Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

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Le Chiffre Zéro
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Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Vorab, bevor das wieder jemand in den falschen Hals bekommt: DIES IST KEIN PERSÖNLICHES THEMA. Dies ist ein allgemeines Diskussionsthema. Auch wenn jetzt einige das vehement bestreiten werden, um mich wie entweder einen Idioten oder einen notorischen Lügner aussehen zu lassen. Und auf die Gefahr hin, daß nun das eigentliche Thema dieses Threads, mit dem wieder einmal niemand etwas anfangen kann, ignoriert und nur noch hierüber diskutiert wird.


Neuerdings gibt mir zu denken, wie Frauen darüber denken, daß Männer von gewissen Themen, zumeist vergleichsweise unwichtigen Themen, die eher unter Hobbys fallen, viel Ahnung haben und das auch zum Ausdruck bringen. Eine Frage in der Rubrik "Mädchen fragen Jungs" auf jetzt.de zeigt auf, daß der weibliche Teil der Bevölkerung darauf zumindest mit Unverständnis reagiert.

Einerseits heißt es häufig von Frauenseite, daß Frauen es mögen und attraktiv finden, wenn Männer Hobbys oder Interessen haben und davon mit Leidenschaft erzählen können.

Andererseits aber sollte man sich einmal ansehen, wie das eigentlich ist, wenn Männer über etwas, wofür sie sich interessieren, "mit Leidenschaft" reden. Das ist nämlich mitnichten das, was Frauen scheinbar glauben (und hoffen), daß es das wäre – nämlich die gleiche Art, auf die Frauen mit Leidenschaft von ihren Interessen erzählen. Die ist nämlich mehr aus dem Bauch heraus, tendentiell eher emotional und sehr adjektivisch.

Männer hingegen drücken ihre "Leidenschaft" kopfbetont und substantivisch aus. Nicht nur das – sie werfen dabei mit Fachwissen, Fachausdrücken und sogar Fachjargon um sich. Wenn sie mit Gleichgesinnten über ein gemeinsames Interesse fachsimpeln, steht der Außenstehende daneben und versteht kein Wort mehr. Wenn sie mit Außenstehenden über ihre Interessen reden, halten sie sich aber mit ihrem Fachwissen auch nicht zurück und achten bisweilen nicht einmal darauf, ob ihr Gegenüber ihr Fachsprachen-Trommelfeuer überhaupt versteht. Einige halten immer wieder inne und versuchen zu erklären, was sie da gerade gesagt haben, wenn es schwer bis gar nicht verstanden wurde.

In der verlinkten Frage geht es um Kulinarisches, aber es geht noch schlimmer: Bei Männern kommt es wesentlich häufiger vor als bei Frauen, daß sie Geeks sind. Und dann interessieren sie sich für technische und popkulturelle Themen. Frauen interessieren sich auch für letztere, aber Männer interessieren sich "anders". Zum einen interessieren sich Männer für andere Medien. Zum anderen wird man von einer Frau kaum jemals Dinge hören wie: "Aber in Ess Null Drei Eh Siebzehn <hier käme ein Episodentitel> wurde das geretcont. Es ist immer noch nicht ganz klar, was jetzt Kanon ist." Wenn Männer sich für Serien wirklich interessieren und nicht nur, weil die jeweilige Serie gerade "in" ist, ist das hingegen nichts Ungewöhnliches.

Männer scheinen sogar mehr als Frauen dazu zu neigen, nicht nur mehr Darsteller in Filmen und Serien beim Namen nennen zu können – bis hin zu Synchronsprechern in animierten Filmen und Serien –, sondern auch weitaus mehr Charaktere. Mit einem Simpsons-Fan über Die Simpsons zu reden, kann für eine Frau, die sich selbst kaum für die Serie interessiert, sehr anstrengend werden.

Noch schlimmer: Männer neigen dazu, aus Filmen und Serien, die ihnen gefallen, zu zitieren. Das sind dann nicht nur die ganz wenigen Filmzitateklassiker, die wohl jeder mitsprechen kann (z. B. die zwei, drei berühmten Zitate aus Casablanca), sondern Sprüche, bei denen man vielleicht zunächst noch nicht einmal merkt, daß es Film- oder Serienzitate sind. Schlimmer wird es, wenn Männer Filme oder Serien zitieren und ihnen zuhörende Männer die Zitate kennen. Noch schlimmer wird es, wenn mehrere Männer gemeinsam ganze Dialoge mitsprechen. ("Scheiße." "Was?" "'ne Streife." "Nein." "Doch." "Scheiße.") Einer der größten Fehler, die eine wenig filmzitateaffine Frau machen kann, ist, einen Mann auf ein blaues Licht anzusprechen.

Erschwerend kommt dann ja auch noch hinzu, daß Männer sich für ganz andere Medien interessieren als Frauen und dann auf einmal von Medien reden, die der zuhörenden Frau im besten Falle herzlich egal sind, die sie häufig gar nicht kennt, die einem Genre angehören, das sie generell nicht leiden kann, oder bei denen es bei ihr Befremden oder gar Abscheu auslöst, wenn sie erfährt, daß er diese Medien konsumiert. Letzteres trifft vor allem auf alles Animierte zu, auf Anime in einem geringeren Umfang, weil es auch viele weibliche Otaku gibt, aber durchaus auch darauf.

Oder Fotografie. Frauen interessieren sich eher für die Schönheit der aufgenommenen Motive; Männer interessieren sich eher für die Technik und werfen mit Begriffen um sich wie "Crop", "Schärfentiefe", "Verzeichnung", "chromatische Aberration", "Vignettierung" oder gar "Schiefentärfe", "Flaschenboden", "Suppenhuhn", "Kitscherbe" und "Russentonne". Und selbst wenn es um die ästhetischen Qualitäten eines Motivs geht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Mann das Wort "Bokeh" verwendet.

Mit Musizieren ist es noch extremer als mit Fotografie. Wenn es um Musikinstrumente geht, werden männliche Musiker wesentlich eher technisch als Musikerinnen. Je technischer Musikinstrumente sind, desto geringer ist der Frauenanteil unter denen, die sie spielen – und desto mehr und intensiver fachsimpeln Männer darüber. Beides erreicht bei rein elektronischen Musikinstrumenten ein Extrem.

Sport ist auch so ein Thema. Beide Geschlechter treiben viel Sport, aber es sind die Männer, die wesentlich mehr darüber reden. Man hört und liest ja immer wieder davon, wie genervt Frauen sind, wenn ihre Partner anfangen, über Fußball zu reden. Motorsport ist sogar noch die Steigerung von Fußball. Bestes Beispiel: Jahr für Jahr müssen Frauen es aufs Neue erdulden, wenn Männer sich zum Start der Formel-1-Saison darüber auslassen, was die FIA wieder für idiotische Änderungen am Reglement durchgesetzt hat, und wie lächerlich und unspektakulär die heutige Formel 1 im Vergleich zu <vergangene Ära hier eintragen> ist. Noch schlimmer ist es, wenn Männer über obskurere Sportarten oder gar Rennserien reden.

Am größten ist die Diskrepanz aber wohl, wenn es direkt um Technik geht. Dabei ist es egal, worum es genau geht, seien es Computer (das Thema geht weit über "Zocken unter Windows" hinaus), sei es Unterhaltungstechnik, seien es Kraftfahrzeuge, seien es Flugzeuge, sei es Eisenbahn oder was auch immer. Wenn ein Mann sich für eines oder mehrere dieser Themen begeistert, sind Frauen ihrerseits wahrscheinlich sehr wenig begeistert, wenn er "mit Leidenschaft" darüber spricht.

Wenn also ein Mann sich für solche Themen interessiert und einer Frau davon erzählt, dann redet er "mit Leidenschaft" davon – der Frau aber kommt es eher so vor, als wolle er ihr gegenüber mit seinem Fachwissen zu dem Thema angeben und sie damit beeindrucken, was er doch für ein großer Experte zu dem Thema ist. Sie wünscht sich, daß er über seine Hobbys und Interessen redet und dabei zum Ausdruck bringt, wie sehr er sich dafür begeistert. Er tut genau das – und geht ihr genau damit auf die Nerven.


Kennt ihr das auch? Was habt ihr damit für Erfahrungen gemacht?

Besonders @Frauen: Was haltet ihr davon, wenn ihr möchtet, daß ein Mann über seine Hobbys und Interessen spricht, und er dann anfängt, mit Fach- und Insiderwissen um sich zu werfen (weil das seine Art ist, über seine Hobbys und Interessen zu sprechen)?
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Nonkonformist

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

Ich kenne es meist von anderen.
Mein bester kumpel hatte einen gemischten ehe (er comicsgeek, später auch clean-up zeichner in Trickfilbereich, sie 'normal', verkäuferin in einen blumenladen). Er hat, bevor er in teilzeit nach Deutschland gezogen ist um da cleanup-zeichner zu werden (2,5 wochen pro monat in Deutschland, 1,5 woche in den Niederländen, sie wollte nicht nach Deutschland mitkommen), einige jahren lang für einen amateur-comicsheft gezeichnet, wie auch ich, und da kamen so einigen der anderen zeichener (die meisten jetzt profis), bei ihm zum besuch.
Und wir haben natürlich vor allem über comics geredet.

Sie hat sich für comics null interessiert, heimlich gehofft das es ein vorübergehender fase ist, das er schon noch mal 'erwachsen' werden würde, und ziemlich sichtbar alle comicskumpel gehasst wie die pest, mit einen eifersücht ob wie es eine rivalin war. (Was natürlich auch stimmte, er war leidenschaftlich bei den comics mit dabei und wollte deswegen auch ein komplett anderes leben als sie es wollte. Seine geek-interessen waren barrieren die ihren traumwünsche im wege waren, und wir waren der feind.). Er hat zuerst in einen werbeagentur gearbeitet, das gehasst wie die pest, mit einen riesen burn-out und depression gekündigt, ist in therapie gegangen, und ich habe ihm dann freiberuflich als zwischenfasenzeichner an meinen trickfimjobs beteiigt. Ich war auch der *rsch der dafür zuständig war das er den job in Deutschland bekommen hat, das sie nicht mein großter fan war war mir auch schnell klar, sie hatte ganz anderen pläne für ihm.

Aber um zurück zum thema zu kommen, während den ganzen gespräche über comics, favoriten zeichner, comics-stile, usw, hat sie sich sehr ausgegrenzt gefühlt, da sie an solchen gespräche nichts bei zu tragen hattte, hat erfolglos versucht den thema zu wechseln, meist sachen die uns wiederum null interessiert haben, und am ende war jede menge frust da. Er hatte auch anderen hobbies. war einen riesigen Edgar Rice Burroughs, H.P. Lovecraft und Edgar Allen Poe fan, hat da endlos viel gesammelt, war mitglied der Queen-fanclub, und hat kinofilme aus den 1920er und 1930er geliebt, und auf DVD gesammlt, inklusive bücher über diesen film-ära. (da hätte er gut mit den Automobilsit reden können), und er hatte über al diese sachen einen ziemlichen geek-wissen. (Ohne wie ein geek aus zu sehen, er war groß und eher sportliich gebaut, und hat auch fitness gemacht.) Und sie war bodenständig, tief gläubig und traditionell, und wollte, wie ihren vielen schwestern, einen familie grunden und sich in ihren dorf verkriechen, alles sachen die ihm wiederum null interessiert haben. Wann sie von ihrem alltag erzählt hat war er gedanklich sichtbar ganz wo anderes und hat die hälfte nicht mitgekriegt, so wie ich ihm observiert habe. Beiden hatten leidenschaften, aber geteilte leidenschaften eher kaum.
Das die ehe kein leben lang hält war mir bereits ziemlich früh klar, das waren zwei partner die meist volkommen an einander vorbei gelebt haben. (Es ist mir auch rätselhaft wie die beiden jemals zusammen gekommen sind. Ach ja, sex und rosarote brillen, schätze ich mal....)

Ich verliebte mich meist innerhalb meinen eigenen branche und auch wann die kolleginnen meist weniger geek waren als die männlichen kollegen war ein grundverständnis doch immer automatisch da. (Nur bin ich da nie weiter als kumpelschiene gekommen.)
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Tania
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Tania »

Okay. Ich ignoriere jetzt im Interesse der Diskussion mal die ganzen Frau/Mann-Klischees und betrachte abstrahiert meine Freundin und Mutter einer Deutschen Meisterin im Fussball als Mann und meinen Kumpel D., der stundenlang über Frauenthemen wie Erziehung und Beziehung referiert, als Frau, und widme mich nur der Frage:
Besonders @Frauen: Was haltet ihr davon, wenn ihr möchtet, daß ein Mann über seine Hobbys und Interessen spricht, und er dann anfängt, mit Fach- und Insiderwissen um sich zu werfen (weil das seine Art ist, über seine Hobbys und Interessen zu sprechen)?
Wenn ich möchte, dass ein Mann über seine Hobbys und Interessen spricht (und im Allgemeinen möchte ich das), dann wünsche ich mir, daraus etwas über diese Interessen zu lernen. Driftet der Mann aber nach der fünften gezielten Nachfrage wieder in für mich unverständliches Fachchinesisch ab, bin entweder ich zu blöd, ihn zu verstehen, oder er ist zu blöd, in einer für mich verständlichen Sprache zu reden. Und wie wir alle aus StarTrek IV wissen, ist ein wahres Genie trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Lage, sich auf die Kommunikationsmuster der technisch unterlegenen Spezies einzustellen und so sein Ziel zu erreichen.

(Für alle Nichtsahnenden; https://www.youtube.com/watch?v=R5e1vfaST2I)

Sprich: wenn der Mensch mit überlegenem Fachwissen einem Menschen mit weit unterlegenem Fachwissen etwas mitteilen will, wird er sich kommunikativ auf dessen Ebene herunterbegeben müssen. Was übrigens für jede Lehrsituation gilt. Man knallt einem Grundschüler ja auch nicht Faust II auf den Tisch, sondern beginnt mit "Mama am :geschirr: "
Zuletzt geändert von Tania am 02 Jul 2017 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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BartS
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von BartS »

Ich glaube das Problem (wenn man es überhaupt so benennen will) ist für Frauen nicht, dass Männer viel Wissen über seltene Themen und Hobbys haben. Problematisch wird es dann, wenn die Person pausenlos davon sprechen will, während der Gesprächspartner kein wirkliches Interesse an dem Thema hat. Und das geht selbst mir als Zuhörer so.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wenn sie mit Außenstehenden über ihre Interessen reden, halten sie sich aber mit ihrem Fachwissen auch nicht zurück und achten bisweilen nicht einmal darauf, ob ihr Gegenüber ihr Fachsprachen-Trommelfeuer überhaupt versteht.
Und genau das halte ich bei jeder Art von Kommunikation für fatal. Kommunikation ist keine Einbahnstraße, es ist ein Austausch von Gedanken. Wenn es mir egal ist, ob mein Gegenüber mich versteht oder nicht, dann ist das kein Austausch mehr.

Daher meine These, es liegt nicht am Interesse der Männer an seltenen Hobbys und Interessen, sondern liegt wohl eher in der Kommunikation.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

Meine Beobachtungen innerhalb der Nische:
* Der Anteil der Männer in eher nicht-Mainstreamhobbies schient höher zu sein als der der Frauen.
* Der Anteil derjenigen wiederum, die sich dann da richtig reinknien ist höher.
* wie sie es tun ist wiederum oft unterschiedlich
* und selbst wenn beide "Geeks" sind, scheinen Frauen deutlich eher daneben noch ein "seriöses" soziales Standbein zu pflegen und diesem dann bei der Beziehungssuche eine wichtige Rolle zuzuweisen. (auch eine wichtige Facette des Kumpelschienenphänomens denke ich)
* Frauen scheinen oft eher am Dabeisein und sozialen Austausch/Publikum interessiert zu sein als an der Sache an sich.

Und das beeinflusst eben auch, wie sie selber darüber reden.

Die Beobachtungen von außen:
* Frauen scheinen eigene wie seine Hobbies etc. deutlich eher unter dem Aspekt Status und "was würden die Freundinnen sagen" zu betrachten.
* Frauen scheinen seine Hobbies auch im Licht von "Nutzen für sie" vs. "sein Aufwand dafür" zu betrachten.

(Und sind so motiviert ansonsten "rettenswerten" Partnern dann seine Hobbies zu verbieten!")
Was dann wiederum beeinflusst, ob sie ihn davon gerne reden hören wollen.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NeC »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Kennt ihr das auch? Was habt ihr damit für Erfahrungen gemacht?
Klar. Ich denke allerdings, es ist nicht nur ein Frau/Mann-Thema, sondern eher eines zwischen Insidern und außenstehenden Personen.

Wie Du ja auch schon geschrieben hast, sind Fachinformationen und längliche Erklärungen für Außenstehende zunächst mal eher nicht so interessant. Wenn das aber generell (Zitat) "seine Art ist, über seine Hobbys und Interessen zu sprechen", dann stellt sich der Insider hier etwas ungeschickt, oder besser gesagt einfach wenig empathisch für die Außenstehenden an.

Für Außenstehende ist meist viel interessanter, warum jemand sich so ein ausgeprägtes Fachwissen angeeignet hat. Das war ja auch die zentrale Frage auf der von Dir verlinkten Seite. Das zu beantworten ist für manche Insider gar nicht so einfach, denn es hat eher wenig mit dem Fach an sich zu tun, sondern im Gegenteil oft sehr individuelle, persönliche Anteile. Darum ist es vermutlich auch für die Außenstehenden so interessant.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

NeC hat geschrieben: Für Außenstehende ist meist viel interessanter, warum jemand sich so ein ausgeprägtes Fachwissen angeeignet hat. Das war ja auch die zentrale Frage auf der von Dir verlinkten Seite. Das zu beantworten ist für manche Insider gar nicht so einfach, denn es hat eher wenig mit dem Fach an sich zu tun, sondern im Gegenteil oft sehr individuelle, persönliche Anteile. Darum ist es vermutlich auch für die Außenstehenden so interessant.
Ich bin zum zeichentrick-comics-fantasy und SciFi geek geworden weil ich der realität nicht mag und lieber in traumwelten verweile.
Also, alles andere als bodenständigkeit.
Hey, das kommt bei der durchschnittsfrau wohl ganz gut an.....
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BartS
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von BartS »

Warum nicht, Nonkonformist? Ich glaube jeder Mensch hat (mal) den Wunsch, der Wirklichkeit zu entfliehen. Deshalb hören so viele Menschen begeistert Musik, sehen Filme, lesen Bücher. Ich würde hier das Gemeinsame sehen und nicht das Trennende.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Ringelnatz »

BartS hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wenn sie mit Außenstehenden über ihre Interessen reden, halten sie sich aber mit ihrem Fachwissen auch nicht zurück und achten bisweilen nicht einmal darauf, ob ihr Gegenüber ihr Fachsprachen-Trommelfeuer überhaupt versteht.
Und genau das halte ich bei jeder Art von Kommunikation für fatal. Kommunikation ist keine Einbahnstraße, es ist ein Austausch von Gedanken. Wenn es mir egal ist, ob mein Gegenüber mich versteht oder nicht, dann ist das kein Austausch mehr.

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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

BartS hat geschrieben:Warum nicht, Nonkonformist? Ich glaube jeder Mensch hat (mal) den Wunsch, der Wirklichkeit zu entfliehen. Deshalb hören so viele Menschen begeistert Musik, sehen Filme, lesen Bücher. Ich würde hier das Gemeinsame sehen und nicht das Trennende.
Ich denke das Comic-Zeichnen an sich wäre nicht disqualifizierend - wenn er das als Arzt während dessen ellenlangen Wartezeiten bei den Bereitschaftsdiensten machen würde.
Als "Würze" wäre es wohl genehm, aber ab einem gewissen Alter spätestens eben nicht als Wesenskern.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

BartS hat geschrieben:Warum nicht, Nonkonformist? Ich glaube jeder Mensch hat (mal) den Wunsch, der Wirklichkeit zu entfliehen. Deshalb hören so viele Menschen begeistert Musik, sehen Filme, lesen Bücher. Ich würde hier das Gemeinsame sehen und nicht das Trennende.
Ich entfiehe der realität am lliebsten mehr als 90% der zeit, fühlle mich deswegen auch in normalo-jobs unwohl.
Das problem ist nicht das ich der realität entfliehe, das machen alle regelmäßig, darauf sind ganze industrieen aufgebaut.
Das problem ist der ausmaß in den ich der realität entfliehe (dazu mein ganz zynisches bild der realität und mein stockfinsteren menschbild.)

(Ich glaube überigens auch das religiösen und esoteriker eskäpisten sind die weiit abseits der realität leben, aber das hat einen höheren gesellschaftlichen akzeptanz.)
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

NBUC hat geschrieben: Ich denke das Comic-Zeichnen an sich wäre nicht disqualifizierend - wenn er das als Arzt während dessen ellenlangen Wartezeiten bei den Bereitschaftsdiensten machen würde.
Als "Würze" wäre es wohl genehm, aber ab einem gewissen Alter spätestens eben nicht als Wesenskern.
Außer man ist ein Albert Uderzo und hat sechs Ferraris in der garage...

Aber, neiin, einige der comics-zeichner die ich kenne sind ziiemliche player-typen und hatten unzähliche bettgeschichten.
Und einige sind auch langjärig verheiratet.
Meist aber mit künstlerischen frauen.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von BartS »

Nonkonformist, aber Du entfliehst der Welt nicht nur und bist kein reiner Konsument solcher Werke. Du bist zudem kreativ und schaffst selbst solche Werke. Ohne Dich, ohne die kreativen Menschen mit ihrem Drang der Realität zu entfliehen, wäre die Welt trostloser. Du bist ein Teil der Schaffer phantasievoller Werke. Ich würde das unbedingt positiv hervorheben.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

BartS hat geschrieben:Nonkonformist, aber Du entfliehst der Welt nicht nur und bist kein reiner Konsument solcher Werke. Du bist zudem kreativ und schaffst selbst solche Werke. Ohne Dich, ohne die kreativen Menschen mit ihrem Drang der Realität zu entfliehen, wäre die Welt trostloser. Du bist ein Teil der Schaffer phantasievoller Werke. Ich würde das unbedingt positiv hervorheben.
Frauen finden es häufig auch sehr interessant.
Bis sie entdecken das der künstler bereits verheiratet ist - und zwar mit der arbeit.
Funktioniert fast nur wann beide partner so eine 'zweite ehe' führen...

Aber gut, einige meiner kollegen haben es geschaft in so eine beziehung rein zu kommen, also gibt es sowas wie einen kleinen hoffnung....
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von BartS »

Nonkonformist hat geschrieben: Frauen finden es häufig auch sehr interessant.
Bis sie entdecken das der künstler bereits verheiratet ist - und zwar mit der arbeit.
Funktioniert fast nur wann beide partner so eine 'zweite ehe' führen...
Das ist bei allen Menschen so, auch die "unkreativ" sind, die viel Zeit in ihre Arbeit stecken. Und trotzdem sind die meisten von denen verheiratet oder verpartnert. Es ist auch die Frage, wie viel Zeit räumt man einen Partner ein. Das kannst nur Du beantworten.
Nonkonformist hat geschrieben: Aber gut, einige meiner kollegen haben es geschaft in so eine beziehung rein zu kommen, also gibt es sowas wie einen kleinen hoffnung....
Das ist doch schön. :D
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

BartS hat geschrieben: Das ist bei allen Menschen so, auch die "unkreativ" sind, die viel Zeit in ihre Arbeit stecken. Und trotzdem sind die meisten von denen verheiratet oder verpartnert. Es ist auch die Frage, wie viel Zeit räumt man einen Partner ein. Das kannst nur Du beantworten.
Ziemlich viele der pärchen die ich kannte haben in der gleiche firma gearbeitet - dann sieht man sich auch noch bei krasse überstunden, sogar mehr noch als normalen pärchen. Zwei der pärchen haben sogar in den gleichen arbeitsraum gearbeitet - das wäre mir dann fast wieder zuviel, die waren fast 24/7 zusammen...
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nordlicht84 »

BartS hat geschrieben:Ich glaube das Problem (wenn man es überhaupt so benennen will) ist für Frauen nicht, dass Männer viel Wissen über seltene Themen und Hobbys haben. Problematisch wird es dann, wenn die Person pausenlos davon sprechen will, während der Gesprächspartner kein wirkliches Interesse an dem Thema hat. Und das geht selbst mir als Zuhörer so.

[...]

Sämtliche Dates mit Frauen, die dem Reitsport zugeneigt sind, verliefen genau nach diesem Schema. Es scheint für diese Damen einfach kein anderes Thema zu geben, als Reiten und Pferde. Wenn sich bei mir im Freundeskreis jemand mit einer trifft, und er dann sagt, sie würde reiten, dann geht jedes mal ein Raunen durch die Clique, da die Erfahrungen bei allen exakt gleich sind.

Ich bin Nerd durch und durch, aber ich rede darüber nur, wenn ich darauf angesprochen werde oder wenn die Dame daran ebenfalls Interesse zeigt.
"Frauen sind wie... Kühlschränke! Sie sind 2m hoch, 300 Pfund schwer und verbreiten eine Eiseskälte" Homer
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von BartS »

@Nordlicht, ich möchte hier noch betonen, dass es genauso Frauen gibt, die nicht in der Lage sind, ihre Gesprächspartner "mitzunehmen".
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Lazarus Long »

BartS hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wenn sie mit Außenstehenden über ihre Interessen reden, halten sie sich aber mit ihrem Fachwissen auch nicht zurück und achten bisweilen nicht einmal darauf, ob ihr Gegenüber ihr Fachsprachen-Trommelfeuer überhaupt versteht.
Und genau das halte ich bei jeder Art von Kommunikation für fatal. Kommunikation ist keine Einbahnstraße, es ist ein Austausch von Gedanken. Wenn es mir egal ist, ob mein Gegenüber mich versteht oder nicht, dann ist das kein Austausch mehr.

Daher meine These, es liegt nicht am Interesse der Männer an seltenen Hobbys und Interessen, sondern liegt wohl eher in der Kommunikation.
Selten konnte ich etwas in diesem Forum Geschriebenem aus vollerem Herzen zustimmen. :yes:
Zuletzt geändert von Lazarus Long am 02 Jul 2017 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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1767 - 1835
Nonkonformist

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nonkonformist »

BartS hat geschrieben:@Nordlicht, ich möchte hier noch betonen, dass es genauso Frauen gibt, die nicht in der Lage sind, ihre Gesprächspartner "mitzunehmen".
Meine ehemalige WG-mitbewohnerin hat ständig über ihren Katholischen glauben, esoterie und quantenheilung geredet.
Hat mich auch null interessiert. Nur ihre erlebnisse als komparse - sie war in einige daily soaps und in Richter Alexander Hold im hintergrund zu sehen - fand ich interessant und witzig, mit alles andere ist sie mir ziemlich auf den nerven gegangen.