Nun möchte ich das, soweit ich mich traue, beschreiben. Vlt ist das ja für einige interessant.

Mit 24 gings mir nicht besonders gut. Ich war unglücklich, heimlich verliebt, und das hat mich in ein Loch gezogen.
Ich bin so ein halbes Jahr ins Ausland gegangen, um meine Abschlussarbeit zu schreiben. Mit Kontakten und Parties hab ich mich sehr schwer getan. War also ganz auf meine Arbeit konzentriert und fand sonst eine Freundin, mit der zusammen ich etwas unternahm.
Mit ihr zusammen hab ich an der Uni zum ersten Mal kurz -ich nenne ihn jetzt mal- Ben kennengelernt. Er war sehr offen und freundlich. Er hatte auch eine körperliche Behinderung.
Ich hab ihn ein andermal getroffen und er hat mich nach meiner Handy-Nr. gefragt. Wir haben ein paarmal telefoniert und uns vlt auch mal getroffen- ich weiß nicht mehr so genau. Jedenfalls sehr selten. Ich fand ihn seeehr sympatisch.
Als ich zurück nach Deutschland bin, hatten wir wohl auch Kontakt per Mail, selten. Ich denke, ich war verliebt- wenn ich an ihn dachte, ging es mir gut, ich wollte ihn treffen. Das habe ich aber unterdrückt.
Da es mir insgesamt schlecht ging, begab ich mich nach dem Ausland in therapeutische Behandlung- viele Baustellen.
Und so kam es nach 1-2 Jahren nach dem Auslandsaufenthalt dazu, dass ich mutiger wurde und den Kontakt zu Ben wieder gesucht hab und dann endlich irgendwann- wie ich es mir lange gewünscht hatte- dorthin reiste, wo ich das Auslandssemester gemacht hatte. Ich habe beiläufig gefragt, ob Ben und ich uns dann treffen können.

Das haben wir dann auch. Und dann ging alles gaaaanz langsam weiter. Ich weiß es nicht mehr genau. Aber ich bin dann noch öfter für eine Woche dorthin gereist und hab Ben getroffen und sonst haben wir geskypt. Das hätte ich mich niiie getraut ohne therapeutische Unterstützung im Hintergrund. Händchenhalten war mir suuuper unangenehm in der Öffentlichkeit am Anfang. Ich glaube, das hing damit zusammen, dass unser Status noch nicht geklärt war. Das hab ich mich nach laangem Anlauf getraut zu fragen- und wir waren zusammen.

Für jeden Schritt, der mir so viel Angst gemacht hatte, den ich gegangen war, hab ich soo viel bekommen! Ich war froh.
Er kam einmal mit zu Besuch und dann sogar zu einem Auslandssemester zu mir.
Das Ende war natürlich nicht so schön.

Die Beziehung war insgesamt sehr schwer- eine Fernbeziehung, unterschiedliche Muttersprachen, was besonders bei der Kommunikation mit der Familie Probleme machte. Und mit der Mutter gab es dann leider auch Auseinandersetzungen und ich hatte meine Probleme. Und auch die Behinderung macht die Beziehung leider nicht einfacher.
So kam es dann nach 1 oder 1,5 Jahren Fernbeziehung zu einem schmerzlichen Ende der Beziehung.
Dann war ich drei Jahre wieder Single, bis ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe.