Beziehung und Freundschaften

Mit einem Partner gibt es viele neue Fragen und Herausforderungen, welche Du in diesem Bereich besprechen kannst.
Forumsregeln
Forumsregeln und besondere Regeln für dieses Unterforum.

Über den Beitritt zur Benutzergruppe »Forum ausblenden: Erste Beziehung« kannst Du dieses Forum ausblenden. Weitere Informationen findest Du im AB-Treff-Wegweiser.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Ich selbst habe keine Beziehung, aber ich würde gerne diejenigen fragen, wie habt ihr das mit euren Freundschaften hinbekommen? Habt ihr deutlich weniger Zeit für sie, sind die Kontakte abgebrochen oder versucht ihr noch genauso viel zu unternehmen wie früher?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Ringelnatz »

Ich habe weniger Zeit für meine Freunde. Bei mir ist es aber so, dass die meisten meiner Freunde weiter weg wohnen und ich in der Stadt, in der ich aktuell bin, keinen "alten" Freundeskreis habe, sondern nur nette Kolleginnen. Mit denen habe ich unter der Woche viel zu tun, aber eher selten am WE. Das gehört sehr meinem Partner, da er unter der Woche meist mehrere Tage weg ist. Hätte ich meine alten Freunde hier, dann würde ich sicher auch mehr mit ihnen machen, aber dadurch, dass ein "Kurzbesuch" bei ihnen immer gleich das ganze WE in Anspruch nimmt, geht das leider nicht so einfach.

Ich bin mit der Konstellation aber nicht so super-zufrieden und finde es grundsätzlich gut, wenn Freundschaften nicht (allzu sehr) wegen des Partners zu vernachlässigt werden. Da der Tag nur 24 Std. hat, ist es aber natürlich unrealistisch, JEDES Wochenende mit Freunden zu verbringen (dann hätte man ja keine private Zeit mit dem Partner mehr und das würde ich nun ganz bestimmt nicht wollen!).
Ich freue mich jedenfalls darauf, dem Thema "Freundschaften" wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sobald ich ein berufliches Thema endlich für immer abgeschlossen habe ;-)
In a world where you can be anything, be kind.
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Hoppala »

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe.

Meine "alten" guten Freunde wohnen in anderen Städten. Der Kontakt ist sporadisch und an Gelegenheiten gebunden, aber wenn, von ausgesprochener Herzlichkeit und Vertrauen. Die Türen stehen offen für Übernachtungen, auch spontan. Für mich beschrieibt es das Wort "Verlässlichkeit" am besten. Ich weiß, dass ich da sozusagen immer ein zweites, vorübergehendes Zuhause finden kann.

In meiner Heimatstadt unternehme ich gefühlt nicht weniger als noch vor 20 Jahren. Auf diese Weise habe ich viele oberflächliche Bekannte (die man auch mal anrufen/anmailen und was fragen kann) - einige davon fraglos ausbaufähig - und einige gute Bekannte und auch 2 neue gute Freunde gewonnen.

Einige ehemals gute Freundschaften (aus dem Studium) sind aber auch im Laufe der Zeit eingeschlafen.

Ich empfinde das als ein nicht allzu lebendiges, aber für meine Bedürfnisse akzeptables sozales Umfeld.

Ich sehe auch, wie andere Leute (auch im 40 und 50+ Alter) viel schneller mehr Leute gut kennenlernen, sich dann zu diversen privaten Anlässen treffen. Einerseits bestaune ich das, andererseits bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich diese Menge überhaupt haben möchte. Vermutlich habe ich sie genau deshalb nicht.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Goldstück

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben:Ich selbst habe keine Beziehung, aber ich würde gerne diejenigen fragen, wie habt ihr das mit euren Freundschaften hinbekommen? Habt ihr deutlich weniger Zeit für sie, sind die Kontakte abgebrochen oder versucht ihr noch genauso viel zu unternehmen wie früher?
Deutlich weniger Zeit. Die meiste, die ich habe, wird in die Beziehung investiert, was mir aber auch mehr gibt, da ich kein Typ für viele Freundschaften bin. Kenne das aber auch so von anderen. Hängt bestimmt davon ab, wie wichtig einem Freunde sind. Einige Kontakte sind auch abgebrochen. Manche sind einfach missgünstig, und können es nicht ertragen, wenn man etwas hat, was sie nicht haben, habe ich das Gefühl.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Goldstück hat geschrieben:Manche sind einfach missgünstig, und können es nicht ertragen, wenn man etwas hat, was sie nicht haben, habe ich das Gefühl.
Naja, könnte es nicht auch sein, dass man eher missgünstig auf den neuen Partner ist, weil er quasi der Grund ist, warum der Kontakt aus Zeitgründen langsam abbricht?
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Lisa

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Lisa »

Ich kenne das im Grunde nur von der anderen Seite. Ich habe früher mit (Single-)Freundinnen oft sehr viel Zeit verbracht, irgendwann haben sie aber einen Partner gefunden und - schwupp - war plötzlich Funkstille.

Natürlich habe ich vollstes Verständnis dafür, dass man mit seinem Partner möglichst viel Zeit verbringen will, aber dass manche Leute, mit denen man in Single-Zeiten ständig zusammen war, als Verpartnerte teilweise nicht mal mehr wissen, wie ein Telefon funktioniert, finde ich schon sehr schade. Umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass einige wenige Freude/innen den Kontakt trotz Partner und Kindern aufrecht erhalten haben. :)
Benutzeravatar
Arikari
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1689
Registriert: 13 Mai 2015 19:01

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Arikari »

Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Freunde (m/w) sich plötzlich rar machen, sobald sie in einer Partnerschaft sind. Es ist ja auch nachvollziehbar, dass der Partner dann die wichtigste Stelle in der Freizeitgestaltung einnimmt. Die meisten Menschen schaffen es dennoch ihre Zeit so zu managen, dass noch Platz für Hobbies und Unternehmungen ohne Partner bleibt. Es ist manchmal ein Balanceakt zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Partners und der Freunde notwendig, und den sind nicht alle bereit zu gehen bzw. nicht jede Freundschaft wird als so wichtig erachtet, dass man bereit ist, dafür auf die Zeit mit dem oder der Liebsten zu verzichten. Das ist für diejenigen, die auf der Strecke bleiben zwar bitter, aber leider wahr. Ich würde sagen: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Man kann sich auch in einer Beziehung durchaus ein vernünftiges soziales Umfeld erhalten und sich nicht völlig von einem einzelnen Menschen vereinnahmen lassen, wenn man Wert darauf legt. Aber gut, das ist jetzt die Perspektive von jemandem, der immer nur außen vor war. :mrgreen: Wenn erstmal die Hormone ihr verheerendes Werk tun, ja, dann will man wohl erstmal nichts anderes, als das "Objekt der Begierde" um sich haben. :kuss:
Zuletzt geändert von Arikari am 24 Mär 2016 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Ringelnatz »

Ich stimme dir in allem zu, Arikari!
(Auch wenn ich es selbst grade nicht immer so leben kann. Für meine beste Freundin bin ich aber stets da gewesen und überwinde für sie sogar regelmäßig meine Abneigung gegen das Telefonieren ;))
In a world where you can be anything, be kind.
Goldstück

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:Manche sind einfach missgünstig, und können es nicht ertragen, wenn man etwas hat, was sie nicht haben, habe ich das Gefühl.
Naja, könnte es nicht auch sein, dass man eher missgünstig auf den neuen Partner ist, weil er quasi der Grund ist, warum der Kontakt aus Zeitgründen langsam abbricht?
So habe ich das noch gar nicht gesehen :sadwoman: aber es könnte sein, ja.
Lisa hat geschrieben:Ich kenne das im Grunde nur von der anderen Seite. Ich habe früher mit (Single-)Freundinnen oft sehr viel Zeit verbracht, irgendwann haben sie aber einen Partner gefunden und - schwupp - war plötzlich Funkstille.
Das ist wohl so wenn einem eine Beziehung wichtiger ist als eine Freundschaft. Ich bin wohl so eine :/ bei wenigen sehr lieben Freunden versuche ich aber den Kontakt aufrecht zu erhalten. Am besten geht es wenn die Freunde selber in Beziehungen sind.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Arikari hat geschrieben:Aber gut, dass ist jetzt die Perspektive von jemandem, der immer nur außen vor war. :mrgreen: Wenn erstmal die Hormone ihr verheerendes Werk tun, ja, dann will man wohl erstmal nichts anderes, als das "Objekt der Begierde" um sich haben. :kuss:
Diese Perspektive kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich höre auch von Leuten (die dann wieder Single worden), dass sie es bereuten, den Kontakt während der Beziehung nicht gehalten zu haben. Denn so einfach ist es nicht, die Kontakte zu reaktivieren. Manche mögen es verständlicherweise nicht, nur dann als Freund angesehen zu werden, wenn der Andere Single war und Zeit hatte.

Ich selbst hab mir schon vorgenommen, meine Freundschaften weiter zu pflegen. Manche von denen sind auch recht pflegeleicht. :D Bei anderen muss man einfach seine freie Zeit besser managen. Da verzichte ich lieber auf stundenlanges Computerzocken oder Forengeschreibsle. ;) Ich möchte auch weiterhin mit meinen Tanzpartnerinnen tanzen gehen. Mal schauen, ob das funktioniert. Ich glaube sich emotional nur auf den Partnerin zu fokussieren, tut nicht gut. Man sieht ja was passiert, wenn Paare sich dann trennen. Oder noch schlimmer, man fängt in Krisensituation heftig zu klammern und überfrachtet den Partner mit seinen Bedürfnissen.

Ich bin jetzt quasi auch in so einen Fall reingerutscht, nur andersrum. Eine Freundin, die ich jetzt seit über einen Jahr kenne, hat eine neue Beziehung angefangen und schon per Mail angekündigt, weniger Zeit haben zu werden. Aber auf der anderen Seite findet sie es schade, wenn der Kontakt völlig abbricht. Ich will ihr den Vorschlag machen, dass wir uns vornehmen könnten, einmal im Monat wenigstens zu telefonieren und das immer vorher zu planen. Dann brauchen wir auch für die nächste Zeit keine aufwendigen Treffen zu machen, und sind trotzdem immer auf den neuesten Stand. Ob das funktionieren wird, und ob sie darauf eingehen wird? Keine Ahnung, ich hoffe schon. Fragt mich mal in 6 Monaten wieder. ;)
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Lisa

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Lisa »

BartS hat geschrieben:Ich höre auch von Leuten (die dann wieder Single worden), dass sie es bereuten, den Kontakt während der Beziehung nicht gehalten zu haben. Denn so einfach ist es nicht, die Kontakte zu reaktivieren. Manche mögen es verständlicherweise nicht, nur dann als Freund angesehen zu werden, wenn der Andere Single war und Zeit hatte.
So isses. Eine Bekannte von mir hat diesen Fehler auch gemacht und ist nach Beziehungsende vollkommen allein und ohne Freunde dagestanden. Es war für sie gar nicht so einfach, die alten Freundschaften zu reaktivieren bzw. sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Daraus hat sie aber gelernt und in der nächsten Beziehung ihre neuen Freundschaften weiterhin gepflegt. Dazu reicht es ja schon aus, hin und wieder zu telefonieren/mailen und sich alle paar Wochen mal zu treffen - sooo viel Zeit frisst eine Freundschaft ja auch wieder nicht.

EDIT: @BartS: Ich finde es nett, dass deine Freundin das so klar kommuniziert hat :daumen:. Aber was wäre an gelegentlichen Treffen denn eigentlich so aufwändig?
Benutzeravatar
Serendipity
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1044
Registriert: 06 Jul 2008 18:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: nahe Düsseldorf

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Serendipity »

:gruebel: Ich frage mich gerade, warum scheinbar so viele Menschen eine strikte Trennung in "Zeit für und mit dem Partner" und "Zeit für und mit Freunden" vornehmen?
Was ist so problematisch und ungewöhnlich an "Zeit für und mit Partner & Freunden"? :gruebel:

Irgendwas scheine ich falsch zu machen, dass ich versuche meinen Partner und Freunde miteinander zu integrieren und mit allen zusammen Zeit zu verbringen.
Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass mein Partner meine Freunde kennenlernt und ich umgekehrt seine und auch immer wieder gemeinsame Aktivitäten unternommen werden. So muss man sich nicht für eine Seite entscheiden.

Klar gibt es auch Zeiten, die man alleine mit seinem Partner genießen und verbringen möchte und es dann auch tut. Aber das wollen die Freunde mit ihren jeweiligen Partner doch auch, deswegen nimmt es auch keiner dem anderen übel. Stattdessen freut man sich über die Gelegenheiten die man gemeinsam verbringen kann.

Schließlich ist man ja auch kein Teenager mehr, wo man jede freie Minute mit seinen Best Friends verbringen muss. Ob Single oder verpartnert, irgendwann hat man doch eh Interessen, die man sowieso nicht unbedingt mit Freunden verbringt, sondern für sich braucht.
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
Teetrinker

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Teetrinker »

Serendipity hat geschrieben::gruebel: Ich frage mich gerade, warum scheinbar so viele Menschen eine strikte Trennung in "Zeit für und mit dem Partner" und "Zeit für und mit Freunden" vornehmen?
Was ist so problematisch und ungewöhnlich an "Zeit für und mit Partner & Freunden"? :gruebel:
Kommt wahrscheinlich darauf an, ob es Bereiche gibt, die nicht unter die Schnittmenge von Freunden und Partner fallen (oder ob man sich solche Räume vielleicht sogar erhalten will!). Klassiker: Männer- oder Frauenabende. Dabei spielt häufig mehr als der Anlass (Shopping, GNTM, Fußball) eine Rolle. Viele Menschen haben das Bedürfnis noch einen (sozialen) Freiraum abseits der Partnerschaft zu haben. Nicht selten, um auch mal über den Partner/die Partnerschaft zu sprechen, ohne mit dem Partner zu sprechen. (Ist das vielleicht ein Anzeichen dafür, daß keine "'wahre' Liebe" da ist? ;) würde ich nicht so sehen).
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Lisa hat geschrieben: EDIT: @BartS: Ich finde es nett, dass deine Freundin das so klar kommuniziert hat :daumen:. Aber was wäre an gelegentlichen Treffen denn eigentlich so aufwändig?
Ja, ich finde es auf alle Fälle besser, wenn das vorher kommuniziert wird als wenn es zu spät ist. Aber bisher haben wir noch nicht drüber sprechen können, wie die Freundin und ich das zukünftig handhaben wollen.

Naja, Treffen heißt (zumindest in meinem Fall), 1-2 Stunden Fahrzeit und 3-4 Stunden eigentliches Treffen. Da geht schon mal ein halber Tag drauf. Ich meine, ich hätte nix dagegen, sie einmal im Monat zu treffen :D, aber kann verstehen, wenn man das erst mal reduzieren will. Ich finde da telefonieren einen guten Kompromiss.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, ich hatte vorhin einen Abendspaziergang gemacht, schöne klare Luft. Mich hat das Thema Freundschaft weiter beschäftigt und ich hab mal im Kopf überschlagen, wie viel kostet Zeit eigentlich eine Freundschaft (zumindest in meinem Fall). Ich bin da quasi auf 100 Stunden im Jahr oder 2 Stunden in der Woche gekommen. Sogar unabhängig davon, ob der Freund/die Freundin ganz nah oder ganz weit weg wohnt. Wenn der räumliche Abstand sehr groß ist, organisiert man lange Wochenendtreffen und da kommen auch viele Stunden zusammen.

Ich finde 2 Stunden in der Woche als Investment für eine Freundschaft nicht viel. Wenn man einfach mal schaut, was man an Lebensqualität und Lebensinhalt zurückbekommt. Wenn ich eine normale Woche nehme und Schlaf und Arbeitszeit abziehe, dann komme ich auf 72 Stunden. Da machen 2 Stunden gerade mal 2,8% aus. Eigentlich sollten auch in einer Beziehung einige Freundschaften möglich sein, außer der Partner wird zum Mittelpunkt des Universums.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Benutzeravatar
Serendipity
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1044
Registriert: 06 Jul 2008 18:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: nahe Düsseldorf

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Serendipity »

Teetrinker hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben::gruebel: Ich frage mich gerade, warum scheinbar so viele Menschen eine strikte Trennung in "Zeit für und mit dem Partner" und "Zeit für und mit Freunden" vornehmen?
Was ist so problematisch und ungewöhnlich an "Zeit für und mit Partner & Freunden"? :gruebel:
Kommt wahrscheinlich darauf an, ob es Bereiche gibt, die nicht unter die Schnittmenge von Freunden und Partner fallen (oder ob man sich solche Räume vielleicht sogar erhalten will!). Klassiker: Männer- oder Frauenabende. Dabei spielt häufig mehr als der Anlass (Shopping, GNTM, Fußball) eine Rolle. Viele Menschen haben das Bedürfnis noch einen (sozialen) Freiraum abseits der Partnerschaft zu haben. Nicht selten, um auch mal über den Partner/die Partnerschaft zu sprechen, ohne mit dem Partner zu sprechen. (Ist das vielleicht ein Anzeichen dafür, daß keine "'wahre' Liebe" da ist? ;) würde ich nicht so sehen).
Sorry, dass habe ich vergessen zu erwähnen!
Natürlich braucht man auch mal "Auszeiten" vom Partner und nur Zeiten, die man mit einer/mehreren Vertrauensperson(en) ausserhalb der Partnerschaft verbringt.
Aber auch das stellt in der Regel kein Problem da wenn beiden klar ist, dass es nicht nur ein WIR gibt, sondern auch immer noch zwei unabhängige ICHs.
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
Lisa

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Lisa »

BartS hat geschrieben:Ja, ich finde es auf alle Fälle besser, wenn das vorher kommuniziert wird als wenn es zu spät ist.
Das finde ich auch. Bei einem simplen "Du, ich hab jetzt eine Beziehung und deshalb nicht mehr so viel Zeit wie früher" bricht einem ja schließlich kein Zacken aus der Krone - es zeigt aber, dass einem der betreffende Freund wichtig genug ist, um sich über die Freundschaft Gedanken zu machen :). Einfach von der Bildfläche zu verschwinden und nix mehr von sich hören zu lassen (im Sinne von: "Jetzt brauch ich dich nicht mehr - und tschüss"), finde ich dagegen ziemlich übel.
BartS hat geschrieben:Naja, Treffen heißt (zumindest in meinem Fall), 1-2 Stunden Fahrzeit und 3-4 Stunden eigentliches Treffen. Da geht schon mal ein halber Tag drauf. Ich meine, ich hätte nix dagegen, sie einmal im Monat zu treffen :D, aber kann verstehen, wenn man das erst mal reduzieren will. Ich finde da telefonieren einen guten Kompromiss.
Ein halber Tag im Monat ist doch nicht viel? :gruebel: Außerdem könntet ihr euch ja auch zu dritt treffen - will sie dir ihren Partner denn gar nicht vorstellen? :D
EDIT: Ich hab allerdings auch Freunde, die ich oft monatelang nicht zu Gesicht bekomme (wegen Arbeit, Kindern etc.). Das tut der Freundschaft aber keinen Abbruch, wenn man einander zwischendurch hin und wieder liest oder hört. :)
Goldstück

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Goldstück »

Serendipity hat geschrieben::gruebel: Ich frage mich gerade, warum scheinbar so viele Menschen eine strikte Trennung in "Zeit für und mit dem Partner" und "Zeit für und mit Freunden" vornehmen?
Was ist so problematisch und ungewöhnlich an "Zeit für und mit Partner & Freunden"? :gruebel:
Kann man schon kombinieren. Aber ich will auch mal was besprechen das ich lieber unter vier Augen will. Für mich ist es einfach "inniger" zu zweit zu sein. Auch mit Freunden. ich mag diese Freiheit auch mal ohne den Partner zu sein.
Talamaur

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Talamaur »

Meine Freunde behandeln mich leider immer mehr oder weniger wie Luft, wenn sie einen Partner haben. Sie unternehmen zwar viel mit anderen Pärchen, aber nicht mit Singles - weil die irgendwie das Gruppengefüge zerstören, zumindest wenn es nur einer ist. Sie legen wert auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis, und wenn ich der einzige Single bin, den es gerade in ihrem Freundeskreis gibt, dann zerstöre ich das halt, wenn ich mit dabei bin. Also werde ich meistens erst gar nicht gefragt und einfach ignoriert. Nicht schön, aber Realität, schon immer eigentlich.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Lisa hat geschrieben:Ein halber Tag im Monat ist doch nicht viel? :gruebel: Außerdem könntet ihr euch ja auch zu dritt treffen - will sie dir ihren Partner denn gar nicht vorstellen? :D
Lisa, wenn wir beide befreundet wären und auch noch in der gleichen Stadt wohnen würden, dann wäre das alles kein Problem. :D Ich würde Dich einfach anrufen und fragen, hey, Lust morgen abend was zu unternehmen, kannst auch Deinen Macker mitbringen und Du sagst dann klar, komm einfach vorbei.

Aber ich bin von vielen sehr verbindlichen, aber unspontanen Menschen umgeben. Man kann sich wirklich auf sie verlassen, wenn man mit ihnen einen Termin ausmacht und es gibt auch mindestens noch zwei Telefonrunden, wie der genaue Ablauf des Treffens sein wird usw. Der Nachteil ist, man braucht oft 2-3 Wochen Vorlaufzeit, um etwas zu planen. Von heut auf morgen etwas vereinbaren, das geht gar nicht. Es ist teilweise ein richtiger Kampf, Sachen zu unternehmen. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht.
Lisa hat geschrieben:EDIT: Ich hab allerdings auch Freunde, die ich oft monatelang nicht zu Gesicht bekomme (wegen Arbeit, Kindern etc.). Das tut der Freundschaft aber keinen Abbruch, wenn man einander zwischendurch hin und wieder liest oder hört. :)
Ja, ich habe es eigentlich selbst schon erlebt, dass eine anstrengende Arbeit ein echter Freundschaftskiller sein kann. Manche kommen monatelang völlig übermüdet nach Hause von der Arbeit und können sich nicht mal mehr aufraffen, zu telefonieren und das Wochenende brauchen sie für sich, um sich von der Arbeit zu erholen.

Und Kinder habe ich selbst als echten Freundschaftskiller festgestellt, wenn man selbst keine Kinder hat. Allerdings nur, wenn sie die Mutter ist (Väter haben oft erstaunlich viel Zeit). Als meine beste Freundin ihr erstes Kind bekam, da hat sich unsere gemeinsame Zeit radikal geändert. Eigentlich waren dann nur noch Treffen zu viert möglich (sie, ihr Mann, das Kind und ich). Seit zweieinhalb Jahren haben wir uns gar nicht mehr getroffen, aber wir sind noch in Kontakt. Das hat mich selbst erschrocken, aber es kam immer was dazwischen, u.a. eine zweite Schwangerschaft.

Von daher denke ich, dass eine neue Beziehung nicht unbedingt ein Freundschaftskiller sein muss, aber das ist sehr individuell.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Benutzeravatar
klecks
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2590
Registriert: 20 Sep 2013 18:29
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von klecks »

Vielleicht erwartet man ja als der Solo-Part in der Beziehung doch unterschwellig von einer Freundschaft Befriedigung von Bedürfnissen, die eher in einer Partnerschaft befriedigt werden können und sollten.

Und ich könnte mir auch vorstellen, dass jede Freundschaft auch einen ... mhm ... sexuellen Subtext hat, was einem dann unangenehm auffällt, wenn der andere einen Partner hat und dort eben seine Bedürfnisse nach Nähe und körperlicher Zuwendung stillt.

Wenn ich in einer Beziehung bin, erwarte ich von mir wie auch von meinem Partner einen modifizierten Umgang mit FreundInnen - eben angepasst an die neue Partnerschaftssituation. Wenn sich da nichts ändert, hätte ich eher Zweifel an meiner Partnerschaft.

Was aber nicht bedeutet, dass mir meine FreundInnen egal würden.

Ich kenne sozusagen beide Positionen. Ich habe es als Solo-Part durchaus auch als schmerzlich erlebt, wenn meine Freunde Partnerinnen hatten und mit ihnen erst einmal befriedigt waren und "versorgt".

Zurück zu „Erste Beziehung“