Beziehung und Freundschaften

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Antonia
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Antonia »

Talamaur hat geschrieben:Meine Freunde behandeln mich leider immer mehr oder weniger wie Luft, wenn sie einen Partner haben. Sie unternehmen zwar viel mit anderen Pärchen, aber nicht mit Singles - weil die irgendwie das Gruppengefüge zerstören, zumindest wenn es nur einer ist. Sie legen wert auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis, und wenn ich der einzige Single bin, den es gerade in ihrem Freundeskreis gibt, dann zerstöre ich das halt, wenn ich mit dabei bin. Also werde ich meistens erst gar nicht gefragt und einfach ignoriert. Nicht schön, aber Realität, schon immer eigentlich.
Ich kenne auch die andere Variante. Als ich mit meinem Ex zusammen war, zogen sich einige meiner Freundinnen extrem zurück. Als ich sie darauf ansprach, meinten sie, sie wollten nicht mehr so oft anrufen, weil sie die Sorge hätten, mich zu stören, besonders am WE, wenn ja der Partner da wäre. Ich hätte dann ja zwangsweise weniger Zeit für sie und sie wollten nicht stören. :shock:

Dabei bin ich da ganz anders als viele Frauen, die sobald sie in einer Partnerschaft sind, sich zurückziehen. Mir waren und sind meine Freundschaften immer sehr wichtig. Da muss der Partner eben auch mal zurückstecken, die Freundschaften bestehen schließlich schon länger.
Ein Partner kann einen wieder verlassen, Freundschaften halten aber oft ein Leben lang und sind deshalb für mich genauso wertvoll und wichtig.

Insgesamt betrachtet finde ich es auch schwierig, Freundschaften und Partnerschaft unter einen Hut zu bekommen, oftmals schafft man es zeitlich nicht mehr, allen gerecht zu werden. Man muss dann eben versuchen, Prioritäten zu setzen, was ich manchmal schwierig finde. Zwangsläufig kann man nicht mehr alle Bekanntschaften/Freundschaften pflegen, nur noch die guten Freundschaften.
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der eine sah nur Schmutz, der andere die Sterne.
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BartS
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

klecks hat geschrieben:Vielleicht erwartet man ja als der Solo-Part in der Beziehung doch unterschwellig von einer Freundschaft Befriedigung von Bedürfnissen, die eher in einer Partnerschaft befriedigt werden können und sollten.
Interessant, weil ich habe das als Single immer genau andersherum gesehen. :) Viele erhofften sich aus einer Partnerschaft die Bedürfnisse zu erfüllen, die man eigentlich in einer guten Freundschaft auch haben kann. Vor einem Monat hatte ich ein Umfrageergebnis veröffentlicht, was Paare und Singles sich am meisten von einer Beziehung erhoffen. Sehr häufig genannt, gemeinsame Freizeitgestaltung, regelmäßiger Austausch, Gespräche. Selbst wenn es darum geht, mit Problemen nicht alleine zu sein, können Freundschaften ein wichtiger Stützpfeiler sein. Und eines darf man auch nicht vergessen, heutzutage halten gute Freundschaften im Schnitt länger als Beziehungen.

Und was mich auch verwunderte, der eine Partner soll dann die Fähigkeiten und Interessen gleich von mehreren Freunden ersetzen können. Das ist ein hoher Anspruch. Ich will gar nicht bestreiten, dass Beziehungen körperliche Bedürfnisse stillen kann, was eine Freundschaft normalerweise nicht kann. Und ja, ich möchte das zu Lebzeiten auch noch erleben dürfen. :sadman:
klecks hat geschrieben:Wenn ich in einer Beziehung bin, erwarte ich von mir wie auch von meinem Partner einen modifizierten Umgang mit FreundInnen - eben angepasst an die neue Partnerschaftssituation. Wenn sich da nichts ändert, hätte ich eher Zweifel an meiner Partnerschaft.
Der modifizierte Umgang mit den Freunden bei einer neuen Partnerschaft ist normal und bestreitet auch keiner. Aber letztlich kann man den auch von außen nicht verlangen, das käme mir komisch vor. Das klingt für mich dann sehr stark nach Kontrolle. Ich finde, da müssen beide Partner einen Weg finden, ohne Zwang.
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BartS
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Antonia hat geschrieben:Dabei bin ich da ganz anders als viele Frauen, die sobald sie in einer Partnerschaft sind, sich zurückziehen. Mir waren und sind meine Freundschaften immer sehr wichtig. Da muss der Partner eben auch mal zurückstecken, die Freundschaften bestehen schließlich schon länger.
Ein Partner kann einen wieder verlassen, Freundschaften halten aber oft ein Leben lang und sind deshalb für mich genauso wertvoll und wichtig.
Ich kann das bestätigen, als Du in der Beziehung warst, dann hast Du nicht gesagt, ihr könnt mich mal, ich brauch euch nicht mehr. Sondern Du hattest Dir weiter Zeit für Deine sozialen Kontakte genommen. Hab das ja selbst miterlebt. :D

Aber ich find das interessant, was Deine Freundinnen sagten. Kann schon sein, dass sie das Gefühl hatten zu stören. Ging mir so ähnlich, wie mit der besten Freundin, die Kinder bekam. Da überlegte ich während der Woche auch, hmm, wann anrufen. Zu früh, dann ist sie gerade dabei, die Kinder bettfertig zu machen und das kann dauern. Oder zu spät, dann ist sie selbst zu erledigt und will ins Bett und ist knatzig am Telefon.
Antonia hat geschrieben:Insgesamt betrachtet finde ich es auch schwierig, Freundschaften und Partnerschaft unter einen Hut zu bekommen, oftmals schafft man es zeitlich nicht mehr, allen gerecht zu werden. Man muss dann eben versuchen, Prioritäten zu setzen, was ich manchmal schwierig finde. Zwangsläufig kann man nicht mehr alle Bekanntschaften/Freundschaften pflegen, nur noch die guten Freundschaften.
Vielleicht hilft es wirklich, das mit den Freunden zu kommunizieren. Vielleicht finden die etwas weniger Zeit gar nicht so schlimm, oder haben Alternativvorschläge. Zumindest wissen sie, woran sie sind.
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von BartS »

Einen Spruch, den ich letztens gefunden habe:

Die Liebe fragt die Freundschaft: "Wofür bist du eigentlich da?"
Die Freundschaft antwortet der Liebe: "Ich trockne die Tränen, die du angerichtet hast..."
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Stefan_T »

Ich kenne dazu auch einen Spruch:

"Freunde sind die Leute, mit denen du deine Freizeit als Single verbringst."
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von marwie »

Stefan_T hat geschrieben:Ich kenne dazu auch einen Spruch:

"Freunde sind die Leute, mit denen du deine Freizeit als Single verbringst."
Mit so einer Einstellung muss man sich dann aber nicht wundern, wenn man plötzlich ohne Beziehung und ohne Freunde da steht...

Da ich sowieso nicht so viele Freunde habe und die Leute eher unter der Woche als am Wochenende treffe, hat sich nicht viel Geändert für mich, nur ab und zu muss man halt die Termine etwas suchen.
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desigual
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Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von desigual »

Ich kenne die Problematik auch eher aus Abinensicht: So viele ehemalige enge Freundinnen haben sich mehr oder weniger schnell abgewandt als sie einen Partner haben. Auch bei ehemaligen Abinen bzw. Spätzünderinnen. Erst hat man sich mehrfach die Woche gesehen, dann noch einmal im Monat, dann noch einmal im Vierteljahr... Auch dass eine Gruppe von Pärchen mich als einzigen Single nicht dabei haben wollten, habe ich erlebt: "Wir machen heute mal einen Pärchenabend."
Ironischerweise hatten auch schon manche Freundinnen Angst, ich könnte ihnen den Freund ausspannen und waren super eifersüchtig, wenn ich mich nur mit ihrem Freund unterhalten habe. War natürlich lächerlich, weil ich HC+Abine war (was ja die guten Freunde früher auch immer mehr oder weniger wussten, weil man ja seit der Jugend sehr viel Zeit verbracht hatte), die es mit einem Mann nicht mal zu einem Date gebracht hat.

Fairerweise muss ich sagen , dass ich auch genug Freunde hatte und habe, die sich nicht so verhalten. :)

Nach den Erfahrungen habe ich mich, als ich dann auch endlich mal in einer Beziehung war, sehr bemüht, meine Freundschaften nicht zu vernachlässigen. Klappt natürlich nicht immer, aber da ich sowieso nur noch wenige echte Freunde habe, ist es machbar.

Hinzu kommt in meiner aktuellen Beziehung noch ein dritter Blickwinkel: Mein Freund hat eine "beste Freundin", die schon lange Single ist und mit der er früher als er selbst lange Single war, sehr sehr viel Zeit verbracht hat, inklusive gemeinsamer Urlaube, gemeinsamer Kochabende, Fernsehabende, ...
Er ist nun schon eine ganze Weile mit mir zusammen, sie immer noch Single. Und sie fordert sehr viel Zeit mit ihm ein und das teilweise auf sehr penetrante Weise.
Das nervt und macht mich auch z. T. ziemlich eifersüchtig.
kim

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von kim »

Meine Partner haben bislang immer auch meinen Freundeskreis kennen gelernt und sind hin und wieder auch auf gemeinsame Feiern und Unternehmungen mitgegangen. Umgekehrt bei ihm auch so.

Allerdings ist es schon so, dass jeder weiterhin bevorzugt "seinen" Freundeskreis hat. Meine Freunde sind nun mal "meine" und seine sind "seine" Kumpels. Ich kenne sie und kann auch mit ihnen, aber es zieht mich jetzt nicht so zu ihnen hin. Und umgekehrt geht es ihm auch so. Ich finde das aber auch nicht schlimm.

Mein Freund zieht ein-, zweimal im Monat mit seinen Freunden abends los. Das machen sie dann auch ohne ihre Frauen. Und es kommt auch hin und wieder vor, dass mal einer seiner Freunde bei uns ist und Fußball schaut oder ähnliches.

Mit meinen besten Freundinnen habe ich mehrmals die Woche telefonischen Kontakt und wir haben es uns auch so eingerichtet, dass wir uns alle vier bis sechs Wochen am Wochenende zu einem "Mädelsabend" verabreden. Ausdrücklich ohne Männer! :frech2: Und hin und wieder treffe ich mal die eine oder andere unter der Woche. Wenn man dann noch die Geburtstag usw. mit dazu nimmt, dann sehen wir uns schon noch relativ oft, auch wenn wir alle in einer Beziehung leben.

Ich versuche für mich eine Balance zu finden, so dass der Kontakt zu den guten Freunden auch nicht zu sehr darunter leidet. Dass insgesamt der Partner auch zeitlichen Vorrang hat und an "erster Stelle kommt" ist für mich selbstverständlich. Und dann schaue ich eben, dass nebenher der Kontakt zu meinen guten Freunden nicht abbricht.
Stielbruch

Re: Beziehung und Freundschaften

Beitrag von Stielbruch »

Stefan_T hat geschrieben:Ich kenne dazu auch einen Spruch:

"Freunde sind die Leute, mit denen du deine Freizeit als Single verbringst."
Hab ich leider auch schon erlebt. Vor allem war da ein Fall dabei, in dem das Ganze vom einen ins andere Extrem kippte und zwar mehrfach innerhalb kurzer Zeit. Ich hab dem Betreffenden irgendwann zu verstehen geben, dass ich das ganz und gar nicht schätzte, was er glücklicherweise auch eingesehen hat. Ansonsten kann ich mich da eigentlich nicht beklagen. Es ist ja klar, dass eine Beziehung Zeit in Anspruch nimmt, und die meisten meiner Freunde finden trotzdem weiterhin Zeit.

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