Oder geht es nur um billig, billig, billig?

Ich war an einigen Bewerbungsprozessen beteiligt und saß auch mal in einer Gruppe die dann Kandidaten interviewt haben. Und ich muss sagen, es kommt zu 90 % drauf an, wie du dich verkaufst. Es wurden Leute abgelehnt, die zwar fachlich besser waren, aber dafür einfach einen schlechten Eindruck gemacht haben.
Na ja, wenn man sich deutlich über seiner Qualifikation bewirbt, braucht man sich nicht wundern wenn man nichts findet. Aber in der Regel glauben das andere wohl eher von einem. Wobei man das auch einschränken muss, da das meistens die Generationen betrifft die sich dem modernen Arbeitsmarkt nicht aussetzen mussten. Jemand der 45 Jahre fest im Job war, der sich nie dem Konkurrenzdruck der Globalisierung stellen musste und womöglich nicht mal wirklich nach einem Job suchen musst um ihn auch zu bekommen, dem fehlt dann da logischerweise auch irgendwie das Verständnis
Darum geht es auch. Grade wenn du in der Industrie guckst. Es ist billiger zwei Chinesen oder drei Inder anzustellen, als einen Deutschen, Amerikaner, Australier oder oder oder.
In meinem Job definitiv. Es werden erst mal alle genommen, und dann wird noch Können und Sozialkompetenz wieder aussortiert.
Das ist aber eher noch die Ausnahme. Vor allem je besser du qualifiziert bist, desto eher wird sich für jemanden entscheiden der weniger Qualifikation hat, dafür aber auch günstiger zu haben ist. Erlebt man in der Wirtschaft des Öfteren. Zum Beispiel habe ich schon erlebt, dass Firmen Leute mit Masterabschlüssen rigoros aussortiert haben, oder speziell Bachelor Absolventen gefordert haben. Die sind halt billiger und weiterqualifizieren kann man sie später immer noch.
Wie gesagt, es kommt drauf an wie man sich präsentiert. Natürlich wird sich jemand ohne Kenntnisse oder auch "Fachidiot" nicht lange halten, aber erstmal überzeugt er ja. Denn der Personaler sucht ja nur nach den ausgeschriebene Qualifikationen und nach den sozialen Kompetenzen.
Das muss nichts Schlechtes sein. Wenn man zum Beispiel in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammen gearbeitet hat, dann kennt man die Person auch schon und weiß um deren Arbeitseinsatz, Sozialkompetenzen und auch wie die Person so allgemein tickt. Natürlich wird da auch viel Unsinn mit getrieben.
Das sind dann aber auch die einzigen Jobs, wo es wirklich "Fachkräftemangel" gibt.
Den gibt es. Aber nur in gewissen Branchen. Eben da wo die Leute eh schon zu wenig für zu harte Arbeit kriegen (Betreuung und Pflege zum Beispiel). Ansonsten ist es nur eine Ausrede um qualifizierte Leute für weniger Knete zu holen und somit ordentlich Reibach zu machen.
Ich behaupte mal grundsätzlich nein.
Wenn man nicht gerade in der Gastronomie, Fischerei oder in der Windindustrie arbeitet, hat man im Norden halt keine Chancen. Ausnahme vielleicht noch Niedersachsen mit VW. Noch schlimmer ist es im Osten, da ist alles Brachland. Die große Landflucht kommt ja nicht von ungefähr. Im westen und Süden ist man als Akademiker schon deutlich besser dran. Da sitzen ja all die großen Unternehmen.calcetto hat geschrieben: ↑03 Jul 2019 14:12 Es ist wohl eine Mischung aus mehreren Punkten und auch regional deutlich unterschiedlich. In meinem Jobbereich ist es in Norddeutschland nicht so ganz einfach einen Job zu finden. In Süddeutschland könnte ich deutlich mehr verdienen und würde innerhalb kürzester Zeit eine Stelle bekommen.
Mit 12 bis 14 bist du ja noch gut bedient. Der Arzt der mich nach meinem Unfall medizinisch betreut hat war zudem Zeitpunkt schon seit 20 Stunden im Dienst. Die Bedingungen in Pflege und klinischer Medizin sind wirklich katastrophal. Und dann kommt die Politik und feiert sich für ein neues Pflegegesetz, welches bisher nichts gebracht hatcalcetto hat geschrieben: ↑03 Jul 2019 14:12 In der Pflege oder bei Ärzten ist der Arbeitsmarkt praktisch leergefegt. Wenn das Krankenhaus nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Unistandort mit Medizin liegt, suchen sich die Häuser dumm und dusselig. Wenn man sich umhört, ist die Bezahlung weniger das Problem als die Arbeitsbedigungen. Wenn ich sicher sein könnte, dass ich nach acht Stunden nach Hause gehen kann und nicht erst nach 12-14 (die natürlich nicht aufgeschrieben werden), würden wohl viel mehr Leute in diesem Bereich auch wieder nominell Vollzeit arbeiten.
Nun ja, oft auch eine Mischung aus Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Wenn beides besser wäre, was vermutlich mit dem Einstellen von mehr Personal verbunden wäre, gäbe es mehr passende Arbeitskräfte. Davon bin ich überzeugt!
Schon heute wollen mehr als 50% eines Jahrgangs studieren. In ein paar Jahren haben wir vielleicht keine Klempner mehr, dafür aber sehr viele BWLer, die prima ein Klempnereiunternehmen leiten könnten.
Wer BWL studiert ist selber schuld