Wild West Zorro hat geschrieben: ↑23 Okt 2017 08:30
Was für Forderungen stellt sie denn und wie fern lügt sie?
Mülltüte: Sie stellt seit jeher ihre volle Mülltüte vor die Wohnungstür, oft steht das Ding da 2-3 Tage und stinkt vor sich hin. Da ich direkt daneben wohne, muss ich den Mief ertragen. Kürzlich habe ich meine Mülltüte auch mal vor die Wohnung gestellt, es vergingen keine 12 Stunden, da schellte sie mich aus der Wohnung deswegen. Ich hatte gedacht, vielleicht merkt sie dann mal was. Aber sie wetterte nur, dass ich das immer machen täte, dass die Tüte da schon tagelang stünde und dass das ganze Haus stinke und die Nachbarn unter uns sich beschweren (angeblich). Auf meinen Einwand, dass sie das dauernd macht, reagierte sie sehr rüde, nein, das mache sie NIE und wenn, dann steht die Tüte da nur für Minuten, weil sie die dann gleich runterbringt.
Also eigentlich kann man sie die Entgegnung sparen, sie lässt es sowieso nicht gelten. Was ist die richtige Antwort? Sich entschuldigen und sofortige Besserung versichern? Selbst dann ist sie noch rüde. Ich hab mich einmal entschuldigt, weil ich tatsächlich vergessen hatte den Flur zu wischen. Darauf meckerte sie noch 2 Runden, bevor sie in ihrer Wohnung verschwand.
Kehrwoche Hausflur: Sie bzw. ihr Mann vergessen manchmal die Kehrwoche und beschuldigen mich, dass ich dran gewesen sei und es vorsätzlich nicht gemacht habe, um sie zu ärgern. Sie lassen sich auch vom vorgezeigten Kalender nicht umstimmen. Dabei fegen sie nicht mal ihre Hundehaare weg. Ich bin Allergiker.
Blumen im Treppenhaus: Ich stellte mal eine Hyazinthe ans Fensterbrett. Darauf schellte sie, ich möge die da wegtun, sie sei allergisch. Habe ich natürlich gleich gemacht. Aber ihre Hundehaare muss ich trotzdem alle 2 Wochen aus dem Treppenhaus wischen. Oft ist richtig viel Dreck auf den Stufen, da wurde die Hälfte verloren beim Müll runterbringen. Aber einen Handfeger nehmen sie nicht, um das wegzumachen. Sie sind wohl alt und kriegen nicht mehr viel mit, vergessen es oder es ist ihnen egal. Aber angeblich ist es ja so wichtig, was die Nachbarn denken. Ich zähle dabei wohl nicht, obwohl ich die direkte Nachbarin bin.
Es gibt viele Mietshäuser, in denen NIE das Treppenhaus gefegt wird... hier kann man vom Boden essen und sie halten das für normal. Der Terror der alten Leute.
Gehweg fegen/Schnee räumen: Machen sie seit ca. 2 Jahren nicht mehr wirklich. Können sie wohl auch nicht. Aber sie behaupten immer steif und fest, dass sie das alles noch gewissenhaft machen. Wehe wenn ich dran bin und es nicht so perfekt ist, wie sie erwarten. Das sehen sie dann plötzlich ganz klar. Dabei gebe ich mir echt Mühe. Nur im Herbst kann ich ja nicht halbstündlich rauslaufen und jedes neu zu Boden gefallene Blatt wegfegen! Das verlangt ja normal auch niemand, es sei denn, man hat Langeweile und sucht jemanden zu schikanieren!
Fenster im Treppenhaus: Die soll ich nun alle 14 Tage putzen! Das sei die Wetterseite, da wäre immer viel Schmutz und die Nachbarn sollen nicht denken, sie sei ein Schmutzfink. Aha. Ich bin die Einzige, die hier das Fenster putzt! Und zwar 4x im Jahr. Öfter halte ich es nicht für meine Aufgabe. Aber das reicht nicht. Angeblich macht sie das jedesmal wenn sie dran ist. Das hat sie aber geträumt! Wie oft denke ich mir kurz nachdem sie dran war, dass sie das Fenster aber ruhig hätte mitputzen können... es war eindeutig nicht angerührt. Das lässt sie für mich übrig. Und jetzt kommt sie mir mit einer solchen Ansage!?
Was soll man davon halten? Sie hat eine völlig verdrehte Wahrnehmung. Wie geht man mit sowas um? Ihr Mann ist im übrigen loyal, der würde eher noch mit auf mich schimpfen, als mal in Ruhe mit ihr zu sprechen, was sie da für Zeug erzählt.
In den letzten 2-3 Jahren gab es hier eine Annäherung. Sie begann, auch mal zurück zu grüßen, der Umgangston wurde friedlicher. Sie begannen auch, meine Hilfsangebote anzunehmen. Dass ich ihnen die Einkäufe rauf oder mal den Müll runter trage. Oder ihrem Mann die Schneeschaufel aus der Hand nehme und ihn wieder nach oben schicke und seine Schicht übernehme.
Ab und zu schellte sie dann bei mir oder fing mich im Treppenhaus ab, um mir irgendwas zu schenken. Gemüse, was übrig geblieben ist, Getränkepulver, dass sie geschenkt bekam und nicht verträgt, neue Wischlappen oder Duschzeug, was ihr nicht gefällt. Vermutlich meinte sie, dass sie meine Hilfe irgendwie vergelten muss. Über gleichbleibende Freundlichkeit, statt des Dauergezeters von früher, würde ich mich schon freuen. Neulich hat sie sich irgendwas geliehen, zum kochen oder backen, weiß nicht mehr. Sowas wäre hier früher nie vorgekommen, da wäre sie lieber verhungert, als mich um was zu fragen.
Wenn wir uns unterwegs treffen, frage ich sie beide immer, wie es ihnen geht und höre mir dann die Krankengeschichte an. Sie fragt nie zurück.
Aber ich war ja schon froh über diese deutliche Verbesserung unseres Verhältnisses...
Es sind auch die einzigen Nachbarn, mit denen ich hier mehr als nur "Guten Tag" spreche.
Ach ich glaub, ich will mich einfach nur mal ausweinen.

Eine Veränderungsmöglichkeit sehe ich keine, es sei denn, wir sind irgendwann keine Nachbarn mehr.