Therapie-Erfolg?

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Brax
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Brax »

Ninja Turtle hat geschrieben:Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen wie Selbstbefriedigung funktioniert.
Ach, darum gehts? Um man soll keinen Sex haben können, wenn man sich nicht selbst befriedigt? Das finde ich jetzt reichlich komisch. :gruebel:
Ninja Turtle hat geschrieben:Und die Tücken stecken oft im Detail. :schuechtern:
Das kann ja so kompliziert nicht sein. :mrgreen:
Kief

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Kief »

Brax hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen wie Selbstbefriedigung funktioniert.
Ach, darum gehts? Um man soll keinen Sex haben können, wenn man sich nicht selbst befriedigt? Das finde ich jetzt reichlich komisch. :gruebel:
Ninja Turtle hat geschrieben:Und die Tücken stecken oft im Detail. :schuechtern:
Das kann ja so kompliziert nicht sein. :mrgreen:
Naja, wenn ein Mensch nicht weiss, was seinem Koerper gefaellt, wie soll dann erst der Intimpartner darauf kommen?
Wenn ich auf eine Partnerin eingehen will, ist so ein "Ich hab jetzt Lust auf XY!" schon hilfreich.
Dafuer ist es durchaus hilfreich, seinen eigenen Koerper soweit zu kennen, was einem selbst gefaellt - um es dem anderen zu vermitteln.
Wenn man es selbst ned weiss, kann der andere ja nur blind im Dunklen stochern ... *husthust* (SCNR)


CU, Kief
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TheRealDeal
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Brax hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen wie Selbstbefriedigung funktioniert.
Ach, darum gehts? Um man soll keinen Sex haben können, wenn man sich nicht selbst befriedigt? Das finde ich jetzt reichlich komisch. :gruebel:
Ninja Turtle hat geschrieben:Und die Tücken stecken oft im Detail. :schuechtern:
Das kann ja so kompliziert nicht sein. :mrgreen:
Ähm... doch. ;) Aber dafür gibt es ja Seiten wie: schoener-onanieren.de. Viel Vergnügen. :mrgreen:

Also ich bin in in die Therapie eingestiegen wegen Depressionen. Das ich frühkindlich traumatisiert wurde und dadurch eine Bindungstörung entwickelt habe, wusste ich zu dem Zeitpunkt allerdings nicht. Meine Therapeutin ist studierte Verhaltenstherapeutin. Arbeitet allerdings ganz anders. Spiritueller. Sie hat auch 5 oder 6 Ausbildungen. Alles ausgerichtet auf die Behandlung von "Frühen Störungen".
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Brax
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Brax »

Kief hat geschrieben:wenn ein Mensch nicht weiss, was seinem Koerper gefaellt, wie soll dann erst der Intimpartner darauf kommen?
Durch Ausprobieren?
Kief hat geschrieben:Dafuer ist es durchaus hilfreich, seinen eigenen Koerper soweit zu kennen, was einem selbst gefaellt - um es dem anderen zu vermitteln.
Hmmm... das mag hilfreich sein. Aber soweit ich gehört habe ( :mrgreen: ) sind Sex und Selbstbefriedigung doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Kief hat geschrieben:kann der andere ja nur blind im Dunklen stochern
Ja siehste, das muss er doch sowieso. :mrgreen:
Tom_der_Baum

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tom_der_Baum »

Brax hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Dafuer ist es durchaus hilfreich, seinen eigenen Koerper soweit zu kennen, was einem selbst gefaellt - um es dem anderen zu vermitteln.
Hmmm... das mag hilfreich sein. Aber soweit ich gehört habe ( :mrgreen: ) sind Sex und Selbstbefriedigung doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Weiß ich jetzt ehrlichgesagt nicht. Aber zu "Körper kennen" gebe ich jetzt mal ein Detail von mir preis, als Beispiel, für das ich mich wohl auch nicht schämen brauche: Streicheleien können sehr intensiv sein. Aber wenn ich immer an der gleichen Stelle gestreichelt werde, auch von mir selbst, fängt es an zu brennen, wie als wenn die Haut sich aufgelöst hätte und mir jemand in einer offenen Wunde rumstochert. Ich würde das also theoretisch im Vorfeld kommunizieren, daß ich keine bevorzugte Stelle habe, sondern daß es bei mir wichtig ist, die Stellen regelmäßig zu wechseln. Weil auf Schmerz stehe ich so ziemlich überhaupt nicht, 100% Schmerzabneigung trifft es recht genau. Ich vermute mal, daß das schon ein recht individuelles Merkmal ist, das ein Gegenüber beispielsweise kennen sollte, bevor es durch Ausprobieren dahinterkommt.

Mit beispielgebendem Gruß

Tom_der_Baum
Kief

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Kief »

Brax hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Dafuer ist es durchaus hilfreich, seinen eigenen Koerper soweit zu kennen, was einem selbst gefaellt - um es dem anderen zu vermitteln.
Hmmm... das mag hilfreich sein. Aber soweit ich gehört habe ( :mrgreen: ) sind Sex und Selbstbefriedigung doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Klar kann man die Parallelen ignorieren, und beides getrennt betrachten.

Muss man aber ned ...


CU, Kief
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Ringelnatz hat geschrieben: Kannst du sagen, weshalb du therapiert wurdest? Persönlichkeitsstörungen, wie zum Beispiel Borderline, sind leider ziemlich schwierig...
Dit ist ne gute Frage.
Wenn es zu schwierig oder unmöglich ist, dann sollen sie es von Anfang an so kommunizieren, und es gar nicht erst anbieten.
Ich bin meistens mit dem Oberbegriff Depression hingegangen. Eigentlich sollte es ja so sein, dass, wenn einer noch gar nicht richtig weiß, wie er sein Problem benennen kann, es gemeinsam mit dem Therapeuten herausarbeitet, also, dem ganzen überhaupt erst mal Namen geben usw. . Dass man aber quasi schon bei Therapiestart, also in der ersten Stunde eine Selbstdiagnose abgeben soll, damit der Therapeut "weiß", worum es sich handelt, finde ich paradox, denn wiederum wollen die Theras ja selber diagnostizieren (habe ich jedenfalls gehört, gemacht hat es bei mir noch keiner), und wollen nicht, dass die Patienten Eigendiagnosen machen.
Schon alleine bei dieser Sache weiß ich nicht, was eigentlich der Zweck der Übung sein soll, aber gut.
Meine allererste Therapeutenerfahrung war ca. mit 17, ich meinte zu ihr, ich habe "zu wenig Selbstbewusstsein" (welcher 17jährige kennt denn schon die Fachbegriffe). Sie meinte zu mir, ich solle mir draußen in der Einkaufsmeile nen schönen Nachmittag machen (also gehen). Draußen im Warteraum würden noch andere Patienten warten, die wirklich Probleme hätten.
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Tom_der_Baum hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben: Und dieses Fundament muß man selbst aufbauen, das kann der Therapeut oder die Therapeutin nicht für Dich übernehmen.
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
Das hat mir kein Therapeut eingeredet, sondern ich bin alleine drauf gekommen ;)
:mrgreen: Jetzt könnte ich antworten - WEIL sie ihre Arbeit nicht gemacht haben (und du resigniert hast).
Happy Future hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben: Das hat mir kein Therapeut eingeredet, sondern ich bin alleine drauf gekommen ;)
Dem kann ich nur zustimmen. Die Arbeit muss man selbst machen. Sonst funktioniert Therapie nicht.
Dann kann man aber auch gleich zu Hause bleiben.
Shisouka hat geschrieben: Psychotherapie ist mehr eine Hilfe zur Selbsthilfe.
War bisher nicht der Fall. Mir wurde nicht geholfen.
Shisouka hat geschrieben: Der Therapeut begleitet dich unterstützend mit den richtigen Fragen und Aufgaben,
[..] Da jeder Mensch nunmal anders tickt, achtet ein guter Therapeut auf die Auswahl seiner Werkzeuge.
Wie gesagt, eben nicht. Irgendwas lief da bisher falsch, und ich will herausfinden, was.
Shisouka hat geschrieben: so dass es bei dir Klick macht.
Was sollte das z.B. sein?
Shisouka hat geschrieben: Deine Aussagen, deuten auf eine abweisende Skepsis hin.
Verwunderlich nach vielen schlechten Erfahrungen?
Wenn du zu einem Therapeuten gezwungen wurdest und dir eigentlich nicht helfen lassen willst, dann nützt dir auch der beste Therapeut der Welt nichts ...
Nein, war immer freiwillig.
Kief

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Kief »

Wenona hat geschrieben:
Shisouka hat geschrieben: so dass es bei dir Klick macht.
Was sollte das z.B. sein?
Die besten Fortschritte macht man, wenn man Sachen versteht, neue Perspektiven findet, und so eigene Loesungen findet.

Der andere Mensch (Coach/Therapeut) hat dabei mehr die Funktion eines Wegweisers, dem hoffentlich passende Fragen fuer einen zielfuehrenden Weg einfallen.
Damit der Patient anhand der geeigneten Fragen von selbst auf gute Ideen kommt.

Wenn Coach/Therapeut die entsprechende Informationen dem Patienten um die Ohren hauen, ohne dass der selbst drauf kommt, dann blockieren Menschen erstmal.
Verweigern sich der neuen Perspektive. Dann gibt es keinen Fortschritt. So bringt's nix.
Der Mensch muss selbst drauf kommen, um es sich eingestehen zu koennen.

Solche Erkenntnisse sind es.
Sowas ist dann "es macht Klick"!


CU, Kief
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

TheRealDeal hat geschrieben: Ich habe als reguläre Therapie eine Kleingruppentherapie (4 Menschen) gemacht. Im Wesentlichen mit bindungsförderndem Ansatz.
Wie kriegt man denn sowas?
Swenja hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:...
Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
...und diejenigen, die dieser überzeugung sind, haben es sich in ihrer komfortzone bequem gemacht,...könnte man meinen...
Nein, ist bei mir nicht so. Und bei vielen anderen auch nicht.
Swenja hat geschrieben: aber abgesehen davon, Wenona, da du ja scheinbar generell der meinung bist, ärzte und therapeuten hätten keine ahnung von dem, was sie tun ...sei´s also drum...
Das ist eine pauschalisierende Aussage, die so nicht zutrifft.
Ich bin auf der Suche nach guten und kompetenten Ärzten und Therapeuten. Deshalb frage ich gezielt nach Empfehlungen. Bzw. generell nach Rat.
Quasi-AB hat geschrieben: Eine wirkliche gute Therapie würde darin bestehen, dass ein Therapeut einen dabei beobachtet, wie man mit dem anderen Geschlecht umgeht. Sprich: Der Therapeut müsste einen z.B. auf eine Party begleiten, dann gucken, wie man sich verhält, eventuell unmittelbar Feedback geben, Tipps geben etc. So wie Flirttrainer das ja machen. Was bringt es dagegen, bei einem Therapeuten zu sitzen und ihm die Ohren voll zu labern.
Jo, das wäre ne Idee.
Oder wenigstens den Patienten im Gespräch in der Praxis ernst nehmen, und entsprechend auf ihn eingehen.
Quasi-AB hat geschrieben: Würde mich interessieren, ob es vielleicht solche Therapieformen gibt, wo der Therapeut mit einem mit nach draussen geht ...
Ja, bei sogenannten spezifischen Problemen, oder bei konkreten "kleineren" Phobien, wie der Angst, raus zu gehen etc. (Agoraphobie, Klaustophobie). Da setzt man meist auf Flooding.
Spinnenphobie zu behandeln scheint z.B. auch recht einfach zu gehen. Dazu muss man zwar nicht "raus" gehen, aber man macht eine konkrete Symptom-Ursache-Behandlung, weil beides in einem Objekt liegt.
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Kief hat geschrieben:Die besten Fortschritte macht man, wenn man Sachen versteht, neue Perspektiven findet, und so eigene Loesungen findet.
Ich hab ja schon weitestgehend alles verstanden, was mich betrifft. (Ich weiß natürlich, dass man ein Leben lang immer wieder neues dazulernen kann.)
Der andere Mensch (Coach/Therapeut) hat dabei mehr die Funktion eines Wegweisers, dem hoffentlich passende Fragen fuer einen zielfuehrenden Weg einfallen.
Damit der Patient anhand der geeigneten Fragen von selbst auf gute Ideen kommt.
Jo, wäre wünschenswert, wenn es so laufen würde.
Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

Brax hat geschrieben:
Ninja Turtle hat geschrieben:Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht wissen wie Selbstbefriedigung funktioniert.
Ach, darum gehts? Um man soll keinen Sex haben können, wenn man sich nicht selbst befriedigt? Das finde ich jetzt reichlich komisch. :gruebel:
Ninja Turtle hat geschrieben:Und die Tücken stecken oft im Detail. :schuechtern:
Das kann ja so kompliziert nicht sein. :mrgreen:
Kompliziert ist das wirklich nicht. Aber wenn man sich über Jahre hinweg Handlungsweisen angewöhnt hat die Erregung auf eine Art herbeiführen, die es beim Sex so nicht gibt, dann kann das schon mal ein Problem darstellen. :lol:

Und betroffene, die ein zwei Jahre üben müssen um wenigstens das hinzubekommen finden das glaube ich gar nicht komisch. :dont:
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Flirtcoaching, persönliche Begleitung des Klienten auf Parties oder bei der Beziehungsanbahnung ist kein Bestandteil einer Psychotherapie.

Wer nur mit dem Thema Beziehungslosigkeit zum Therapeuten geht, wird keine Therapie bekommen. Es ist keine eigenständige psychische Erkrankung!

Wer das oben genannte möchte, muss sich einen Life-Coach suchen. Das muss aber dann auch aus eigener Tasche bezahlt werden und ist keine Kassenleistung. Das wird aber auch nicht helfen, wenn dahinter eine ursächliche Erkrankung liegt, die einen blockiert.

Die Arbeit liegt nunmal bei einem selbst in einer Therapie. Deswegen brechen ja auch viele ab, weil sie damit nicht klarkommen. Ist halt auch ein schmerzhafter Prozeß und aus manch einer Sitzung kommt man schlecht gelaunt raus, weil man wieder was unschönes über sich selbst erfahren hat. Das gehört aber dazu.

Es ist echt naiv zu glauben, dass eine Sitzung pro Woche beim Therapeuten ausreicht, wenn man sich sonst damit nicht selbst auseinandersetzt. Ist wie Gitarrenunterricht - der Lehrer gibt Tips und zeigt die Grundzüge. Üben muss man jedoch außerhalb des Unterrichtes selbst, sonst kann man es auch lassen.
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TheRealDeal
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Brax hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:wenn ein Mensch nicht weiss, was seinem Koerper gefaellt, wie soll dann erst der Intimpartner darauf kommen?
Durch Ausprobieren?
Kief hat geschrieben:Dafuer ist es durchaus hilfreich, seinen eigenen Koerper soweit zu kennen, was einem selbst gefaellt - um es dem anderen zu vermitteln.
Hmmm... das mag hilfreich sein. Aber soweit ich gehört habe ( :mrgreen: ) sind Sex und Selbstbefriedigung doch zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Kief hat geschrieben:kann der andere ja nur blind im Dunklen stochern
Ja siehste, das muss er doch sowieso. :mrgreen:
Natürlich kann ein Sexualparter etwas ausprobieren. Aber -und das ist nicht gut- gibst du dabei die Verantwortung für deine Sexualität quasi ab.

Was du so hörst... ;) Ich würde sagen, dass das zwei Seiten der selben Medaille sind. Die weibliche Sexualität ist recht komplex (habe ich gehört ;)). Daher ist es gut, diese zu erforschen. Aber auch die männliche Sexualität ist weit mehr, als "die Schlange zu würgen".

Menschen, die einander spüren, stochern auch im Dunkeln nicht im Dunkeln. :) Es nimmt dir auch viel Druck, vor deinem "ersten Mal" deinen Körper und deine Sexualität gut zu kennen. Und dann Kopf ausschalten und spüren. Auch im Vorfeld, denn es wird anders werden, als du es dir vorstellst. Bleib bei dir und es wird schön für dich werden.

@Happy Future: Da stimme ich dir voll zu.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Tom_der_Baum

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tom_der_Baum »

Wenona hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben: Inzwischen bin ich der Überzeugung, dass Therapeuten, die einem sowas einreden, zu faul sind, ihre Arbeit zu tun.
Das hat mir kein Therapeut eingeredet, sondern ich bin alleine drauf gekommen ;)
:mrgreen: Jetzt könnte ich antworten - WEIL sie ihre Arbeit nicht gemacht haben (und du resigniert hast).
Hmm, das sagt gerade 'ne Menge über Dich selbst aus. Ich versuch's mal konstruktiv: ich bin anfangs in Therapien und hab erwartet, daß der Therapeut irgendwas "magisches" macht und meine Probleme löst. Das funzt so nicht, diese Erfahrung habe ich machen müssen.
Dann hat es irgendwann gefunkt und mir ist klargeworden: ich muß es WOLLEN! Solange ich mich dagegen sträube, und anderen die Verantwortung für mein Leben übergebe, werde ich es definitionsgemäß NICHT in die eigene Hand nehmen.
Seit ich mit der Einstellung "ich mache, der Therapeut dient mir als Krückstock, bis ich alleine laufen kann" hingehe, zeigen sich Erfolge. Die, wie schon mehrfach hier angedeutet, ZWISCHEN den Therapieterminen erzielt werden.
Therapie ist eine Art Coaching. Mehr nicht. Der Patient behandelt selbst, der Therapeut ist vorübergehendes Werkzeug.

Bindungsorientierte Therapie suche ich allerdings auch nach wie vor. Nehme das jetzt selbst in die Hand, indem ich Gleichgesinnte suche, um Bindungserfahrung zu sammeln. Nicht so einfach, aber ich bin dran. Von der Kasse übernommen werden solche Therapien AFAIK nur für Minderjährige. Als Erwachsener ist man damit leider auf sich alleine gestellt, auch wenn das System, in dem wir leben, kausal dafür mitverantwortlich ist.


Gruß

Tom_der_Baum
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Tom_der_Baum hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:
Tom_der_Baum hat geschrieben:Bindungsorientierte Therapie suche ich allerdings auch nach wie vor. Nehme das jetzt selbst in die Hand, indem ich Gleichgesinnte suche, um Bindungserfahrung zu sammeln. Nicht so einfach, aber ich bin dran. Von der Kasse übernommen werden solche Therapien AFAIK nur für Minderjährige. Als Erwachsener ist man damit leider auf sich alleine gestellt, auch wenn das System, in dem wir leben, kausal dafür mitverantwortlich ist.
Zu dem (meinem) Thema habe ich eine Kleingruppentherapie gemacht. 10 Treffen, jeweils einmal im Monat für rund 6 Stunden. Alleine, dass wir uns regelmäßig getroffen haben, hilft beim Aufbau von Bindungen. Habe ich zwei mal gemacht, also 20 Sitzungen. Selbst bezahlt habe ich die Therapie nicht, da meine Therapeutin gelernte Verhaltenstherapeutin ist. In der Therapie kamen (glücklicherweise) wenig Elemente der Verhaltenstherapie vor. Klassische Gesprächstherapie hätte mir in hundert Jahren nicht geholfen. Einfach weil diese Therapieform nicht zu den Ursachen meines Verhaltens vordringen konnte. Dafür brauchte ich jemanden, der die entsprechenden Werkzeuge besitzt, um auf frühkindliche Traumatisierungen wirksam eingehen zu können. Im Erstgespräch war mir nach 3 Minuten klar, dass ich mit dieser Frau zusammenarbeiten möchte. Weil ich mich verstanden fühlte und die Chemie gestimmt hat.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Wenona hat geschrieben:Hallo, hatte jemand von euch schon mal Erfolg in einer oder durch eine Psychotherapie?
Also ich meine Therapie in jeglicher Hinsicht, aber besonders natürlich in Bezug aufs AB-sein.
An mir haben Therapeuten schon ganz ordentlich verdient, ohne je effektiv was für mich getan zu haben.
Und ich kenne niemanden, der Therapieerfolg hat oder hatte.
Wie war das bei euch? Falls ihr Gruselgeschichten loswerden wollt, könnt ihr das hier auch. :D
Wurdet ihr ordentlich diagnostiziert? Stabilisiert? Behandelt? Ernst genommen? Welche Therapieform wurde an euch praktiziert?
Könnt ihr vielleicht sogar einen Therapeuten weiterempfehlen?
VLG
Bis zum Frühjahr dieses Jahres besuchte ich eine Therapie mit tiefenpsychologischen Ansatz. Viel herausgekommen ist dabei nicht, eigentlich hat sich überhaupt kein Einfluss gezeigt. Ich muss aber vorwegschieben, dass ich auch nicht viel erwartet hatte. Mir wurde ein Aufsuchen u.a. vom Hausarzt, Neurologen usw. wegen der mittelschweren depressiven Episoden und einer für mich schleierhaften Sozialphobie dringend nahegelegt. Einige Jahre später bekam ich dann auch einen Platz.

Zwischenzeitlich hatte ich allerdings immer wieder erhebliche Zweifel an meiner "Therapiewürdigkeit", anders ausgedrückt ich hielt mich nicht für krank genug, um eine Therapie zu rechtfertigen. Andererseits ahnte ich zwar, dass sozial bei mir zwar was nicht stimmt, aber wie sie damals auf Sozialphiobie gekommen sind, weiss ich bis heute nicht. Meine Phasen erlebte ich nicht als sonderlich stark bedrückend, auch wenn schonmal sozialverträgliche Suizidüberlegungen aufkamen. Allerdings sah ich keine Möglichkeit zum spurlosen Verschwinden. Mit der Zeit hat sich das alles von selbst erledigt.
Als ich mit der Therapie anfing, wusste ich auch nicht so recht, was ich da sollte. Ich hatte kein konkretes Ziel und hatte auch keine echte Klarheit über meinen Zustand. So fing es dann schleppend an, ich erzählte meine Geschichte ...

Blöderweise wollte mir der Therapeut keine konkreten Diagnosen offenbaren und so tappte ich weiter im Dunkeln. Schlussendlich ging die therapeutische Beziehung nach den gewährten Stunden geräuschlos auseinander. Ohne Transparenz sah ich auch keinen Sinn mehr an einer Weiterarbeit. Zumindest hätte ich mir Diagnosen als Ansatz gewünscht. Vielleicht war diese Erwartung auch schon zu hoch. Keine Ahnung.

Am Scheitern gebe ich ihm aber keine Schuld. Mir war schon vorher klar, dass deren Möglichkeiten eben nur sehr begrenzt sind und es fast komplett an einem selbst liegt, ob es scheitert oder nicht. Ohne festen Willen und vielleicht schon ein konkretes Behandlungsziel ist eine Inanspruchnahme wohl eher Zeitverschwendung für beide Seiten.
Vielleicht scheiterte es auch, weil die möglichen Wirkungen wohl hauptsächlich über die Beziehungsebene laufen. Indirekt wäre das ein starkes Indiz für meine lang vermutete Bindungsunfähigkeit. Nur eiere ich weiter herum, ohne jemals die Möglichkeit zu haben, meine "schlimmsten" Vermutungen über meinen Zustand jemals stichfest widerlegen zu können.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Swenja »

Wenona hat geschrieben:...
Swenja hat geschrieben: aber abgesehen davon, Wenona, da du ja scheinbar generell der meinung bist, ärzte und therapeuten hätten keine ahnung von dem, was sie tun ...sei´s also drum...
Das ist eine pauschalisierende Aussage, die so nicht zutrifft...
oh sorry, ich wusste nicht, dass du deine beiträge nach dem adenauer-prinzip schreibst...
also...geschenkt...
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Happy Future hat geschrieben: Die Arbeit liegt nunmal bei einem selbst in einer Therapie. Deswegen brechen ja auch viele ab, weil sie damit nicht klarkommen. Ist halt auch ein schmerzhafter Prozeß und aus manch einer Sitzung kommt man schlecht gelaunt raus, weil man wieder was unschönes über sich selbst erfahren hat. Das gehört aber dazu.
Es ist echt naiv zu glauben, dass eine Sitzung pro Woche beim Therapeuten ausreicht, wenn man sich sonst damit nicht selbst auseinandersetzt. Ist wie Gitarrenunterricht - der Lehrer gibt Tips und zeigt die Grundzüge. Üben muss man jedoch außerhalb des Unterrichtes selbst, sonst kann man es auch lassen.
Und wem unterstellst du das jetzt?
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

Tom_der_Baum hat geschrieben: Dann hat es irgendwann gefunkt und mir ist klargeworden: ich muß es WOLLEN!
Auch wenn du es auf dich gemünzt formulierst, so nenne ich es doch Polemik.
Immer wieder wird behauptet, "der Patient will nicht". Nur - würde er nicht wollen, wäre er gar nicht da. ;)
Der Patient/Klient ist grundsätzlich immer in der schwächeren Position, deshalb finde ich es fatal, zuallererst bei ihm nach der Schuld für das Versagen der "Therapie" zu suchen.
Solange ich mich dagegen sträube, und anderen die Verantwortung für mein Leben übergebe, werde ich es definitionsgemäß NICHT in die eigene Hand nehmen.
Wogegen hast du dich "gesträubt"?
Therapie ist eine Art Coaching.
Nein, ist es nicht. Coaching ist eine Unterart von Therapie, bzw. ein Ableger dessen.
Therapie sollte tatsächlich die Psyche des Menschen behandeln. Coaching macht ihn nur handlungsfähig.
Bindungsorientierte Therapie suche ich allerdings auch nach wie vor.
Was ist das?
Tyralis Fiena hat geschrieben: Blöderweise wollte mir der Therapeut keine konkreten Diagnosen offenbaren und so tappte ich weiter im Dunkeln.
So ging es mir auch!!
Ich finde das skandalös! Sollte man eigentlich mal der kassenärztlichen Vereinigung oder Therapeutenkammer oder wem auch immer melden.
Man stelle sich vor, sowas würde mit nem Krebskranken gemacht. :-|
Tyralis Fiena hat geschrieben: Nur eiere ich weiter herum, ohne jemals die Möglichkeit zu haben, meine "schlimmsten" Vermutungen über meinen Zustand jemals stichfest widerlegen zu können.
Schizoide Persönlichkeitsstörung?


@ Swenja, warum greifst du mich so an?
Zuletzt geändert von Wenona am 16 Nov 2016 20:11, insgesamt 3-mal geändert.