
http://www.zeit.de/2017/36/ehepaare-fra ... ner-glueck
Aus meiner Sicht mal wieder so ein Fall von "wir nehmen eine gewünschte Interpretation ("mehr weibliche Verhandlungsmacht ist positiv für alle"), basteln ein wenig mit Umfragestatistiken unter völligem Ausblenden möglicher Nebeneinflüsse und unter Bezugnahme auf längst nicht mehr aktuell existierende Zustände eine Studie daraus, und warten darauf das Medien dankbar sind wieder mal eine steile These mit Pseudofeminismus-Spin veröffentlichen zu dürfen".
Tenor des inhaltlich erstaunlich dünnen Artikels: wenn in einer Gesellschaft mehr Männer als Frauen sind (waren?) wirkt sich das positiv auf die Gesellschaft aus, da Männer mehr um Frauen werben müssen, Frauen mehr Auswahl haben und die so entstehenden Paare besser zusammen passen und daher insgesamt glücklicher sind...
Dann noch ein bisschen rumgeeiere um den vor Ort in Australien angetroffenen konservativen Geschlechterrollenvorstellungen eine positive Interpretation zu geben, und fertig ist die Laube.
In den letzten Sätzen kriegt der Artikel dann noch die Kurve, fragt, was eigentlich mit denen ist/wäre die übrig bleiben und verweist auf China und Indien als Gesellschaften mit selbstverursachtem Männerüberschuss und durchaus existenten sozialen Spannungen. Die m.E. als Forschungsgegenstand hier sehr viel eher taugen als Australien mit einem aktuellen Geschlechterverhältnis von 1.01:1,
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of ... _sex_ratio)
wo nur in ferner Vergangenheit (Sträflingskolonie!) extreme Ungleichgewichte herrschten.
Manchmal glaube ich diese Art von Artikeln existieren nur als Vorverlagerung des Troll-Phänomens direkt in die Redaktionen, um Klicks und Kommentare zu provozieren und sich über Männer mit anschwellendem Blutdruck zu amüsieren (das Beispiel ist noch relativ objektiv und harmlos, aber z.B. Jessica Valenti vom "Guardian" macht aus Feminismus-Trollen geradezu eine Kunstform
