Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

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Hoppala
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Hoppala »

Es ging gerad um die Frage, wann - bei Einhalten "guten Benehmen", ein Shitstorm wg angeblicher Belästigung losbricht.
Und NBUC zitiert einen Shitstorm nach einem offenbar recht fragwürdigen Benehmen. wobei die Beiträge im Shitstorm wiederum als Belege für zu erwwartende Shitstorms bei Einhalten guten Benehmens sein sollen.

Das ist absurd.

Das logische Denkvermögen verlässt NBUc bei diesen und ähnlichen Themen leider regelmäßig zugunsten einer zutiefst emotionalen Panikreaktion.

Nach seinem konkret auslösenden Erlebnis gefragt, antwortet NBUC mit seiner Erziehung und:
NBUC hat geschrieben:Hintergrund war damals zu Schulzeiten,
Das ist wie lange her? Das waren damals doch eher Teenager, oder?

Peter hat dir dazu einen sehr guten Beitrag geschrieben. Dieses Festhalten an alten Irritationen ist ein zweites, gravierendes Problem für sich.

Es ist verständlich, dass deine Panik dich dazu bringt, reale Erfahrungen zugunsten von Theoretisiren zu minimieren. Es ist unverständlich, warum du nicht rational erkennst, dass bei diesem Thema allein die Praxis neue Erkenntisse und Wege bereit hält.

Zwe Probleme, die sich Aufschaukeln: Klammern an schlechten Erfahrungen; Panik, die neue Erfahrungen verhindert. Das alles noch verstärlkt durch einen scharfen Verstand, der auch die absurdesten Gedankengänge (und vor allem Ängste) mit immer noch feineren Detailaspekten "begründet", die erst mal ausgeräumt werden sollen, bevor anderes überhaupt als Mögliochkeit in Betracht gezogen wird; und "Normales" wird so lange nach Spitzfindigkeiten durchbhrt, bis irgendwo (notwendigerweise) eine Frage offen bleibt.
Tut mir leid, das zu sagen, aber: ich fürchte, da kommst du ohne professionelle Hiulfe nicht raus. Da du diesen Weg aber auch wieder konsequent durch vorheriges Theoretisieren verunmöglichst ... indem du meinst, im Vorwege beurteilen zu können, wie und was ein Helfer zu tun habe; und bei Abweichen von deiner Idee für "unpassend" erklärst - dabei geht es doch gerade darum, neue Zugangsweisen praktisch zuzulassen ....
Solange du diesen Mut nicht findest und ansonsten dein Leben sozial unauffällig gestalten kannst, wird sich nichts ändern. Schade.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Olegsson

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Olegsson »

Hah ja,
ich lese diesen Thread, schüttle mit dem Kopf und schmunzle ob der Tatsache, wie sehr die Diskussion eben jenem Verhalten im Ausgangsartikel entspricht.

Und irgendwie bin ich froh darüber und nehme es als Kompliment, dass Frauen sich mir schon mal in der geschilderten Art und Weise genährt haben.
Ich wurde schon mal als „Schnucki Schnittchen“ bezeichnet, mir wurde hinterhergepfiffen.
Auch hat mich mal mein damaliges OdB, beim Training an einem Oberschenkel Trainingsgerät, sehr genau beobachtet und mir lange zwischen die Beine geschaut.
Es ist nicht oft passiert, aber es ist passiert. :D

Ja, ich riskiere hin und wieder auch mal einen Blick und bringe einen Spruch und schäme mich dessen nicht.
Aber das ist natürlich stark von der Situation und vom Ort abhängig. Bei mir geschieht das eigentlich nur auf Partys und Festivals.
Meistens lächeln die Frauen dann zurück oder erwidern den Spruch. Verklagt wurde ich deswegen noch nicht.
Manchmal gibt es aber auch Situationen in denen man gar nicht schauen möchte, aber nicht anders kann.
Ich mag Frauen mit kleinen Brüsten, aber einmal saß mir eine mit sehr großen, durch das Dekolleté betonten, Brüsten gegenüber.
Ich wollte da nicht hinsehen, weil es eben nicht meinem Geschmack entsprach und mir sehr unangenehm war, aber es war wie die berühmte Loriot-Nudel, einfach unübersehbar.
Mein Blick streifte da automatisch immer wieder hin.

Das ist wohl etwas, was im Zweifelsfall doch lockerer gesehen werden sollte.

Ich glaube einige Sachen werden leider immer dogmatischer und verfahrener, durch genau die Sichtweise, wie du sie an den Tag legst, ABChancenlos.
Wenn die Mehrheit der Menschheit das so streng sehen würde, wären wir wohl zum Aussterben verurteilt ...oder müssten die Zwangsehe diktiert bekommen und in unisex Ganzkörpersäcken herumlaufen.
Nur doof natürlich, dass da beim Menschen eine Reizverschiebung stattfinden kann.
D.h. fand man früher einen knappen Rock sexy, ist nun aber nur noch mit Ganzkörpersäcken konfrontiert, findet man irgendwann auch schon einen etwas breiteren Sichtschlitz sexy ...und alles was darüber hinaus geht, geht schon in Richtung sexuelle Belästigung.
NBUC
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von NBUC »

Mein logisches Denkvermögen ist noch immer gut ausgeprägt - danke für die Besorgnis - , genauso wie dein mangelndes Text- und Leseverständnis.

Es geht darum, wie in Folge im Kielwasser der durchaus zahlreichen fragwürdigen bis unhaltbaren Situationen (jetzt primär auf den #Aufschrei bezogen, in der Journalismusaffäre haben sich beide nicht mit Ruhm bekleckert) dann so einige willkürlicher Erweiterungen hinzu gekommen sind und nun auch noch ein Gesetz auf den Weg gebracht worden ist, welches genau diesen willkürlichen Vorwürfen rechtliche Rückendeckung verschafft.

Das plakative Beispiel ist eben damals passiert. Mein Problem ist - wie auch hier im Faden schon geschildert - , dass ich zwar weiß, dass das so absolut wie damals gelehrt nicht richtig ist, aber ich immer noch nicht weis, wo nun real die Grenzen liegen.
Aber auch spätere Versuch behutsam vorzugehen haben schon - wenn auch (noch?) nicht mit den ganz dramatischen Folgen - Fehltritte verursacht.

Und nun kommen Feminazis und ihre wadenbeißenden Pitbulls und versuchen Kontaktversuche , die nicht auf Gegenliebe stoßen, auch noch grundlegend zu kriminalisieren.

Bezgl. "professionelle Hilfe":
Wer wäre denn jetzt eine passende "professionelle Hilfe" (Bezeichnung zum suchen bei Google oder imTelefonbuch) und vermutlcih noch wichtiger: mit welcher Selbstdiagnose/Symptomen sollte der sich dann zuständig fühlen? Die letzten haben sich mit meiner Beschreibung eben nicht zuständig gefühlt!
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
ABChancenlos

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von ABChancenlos »

NBUC hat geschrieben:Ja , geguckt wird. Die generelle Vorstellung der Herabwürdigung entsteht in den Köpfen mancher Frauen.
Es hängt - wie jetzt schon mehrfach geschrieben - vom WIE ab. Und so beantwortet sich die Frage, ob eine Herabwürdigung gegeben ist, danach, WIE geguckt wird. Ich kann eine Frau so ansehen, dass ich ihr Wertschätzung als Person - ein umgänglich-soziales "ich nehme dich wahr, ich (be-)achte dich" - kommuniziere. Oder so, dass ich aus meinen Blicken ein "du kleine geile Schlampe würdest dich in meinem Bett auch ganz gut machen, wa?" sprechen lasse und sie zum Objekt degradiere. Ich habe oben versucht, diese Art des Blickens zu beschreiben, um deutlich zu machen: Entscheidend ist nicht das WAS, sondern das WIE.
Die Distanzzonendefinition habe ich gelesen. Der Knackpunkt ist dann aber doch die Beurteilung des Intimitätsgrads um dann die "richtige" Distanz einhalten zu können. Und je nach persönlicher Stimmung muss das auch bei denselben Personen noch lange nicht jeden Tag dieselbe sein, genausowenig, wie zwei Personen da zwingend dieselben oder dieselbe Deutlichkeit an Signalen sendet oder dieselbe Geschichte zwischen 2 Personen dann derselben Distanzklasse zuordnen.
Manche Leute umarmen zum Abschied Leute von denen sie nicht mehr wissen, als dass sie öfters mit ihrem Freund unterwegs sind, andere behalten das engsten Freunden und Familienmitgliedern vor oder lehnen gar jede Art berührung kathegorisch ab.
Sicher gibt es immer Ausnahmen, Spezial- und Sonderfälle. Das ändert nichts an den generellen Regeln. Und im Zweifelsfall gilt bei uns: Lieber mehr Abstand, als zu wenig (in anderen Kulturen ist das anders). Also selbst dafür gibts ne Regel. Man muss die nur kennen. Und das wollen manche eben nicht. Die möchten sich lieber so verhalten, wie sie es für richtig halten, anstatt wie es in der Kultur als angemessen empfunden wird. Einverstanden. Nur müssen solche Leute dann wie gesagt damit rechnen, dass andere pikiert reagieren und in heutigen Zeiten von ihren Erlebnissen dann eben auch auf Social-Media-Plattformen berichten. Und ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass das heute endlich möglich ist.
ABChancenlos

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von ABChancenlos »

Olegsson hat geschrieben:Hah ja,
ich lese diesen Thread, schüttle mit dem Kopf und schmunzle ob der Tatsache, wie sehr die Diskussion eben jenem Verhalten im Ausgangsartikel entspricht.

Und irgendwie bin ich froh darüber und nehme es als Kompliment, dass Frauen sich mir schon mal in der geschilderten Art und Weise genährt haben.
Ich wurde schon mal als „Schnucki Schnittchen“ bezeichnet, mir wurde hinterhergepfiffen.
Auch hat mich mal mein damaliges OdB, beim Training an einem Oberschenkel Trainingsgerät, sehr genau beobachtet und mir lange zwischen die Beine geschaut.
Es ist nicht oft passiert, aber es ist passiert. :D

Ja, ich riskiere hin und wieder auch mal einen Blick und bringe einen Spruch und schäme mich dessen nicht.
Aber das ist natürlich stark von der Situation und vom Ort abhängig. Bei mir geschieht das eigentlich nur auf Partys und Festivals.
Meistens lächeln die Frauen dann zurück oder erwidern den Spruch. Verklagt wurde ich deswegen noch nicht.
Manchmal gibt es aber auch Situationen in denen man gar nicht schauen möchte, aber nicht anders kann.
Ich mag Frauen mit kleinen Brüsten, aber einmal saß mir eine mit sehr großen, durch das Dekolleté betonten, Brüsten gegenüber.
Ich wollte da nicht hinsehen, weil es eben nicht meinem Geschmack entsprach und mir sehr unangenehm war, aber es war wie die berühmte Loriot-Nudel, einfach unübersehbar.
Mein Blick streifte da automatisch immer wieder hin.

Das ist wohl etwas, was im Zweifelsfall doch lockerer gesehen werden sollte.

Ich glaube einige Sachen werden leider immer dogmatischer und verfahrener, durch genau die Sichtweise, wie du sie an den Tag legst, ABChancenlos.
Wenn die Mehrheit der Menschheit das so streng sehen würde, wären wir wohl zum Aussterben verurteilt ...oder müssten die Zwangsehe diktiert bekommen und in unisex Ganzkörpersäcken herumlaufen.
Nur doof natürlich, dass da beim Menschen eine Reizverschiebung stattfinden kann.
D.h. fand man früher einen knappen Rock sexy, ist nun aber nur noch mit Ganzkörpersäcken konfrontiert, findet man irgendwann auch schon einen etwas breiteren Sichtschlitz sexy ...und alles was darüber hinaus geht, geht schon in Richtung sexuelle Belästigung.
Die individuellen Empfindlichkeiten sind da sicher verschieden. Ändert aber auch nichts daran, dass ich ne Frau nicht mit Blicken ausziehen oder schmierige Kommentare oder chauvinistische Sprüche ablassen muss.

Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass sich da gesamtgesellschaftlich eine zunehmende Sensibilität für solche subtilen Herabwürdigungen entwickelt.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Tania »

ABChancenlos hat geschrieben: Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass sich da gesamtgesellschaftlich eine zunehmende Sensibilität für solche subtilen Herabwürdigungen entwickelt.
Subtil herabwürdigen kannst Du aber nur jemanden, der in diesem Bereich entsprechend sensibel ist. Meine Ex-Sieftochter (Teeniealter) bestellt z.B. ungeachtet ihrer nigerianischen Abstammung beim Bäcker ungerührt einen Negerkuss. Mit der Begründung "ich bin kein Neger. Ich bin ne braune Deutsche."

Vermutlich wäre jeder Experte für politicsl correctness mit ihr überfordert. ;)
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Versingled
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Versingled »

Tania hat geschrieben: Subtil herabwürdigen kannst Du aber nur jemanden, der in diesem Bereich entsprechend sensibel ist. Meine Ex-Sieftochter (Teeniealter) bestellt z.B. ungeachtet ihrer nigerianischen Abstammung beim Bäcker ungerührt einen Negerkuss. Mit der Begründung "ich bin kein Neger. Ich bin ne braune Deutsche."
Das ist die richtige Einstellung ... :mrgreen:
Tania hat geschrieben: Vermutlich wäre jeder Experte für politicsl correctness mit ihr überfordert. ;)
"Political correctness" ist eine Erfindung der Politik, die sich an dem Thema aufgeilt, wenn es gerade sonst nichts in den Sand zu setzen gibt.
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Olegsson

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Olegsson »

ABChancenlos hat geschrieben:[...]Ändert aber auch nichts daran, dass ich ne Frau nicht mit Blicken ausziehen oder schmierige Kommentare oder chauvinistische Sprüche ablassen muss.[...]
Irgendwie war mir klar, dass du genau diese Bezeichnungen nehmen würdest.
Aber du machst da einen entscheidenden Fehler, nicht jeder Blick und Satz, der so interpretiert werden könnte, ist so gemeint.
Bei mir sind es in der Regel bewusst empfunden, nur Feststellungen, dass eine Frau gut aussieht.
Das ist also auf bewusster Ebene nichts Sexuelles. Auf dieser Ebene bemerke ich auch die Schönheit anderer Männer oder von Statuen und Kunstwerken. Natürlich kannst du das jetzt als Reduktion auf ein Objekt interpretieren ...aber eben nicht auf ein Sexualobjekt, sondern rein auf die Ästhetik der äußeren Hülle.
Das macht mich nicht zwangsweise Bi-, Objekt- oder Homosexuell, sondern zu einem Menschen mit ästhetischem Empfinden.
Und das ist bei mir komplett entkoppelt von der Sexualität oder Amorösität.
Auf diesen Ebenen spielt für mich Chemie wohl die größte Rolle, ich war jedenfalls schon in Frauen verliebt, die die meisten Männer wohl als unästhetisch bezeichnen würden.

Auf der unterbewussten Ebene, sind musternde Blicke bei einem Menschen, ein absolut normales sexuelles und vergleichendes Verhalten. Jeder Mensch, auch du, mustert die sexuellen Merkmale seiner Gegenüber ab (egal ob männlich oder weiblich). Das ist ein angeborenes und unterbewusstes Verhalten.
Dazu gab es schon Experimente mit Kameras, die die Augenbewegung von Probanden gefilmt haben.
Ergebnis war, Männer schauen Frauen am längsten ins Gesicht, darüber hinaus, mustern sie natürlich die Geschlechtsmerkmale und zwar auch die von anderen Männern. Selbes gilt für die Probandinnen.
Ein Mensch checkt auf diese Weise sein Gegenüber für potentielle Partnerschaften und vergleicht sich gleichermaßen mit der Konkurrenz.
Du kannst natürlich, ein normales angeborenes Verhalten verurteilen und versuchen es dir abzugewöhnen, oder es anderen zu verbieten, weil du deine persönliche Moral über die Evolution stellst.
Ob du damit letztendlich im Recht bist, wage ich zu bezweifeln.
Ich für meinen Teil akzeptiere es einfach und erlebe dort die bewusste und unterbewusste Ebene, als von einander entkoppelt.
Traurig genug, dass der Gesetzgeber versucht dort Grenzen zu setzten, die eigentlich wider die Natur sind, anstatt den Einzelfall zu beurteieln.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von ABChancenlos »

Tania hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben: Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass sich da gesamtgesellschaftlich eine zunehmende Sensibilität für solche subtilen Herabwürdigungen entwickelt.
Subtil herabwürdigen kannst Du aber nur jemanden, der in diesem Bereich entsprechend sensibel ist.
Na und? Muss ich deshalb Sachen machen wie dieses "mit Blicken ausziehen" oder schmierige oder chauvinistische Kommentare? Worin bittesehr besteht denn das Problem, wenn man sagt "ok, ich weiß es gibt diesbezüglich eben diese Empfindsamkeiten, und deswegen nehm ich, solange ich die Frau noch nicht weiter kenne, vorsichtshalber erstmal entsprechend Rücksicht"?

Ich versteh das nicht. Bei Leuten, von denen man sich nen persönlichen Vorteil erhofft - wichtigen Kunden, Vorgesetzten, Prüfern, Finanzbeamten, Geldgebern, whatever - ist man seltsamerweise auf einmal sehr achtsam, wie man sich benimmt. Da geht es dann also plötzlich, oder man besucht sogar entsprechende Kurse, um die Regeln des guten Tons zu lernen. DA isses dann auf einmal möglich. Komisch, nicht wahr?
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Tania »

ABChancenlos hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Subtil herabwürdigen kannst Du aber nur jemanden, der in diesem Bereich entsprechend sensibel ist.
Na und? Muss ich deshalb Sachen machen wie dieses "mit Blicken ausziehen" oder schmierige oder chauvinistische Kommentare?
Was daran ist eine subtile Herabwürdigung? Bitte bleib beim Thema.
Worin bittesehr besteht denn das Problem, wenn man sagt "ok, ich weiß es gibt diesbezüglich eben diese Empfindsamkeiten, und deswegen nehm ich, solange ich die Frau noch nicht weiter kenne, vorsichtshalber erstmal entsprechend Rücksicht"?
Es gibt kein Problem - wenn Du die Frau nicht weiter kennenlernen willst. Dann gehst Du schweigend und ohne sie anzusehen an ihr vorbei.

Willst Du sie aber kennenlernen - dann wirst Du sie ansehen müssen. Und dann gibt es vier Möglichkeiten
- sie schaut Dich ebenfalls an
- sie reagiert nicht bzw. dreht sich weg
- sie bemerkt Deinen Blick gar nicht
- sie fühlt sich belästigt

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Letzteres eintritt, hängt von der Intensität Deines Blickes und der Verfassung der Dame ab. Einer "mach mich bloß nicht an, Du Chauvischwein" Kampfemanze wird vielleicht schon kurzer Augenkontakt reichen, um Dich des "mit den Augen ausziehens" zu bezichtigen.

Und all diese vier Optionen hast Du auf jeder weiteren Stufe der Kontaktaufnahme. Auch dann, wenn Du gesellschaftlich akzeptierten Regeln folgst. Du hast also keine andere Wahl als es einfach zu versuchen. Und wenn Du kein Experte in Sachen "Deuten der Signale des Gegenübers" bist, kann es sein, dass Du auf Stufe 2 gehst, obwohl sie noch gar kein positives Feedback für Stufe 1 gegeben hat. Hat sie also z.B. Deinen ersten Blick durch Nichtreaktion quittiert, Du interpretierst das aber aus Mangel an Erfahrung falsch und lächelst sie auch noch an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie nun denkt "was grinst der denn so schmierig" deutlich an.

Damit hast Du weder gegen den guten Ton verstoßen noch die Dame belästigen wollen. Dennoch ist es möglich, dass sie sich belästigt fühlt.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
ABChancenlos

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von ABChancenlos »

Tania hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Subtil herabwürdigen kannst Du aber nur jemanden, der in diesem Bereich entsprechend sensibel ist.
Na und? Muss ich deshalb Sachen machen wie dieses "mit Blicken ausziehen" oder schmierige oder chauvinistische Kommentare?
Was daran ist eine subtile Herabwürdigung?
Nun - es hat sich im Threadverlauf gezeigt, dass viele hier absolut keinerlei Gefühl für derlei Herabwürdigungen besitzen. Deshalb entschloss ich mich, den Begriff "subtil" da mit rein zu nehmen, um zu kommunizieren: "Okay, in eurer Wahrnehmung ist das subtil, und ich habe das begriffen, respektiere das und drücke mich dementsprechend aus, um von euch verstanden zu werden".
Bitte bleib beim Thema.
Ich würde umgekehrt eher Dich bitten, solche Entwicklungen von Formulierungsweisen verständnisvoll und aufmerksam nachzuvollziehen, anstatt Dich aufs Belehren und aufs Zurechtweisen zu verlegen.
Worin bittesehr besteht denn das Problem, wenn man sagt "ok, ich weiß es gibt diesbezüglich eben diese Empfindsamkeiten, und deswegen nehm ich, solange ich die Frau noch nicht weiter kenne, vorsichtshalber erstmal entsprechend Rücksicht"?
Es gibt kein Problem - wenn Du die Frau nicht weiter kennenlernen willst. Dann gehst Du schweigend und ohne sie anzusehen an ihr vorbei.
Nochmal, und ich frags immer wieder: Warum in aller Welt soll man solche groben Unhöflichkeiten begehen??? Warum gibts hier immer nur die Alternativen a) die Frau mit Blicken ausziehen, oder b) an der Frau ohne sie anzusehen vorbeigehen?
Ich versteh das nicht. Warum kann man nicht ein bisschen guten Ton walten lassen, und ihr einfach freundlich-wahrnehmend In die Augen sehen? Ganz normal, einfach denselben Umgang pflegen, als würde man da nicht "irgendeiner Frau", sondern einem wichtigen Kunden, dem Vorstand o.ä. (siehe oben) begegnen?
Willst Du sie aber kennenlernen - dann wirst Du sie ansehen müssen. Und dann gibt es vier Möglichkeiten
- sie schaut Dich ebenfalls an
- sie reagiert nicht bzw. dreht sich weg
- sie bemerkt Deinen Blick gar nicht
- sie fühlt sich belästigt

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Letzteres eintritt, hängt von der Intensität Deines Blickes und der Verfassung der Dame ab. Einer "mach mich bloß nicht an, Du Chauvischwein" Kampfemanze wird vielleicht schon kurzer Augenkontakt reichen, um Dich des "mit den Augen ausziehens" zu bezichtigen.
Sorry, aber ist völliger Schwachsinn. "mit Blicken ausziehen" bedeutet AUF JEDEN FALL, dass mein Blick auf ihren Busen etc wandert, gern auch begleitet von schmierigem Grinsen - siehe dazu bitte nochmal die "Fleischbeschau-Beschreibung" oben. Und das hat auch nichts mit "Kampfemanze" zu tun (die übrigens meiner Erfahrung nach ALLESAMT(!!!) supernette Menschen sind - WENN (und das ist der PUnkt) man sich ihnen gegenüber respektvoll verhält und sich anstatt die gleich abzustempeln mal n bisschen für ihren Standpunkt interessiert).
Ansonsten noch zum Thema "Intensität des Blickes": Dass es unangenehm ist, jemandem vielleicht 5, 10 Sekunden lang ununterbrochen in die Augen zu starren, sollte eigentlich auch jedem bekannt sein.
Und all diese vier Optionen hast Du auf jeder weiteren Stufe der Kontaktaufnahme. Auch dann, wenn Du gesellschaftlich akzeptierten Regeln folgst. Du hast also keine andere Wahl als es einfach zu versuchen. Und wenn Du kein Experte in Sachen "Deuten der Signale des Gegenübers" bist, kann es sein, dass Du auf Stufe 2 gehst, obwohl sie noch gar kein positives Feedback für Stufe 1 gegeben hat. Hat sie also z.B. Deinen ersten Blick durch Nichtreaktion quittiert, Du interpretierst das aber aus Mangel an Erfahrung falsch und lächelst sie auch noch an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie nun denkt "was grinst der denn so schmierig" deutlich an.

Damit hast Du weder gegen den guten Ton verstoßen noch die Dame belästigen wollen. Dennoch ist es möglich, dass sie sich belästigt fühlt.
Wir reden hier nicht über einen Mangel an Erfahrung, sondern über eine ganz banale Selbstverständlichkeit jenseits des guten Tons: Ich meine, wer verhält sich denn in unserer Kultur so, dass er, wenn du nicht reagierst, obendrein noch lächelt? So verhalten sich bei uns NUR Leute wie z.B. schmierige Verkäufer, die - ja GUESS WHAT!! - Etwas VON DIR WOLLEN. Insofern ist die Interpretation "was grinst der denn so schmierig" in so einer Situation doch vollkommen nachvollziehbar.

Und daher verstehe ich auch nicht, was anscheinend manche fürn Problem damit haben. Ich meine, solche "wer lächelt wann auf welche Weise wen an"-Szenarios sind doch nun wirklich jedem bekannt. JEDEM. Bloß im Umgang mit Frauen stellt sich da irgendwie so eine zeitweilige Gefühlstaubheit ein und man verhält sich so, als habe man von diesen Dingen nie irgendwas gewusst. SOBALD man aber SELBST betroffen ist, weil z.B. der Versicherungsvertreter ankommt, ist das entsprechende Gefühl dann plötzlich auf einmal wieder vorhanden, und man ist in der Lage, eine Feststellung wie "oh Mann was für'n Schmierlappen" zu treffen. Find ich schon komisch irgendwie.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Tania »

ABChancenlos hat geschrieben: Deshalb entschloss ich mich, den Begriff "subtil" da mit rein zu nehmen, um zu kommunizieren: "Okay, in eurer Wahrnehmung ist das subtil, und ich habe das begriffen, respektiere das und drücke mich dementsprechend aus, um von euch verstanden zu werden".
Und ich bemühe mich zu kommunizieren, dass ich zwischen subtilen Kontaktversuchen wie Ansehen und Lächeln und belästigenden Sachen wie "mit den Augen ausziehen" unterscheiden. Und dass ich im Zweifel immer davon ausgehe, es in einer geschilderten Situation mit Ersterem zu tun zu haben. Und dass es trotzdem auch bei einem subtilen Kontaktversuch vorkommen kann, dass die Frau sich belästigt fühlt. Oder der Mann ...

Mal ein Beispiel: ich fahre jeden Morgen per Rad zur Schule. Sehe annähernd jeden Morgen dieselben Gesichter - Eltern, die ihre Kids zur Schule bringen, hundeausführende Rentner, Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Ich schaue diese Leute an, sie schauen zurück, ich lächle, sie auch, manchmal folgt ein kurzes Nicken oder ein "hallo" - all das im Vorbeifahren. Niemand scheint sich dabei belästigt zu fühlen - bis auf einen eine gewisse Isoliertheit ausstrahlenden Herren Mitte dreißig, der mir immer vollkommen irritiert scheint, wenn ich ihn anstrahle. Dummerweise kann ich Menschen in einer so kurzen Zeitspanne oft nur schwer rechtzeitig erkennen - es kommt also trotz seiner Reaktion öfter mal vor, dass ich ihn anlächele, bevor ich merke "ups, nee, das ist ja der, der das nicht mag".

Von solchen Situationen rede ich. Nicht als Belästigung gemeinte und von der Mehrheit auch nicht als solche empfundene Interaktionen, die von einigen Menschen dennoch als unangenehm empfunden werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der betreffende Herr jetzt gerade in seinen Blog schreibt "heute schon wieder dieser Alten begegnet, die mich immer so schmierig angrinst. Ich glaub die will was von mir. Als ob ich so verzweifelt wäre, dass ich jede nehmen würde. Was bildet die dumme Kuh sich eigentlich ein?"


Das Ganze ist von meiner Seite übrigens nicht als "Belehren" gemeint. Ich versuche nur, durch Klärung der Begriffe die Basis für eine konstruktive Diskussion zu schaffen. Tut mir leid,, dass es bei Dir anders angekommen ist. Auch wenn es ein super Beispiel für "der eine will gar nix Böses, und trotzdem fühlt der Andere sich angegriffen" ist.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Reinhard »

Ich stelle mal zwei Zitate von ABChancenlos gegenüber, eines von etwas weiter oben:
ABChancenlos hat geschrieben: Ich versteh das nicht. Bei Leuten, von denen man sich nen persönlichen Vorteil erhofft - wichtigen Kunden, Vorgesetzten, Prüfern, Finanzbeamten, Geldgebern, whatever - ist man seltsamerweise auf einmal sehr achtsam, wie man sich benimmt. Da geht es dann also plötzlich, oder man besucht sogar entsprechende Kurse, um die Regeln des guten Tons zu lernen. DA isses dann auf einmal möglich. Komisch, nicht wahr?
und hier jetzt:
ABChancenlos hat geschrieben: Wir reden hier nicht über einen Mangel an Erfahrung, sondern über eine ganz banale Selbstverständlichkeit jenseits des guten Tons: Ich meine, wer verhält sich denn in unserer Kultur so, dass er, wenn du nicht reagierst, obendrein noch lächelt? So verhalten sich bei uns NUR Leute wie z.B. schmierige Verkäufer, die - ja GUESS WHAT!! - Etwas VON DIR WOLLEN. Insofern ist die Interpretation "was grinst der denn so schmierig" in so einer Situation doch vollkommen nachvollziehbar.
Mir geht es den Gegensatz. Die Verkaufssituation ist aus Sicht des Verkäufers ist doch eine, auf die das erste Zitat zutrifft. Deshalb dürfte kein Verkäufer --- der AB-Verkäufer ohne Erfahrung wurde sogar ausdrücklich ausgeschlossen -- in die zweite Situation kommen, dass er als "schmierig" wahrgenommen wird. Das Lächeln wird ja sogar empfohlen, und sogar trainiert.

Das Beispiel des "schmierigen Lächelns" sagt offensichtlich aus: der Verkäufer kann also trotzdem etwas falsch machen.

Oder: dasselbe Lächeln wird von anderen Personen (oder sogar derselben Person in einer anderen Stimmung) anders wahrgenommen.

(Google schätzt 2,87 Millionen Treffer für "verkäufer-lächeln".)
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Hoppala
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben:Mein logisches Denkvermögen ist noch immer gut ausgeprägt - danke für die Besorgnis - , genauso wie dein mangelndes Text- und Leseverständnis.
Ich habe nicht gesagtm, dass du kein logisches Denkvermnögen hast - im Gegenteil - sondern, dass es dich bei bestimmten emotionalen Themen verlässt. Was ganz normal ist; nur dass man sich dessen bewusst sein sollte, um dann, wenn einen die daraus resultierenden Verhaltensweisen stören, anders damit umgehen zu können.
NBUC hat geschrieben:Es geht darum, wie in Folge im Kielwasser der durchaus zahlreichen fragwürdigen bis unhaltbaren Situationen (jetzt primär auf den #Aufschrei bezogen, in der Journalismusaffäre haben sich beide nicht mit Ruhm bekleckert)
Du wurdest (nicht von mir) nach einem Beleg für die "zahlreich"-Behauptung "Shitstorm nach eigentlich gutem Benehmen" gefragt.
Du willst das jetzt mit dem (1) Shitstorm - der per se vor allem aus aufgeregter Quantität besteht -, also mit sich selbst begründen.
Niemand außer dir (und vielleicht Alice Schwarzer) nimmt solche Online-Aufgeregtheiten im Detail ernst. Die meisten Kommentarschreiberinen vermutlich selbst nicht. Sie sind im Moment des Schreibens in genau der Situation, in die du beim Lesen gerätst: Emotionale überwältigt, und vergangene Nickligkeiten erschienen plötzlich als riesige Probleme.
Das heißt nichtk dass es dazwischen auchg den ein oder anderen ernsten Fall gibt. Aber aus so unkonkretem Bemerkungen, wie du ssie zitiert hast , schließe ich nicht, dass die Welt schlecht ist, sondern dass man den Schreiberinnen ihre Aufgeregtheit entschuldigt, um anchließend wider zu einem gemäßigtem Miteinander überzugehen.
Und selbst wenn da eine wie die andere ein überempfindliche Kampfemanze ssein sollte: solche Themen ziehen halt die Neurotiker an. Das hat keinerrlei Aussagewert über den ganz normalen Alltag.

Du schaffst dir mit deinem unreflekjtierten Panikdenken deine "Risiken" selbst.
NBUC hat geschrieben:Das plakative Beispiel ist eben damals passiert. Mein Problem ist - wie auch hier im Faden schon geschildert - , dass ich zwar weiß, dass das so absolut wie damals gelehrt nicht richtig ist, aber ich immer noch nicht weis, wo nun real die Grenzen liegen.
Sie liegen - wie du nun weißtt - NICHT dort. Und nun tu das, was sich in dieser Situation als sehr bewährtes und darum von jedem (außer dir?) praktiziertes Verfahren herausgestellt hat: marschier los, und wenn du auf neue Grenzen stößt, schau, ob sie echt sind, eventuelle ander bewälötigbar, oder gar nur von dier - genau wie damals - eingebildet.
Warum arbeitest dich nicht an dieser Erfahrung ab: "Ich war damals völlig auf dem falschen Dampfer, das weiß ich heut. Also weiß ich, dass einem falsche Dampfer passieren, dass man sie überlebt, und dass ich mir von ihnen nicht noch mal Jahrzehnte meine Lebens diktieren lassen will, weil ich mich von ihnen erschrecken lasse."
Diese "Grenzen" sind situativ sehr flexibel. Darum gibt es VOR der Situation immer nur ein "vielleicht ungefähr, dies wahrscheinlicher als jenes". Erst in und nach der Situation ist es (vielleicht) konkreter. (Auch Brüderle hätte sicher anders formuliert, hätte er geahnt, was er da lostritt - selbst dieser kommunikativ extrem erfahrene Berufspolitiker greift mal daneben - und macht dann weiter.) Deshalb muss man sich Erfahrungen drauf schaffen, um dann vorher und währenddessen für einen selbst halbwegs plausible Einschätzungen treffen zu können. Denn man selbst gestaltet die Situation und damit auch die Grenzen mit.
Du weißt selbst, dass du wegen deiner Panik viele Jahre relevanter Erfahrungen verpasst hast (und andere ungünstig interpretierst), und dass das Lernen nicht einfacher wird, wenn man damit erst so spät anfängt. Noch ein Grund, dir Hilfe zu beschaffen.
NBUC hat geschrieben:Aber auch spätere Versuch behutsam vorzugehen haben schon - wenn auch (noch?) nicht mit den ganz dramatischen Folgen - Fehltritte verursacht.
Du weißt halt nicht, wie's geht, Das ist blöd. Nur versuchst du es als Ergebnnis vor alem auf dem einzigen Weg, von dem dir jeder sagt, dass der nun gerade nicht funktioniert: es theoretisch, durch Analysieren zu erlernen; ohne lebendigen Helfern oder garr deren Kompetenz Vertrauensvorschuß zu geben. Es ist Teil deines angelernten Problems, dass du nach Fehlschlägen schnell zurückschreckst und die Helfer in Frage stellst. Statt dich: was hat dazu geführt - genauer: was hat gefehlt? -, dass du mit der von dir ausgewählten und dann angebotenen Unterstützung nichts anfangen konntest? Und dazu hast du dann eine Vermutung, oder nicht, und handelst danach., denn was nicht funktioniert, ist lange darüber nachdenken und währenddessen keine neuen Erfahrungen zulassen. So potenziert du nur - per drüber Nachdenken, Analysieren - die alten, von dir negativ empfiundenen Erfahrungen. Wiederholst sie ein ums ander Mal, bis deine Synapsen kaum noch anders können (das Hirn richtet sich ja auf seine Anforderungen ein, wie du vielleicht weißt - es ist auch ein Trainingsprozess).
Im Grunde bist du wie ein Übergewichtiger Zuckerjunkie, der nun ganz langsam die Erfahrung machen muss, dass es ihm mit gewwissen Umstellkungen vielleicht besser gehen könnte - sobald er sich dran gewöhnt hat. Und "von gleich auf jetzt" hat eine hohe Wahrscheinichkeit von Jojo-Effekt. Aber: nur über gute Ernährung nachdenken, bis der eine, garantiert funktionierende individuelle Weg gefunden ist, klappt sicher nicht. Slebst bei sowas brauchen die meisten mehrere, langwierige Versuche, bevor es wirklich anschlägt.

Dann stehst du nämlich da und weißt auf die Frage nach dem "warum" nur: so hab ich das als Knd gelernt, und dann gab es da noch im Teenageralter ein Erlebnis mit einer ebenso hormongeschüttelten Teenagerin.

Du musst du selbst merken, wie dünn die reale Grundlage ist, von der du Jahrzehnten dein Leben negativ prägen lässt (gut, Erziehung ist nicht "dünn" - aber du bist ein rationaler Mensch und seit einiger Zeit erwachssen - Zeit, sich von ungünstigen Angewohnheiten zu verabscheiden. Dich, sozusagen, davon zu emanzipieren.).
NBUC hat geschrieben:Und nun kommen Feminazis und ihre wadenbeißenden Pitbulls und versuchen Kontaktversuche , die nicht auf Gegenliebe stoßen, auch noch grundlegend zu kriminalisieren.
Im "dir selbst Angst machen" hast du wirklich Routine.
Das ist der einzige Effekt deiner Polemik: sie bestätigt dir deine Angst - denn deren "Grundlage" reicht dafür nicht.
NBUC hat geschrieben:Bezgl. "professionelle Hilfe":
Wer wäre denn jetzt eine passende "professionelle Hilfe" (Bezeichnung zum suchen bei Google oder imTelefonbuch) und vermutlcih noch wichtiger: mit welcher Selbstdiagnose/Symptomen sollte der sich dann zuständig fühlen? Die letzten haben sich mit meiner Beschreibung eben nicht zuständig gefühlt!
Du hast dazu schon viele Anregungen bekommen. Nach dem, was du davon bisher berichtest hast, sehe ich das Problem dass du mit einer "Selbstdiagnose" anfangen willst. Du vertraust der Kompetenz der Leute nicht.
Deine Symptome hingegen kennst du selbst, und ide solltest du in allerr Deutlichkeit schildern.
Ich rate jetzt mal, (sorryx, wenn das für dich nicht hnihaut, wie gesagt: das weißt im Moment nur du): Keine engen sozialen Bindungen, noch nie eine Beziehung, das Gefühl in sozialen Gruppen nie wirklich anzukommen, extensives Rationalisieren jedweder zwischengeschlechtlichen Begegnung wg. mehr oder weniger unterschwelliger Panik vor Fehltritten, Angst vor Einsamkeit oder zumindest vor einem Leben ohne eigene Familie (was inzwischen realistischerweise unausweichlich ist, daher: Zukunftsangst), tief empfundener Wunsch nach Familie und Kindern (entsprechend zunehmende Enttäuschung), Problem mit Small Talk und ähnlicher Allltagskommunikation etc pp. Und wenn du es schilderst, solltest du jede Mal die fü dich damit verbundenne Emoitionen schildern (vermutlich: Unsicherheit, Nervosität, überlanges Zögern, Ratlosigkeit, Überforderung, Stress, möglicherweise phyisch wahrnehmbare Reaktionen wie "dumpfes Bauchgefühl", "Herzklopfen", Tunnelblick).

Wie gesagt: was es konkret ist, weißt nur du. Wenn du deine Probleme nicht schildern kannst, kann sie keiner erkennen und darum niemand helfen, leider Und kein Profi hat dafür soviel Zeit, dass er sich deine gesamnelten Beiträge im Forum durchliest. "Konkrete Probleme" meint: deine Gefühle und emotionalen Reaktionen im Zusammenhang mit wesentlichen Aspekten deines Lebens (auch solchen Aspekten, die deiner Meinung da sein sollten, aber nicht sind und von denen du nicht weiß, wie anstellen).
Du kannnst (solltest) sogar dazu sagen, dass du die Kompetenz der Psycho-Professsionen insgesamt und die des Gegenübers präventiv sowieso in Frage stellst.
Dass du dennnoch um Hilfe nachsuchst und über diese Art Hilfe nachdenkst, zeigt ja nur, wie hoch deine Problemdruck und deine Motivation ist. Nur versuch nicht, denen zu sagen (auch nicht in Gedanken), wie sie ihren Job machen müssen. Entweder es schlägt an, oder nicht.

Allerdings heißt das auch, dass sich nicht jeder dieser Herausforderung stellen wird. Du bist kein "08/15-Fall".

An konkreten Erlebnissen reicht eigentlich: Erziehung. Schulerlebnis. Plus mehrere Jahrzehnte gefühlten "Versagens", die du darauf zurückführst.


Ich habe dich übrigens vor einer Weile genau deswegen mal konkret gefragt, was genau du bei denen gescheiterten Versuchen vorgetragen hast.
Wenn man mal vergleicht, wie viele konkrete Hilfen und Fragen an dich gewendet wurden, und wie wenig und bruchstückhaft verstreut von dir konkrete Informationen zurück kommen - statt dessen Berge an Zweifel plus mehr oder weniger unterschwelliger Gerngschätzung (plus - wie eine Nebelwand - merkwürdige, detailreiche Überlegungen zu Alltäglichem) ....
Du machst es anderen - und damit dir selbst - sehr schwer.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Montecristo »

Konkret aus einem Flyer einer deutschen Uni. Fazit: Was in der Disko geht, sollte man(n) an der Uni besser schön lassen.
Was ist sexualisierte Diskriminierung?
Sexualisierte Diskriminierung beginnt dort, wo angezeigte Grenzen überschritten werden!
Sie umfasst jedes sexualisierte Verhalten in Situationen und Handlungen, das von einer Person
als respektlos und demütigend empfunden wird und unerwünscht ist. Sexualisierte Diskriminierung
wird in vielfältiger Art und Weise ausgeübt: verbal, nonverbal, körperlich, virtuell.
■ Anzügliche Witze
■ Sexistische Anreden und Annäherungsversuche
■ Sexistische Bemerkungen über Aussehen,
Verhalten, Privatleben
■ Übergriffige Mails, SMS, Chats
■ Aufhängen und Verbreiten von sexistischen Medien (z.B. Kalender, Werbeplakate, Flyer, Bildschirmschoner, Zeitschriften, Apps)
■ Taxierende Blicke
■ Hinterherpfeifen
■ Nachzeichnen von Körperteilen durch Laserpointer
■ Unerwünschte körperliche Berührungen sowie Aufforderungen zu sexuellen Handlungen
■ Androhen von Gewalt, Verfolgung oder Nötigung
■ Vergewaltigung
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von orthonormal »

Montecristo hat geschrieben:
■ Sexistische Anreden und Annäherungsversuche
Da ist jetzt nicht klar, ob es sich nur auf sexistische Annäherungsversuche oder auf Annäherungsversuche allgemein bezieht.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Montecristo »

Was wäre denn ein "sexistischer Annäherungsversuch" im Gegensatz zu einem "nicht-sexistischen Annäherungsversuch"? Und wo wäre die Grenze?
Den Trivialfall "F***N?" brauchen wir nicht diskutieren. Das ist eindeutig.

Annäherungsversuch bedeutet ja per definitionem, dass unklar ist, ob das Gegenüber (m/w) mitmacht. Insofern kann niemals klar sein, ob das erwünscht oder unerwünscht ist.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
orthonormal

Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von orthonormal »

Der Einführungstext ist schon Blödsinn.
Was ist sexualisierte Diskriminierung?
Sexualisierte Diskriminierung beginnt dort, wo angezeigte Grenzen überschritten werden!
Sie umfasst jedes sexualisierte Verhalten in Situationen und Handlungen, das von einer Person
als respektlos und demütigend empfunden wird und unerwünscht ist.
Was jetzt? Geht es darum, was tatsächlich passiert (also, dass angezeigte Grenzen überschritten werden), oder darum, was jemand empfindet? Wie du sagtest – was unerwünscht ist, weiß man erst im Nachhinein. Irgendwie riecht das verdächtig nach amerikanischer Safe-Space-Kultur, wo Menschen in Täter- und Opfergruppen eingeteilt und damit vorverurteilt werden.

Im Prinzip weiß ich ja, dass es Blödsinn ist, aber leider bin ich für alles, was geeignet ist, mein Selbstbewusstsein zu senken, sehr empfänglich. Und als „weißer heterosexueller Cis-Mann“ ist man ja in diesen Kreisen das Hassobjekt schlechthin.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Montecristo »

orthonormal hat geschrieben:Der Einführungstext ist schon Blödsinn.
Der Text hängt hier (zweisprachig, also auch auf Englisch) in Form eines Aufklebers auf jeder Toilette aus. Sowohl Herren als auch Damen.

Nachtrag: Das ist explizit Teil des Programms und so vom Präsidium angeordnet. Wer das nicht glaubt, dem schicke ich gerne die Links. Will das hier nicht offen verlinken. Ein bisschen Anonymität muss sein.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Telepolis: Unbeholfenes Ansprechen als Auslaufmodel

Beitrag von Zottel »

Montecristo hat geschrieben:Konkret aus einem Flyer einer deutschen Uni. Fazit: Was in der Disko geht, sollte man(n) an der Uni besser schön lassen.
Sind ja auch total verschiedene Umfelder, und entsprechend verschieden ist das, was verhaltensmäßig als angemessen und was als unangemessen gilt (davon war ja im Thread bereits die Rede)

Was ist sexualisierte Diskriminierung?
Sexualisierte Diskriminierung beginnt dort, wo angezeigte Grenzen überschritten werden!
Sie umfasst jedes sexualisierte Verhalten in Situationen und Handlungen, das von einer Person
als respektlos und demütigend empfunden wird und unerwünscht ist. Sexualisierte Diskriminierung
wird in vielfältiger Art und Weise ausgeübt: verbal, nonverbal, körperlich, virtuell.
■ Anzügliche Witze
■ Sexistische Anreden und Annäherungsversuche
■ Sexistische Bemerkungen über Aussehen,
Verhalten, Privatleben
■ Übergriffige Mails, SMS, Chats
■ Aufhängen und Verbreiten von sexistischen Medien (z.B. Kalender, Werbeplakate, Flyer, Bildschirmschoner, Zeitschriften, Apps)
■ Taxierende Blicke
■ Hinterherpfeifen
■ Nachzeichnen von Körperteilen durch Laserpointer
■ Unerwünschte körperliche Berührungen sowie Aufforderungen zu sexuellen Handlungen
■ Androhen von Gewalt, Verfolgung oder Nötigung
■ Vergewaltigung
Finde ich sehr schön: Durch die unten stehende Auflistung der konkreten Verhaltensbeispiele kann auch der Unsensibelste sich ein Empfinden dafür aneignen, was mit den darüber stehenden "abstrakten Prinzipien" gemeint ist. So soll es sein: Die Theorie UND die Praxis. Das Abstrakte UND das Konkrete.

Denke das ist eine Hilfe, gerade auch für unsichere Männer die (noch) kein Gefühl dafür haben, wo Grenzen überschritten werden.

Schließlich möchte jeder Mensch sich als wertvolles und kostbares Individuum wahrgenommen fühlen, und nicht bloß als ein Klumpen (Fick-)Fleisch (Verzeihung für die grobe Formulierung, aber manche Diskussionsteilnehmer scheinen's wirklich nicht anders zu verstehen)

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