Zeit Artikel "Noch nie Sex und 33 Jahre alt..."

[Lusu]

Wundert mich dass das noch keiner gepostet hat. Oder übersehe ich das? Muss ja von Leuten hier im Forum handeln, oder?

http://ze.tt/noch-nie-sex-und-33-jahre- ... source=zon

[Judy]

Danke für den Hinweis, ich werde auf den Artikel achten, bin noch nicht so weit mit der Zeitung. Daß es mir aber nicht gleich ins Auge gesprungen ist, als ich die ZEIT durchblätterte, wundert mich.
Irgendwie merkwürdig: jahrelang wußte ich nichts von AB und dem Buch "Wer küßt mich?".
Seit Beginn des Monats werde ich dauernd damit konfrontiert. Wollte ich es die ganze Zeit nicht wissen?

[Esperanza]

Nicht alle ABs in Deutschland sind hier im Forum.
Könnte aber sein.

[schmog]

Modellpartnerin? So ein Unsinn!
Was ist mit einseitig verlieben? (ich kenne nichts anderes)
Ich wäre sogar fähig mich in eine Prostituierte zu verknallen...
Wenn man(N) sich nicht liebenswert fühlt nützt alles nichts.

[Einsamer Igel]

Würde mich interessieren, ob "Torsten Brenner" den Artikel lesen und noch korrigieren konnte vor der Veröffentlichung.

[Wuchtbrumme]

Warum fragst Du das, Igel?

[Einsamer Igel]

Warum fragst Du das, Igel?

Falls er mitliest, kann er es mir ja beantworten.

[Wuchtbrumme]

Das stimmt auch wieder

[Gilbert]

Nicht alle ABs in Deutschland sind hier im Forum.
Könnte aber sein.

Sehr unwahrscheinlich. Ich kenne in meinem Umfeld 4 MABs, die wüßten noch nicht einmal, wie man einen Computer hoch- und wieder runterfährt....

[Der Essi]

Esperanza meinte wohl eher, es könnte sein, dass T.B. im Forum angemeldet ist. Kann sein, kann nicht sein ... müßig, darüber zu spekulieren.

[Automobilist]

@ Gilbert : Vor 2 Jahren habe ich auch noch zu dieser Riege gehört....ich habe es gelernt; allein, AB bleibt man dennoch...im Rechner findet man auch nicht -schwuppdiwupp - " seine " Aphrodite.

[Versingled]

Nicht alle ABs in Deutschland sind hier im Forum.
Könnte aber sein.

Sehr unwahrscheinlich. Ich kenne in meinem Umfeld 4 MABs, die wüßten noch nicht einmal, wie man einen Computer hoch- und wieder runterfährt....

Dazu braucht man ja auch einen Aufzug ...

Ok ... schlechter Witz ...

[Justus]

Den Artikel finde ich gut, die Kommentare nicht da ich mich in den Kommentaren nicht wieder finde. Das Wort Modellpartnerin macht mich etwas stutzig, das es überhaupt sowas gibt. Insbesondere weil mich jemand vor zwei Jahren im Internet angeschrieben hat und mir die Hand reichen wollte. Nach 10 Monaten hat hab ich dann festgestellt, nachdem sie mir so viel schmeiße ins Gesicht geschmiert hat das ich den Kontakt von alleine abgebrochen habe, das vieles gelogen waren was sie erzählt hat. Am stärksten wurmt mich, dass nachdem ich meinen Eltern davon erzählt habe, meine Mutter in einem unbeobachteten Moment zu meinem Vater gesagt hat: "was wird Justus wohl mit uns machen wenn er herausfindet was wir getan haben". Tut mir leid das ich so abschweife. Ich hab leider keinen dem ich das sagen könnte und es beschäftigt mich schon so lange.

Bezüglich des Artikels: Assesment Center ist das richtig Wort. Eine Frauen ansprechen zu müssen und ein Gespräch in Gang zu bringen ist für mich eine absolute Stresssituation und hat nichts mir Spaß zu tun auch wenn ich sie gerne kennenlernen möchte. Oft schwirren dann Gedanken im Kopf das ich nicht genug bin oder sie sowieso jemand anderes kennt der ihr besser gefallen wird. Als Spätzünder unterwegs zu sein macht es da nicht gerade leichter.

[Federgras]

Bezüglich des Artikels: Assesment Center ist das richtig Wort.

Ich fühle mich als Frau eher "wie eine Kuh auf dem Markt", die begutachtet wird.
So oft höre ich aus Bemerkungen von Männern raus, dass die Frau attraktiv sein muss. Und so wird sie auch in erster Linie bewertet. Es ist das erste Kriterium, ob man sich überhaupt einer Frau zuwenden soll. Somit haben die gestylten, attraktiven Frauen mit ihren Fotos auf den Datingseiten gute Chancen und die "Durchschnitts-Attraktiven" sind nicht gut genug. Ich habe das Gefühl, die Frau wird dann vom Freund als Trophäe vorgeführt. Was sie für einen Charakter hat ist nicht so wichtig. Der Mann will sich eben keine Blösse geben. Vielleicht würde er von Kollegen darauf angesprochen, ob er "nichts Besseres" gefunden hat. (?)

[Nell The Sentinel]

Ich habe das Gefühl, die Frau wird dann vom Freund als Trophäe vorgeführt. Was sie für einen Charakter hat ist nicht so wichtig. Der Mann will sich eben keine Blösse geben. Vielleicht würde er von Kollegen darauf angesprochen, ob er "nichts Besseres" gefunden hat. (?)

Der Charakter kommt in meinem Empfinden irgendwie schon erst an zweiter Stelle. Erstmal wird geschaut (das geht ja innerhalb kürzester Zeit vonstatten), wie gut sie aussieht. Und dann kommt der Inhalt der Hülle. Ich hatte es schonmal vor Monaten geschrieben: Frauen sollen für Männer gut ausschauen UND eine gewisse Komplexität ihres Innenlebens haben. Letzteres ist da vielleicht viel stärkeren Schwankungen unterworfen als Ersteres, weshalb es mich immer wundert, dass Frauen, die eben nicht durch ein annehmbares Äußeres auffallen trotzdem Partnerschaften eingehen.
Aber wir alle sind gewissen Dingen unterworfen, die wir rein vernunftgemäß vielleicht nicht zugeben wollen, aber dennoch praktizieren. So wie hier: Männer schauen vielleicht stärker auf's Äußere. Ist aber eine Feststellung, keine Abwertung. Fair vielleicht nicht aber das ist eben so. Im großen Ganzen nehmen sich da beide Seiten nicht viel. Und ich will anderen Leuten lieber ihre eigenen "unfairen" Kriterien lassen als von meinen eigenen Abstand zu nehmen.

[Justus]

Sorry Mädels, in der Schulzeit haben sich die Mädels alle mit "dummen" Schönlingen abgegeben. Selbst die Nachbarin hat vor paar Jahren gesagt das es ihren Töchtern jetzt nicht mehr nur noch ums äußere geht sondern jetzt auch der Charakter zählt. Da unterscheiden sich Männlein und Weiblein nicht. Die meisten Menschen suchen sich einen Partner der ähnlich attraktiv ist wie man selbst. Wie soll ich mir denn auf Finya und co vorkommen wenn ich dort komplett ignoriert werde und ein Mädchen mich in der Disoc sieht und den Daumen nach unten hält.

Hat es hier schon jemand geschafft seine Ängste abzubauen und wenn ja, wie hast du das gemacht?

[Bloom]

Bezüglich des Artikels: Assesment Center ist das richtig Wort.

Ich fühle mich als Frau eher "wie eine Kuh auf dem Markt", die begutachtet wird.
So oft höre ich aus Bemerkungen von Männern raus, dass die Frau attraktiv sein muss. Und so wird sie auch in erster Linie bewertet. Es ist das erste Kriterium, ob man sich überhaupt einer Frau zuwenden soll. Somit haben die gestylten, attraktiven Frauen mit ihren Fotos auf den Datingseiten gute Chancen und die "Durchschnitts-Attraktiven" sind nicht gut genug. Ich habe das Gefühl, die Frau wird dann vom Freund als Trophäe vorgeführt. Was sie für einen Charakter hat ist nicht so wichtig. Der Mann will sich eben keine Blösse geben. Vielleicht würde er von Kollegen darauf angesprochen, ob er "nichts Besseres" gefunden hat. (?)

Und Dir ist das Aussehen eines Mannes total egal?
Hut ab, ich glaube so wenig oberflächlich ist wohl kaum jemand.

[Galip]

Hallo zusammen,

ich war mal so frei, mich anzumelden. Ich lese schon seit einer Weile immer mal wieder das eine oder andere mit und finde es schön, dass es diese „Community“ gibt!

Als ich o.g. Artikel gelesen habe, musste ich mich wirklich ärgern. Ich finde ihn ausgesprochen stigmatisierend. Und weil ich es als männlicher Weißer in Mitteleuropa nicht gewohnt bin, stigmatisiert zu werden, habe ich mich eben geärgert.

Der Artikel beschreibt haarklein ein Einzelschicksal. Davon abgesehen, dass ich diese Art von Journalismus nicht besonders mag, sind mir folgende drei Punkte an dem Artikel sauer aufgestoßen: Erstens, der „Protagonist“ wird als so eine Art Prototyp-AB hingestellt, zweitens wird das „AB-tum“ als eine Art Krankheit dargestellt, und drittens auf ein sexuelles Problem reduziert.

Zu 1: Der Artikel erzählt uns eine lange Geschichte über Schulabbruch und Arbeitslosigkeit usw., was aus meiner Sicht vollkommen am Thema vorbeigeht. Wie viele arbeitslose Schulabbrecher gibt es, die trotzdem schon mal eine Beziehung hatten oder immer noch haben? Wie viele ABs gibt es, die beruflich erfolgreich sind? Und was tut das alles überhaupt zur Sache? Das ist, als würde jemand das Wesen der Depression damit erklären wollen, dass jemand erst von seiner Frau verlassen wurde, dann einen Autounfall hatte, und ihm anschließend ein Bein amputiert wurde. Das ist sicher ein guter Nährboden für eine Depression, sagt einem aber nichts darüber, was eine Depression eigentlich ist. Und ignoriert einfach mal den Umstand, dass es so viele verschiedene Ursachen und Erklärungen gibt, wie es Menschen und Schicksale gibt.

Zu 2: Dann erklärt mir der Artikel als zweites, wie man das AB-tum „therapieren“ kann. Wie bitte? Sind wir also alles Kranke? Natürlich, ein angeknackstes Selbstwertgefühl ist sicher sowohl eine wesentliche Triebfeder dafür, beziehungslos zu bleiben (und natürlich auch umgekehrt...), als auch häufig Ausdruck einer therapierbaren psychischen Störung. Wahrscheinlich sogar bei mir selbst! Das steht aber so nicht in dem Artikel drinnen!

Zu 3: Der Protagonist hatte also noch nie Sex. Ja fein. Und leidet darunter. Kann ich gut nachvollziehen, wie sicher viele hier. Aber wenn das wirklich der springende Punkt wäre, dann würde wir alle ins Bordell gehen und alles wäre gut – polemisch gesagt. Natürlich wünsche ich mir Zärtlichkeit und Intimität, aber doch nicht von einer Fremden! Wie absurd ist denn bitteschön die „Therapie“, sich mit einer fremden Frau aufs Sofa zu setzen? Für 150 Ökken die Stunde! Hallo?

Also, langer Rede kurzer Sinn: Wie findet ihr diese Art Berichterstattung? Hilft das einem von euch? Fühlt sich irgendwer „verstanden“? Ist es euch egal? Oder ärgert ihr euch auch darüber?

Grüße
Galip

[zumsel]

Der Artikel beschreibt haarklein ein Einzelschicksal. Davon abgesehen, dass ich diese Art von Journalismus nicht besonders mag....

Der Autor wählt geziehlt das Einzelschicksal als stilistisches Mittel. Man kann sich mit dieser Person vergleichen und an ihr reiben. Ich persönlich finde diese Art der Erzählung gut, da kein Artikel der Welt alle Facetten des AB-Daseins berücksichtigen kann. Daher kann ich Deine Aufregung überhaupt nicht nachvollziehen. Außerdem regst Du Dich über seinen beruflichen Werdegang auf obwohl dieser nur in einem sehr kleinem Abschnitt des Artikels Erwähnung findet. Das wirkt auf mich so, als wenn Du geziehlt nach "Fehlern" im Text suchst.

Der „Protagonist“ wird als so eine Art Prototyp-AB hingestellt.

Ja klar, es ist doch auch vollkommen logisch wenn der Autor sich einem Thema nähert, indem er sich erst einen Einzelfall anguckt und dann mit Experten darüber redet, ob es vielleicht allgemeingültigere Aspekte gibt. Das der Autor gerade einen Sexualtherapeuten als Fachmann hinzuzieht und damit der sexuelle Aspekt etwas mehr in den Vordergrund rückt kann ich dem Autor nicht übel nehmen, da Nähe und Intimität für einsame Menschen oftmals ein wichtiges Thema ist (siehe ausufernden Kuschelthread).

Dann erklärt mir der Artikel als zweites, wie man das AB-tum „therapieren“ kann. Wie bitte?

Nö, das steht da nicht. Der Artikel geht, nachdem ein Sexualtherapeut als Experte hinzugezogen wurde, folgerichtig auf den Aspekt der Scham ein. Das Du darin eine "AB-tum Therapie " herausliest wirkt auf mich so, als wenn Du beim Lesen solcher Artikel direkt in eine Ablehnungs- und Abwehrhaltung gehst.

Der Protagonist hatte also noch nie Sex. Ja fein. Und leidet darunter. Kann ich gut nachvollziehen, wie sicher viele hier. Aber wenn das wirklich der springende Punkt wäre, dann würde wir alle ins Bordell gehen und alles wäre gut – polemisch gesagt. Natürlich wünsche ich mir Zärtlichkeit und Intimität, aber doch nicht von einer Fremden! Wie absurd ist denn bitteschön die „Therapie“, sich mit einer fremden Frau aufs Sofa zu setzen? Für 150 Ökken die Stunde! Hallo?

Hallo ? Haaallooo ???? Nimm doch bitte Deine AB-Brille ab. Wenn Du Dich nur künstlich aufregen willst, dann bitteschön, aber Du verdrehst den Inhalt völlig ! Es geht nicht um Sex sondern um Scham, Angst vor Nähe und Intimität und das sich ständig selber bewerten. Therapeuten sind keine Götter, aber wenn der Experte, der zu Rat gezogen wird sagt, dass es helfen kann sich durch Konfrontation dem Problem anzunähern und Schamsituationen geziehlt herbeizuführen, dann muß man sich nicht darauf versteifen, dass er vorschlägt eine fremde Person hinzu zu ziehen. Der Therapeut versucht doch nur einen Schritt voranzukommen und wenn er als letzten Ausweg vorschlägt eine Person hinzuzuziehen, die durch Umarmungen und Hände streicheln hilft Ängste abzubauen ist das aus seiner Sicht wohl logisch.

In dem Artikel finde ich mich nur vereinzelt wieder. Deshalb ist er für mich kein Highlight.
Ich finde man merkt ihm an, dass es für AB-ferne Menschen schwierig ist einen Zugang zum Denken und Handeln zu finden, das manch einer von uns an den Tag legt. Aber er unternimmt den Versuch sich unserer Problematik zu nähern und holt sie aus der Anonymität. Das finde ich superklasse.

[Darius]

Hier muss ich doch auch mal was dazu schreiben ... Genau über diesen Artikel + dem Wikipedia-Artikel über AB bin ich nämlich auf dieses Forum gestoßen.
Soo schlecht kann der also gar nicht sein!

Nein, im Ernst:
Klar ist es einseitig, ein Einzelschicksal zu beschreiben. Es gibt wahrscheinlich so viele Ursachen und Gründe für das AB-Sein, wie es AB's selber gibt. Denn wir sind alle Menschen und eben keine Maschinen, wo du das Problem erst eingrenzen und dann genau beheben kannst, indem du ein paar 0-en und 1-en verdrehst.

Gleichzeitig finde ich den Artikel gut, da er zum einen nicht schlecht geschrieben und recherchiert ist und zum anderen das Thema publik macht und vielleicht den einen oder anderen AB ermutigt, sich zu outen oder sich mit Gleichgesinnten auszutauschen - genauso ging es mir nämlich

Und für einen Menschen mit extremer Angst vor Körperkontakt oder Nähe kann so eine Therapie sicherlich sinnvoll sein. Ich persönlich kann mich in die Situation auch nicht reinversetzen, da ich kein Problem habe, eine Frau zu berühren oder sie in den Arm zu nehmen!
Aber wir sind eben alle verschieden!