Aber als Mann, der fast 20 Jahre alleine gelebt hat, ist das manchmal auch ziemlich anstrengend.
Ich bin eher wortkarg. Ich komme schnell zum Punkt. Ich erzähle eine Geschichte, die andere in 5 Minuten erzählt hätten, in 3 Sätzen.
Meine Freundin dagegen findet kaum ein Ende, wenn sie mir von ihrem Arbeitsalltag erzählt. Das kann dann schon mal eine halbe Stunde dauern. Ihr ist es anscheinend wichtig, das loszuwerden; deshalb versuche ich immer, auf sie einzugehen. Ich möchte nicht einfach auf Durchzug schalten. Aber es schlaucht mich manchmal wirklich.
Sie erzählt mir, was sie am Tag gemacht hat und was für die nächsten Tage ansteht. Das ist meist ziemlich detailliert, nicht immer chronologisch geordnet und noch nicht immer definitiv feststehend. Mir fällt es dann schwer, die wichtigen Informationen herauszufiltern und mir überhaupt etwas zu merken. Also je mehr detailiierte Infos sie mir erzählt, desto weniger kann ich dazu sagen (ich weiß schon, wenn Frauen ihren Männern etwas erzählen, erwarten sie nicht unbedingt Rat.....es reicht ihnen meist, das man ihnen zuhört) und als Folge interessiert es mich im Ganzen weniger. Und das möchte ich nicht. Denn ich habe keine Schwierigkeiten mit dem, WAS sie sagt, sondern WIE sie es sagt.
Ich finde ihren Beruf an für sich ganz interessant und frage hin und wieder auch mal nach, aber die Fülle an Details überfordert mich oft und ich bin dann insgeheim ein bisschen genervt. Und wenn sie mit Namen und Termin um sich wirft, hab ich die Hälfte nach einer Stunde eh wieder vergessen. Wenn es zum Beispiel um die Planung von Terminen oder Abläufen geht, überlege ich erst und erzähle ihr das Ergebnis meiner Überlegungen. Sie spricht oft ihre Überlegungen laut aus - das kann dann schon mal verwirren.
Ich habe sie schon mal vorsichtig darauf angesprochen, und da hat sie etwas enttäuscht reagiert (weil ich zugab, bei ihren Erzählungen beim Frühstück irgendwann abgeschaltet zu haben
An die Frauen: Was meint Ihr dazu? Wie soll ich damit umgehen? Und vor allem: Warum macht Ihr so etwas?