manchmal fast wie ein Vaterlandsverräter angesehen, wenn ich das jemandem erkläre.
Mein eigenes Auto sehe ich als Arbeitsgerät, dass mich von A nach B bringen und dabei Waren mitnehmen kann. Ein Statussymbol ist mein Auto nicht. Daher brauche ich auch nichts besonders und kann auch nicht mit Fachbegriffen um mich werfen.
Stattdessen verbringe ich meine Freizeit gerne in Archiven, um Ahnenforschung zu betreiben. Da haben die meisten sofort ihre Vorurteile, wie langweilig das doch sein müsse, und dass das doch nur von gelangweilten Ruheständlern betrieben würde. Dass ich den Großteil meines Freundeskreises in Archiven kennengelernt habe und mir dieses Hobby schon viele Kontakte eingebracht hat, glauben mir die wenigsten.

Die Konkrete Frage ist also, wie ich damit umgehen soll, wenn ich beim Kennenlernen meine Chancen erhöhen will.
Sollte ich lieber lügen, um mich dem Durchschnitt anzupassen? Die schonungslose Wahrheit sagen, die mich womöglich etwas merkwürdig und sonderbar darstellt? Oder eine taktische Wahrheit entwickeln (zB sagen ich sei komplett unsportlich (ohne eine Sportart zu nennen), nicht in der Lage mir einen Sportwagen zu leisten (ohen das damit verbundene Desinteresse anzusprechen) und ich sei Hobbyhistoriker (anstatt den Schwerpunkt zu nennen)?
Oder hat jemand eine ganz andere Lösung, an die ich nicht gedacht habe? Wie sind Eure Erfahrungen?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Kief

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Kief »

Ich gehe davon aus, dass man nahezu jedes Hobby faszinierend vermitteln kann.
Wenn man dabei Begeisterung ausstrahlt,
sich halbwegs spannende Anekdoten auswaehlt,
und sich von Individuen fernhaelt, deren Intellekt die Evolution verpennt hat.

Ausserhalb von Flirts bekomme ich das zumindest hin.


CU, Kief
w82nrw

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von w82nrw »

Christoph hat geschrieben:Wenn sich Leute kennen lernen, kommt man schnell zum Thema Hobbies. Wie aber soll man damit umgehen, wenn man Interessen hat, die eher ungewöhnlich sind, bzw wenn man sich für typische Interessen gar nicht begeistern kann?
Es gibt nichts faszinierenderes als ein Mensch der sich für etwas begeistern kann.
Steh dazu, aber mach es mit Überzeugung! Und täusche auf keinen Fall Interesse für etwas vor was dich nicht interessiert. Sonst darfst du unter Umständen erklären welchen Sportwagen du möchtest und welche Vorteile du beim Powerwover gegenüber dem klassischen Kadix-Antrieb siehst.
Nimms locker und mit Humor dass dir unter Umständen Vorurteile begegnen und erklär deine Sicht der Dinge. Notfalls bevor du dein Gegenüber mit Monologen langweilst, spiel den Ball zurück und frag sie was sie interessiert.
Kapume

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Kapume »

Ich würd' ehrlich sein.
Sagt sich immer so einfach, hab' selbst damit Schwierigkeiten... öffne mich je nach Gegenüber (Sympathie oder nicht) mal mehr mal weniger.

Finde das Hobby Ahnenforschung toll und besonders. Und wenn dein Gegenüber interessiert ist, dann wird es zuhören und interessiert sein. Genauso, dass du kein Fußball magst, dann wird es sich interessieren, wieso nicht. Oder das Interesse kommt, während du erzählst.

Denke, dass man nicht Hobbies der Masse haben muss, um attraktiv und interessant zu sein. Sondern man sollte zu sich stehen.

Und wenn das Gegenüber an deinen Ausführungen kein Interesse hat, dann einen anderen Gesprächspartner suchen.

(Soll nicht Oberlehrerhaft klingen, für mich ist das auch anstrengend und ich binde auch nicht jedem auf die Nase, dass ich XY tooooll finde, aber wenn ich Sympathie spüre und mich wohl fühle oder mir am Anderen was liegt, dann öffne ich mich- ansonsten mach ich unverfängliches Smalltalk)
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Berglöwe
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Berglöwe »

Ich habe um mich viele Leute, auch auf Arbeit, die mit Fußball, Alkohol, PS-Boliden und ähnlich weit verbreiteten Themen nichts anfangen können.

Allgemein muss ich aber sagen, dass es zumindest mir erstmal schwer fällt mit jemanden in tiefere Gespräche einzusteigen, wenn die Interessen vollkommen unterschiedlich (disjunkt) sind. Wenn man ein wenig Massenkompatible Interessen hat und sich mit dem Gespräch schwer tut wirds schwierig. Es kommt dann vor allem darauf an sein, dass man für sein Hobby brennt und diese Begeisterung ansteckender Weise übertragen kann. Natürlich ist auch die Persöhnlichkeit des Gegenübers nicht zu vernachlässigen. Es nützt halt nix zu versuchen einen verbohrten Holzkopf zu begeistern, der auf seiner eingeschränkten Sichtweise gegenüber deinem Hobby beharrt.

Anpassen? Nein aber es schadet nicht sich auch ggf. bei dem einen oder anderen Thema mitreden Ahnung zu haben, wo man gute Chancen hat, dass auch andere was dazu erzählen können. Man muss ja nicht lange bei diesen Themen bleiben aber als Eisbrecher ist sowas nützlich. Ein gewisses Maß an Gemeinsamkeiten hilft enorm bei der Kontaktaufnahme.
Diesbezüglich ist es sehr nützlich Querbeet zu lesen, Dokus zu schauen und die mal die ein oder andere Newsseite zu lesen. Und, man glaubt es kaum, man stößt hin und wieder auf (ggf. neue) Themen, die vielleicht viel interessanter sind, als man vorher geglaubt hat.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Gahaltan »

Christoph hat geschrieben:
Die Konkrete Frage ist also, wie ich damit umgehen soll, wenn ich beim Kennenlernen meine Chancen erhöhen will.
Sollte ich lieber lügen, um mich dem Durchschnitt anzupassen? Die schonungslose Wahrheit sagen, die mich womöglich etwas merkwürdig und sonderbar darstellt? Oder eine taktische Wahrheit entwickeln (zB sagen ich sei komplett unsportlich (ohne eine Sportart zu nennen), nicht in der Lage mir einen Sportwagen zu leisten (ohen das damit verbundene Desinteresse anzusprechen) und ich sei Hobbyhistoriker (anstatt den Schwerpunkt zu nennen)?
Oder hat jemand eine ganz andere Lösung, an die ich nicht gedacht habe? Wie sind Eure Erfahrungen?

ich kenne fast nur leute, die fussball und autos für prollig und langweilig halten.
du solltest einfach schauen, dass du mehr in kontakt mit leuten kommst, die auf deiner wellenlänge sind, anstatt irgendwelche sachen zu verschweigen im bei fraun anzukommen, mit denen du von anfang an wenig gemein hast.
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Siegfried
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Siegfried »

Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
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Mondsinger
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Mondsinger »

Stehe einfach zu deinen Interessen. Jeder Mensch ist da verschieden und es ist halt so. Was nützt es sich da zu verbiegen und etwas zu heucheln.



Vor kurzen (noch gestern) habe ich bei einer Arbeitskollegin gehört das eines ihrer Hobbys "Shopping" ist. Da drüber lässt es sich aber wirklich sehr stark streiten ob das jetzt wirklich so das tollste ist was man sich vorstellen kann ;) Aber nun ja. Sie steht dazu.
w82nrw

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von w82nrw »

Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Mal abgesehen davon dass ich anderer Meinung bin: AB zu sein könnte man verschweigen bis sich dieser Zustand erledigt, aber was bitte bringt es mir wenn ich mein Hobby, dass ich vermutlich weiter ausüben möchte, verheimliche?
Nonkonformist

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

In Holland war mein leben so das ich tagsüber beruflich trickfilmzeichner war, und nebenbei
comics für fanmagazines gemacht habe. Ich habe viel comics gelesen, und war auf ziemlich
viele comicsbörsen. Was ich noch an zeit übrich hatte verbrachte ich mit bücher lesen, musik
hören und fernseh gucken; ich bin in der zeit so gut wie gar nicht ausgegangen (diskos, kneipen
& co, war eigentlich nur regelmäßig ins kino, meist alleine.) Hab dann auch mal ein paar jahre
lang regelmäßig akt gezeichnet.
Mein sozialfeld bezog ich aus meinen beruf und aus den comicszeichner die ich auf den
börsen regelmäßig traf - interessante frauen lernte ich kaum kennen.

Bevor dieser zeit in der schule waren meine hobbies nicht viel anders; ich zeichnete
für mich comics, machte ab und zu auch mal was trickfilmmäßigs, las viel comics,
habe fernseh geguckt, las viel bücher, so wohl romane als auch wissenschaftliches,
meist astrofysik, evolutionsbiologie und so, und war nie in diskos oder kneipen, am
allerbesten war ich mal auf klassenfeier. Sport, vereine, etc, waren auch nicht mein
ding. Meine hobbys, die machte ich für mich alleine daheim; es gab ein paar freunde,
aber wir besuchten einander gegenseitig zur hause und redeten dort, wir sind nicht
ausgegangen. Frauen waren nie dabei.

Viele frauen die sich für so was begeistern konnten bin ich dabei nicht begegnet.
Ich war in effekt ein nerd/geek mit nerd/geek hobbys, die ich hauptsächlich daheim
ausübte. Aber gut, nichtdestotrotz haben sich in der schulzeit doch noch einige mädchen
in mich verknallt.

Nachdem ich -aus beruflichen gründe -nach Deutschland umgezogen bin hat das comics
zeichnen dann nachgelassen, und war ich mehr mit kollegen unterwegs. (Auch sehr viel
kino, aber auch after work in kneipen, restaurants und ab und zu sogar auch mal in diskos.)
Aber auch in der zeit habe ich außerhalb der arbeit nur ganz wenig menschen kennen
gelernt - mit den unterschied das es hier viele interessante frauen in der arbeit gab.
In der periode habe ich auch ab und zu, und in eine periode regelmäßig, frauen
gedatet, ohne das das zu eine beziehung geführt hat.
Auch andere übliche sachen haben mich nie interessiert - häuschen kaufen und
einrichten und so; ich war schon zufrieden mit ein bett, ein tisch mit stühle,
und platz für den fernseher und computer, habe da nie viel geld in meinem einrichtung
reingesteckt; mein ganzes sozialkreis, mein ganzer ersatzfamilie, das war in der arbeit,
und die haben auch nicht anders gelebt, waren meist jungeselle freiberufler aus anderen
EU-staaten. Und bei mir zuhause kamen nur die allerengsten freunde; wir haben uns meist
außerhalb in kneipen getroffen.

In der zeit ist der kluft zwisschen mir und den meisten menschen meiner eigenen generation
gewaltig gewachsen; ich hatte ein komplett anderer lebensstil. (Als freiberufler auch meine
eigene arbeitsstunden bestimmt, hatte nie ein auto oder sogar mal ein führerschein, hatte
ein sehr unregelmäßiger tagesablauf, die familie die ich noch hatte auf 800 km entfernung,
etc, etc) So wie die meisten normalos lebten - alle geld und energie in den nachwuchs und das
eigene nest, das wollte ich für mich auch nie.

Was desinteressen angeht - im meinem berufsfeld interessierten sich die wenigsten
für fußball, autos und co, aber ausserhalb ist das anders.
Zum beispiel die schwiegerfamilie meines bruders, interessieren sich sehr für
autos, fußbal, motorclubs, tattoos und so, und überhaupt nicht für comics oder
trickfilm, sie arbeiten meist in der bau. Kaum gemeinsamkeiten, und kaum
gemeinsame gesprächsthemen.
Peter

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Peter »

Christoph hat geschrieben: Die Konkrete Frage ist also, wie ich damit umgehen soll, wenn ich beim Kennenlernen meine Chancen erhöhen will.
In dem Du Ihr erzählst, was Dich an dem Hobby begeistert. Wenn sie dann zu dem Schluss kommt, dass sie dem Hobby nichts abgewinnen kann, wird sie Dich üblicherweise einfach mit weiblicher Langmut Deinem Hobby frönen lassen. Wegen dem Hobby wird sie Dich nicht ausmustern. Wenn Du sie aber stundenlang mit dem Hobby zulaberst und jeden Versuch von ihr ignorierst, das Thema zu wechseln, wird sie eventuell zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht passt mit euch ;)
Das hat dann aber nichts mit dem Hobby zu tun, sondern mit der Gesprächsgestaltung.
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Berglöwe
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Berglöwe »

w82nrw hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Mal abgesehen davon dass ich anderer Meinung bin: AB zu sein könnte man verschweigen bis sich dieser Zustand erledigt, aber was bitte bringt es mir wenn ich mein Hobby, dass ich vermutlich weiter ausüben möchte, verheimliche?
Der Gedanke ist jetzt so verkehrt auch nicht, wenn man die Breite möglicher "Hobbies" bedenkt. Es ist eine Frage, in wie weit man sich mit dem entsprechenden Hobby in Extremen bewegt und ob man damit sich weit abseits des gesellschaftlichen oder des gruppenspezifischen Konsens bewegt. Dann kann es möglicherweise sinnvoll sein, das man es erst später mal (auf Anfrage) erwähnt. Ich habe auch schon Extremsportler in meiner Branche kennengelernt und die geben nicht gleich bei der Bewerbung und dem Gespräch an, dass sie ungesichertes Freihandklettern betreiben. Dieser klassische Rat bei Bewerbungsratgebern bzgl. Hobbies hat schon Hand- und Fuß, der sich.

Wie gesagt: niemand soll lügen oder was verschweigen aber die Wahrheit darf kontextabhängig zur rechten Zeit korrekt platziert werden.

in der zeit ist der kluft zwisschen mir und den meisten menschen meiner eigenen generation
gewaltig gewachsen; ich hatte ein komplett anderer lebensstil. [...], die familie die ich noch hatte auf 800 km entfernung,
etc, etc)
Bezüglich dieser zwei Dinge geht es mir genauso. Ich habe gerade in letzter Zeit sehr oft das Gefühl nicht mal Ansatzweise in meine Generation zu passen. Wenn ich ca. 10 bis 20 Jahre auf mein Alter addiere, dann passts einigen Stellen wieder ganz gut. Familie ist bei mir auch weit weg. Auf Arbeit gibt es sogar Frauen und das will was heißen im technischen Bereich. Leider großteils schon vergeben oder nicht interessiert. Freizeittechnisch ist Frauenkennlernquote bei meinen Vorlieben gleich 0 obwohl ich mich in letzter Zeit drum kümmere, dass es nicht mehr so ist.
Rosta

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Rosta »

Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Gut auf den Punkt gebracht.
w82nrw hat geschrieben:aber was bitte bringt es mir wenn ich mein Hobby, dass ich vermutlich weiter ausüben möchte, verheimliche?
Seelenfrieden mit anderen. Bessere Chancen auf die Beziehungsanbahnung. Und so weiter.
Christoph hat geschrieben:Die Konkrete Frage ist also, wie ich damit umgehen soll, wenn ich beim Kennenlernen meine Chancen erhöhen will.
Sollte ich lieber lügen, um mich dem Durchschnitt anzupassen?
Kann ich dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen.
w82nrw

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von w82nrw »

Rosta hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Gut auf den Punkt gebracht.
Von was für Hobbys reden wir, Ahnenforschung? Oder sowas wie das Betreiben eines Internetbewertungsportal für Prostituierte mit dem Prädikat "persönlich getestet" :gruebel:

Ich kann mir vorstellen dass es Hobbys gibt die anecken (siehe oben) aber nur weil es ein ungewöhnliches ist? Da würde mich ernsthaft interessieren was das sein soll? Bitte hier im Thread oder als PN melden!
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Lilia
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Lilia »

Rosta hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Gut auf den Punkt gebracht.
w82nrw hat geschrieben:aber was bitte bringt es mir wenn ich mein Hobby, dass ich vermutlich weiter ausüben möchte, verheimliche?
Seelenfrieden mit anderen. Bessere Chancen auf die Beziehungsanbahnung. Und so weiter.
Christoph hat geschrieben:Die Konkrete Frage ist also, wie ich damit umgehen soll, wenn ich beim Kennenlernen meine Chancen erhöhen will.
Sollte ich lieber lügen, um mich dem Durchschnitt anzupassen?
Kann ich dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen.
Also Christoph hätte bei mir mit der Nennung seines Hobbies voll ins Schwarze getroffen.
Ich habe auch schon Ahnenforschung betrieben und bin dabei auf total interessante Geschichten gestoßen: Auf Auswanderer und deren Briefe aus der Neuen Welt, liebevolle Briefe und Postkarten aus dem 1. Weltkrieg, einen Mann, dessen Frau gestorben war und der dann die Schwägerin geheiratet hat, auf die Probleme, die eine calvinistische Frau hatte, die einen Katholiken heiraten wollte (und es dann doch hat sein lassen), auf eine Familie, die alle ihre Kinder 1920 durch die Grippeepedemie verloren hat und dann ein Waisenkind aus der Verwandtschaft großgezogen hat.
Nichts anderes als solche Geschichten kommen doch auch in Filmen vor.

Wenn man von seinem Hobby mit leuchtenden Augen und einer gewissen Begeisterung erzählt, dann ist das in meinen Augen okay. Ich gönne einem potenziellen Partner seinen Spaß und ganz ehrlich: muss man denn seine Zeit komplett immer mit seinem Partner verbringen? Ich denke mal nicht. Insofern ist es doch egal, ob ein Mann Ahnenforschung betreibt oder an Autos rumschraubt. So lange noch Zeit vorhanden ist, die man gemeinsam ausfüllen kann, ist jedes Hobby erlaubt.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
AtTheRearWindow

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von AtTheRearWindow »

Ich habe absolut keinen Zugang zu Musik. Ich habe mir vielleicht ein oder zweimal im Leben Musik angemacht, ich gehe nicht auf Konzerte, ich tanze nicht, ich kann nicht über Musik reden. Da bin ich ein Freak, und das weiß ich auch. :mrgreen:

Manchmal wird mir das auch gesagt. Letztens habe ich das einer Frau auf einer kleinen Feier gesagt, und danach war ich für sie der Rest des Abends lang ein psychopathischer Serienkiller. :mrgreen:

Ist vielleicht ein bisschen extrem, aber es ist trotzdem ein großes, großes Defizit bei sozialen Kontakten. Viele Menschen reden viel und gerne über Musik, und ich habe das Gefühl, dass es gerade beim Kennenlernen immer eine große Rolle spielt. In einigen Fällen vielleicht sogar eine entscheidende. Von Leuten in meinem Umfeld, die sich auf Partys kennengelernt haben, den ganzen Abend über Musik geredet haben, und dann zusammen nach Hause gegangen sind ganz zu schweigen. :mrgreen:

Und Tanzen ist natürlich auch keine Option.
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Siegfried
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Siegfried »

w82nrw hat geschrieben:
Rosta hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Gut auf den Punkt gebracht.
Von was für Hobbys reden wir, Ahnenforschung? Oder sowas wie das Betreiben eines Internetbewertungsportal für Prostituierte mit dem Prädikat "persönlich getestet" :gruebel:

Ich kann mir vorstellen dass es Hobbys gibt die anecken (siehe oben) aber nur weil es ein ungewöhnliches ist? Da würde mich ernsthaft interessieren was das sein soll? Bitte hier im Thread oder als PN melden!
Ich stell mir Leute vor die erst gar keine wirklichen Hobbys haben... oder zählt vielleicht täglich 10 Stunden vor der Glotze zu hängen oder PS3 zu spielen auch als Hobby. :gruebel:
Was ist mit Geschlechter untypischen Hobbys ?... ein Mann der Puppen sammelt wirkt auch irgendwie komisch.... allgemein ungewöhnliche Sammelleidenschaften können komisch wirken.
Alle Hobbys was so in Richtung des Stubenhocker Nerd geht ist mit vorsicht zu genießen auch was in Richtung oberspießig irgenwie geht... im Dackelclub zu sein und Briefmarken zu sammeln wirkt auch nicht gerade cool.
w82nrw

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von w82nrw »

AtTheRearWindow hat geschrieben:Ich habe absolut keinen Zugang zu Musik. Ich habe mir vielleicht ein oder zweimal im Leben Musik angemacht, ich gehe nicht auf Konzerte, ich tanze nicht, ich kann nicht über Musik reden. Da bin ich ein Freak, und das weiß ich auch. :mrgreen:

Manchmal wird mir das auch gesagt. Letztens habe ich das einer Frau auf einer kleinen Feier gesagt, und danach war ich für sie der Rest des Abends lang ein psychopathischer Serienkiller. :mrgreen: .
Bei Musik habe ich keine besonderen Vorlieben, es ist manchmal eher so dass ich die Ruhe brauche, z.B. wenn ich Geschichten schreibe....
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Gahaltan »

w82nrw hat geschrieben:
Rosta hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:Ungewöhnliche Hobbys zu haben ist genauso wie AB zu sein. Mit beidem kann man gesellschaftlich auf die Schnauze fallen wenn man das überall rausposaunt.
Gut auf den Punkt gebracht.
Von was für Hobbys reden wir, Ahnenforschung? Oder sowas wie das Betreiben eines Internetbewertungsportal für Prostituierte mit dem Prädikat "persönlich getestet" :gruebel:

Ich kann mir vorstellen dass es Hobbys gibt die anecken (siehe oben) aber nur weil es ein ungewöhnliches ist? Da würde mich ernsthaft interessieren was das sein soll? Bitte hier im Thread oder als PN melden!

genau den gedanken hatte ich auch.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
w82nrw

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von w82nrw »

Siegfried hat geschrieben:Ich stell mir Leute vor die erst gar keine wirklichen Hobbys haben... oder zählt vielleicht täglich 10 Stunden vor der Glotze zu hängen oder PS3 zu spielen auch als Hobby. :gruebel:
Ähm das könnte ein Problem sein aber keines was mit ungewöhnlichen Hobbys zu tun hat.
Jemand der 10h täglich vor der Glotze hockt fällt unter das, was Frauen meinen mit "steht nicht mit beiden Beinen im Leben"
Siegfried hat geschrieben:Was ist mit Geschlechter untypischen Hobbys ?... ein Mann der Puppen sammelt wirkt auch irgendwie komisch.... allgemein ungewöhnliche Sammelleidenschaften können komisch wirken.
Ich hab mal einen Mann kennengelernt der Bierdeckel gesammelt hat, er konnte zu jedem Deckel eine kleine Geschichte erzählen und war auch deshalb ein Frauenschwarm.
Auf der anderen Seite habe ich in einer SB jemand kennen gelernt der davon abgeschreckt wurde dass ich mich gerne handwerklich betätige, zum damaligen Zeitpunkt meiner Schwester beim Hausbau geholfen habe, schon Möbel restauriert habe, kleine Reparaturen selber mache und auch keine Angst vor Maschinen habe. Er fand das unweiblich, genauer, er fühlte sich daneben unmännlich. An dieser Stelle kann man fragen wer da das eigentliche Problem hat, aber um zum Thema zurück zu kommen, aus meiner Sicht war hier nicht (für eine Frau) ungewöhnliche Hobbys das Problem sondern zwei Persönlichkeiten die nicht zusammen passen.
Siegfried hat geschrieben:Alle Hobbys was so in Richtung des Stubenhocker Nerd geht ist mit vorsicht zu genießen auch was in Richtung oberspießig irgenwie geht... im Dackelclub zu sein und Briefmarken zu sammeln wirkt auch nicht gerade cool.
Nach meiner Erfahrung fällt das oft unter inkompatible Persönlichkeit und nicht unter abschreckendes Hobby. Jemand der ein so spießiges Hobby hat wird generell eher konservativ sein, da hilft es nicht sein Hobby beschönigt darzustellen.

Ich persönlich habe noch niemand getroffen der aus meiner Sicht ein abschreckendes Hobby hat, vielleicht liegt es auch daran dass ich viel zu tolerant (und neugierig) bin.