Singledasein gar nicht so schlecht?

[Cylon]

Zum Lesen:
http://www.welt.de/gesundheit/psycholog ... ingle.html

[Brax]

Dauerhaft alleine lebende Menschen, die sehr eigenständig sind, erleben mit höherer Wahrscheinlichkeit weniger negative Emotionen. Erstaunlicherweise ist für Eheleute genau das Gegenteil der Fall.

Ach, echt? Vielleicht wenn man die Singles mit den Eheleuten vergleicht, die den "Drachen" geheiratet haben. Verpartnerte dürften aber gleichzeitig auch mehr positive Emotionen erleben.

[Lonely]

"Weil es viele Vorurteile über die Gefahren von Einsamkeit gäbe, blieben häufig die immensen Vorteile des Alleinseins unerwähnt."

Und wieder wird nicht zwischen alleine sein und einsam sein unterschieden....

[Tania]

Dauerhaft alleine lebende Menschen, die sehr eigenständig sind, erleben mit höherer Wahrscheinlichkeit weniger negative Emotionen. Erstaunlicherweise ist für Eheleute genau das Gegenteil der Fall.

Das könnte durchaus stimmen. Dummerweise erwähnt das Zitat aber nicht, dass dauerhaft allein lebende Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit auch weniger positive Emotionen erleben.

Mit den Emotionen ist es wie mit einem Pendel. Starke Ausschläge in die eine Richtung sind zumindest begleitet von der Möglichkeit, auch starke Ausschläge in die andere Richtung zu erleben. Wer nie liebt, wird auch nie Liebeskummer haben. Wer keine Kinder hat, kennt nicht die Ängste, wenn besagtes Kind abends zu spät heimkommt und wird nie den alles vernichtenden Schmerz fühlen, wenn man ein Kind verliert - er wird aber auch nie das Wunder der Geburt des eigenen Kindes erleben, nie abends am Bett stehen und auf diese leisen, friedlichen Atemzüge lauschen. Wer allein lebt, vermeidet jeden Streit über nicht zugedrehte Zahnpastatuben - und jeden Versöhnungssex.

Letztlich ist es wohl ne Frage des Charakters. Mancher lebt besser sein Leben als ruhig dahinplätschernden Bach, mancher genießt die Fahrt über Stromschnellen, und nimmt dafür auch gelegentliches Kentern in Kauf. Für mich ist zweiteres deutlich attraktiver - aber das muss ja nicht für Jeden gelten.

[schmog]

"Weil es viele Vorurteile über die Gefahren von Einsamkeit gäbe, blieben häufig die immensen Vorteile des Alleinseins unerwähnt."

Und wieder wird nicht zwischen alleine sein und einsam sein unterschieden....

Ich bin gerne alleine, aber nicht einsam.
Das sind Welten!

Das tönt ähnlich wie, arm gar nicht so schlecht?

[Wuchtbrumme]

Ich finde es gar nicht übel Single zu sein. So darf ich nämlich tun und lassen, was ich will.

Ich darf zu AB Ausflügen gehen und nette Leute kennenlernen, ich kann meine Hobbies pflegen und mein Geld ausgeben wofür ich möchte. Ich muss für niemanden kochen, aufräumen oder Hemden bügeln und ich muss auch nicht putzen, wenn ich müde bin und lieber schlafen würde.

Das alles ist mir sehr wichtig. Man sollte nie unterschätzen, wie stark einen ein Partner einschränkt.

[Shisouka]

Ich finde es gar nicht übel Single zu sein. So darf ich nämlich tun und lassen, was ich will.

Ich darf zu AB Ausflügen gehen und nette Leute kennenlernen, ich kann meine Hobbies pflegen und mein Geld ausgeben wofür ich möchte. Ich muss für niemanden kochen, aufräumen oder Hemden bügeln und ich muss auch nicht putzen, wenn ich müde bin und lieber schlafen würde.

Das alles ist mir sehr wichtig. Man sollte nie unterschätzen, wie stark einen ein Partner einschränkt.

Wieso sollte man sich nicht auch in einer Partnerschaft dafür Zeit lassen?

[Girassol]

Ich finde es gar nicht übel Single zu sein. So darf ich nämlich tun und lassen, was ich will.

Ich darf zu AB Ausflügen gehen und nette Leute kennenlernen, ich kann meine Hobbies pflegen und mein Geld ausgeben wofür ich möchte. Ich muss für niemanden kochen, aufräumen oder Hemden bügeln und ich muss auch nicht putzen, wenn ich müde bin und lieber schlafen würde.

Das alles ist mir sehr wichtig. Man sollte nie unterschätzen, wie stark einen ein Partner einschränkt.

Wenn mein Partner mir irgendwas verbieten würde und ich Dinge, die ich gerne mag, nicht mehr dürfte, wäre er ganz schnell mein Ex-Partner. Einerseits bedeutet eine Partnerschaft zwar gewisse Einschränkungen, für mich ist eine gut funktionierende, liebevolle Partnerschaft aber hauptsächlich eine Bereicherung.

[Simonetta]

Ich finde den Artikel sehr ermutigend.
Jetzt, wo ich älter werde, sehe ich das selbst auch ähnlich. Mir gefällt das Singlesein immer besser. Die Jahre, wo ich drunter gelitten habe und immer wieder an mir gezweifelt habe, warum ich denn meinen Partner nicht finde, sind vorbei.
Ich bin glücklich so wie es ist, habe inneren Frieden, gute Beziehungen, die mir Halt geben, eine neue berufliche Perspektive und ein ziemlich ausgefülltes Leben.
Eigentlich fehlt mir kein Partner mehr. Sollte wirklich der Richtige kommen wäre ich sicherlich nicht abgeneigt, es zu versuchen, aber es müsste dann auch wirklich richtig passen. So schnell gebe ich mein Singleleben mit all seinen Vorteilen nicht mehr auf...

[NBUC]

So allgemein und undifferenziert dahin gesagt halte ich das für arg unpassend.

Der millionenschwere Privatier mit seinen Hobbies ist formell auch arbeitslos.

[Freier Mensch]

Ich finde den Artikel so naja.

Man sagt ja auch, dass Freiheit mit Sicherheit stirbt. Ich finde das passt sehr gut bei diesem Thema.
Wenn ich so Freunde und Bekannte angucke was für Beziehungen die führen, dann will ich nicht mit denen tauschen.
Ein Freund von mir hat eine Freundin die häufiger mal Schluss macht und dann wieder angekrochen kommt. Ihm bricht es das Herz. Oder sich in einer wichtigen Prüfungsphase beschwert, dass er ja keine Zeit für sie hat. Das fehlt jedes Verständnis für und da bin auch froh drum das nicht zu haben.
Auf der anderen Seite fehlt mir die glücklichen Momente einer Beziehung ja auch

[Hanna]

Ich bin gerne alleine, aber nicht einsam.

Genau das denke ich mir auch immer. Bin ein Mensch der seine Freiheiten als Single liebt aber einsam ist ohne Beziehung. Weil einsam sein ist

[inVinoVeritas]

Ich finde es gar nicht übel Single zu sein. So darf ich nämlich tun und lassen, was ich will.

Ich darf zu AB Ausflügen gehen und nette Leute kennenlernen, ich kann meine Hobbies pflegen und mein Geld ausgeben wofür ich möchte. Ich muss für niemanden kochen, aufräumen oder Hemden bügeln und ich muss auch nicht putzen, wenn ich müde bin und lieber schlafen würde.

Das alles ist mir sehr wichtig. Man sollte nie unterschätzen, wie stark einen ein Partner einschränkt.

In einer Beziehung mit dem richtigen Partner ist all das allerdings garnicht der Fall.
Jeder von uns beiden hat weiterhin seine eigenen Interessen und Hobbies, wir machen nicht alles zusammen und geputzt wird auch nur 1x die Woche in einer gemeinsamen konzentrierten Aktion (was ca. 1 Stunde dauert), gekocht wird nur wenn wir beide Abends Zuhause sind und dann entweder zusammen oder von demjenigen, der gerade Lust oder den meisten Hunger hat.
Mal fährt sie mit Freundinnen für ein Wochenende nach Barcelona, mal bin ich mit Freunden für ein paar Tage in Holland - warum auch nicht? Das gleiche gilt für Abend/WE-Aktivitäten, da muss man auch nicht immer alles gemeinsam machen. So hat jeder seine Freiheiten, wir haben uns immer was zu erzählen und gemeinsame Aktivitäten und Trips sind dann auch besonders intensiv und schön.
Einschränkungen habe ich in den 9 Jahren Beziehung jedenfalls nie wahrgenommen, im Gegenteil: es läut entspannt und ist eine Bereicherung.

Ich kenne aber auch diese Paare, die sich selbst ein Gefängnis gebaut haben... wo mein Kumpel erst seine Freundin "fragen" muss, ob es Okay ist wenn er Sa. Abend mit mir und anderen was rausgeht. Das wäre der blanke Horror für mich und das sind meistens auch die Beziehungen, die tatsächlich eine deutliche Einschränkung bedeuten. Nicht selten stehen die Leute aus solchen Beziehungen ohne Freundeskreis und soziales Umfeld da, wenn es zu einer Trennung kommt. Denn irgendwann hat man halt keinen Bock mehr auf jemanden, der nicht mehr als Individuum handeln und denken kann und die Freundschaft löst sich langsam auf...

[dfg82]

Eine Einschränkung ist dennoch vorhanden - sei sie noch so gering. Du musst Dich auf einen anderen Menschen einlassen und Dich mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzen. Das nimmt Zeit in Anspruch. Zeit, die man als Single für andere Dinge aufwenden könnte. Wenn man erst einmal in einer gemeinsamen Wohnung lebt, wird es auch schwer, mal tagelang nur rumnerden zu wollen. Darum nur getrennte Wohnungen oder Fernbeziehung oder eben gar keine Beziehung.

[Tania]

Du musst Dich auf einen anderen Menschen einlassen und Dich mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzen. Das nimmt Zeit in Anspruch. Zeit, die man als Single für andere Dinge aufwenden könnte.

Das ist interessant. Für mich ist das nämlich kein MUSS, sondern ein DARF. In meiner Gefühlswelt ist es einer der wichtigsten Vorteile einer Beziehung, mich auf einen anderen Menschen einlassen zu können, seine Bedürfnisse kennenzulernen und teilweise sogar zur Erfüllung dieser beizutragen. Da fallen mir sehr wenig Single-Sachen ein, die ich dafür nicht freudig vernachlässigen würde.

Darum nur getrennte Wohnungen oder Fernbeziehung oder eben gar keine Beziehung.

Ich glaube, dieses Thema verdient nen eigenen Thread. Hoffe, ich darf Dich als Inspiration verwenden?

[Wuchtbrumme]

Tania, für mich wäre das auch ein MUSS. Wenn ich die Muße hätte, so viel über mich ihn und eine Beziehung nachzudenken wie Du, wär das auch anders. Mein bisschen Freizeit ist zu kostbar um es nur mit einem Mann zu verbringen. Ich bin da lieber in einer Gruppe unterwegs (hauptsächlich Männer). Ich möchte Gesellschaft, Anregung, Wissen, Inspiration von mehreren Menschen, nicht nur von einem.

[Tania]

Wenn ich die Muße hätte, so viel über mich ihn und eine Beziehung nachzudenken wie Du

Ja, mein Leben ist absolut von Muße geprägt. Eigentlich sitze ich den ganzen Tag nur auf der Couch und denke über mich, meinen hypothetischen Partner und meine zukünftige Beziehung nach. Wie gut Du mich doch kennst

Mein bisschen Freizeit ist zu kostbar um es nur mit einem Mann zu verbringen. Ich bin da lieber in einer Gruppe unterwegs (hauptsächlich Männer). Ich möchte Gesellschaft, Anregung, Wissen, Inspiration von mehreren Menschen, nicht nur von einem.

Naja .... es liegt wahrscheinlich daran, dass ich bisher noch keine Partnerschaft in sozialer Isolation geführt habe, dass ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht habe. Auch deswegen finde ich es ja so interessant, mal ganz andere Sichtweisen zu lesen und drüber nachzudenken.

[Wuchtbrumme]

Ich komme unter der Woche zwischen 21 und 22 h nach Hause, schlafe ca. 6 Stunden, dementsprechend viel Schlaf benötige ich am Wochenende. Zweimal im Monat gehe ich samstags zu Hobbyveranstaltungen mit interessanten Frauen, jetzt im Sommer war/bin ich jeden Sonntag unterwegs. Im Winter will ich Workshops besuchen und viel zum Hobby lesen.

Wann soll ich da Zeit für einen Partner haben?
Nichts an meinem Leben ist so unwichtig, dass ich es für einen Partner eintauschen möchte.

Ich bin halt anders als viele andere Menschen. Die dürfen gern Partnerschaften haben, ich neide ihnen nichts. Es fehlt mir nur ein Handwerker und einer, der ein Auto hat und mir Sachen zur Müllkippe fährt. Hilfe dabei hat mir aber einer der Hobbymänner im Namen aller angeboten. Zum Glück habe ich genügend brauchbare Talente um mich dafür revanchieren zu können.

[NBUC]

Die benannten Probleme können auftreten, müssen aber nicht.

Die Dame, die mich quasi hierher gebracht wird hat mir ungefragt ihren Beziehungsplan erklärt - und nach einer gewissen Überraschungszeit habe ich festgestellt: Passt!

Nur war das dann wohl doch nicht auf mich bezogen, sondern nur um sich zu vergewissern, dass der so OK ist, weil der Freund damals bezüglich dieser Vorstellungen kräftig quer geschossen und Stress gemacht hat.

[Monozyt]

Wann soll ich da Zeit für einen Partner haben?
Nichts an meinem Leben ist so unwichtig, dass ich es für einen Partner eintauschen möchte.

Ich bin halt anders als viele andere Menschen. Die dürfen gern Partnerschaften haben, ich neide ihnen nichts.

Vollkommen in Ordnung, mit seinem Singleleben so glücklich zu sein. Wär ich auch gerne, bloß meine leidige biologische Programmierung steht dem entgegen...
Allerdings ist man dann eben auch kein AB im engeren Sinne (UNFREIWILLIG ohne oder mit geringer Beziehungserfahrung). Kaum überraschend daher, dass die meisten hier dem Singledasein deutlich weniger Positives abgewinnen können.