Das klingt für mich wie derselbe Voodoo wie die Idee, daß CDs besser klingen, wenn man ihre Ränder mit einem Marker schwarz anmalt oder daß teure optische oder Koax-Kabel „wärmer“, „luftiger“ oder wie auch immer klingen, obwohl sie alle den exakt gleichen Datenstrom transportieren.
CD im CD/DVD-Laufwerk (16 Bit, 44,1 kHz), WAV (16 Bit, 44,1 kHz) und verlustfrei komprimierte Formate wie Apple Lossless oder FLAC (auch jeweils mit 16 Bit, 44,1 kHz) sollten absolut identisch klingen. Wenn überhaupt, klingt die CD sogar schlechter, wenn das Laufwerk Abtastfehler produziert. Insofern klingt die CD vielleicht sogar besser, wenn man sie vorher mit einer entsprechend guten Anwendung (z. B. Exact Audio Copy, dBpowerAMP) und entsprechend sicheren Einstellungen rippt, weil dabei Abtastfehler eher ausgeglichen werden können.
Eine CD in einem High-End-CD-Player, der an einem High-End-Vorverstärker und zwei, vier oder mehr separaten High-End-Endstufen mit High-End-Lautsprechern hängt, klingt natürlich besser als ein WAV-File, das über den eingebauten Kopfhörerausgang eines Laptop und aktive Desktoplautsprecher abgespielt wird.
schmog hat geschrieben: ↑31 Jan 2019 10:50
Ich frage mich auch, warum viele Bands offenbar kaum Interesse haben wie ihre Aufnahmen schlussendlich tönen?
Früher wurde für Vinyl und HiFi-Anlagen gemastert. Die Masteringtechnik änderte sich mit dem Aufkommen der CD, aber wer es sich leisten konnte, ließ zwei Masters anfertigen, eines für CD, eines für analoge Tonträger. Mit Vinyl starben auch eigene Vinyl-Masters. Auch das kurze Aufflackern hochwertigerer Audioformate (DVD-Audio, Super Audio CD) änderte nichts. Zu der Zeit interessierte sich niemand mehr für klangliche Qualität; lieber besorgte man sich schlechte MP3-Rips von Tauschbörsen wie Napster, weil die bis auf die Online-Zeit nichts kosteten (das war vor DSL und Flatrates). Manche gaben sich sogar mit 96 oder 64 kb/s CBR zufrieden, weil der Download damit schneller ging und noch weniger kostete – und die ersten flashbasierten MP3-Player nur ein paar MB an Speicher hatten, die schnell voll waren.
Heute wird so gemastert, daß es als MP3 (128 kb/s CBR) über tragbare Bluetooth-Lautsprecher oder gar die Sprechmuschel eines Smartphone „geil“ klingt.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs