Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

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schwarzkaeppchen
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Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von schwarzkaeppchen »

Ich lese gerade ein Buch über das Grübeln und stelle fest: Grübeln ist anders als normales Nachdenken.

Das Buch ist sehr interessant und ich frage mich, ob das Problem, oft zu grübeln, vielleicht öfter bei ABs vorkommt. Allerdings schwant mir gerade, dass auch das vielleicht wieder in Richtung Grübeln geht und gar nicht so hilfreich ist, wie man erst denken könnte, hier abzufragen, ob noch mehr Forenteilnehmer zum Grübeln neigen.

Ich sollte das Buch weiterlesen. Immerhin werden Wege aus der Denkschleife angekündigt im Titel.

Grübelt ihr (viel)?
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen

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Saraj
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Saraj »

In letzter Zeit grübel ich mich halb in den Wahnsinn, vor allem abends. Das erschöpft.
Kief

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Kief »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Ich sollte das Buch weiterlesen. Immerhin werden Wege aus der Denkschleife angekündigt im Titel.

Grübelt ihr (viel)?
Ja.
In den meisten Faellen empfinde ich das konstruktiv.
Weil ich Themen detailliert durchgehe, offene Enden weiterfuehre, und durch diese Gruendlichkeit so manche Loesungen finde. Die andere dann kreativ oder ungewoehnlich finden.

Nur selten gerate ich in destruktive/gefaehrliche/nutzlose Denkschleifen.
Wenn, dann aber anhaltend, oder immer wieder.
Je nach Stimmung gar nicht, oder gehaeuft.

Wenn die Wege daraus auch bei belasteter Stimmung helfen, waer ich daran interessiert ...


CU, Kief
OlliP

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von OlliP »

Saraj hat geschrieben:In letzter Zeit grübel ich mich halb in den Wahnsinn, vor allem abends. Das erschöpft.
Ja, es erschöpft. Deswegen hat ein berühmter indischer Philosoph und Psychologe davon abgeraten. Er meinte dazu: "Der menschliche Geist in seinem nie endenden Gedankenstrom ist wie das fließende Wasser eines Flusses oder wie die brennende Flamme einer Kerze. Wie ein Affe springt er unaufhörlich herum ohne einen Moment Ruhe zu finden."
Saraj
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Saraj »

Wenn man sich dann verbietet, zu grübeln, grübelt man weiter darüber, warum man nicht damit aufhören kann ... :wuetend: Ich brauch was zum Betäuben.
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TheRealDeal
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von TheRealDeal »

Habe ich lange gemacht. Erschöpft und führt zu nichts. Mein "Ding" war (und ist es noch immer) die "Koan Technik". Dabei stellt man sich eine bestimmte Frage immer wieder. Also statt im Kreis zu denken, hat man etwas, was unweigerlich zu einer Lösung führt. Nach 30-50 Stunden auch garantiert etwas, wo man nicht sofort drauf kommt. Ich hatte öfters Winterdepressionen. Der Koan dazu ist z. B. : "Was ist Licht?". Die Technik kommt aus dem Zen-Buddhismus. Das Schöne ist auch, dass es keine (absolut gesehen) richtige oder falsche Lösung gibt. Hat mir oft sehr geholfen.

Probier das mal, Saraj. Wenn du keinen "passenden" Koan findest, frag mich ruhig. :)
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Montecristo
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Montecristo »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:Grübelt ihr (viel)?
Möglicherweise unterschätzt man drastisch wieviel man "grübelt". Meiner Freundin ist schnell aufgefallen, dass ich oft sehr konzentriert nachdenke. Ich nicke und gestikuliere wohl auch dazu. Ist mir alleine so nie aufgefallen. Wie auch...
Manchmal rede ich auch unterbewusst. Das fällt mir dann erst auf, wenn andere Leute nachfragen, ob ich sie gemeint habe.
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von blauäugig »

@ schwarzkaeppchen

Ja, aber das liegt in erster Linie daran, dass sich niemand für meine Lösungsansätze begeistern mag. ;) Da die Grübelei und auch die meisten der gewälzten Probleme mich schon ewig begleiten, gelingt es mir nach einer Phase verstärkter Grübelei vorübergehend davon Abstand zu nehmen, indem ich die Vertracktheit des jeweiligen Problems und die Unmöglichkeit einer unmittelbaren Lösung schlichtweg anerkenne. Mal besser (ironisierend), mal schlecher (resignierend).

Mich würde interessieren, ob der Autor rein individuelle oder auch kollektive Wege aus der Denkschleife aufzeigt?
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Montecristo
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Montecristo »

blauäugig hat geschrieben:Mal besser (ironisierend), mal schlecher (resignierend).
Nachdenken und Abwägen ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Problematisch wird es, wenn man in die Endlosschleife gerät. Und an der Stelle muss man es irgendwie abbiegen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Morningstar

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Morningstar »

Oh ja, ich grübele viel zu viel. Manche meiner Beiträge hier im Forum sind da quasi der Beweis dafür das ich alles mögliche viel zu viel zerdenke. WOhl auch mit der Folge das mich meine Gedanken das eine oder andere Mal auf unwegsame Abwege schicken welche sich als nicht hilfreich heraus stellen.
Zuletzt geändert von Morningstar am 20 Feb 2017 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Der Essi »

Ich grübele seit fünf Minuten, wie ich auf deine Frage antworten soll :gruebel:
Danger Mouse

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Danger Mouse »

Nachdenken ist etwas anderes als grübeln. Wenn man zuviel grübelt sollte mal vielleicht einen Besuch beim Arzt machen. Hatte ich auch eine Zeit lang bis es immer schlimmer wurde
blauäugig

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von blauäugig »

Montecristo hat geschrieben:
blauäugig hat geschrieben:Mal besser (ironisierend), mal schlecher (resignierend).
Nachdenken und Abwägen ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Problematisch wird es, wenn man in die Endlosschleife gerät. Und an der Stelle muss man es irgendwie abbiegen.
Einverstanden. Wenn die Form einer Endlosschleife erreicht ist, würde ich, wie Danger Mouse, professionelle Hilfe empfehlen. Ich meine das übersteigt bloßes Grübeln.
Saraj hat geschrieben:Ich brauch was zum Betäuben.
"Betäuben" klingt gar nicht gut. Ich hoffe, du findest einen anderen Ausweg aus der Grübelei.
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Unkreativer
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Unkreativer »

Was ist denn der Unterschied zwischen Grübeln und Nachdenken? Ich denke viel über vieles nach, aber ist das Grübeln?
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Darth Revan
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Darth Revan »

Grübeln ist eine meiner häufigsten Tätigkeiten. Ich begebe ich auf sich immer schneller drehende Gedankenkaruselle, und ich habe es schon mehrmals geschafft, mich entweder in tiefe Traurigkeit oder in Rage zu grübeln. Oft denke ich dabei an vergangene Dinge (ein weiterer Beweis dafür, dass mich die Vergangenheit nicht loslässt).
Ich trage tausend Masken und bin überall und nirgendwo.
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Arikari
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Arikari »

Ich neige leider ebenfalls zum Grübeln. Meistens bringt es überhaupt nicht, außer dass ich mir Sorgen mache, mich hilflos fühle und schlecht gelaunt bin. Gleichzeitig bin ich aber auch super im Verdrängen von Problemen. Aber irgendwann holen einen die Sorgen ein, und das Grübeln geht wieder los, bis ich mich zusammengerissen und die düsteren Gedanken in einen fernen Winkel meines Hirns gesperrt habe. Ich wünschte, ich könnte meine Grübelkapazität sinnvoller einsetzen, um wirkliche Lösungen zu finden, statt nur in negativen Abwärtsspiralen zu landen, die mich eher lähmen als weiterbringen. :?
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
Ninja Turtle

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Ninja Turtle »

Ja mache ich auch und meine Strategien dagegen sind:
Ablenkung 1 (über Dinge nachdenken, die nicht direkt etwas mit mir zu tun haben. ZB im Forum)
Ablenkung 2 (Party. zB Alkohol, DVD, Sport, Reisen. Das heißt gar nicht mehr denken.)
Aufschreiben (also ein konkretes Problem schriftlich bearbeiten)


Und am wichtigsten: viiiiiiel reden. Denn dann merkt man erst mal, wir verwirrend die eigenen Gedanken sind. :mrgreen:
Milkman

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Milkman »

Saraj hat geschrieben:Wenn man sich dann verbietet, zu grübeln, grübelt man weiter darüber, warum man nicht damit aufhören kann ... :wuetend: Ich brauch was zum Betäuben.
Schreib ein Tagebuch. Setz' dich abends vor dem Zubettgehen hin und schreib das auf, was dir gerade im Kopf herumspukt. Dann ist es raus und dein Kopf kann sich beruhigen - hat mir damals sehr geholfen, in einer Zeit, in der ich mir auch immer extremst das Hirn zermartert habe. :)
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cama
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Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von cama »

Ja, ich neige zum Grübeln. Schlimmer wird die Neigung bei Schlafmangel, zu wenig Körperkontakt, zu wenig Tageslicht. Im Akutfall hilft es, wenn ich es schaffe, überhaupt erst mal zu merken, daß ich grüble und dann 1.) Den oder die Gedanken aufschreibe. In schriftlicher Form merke ich nämlich oft erst, wie absurd meine Gedanken sind. 2.)Yoga. Das hilft bei allem. :D Im Ernst, das hilft wirklich, das Gedankenkarussel abzustellen, auch dann, wenn ich vorher gar keine Lust auf Yoga hatte. Auch hinterher ist es dann besser mit meiner Laune.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."-Alexander von Humboldt zugeschrieben
Marise

Re: Grübeln - Denkschleifen - Kommt euch das bekannt vor?

Beitrag von Marise »

Zum Grübeln neige ich auch. Darunter verstehe ich hier aber nicht längeres Nachdenken und Abwägen, sondern wenn man irgendwie in einer Endlosschleife von (negativen) Gedanken hängt, die aber zu nichts führen. Außer dass es einem noch schlechter geht.

Dass ich in einer Grübelschleife hänge, bemerke ich inzwischen recht gut. Bei mir hilft dann das bewusste Stoppen dieser Gedanken. Das wird auch bei negativen Gedanken wie bei Depressionen ("ich kann nichts", "ich bin nichts wert") ähnlich eingesetzt. Meist passiert mir das mit dem Grübeln abends, wenn ich schon erschöpft bin. Und da es erfahrungsgemäß nichts bringt, weiter darüber zu grübeln, kann ich es auch sein lassen. Viele der Probleme lassen sich ausgeruht am nächsten Tag zügig lösen, oder man hat wenigstens eine Idee, in welche Richtung man weiter machen könnte.

Dann habe ich aber auch diese Sorte "allgemeine Lebensprobleme"-Grübeleien, für die einem am nächsten Tag natürlich nicht mal eben die Lösung einfällt. Sowas wie "was ist schief gelaufen", "an welche Stelle hätte ich irgendwas anders machen können und vor allem wie" ... Die kommen eben immer mal wieder hoch, besonders gerne wenn man auch sonst nicht so gut drauf ist. Dann denke ich ein halt Weilchen drüber nach, höre aber nach einer bestimmten Zeit dann auch wieder bewusst auf. Ich habe auch diesmal keine Antwort, ich weiß der Gedanke wird wiederkommen, und ich werde auch dann wohl keine Antwort haben.

Inzwischen habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass stärkeres Grübeln bei mir ein Warnhinweis ist, dass ich psychisch gerade angeschlagen bin. Mit ein paar kleinen Gegenmaßnahmen krieg ich aber im allgemeinen wieder die Kurve.

Ich lese übrigens gerade ein Buch über Gehirnchemie. Es geht da zwar nicht direkt ums Grübeln, aber u.a. um Sorgen und Problemgedanken. Kurzfassung: Es ist ein sich selbst stärkender Abwärts-Regelkreis und man kann durch fortwährendes Praktizieren sehr stabile Zustände erzeugen, also tief unten ... :daumen: