Der einsame Sonntag

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Der Schussel
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Der Schussel »

Wenona hat geschrieben: 09 Apr 2018 17:01
Der Schussel hat geschrieben: 08 Apr 2018 19:10
Wenona hat geschrieben: 08 Apr 2018 18:35
Und alle wissen, dass es nur ein Alibi ist, um mit Leuten in Kontakt zu kommen. :?
Nein, wissen sie nicht. Wie kommst du nur darauf? :shock: Das sind ganz normale Leute, keine Hellseher oder Gedankenleser. Und selbst wenn man Kontakte sucht, ist das doch kein unlauteres Motiv. Man macht mit, weil es einem einfach mehr Spass macht in der Gruppe zu fahren als alleine. Nebenbei ist das bei ungefähr allen der Grund für die Teilnahme.
Was ist in der Gruppe besser? Man sitzt genauso in seinem Sattel und radelt vor sich hin.
Was ist in der Gruppe anders, außer, dass man beim Radeln die ganze Zeit den Arsch des Vordermanns vor Augen hat? Und dass man weiß, dass der Hintermann den eigenen Arsch vor Augen hat?

Was genau macht mehr Spaß?
Wenn es ein hübscher Arsch ist. :oho: (Bin albern.)

Ausserdem schrieb ich ja schon:
"Und jemand zum Plaudern ist dann auch immer da. Oder man hört den anderen zu. Einer ist immer dabei, der etwas Lustiges bzw. Interessantes von sich gibt. Ich gehöre ja auch zu der eher schweigsamen Fraktion, aber irgendetwas zu quatschen gibt es immer (der Zustand der Wege, das Wetter, jemand braucht einen Tropfen Öl oder Sonnencreme, usw...)".
Es geht also um den Austausch mit anderen u.a. über das gerade erlebte. Das Radfahren war lediglich mein Weg nach draussen. Was Pferdedieb oder andere für sich finden, weiss ich nicht.
Wenona hat geschrieben: 09 Apr 2018 17:01 Ich unterstelle jedem, der dort hingeht, dass er Kontakte sucht. Einen anderen Grund gibt es nicht, mit lauter Fremden Fahrrad zu fahren.
Und wenn man vorgibt, es nur wegen des Fahrradfahrens zu tun, ist das eine Lüge.
Wenn du es so sehen willst, meinetwegen. :hut: Es ist ja nicht verwerflich, neue Bekanntschaften zu machen zu wollen.
Und die meisten Leute haben an beidem, dem Radeln und der sozialen Interaktion, gleichzeitig ihren Spass. Selbst wenn sich keine nennenswerten, bleibenden Kontakte ergeben, hat man dennoch einen schöneren Nachmittag gehabt, als wenn man allein geradelt oder zuhause geblieben wäre. Soweit meine Erfahrung, und dasselbe haben mir auch öfter mal die Mitradler erzählt.


Ich habe versucht, dem Threaderöffner einen möglichen Weg aufzuzeigen, aus seinem Schneckenhaus herauszukommen, weil ich diese Wochenenden, die man von Freitagabend bis Montagmorgen völlig ereignislos vorbeiplätschern lässt, ohne etwas Gescheites mit sich selbst anfangen zu können, gut kenne.
Schau nochmal in seinen ersten Post: Er war im Wald und fühlte sich einsam, wollte ein Eis essen gehen, aber fühlte sich zu allein.
Pferdedieb hat geschrieben:Soviele Menschen um mich herum, aber trotzdem keiner, der MIT mir mitgeht. Ja, man kann auch unter Menschen sehr einsam sein.
Und weiter:
Ich weiß bald nicht mehr, wie ich noch meine Wochenenden / Sonntage verbringen soll?
- mit den Eltern absitzen? Da kriegt man den Koller ...
- im Internet rumhängen / fernsehen? Eine gute Ablenkung, aber auch nur eine Notlösung
- so wie heute, alleine in der Weltgeschichte herumlaufen / herumfahren? Kann man mal machen, aber wie man sieht, gut ging es mir dabei nicht.
- Freunde treffen? Hab keine.
- Freundin? Gibt´s keine.
- Geschwister? Gibt´s auch keine.
Dafür bieten sich meines Erachtens eben diese zwanglosen Veranstaltungen wie z.B. Lauftreffs, Wander- und Radelgruppen, Spontacts-Aktionen, Hobbygruppen, usw. an. Man trifft sich mit bis dahin unbekannten Leuten und unternimmt mit ihnen etwas, und diese Unternehmung liefert den ersten gemeinsamen Gesprächsstoff, aus dem sich evtl. persönlichere Unterhaltungen ergeben. Wenn man sich dann öfter bei diesen Aktionen wiedersieht und sich womöglich daraus Bekanntschaften oder Freundschaften ergeben, dann ist das toll, und wenn nicht, hat man meistens trotzdem etwas Interessantes erlebt, oder man sucht sich etwas anderes. Das ist immer noch besser, als seine Lebenszeit bei den Eltern oder zuhause am PC abzusitzen.
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
Aber ich bin ja nur ein ExAB, der auch nicht viel Ahnung hat.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Milchbub »

Wenona hat geschrieben: 09 Apr 2018 17:01
Der Schussel hat geschrieben: 08 Apr 2018 19:10
Wenona hat geschrieben: 08 Apr 2018 18:35
Und alle wissen, dass es nur ein Alibi ist, um mit Leuten in Kontakt zu kommen. :?
Nein, wissen sie nicht. Wie kommst du nur darauf? :shock: Das sind ganz normale Leute, keine Hellseher oder Gedankenleser. Und selbst wenn man Kontakte sucht, ist das doch kein unlauteres Motiv. Man macht mit, weil es einem einfach mehr Spass macht in der Gruppe zu fahren als alleine. Nebenbei ist das bei ungefähr allen der Grund für die Teilnahme.
Was ist in der Gruppe besser? Man sitzt genauso in seinem Sattel und radelt vor sich hin.
Was ist in der Gruppe anders, außer, dass man beim Radeln die ganze Zeit den Arsch des Vordermanns vor Augen hat? Und dass man weiß, dass der Hintermann den eigenen Arsch vor Augen hat?

Was genau macht mehr Spaß?

Ich unterstelle jedem, der dort hingeht, dass er Kontakte sucht. Einen anderen Grund gibt es nicht, mit lauter Fremden Fahrrad zu fahren.
Und wenn man vorgibt, es nur wegen des Fahrradfahrens zu tun, ist das eine Lüge.
Natürlich! Im Grunde geht es unter anderem doch auch um neue Kontakte zu knüpfen und um andere Menschen kennen zu lernen. Es ist doch erstmal etwas positives ;)
Protest! Die spinnen, die Europäer!
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Tyralis Fiena »

Pferdedieb hat geschrieben: 08 Apr 2018 15:40 Wie geht ihr denn damit um, wenn ihr euch einsam fühlt? Viele werden sich in meinem Text wiederfinden. Wie geht ihr mit dieser Situation um?
Hmm, das ich mich eher auf den Montag als das Wochenende freue, erkenne ich bei mir wieder. Das hat aber auch andere Gründe, warum das so ist. Wenn ich in der Stadt bin, fühle ich mich nicht wirklich einsam. Selbst wenn ich stets außen vor bin, scheint mir wohl das zu genügen. Der "ewige" Beobachter ist vielleicht alles, was ich sein wollte. Irgendwie finde ich das beruhigend, in der anonymen Masse unterzutauchen. Wenn ich Einsamkeit erlebe, dann ist es eher am Wochenende ja. Ich erlebe es aber auch als Ausdruck mangelnder Gestaltungsmöglichkeiten.

Hätte ich mehr in Bildung investiert und dementsprechend einen vernünftigen Job mit entsprechenden Auskommen, wäre die Einsamkeit wohl schnell verschwunden. Ich denke schon, dass es Tätigkeiten/ Hobbies gäbe, worin ich drin ausgehen könnte und damit jeglichen Mangel an Sozialkontakten wettmachen könnte.

So setze ich mich nur an den Rechner und vertrödel irgendwie die Zeit mit Pixelschubsen und Zeichen eintippen - was ich nicht als erfüllend empfinde. Vielleicht ist es Glück, dass die Einsamkeit mir häufig erspart bleibt. Andererseits legt es auch den zwingenden Schluss nahe, dass mit dem vermeintlich natürlich sozialen Wesen bei mir nicht weit her sein kann. Mit meinen begrenzten Möglichkeiten weiß ich nicht, was ich mit der Empfindung der Einsamkeit anfangen sollte. Das ist wie Angst in manchen Situationen, ziemlich sinn- bzw. nutzlos.
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Sommerwind1978
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Sommerwind1978 »

Galadriel hat geschrieben: 08 Apr 2018 18:42 Naja, ich für meinen Teil bin eigentlich immer froh, dass ich sonntags mal nicht mit irgendwelchen Leuten reden muss. Meistens fahre ich, genau wie Du heute, irgendwohin, wo ich dann ein paar Stunden durch den Wald tapern kann. Nach Möglichkeit so einsam wie möglich. Menschen sind sehr anstrengend, und ein paar Stunden im Wald bringen einen wieder ins Lot. Einsamkeit hat auch ihre schönen Seiten.
Aber alleine in ein Café oder Restaurant gehen... nein, das würde ich auch nie. Ich hätte dann das Gefühl, dass mich alle dort bemitleiden.
Jupp ... so isset! Geht mir genauso! :daumen:

Viele Grüße
Nonkonformist

Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Nonkonformist »

Auch in perioden das ich ein großes freundes- und sozialkreis hatte, habe ich meine sonntagen bevorzugt alleine verbracht.
HSPs brauchen zeit alleine um wieder auf zu laden, und sonntage waren dafür immmer ideal.
Ein tag ohne menschen kann auch mal ein segen sein.

Wann das sozialkreis auch an anderen tagen fehlt, macht das alles natürlich weniger spaß.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Krausig »

Pferdedieb hat geschrieben: 08 Apr 2018 15:40
Ich weiß bald nicht mehr, wie ich noch meine Wochenenden / Sonntage verbringen soll?
- so wie heute, alleine in der Weltgeschichte herumlaufen / herumfahren? Kann man mal machen, aber wie man sieht, gut ging es mir dabei nicht.
Wenn du wirklich gerne draußen herumläufst, such doch mal nach Wandergruppen/-vereinen in deiner Gegend.
Die sind nach meiner Erfahrung meistens sehr offen was Neue angeht. Und du wanderst nicht alleine, kannst mit anderen quatschen, musst aber nicht.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Krausig »

Wenona hat geschrieben: 09 Apr 2018 17:01
Der Schussel hat geschrieben: 08 Apr 2018 19:10
Wenona hat geschrieben: 08 Apr 2018 18:35
Und alle wissen, dass es nur ein Alibi ist, um mit Leuten in Kontakt zu kommen. :?
Nein, wissen sie nicht. Wie kommst du nur darauf? :shock: Das sind ganz normale Leute, keine Hellseher oder Gedankenleser. Und selbst wenn man Kontakte sucht, ist das doch kein unlauteres Motiv. Man macht mit, weil es einem einfach mehr Spass macht in der Gruppe zu fahren als alleine. Nebenbei ist das bei ungefähr allen der Grund für die Teilnahme.
Was ist in der Gruppe besser? Man sitzt genauso in seinem Sattel und radelt vor sich hin.
Was ist in der Gruppe anders, außer, dass man beim Radeln die ganze Zeit den Arsch des Vordermanns vor Augen hat? Und dass man weiß, dass der Hintermann den eigenen Arsch vor Augen hat?

Was genau macht mehr Spaß?

Ich unterstelle jedem, der dort hingeht, dass er Kontakte sucht. Einen anderen Grund gibt es nicht, mit lauter Fremden Fahrrad zu fahren.
Und wenn man vorgibt, es nur wegen des Fahrradfahrens zu tun, ist das eine Lüge.
Was ist denn daran schlecht, Kontakte zu suchen? Kann man nicht wegen dem Rad fahren und wegen Suchen von neuen Kontakten da hin gehen? Andere gehen nur zum Wandern hin, wenige - nach meiner Erfahrung - rein als Kontaktsuche.

Was mir in der Gruppe mehr Spass macht ist ganz einfach, das Erlebnis zu teilen.

Wobei ich da keine Erfahrung mit Radgruppen habe, nur mit Wandergruppen. Bei letzteren finde ich aber auch den "Gruppenvorteil" als mehr, denn du hast schon auch recht, mit dem Rad hintereinander her zu fahren, das stelle ich mir auch nicht so spannend vor. Aber wandern kann man immer wieder nebeneinander, man kann sich gut mit Anderen unterhalten. So man denn will. Oft laufe ich auch ohne groß zu reden in der Gruppe mit. Und manchmal ergibts sich wieder ein kurzes oder längeres Gespräch, manchmal auch nicht. Je nachdem wer dabei ist, wie ich Bock auf Reden hab, alles ganz zwanglos.

Meine Erfahrung zur Zusammensetzung der Gruppen ist, dass da meist sehr wenig Paare mitwandern. Allerdings sind viele trotzdem verpartnert, deren Partner hat aber wohl keinen Bock aufs Wandern. Oder kanns gesundheitlich nicht mehr. Und ja, vor der Alterstruktur her sind da ehr die Ü40/Ü50er unterwegs. Was mich aber nicht stört, das bin ich ja selbst :mrgreen:
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Der Schussel »

Ääh... nur zum Verständnis:
Geradelt wird in meinem Beispiel auch nebeneinander. Das ist kein sportives Radfahren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird auf der Seite des ADFC angegeben mit 15-18 km/h. Das fahrradlose Pendant dazu ist tatsächlich eher das Wandern, nicht das Joggen. Man kann also sehr gut miteinander quatschen, und das wird auch gemacht.

Aber hier geht es ja nicht darum, die Vor- und Nachteile des Gruppenradeln zu erörtern, sondern darum, dass man mit anderen Menschen, mit denen man ein gemeinsames Hobby hat, etwas unternimmt und sich dabei günstigerweise als netter Mensch präsentieren kann, den näher kennenzulernen sich vielleicht lohnt.
:hallo:
Ich bin dann auch weg. Man sieht sich vielleicht im ab-forum.de .
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Optimist »

Ich genieße es am Wochenende Fahrradtouren zu machen oder spazieren zu gehen. Ich höre dabei immer Podcasts, dann fühl ich mich auch nicht einsam. Diese gibt es ja mittlerweile zu ganz verschiedenen Themengebieten.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Saraj »

Optimist hat geschrieben: 11 Apr 2018 10:03 Ich genieße es am Wochenende Fahrradtouren zu machen oder spazieren zu gehen. Ich höre dabei immer Podcasts, dann fühl ich mich auch nicht einsam. Diese gibt es ja mittlerweile zu ganz verschiedenen Themengebieten.
Oh, das ist eine gute Idee. :-) Kannst du bestimmte Podcasts empfehlen?
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Optimist »

Saraj hat geschrieben: 11 Apr 2018 13:57
Optimist hat geschrieben: 11 Apr 2018 10:03 Ich genieße es am Wochenende Fahrradtouren zu machen oder spazieren zu gehen. Ich höre dabei immer Podcasts, dann fühl ich mich auch nicht einsam. Diese gibt es ja mittlerweile zu ganz verschiedenen Themengebieten.
Oh, das ist eine gute Idee. :-) Kannst du bestimmte Podcasts empfehlen?
Lage der Nation ist ziemlich gut. Die ordnen einmal pro Woche die politischen Ereignisse der vergangenen sieben Tage ein.
Ansonsten gibt es in dem Bereich noch "Das Thema" (Süddeutsche Zeitung) und Deutschlandfunk Hintergrund.

Die anderen Podcasts drehen sich hauptsächlich um Videospiele. Sind also nur leidlich spannend, wenn man damit nichts anfangen kann. ;)
"Auf ein Bier", "Stay Forever", "SHOCK 2" und "The Easy Allies" (englisch) sind da meine Favoriten.

Früher hab ich gerne den Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz gehört ("Fest&Flauschig"), aber den gibt es nur noch bei Spotify.

Aber wie gesagt, Podcasts gibt es zu fast jedem Thema. Einfach mal ein bisschen rumstöbern. Ich empfehle Podcast Addict als App für Android Smartphones.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Rob_HBS »

Pferdedieb hat geschrieben: 08 Apr 2018 15:40 Ich habe mich heute seit langem wieder mal dazu entschlossen, an einem Sonntag alleine "rauszugehen". Ich wollte nicht wieder den ganzen Tag bei meinen Eltern bzw. im Internet "rumhängen", und so bin ich 3 Stunden lang ins Freie gegangen.
Ich bin mit dem Auto an einen Waldrand gefahren und habe einen einstündigen Spaziergang gemacht. Der war sehr angenehm bei den erhöhten Temperaturen und die Stille des Waldes (bzw. die Geräusche der Vögel etc.) waren durchaus beruhigend.

Dann also zurück ins Auto und einmal die Stadt durchquert, um dann wenig später nochmals auf einem Parkplatz am Waldrand was zu trinken und noch ein wenig zu "chillen". Nun bin ich wieder hier.

So schön diese 3 Stunden auf der einen Seite waren, ich habe mich dabei auch sehr einsam gefühlt. Mir sind in diesem Zeitraum sehr viele junge Pärchen über den Weg gelaufen (bzw. gefahren), eins verliebter als das andere. Oder einfach eine Horde Freunde, die den Sonntag miteinander verbracht hat. Oder gleich eine ganze Familie, Vater, Mutter, Kinder. Und ich stapf alleine durch die Wildnis :sadman: Wie gesagt, es war eigentlich schön, aber ich hatte stets das Gefühl, dass mir irgendeine Art von Begleitung fehlt. Ein Gefühl der "Unvollständigkeit".

Eigentlich hatte ich geplant, direkt in die Innenstadt zu gehen, aber alleine einen Eisbecher zu essen oder dergleichen bring ich nicht übers Herz.
Zwischen vielen fremden Menschen fühle ich mich noch einsamer als mehr oder weniger alleine im Wald. Gerade bei großen Menschenmassen
(wie eben in der Innenstadt) wäre es mir wichtig, nicht alleine herumzuirren. In der Masse "unterzugehen", würde mir dabei wenig helfen.
Soviele Menschen um mich herum, aber trotzdem keiner, der MIT mir mitgeht. Ja, man kann auch unter Menschen sehr einsam sein.

Man kann es drehen und wenden wie man will und sich das ABtum mit allen möglichen Methoden "schönreden", es hilft schlicht und einfach nichts.

Der Mensch ist nun mal nicht dafür geschaffen, alleine zu sein und selbst Mönche im Kloster sind eine Gemeinschaft. Die handvoll Leute, die bewusst in der Wildnis als Eremit leben oder sich freiwillig aus der Öffentlichkeit zurückziehen, sind Ausnahmen. Der Großteil aller Menschen wünscht sich Gesellschaft, Partnerschaft oder irgendeine Form von Gemeinschaft. So auch ich, bzw. eigentlich alle, die hier im Forum sind.

Ich weiß bald nicht mehr, wie ich noch meine Wochenenden / Sonntage verbringen soll?
- mit den Eltern absitzen? Da kriegt man den Koller ...
- im Internet rumhängen / fernsehen? Eine gute Ablenkung, aber auch nur eine Notlösung
- so wie heute, alleine in der Weltgeschichte herumlaufen / herumfahren? Kann man mal machen, aber wie man sieht, gut ging es mir dabei nicht.
- Freunde treffen? Hab keine.
- Freundin? Gibt´s keine.
- Geschwister? Gibt´s auch keine.

Die meisten Leute freuen sich aufs Wochenende, ich freu mich immer auf den Montag, weil ich arbeiten will. Mir fällt an jedem Wochenende die Decke auf den Kopf :sadman: Je älter ich werde, umso mehr merke ich, dass mir etwas fehlt - Freunde, Partnerin, Gesellschaft.

Der heutige Sonntag war auch letztendlich für die Tonne. Ich habe zwar ein wenig die Natur genossen, aber die Einsamkeit hat wieder mal alles Schöne überschattet. Ich will einfach nur wie jeder Normalo Spaß haben, Freunde treffen, eine Partnerin ....
Aber ich bin immer wieder im Hamsterrad der Einsamkeit :sadman:

Wie geht ihr denn damit um, wenn ihr euch einsam fühlt? Viele werden sich in meinem Text wiederfinden. Wie geht ihr mit dieser Situation um?
such dir nen job, wo du am WE arbeiten musst - die frage was ich sonntags mache, stellt sich mir sogut wie nie.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Silvina »

Saraj hat geschrieben: 11 Apr 2018 13:57
Optimist hat geschrieben: 11 Apr 2018 10:03 Ich genieße es am Wochenende Fahrradtouren zu machen oder spazieren zu gehen. Ich höre dabei immer Podcasts, dann fühl ich mich auch nicht einsam. Diese gibt es ja mittlerweile zu ganz verschiedenen Themengebieten.
Oh, das ist eine gute Idee. :-) Kannst du bestimmte Podcasts empfehlen?
Wenn man bisschen Interesse an wissenschaftlichen Themen hat, verständlich aufgearbeitet und manchmal sehr kurios, kann ich den Podcast "methodisch inkorrekt" von Nicolas Wöhrl und Reinhard Remfort empfehlen.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von LastHope »

Pferdedieb hat geschrieben: 08 Apr 2018 15:40 Die meisten Leute freuen sich aufs Wochenende, ich freu mich immer auf den Montag, weil ich arbeiten will. Mir fällt an jedem Wochenende die Decke auf den Kopf :sadman: Je älter ich werde, umso mehr merke ich, dass mir etwas fehlt - Freunde, Partnerin, Gesellschaft.
Such dir doch einen Nebenjob? Ich war vier Jahre beim Sicherheitsdienst, große Konzerthalle. Du bekommst teilweise super Konzerte für umsonst, kommst unter Leute, von den Kollegen sind auch paar dabei mit denen man sich versteht, und du hast immer bisschen Taschengeld. Würde ich sofort wieder machen, leider geht das aktuell nicht, da wir das Objekt nicht mehr haben und zum neuen Sicherheitsdienst kann und will ich aus persönlichen Gründen nicht gehen :specht:
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Karlsson
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Karlsson »

Einsame Sonntage kenne ich nur allzu gut.
Ich habe jahrelang unter sozialer Phobie gelitten und es war nahezu unmöglich, neue Bekanntschaften zu schließen. Ich fand fremde Leute immer anstrengend und wollte eigentlich nur meine Ruhe haben...
Heute bin ich an einem Punkt, wo ich mir schon manchmal einen Freundeskreis wünsche, aber wo anfangen? Irgendwie haben meine Versuche in's Nichts geführt, die Leute haben sich von mir abgewandt, vielleicht bin ich einfach nur ziemlich wunderlich.
Ich fahre auch gerne mal Fahrrad, merke aber auch, wie die Freude daran mit zunehmendem Alter immer mehr nachlässt, zumal ich auch immer wieder mal Pärchen begegne...
Und Kontakte mit fremden Leuten fällt mir immer noch etwas schwer, ich hab halt nicht viel zu sagen...
AB-Treffen können ja schon ganz hilfreich sein, mal raus zugehen und Leute zu treffen, nur wenn man einmalig Leute trifft und dann nicht mehr wieder sieht, ist das auf Dauer auch nicht mehr so sinnvoll.
Hab gerade keinen Plan, wie es weitergehen soll, einsame Sonntage sind einfach scheisse... :sadman:
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Thomas90 »

Karlsson hat geschrieben: 13 Apr 2018 19:24 Einsame Sonntage kenne ich nur allzu gut.
Ich habe jahrelang unter sozialer Phobie gelitten und es war nahezu unmöglich, neue Bekanntschaften zu schließen. Ich fand fremde Leute immer anstrengend und wollte eigentlich nur meine Ruhe haben...
Heute bin ich an einem Punkt, wo ich mir schon manchmal einen Freundeskreis wünsche, aber wo anfangen? Irgendwie haben meine Versuche in's Nichts geführt, die Leute haben sich von mir abgewandt, vielleicht bin ich einfach nur ziemlich wunderlich.
Ich fahre auch gerne mal Fahrrad, merke aber auch, wie die Freude daran mit zunehmendem Alter immer mehr nachlässt, zumal ich auch immer wieder mal Pärchen begegne...
Und Kontakte mit fremden Leuten fällt mir immer noch etwas schwer, ich hab halt nicht viel zu sagen...
AB-Treffen können ja schon ganz hilfreich sein, mal raus zugehen und Leute zu treffen, nur wenn man einmalig Leute trifft und dann nicht mehr wieder sieht, ist das auf Dauer auch nicht mehr so sinnvoll.
Hab gerade keinen Plan, wie es weitergehen soll, einsame Sonntage sind einfach scheisse... :sadman:
Es ist sehr schwer bei null anzufangen wenn man wirklich absolut keinen Freundeskreis hat und alleine da steht. Das kann einen wie paralysieren gerade wenn man glückliche Päärchen sieht und man fühlt sich schwach und schlecht.

Für meine Begriffe ist da sehr stark das persönliche Empfinden beeinflusst. Es muss mit zunehmenden Alter nicht weniger spaß machen aber wenn man DInge öfter macht werden Sie zu Gewohntheit. Wechselt man dann mal ab und macht es erst nach einer Weile wieder wie beispelsweise jetzt das Rad fahren kann das schon dafür gesorgt haben dass man wieder mehr spaß daran hat. Da der Sonntag ja wirklich oft der Langweiligste Tag in der Woche ist in dem am wenigsten los ist sollter dieser Tag eigentlich verwendet werden um sich zu entspannen und auch mal wieder was für dich selber zu tun. Dies ist auch ganz gut möglich sofern man in den restlichen Wochentagen glücklich ist und Hobbys nachgeht in denen man aufgeht.

Dir rate ich etwas in der Gruppe zu suchen was man machen kann und spaß macht. Sport ist da meistens eine gute Wahl. Es macht dabei wirklich einen Unterschied ob man Sport alleine oder mit anderen Leuten macht. Fittnesstudio z. B. finde ich schön und gut aber man trainiert ja dort meistens alleine. Also habe ich mir was in der Gruppe gesucht und mit Kampfsport eine andere tolle Sportart dir mich auch noch weiterbringt gesucht. Ds mindert dann wiedderum die Zeit in der man grübeln und sich alleine fühlen kann. Dass du nicht viel zu sagen hast glaube ich nicht. Das liegt manchmal wie ein Schleier über einen wenn man sich unsicher fühlt auf andere zuzugehen oder glaubt für niemanden interssant zu sein. Man empfindet nichts positives in sich und hat dann folglich auch weniger zu erzählen. Bei den nächsten AB-Treffen oder auch sonst kannst du ja auch erstmal zuhören und dann auf Dinge die anderen Personen sagen eingehen. Das zeugt zumindest schon mal von Interesse und der Gegenüber spürt dieses Interesse ja auch.

Ich wünsche dir viel Glück und dass du bald wieder einen Plan hast wie es weitergeht!
Sommersprosse

Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Sommersprosse »

Ich habe heute so einen einsamen Tag. Ich habe nur eine Freundin hier in der Nähe, die ich eigentlich sehen wollte und die jetzt aber nicht kann. Und schwupps, weiß ich wieder null mit mir anzufangen. :sadwoman:
Das Wetter ist toll - ich könnte einfach rausgehen: In die Stadt, in den Park, egal. Aber ich kann es allein einfach nicht genießen. Im Gegenteil: Wenn ich dann all die Menschen sehe die mit Freunden, Familie, Partner unterwegs sind - wird mir nur umso bewusster, wie einsam ich bin. :cry:

Ich würde gern mehr soziale Kontakte vor Ort aufbauen aber momentan fehlt mir dazu, zumindest unter der Woche, u.a. die Zeit.
Ich habe mir sogar schon eine Gruppe rausgesucht, die regelmäßig Stammtische veranstaltet - aber eben immer unter der Woche, dann bin ich meist zu platt.
Ich könnte mir ein Hobby suchen mit Anschluss - aber was? Tanzen habe ich versucht (lateinamerikanisch) - aber so enger Kontakt mit fremden Männern stresst mich. Besonders gut habe ich mich auch nicht angestellt, was mir direkt wieder Grund gab an mir selbst rumzukritisieren und den Spaß an der Sache zu verlieren. Sport ist einfach nicht wirklich meins. Kunst auch nicht, da bin ich talentfrei. Und mir zwanghaft etwas zu suchen, was mir keinen Spaß macht nur um Leute zu treffen, erscheint mir irgendwie auch nicht erstrebenswert.
Jetzt sagt wahrscheinlich jemand: "Das sind doch alles nur Ausreden." Mag sein, gebe ich auch gern zu. Insofern habe ich wohl eigentlich keinerlei Recht hier zu jammern...

Ich kenne in der Theorie die Möglichkeiten, die ich hätte und trotzdem finde ich nicht genug Kraft und Antrieb in mir, etwas davon anzugehen. Und das traurige daran ist, dass das schon so ist, solange ich denken kann... :cry:
Anders war das nur, als ich meine erste und einzige Beziehung hatte. Da waren die Wochenenden immer verplant, man wusste man sieht den Partner und alles war gut. Und so schön das war - das kann ja nicht die Lösung für alles sein, oder? Man muss doch auch allein irgendwie glücklich sein können und nicht nur in Abhängigkeit eines Partners.

Ich entschuldige mich schon mal vorab für das Gejammer. Ich weiß, dass das nichts bringt und dass es sich nur ändern kann, wenn ich aktiv werde bla bla bla. Aber was, wenn man das tatsächlich einfach nicht kann? Passivität bestimmt viele Aspekte meines Lebens, anscheinend leider ein angeeignetes Verhaltensmuster?! Vielleicht sollte ich das bei der nächsten Therapiestunde ansprechen...

Ich fühle mich einfach leer. Ich merke, wie die Depressionen nach mir greifen und mich wieder noch weiter runterziehen wollen. Ich liege im Bett und möchte einfach verschwinden. Ich mag mein Leben nicht. Ich kann es selbst gestalten aber weiß nicht wie. Ich habe keine Kraft, keine Ideen, keine Unterstützung. Es ist alles immer ein ständiger Kampf und das bin ich einfach leid.

Ich erwarte an der Stelle keine Ratschläge, ich musste das einfach mal loswerden. Danke, dass ich in diesem Forum die Möglichkeit dazu habe. Ich hoffe, es war auch noch halbwegs am Thema dran und vielleicht kann es der ein oder andere ja sogar ein kleines Stückchen nachempfinden oder Verständnis aufbringen...
Strange Lady
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Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von Strange Lady »

:umarmung2:

Ich kenne das Gefühl nur allzu gut. Geht mir im Grunde fast identisch. Die Kraft und Energie für Veränderung ist einfach nicht (mehr) da, weil alles fürs profane Funktionieren/ Überleben draufgeht.

Was ich inzwischen weiß: es ist ein sehr altes Muster (sich klein machen, bedürfnislos sein, in existent sein) , das mir früher das Überlebenden vermutlich ermöglicht hat.
Wichtig ist, glaube ich, sich einfach genug Zeit und Raum zu nehmen, um den Geschmack am Leben und ein Gefühl für sich selbst (die eigenen Bedürfnisse, Träume, Interessen, Ressourcen) wiederzufinden.

Bindung und Beziehung umfasst für mich inzwischen viel mehr als Partnerschaft .... sich mit dem Leben positiv in Verbindung bringen, aus dem Flucht- und Verteidigungsmodus rauskommen. Gesunde Menschen haben m.E. eine libidinöse Beziehung zum Leben.

Leider ist das schwierig zu durchbrechen... fast 80% meiner Zeit suche ich auch mein Heil darin, mich aus dem Leben wegzuwünschen. Kopf in Sand ...

Und ganz ohne Menschen sein Glück finden .... das ist ein Mythos. Vergiss den mal schnell.

Sommersprosse, dein Jammern ist hier wohlaufgehoben. :umarmung2:
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
ComebackCat

Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von ComebackCat »

Strange Lady hat geschrieben: 14 Apr 2018 11:08

Und ganz ohne Menschen sein Glück finden .... das ist ein Mythos. Vergiss den mal schnell.

Ja, klar, aber es geht hier ja auch nicht um Eremitage in Ostsibirien oder sowas. Ab und an kann das doch auch sehr befreiend sein, alleine was zu machen, ohne Kompromisse. Genau das, was man wirklich will. Just living free and easy.
FrankieGoesTo...

Re: Der einsame Sonntag

Beitrag von FrankieGoesTo... »

Sommersprosse hat geschrieben: 14 Apr 2018 10:51 Ich habe heute so einen einsamen Tag. Ich habe nur eine Freundin hier in der Nähe, die ich eigentlich sehen wollte und die jetzt aber nicht kann. Und schwupps, weiß ich wieder null mit mir anzufangen. :sadwoman:
Das Wetter ist toll - ich könnte einfach rausgehen: In die Stadt, in den Park, egal. Aber ich kann es allein einfach nicht genießen. Im Gegenteil: Wenn ich dann all die Menschen sehe die mit Freunden, Familie, Partner unterwegs sind - wird mir nur umso bewusster, wie einsam ich bin. :cry:

Ich würde gern mehr soziale Kontakte vor Ort aufbauen aber momentan fehlt mir dazu, zumindest unter der Woche, u.a. die Zeit.
Ich habe mir sogar schon eine Gruppe rausgesucht, die regelmäßig Stammtische veranstaltet - aber eben immer unter der Woche, dann bin ich meist zu platt.
Ich könnte mir ein Hobby suchen mit Anschluss - aber was? Tanzen habe ich versucht (lateinamerikanisch) - aber so enger Kontakt mit fremden Männern stresst mich. Besonders gut habe ich mich auch nicht angestellt, was mir direkt wieder Grund gab an mir selbst rumzukritisieren und den Spaß an der Sache zu verlieren. Sport ist einfach nicht wirklich meins. Kunst auch nicht, da bin ich talentfrei. Und mir zwanghaft etwas zu suchen, was mir keinen Spaß macht nur um Leute zu treffen, erscheint mir irgendwie auch nicht erstrebenswert.
Jetzt sagt wahrscheinlich jemand: "Das sind doch alles nur Ausreden." Mag sein, gebe ich auch gern zu. Insofern habe ich wohl eigentlich keinerlei Recht hier zu jammern...

Ich kenne in der Theorie die Möglichkeiten, die ich hätte und trotzdem finde ich nicht genug Kraft und Antrieb in mir, etwas davon anzugehen. Und das traurige daran ist, dass das schon so ist, solange ich denken kann... :cry:
Anders war das nur, als ich meine erste und einzige Beziehung hatte. Da waren die Wochenenden immer verplant, man wusste man sieht den Partner und alles war gut. Und so schön das war - das kann ja nicht die Lösung für alles sein, oder? Man muss doch auch allein irgendwie glücklich sein können und nicht nur in Abhängigkeit eines Partners.

Ich entschuldige mich schon mal vorab für das Gejammer. Ich weiß, dass das nichts bringt und dass es sich nur ändern kann, wenn ich aktiv werde bla bla bla. Aber was, wenn man das tatsächlich einfach nicht kann? Passivität bestimmt viele Aspekte meines Lebens, anscheinend leider ein angeeignetes Verhaltensmuster?! Vielleicht sollte ich das bei der nächsten Therapiestunde ansprechen...

Ich fühle mich einfach leer. Ich merke, wie die Depressionen nach mir greifen und mich wieder noch weiter runterziehen wollen. Ich liege im Bett und möchte einfach verschwinden. Ich mag mein Leben nicht. Ich kann es selbst gestalten aber weiß nicht wie. Ich habe keine Kraft, keine Ideen, keine Unterstützung. Es ist alles immer ein ständiger Kampf und das bin ich einfach leid.

Ich erwarte an der Stelle keine Ratschläge, ich musste das einfach mal loswerden. Danke, dass ich in diesem Forum die Möglichkeit dazu habe. Ich hoffe, es war auch noch halbwegs am Thema dran und vielleicht kann es der ein oder andere ja sogar ein kleines Stückchen nachempfinden oder Verständnis aufbringen...
Ohne Freunde ist es wirklich hart. Und unter der Woche platt zu sein, kann ich auch schon nachvollziehen. Ich zwing mich allerdings dazu. Führt aber auch dazu, dass ich am WE einen Gammeltag brauche.