Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

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Sky Captain
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Sky Captain »

Ach ja, noch etwas: Hätte ich mich im Sinne meines Gestalttherapeuten oder irgendeiner anderen Frau "verändert", ich hätte wohl nie die Masse an tollen Frauen kennengelernt, die mir in den letzten anderthalb Jahren über den Weg gelaufen sind!!!
Am Samstag schon wieder eine!!!!!!

Und meine Clique würde es mir wahrscheinlich auch nie verzeihen, wenn ich meine Eigenheiten aufgeben würde...
Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht/ Doch der Haifisch lebt im Wasser/ so die Tränen sieht man nicht.... (RAMMSTEIN, Haifisch, aus dem Album "Liebe ist für alle da")
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TheRealDeal
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von TheRealDeal »

@ Sky Captain: Waaaas? Die ganzen "Männersachen" weglassen? Überleben ohne Jeremy Clarkson? ;)

Freut mich, dass du eine "passende" Therapeutin gefunden hast. :daumen:

Seitdem ich das "Frauenthema" abgehakt habe, finde ich auch viele tolle Frauen.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Gilbert
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Gilbert »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Aber wer liest schon meine Signatur?
Nur mal so zur Info:

Ich habe die Signaturen und Avatare durch die Foreneinstellungen grundsätzlich ausgeblendet und ich schätze mal, daß es andere Nutzer dieses Forums auch so handhaben. Ich brauche vor allen Dingen auf meinen Mobilgeräten schnelle Ladezeiten und benötige diesen überflüssigen Schnickschnack deshalb nicht.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Morningstar

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Morningstar »

Weil das eigene "Ich" als ungenügend empfunden wird, weil dieses "Ich" uns in die Situation gebracht hat in der wir sind.

Aber was wollen wir machen, selbstbewusst zu diesem "Ich" stehen mit welchem wir nicht zurecht kommen ?
Versuchen uns eine Maske anzuziehen und jemanden zu schauspielern der wir nicht sind ?

Beides fühlt sich nicht gut an, also bleibt nur diese Zerrissenheit zurück. Der Wunsch sich zu verändern aber nicht so genau zu wissen wie.
Letztlich bleibt dann nix anderes übrig als das zu aktzeptieren was man ist, tut man dies nicht dann kann man auch gleich sein Leben wegferfen. Selbstliebe ist das einzige was wir haben, uns liebt ja niemand anderes. Wenn wir nicht zu uns selbst stehen dann tut es niemand. Denke das ist der Grund warum so viele ABs diese Form von ICH Beziehung haben, es ist das einzige an das man sich klammern kann wenn sonst nix ist.
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Captain Unsichtbar
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Das liegt daran, daß die allermeisten Nutzer des AB-Treffs in meine Posts eine Emotionalität hineinlesen, die da nie vorhanden war. Vielleicht sollte ich in meine Signatur "100% Kopfmensch" mit aufnehmen, damit nicht alle glauben, ich schrieb aus dem Bauch heraus. Aber wer liest schon meine Signatur?
Ich glaube das liegt eher daran, dass du auf jede kleine Bemerkung mit einer ellenlangen Hasstirade auf die ganze Gesellschaft antwortest und Sachen zum Thema machst, die so gar nie jemand geschrieben hat. (wie jetzt übrigens auch wieder ;) )
Da könnte man schon auf die Idee kommen, dass dich gewisse Dinge schneller reizen als andere, sprich dass du alles andere als un-emotional reagierst.

siehe hier:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Noch einmal für alle, die das immer noch nicht verstanden haben, zum ganz langsamen Mitmeißeln:

Ich suche keine Frau, die exakt genauso ist wie ich!!! Ich suche eine Frau, die mich so nimmt, wie ich bin.

Das mit "linksgrün" kommt daher, weil ein Großteil der Frauen auf meinem "Radar" (Anfang 30 bis Anfang 40, Single, heterosexuell, keine Kinder, wohnhaft in Hamburg, registriert auf OkCupid und/oder Finya) nicht nur selbst links und grün ist, sondern bei einem Partner irgendetwas Abweichendes keinesfalls tolerieren wird.

Das mit "einem Rechner" und "Windows" kommt daher, daß viele Frauen aus der im obigen Absatz genannten Gruppe es sehr irritieren dürfte, wenn ein Mann a) mehr als einen Computer benutzt (wofür denn, sie sind zeitlebens immer mit 1 Computer ausgekommen, den sie auch immer schön brav nach Benutzung ausgemacht haben) und b) mit einem Betriebssystem, das sie nicht kennen, Dinge macht, die sie nicht nachvollziehen können. Daß es schwer verständlich ist, ist eine Sache. Daß es mich zum Übernerd und somit unattraktiv macht, ist eine andere und wiegt schwerer.

Ich muß nicht unbedingt eine Frau haben, die sich nach dem Aufstehen ans Thinkpad setzt, das Gentoo aus dem Suspend-to-RAM aufweckt und als allererstes emerge world macht. Ich möchte nur bitte eine, die von mir erwartet, alle Computer abzuschaffen bis auf einen, der dann auch nicht Tag und Nacht durchlaufen darf und ein System haben muß, das sie ohne Eingewöhnung sofort benutzen kann – will sagen, Windows oder vielleicht noch Mac OS.
Solche Dinge standen in diesem Thread gar nie zur Debatte. Wieso fühlst du dich eigentlich jedesmal persönlich angesprochen oder gar angegriffen? Dann kannst du halt meinetwegen mit einem Grossteil der Gesellschaft nichts anfangen, dann ist das halt so, ist ja deine Sache. Aber wieso das dann in jedem zweiten Thread zum Thema machen und es jedem unter die Nase reiben? Obwohl gar niemand etwas persönliches gesagt hat? Im Grunde hast du meine Ursprungsfrage doch auch nur dazu benutzt um deinen Frust abzulassen, eine ernsthafte und konstruktive Antwort darauf habe ich keine erhalten.  :dont:
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Cut the cord"
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Nonkonformist

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Nonkonformist »

zumsel hat geschrieben:Hallo liebe Trumps,

ich nehme hier im Forum immer wieder wahr,
wie einige von euch eine Mauer um ihr "Ich" bauen.

Wenn das Thema Veränderung auftaucht,
dann lese ich regelmässig Kommentare, in denen es heißt:

"Wenn ich dies oder das mache, dann bin ich aber nicht mehr ich".

Neues auszuprobieren, neue Erfahrungen zuzulassen und damit auch eine mögliche Veränderung seiner selbst
wird als ganz ganz große Gefahr gesehen und löst bei manchen echt Panik aus.

Ich verstehe das alles nicht.
Der Mensch unterliegt doch ständig Wandlungsprozessen.
Man reift doch mit der Zeit. Warum also nicht aktiv an diesem Prozess mitwirken ?
Für mich ist dieses: "Dann bin ich aber nicht mehr ich" eine ganz lahme Ausrede.

Wie seht ihr das?
Es war mal ein typ, der hatte geglaubt die welt sei in sieben tagen vom Gott erschaffen worden.
Hat auch gerne mal bücher über übersinnlichen sachen gelesen, das meiste auch geglaubt.
Freiberuflichkeit, nein, das nie, viel zu unsicher.
Der wollte mal eine familie gründen.
Er war ein rechts-liberaler.
Hat sich für führungspositionen für ungeeignet gehalten.

Dieser typ, das war ich.

Jetzt bin ich ein dogmatischer atheist, glaube nicht mehr an übernatürlichen sachen, habe die
freiheiten der freiberuflichkeit mit vollen zügen genossen, familie gründen, nein, wieso, gibt es
so nichts bereits milliarden menschen zuviel auf diesen erde? Und gewählt habe ich in letzter
zeit nur noch grün.
Und war overseas animation supervisor und regisseur und müßte ein internationales team von
über hundert künstler zusammen halten, und gleichzeitig die investoren zufrieden halten.

Ja, ich vermittle hier bei manche den eindrück mich gegen jede art von änderungen zu wehren -
die wahrheit ist, das ich in vielen bereichen nicht mehr derjenige bin der ich mal war.

Was sind für mich gute änderungen?
Ganz einfach, die wobei ich mich wohl fühle.
Viele meiner änderungen kamen zu stande, weil ich sachen abgeschüttelt habe mit den ich
erzogen würde - ich habe dogmen von fakten getrennt, und was mir nicht gefiel ais meinem
system entfernt.

Ich habe sachen versucht.
Mal ein paar jahr judo gemacht, wann ich noch in der grundschule war.
Mehr oder weniger gezwungen mitgemacht mit dden sportunterricht in der schule.
Hat das mir liebe zum sport beigebracht? Nein, weit davon.

Ich hatte mal urlaubsjobs. Am fließband, im büro.
Haben mir diesen tätigkeiten gefallen?
Nein, alles andere, und ich habe mich geschworen mein leben anders ein zu richten.
Ich war mal aus sichherheitsgrunden in einen lehrerschule, statt eine kunstakademie.
Riesen-irrtung.

Man lebt.
Man lernt dazu.
Und nach eine bestimmte menge an jahre und lebenserfahrung kann man immer besser
einschätzen was gefällt, und was nicht.

Ich bin atheist geworden, gefällt mir wunderbar. Habe grausame erfahrungen mit religion.
Bin mittlereweile davon überzeugt das religion nur faktenfreien mythen für politischen
zwecken sind.
Soll ich da wirklich mich wieder zurück verwandeln, nur von wegen ein paar schöne augen?

Ich habe es leidenschaftlich geliebt künstler zu sein, hasse monotone routine, am jeden tag
wieder das gleiche - soll ich mich jetzt wirklich einreden das eine normale job genau so
befriedigend ist?

Ich muß nur bei menschen mit kinder zum besuch gehen, und mir fangt das grauen bereits
an - soll ich mich wirklich dazu zwingen eine familie zu adoptieren?

Ich bin immer noch zu änderungen bereit - aber in änderungen die in meinen eigenen sinne
sind, und nicht in richtungen wo ich bereits negativen erfahrungen gemacht habe - denn ich
bin kein masochist.

Und mein 'Ich'?
Ja, der ist essenziel. So wie meinem körper mir gehört, gehört auch meinen identität nur mir.
Ich bin kein kneidegummi-puppchen, den jeder nach belieben umkneiden darf.
Ich habe ein identiität, und diese 'seele' wird nicht für ein bisschen erfolg verkauft.
Es gibt kein Gretchen der mich zum Faust macht.
Ob und wie ich mich ändere, darüber darf nur einen einzigen person entscheiden - ich.
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Kalypso
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Kalypso »

zumsel hat geschrieben: "Wenn ich dies oder das mache, dann bin ich aber nicht mehr ich".

Neues auszuprobieren, neue Erfahrungen zuzulassen und damit auch eine mögliche Veränderung seiner selbst
wird als ganz ganz große Gefahr gesehen und löst bei manchen echt Panik aus.

Ich verstehe das alles nicht.
Der Mensch unterliegt doch ständig Wandlungsprozessen.
Man reift doch mit der Zeit. Warum also nicht aktiv an diesem Prozess mitwirken ?
Für mich ist dieses: "Dann bin ich aber nicht mehr ich" eine ganz lahme Ausrede.

Wie seht ihr das?
Jeder Mensch verändert sich im Laufe seines Lebens. Das ist der Lauf der Dinge, ob man will oder nicht. Jeder wird erwachsen. Im Rahmen dieses Prozesses werden wir älter, reifer und erfahrener.
Etwas Neues auszuprobieren, etwas zu wagen ist essentiell wichtig, denn das beinhaltet auch jeder Lernprozess. Dabei kann das Neue gut und sinnvoll sein oder auch eine irre Schnapsidee, die man wieder rückgängig macht, insofern das möglich ist oder einfach nie wiederholt.
Bei all den Versuchen und Erfahrungen bleibt man aber man selbst. Denn es geht hier nicht darum anderen zu gefallen, oder sich auf irgendeine Art und Weise zu verbiegen, nur um in ein Schema zu passen.
Sobald folgender Gedanke vorherrscht:
Wenn ich dies oder das mache, dann bin ich aber nicht mehr ich.
Dann geht es nicht mehr darum etwas zu verändern oder zu probieren, einfach um des Probierenswillens.
In diesem Fall handle ich auf eine bestimmte Weise, um etwas Konkretes zu bewirken, egal ob ich mich bei der Durchführung dieser Handlung wohl fühle oder nicht.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Krausig »

Morningstar hat geschrieben:Weil das eigene "Ich" als ungenügend empfunden wird, weil dieses "Ich" uns in die Situation gebracht hat in der wir sind.

Aber was wollen wir machen, selbstbewusst zu diesem "Ich" stehen mit welchem wir nicht zurecht kommen ?
Versuchen uns eine Maske anzuziehen und jemanden zu schauspielern der wir nicht sind ?

Beides fühlt sich nicht gut an, also bleibt nur diese Zerrissenheit zurück. Der Wunsch sich zu verändern aber nicht so genau zu wissen wie.
Letztlich bleibt dann nix anderes übrig als das zu aktzeptieren was man ist, tut man dies nicht dann kann man auch gleich sein Leben wegferfen. Selbstliebe ist das einzige was wir haben, uns liebt ja niemand anderes. Wenn wir nicht zu uns selbst stehen dann tut es niemand. Denke das ist der Grund warum so viele ABs diese Form von ICH Beziehung haben, es ist das einzige an das man sich klammern kann wenn sonst nix ist.
Aber widerspricht sich das nicht irgendwie?
Wenn man das "Ich" so wie es jetzt ist nicht mag, warum dann die Angst vor Veränderung?

Und zur Frage, welche Art Veränderung denn, kann ich den Nonkonformisten zitieren:
"Was sind für mich gute änderungen? Ganz einfach, die wobei ich mich wohl fühle."
Zuletzt geändert von Krausig am 06 Feb 2017 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Solstice
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Solstice »

zumsel hat geschrieben:Neues auszuprobieren, neue Erfahrungen zuzulassen und damit auch eine mögliche Veränderung seiner selbst
wird als ganz ganz große Gefahr gesehen und löst bei manchen echt Panik aus.
:gruebel:
Ich kann mir vorstellen, dass von manchen ziemlich oft verlangt wird, diese neuen Erfahrungen ständig selbst zu suchen, immer wieder Neues zu versuchen um "seinen Horizont zu erweitern".

Das ist nunmal echt anstrengend (und ggf. teuer) neben dem Berufsalltag+Haushalt+Freunde+Familie+Hobbys.

Und hinter dem Ratschlag "Horizont erweitern" steckt doch in Wahrheit "möglichst endlich ne Frau/nen Mann dabei abkriegen".
Schön und gut. Das darf aber nicht die Hauptmotivation sein, um diese neuen Dinge auszuprobieren. Und du kannst halt niemanden hier zwingen, z.B. Tanzkurse, Häkelclubs, Eisstockschießen und Fallschirmspringen auszuprobieren nur um neue Erfahrungen zu machen. Vielleicht haben die Leute da schlicht kein Interesse dran, und nur der Partnersuche willen es trotzdem zu tun ist "sich verbiegen lassen".

Insofern kann ich die von dir unbekannterweise angesprochenen Leute schon irgendwo verstehen. :schwitzen:
Inzwischen auch im ab-forum.de zu finden :winken:
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Simonetta
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Simonetta »

Schlumpel hat geschrieben:
ich denke dieses Phänomen findest Du nicht nur im AB-Umfeld sondern - in mehr oder weniger ausgeprägten Ausmaßen - in der gesamten Gesellschaft.

Gerade dieser Punkt, dass viele Menschen ihr "Ich" viel zu ernst und in Zement gemeißelt sehen, führt dann öfters auch mal zu Stillstand, Konflikten, etc.
Das sehe ich auch so. Irgendwie scheint der Narzissmus immer mehr um sich zu greifen.
Viele sind nicht bereit, sich selbst zu hinterfragen, zu korrigieren und dem anderen entgegenzukommen.
Habe ich gerade wieder ganz massiv bei einem Konflikt erlebt.

In Bezug auf Partnerschaft finde ich gerade das auch sehr wichtig. Auch mal von sich selbst wegschauen können, an sich arbeiten, sinnvolle Kompromisse machen, sich korrigieren lassen, einfach mal für den anderen interessieren.
Ich würde für eine Beziehung auch nicht meine Überzeugungen und Interessen aufgeben, das wäre ja Quatsch, aber eben versuchen, auch den anderen zu verstehen und offen für das zu sein, was ihn interessiert und mich vielleicht auch herausfordern lassen, etwas bei mir zu hinterfragen. Das gilt ja letztendlich für jede Beziehung, nicht nur für Partnerschaft.
Wenn ich jemanden kennenlerne, der sich nur um sich selbst dreht, nur von sich selbst erzählt o. ä., dann würde ich ihn nicht näher kennenlernen wollen.
Morningstar

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Morningstar »

Krausig hat geschrieben: Aber widerspricht sich das nicht irgendwie?

Es sind doch genau diese inneren Widersprüche welche das Leben so schwierig machen. Emotionale Dinge liegen immer irgendwie quer und lassen sich nicht unter das Prinzip einer widerspruchslosen Logik unterbringen.

Genau wegen diesem unverständlichen Mist denke ich mir oft wie toll es denn wäre ein Vulkanier auf dem Planeten Vulkan zu sein, dann hätte man mit sowas kein Probleme.

Vielleicht sollte ich auch einfach aufhören zu versuchen meine Gefühle für mich und andere irgendwie rational zu ergründen, funktioniert am Ende ja doch nicht.
zumsel

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von zumsel »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Genau das erwartet zumsel aber von uns – die völlige Selbstaufgabe.
Du überhöhst den Inhalt meines Posts ins unermessliche und fasst ihn total falsch zusammen.
Diese Unsachlichkeit ist für mich ein Indiz, dass du nicht auf der Sachebene sondern auf der emotionalen Ebene bist.
Und auf der emotionalen Ebene möchte ich nicht diskutieren, es sei denn jemand schreibt etwas witziges.
Das was du geschrieben hast finde ich aber gar nicht witzig sondern erschreckend.
Und daher gehe ich auch nicht weiter darauf ein.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von NBUC »

Ich denke dass "Angst" nicht völlig unbeteiligt ist, aber dass primär einfach nicht erkennbar ist, warum das eine gute Idee sein soll - einen also bei zu vertretbarer und überschaubarer Investition weiter bringen sollte - oder aber auch dieser Veränderungsvorschlag so abstrakt ist oder Vorkenntnisse oder nicht mit genannte weitere Infos erfordert, dass der so Beratene ihn nicht umsetzen kann.
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zumsel

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von zumsel »

Kalypso hat geschrieben:...Bei all den Versuchen und Erfahrungen bleibt man aber man selbst...
Das ist eine sehr wichtige Aussage wie ich finde!
Wenn man aus freien Stücken etwas Versucht und Erfahrungen sammelt, dann ist und bleibt man laut Kalypso immer man selbst.
Also verliert man sich selbst nicht, wenn man die Verantwortung für sich übernimmt und eigene Erfahrungen sammelt.
Das klingt logisch.

Aber wenn man den Gedanken weiter denkt, dann haben einige aus diesem Forum gar nicht das Interesse daran bestimmte Erfahrungen zu sammeln.
Sie wissen schon bevor sie etwas erlebt haben, dass etwas einfach nicht zu ihnen passt.
Das würde auch erklären, warum sie ihr "Ich" in Gefahr sehen. Weil sie sich schnell zu etwas gedrängt fühlen, was sie gar nicht wollen.

Falls es wirklich so ist fände ich es total schade. Aus meiner Sicht ist das eines der ganz triftigen Gründe, warum jemand AB bleibt.

Meine Erfahrung ist, dass viele Dinge ganz anders sind, als ich sie mir erträumt habe.
Manches, was ich in Gedanken toll fand war in der Realität totaler Mist. Aber genau so war manches, wofür ich nur Angst oder Ablehnung hatte beim ausprobieren plötzlich total toll. Und deshalb sehe ich es als Selbstblockade an, wenn man sich durch Vorurteile davon abhalten lässt etwas mal auszuprobieren.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von NBUC »

zumsel hat geschrieben: ...
Aber wenn man den Gedanken weiter denkt, dann haben einige aus diesem Forum gar nicht das Interesse daran bestimmte Erfahrungen zu sammeln.
Sie wissen schon bevor sie etwas erlebt haben, dass etwas einfach nicht zu ihnen passt.
Das würde auch erklären, warum sie ihr "Ich" in Gefahr sehen. Weil sie sich schnell zu etwas gedrängt fühlen, was sie gar nicht wollen.

Falls es wirklich so ist fände ich es total schade. Aus meiner Sicht ist das eines der ganz triftigen Gründe, warum jemand AB bleibt.

Meine Erfahrung ist, dass viele Dinge ganz anders sind, als ich sie mir erträumt habe.
Manches, was ich in Gedanken toll fand war in der Realität totaler Mist. Aber genau so war manches, wofür ich nur Angst oder Ablehnung hatte beim ausprobieren plötzlich total toll. Und deshalb sehe ich es als Selbstblockade an, wenn man sich durch Vorurteile davon abhalten lässt etwas mal auszuprobieren.
Sie haben kein Interesse (ggf.weitere) negative Erfahrungen zu machen und sehen auch nicht jede beliebige Entwicklung unhinterfragt als förderlich an.

Und so einige Vorschläge sind alles andere als nebenwirkungsfrei. Das ging ja schon bis dahin Job etc alles hin zu schmeißen und ganz woanders hin zu ziehen oder als Weltenbummler rum zu ziehen(was dann ohne Ressourcen dann als Vagabund geschähe, letztlich also Aufruf zur Obdachlosigkeit. :wuetend:

Und es wird hier eben auch nicht akzeptiert, wenn jemand sagt "habe ich schon gemacht". Dabei kommen dann auch keine Erklärungen warum das nicht geklappt haben könnte, sondern bloß die Forderung nach unbestimmten "viel mehr Versuchen".

Oder kurz: Zu viele Vorschläge sind halt einfach Mist oder mistig ausgeführt!
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Krausig hat geschrieben:Und zur Frage, welche Art Veränderung denn, kann ich den Nonkonformisten zitieren:
"Was sind für mich gute änderungen? Ganz einfach, die wobei ich mich wohl fühle."
Das wollte ich eigentlich selbst auch noch anfügen. :lol:
Darauf war meine ursprüngliche Frage nämlich gerichtet. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Erkenntnis im ganzen Thema, welche den kleinen Unterschied macht.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von Kalypso »

zumsel hat geschrieben: Aber wenn man den Gedanken weiter denkt, dann haben einige aus diesem Forum gar nicht das Interesse daran bestimmte Erfahrungen zu sammeln.
Sie wissen schon bevor sie etwas erlebt haben, dass etwas einfach nicht zu ihnen passt.
Das würde auch erklären, warum sie ihr "Ich" in Gefahr sehen. Weil sie sich schnell zu etwas gedrängt fühlen, was sie gar nicht wollen.
Wenn jemand kein Interesse daran hat, neue Erfahrungen zu sammeln und seinen Horizont zu erweitern, dann müssen die wagemutigen und abenteuerlustigen Zeitgenossen das wohl akzeptieren.
Diese "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht."-Haltung wird doch immer wieder vertreten und es stört mich nicht, wenn andere so denken, so lange mein Leben davon nicht betroffen ist.
Unter uns ABs ist es mir jetzt aber schon ein paar Mal passiert, dass ich davon betroffen war, weil ein anderer eben nichts wagen konnte oder wollte.
Weil die Angst um das "Ich" größer war, als den Mut für ein "Wir" oder etwas anderes aufzubringen.

Wenn man sich mit seinem Buschmesser einen Weg durch das Dickicht des Lebens schlägt, ist es immer möglich umzukehren, aber wenn man einfach stehen bleibt, dann geht es auch nicht weiter.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von NBUC »

Bezgl. Angenehm ist gut:
Je nachdem wo und wie tief man in der Patsche sitzt ist das bewegen nicht wirklich angenehm aber notwendig. Dann kommt halt die berechtigte Frage auf: Bringt mich das jetzt weiter oder verschlimmert es die Lage ggf. sogar.
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Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von zumsel »

NBUC hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben: ...
Aber wenn man den Gedanken weiter denkt, dann haben einige aus diesem Forum gar nicht das Interesse daran bestimmte Erfahrungen zu sammeln.
Sie wissen schon bevor sie etwas erlebt haben, dass etwas einfach nicht zu ihnen passt.
Das würde auch erklären, warum sie ihr "Ich" in Gefahr sehen. Weil sie sich schnell zu etwas gedrängt fühlen, was sie gar nicht wollen.

Falls es wirklich so ist fände ich es total schade. Aus meiner Sicht ist das eines der ganz triftigen Gründe, warum jemand AB bleibt.

Meine Erfahrung ist, dass viele Dinge ganz anders sind, als ich sie mir erträumt habe.
Manches, was ich in Gedanken toll fand war in der Realität totaler Mist. Aber genau so war manches, wofür ich nur Angst oder Ablehnung hatte beim ausprobieren plötzlich total toll. Und deshalb sehe ich es als Selbstblockade an, wenn man sich durch Vorurteile davon abhalten lässt etwas mal auszuprobieren.
Sie haben kein Interesse (ggf.weitere) negative Erfahrungen zu machen und sehen auch nicht jede beliebige Entwicklung unhinterfragt als förderlich an.

Und so einige Vorschläge sind alles andere als nebenwirkungsfrei. Das ging ja schon bis dahin Job etc alles hin zu schmeißen und ganz woanders hin zu ziehen oder als Weltenbummler rum zu ziehen(was dann ohne Ressourcen dann als Vagabund geschähe, letztlich also Aufruf zur Obdachlosigkeit. :wuetend:

Und es wird hier eben auch nicht akzeptiert, wenn jemand sagt "habe ich schon gemacht". Dabei kommen dann auch keine Erklärungen warum das nicht geklappt haben könnte, sondern bloß die Forderung nach unbestimmten "viel mehr Versuchen".

Oder kurz: Zu viele Vorschläge sind halt einfach Mist oder mistig ausgeführt!
In dem Post, den du zitierst gehe ich doch darauf ein, dass es notwendig ist etwas selber zu wollen und nicht die Vorschläge anderer unreflektiert zu übernehmen. Erfahrungen ohne Nebenwirkungen sind eine Illusion. Es gehört dazu, dass auch etwas schlechtes passieren kann. Und ehrlich gesagt ist die Welt halt kein Ponyhof. Vieles muss man sich schwer erarbeiten. Wenn ich mit mir gerade mal wieder zu kämpfen habe, dann wirkt es auf mich sehr befremdlich, wenn ich im Forum lese, wie manche ihre supertollen Möglichkeiten als wertlos und uninteressant betrachten.

Aber es sind ja nicht alle so.
zumsel

Re: Warum habt ihr Angst um euer "ich" ?

Beitrag von zumsel »

Kalypso hat geschrieben: Wenn man sich mit seinem Buschmesser einen Weg durch das Dickicht des Lebens schlägt, ist es immer möglich umzukehren, aber wenn man einfach stehen bleibt, dann geht es auch nicht weiter.
Da ist was wahres dran :mrgreen: