ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Wozn

ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Wozn »

Hallo die Herrschaften,
mir ist gerade der Gedanke gekommen daß wir alle - mich natürlich eingeschlossen - es in der Regel möglichst vermeiden unser gemeinsames Problem öffentlich zu machen, obwohl unser näheres Umfeld ganz sicher weiß was los ist & höchstens das Fachvokabular nicht kennt.

In Wahrheit haben wir doch alle Angst davor es zuzugeben - ich schließe mich da natürlich mit ein, ich will z.B. mit Sicherheit nicht mit meiner Familie darüber sprechen müssen, obwohl die ganz sicher wissen daß ich nie eine Liebesbeziehung hatte & meiner Meinung nach auch jeder sieht daß ich nicht attraktiv genug bin um jemals eine haben zu können (habe mich in einem anderen Thread bereits dazu geäußert).

Aber mal abgesehen von der Peinlichkeit:

Gibt oder gab es jemals echte Aggressionen gegenüber einem/einer AB/Abine?
Ich weiß, hört sich lächerlich an, aber es gibt ja auch Menschen die einen Hass auf Schwule, Lesben und Transsexuelle haben, was mindestens genauso absurd ist, da es ja wohl jedem wurscht sein kann mit wem Herr oder Frau XY in die Kiste geht, oder ob Herr Soundso lieber Highheels statt Halbschuhen trägt, wir leben ja auch in einer Gesellschaft in der sich Leute kiloweise Blech an die Rübe praktizieren oder sich den Arsch mit potthässlichen Geweihen schmücken.
Trotzdem ist der Hass gegen sexuelle Minderheiten allerorten im erstarken begriffen - und wir ABs sind ja eigentlich auch eine sexuelle Minderheit, nur eine die erst sehr viel langsamer sichtbar wird als die anderen, weil sie sich ja vor allem durch Mangel an sexueller Aktivität definiert.

Mir jedenfalls scheint es daß die Gesellschaft, entgegen aller Behauptungen, keinesfalls toleranter geworden ist:
Eigentlich ganz im Gegenteil. Nur das sich halt die Parameter für "Normalität" verschoben haben:

Der Mensch von Heute muß sich, da er ja Teil einer kapitalistischen Warengesellschaft ist, ständig vermarkten, inszenieren und überhöhen, um nicht zum überflüssigen "Ladenhüter" zu werden - und das eben nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sonder auch auf dem "Singlemarkt".
Zurückhaltung gilt schon beinahe als Etwas schlimmes, alle sollen sich ständig aufplustern, in den Vordergrund spielen und optimieren um mit der Konkurrenz mitzuhalten.

Wer da nicht mithalten kann ist sofort "selber schuld" und ich könnte mir auch gut vorstellen daß so mancher seinen eigenen Frust auch im Erwachsenenalter an jemandem abläßt der eben "schwächer" ist (in der Pubertät war das ja schon immer so), vor allem weil auch der "Singelmarkt" für die Normalos immer mehr mit Konkurrenz, Ellbogenmentalität und Frustration behaftet ist und auch so mancher Normalo mittlerweile am Konkurrenzkampf "Jeder gegen Jeden" verzweilfelt & dann oft genug nach Sündenböcken, bzw. Blitzableitern für seinen angestauten Frust, sucht oder meint er könne sich durch die Herabsetzung anderer ein wenig aufbauen.

Ich frage mich also:

- Habt ihr jemals erlebt/Gab es jemals einen Fall/Fälle, wo jemand aktiv wegen seines ABtums gemobbt/ausgegrenzt/geschnitten wurde? (Also jenseits blöder Pubertätsticheleien, richtige Anfeindungen).

- Wenn, hat das seit es den Begriff, mitsamt Medienaufmerksamkeit, gibt zu - oder abgenommen? Hat es zu mehr Toleranz geführt daß "das Kind einen Namen" hat, oder nicht, oder ist es einfach egal, weil das Thema nicht spektakulär genug ist?

- Gab es jemals einen Fall wo Dritte aktiv verhindert haben daß ein MAB/WAB eine Chance bei einem potentiellen Partner hatte, weil sie wußten daß Er/Sie AB ist & fanden "so jemand sollte auch niemanden abkriegen"?

- Gibt es, seit der Begriff existiert, bzw. das Phänomen bekannt ist, viele hämische und bösartige Kommentare auf Seiten die dem Thema gewidmet sind? Also gab es z.B. hier schonmal Trolle die sich lustig gemacht haben, oder gibt es öfter herablassende/beleidigende Kommentare in den Kommentarspalten bei dem Thema gewidmeten Artikeln oder Ähnlichem? Wurde das mit der Zeit mehr, weniger oder ist es einfach im Sande verlaufen, weil uninteressant?

Ich weiß, die Frage scheint ein wenig absurd - immerhin sind wir für niemandne eine Bedrohung oder gar Konkurrenz, aber mein Eindruck ist daß sich die Aggressionen innerhalb der Gesellschaft immer mehr verstärken & jede Form der Abweichung oder Disfunktionalität mittlerweile einen Grund zur Aggressionsabfuhr liefern kann.
Aber vielleicht (hoffentlich) mache ich mir da zuviele Gedanken...

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Erlkönigin

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Erlkönigin »

Sowas hab ich persönlich noch nie erlebt. Zum Glück.

Das einzige, was ich erlebe, ist dass "die alte, hässliche Jungfer" eine beliebte Punchline ist. Aber das richtet sich nie gegen mich als Person.

Ich habe eine Freundin, die mich gerne wegen meiner Unerfahrenheit aufzieht. Dafür mache ich mich dann darüber lustig, dass sie gefühlt alles vögelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Wir schenken uns da nichts, aber wir sind gute Freundinnen und respektieren einander und es ist so eine gewisse perfide Art von Insiderwitz.
Wozn

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Wozn »

@Erlkönigin,
ein wenig aufziehen ist ja auch nix schlimmes, solange klar ist wie´s gemeint ist.
Ich habe sowas persönlich auch nie erlebt - ähnlich wie du kenne ich nur die typischen Klischees, also z.B. den hässlichen, neurotischen oder sonstwie gestörten Loser, den "Nerd" oder eben die hässliche alte Jungfer.
Manchmal fühlt man sich vielleicht ein wenig angesprochen aber eben nie wirklich als Person.
Wär aber mal interessant ob´s sowas gibt, ich habe ohnehin das Gefühl daß es eines der letzten Tabus in der Gesellschaft ist - vielleicht weil es ja zeigt daß es eben nicht jeder "schaffen kann", wenn Er/Sie sich nur ordentlich anstrengt & daß nicht jeder die Liebe finden kann, egal wieviele romantische Komödien das implizieren.
Darth Bane
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Darth Bane »

Hass und Verachtung würde ich jetzt nicht direkt sagen. Aber es kam durchaus mal vor, dass man mir mein AB-Dasein mit einem gewissen Vorwurf unter die Nase gerieben hat. Beispiel: Wenn ich mit meinen Kumpels mal etwas vorhabe oder etwas unternehmen möchte, dann aber versetzt werde und man mich darüber recht kurzfristig informiert, wenn überhaupt, bin ich natürlich nicht sonderlich amüsiert. Als ich das mal angesprochen habe, konnte ich mir auch noch folgenden Spruch anhören: "Schaff Dir erst mal eine Freundin an, dann wirst Du schon merken, dass man schon mal flexibel sein muss und nicht alles so abläuft wie gedacht. So was passiert dann halt. Stell Dich mal nicht so an."
Genau zwei sollen es sein. Nicht mehr, nicht weniger. Einer, der die Macht verkörpert, und einer, der nach ihr giert.
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Sunshine Lady
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Sunshine Lady »

Wozn hat geschrieben:Hallo die Herrschaften,
mir ist gerade der Gedanke gekommen daß wir alle - mich natürlich eingeschlossen - es in der Regel möglichst vermeiden unser gemeinsames Problem öffentlich zu machen, obwohl unser näheres Umfeld ganz sicher weiß was los ist & höchstens das Fachvokabular nicht kennt.

In Wahrheit haben wir doch alle Angst davor es zuzugeben - ich schließe mich da natürlich mit ein, ich will z.B. mit Sicherheit nicht mit meiner Familie darüber sprechen müssen, obwohl die ganz sicher wissen daß ich nie eine Liebesbeziehung hatte & meiner Meinung nach auch jeder sieht daß ich nicht attraktiv genug bin um jemals eine haben zu können (habe mich in einem anderen Thread bereits dazu geäußert).

Aber mal abgesehen von der Peinlichkeit:

Gibt oder gab es jemals echte Aggressionen gegenüber einem/einer AB/Abine?
Ich weiß, hört sich lächerlich an, aber es gibt ja auch Menschen die einen Hass auf Schwule, Lesben und Transsexuelle haben, was mindestens genauso absurd ist, da es ja wohl jedem wurscht sein kann mit wem Herr oder Frau XY in die Kiste geht, oder ob Herr Soundso lieber Highheels statt Halbschuhen trägt, wir leben ja auch in einer Gesellschaft in der sich Leute kiloweise Blech an die Rübe praktizieren oder sich den Arsch mit potthässlichen Geweihen schmücken.
Trotzdem ist der Hass gegen sexuelle Minderheiten allerorten im erstarken begriffen - und wir ABs sind ja eigentlich auch eine sexuelle Minderheit, nur eine die erst sehr viel langsamer sichtbar wird als die anderen, weil sie sich ja vor allem durch Mangel an sexueller Aktivität definiert.

Mir jedenfalls scheint es daß die Gesellschaft, entgegen aller Behauptungen, keinesfalls toleranter geworden ist:
Eigentlich ganz im Gegenteil. Nur das sich halt die Parameter für "Normalität" verschoben haben:

Der Mensch von Heute muß sich, da er ja Teil einer kapitalistischen Warengesellschaft ist, ständig vermarkten, inszenieren und überhöhen, um nicht zum überflüssigen "Ladenhüter" zu werden - und das eben nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sonder auch auf dem "Singlemarkt".
Zurückhaltung gilt schon beinahe als Etwas schlimmes, alle sollen sich ständig aufplustern, in den Vordergrund spielen und optimieren um mit der Konkurrenz mitzuhalten.

Wer da nicht mithalten kann ist sofort "selber schuld" und ich könnte mir auch gut vorstellen daß so mancher seinen eigenen Frust auch im Erwachsenenalter an jemandem abläßt der eben "schwächer" ist (in der Pubertät war das ja schon immer so), vor allem weil auch der "Singelmarkt" für die Normalos immer mehr mit Konkurrenz, Ellbogenmentalität und Frustration behaftet ist und auch so mancher Normalo mittlerweile am Konkurrenzkampf "Jeder gegen Jeden" verzweilfelt & dann oft genug nach Sündenböcken, bzw. Blitzableitern für seinen angestauten Frust, sucht oder meint er könne sich durch die Herabsetzung anderer ein wenig aufbauen.

Ich frage mich also:

- Habt ihr jemals erlebt/Gab es jemals einen Fall/Fälle, wo jemand aktiv wegen seines ABtums gemobbt/ausgegrenzt/geschnitten wurde? (Also jenseits blöder Pubertätsticheleien, richtige Anfeindungen).

- Wenn, hat das seit es den Begriff, mitsamt Medienaufmerksamkeit, gibt zu - oder abgenommen? Hat es zu mehr Toleranz geführt daß "das Kind einen Namen" hat, oder nicht, oder ist es einfach egal, weil das Thema nicht spektakulär genug ist?

- Gab es jemals einen Fall wo Dritte aktiv verhindert haben daß ein MAB/WAB eine Chance bei einem potentiellen Partner hatte, weil sie wußten daß Er/Sie AB ist & fanden "so jemand sollte auch niemanden abkriegen"?

- Gibt es, seit der Begriff existiert, bzw. das Phänomen bekannt ist, viele hämische und bösartige Kommentare auf Seiten die dem Thema gewidmet sind? Also gab es z.B. hier schonmal Trolle die sich lustig gemacht haben, oder gibt es öfter herablassende/beleidigende Kommentare in den Kommentarspalten bei dem Thema gewidmeten Artikeln oder Ähnlichem? Wurde das mit der Zeit mehr, weniger oder ist es einfach im Sande verlaufen, weil uninteressant?

Ich weiß, die Frage scheint ein wenig absurd - immerhin sind wir für niemandne eine Bedrohung oder gar Konkurrenz, aber mein Eindruck ist daß sich die Aggressionen innerhalb der Gesellschaft immer mehr verstärken & jede Form der Abweichung oder Disfunktionalität mittlerweile einen Grund zur Aggressionsabfuhr liefern kann.
Aber vielleicht (hoffentlich) mache ich mir da zuviele Gedanken...
Naja irgendwie wird von der Gesellschaft ja für fast alles eine Norm fest gelegt. Wenn man dieser nicht entspricht, gibt es natürlich manche die glauben einen auf unsanfte weise darauf aufmerksam machen zu müssen....egal um was es geht. Hass gegen die freiwillige oder unfreiwillige Lebensweise anderer zu richten finde ich einfach nur dumm. In Form von Hass habe ich dass einem ab gegenüber auch noch nicht erlebt. Eher lächerlich machen damit man selber besser da steht. Bei homosexuellen ist das finde ich etwas anderes. Die praktizieren ihre liebe ja offenkundig. Was gut ist. Davor haben viele Panik weil sie Angst vor ihrer eigenen homosexuellen Seite haben finde ich und sich damit nicht konfrontieren wollen. Ein ab macht in dem Sinn ja nichts.
Ich bin sicher die ab Dunkelziffer ist viel höher. Doch es wollen halt alle der Norm entsprechen und erfinden irgend etwas oder weichen dem Thema aus. In den Medien habe ich darüber noch nicht viel gehört. Hier im forum finde ich geht es sehr kultiviert zu und die Moderatoren schreiten sofort ein.
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Berglöwe
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Berglöwe »

Ich habe zum Glück nichts real erlebt, wo irgendwie sexuell Unerfahrene diskriminiert wurden. Ich meine auch im Internet nix Signifikantes mit einer ausschließlichen solchen Absicht gelesen zu haben (z.B. in Form von Artikeln in bekannten Blogs oder Online-Kolumnen von Zeitungen). Was nicht heißt, dass es da nichts gibt. Jedoch wird sehr viel in von irgendwelchen Leuten in Foren oder Kommentaren geschrieben. Man schaue lese sich nur einmal manche Beiträge dazu im Elitepartner-Forum in den entsprechenden Threads durch. Da kann einem schlecht werden, was da an Pauschalisierungen, Vorurteilen und Ansichten zu sexuell Unerfahrenen geschrieben wird. Ich mach mir aber nix draus, denn bei der Menge an Menschen, muss auch bzgl. dieses Themas genügend Ignoranten geben und außerdem es ist das Internet...
Wozn

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Wozn »

@Sunshine Lady
natürlich ist es dumm anderen ihre Lebensweise vorzuwerfen - besonders bei einer unfreiwilligen.
Die einzige Ähnlichkeit zur Homosexualität die ich sehe ist die, daß sich Schwule und Lesben ihre Sexualität natürlich nicht ausgesucht haben (wer kann das schon). Wobei z.B. in den USA viele der rechten religiösen Fanatiker tatsächlich behaupten Homosexualität sei ein "gewählter Lebenstil", aber die glauben auch daß ein öffentliches Gesundheitssystem Kommunismus ist, also was solls...

Ich finde aber lächerlich machen, damit man selber besser dasteht ist schon irgendwie eine Form von "Gewalt" - zumindest Erniedrigung. Man kann Jemanden ja auch einfach in Ruhe lassen, das ist das Mindeste.

Ich habe übrigens in "den Medien" auch nicht so viel vom Thema mitbekommen - ein paar Artikel im Netz, ein Buch & ein paar Dokumentationen scheint es da zu geben.
Außerdem gibt es dieses neue Interesse am "Nerd" (siehe "Big Bang Theory"), wobei ja nicht jeder AB/jede Abine auch Nerd ist. Das scheint aber die für die Öffentlichkeit interessanteste Variante zu sein, wahrscheinlich weil Computer heute alles dominieren & man meint jetzt eben öfter mit der Spezies "Nerd", aufgrund seiner Nützlichkeit. zu tun haben zu müssen. Also muß man sich mit diesen Wesen auseinandersetzen.
Aber dass das Thema überhaupt irgendwie richtig behandelt wird ist ja wohl etwas Neues - bis vor kurzem wurde das Thema vollkommen totgeschwiegen.

Die Frage ist: Ist Aufmerksamkeit für das Thema überhaupt gut (egal wie wenig), oder ruft sie nur irgendwelche Hassreflexe wach - denn ich könnte mir vorstellen daß das ABtum, ähnlich wie die Homosexualität, manche Leute eben daran erinnert daß auch sie Defizite haben.
So wie mancher Panik vor der eigenen Homosexuellen Seite hat, hat vielleicht auch mancher Panik vor den eigenen Unzulänglichkeiten in Sachen Attraktivität & möchte sich da eben möglichst vom "Bodensatz" abheben & zeigen daß er sicher möglichst viel toller ist als irgendwelche "hässlichen Loser".
NBUC
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von NBUC »

Ich denke ABs sind viel zu wenig auf dem Radar um als Gruppe eine Zielscheibe abzugeben.
Im Einzelfall wird so ein "Makel" sicher gerne ausgenutzt, aber das hätte dann auch jede andere wahrgenommene Schwäche als Ansatzpunkt sein können.

Wenn dann sind als (Dauer)singles junge Frauen und Männer im mittleren Alter schon mal Ziel von Frust und folgend ggf auch Hass der jeweilig unterversorgten Gegenseite.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Nonkonformist

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Nonkonformist »

Ich bin jetzt ungeküßt mit 53.
Bin in meinem schulzeit manchmal leicht gemobbt worden, ja, lange her.

Aber wirklich nie, nie, nie, deswegen das ich ein AB bin.

Seit einige jahren bin ich sogar ziemlich offen über meinen AB-tum, verstecke es kaum noch.
Es hat nie, wirklich nie, aggressionen ausgelöst.
Ich würde nie deswegen gehasst oder verachtet.
Nie deswegen erniedrigt.
Nicht mal wirklich bemitleidet.
Meistens waren menschen nur verwundert.

Höhestens hat mal den einen oder anderen versucht mich zu verkuppeln.
Sogar mit ziemlich hübschen single frauen.

Ich kann da wirkich niemanden vorwürfe machen.
Saraj
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Saraj »

Hass und Verachtung sind sehr drastische Worte und liegen mir fern. Ich empfinde für niemanden so und hoffe, dass niemand mir gegenüber so empfindet. Auch kenne ich kaum genug ABs, um zu beurteilen, wie man ihnen begegnet. Ich selbst habe mich nie geoutet. Manchmal nehme ich wahr, dass andere mich komisch finden oder vielleicht Mitleid haben, aber Hass ist mir ne Nummer zu krass.
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TheRealDeal
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von TheRealDeal »

@Saraj: Witzig komisch, nicht seltsam komisch, nehme ich an... ;) Mitgefühl vielleicht. Ich empfinde jedenfalls Achtung vor dir. Weil du z. B. authentisch bist. Wenn ich deine Beiträge lese, habe ich immer ein klares Bild davon, wie es dir wohl gerade geht. Ich mag mich manchmal in gewisser Weise irren, aber das Bild, welches du vermittelst, ist immer klar. Ein Mensch, der zu seinen Befindlichkeiten steht, sollte sich auch seinem AB-Tum offen gegenüber zeigen. Ich mache das auch und habe damit keinerlei negative Erfahrungen gemacht.

Wenn Menschen andere Menschen verachten, liegt das immer daran, dass man sich gar nicht kennt. Vorurteile und Projektionen tun ihr Übriges dazu.

Hassen kann ich (wenn überhaupt) nur Menschen, denen ich emotional nahe genug bin. Gruppierungen niemals.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Automobilist

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Automobilist »

Der Kreis der Leute, welche mich kennen, ist so klein geworden, daß Derartiges nicht einmal theoretisch auftreten könnte. Innerhalb dieses Kreises weiß es jeder - aber keiner erwähnt das Thema auch nur mit einer Silbe. Ich selbst kann - für mich völlig untypisch - recht unbefangen damit umgehen und mache auch keinen Hehl daraus. Vermutlich habe ich es somit überwunden - und nur eine Dame taucht in dieser " Abgeklärtheit " noch auf (das allerdings nicht zu knapp !).
Wozn

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Wozn »

Ja, TheRealDeal, ich gebe dir Recht, Verachtung, Hass und Vorurteile beruhen in der Regel auf Unkenntnis & Ignoranz - was Sie aber nicht weniger gefährlich macht.

Ich gebe den anderen Postern auch recht, wenn sie sagen daß Hass ein sehr negatives Gefühl ist, dessen man sich lieber enthalten sollte.
In der Regel sagt ja auch z.B. Spott oder verächtliches Verhalten gegenüber einem "Anderen" oder "Schwächeren" natürlich auch mehr über den Täter als das Opfer aus, ist dadurch aber nicht weniger schmerzlich für den Gedemütigten.

Ich dachte nur daß - in Anlehnung an Sunshine Ladies Bemerkung über die Panik mancher Menschen vor ihrer möglichen homosexuellen Ader - viele Menschen in einer durch Konkurrenzdruck geprägten Gesellschaft eben gern "nach Unten" austeilen, um sich vermeintlich aufzuwerten oder zu bestätigen daß Sie besser sind als ihre Opfer - sicher eine erbärmliche Art der psychischen Hygiene, aber eine gern praktizierte.

Mir selbst fällt auf jeden Fall auf daß ich mich tatsächlich immer mehr schäme, obwohl ich ja rein objektiv gar nichts getan habe (das isses ja gerade). Vor rund 100 Jahren hätte ich wohl einfach als ein sehr tugendhafter Junggeselle gegolten und niemand hätte es gewagt öffentlich mit dem Finger auf mich zu zeigen nur weil ich eben keine Frau gefunden habe.

Wobei die Scham über das ABtum bei den jüngeren Usern hier verbreiteter zu sein scheint - der "Status" scheint in der jungen Generation sehr wichtig genommen zu werden.
Mir persönlich ist dieses ganze Statusdenken ja eigentlich egal.
Mir tut nur weh daß ich keine schönen Erinnerungen an die Liebe habe & Sie wahrscheinlich nie erleben werde.
Trotzdem bereitet mir der Gedanke an öffentliche Demütigung große Angst - wohl weil ich auch in der Schule gemobbt worden bin. Das hält mich auch davon ab zu flirten - wenn ich mir vorstelle daß die Frau dann über mich lacht oder mich sonstwie demütigt, lähmt mich die Angst, deswegen habe ich auch keine Erfahrung was flirten angeht.

Ich glaube daß es vielen von Uns so geht - Wir sind schon ordentlich verletzt & bräuchten eigentlich zumindest Verständnis, wenn nicht gar Hilfe von unseren Mitmenschen.
Aber die Aussicht auf blöde Sprüche und ignorantes Verhalten bringt Uns dazu Uns noch mehr zurückzuziehen, was letzten Endes wohl am Ende in die endgültige Isolation führt.
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Sunshine Lady
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Sunshine Lady »

Wozn hat geschrieben:Ja, TheRealDeal, ich gebe dir Recht, Verachtung, Hass und Vorurteile beruhen in der Regel auf Unkenntnis & Ignoranz - was Sie aber nicht weniger gefährlich macht.

Ich gebe den anderen Postern auch recht, wenn sie sagen daß Hass ein sehr negatives Gefühl ist, dessen man sich lieber enthalten sollte.
In der Regel sagt ja auch z.B. Spott oder verächtliches Verhalten gegenüber einem "Anderen" oder "Schwächeren" natürlich auch mehr über den Täter als das Opfer aus, ist dadurch aber nicht weniger schmerzlich für den Gedemütigten.

Ich dachte nur daß - in Anlehnung an Sunshine Ladies Bemerkung über die Panik mancher Menschen vor ihrer möglichen homosexuellen Ader - viele Menschen in einer durch Konkurrenzdruck geprägten Gesellschaft eben gern "nach Unten" austeilen, um sich vermeintlich aufzuwerten oder zu bestätigen daß Sie besser sind als ihre Opfer - sicher eine erbärmliche Art der psychischen Hygiene, aber eine gern praktizierte.

Mir selbst fällt auf jeden Fall auf daß ich mich tatsächlich immer mehr schäme, obwohl ich ja rein objektiv gar nichts getan habe (das isses ja gerade). Vor rund 100 Jahren hätte ich wohl einfach als ein sehr tugendhafter Junggeselle gegolten und niemand hätte es gewagt öffentlich mit dem Finger auf mich zu zeigen nur weil ich eben keine Frau gefunden habe.

Wobei die Scham über das ABtum bei den jüngeren Usern hier verbreiteter zu sein scheint - der "Status" scheint in der jungen Generation sehr wichtig genommen zu werden.
Mir persönlich ist dieses ganze Statusdenken ja eigentlich egal.
Mir tut nur weh daß ich keine schönen Erinnerungen an die Liebe habe & Sie wahrscheinlich nie erleben werde.
Trotzdem bereitet mir der Gedanke an öffentliche Demütigung große Angst - wohl weil ich auch in der Schule gemobbt worden bin. Das hält mich auch davon ab zu flirten - wenn ich mir vorstelle daß die Frau dann über mich lacht oder mich sonstwie demütigt, lähmt mich die Angst, deswegen habe ich auch keine Erfahrung was flirten angeht.

Ich glaube daß es vielen von Uns so geht - Wir sind schon ordentlich verletzt & bräuchten eigentlich zumindest Verständnis, wenn nicht gar Hilfe von unseren Mitmenschen.
Aber die Aussicht auf blöde Sprüche und ignorantes Verhalten bringt Uns dazu Uns noch mehr zurückzuziehen, was letzten Endes wohl am Ende in die endgültige Isolation führt.
Aua....das tut mir leid.
Ich stelle bei sehr vielen hier im forum fest, dass sie als Kind gemobbt wurden und dadurch nie wieder Selbstbewusstsein aufbauen konnten.
Natürlich ist es für das Opfer nicht besser wenn es nur gedemütigt wird weil sich ein anderer damit sein ego polieren will. Was ich daran wirklich armseelig finde, ist die Person die den anderen runter putzt. Wenn man so etwas nötig hat ist man echt bemitleidenswert und hält auf sich selbst wohl auch nicht besonders viel sonst müsste man nicht versuchen sich auf kosten anderer zu erhöhen.
Es ist sicher sehr schwer, aber an der Offenheit gegenüber seinen Mitmenschen kann man arbeiten. Für deine Erfahrungswerte solltest du dich nicht schämen, anderen fehlt die Erfahrung eben woanders. Alles im leben bekommt man nie zusammen. Geht auch keinen was an. Du willst ja dafür gemocht werden wer du bist und nicht dafür was du tust. Warum wirst du die liebe nie erleben?
Wozn

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Wozn »

@Sunshine Lady
Naja, mit jedem Jahr wird die Wahrscheinlichkeit geringer, weil man einfach von der Erfahrung allen Anderen so weit hinterher ist. Außerdem wird man (oder zumindest Ich) mit jedem Jahr unsicherer - ich bin jetzt 38 (vor 2 Wochen geworden) und habe seit meiner Pubertät nie auch nur ein einziges Anzeichen dafür bemerkt, daß sich eine Frau für mich interessiert hätte.
Das will bestimmt was heißen, ist ja nicht so als hätte ich mich nie verliebt, können ja nicht alle Frauen blöde Tussen sein, außerdem lehne ich es ab mich auf die Misogynie herabzulassen.
Ich denke jedenfalls daß so ab der 40 der körperliche Verfall langsam mit Sicherheit einsetzt - bei einem behinderten, der auch eher unsportlich ist, mit Sicherheit noch stärker als bei anderen, was die Wahrscheinlichkeit einer Liebesbeziehung noch weiter herabsenkt (wenn überhaupt möglich).
Fenris

Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Fenris »

Aggression Hass und Verachtung hab ich noch nicht direkt erlebt.

Bei mir sind aber Zwei gute Freundschaften über die Jahre daran zerbrochen das ich eben „nie“ eine Partnerin hatte bzw. habe, und man dann ja mit die ganzen Paardinge nicht machen kann (wurde mir damals auch so kommuniziert), gut bei einer der beiden Freundschaft gehe ich mittlerweile davon aus das die auch so oder so zerbrochen wäre.
Nach den Erfahrungen herrscht bei mir immer eine entsprechende Angst vor sobald ich, im Bekanntenkreis, auf meine Beziehungslosigkeit angesprochen werde.
Zusätzlich wurde mir meine Unerfahrenheit, wenn sie den mal herauskam, auch schon das ein oder andere Mal unter die Nase gerieben.
Deswegen bin ich auch extrem vorsichtig wenn ich überhaupt anvertraue das meine Beziehungserfahrungen. doch sehr begrenzt sind.
Daher…
Ja ich hab da leider schon meine schlechten Erfahrungen mit dem Thema gemacht wenn auch keine direkte Aggressionen, Hass und / oder Verachtungen (was sicher, auch zum Teil, meinen starken Beziehungswunsch erklärt.)
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Frangipani210
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Frangipani210 »

Hass, Aggression oder Verachtung ist mir in dieser Weise so auch noch nie begegnet, allerdings ist mir da doch mal eine Sache passiert, über welche ich dann schon irgendwie etwas sauer war.

Ich war bei dem Frauenarzt meiner Mutter um meine Körperströme mit einem bestimmten Gerät, welches eben nur dieser Arzt hatte, wieder in die richtige Richtung zu lenken (es gibt dafür bestimmt auch einen Fachausdruck, aber leider ist mir dieser entfallen), ihr wisst aber bestimmt auch so was ich meine....Chakra, Energie usw.
Auf jeden Fall hatte mir dieser Arzt viele Fragen zu meiner Person gestellt. Natürlich kam dann auch irgendwann mal die Frage nach meinen Ex-Beziehungen und ob ich eben derzeit in einer Beziehung sei, als ich beides verneinte, schaute er mich nur mit großen Augen an und meinte wie es nur sein kann, dass so eine junge hübsche Frau wie ich keinen Freund hat.
Das war mir damals schon unangenehm, aber es sollte noch härter kommen.

Später als meine Mutter eben selbst mal wieder bei diesem Arzt war, sagte sie dann noch an dem Tag zu mir: "Also mein Frauenarzt sagte mir heute, dass er es komisch findet, wie man in deinem Alter noch keinen Freund haben kann und dass du dir mal endlich einen suchen sollst. Das ist doch nicht normal." :shock:

Ich dachte mir dann nur so....ähmmm hallo??? Gibt es nicht so etwas wie ärztliche Schweigepflicht? Ich meine, meine Mutter weiß sowieso, dass ich noch nie einen Freund hatte oder zumindest konnte sie es sich bestimmt schon denken, aber das auf so eine Art und Weise unter die Nase gerieben zu bekommen finde ich schon sehr frech. Was geht es denn bitte diesen Arzt an was ich mache und wie ich mein Leben gestalte?
Und diese Sache dann auch noch meiner Mutter zu erzählen, die sowieso bei jeder Gelegenheit probiert mich mit diesem Thema zu nerven, geht schon mal gar nicht.

Ich werde mir für die Zukunft auf jeden Fall schon mal vormerken, nie wieder zu diesem Frauenarzt zu gehen.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
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Seerose
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Seerose »

Genau: Dieser Arzt kennt wohl seine Schweigepflicht nicht. Er darf nicht einfach mit deiner Mutter über Dinge sprechen, die er im Rahmen deiner Behandlung erfahren hat.
Zuletzt geändert von Seerose am 12 Apr 2017 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von Reinhard »

Frangipani210 hat geschrieben:Hass, Aggression oder Verachtung ist mir in dieser Weise so auch noch nie begegnet, allerdings ist mir da doch mal eine Sache passiert, über welche ich dann schon irgendwie etwas sauer war.

Ich war bei dem Frauenarzt meiner Mutter um meine Körperströme mit einem bestimmten Gerät, welches eben nur dieser Arzt hatte, wieder in die richtige Richtung zu lenken (es gibt dafür bestimmt auch einen Fachausdruck, aber leider ist mir dieser entfallen), ihr wisst aber bestimmt auch so was ich meine....Chakra, Energie usw.
Auf jeden Fall hatte mir dieser Arzt viele Fragen zu meiner Person gestellt. Natürlich kam dann auch irgendwann mal die Frage nach meinen Ex-Beziehungen und ob ich eben derzeit in einer Beziehung sei, als ich beides verneinte, schaute er mich nur mit großen Augen an und meinte wie es nur sein kann, dass so eine junge hübsche Frau wie ich keinen Freund hat.
Das war mir damals schon unangenehm, aber es sollte noch härter kommen.

Später als meine Mutter eben selbst mal wieder bei diesem Arzt war, sagte sie dann noch an dem Tag zu mir: "Also mein Frauenarzt sagte mir heute, dass er es komisch findet, wie man in deinem Alter noch keinen Freund haben kann und dass du dir mal endlich einen suchen sollst. Das ist doch nicht normal." :shock:
Allein schon die Wortwahl "suchen" ist :wuetend: !

Als würden Partnerschaften rumliegen wie schön geformte Kieselsteine, oder auf der Wiese wachsen wie vierblättrige Kleeblätter.
Frangipani210 hat geschrieben: Ich dachte mir dann nur so....ähmmm hallo??? Gibt es nicht so etwas wie ärztliche Schweigepflicht? Ich meine, meine Mutter weiß sowieso, dass ich noch nie einen Freund hatte oder zumindest konnte sie es sich bestimmt schon denken, aber das auf so eine Art und Weise unter die Nase gerieben zu bekommen finde ich schon sehr frech. Was geht es denn bitte diesen Arzt an was ich mache und wie ich mein Leben gestalte?
Und diese Sache dann auch noch meiner Mutter zu erzählen, die sowieso bei jeder Gelegenheit probiert mich mit diesem Thema zu nerven, geht schon mal gar nicht.

Ich werde mir für die Zukunft auf jeden Fall schon mal vormerken, nie wieder zu diesem Frauenarzt zu gehen.
:daumen:
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TheRealDeal
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Registriert: 05 Jun 2013 18:55
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Re: ABs als Zielscheiben von Aggression, Hass und Verachtung

Beitrag von TheRealDeal »

Wozn hat geschrieben:Mir selbst fällt auf jeden Fall auf daß ich mich tatsächlich immer mehr schäme, obwohl ich ja rein objektiv gar nichts getan habe (das isses ja gerade). Vor rund 100 Jahren hätte ich wohl einfach als ein sehr tugendhafter Junggeselle gegolten und niemand hätte es gewagt öffentlich mit dem Finger auf mich zu zeigen nur weil ich eben keine Frau gefunden habe.

Wobei die Scham über das ABtum bei den jüngeren Usern hier verbreiteter zu sein scheint - der "Status" scheint in der jungen Generation sehr wichtig genommen zu werden.
Mir persönlich ist dieses ganze Statusdenken ja eigentlich egal.
Mir tut nur weh daß ich keine schönen Erinnerungen an die Liebe habe & Sie wahrscheinlich nie erleben werde.
Trotzdem bereitet mir der Gedanke an öffentliche Demütigung große Angst - wohl weil ich auch in der Schule gemobbt worden bin. Das hält mich auch davon ab zu flirten - wenn ich mir vorstelle daß die Frau dann über mich lacht oder mich sonstwie demütigt, lähmt mich die Angst, deswegen habe ich auch keine Erfahrung was flirten angeht.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Auch an anderen Stellen hier im Forum. Weil ich es selbst gemacht habe, würde ich dir eine gute, geeignete Form der Psychotherapie empfehlen. Eine habe eine bindungsfördernde Kleingruppentherapie gemacht. Mit mir 4 Menschen. Wir haben uns 10 mal getroffen (ein mal im Monat) für 4 Stunden. Denn, wie du die Dinge siehst ist naheliegend, aber man kann sie halt auch anders sehen. Und ich sehe sie anders und flirte auch. Wenn gleich ich nach wie vor nicht immer merke, wenn ich es tue. Spaß macht es mir aber trotzdem. ;)
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.