Bekannter mit psychischen Problemen

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Genosse Premier

Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Genosse Premier »

Ein alter 'Kumpel' von mir macht derzeit eine schwere Zeit durch. Er hat sich nach 8 Jahren Beziehung von seiner Freundin getrennt, und hat im Moment schwer mit dem Trennungschmerz zu kämpfen. 'Kumpel' in Anführungsstrichen deswegen, weil wir lange Zeit keinen Kontakt mehr hatten. Nach der Trennung haben wir uns eher durch Zufall wiedergesehen. Er läuft gerade herum wie ein Häufchen Elend und weiß nichts mit sich anzufangen, musste sich sogar schon psyhologische Hilfe suchen. Das Problem ist, dass er sich jetzt versucht an mich zu klammern. Er braucht wohl jemanden, um sich abzulenken. Leider habe ich dazu absolut nicht den Nerv für. Er jammert herum, dass seine Ex ihm so fehlt, und suhlt sich regelrecht in Selbstmitleid. Ich bin in Sachen depressiver Verstimmung selbst kein unbeschriebenes Blatt, und sehe ganz deutlich, dass er sich mit seinen Grübeleinen selbst kaputt macht. Wenn ich aber was sage, dann heißt es nur, "Du weiß ja gar nicht wie das ist, nach 8 Jahren Beziehung!" ... Ja, danke :?

Ich habe das dringende Bedürfnis, den Kontakt zu ihm wieder abzubrechen. Nur Plagt mich das schlechte Gewissen. Er hat sonst halt niemanden. Außerdem versucht er mich gerade recht häufig zu kontaktieren. Nur fühle ich mich gerade wie der letzte Depp, den er mit seinen Problemen zumüllen kann :?

War vielleicht schon mal jemand in einer ähnlichen Situation? Wie würdet ihr damit umgehen?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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kreisel
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von kreisel »

ich denke, es wäre nicht gut, sich da all zu verantwortlich zu fühlen.
Er hat ja auch schon Hilfe sich geholt, und dafür ist ja ein "nur Kumpel den man nach Jahren
trifft, weil das Lebensmodell nicht mehr funktioniert", auch nicht unbedingt da.

Kann das schlechte Gewissen schon irgendwie nachvollziehen, aber es ist ja ein erwachsener Mensch.

Von daher würde ich schon weniger reagieren, und wenn er das nicht merkt, auch klarer äußern,
dass du auf soviel Kontakt keine Lust hast.
Wenn du freundlich bist, kannst du ihn ja noch ermuntern, hier und da noch Anlaufstellen
oder Kontakte zu suchen.

(bei so flüchtigen Bekanntschaften, denke ich, ist man keine ausgiebige Erklärung schuldig,
warum man nicht mehr will oder zu mehr keine Lust hat, das ganze zu vertiefen;
aber wenn dein Kumpel etwas selbstfixierter und merkbefreiter ist oder wirklich psychisch etwas
neben der Spur, ist so ne klare Grenze schon auch mal notwendig, wo es bei unbeschwerten
Leuten kein Thema ist wenn man signalisiert, dass man keine Lust hat)

klingt vielleicht irgendwie hartherzig, aber wozu sich wie ein Ersatzttherapeut aufopfern, wenn man
selber sich schlecht fühlt oder es einem zuviel wird?
und bei seinem nächsten Lebensthema, nächste Frau wärst du vermutlich wieder abgemeldet?
Liebestheorie

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Liebestheorie »

In der ersten Zeit ist es sicher gut und richtig, dass man einfach nur rumjammert, traurig, wütend und was sonst noch ist. Du bist ein guter Freund gewesen, du warst für ihn da. Aber du bist wirklich nicht verpflichtet, auf ewig sein seelischer Mülleimer zu sein. Ich würde ihm ganz klar sagen, fürs nach vorne Blicken bist du zu haben, was unternehmen, Ablenkung etc., aber das Gejammer muss nun aufhören. Wenn man sich um die Probleme anderer kümmert, muss man aufpassen, dass es einen nicht selbst zu sehr runterzieht. Und dein Kumpel muss nun auch nach vorne blicken, dabei kannst du ihn unterstützen, wenn er es zulässt. Ansonsten würde ich erstmal auf Abstand gehen. Das ist dein gutes Recht!
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Cavia »

Du hast auch nur ein Leben. Wenn dich der Kontakt so dermaßen nervt, dann triff dich nicht mehr mit ihm. Du kannst ja Stress auf der Arbeit vorschieben. Irgendwann wird er es lassen, dich zu kontaktieren. Oder wärst du gern langfristig doch weiter mit ihm befreundet? Mit Freunden muss man halt auch mal durch schlechte Zeiten durch. Aber es las sich anders. Ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben. Ich für meinen Teil möchte nicht, dass sich Menschen nur aus einem schlechten Gewissen heraus mit mir treffen.
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Kalypso »

Wenn man mit anderer Leute Probleme konfrontiert wird, sei es privat oder beruflich, ist es unheimlich wichtig sich positiv abzugrenzen und etwas für den eigenen Selbstschutz zu tun.
Es ist völlig in Ordung für Freunde da zu sein und sie in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen. Wenn aber diese Freunde deine eigenen Grenzen nicht respektieren, dann musst du selbst diese Grenzen wieder sichtbar machen, indem du dich abgrenzt. Du darfst nein sagen. Du darfst ihm sagen, dass dich sein Gejammer belastet/ nervt/ etc.

Nimm dich selbst wichtig, schau auf dich und nimm deine Bedürfnisse mindestens genau ernst wie seine.
:umarmung2:
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We're the captains of our own souls
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Wenona

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Wenona »

Genosse Premier hat geschrieben: War vielleicht schon mal jemand in einer ähnlichen Situation? Wie würdet ihr damit umgehen?
Ja, andauernd. Ich werde gerne als seelischer Mülleimer benutzt. :?

# Du könntest ihn spiegeln. Das wirkt recht gut, hab ich festgestellt.
# Außerdem könntest du deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse, auch ihn betreffend, gelegentlich ganz frei von der Leber weg äußern.
# Und du könntest konkrete Vorschläge zur Lösung seiner Probleme machen. Wenn er diese wegredet, kannst du hartnäckig bleiben, und ihm z.B. kleine Ultimaten stellen.

Je nachdem wie souverän oder nachgiebig du diese Dinge anbringst, wirken sie entsprechend. Egoisten reagieren darauf meistens sehr gekränkt und ablehnend, manchmal sogar beleidigend in deine Richtung. Aber dann weißt du ja, woran du bist.
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Tania
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Tania »

Wie lange ist seine Trennung denn her? Nach ca. 3 Monaten sollte man eigentlich wieder funktionsfähig sein....

Ansonsten: mach was mit ihm, wenn Dir danach ist - und hab leider keine Zeit, wenn nicht. Ein "Dein Gejammer und Deine Beratungsresistenz nerven" würde ich erst einsetzen, wenn sonst nix hilft.
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selina
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von selina »

Tania hat geschrieben:Wie lange ist seine Trennung denn her? Nach ca. 3 Monaten sollte man eigentlich wieder funktionsfähig sein....
.
Gibt es jetzt echt schon zeitliche Vorgaben für das Verarbeiten und Trauern bei Trennungen? :roll:
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Wenona

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Wenona »

Ich finde solch eine Richtlinie oder Orientierungspunkt nicht verkehrt.
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Tania
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Tania »

selina hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:Wie lange ist seine Trennung denn her? Nach ca. 3 Monaten sollte man eigentlich wieder funktionsfähig sein....
.
Gibt es jetzt echt schon zeitliche Vorgaben für das Verarbeiten und Trauern bei Trennungen? :roll:
Nee. Aber wer nach ca. 3 Monaten immer noch jede Nacht das Kissen vollheult und keinen Sinn mehr im Leben sieht, braucht deutlich mehr Hilfe, als ein Kumpel geben könnte.
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Szolnay

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Szolnay »

selina hat geschrieben: Gibt es jetzt echt schon zeitliche Vorgaben für das Verarbeiten und Trauern bei Trennungen? :roll:
Bei Trennungen möglicherweise, bei Todesfällen auf jeden Fall: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 78887.html
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selina
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von selina »

Tania hat geschrieben:
selina hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:Wie lange ist seine Trennung denn her? Nach ca. 3 Monaten sollte man eigentlich wieder funktionsfähig sein....
.
Gibt es jetzt echt schon zeitliche Vorgaben für das Verarbeiten und Trauern bei Trennungen? :roll:
Nee. Aber wer nach ca. 3 Monaten immer noch jede Nacht das Kissen vollheult und keinen Sinn mehr im Leben sieht, braucht deutlich mehr Hilfe, als ein Kumpel geben könnte.
Wo steht denn im Text der Mann würde keinen Sinn im Leben mehr sehen?
Das der TE den Freund nicht seelisch auffangen kann ist völlig verständlich. Auch wenn es er es einfach nicht möchte.
Aber jemanden nach einer Trennung um die Ohren zu hauen er habe jetzt gefälligst wieder zu funktionieren finde ich völlig daneben.
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Tania
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Tania »

selina hat geschrieben:
Tania hat geschrieben:
selina hat geschrieben: Gibt es jetzt echt schon zeitliche Vorgaben für das Verarbeiten und Trauern bei Trennungen? :roll:
Nee. Aber wer nach ca. 3 Monaten immer noch jede Nacht das Kissen vollheult und keinen Sinn mehr im Leben sieht, braucht deutlich mehr Hilfe, als ein Kumpel geben könnte.
Wo steht denn im Text der Mann würde keinen Sinn im Leben mehr sehen?
Das der TE den Freund nicht seelisch auffangen kann ist völlig verständlich. Auch wenn es er es einfach nicht möchte.
Aber jemanden nach einer Trennung um die Ohren zu hauen er habe jetzt gefälligst wieder zu funktionieren finde ich völlig daneben.
Bleib mal bitte auf dem Teppich. Ich habe das weder dem Betroffenen um die Ohren gehauen, noch habe ich Genosse Premier empfohlen, ihm das zu sagen. Ich habe lediglich gefragt, wie lange die Trennung her ist - und zur Orientierung ein ungefähres Zeitfenster mit angegeben. Meiner nicht unbedingt maßgeblichen Erfahrung nach sind nun mal die meisten Menschen nach ca. 3 Monaten so weit, dass sie die Trennung zwar nicht komplett verarbeitet haben, es aber auch nicht mehr brauchen, mit Psychologen drüber zu reden und sehr häufig entfernte Bekannte zu kontaktieren, um sich bei diesen auszuheulen. Und genauso hat der TE die Situation beschrieben. Von "ich pack mein Leben jetzt wieder an" war da nicht viel zu spüren.

Und deshalb würde ich sagen: bei einer frischen Trennung kann er ruhig noch ein wenig die Zähne zusammenbeißen und ihn unterstützen. Die Chance ist groß, dass er sich bald fängt. Ist es aber schon Monate her, und er kann immer noch nichts anderes tun als über die Trennung reden, dann sollte der TE seinen Selbstschutz intensivieren - wahrscheinlich könnte er eh nicht groß helfen.

Ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung.
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selina
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von selina »

Tania hat geschrieben: Bleib mal bitte auf dem Teppich.
Ist dieser Ton echt nötig?
Tania hat geschrieben: Und deshalb würde ich sagen: bei einer frischen Trennung kann er ruhig noch ein wenig die Zähne zusammenbeißen und ihn unterstützen. Die Chance ist groß, dass er sich bald fängt. Ist es aber schon Monate her, und er kann immer noch nichts anderes tun als über die Trennung reden, dann sollte der TE seinen Selbstschutz intensivieren - wahrscheinlich könnte er eh nicht groß helfen.
Da stimme ich dir zu. Natürlich kann er ihm nicht mehr weiter helfen.
Und wenn ich den TE richtig verstanden habe, möchte und kann er es auch nicht mehr.


Aber der Mann hat jetzt 8 Jahre Beziehung hinter sich. Vielleicht ist sogar mehr für ihn als die Beziehung beendet.
Und dann sagen nach 3 Monaten hat er sich weitestgehend gefangen zu haben.
Und falls er dieses Zeitfenster überschreitet stimmt etwas nicht mit ihm.
Ich meine es wird an der Zeit festgemacht und nicht am tatsächlichen Zustand der Person. Das empfinde ich als befremdlich.
Aber jeder hat dazu halt seine eigene Auffassung.
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Liebestheorie

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Liebestheorie »

Jetzt können wir ja mal aufhören, auf Tania rumzuhacken... Sie meint doch das Richtige. Ich sehe es zumindest ähnlich, siehe mein Beitrag oben. Es spielt eine Rolle, wie lange die Trennung her ist, der Zeitrahmen sollte doch nur eine Orientierung sein. Sicher brauchen Menschen unterschiedlich lange, es wird sich um einen Durchschnittswert handeln. Keiner stellt die Uhr danach. Entscheidend ist doch, dass der Trauernde nicht den Absprung verpasst, von Trauer zu Neustart und dass man als Außenstehender mit einer gewissen Sensibilität mithilft, dass dieser Übergang ein bisschen geschmeidiger abläuft...
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von selina »

Liebestheorie hat geschrieben:Jetzt können wir ja mal aufhören, auf Tania rumzuhacken
Moment mal ich habe hier nicht auf Tania rumgehackt.
Eine eigene und andere Meinung werde ich doch wohl noch haben dürfen?
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Liebestheorie »

selina hat geschrieben:
Liebestheorie hat geschrieben:Jetzt können wir ja mal aufhören, auf Tania rumzuhacken
Moment mal ich habe hier nicht auf Tania rumgehackt.
Eine eigene und andere Meinung werde ich doch wohl noch haben dürfen?
Klar darfst du das! Aber wenn du sie von dir gibst, ist damit zu rechnen, dass andere auch eine Meinung dazu haben. Eure kleine Auseinandersetzung empfinde ich persönlich als überflüssig, das ist alles.
Ich wollte dich damit nicht angreifen.
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Tania
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Tania »

selina hat geschrieben:
Tania hat geschrieben: Bleib mal bitte auf dem Teppich.
Ist dieser Ton echt nötig?
Sorry. Irgendwie bin ich heute zu sehr durch den Wind, um auf Deine Unterstellung, ich würde einem an Liebeskummer leidenden Menschen irgendwas um die Ohren hauen, mit einem "danke für Deinen konstruktiven Beitrag" zu reagieren. Nötig ist der Ton natürlich trotzdem nicht. Nur ein Moment persönliche Schwäche.
Aber der Mann hat jetzt 8 Jahre Beziehung hinter sich. Vielleicht ist sogar mehr für ihn als die Beziehung beendet.
Und dann sagen nach 3 Monaten hat er sich weitestgehend gefangen zu haben.
Und falls er dieses Zeitfenster überschreitet stimmt etwas nicht mit ihm.
Ich meine es wird an der Zeit festgemacht und nicht am tatsächlichen Zustand der Person. Das empfinde ich als befremdlich.
Alles richtig. Aber es ging im diesen Thread nicht darum, dem Getrennten zu helfen, es ging darum, dem TE eine Empfehlung zu geben, wie er sich dieser Person gegenüber positionieren soll. Der tatsächliche Zustand und Hintergrund der Person ist unbekannt. Also würde ich nach der Faustregel vorgehen: Frisch getrennt -> da kann Hilfe viel bewirken und ist nicht sehr langfristig erforderlich; also könnte er versuchen sie zu leisten. Schon länger getrennt und nicht wirklich im Verarbeitungsprozess vorangekommen -> da bewirkt Laienhilfe auch nicht viel und könnte ein Dauerjob werden, also Finger weg.

Überspitzt ausgedrückt: wenn mich jemand fragt, was er tun soll, wenn er beim Baden im See eine leblose Person entdeckt, frage ich auch erstmal nach, wie lange der schon unter Wasser ist. Und rate nur dann zu Mund-zu-Mund-Beatmung, wenn derjenige keine Schlittschuhe trägt.
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Genosse Premier

Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Genosse Premier »

Vielen Dank für eure vielen Einschätzungen. Die Trennung ist schon länger her, die beiden haben im März schon ihre gemeinsame Wohnung verlassen. Es kriselte aber auch schon lange vorher, und alle Aussenstehenden fanden die Trennung schon seit Jahren überfällig :roll: Und das ist eigentlich auch so ein Punkt wo ich nicht mehr bereit bin ihm deswegen groß unter die Arme zu greifen. Er projeziert quasi seinen ganzen Lebenssinn in diese Beziehung rein. Und er ist sich bezüglich der Trennung überhaupt keiner Schuld bewussst und sieht sich nur als Opfer, was aber definitiv nicht stimmt.

Gestern habe ich ihn noch mal getroffen. Ich möchte da gar nicht so ins Detail gehen, aber ich hab mich entschlossen, ihn auf Abstand zu halten, weil es nichts bringt.
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Tania
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Re: Bekannter mit psychischen Problemen

Beitrag von Tania »

Genosse Premier hat geschrieben: Gestern habe ich ihn noch mal getroffen. Ich möchte da gar nicht so ins Detail gehen, aber ich hab mich entschlossen, ihn auf Abstand zu halten, weil es nichts bringt.
:good:

Und wie wirst Du das anstellen? Klartext, oder permanenter Zeitmangel?
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