Nesthocker

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anbandoned

Re: Nesthocker

Beitrag von anbandoned »

bettaweib hat geschrieben: 26 Jan 2018 15:41
Volta hat geschrieben: 26 Jan 2018 15:22
Wenn man zu Hause wohnt und eine Freundin hat, ist das schon ein sehr guter Zustand. Alleine was man da Geld spart. Mindestens so 4200 € im Jahr, das sind zwei gute Urlaube mit der Freundin, während der so super selbständige Single einsam in seiner 1Z-Wohnung (für das Geld) sitzt.

Potzblitz! Jetzt habe ich DAS Argument schlechthin besser in einer Beziehung zu leben anstatt alleine.... :brille1:

Wenn ich jetzt nur oft genug in einer Beziehung lebe/wohne, werde ich wohlmöglich eines Tages noch reich....dann kaufe ich mir eine Villa und lasse die schönen, jungen Männer um mich tanzen. :cooler:

Mal ehrlich:
Wenn eine Frau noch bei Muttern wohnt, wird das nie so negativ gesehen wie bei einem Mann. Eine Frau will einen Ernährer, einen Beschützer, einen Wegbereiter und vieles mehr. Der Mann muss daher wissen was er will und wie und warum. Und das beweist er sehr gut mit einer eigenen Wohnung. Schon früher wollten die Frauen lieber einen Mann mit einer eigenen Höhle....und mit einem großen Speer, aber das ist eine andere Geschichte....
So viel zum Thema Emanzipation.
Wobei man sagen muss, dass es keine biologischen Komponenten gibt, die dafür sorgen dass ein Mann attraktiver für eine Frau ist wenn er eine eigene Wohnung hat.
Das sind im Grunde genommen alles soziale Konstrukte die entstanden sind (Stichwort Materialismus). Nüchtern betrachtet dürfte ein Nesthocker wie ich dieselben Chancen bei Frauen haben wie einer mit eigener Bude/Auto/etc....
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Ringelnatz
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Re: Nesthocker

Beitrag von Ringelnatz »

anbandoned hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:00 Also ich habe als Nesthocker auch nur eine Werkstudentenstelle, da kommt ja auch nicht viel bei rum um auf eigenen Beinen zu stehen (aber besser als gar nix).
Ich denke bei den meisten Nesthockern - wie auch bei mir- ist der Wille auszuziehen da. Aber wenn es ökonomisch schwer zu bewerkstelligen ist, gerade wenn man als Student Mitte 20 auch noch sämtliche Stützen gestrichen bekommt, dann erfordert das vor allen Dingen eine lange Planung. Das ist kein Zuckerschlecken von einem Tag auf den anderen auszuziehen, auch wenn das hier manche so vermitteln wollen. Glaub mir ich würde es mir wünschen wenn es in Deutschland dementsprechend einfach wäre mit der Wohnsituation aber so einfach ist es nicht.
Können deine Eltern dich gar nicht finanziell unterstützen? Dann ist es tatsächlich recht schwierig. Bafög geht mit Mitte 20 nicht mehr? Ich habe im Studium sehr entspannt in einer WG mit Nebenjob + etwa 300€ von meinen Eltern und zeitweise Bafög gelebt. Für's Auslandsjahr hatte ich ein Vollstipendium (hätte ich mir sonst keinesfalls leisten können).

Ich finde bei den Eltern zu wohnen zwar okay, wenn man noch studiert, aber ehrlicherweise macht es einen Mann in meinen Augen nicht eben attraktiv. Ich finde schon, dass man nach dem Abi bzw. so um die 20 herum ausziehen sollte. Gilt aus meiner Sicht genauso auch für Frauen.
Optimistin hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:39 (Generell veränderbares) Nesthockerdasein ist ein Symptom, keine Ursache.
Ja, das glaube ich auch. Und was als "veränderbar" betrachtet wird ist eben auch subjektiv.
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Endura

Re: Nesthocker

Beitrag von Endura »

Ringelnatz hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:30 Können deine Eltern dich gar nicht finanziell unterstützen? Dann ist es tatsächlich recht schwierig. Bafög geht mit Mitte 20 nicht mehr? Ich habe im Studium sehr entspannt in einer WG mit Nebenjob + etwa 300€ von meinen Eltern und zeitweise Bafög gelebt. Für's Auslandsjahr hatte ich ein Vollstipendium (hätte ich mir sonst keinesfalls leisten können).
Ich war nach einem Studienwechsel in der blöden Situation gar keine Beihilfen mehr zu bekommen, dazu musste ich plötzlich auch Studiengebühren zahlen, die damals angeblich gerade abgeschafft wurden, aber nicht für alle, es gab bei den Öffis für mich auch keinen Studentenrabatt mehr und um krankenversichert zu sein, musste ich auch noch selbst zahlen. Blöderweise hatte ich zu dieser Zeit nicht mal einen Job. Mit Depression ist Studium und Job gleichzeitig ein wenig zu viel. Als Student kann man sehr schnell in einer finanziell unangenehmen Situation landen.
Unchained

Re: Nesthocker

Beitrag von Unchained »

Ich hatte bei meinen Eltern eigentlich immer maximale Freiheit, ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Aber es wurde immer alles kommentiert, ob im Vorfeld schon oder im Nachhinein. Und wenn es nur mal war, dass ich die Butter mit dem Löffel auf's Brötchen gestrichen habe.

Mit 27 war ich mal kurz mit einer jungen Frau liiert, die noch bei ihren Eltern wohnte (ich bin mit 19 ausgezogen). Irgendwann waren wir mal samstags aus und sind erst mitten in der Nacht heimgekommen, also zu ihr nach Hause. Am nächsten Tag sagte ihre Mutter zu uns: "Ihr ward aber lange weg gestern, war wohl schön, nicht?" Ich kannte sie nicht gut genug um einschätzen zu können, ob das einfach liebgemeinte Neugier war oder doch eher ein Rüffel, aber es hat mich gewaltig gegen den Strich gebürstet. Deswegen könnte ich es mir für mich einfach nicht vorstellen, weder mit meinen Eltern noch mit Schwiegereltern unter einem Dach zu wohnen. Ein paar Kilometer Distanz brauche ich wohl einfach.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Gahaltan »

Ringelnatz hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:30
anbandoned hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:00 Also ich habe als Nesthocker auch nur eine Werkstudentenstelle, da kommt ja auch nicht viel bei rum um auf eigenen Beinen zu stehen (aber besser als gar nix).
Ich denke bei den meisten Nesthockern - wie auch bei mir- ist der Wille auszuziehen da. Aber wenn es ökonomisch schwer zu bewerkstelligen ist, gerade wenn man als Student Mitte 20 auch noch sämtliche Stützen gestrichen bekommt, dann erfordert das vor allen Dingen eine lange Planung. Das ist kein Zuckerschlecken von einem Tag auf den anderen auszuziehen, auch wenn das hier manche so vermitteln wollen. Glaub mir ich würde es mir wünschen wenn es in Deutschland dementsprechend einfach wäre mit der Wohnsituation aber so einfach ist es nicht.
Können deine Eltern dich gar nicht finanziell unterstützen? Dann ist es tatsächlich recht schwierig. Bafög geht mit Mitte 20 nicht mehr? Ich habe im Studium sehr entspannt in einer WG mit Nebenjob + etwa 300€ von meinen Eltern und zeitweise Bafög gelebt. Für's Auslandsjahr hatte ich ein Vollstipendium (hätte ich mir sonst keinesfalls leisten können).

Ich finde bei den Eltern zu wohnen zwar okay, wenn man noch studiert, aber ehrlicherweise macht es einen Mann in meinen Augen nicht eben attraktiv. Ich finde schon, dass man nach dem Abi bzw. so um die 20 herum ausziehen sollte. Gilt aus meiner Sicht genauso auch für Frauen.
Optimistin hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:39 (Generell veränderbares) Nesthockerdasein ist ein Symptom, keine Ursache.
Ja, das glaube ich auch. Und was als "veränderbar" betrachtet wird ist eben auch subjektiv.
gerade als student ist es doch chillig, einmal kurz nen antrag ausgefüllt, vielleicht n halbes jahr wartezeit aber schon hat man für 300 euro seine eigene bude im wohnheim.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
Glockenspiel

Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

anbandoned hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:10
bettaweib hat geschrieben: 26 Jan 2018 15:41
Volta hat geschrieben: 26 Jan 2018 15:22
Wenn man zu Hause wohnt und eine Freundin hat, ist das schon ein sehr guter Zustand. Alleine was man da Geld spart. Mindestens so 4200 € im Jahr, das sind zwei gute Urlaube mit der Freundin, während der so super selbständige Single einsam in seiner 1Z-Wohnung (für das Geld) sitzt.

Potzblitz! Jetzt habe ich DAS Argument schlechthin besser in einer Beziehung zu leben anstatt alleine.... :brille1:

Wenn ich jetzt nur oft genug in einer Beziehung lebe/wohne, werde ich wohlmöglich eines Tages noch reich....dann kaufe ich mir eine Villa und lasse die schönen, jungen Männer um mich tanzen. :cooler:

Mal ehrlich:
Wenn eine Frau noch bei Muttern wohnt, wird das nie so negativ gesehen wie bei einem Mann. Eine Frau will einen Ernährer, einen Beschützer, einen Wegbereiter und vieles mehr. Der Mann muss daher wissen was er will und wie und warum. Und das beweist er sehr gut mit einer eigenen Wohnung. Schon früher wollten die Frauen lieber einen Mann mit einer eigenen Höhle....und mit einem großen Speer, aber das ist eine andere Geschichte....
So viel zum Thema Emanzipation.
Wobei man sagen muss, dass es keine biologischen Komponenten gibt, die dafür sorgen dass ein Mann attraktiver für eine Frau ist wenn er eine eigene Wohnung hat.
Das sind im Grunde genommen alles soziale Konstrukte die entstanden sind (Stichwort Materialismus). Nüchtern betrachtet dürfte ein Nesthocker wie ich dieselben Chancen bei Frauen haben wie einer mit eigener Bude/Auto/etc....
Die "biologische Komponente" hat sich nur verlagert, aber ein Mann mit einem selbständigen Leben zeigt eben, dass er als "Ernährer" eher taugt.
Glockenspiel

Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

Gahaltan hat geschrieben: 27 Jan 2018 16:38
Ringelnatz hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:30
anbandoned hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:00 Also ich habe als Nesthocker auch nur eine Werkstudentenstelle, da kommt ja auch nicht viel bei rum um auf eigenen Beinen zu stehen (aber besser als gar nix).
Ich denke bei den meisten Nesthockern - wie auch bei mir- ist der Wille auszuziehen da. Aber wenn es ökonomisch schwer zu bewerkstelligen ist, gerade wenn man als Student Mitte 20 auch noch sämtliche Stützen gestrichen bekommt, dann erfordert das vor allen Dingen eine lange Planung. Das ist kein Zuckerschlecken von einem Tag auf den anderen auszuziehen, auch wenn das hier manche so vermitteln wollen. Glaub mir ich würde es mir wünschen wenn es in Deutschland dementsprechend einfach wäre mit der Wohnsituation aber so einfach ist es nicht.
Können deine Eltern dich gar nicht finanziell unterstützen? Dann ist es tatsächlich recht schwierig. Bafög geht mit Mitte 20 nicht mehr? Ich habe im Studium sehr entspannt in einer WG mit Nebenjob + etwa 300€ von meinen Eltern und zeitweise Bafög gelebt. Für's Auslandsjahr hatte ich ein Vollstipendium (hätte ich mir sonst keinesfalls leisten können).

Ich finde bei den Eltern zu wohnen zwar okay, wenn man noch studiert, aber ehrlicherweise macht es einen Mann in meinen Augen nicht eben attraktiv. Ich finde schon, dass man nach dem Abi bzw. so um die 20 herum ausziehen sollte. Gilt aus meiner Sicht genauso auch für Frauen.
Optimistin hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:39 (Generell veränderbares) Nesthockerdasein ist ein Symptom, keine Ursache.
Ja, das glaube ich auch. Und was als "veränderbar" betrachtet wird ist eben auch subjektiv.
gerade als student ist es doch chillig, einmal kurz nen antrag ausgefüllt, vielleicht n halbes jahr wartezeit aber schon hat man für 300 euro seine eigene bude im wohnheim.
Das kommt ganz darauf an wo du wohnst und ein halbes Jahr Wartezeit ist jetzt auch nicht ohne.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Reinhard »

Elli hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:28 Wenn ich mir die Beispiele aus meinem eigenen Bekanntenkreis angucke, würde ich sagen, dass 'Nesthocken' oft einfach ein Symptom von allgemein ängstlich-vermeidender Lebensführung ist. Also weniger Bequemlichkeit im Sinne von "Hat keinen Bock, selber zu kochen", sondern Angst vor dem Unbekannten, Auf-Sich-Gestelltsein oder schlicht auch vor dem Alleinsein.

Das ist jetzt der erste Kommentar auf den zehn Seiten bisher, von dem ich mich verstanden fühle. :shylove:


Ich bin auch einer derjenigen, die noch nicht von zuhause ausgezogen sind. Ich wohne zwar nicht in einer eigenen Wohnung, aber schon mal in einem anderen Stockwerk als meine Eltern. Dafür reicht die Größe des Hauses.

Gründe dafür? Fragt mich was leichteres ...
Ein Teil davon ist sicher, dass ich es als Kind fast nicht anders kannte. Meine Großeltern wohnten auch schon mit hier. Zwei Geschwister meiner Mutter wohnten auch mit den Schwiegereltern zusammen, und diejenige Tante, die niemanden aus der Elterngeneration bei sich wohnen hatte, war weiter weg, was als Erklärung gut genug war. Und wenn wir mal die Großeltern besucht haben, der nicht bei uns wohnte, dann waren wir auch schon beim Onkel ... ich kannte es lange nicht anders. Ist vielleicht ein regionales Ding. Oder es ist auf dem Land halt einfach öfter so.

Und als gute Gründe zum Ausziehen habe ich gesehen, dass man mehr Platz braucht, oder aus beruflichen Gründen weiter weg zieht. Dass man auszieht, nur um selbständiger zu werden hatte ich nicht auf dem Schirm, eigentlich schon den Zusammenhang nicht. Genausowenig, dass Frauen einen deswegen ablehnen könnten. Das kam so wirklich erst damit, dass ich hier im Forum darüber gelesen habe, und war dann auch ein bisschen verwundert. Ich sehe das auch immer noch als eine Art Engstirnigkeit. :wuetend:


Aber dann kommen solche Beiträge wie der zitierte von Elli. :hierlang:
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Re: Nesthocker

Beitrag von LonesomeCoder »

Elli hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:28 Wenn ich mir die Beispiele aus meinem eigenen Bekanntenkreis angucke, würde ich sagen, dass 'Nesthocken' oft einfach ein Symptom von allgemein ängstlich-vermeidender Lebensführung ist. Also weniger Bequemlichkeit im Sinne von "Hat keinen Bock, selber zu kochen", sondern Angst vor dem Unbekannten, Auf-Sich-Gestelltsein oder schlicht auch vor dem Alleinsein.
Das gesamte Verhaltensmuster, das damit einhergeht, ist der Partnerfindung halt nicht so zuträglich, während es in anderen Bereichen vllt. sogar positive Auswirkungen hat (die 'Nesthocker', die ich kenne, haben typischerweise gute Jobs und ein gesichertes Einkommen, stehen finanziell wesentlich besser da als zB ich).
Diese Probleme kann man aber jeden vorwerfen, der nicht alleine leben will. Also nicht nur Kindern, die nicht aus dem Elternhaus raus wollen, sondern auch Menschen, die eine Beziehung mit gemeinsamer Wohnung anstreben.
Das ist aber kein Vorwurf an diese Menschen, der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen mit einem Bedarf an realen Kontakten. Selbst sehr introvertiertere Personen wollen nicht immer alleine sein.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
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Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Jan 2018 17:57
Elli hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:28 Wenn ich mir die Beispiele aus meinem eigenen Bekanntenkreis angucke, würde ich sagen, dass 'Nesthocken' oft einfach ein Symptom von allgemein ängstlich-vermeidender Lebensführung ist. Also weniger Bequemlichkeit im Sinne von "Hat keinen Bock, selber zu kochen", sondern Angst vor dem Unbekannten, Auf-Sich-Gestelltsein oder schlicht auch vor dem Alleinsein.
Das gesamte Verhaltensmuster, das damit einhergeht, ist der Partnerfindung halt nicht so zuträglich, während es in anderen Bereichen vllt. sogar positive Auswirkungen hat (die 'Nesthocker', die ich kenne, haben typischerweise gute Jobs und ein gesichertes Einkommen, stehen finanziell wesentlich besser da als zB ich).
Diese Probleme kann man aber jeden vorwerfen, der nicht alleine leben will. Also nicht nur Kindern, die nicht aus dem Elternhaus raus wollen, sondern auch Menschen, die eine Beziehung mit gemeinsamer Wohnung anstreben.
Das ist aber kein Vorwurf an diese Menschen, der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen mit einem Bedarf an realen Kontakten. Selbst sehr introvertiertere Personen wollen nicht immer alleine sein.
Dämlicher Vergleich :wuetend:
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Re: Nesthocker

Beitrag von LonesomeCoder »

Ist es nicht, da in beiden Fällen jemand nicht alleine wohnen will. Bei der Motivation gibt es Überschneidungen. "Liebe" wird oft nicht so bedeutend sein, wie manche vorgeben.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Jan 2018 18:15 Ist es nicht, da in beiden Fällen jemand nicht alleine wohnen will. Bei der Motivation gibt es Überschneidungen. "Liebe" wird oft nicht so bedeutend sein, wie manche vorgeben.
Ich kenne in meinem Umfeld viele viele Paare, die zusammengezogen sind, weil sie es einfach schöner finden und nicht weil sie nicht alleine sein wollen, denn die Jahre davor haben sie immer alleine gewohnt und diese Art zu wohnen sogar bevorzugt.
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Re: Nesthocker

Beitrag von DerUnsichtbare »

Ich habe mich oft darüber geärgert, dass (manche) Frauen da so undifferenziert sind und jeden, der weniger als 1000 Kilometer von seiner Mutter entfernt wohnt, nicht als echten Mann wahrnehmen. Aber inzwischen stehe ich da drüber. In Wahrheit sind das nämlich keine richtigen Frauen, und damit für mich sowieso uninteressant.

Ja, ich wohne mit 36 bei meinen Eltern. Aber nicht "noch" sondern "wieder". Hat sich zufällig so ergeben: Habe einen guten Job bekommen, 3 km vom Elternhaus entfernt, in dem gerade ein ganzes Stockwerk leer stand. Die Eltern wollten es nicht mehr vermieten, weil sie keine Fremden mehr im Haus haben wollen. Alleine würden sie aber die Nebenkosten für das Haus sehr belasten. Also bin ich da eingezogen und bezahle jetzt die Hälfte der Nebenkosten für das Haus, dafür aber keine Miete.
Ich habe das ganze Stockwerk für mich alleine, vier Zimmer, Küche, Bad, WC. Dazu einen Kellerraum, eine Garage, einen großen Balkon und einen riesigen Garten.
Hier in der Gegend zu ähnlichen Konditionen auch nur annähernd so viel Wohnraum zu finden ist unrealistisch. Und so nahe an meinem Arbeitsplatz erst recht nicht.
Netter Nebeneffekt: Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, kann ich jederzeit meine Eltern besuchen, muss nur die Treppe runter gehen. Als Dauersingle eine echt tolle Sache! Wer ist schon gern alleine?

Klar könnte ich mir eine eigene Wohnung leisten, sogar ein Haus wäre drin. Aber wozu? Ich würde mich in sämtlichen Punkten verschlechtern. Und in der Zeit, in der ich alleine gewohnt habe, wollten die Frauen trotzdem nichts von mir wissen und ich saß jeden Abend alleine in der Bude.

Einen sechsstelligen Betrag für eine Wohnung ausgeben, weiter von der Arbeit weg ziehen, ganz alleine wohnen und einsam sein, nur weil ja vielleicht irgendwann mal eine Frau kommen könnte? Nee, wirklich nicht.
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Re: Nesthocker

Beitrag von fidelchen »

DerUnsichtbare hat geschrieben: 27 Jan 2018 19:12 Ich habe mich oft darüber geärgert, dass (manche) Frauen da so undifferenziert sind und jeden, der weniger als 1000 Kilometer von seiner Mutter entfernt wohnt, nicht als echten Mann wahrnehmen. Aber inzwischen stehe ich da drüber. In Wahrheit sind das nämlich keine richtigen Frauen, und damit für mich sowieso uninteressant.
...
Als ich vor 2-3 Jahren für eine Zeit aktiv auf der Suche war, dachte ich ernsthaft für eine Weile, dass die Tatsache das Ich Vollwaise bin und beide Eltern Tod sind der Grund dafür war das es nicht funktioniert. Nein ich habe nicht gejammert oder das groß und breit immer direkt gesagt.

Jedenfalls glaube ich das wir alle zu oft irgendwas die Verantwortung geben, was nicht dafür verantwortlich ist...
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
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Re: Nesthocker

Beitrag von Ringelnatz »

DerUnsichtbare hat geschrieben: 27 Jan 2018 19:12 Ich habe mich oft darüber geärgert, dass (manche) Frauen da so undifferenziert sind und jeden, der weniger als 1000 Kilometer von seiner Mutter entfernt wohnt, nicht als echten Mann wahrnehmen. Aber inzwischen stehe ich da drüber. In Wahrheit sind das nämlich keine richtigen Frauen, und damit für mich sowieso uninteressant.
1000 Km müssen es nun gerade nicht sein. Aber weiter weg als der Nachbarort finde ich schon irgendwie attraktiver. Was nicht heißt, dass im selben Ort wohnen zu bleiben ein absolutes NoGo ist ;-)
Aber wenn du Frauen, die einen Mann wollen, der nicht mehr im Elternhaus lebt, nicht als richtige Frauen wahrnimmst, dann ist doch alles gut. Sie wollen dich nicht und du sie nicht.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

DerUnsichtbare hat geschrieben: 27 Jan 2018 19:12 Ich habe mich oft darüber geärgert, dass (manche) Frauen da so undifferenziert sind und jeden, der weniger als 1000 Kilometer von seiner Mutter entfernt wohnt, nicht als echten Mann wahrnehmen. Aber inzwischen stehe ich da drüber. In Wahrheit sind das nämlich keine richtigen Frauen, und damit für mich sowieso uninteressant.
Lese ich zum 1. Mal.
Jeder Mensch, ob Frau oder Mann hat seine eigenen Vorurteile und ich weigere mich das einseitig zu sehen, dass angeblich nur die Frauen ihren Anspruch da haben. Andersrum haben Männer ebenso ihren Anspruch und es gibt Dinge, die Mann bei Frau ebenfalls unattraktiv findet und dort wird ihr auch kein Platz zur Erklärung eingeräumt.
Also gleicht sich das wieder aus.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Elli »

LonesomeCoder hat geschrieben: 27 Jan 2018 17:57
Elli hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:28 Wenn ich mir die Beispiele aus meinem eigenen Bekanntenkreis angucke, würde ich sagen, dass 'Nesthocken' oft einfach ein Symptom von allgemein ängstlich-vermeidender Lebensführung ist. Also weniger Bequemlichkeit im Sinne von "Hat keinen Bock, selber zu kochen", sondern Angst vor dem Unbekannten, Auf-Sich-Gestelltsein oder schlicht auch vor dem Alleinsein.
Das gesamte Verhaltensmuster, das damit einhergeht, ist der Partnerfindung halt nicht so zuträglich, während es in anderen Bereichen vllt. sogar positive Auswirkungen hat (die 'Nesthocker', die ich kenne, haben typischerweise gute Jobs und ein gesichertes Einkommen, stehen finanziell wesentlich besser da als zB ich).
Diese Probleme kann man aber jeden vorwerfen, der nicht alleine leben will. Also nicht nur Kindern, die nicht aus dem Elternhaus raus wollen, sondern auch Menschen, die eine Beziehung mit gemeinsamer Wohnung anstreben.
Das ist aber kein Vorwurf an diese Menschen, der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen mit einem Bedarf an realen Kontakten. Selbst sehr introvertiertere Personen wollen nicht immer alleine sein.
Najaaaaaa .... Hast schon recht, dass viele Leute nicht gut allein leben können/wollen. Du siehst aber schon den Unterschied zwischen einer Eltern-Kind-Beziehung und einer Paarbeziehung (bzw. einer bekanntschaftlichen Beziehung in einer WG), oder? Dass man mit den Eltern gleichberechtigt & auf Augenhöhe zusammenwohnt, das gibt es sicher auch, fand ja auch hier im Faden schon Erwähnung. Mit meinen zB würde sowas überhaupt nicht funktionieren. Obwohl wir ein gutes Verhältnis haben. Aber sie könnten es niemals lassen, sich wohlmeinend in alles einzumischen. Hätte ich mich dieser Einflusssphäre nicht entzogen, würde mein Leben schon deutlich anders ablaufen.
Und das Umfeld zu wechseln, sich auf eine neue Situation einstellen zu müssen - da lernt man auch einiges, mich hat das u.a. viel sozialer gemacht. Erst als ich allein in einer neuen Stadt lebte, habe ich gelernt, wie man überhaupt Kontakte knüpft. Davor konnte ich das gar nicht.

Als Vorwurf oder Appell an irgendwen war es übrigens auch von mir nicht gemeint. Das mit dem Vermeidungsverhalten war nur ne Beobachtung. Ist auch gewiss nicht so, als wäre Vermeidungsverhalten mir fremd (nur auf anderen Ebenen).
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Re: Nesthocker

Beitrag von fifaboy1981 »

Ringelnatz hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:30
anbandoned hat geschrieben: 27 Jan 2018 14:00 Also ich habe als Nesthocker auch nur eine Werkstudentenstelle, da kommt ja auch nicht viel bei rum um auf eigenen Beinen zu stehen (aber besser als gar nix).
Ich denke bei den meisten Nesthockern - wie auch bei mir- ist der Wille auszuziehen da. Aber wenn es ökonomisch schwer zu bewerkstelligen ist, gerade wenn man als Student Mitte 20 auch noch sämtliche Stützen gestrichen bekommt, dann erfordert das vor allen Dingen eine lange Planung. Das ist kein Zuckerschlecken von einem Tag auf den anderen auszuziehen, auch wenn das hier manche so vermitteln wollen. Glaub mir ich würde es mir wünschen wenn es in Deutschland dementsprechend einfach wäre mit der Wohnsituation aber so einfach ist es nicht.
Können deine Eltern dich gar nicht finanziell unterstützen? Dann ist es tatsächlich recht schwierig. Bafög geht mit Mitte 20 nicht mehr? Ich habe im Studium sehr entspannt in einer WG mit Nebenjob + etwa 300€ von meinen Eltern und zeitweise Bafög gelebt. Für's Auslandsjahr hatte ich ein Vollstipendium (hätte ich mir sonst keinesfalls leisten können).

Ich finde bei den Eltern zu wohnen zwar okay, wenn man noch studiert, aber ehrlicherweise macht es einen Mann in meinen Augen nicht eben attraktiv. Ich finde schon, dass man nach dem Abi bzw. so um die 20 herum ausziehen sollte. Gilt aus meiner Sicht genauso auch für Frauen.
Optimistin hat geschrieben: 27 Jan 2018 11:39 (Generell veränderbares) Nesthockerdasein ist ein Symptom, keine Ursache.
Ja, das glaube ich auch. Und was als "veränderbar" betrachtet wird ist eben auch subjektiv.
Na sehr selbsttändig ist das dann aber auch nicht, das kann ich auch :mrgreen: er zieht aus und lässt es sich von den Eltern bezahlen.



Elli hat geschrieben: 27 Jan 2018 22:19 Najaaaaaa .... Hast schon recht, dass viele Leute nicht gut allein leben können/wollen. Du siehst aber schon den Unterschied zwischen einer Eltern-Kind-Beziehung und einer Paarbeziehung (bzw. einer bekanntschaftlichen Beziehung in einer WG), oder? Dass man mit den Eltern gleichberechtigt & auf Augenhöhe zusammenwohnt, das gibt es sicher auch, fand ja auch hier im Faden schon Erwähnung. Mit meinen zB würde sowas überhaupt nicht funktionieren. Obwohl wir ein gutes Verhältnis haben. Aber sie könnten es niemals lassen, sich wohlmeinend in alles einzumischen. Hätte ich mich dieser Einflusssphäre nicht entzogen, würde mein Leben schon deutlich anders ablaufen.
Und das Umfeld zu wechseln, sich auf eine neue Situation einstellen zu müssen - da lernt man auch einiges, mich hat das u.a. viel sozialer gemacht. Erst als ich allein in einer neuen Stadt lebte, habe ich gelernt, wie man überhaupt Kontakte knüpft. Davor konnte ich das gar nicht.

Als Vorwurf oder Appell an irgendwen war es übrigens auch von mir nicht gemeint. Das mit dem Vermeidungsverhalten war nur ne Beobachtung. Ist auch gewiss nicht so, als wäre Vermeidungsverhalten mir fremd (nur auf anderen Ebenen).
Und selbst wenn, wer zwingt dich dazu es dann so zu machen wie deine Eltern das möchten? Das mache ich ja auch nicht, sie können zwar Ihre Meinung sagen, abert am ende mache ich es ja doch so wie ich das will, und wenns mir zu viel ist bekommen sie das auch gesagt.

Und wenn die Wohnung unten Frei ist, wozu soll ich dann ausziehen? was sollen meine Eltern alleine im ganzen Haus? wir haben früher als meine Gromutter noch lebte und meine schwester hier wohnte, zu sechst hier gewohnt.
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Re: Nesthocker

Beitrag von Elli »

@ fifaboy: Ich hab doch gar nicht gesagt, dass Du ausziehen sollst. Bleib da wohnen, alles gut. :)

Und wer mich zwingen würde, es so zu machen, wie sie es wollen: Du kennst meine Eltern nicht ... :lol: Nee, natürlich wäre ich da zu nichts gezwungen, aber endlose Diskussionen gäbe es dann.
Glockenspiel

Re: Nesthocker

Beitrag von Glockenspiel »

Hier zwingt niemand irgendwen irgendwas zu tun. Nur sollte man sich seiner Chancen bewusst sein und es ist auch nicht wegzudiskutieren, dass im Bezug auf Dating die Wohnsituation auch eine Rolle spielt.
Entscheiden müssen die Menschen am Ende selbst.