Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 10 Apr 2020 02:51 Mit einer längeren Ausgangssperre, so wie sie jetzt ist hätte ich weniger ein Problem.
Ich persönlich auch nicht. Aber wenn ich mir ansehe, wie viele Menschen gerade in meiner Gegend aufgrund der Ausgangssperren ihre Existensgrundlage verlieren, dann wünsche ich mir schon, dass daa Ganze so schnell wie möglich wieder beendet wird. Und das wird der Fall sein, wenn sich ALLE Menschen so verhalten, dass keine Neuinfektionen mehr auftreten. Oder wenn es einen Impfstoff, ein Gegenmittel oder 50 Mio Genesene gibt. Die drei letztgenannten Aspekte kann ich kaum beeinflussen - aber zum ersten kann ich durchaus einen Beitrag leisten.

In Italien wurde die eh schon sehr strenge Ausgangssperre übrigens bis zum 4.5. verlängert - und um eine Maskenpflicht ergänzt.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Lazarus Long
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Das hab ich gerade auf CNN gesehen, also auf Englisch.
Die Maskenerstellung beginnt nach etwas über einer Minute:

https://youtu.be/Kd54zrv8nSg

Man braucht also nur ein hinreichend großes Tuch und große Haarbänder.
Bei und nach der Nutzung nicht den Teil vor dem Mund anfassen
Wenn man nach Hause kommt, dann sollte man die Maske direkt in die Wäsche geben.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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kreisel
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von kreisel »

Hoppala hat geschrieben:Handschuhe fanden auch erst mal alle einleuchtend. In manchen Geschäften scheint das Personal immer noch Anweisung zu haben, sie zu tragen. (Macht halt guten Eindruck auf die uninformierte Kundschaft). Dabei wissen wir inzwischen - und im Forum recht schnell durch Vogel - dass Handschuhe eher kontraproduktiv sind. Außer in besonderen Situationen, bei besonderer Handhabung.
Mit dem Nase/Mundschutz verhält es sich im Grundsatz nicht anders. Ja es nützt was. Unter welchen Bedingungen? Unter welchen nicht erkennbar?
Gestern hab ich so eine Testauswertung gesehen (zugegebenermaßen RTL), wo drei Fälle von Bakterienlast gemessen wurden. In einem Supermarkt wurde mit und ohne Handschuhe über eine Stunde alles angegrabbelt und dann die Bakterien
auf Handschuhen unter den Handschuhen (Hände) und Hände ohne Handschuhe gemessen.

Es kam dann raus, dass auf den bloßen Händen und AUF den Handschuhen eine Menge Bakterien waren und Handschuhe tragen
im Bereich Verteilung von Bakterien den gleichen Effekt hat wie keine Handschuhe tragen, aber dass unter den Handschuhen
dann erstmal weniger Bakterien waren. Man ging zusätzlich davon aus, dass da, wo Bakterien leben und gezüchtet werden,
sich auch Viren wohlfühlen.

Das Handschuhtragen als effektiv für die eigenen Hände aber unter der Bedingung, dass man die Handschuhe nicht länger
als 2 Stunden trägt, und sie im Anschluss chirurgisch entsorgt,da man ja dann doch einen Hort an Bakterien hat.
(d. h. ausziehen nur von innen anfassen und gleich safe entsorgen; ich weiß nicht wie die das im Krankenhaus machen, die
ja safe entsorgen müssen? Ich glaub da gibts extra so Keim-Endlagerungsplätze die von den Hygieneplätzen, Essen, Patienten
und cleanen Bereichen entfernt sind. Funktioniert da aber auch nicht so gut, deswegen haben ja Krankenhäuser den Ruf weg,
viele Leute zu infizieren).
Hoppala hat geschrieben:Der Manie, sich nun in allen Lebenslagen nur mit Schutzausrüstung bewegen zu wollen, irritiert mich nach wie vor. Handschuhe, Mund/Naseschutz - alles nur in klar umrissenen Situationen sinnvoll. Und ansonsten teils sogar eher mit negativen Effekten. Für größere Menschenmengen bzw. wo Nahdistanz kaum zu vermeiden ist: ok. Das ist aber zumindest derzeit kaum irgendwo der Fall. Hat was von Fahrradhelm. Ist irgendwie schick und bringt nur im besonderen Einzelfall was. Der Mensch neigt in dieser Hinsicht anscheinend erst zur Behäbigikeit - "och nööööö" - und dann zur argumentativ nicht mehr erreichbaren Überreaktion ..
Ich denke auch, dass bestimmte Dinge unter bestimmten Bedingungen Sinn machen.
Wenn man infiziert ist und sich auf dichten Raum begibt (was ja gerade verboten ist).

Lt . dem Virologen Hendrik Streeck konnte z B noch keine Infektion über den Supermarkt nachgewiesen werden, sondern
die Ketten gingen eher über feucht fröhliche enge Versammlungen. Es spricht gegen Schmierinfektion
(abgesehen von in die Hand nießen und gleich was anpacken und der folgende packt gleich auch mit drauf)
und gegen Infektion auf Abstand durch die pure Luft.
Der einfache Mundschutz hilft auch nicht gegen Aerosole. Die Poren sind so grob, dass dies durchkommt.
Auch von innen nach außen zu den anderen, und dies komplett, wenn man keine professionellen Filtermasken trägt.

Markus Lanz vom 31. März 2020
https://www.youtube.com/watch?v=X3O_OSMsuN4

Bzgl. den Umständen - WO eine Maske tragen. An der frischen Luft macht es wenig Sinn. Die Luft ist viel besser
zur Verdünnung der Viren und diese Luft dann lieber pur arbeiten zu lassen.
In der U Bahn bei sehr viel Gedränge macht es Sinn. Supermarkt sehe ich noch nicht.

Andererseits kann man sagen, wenn es helfen KÖNNTE, dann besser als nichts, dann bringt es vielleicht 1- 2 % geringeres
Risiko.
Der Ressourcenknappheit kann man dann ja wirklich durch eigenes Basteln entgegenwirken.

Andere Leute dafür aber als Egoisten zu titulieren, weil die die angeblich einzig sinnvolle Lösung nicht begreifen,
finde ich zu starr und unverhältnismäßig. Ich denke, wenn sie eindeutig ist, werden wir irgendwann eindeutige
Maßnahmen erhalten. Im Moment erscheinen mir diese Maßnahmen eher als ein "wir machen lieber
mal ein bisschen mehr, schaden kanns ja nicht" und nicht als eindeutig belegt.

Menschen sind eben auch nicht so einfach gleichzuschalten, es geht idR nur mit Gewalt / Übermacht /
Strafandrohung ect.
Ich habe kein Bedürfnis nach Sicherheits-personal als Gesundheitspolizei,wobei ich in Supermärkten da
schon die ein oder anderen Stimmen vernommen hab.
Vielleicht ließe sich sonst auch was machen mit im Menschen implantierten Geräten, die Stromschläge verteilen,
sobald sich Menschen auf 1,50 m nähern. Ordnung und Kontrolle kriegen wir schon irgendwie hin.
Es wurde doch vom Ethikrat zum Ideenwettbewerb aufgerufen. *leichtes Abdriften ins ironische*

In unserer nicht autoritären Gesellschaft haben viele Menschen auch gerne erstmal einen rationalen
objektiven Grund, bevor etwas zu tun ist. Und nicht nur eine Theorie oder mehrere, da sich
die Theoretiker auch nicht einig sind, sondern eine EVIDENZ.

Für einen Grund muss es etwas Schützenswertes geben, das ist hier gegeben (die Intensivbetten und verfrühte Tode und
Krankheit), und man muss bei der Maßnahme oder deren Versäumnis eine echte Schuld, eine echte wirksame Erkenntnis haben,
und hier herrscht einfach noch keine Eindeutigkeit.

Sicherlich gibts auch die Ignoranten, die bestimmte Werte nicht wahrnehmen, oder die, die sagen
"keine Lust, seh ich nicht ein". Aber die werden dann schon an ihre Grenzen stoßen.
Wir haben er hier mit Menschlichkeiten zu tun und das auf verschiedenen Seiten, die einen die sich
zu wenig und andere die sich zu viel anpassen und andere, die eher abwägen und differenzieren,
und wieder andere die nur für sich die Maßnahme mit Blick aufs ganze verantwortlich umsetzen,
und andere, die für alle anderen mit entscheiden wollen, wie genau, streng ect es umzusetzen
ist.

Etikettierung von Menschen, die sich nicht an von - einigen- erkannte Regeln halten, halte ich für ein
Druckmittel und unverhältnismäßig. Also z B sagen "ihr seht es anders mit den Masken, ihr Egoisten,
ihr Kinder, ihr Unsolidarischen". So wird in absoluten Systemen das gehandhabt. Mit sozialem
Druck und Abwertungen / Brandmarkungen hin auf die absolute Wahrheit.

Ich finde die bisherigen Maßnahmen bisher ganz passend, finde das mit den Masken wie gesagt eher in Einzelfällen
passend, würde aber, wenn es verordnet würde anpassen, nur an der ein oder anderen Stelle denken, was für
undifferenzierte Denkweisen dahinterstecken :sadman:
Ich bin sogar so solidarisch, es durchzuführen, obwohl ich meistens denke "die spinnen die Römer".

Wenn das mit den Maßnahmen auf Verdacht auch in anderen Situationen und Anlässen ohne echte Erkenntnis öfters passiert,
nicht genau wissen, sondern machen, weil es ja etwas bringen könnte, könnte das dann auch zu absurden Aufforderungen führen,
ähnlich wie Hoppala das auch schon genannt hat (Ganzköperfahrradausrüstung beim Radfahren, weil es vielleicht 5 % schwer
Verunfallte gibt und 0,5 % Todesfälle)
und irgendwann haben wir dann einen Schildbürgerzustand mit ner Menge Einschränkungen.

Dafür ist mir so ein freiheitlicher Rechtsstaat doch sehr viel wert und ich toleriere es jetzt nur im Ausnahmezustand,
was gerade ist, aber die Nicht-Logik sollte auch eine gewisse Begrenzung haben.
Zuletzt geändert von kreisel am 10 Apr 2020 08:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Einsamer Igel
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Zum Thema Handschuhe:
Dass jetzt vermehrt Einmalhandschuhe getragen werden, nicht erst beim Greifen des obligatorischen Einkaufswagens, sondern auch beim Spaziergang, das sehe (und höre ich von Bekannten aus anderen Bundesländern) jetzt auch. Aber mich verlockt es nicht, denen das gleichzutun. Erstens fängt man ruckzuck an zu schwitzen unter den Dingern und wer empfindliche Haut hat, trägt solche Teile ohnehin nur so lange wie unbedingt nötig. Und zweitens ist es doch klar, dass das die reinsten Keimschleudern sind. Damit packt man alles an, weil man meint, man ist mit Handschuhen davor geschützt. Da hängt am Ende des Tages also viel mehr Mist dran als an meinen Händen, denn da überlege ich mir sehr genau, was ich anfasse und wasche sie mir zwischendurch immer wieder. Die Leute griffeln mit diesen verseuchten Handschuhen alles an: Ihr Handy, die Einkäufe, den Griff vom Kinderwagen, die Schlüssel, ihre Brille/Haare, Portemonnaie... werden all diese Objekte hernach desinfiziert? Vermutlich nicht.

Zum Thema Masken:
Ich frage mich, wie ansteckend dieses Virus tatsächlich ist, z.B. auch für die Risikogruppe mit angeschlagenem Immunsystem.
Nun kursiert der Ratschlag, man solle generell draußen Masken tragen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... schliessen
Es wäre nicht nur via Tröpfchen infektiös, sondern generell über die Luft. Darf ich dann noch lüften? Mache ich die Fenster zu, wenn draußen jemand hustend vorbei geht?

Und generell:
Dieses Coronavirus wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen, das ist nicht so schnell eingefangen. Aktuell geht man davon aus, dass Genesene nur für 6-18 Monate immun sind. Und sie können (so es denn kein Messfehler ist) das Virus auch danach noch weitertragen. Wie es bei der Influenza und bei Erkältungsviren und sonstigen Viren generell möglich ist: Jemand hat es überwunden oder ist gar nicht erst dran erkrankt, transportiert es aber weiter zu anderen Menschen, die dann dran erkranken. Also die Infektionskette stoppen ist nicht so einfach wie man hofft. Dazu kommt, dass man jetzt noch gar nicht absehen kann, wie die gesundheitlichen Folgen davon aussehen. Wenn schon vergleichsweise harmlose Viren über eine kurze und vielfach nicht mal bemerkte Infektion hinaus lebenslange, dann schwere Folgen haben können, warum sollte das bei diesem Virus hier nicht der Fall sein? Eine Infektion mit Reoviren löst ggf. Husten oder Durchfall oder auch nix bemerktes aus. Aber die Folge kann z.B. sein, dass man den Rest seines Lebens Zöliakie hat (aktuelle Forschungsergebnisse weisen darauf hin). Diätisch gut behandelbar, wenn man es weiß. Wenn man es nicht weiß, stirbt man an Darmkrebs. Man sagt immer, der Anstieg von Krebserkrankungen in unserer Zeit kommt ggf. von Umweltgiften, Strahlung, falscher Ernährung etc. Aber es können auch "harmlose" Viren sein. Bei der Europäischen Schlafkrankheit vermutete man wiederholt als Auslöser ein Virus. Früher hieß es bei Autoimmunerkrankungen immer, man könne nicht genau sagen, was sie auslöst. Inzwischen werden viele davon auf zurückliegende Virusinfektionen (z.B. EBV) zurückgeführt. Es ist spannend, was Viren in uns auslösen, wie sie Programmierungen einfach ändern. Damit können sie sogar nützlich für uns sein. Man hat angefangen, sie zu schanghaien, sie für medizinische Zwecke einzusetzen (Gentherapie), wo man bei sonst unheilbaren genetischen Störungen nicht weiterkommt.
Es gibt viele schwere Krankheitsverläufe, letztendlich ohne Genesung, ausgelöst durch Viren. Warum vermuten wir eigentlich, dass SARS-CoV-2 folgenlos überwunden ist, nur weil es jemand überlebt hat und danach scheinbar wieder gesund ist? Die Folgen auf die Wirtschaft aktuell könnten in keinem Verhältnis stehen zu dem, was uns noch erwartet.
Zuletzt geändert von Einsamer Igel am 10 Apr 2020 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
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desigual
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von desigual »

@kreisel: Vielen Dank für deine Ausführungen! Du hast mir aus der Seele gesprochen. Insbesondere die Gedanken dazu, dass man gerne die (belegte) Sinnhaftigkeit der Maßnahmen. :klassiker:
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Mannanna
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Mannanna »

Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:13 Dass jetzt vermehrt Einmalhandschuhe getragen werden, nicht erst beim Greifen des obligatorischen Einkaufswagens, sondern auch beim Spaziergang, das sehe (und höre ich von Bekannten aus anderen Bundesländern) jetzt auch. Aber mich verlockt es nicht, denen das gleichzutun. Erstens fängt man ruckzuck an zu schwitzen unter den Dingern und wer empfindliche Haut hat, trägt solche Teile ohnehin nur so lange wie unbedingt nötig. Und zweitens ist es doch klar, dass das die reinsten Keimschleudern sind. Damit packt man alles an, weil man meint, man ist mit Handschuhen davor geschützt. Da hängt am Ende des Tages also viel mehr Mist dran als an meinen Händen, denn da überlege ich mir sehr genau, was ich anfasse und wasche sie mir zwischendurch immer wieder. Die Leute griffeln mit diesen verseuchten Handschuhen alles an: Ihr Handy, die Einkäufe, den Griff vom Kinderwagen, die Schlüssel, ihre Brille/Haare, Portemonnaie... werden all diese Objekte hernach desinfiziert? Vermutlich nicht.

Ich frage mich, wie ansteckend dieses Virus tatsächlich ist, z.B. auch für die Risikogruppe mit angeschlagenem Immunsystem.

Nun kursiert der Ratschlag, man solle generell draußen Masken tragen:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... schliessen

Es wäre nicht nur via Tröpfchen infektiös, sondern generell über die Luft. Darf ich dann noch lüften? Mache ich die Fenster zu, wenn draußen jemand hustend vorbei geht?
Es ist eben gerade so, daß sich absolut jede Zeitung, jeder Sender, (fast) das gesamte Internet auf das Virus stürzen. Und jeder zieht irgendeinen Fachmann, irgendeinen Experten, irgendeinen Professor hervor, der ihm die passenden Argumente liefert, um seine Weltsicht zu untermauern (Was allerdings nicht nur für Corona gilt, sondern für alles). Und natürlich sehen Hersteller und Händler nicht ein, weshalb sie nur mit Masken ein Geschäft machen sollten und z.B. Handschuhe nicht auch ein ordentliches Stück vom großen Kuchen einbringen können. ;)
Ob's dem Einzelnen was hilft, ist da eher untergeordnet. Und Klarheit wird und kann es niemals geben. Es hat halt jeder seinen eigenen Experten... ist deine Entscheidung, wem du am liebsten glauben möchtest.
Unterm Strich bleibt nur: Mach, was du für richtig hälst. 100% Sicherheit gibt es eh nie und ein Restrisiko bleibt immer,(daß man zu den derzeit 82 Millionen Leuten in Deutschland ohne Infektion gehört ;) )
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Mannanna hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:45 Es ist eben gerade so, daß sich absolut jede Zeitung, jeder Sender, (fast) das gesamte Internet auf das Virus stürzen. Und jeder zieht irgendeinen Fachmann, irgendeinen Experten, irgendeinen Professor hervor, der ihm die passenden Argumente liefert, um seine Weltsicht zu untermauern (Was allerdings nicht nur für Corona gilt, sondern für alles). Und natürlich sehen Hersteller und Händler nicht ein, weshalb sie nur mit Masken ein Geschäft machen sollten und z.B. Handschuhe nicht auch ein ordentliches Stück vom großen Kuchen einbringen können. ;)
Ob's dem Einzelnen was hilft, ist da eher untergeordnet. Und Klarheit wird und kann es niemals geben. Es hat halt jeder seinen eigenen Experten... ist deine Entscheidung, wem du am liebsten glauben möchtest.
Unterm Strich bleibt nur: Mach, was du für richtig hälst. 100% Sicherheit gibt es eh nie und ein Restrisiko bleibt immer,(daß man zu den derzeit 82 Millionen Leuten in Deutschland ohne Infektion gehört ;) )
Deutschland scheint derzeit noch ganz gut wegzukommen. Obwohl auch hier die Dunkelziffer recht hoch sein dürfte. Aber das RKI versucht ja wohl schon, die tatsächlichen Zahlen mit kostengünstigen und leicht zur Verfügung stehenden Methoden weiter zu erforschen (Corona-Datenspende-App).

Wenn man sich anschaut, was in anderen Ländern an öffentlichkeitswirksamen Quatschmaßnahmen betrieben wird, nur um die Bevölkerung zu besänftigen... großflächig versprühtes Desinfektionsmittel... das macht real keinen Sinn für die Viruseindämmung. Man sollte lieber Objekte regelmäßig desinfizieren, alles was die Leute im Laufe des Tages im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz regelmäßig anfassen.

Ich war wohl etwas langsam beim bearbeiten meines Beitrags weiter oben.
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Esperanza
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Ich finde Deutschland kommt sehr gut weg bis jetzt. Für mich ist die Dunkelziffer gar nicht so wichtig, sondern die Sterberaten und die Kapazitäten der Beatmungsplätze. So lange da noch Ressourcen da sind und jeder behandelt werden kann, finde ich das sehr beruhigend.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:02 Ich finde Deutschland kommt sehr gut weg bis jetzt. Für mich ist die Dunkelziffer gar nicht so wichtig, sondern die Sterberaten und die Kapazitäten der Beatmungsplätze. So lange da noch Ressourcen da sind und jeder behandelt werden kann, finde ich das sehr beruhigend.
Die Sterberaten sind aber nicht entkoppelt von der Dunkelziffer. Insofern macht es absolut Sinn, sich diese Dunkelziffer vorzuknöpfen. Das was jetzt an Ressourcen da zu sein scheint, kann sich ruckzuck ändern. Beruhigend finde ich bei diesem Thema eigentlich gar nichts. Bisher kann man aber tatsächlich (mal wieder) sehr froh sein, in DE zu leben. Sicher gibt es einzelne Länder, die es noch besser gemacht haben, aber leider Gottes auch viele große Länder, ganze Kontinente, auf die eine Riesenkatastrophe zukommen wird. Amerika (USA) zeigt ja grad sehr eindrucksvoll, dass sie das "Drittweltland" in sich tragen. Und dann ist da noch Afrika.
Zuletzt geändert von Einsamer Igel am 10 Apr 2020 09:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:02 Ich finde Deutschland kommt sehr gut weg bis jetzt. Für mich ist die Dunkelziffer gar nicht so wichtig, sondern die Sterberaten und die Kapazitäten der Beatmungsplätze. So lange da noch Ressourcen da sind und jeder behandelt werden kann, finde ich das sehr beruhigend.
Bis auf die Sterberaten (siehe EinsamerIgel) geht es mir genauso! :daumen:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:10
Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:02 Ich finde Deutschland kommt sehr gut weg bis jetzt. Für mich ist die Dunkelziffer gar nicht so wichtig, sondern die Sterberaten und die Kapazitäten der Beatmungsplätze. So lange da noch Ressourcen da sind und jeder behandelt werden kann, finde ich das sehr beruhigend.
Die Sterberaten sind aber nicht entkoppelt von der Dunkelziffer. Insofern macht es absolut Sinn, sich diese Dunkelziffer vorzuknöpfen. Das was jetzt an Ressourcen da zu sein scheint, kann sich ruckzuck ändern. Beruhigend finde ich bei diesem Thema eigentlich gar nichts. Bisher kann man aber tatsächlich (mal wieder) sehr froh sein, in DE zu leben. Sicher gibt es einzelne Länder, die es noch besser gemacht haben, aber leider Gottes auch viele große Länder, ganze Kontinente, auf die eine Riesenkatastrophe zukommen wird. Amerika (USA) zeigt ja grad sehr eindrucksvoll, dass sie das "Drittweltland" in sich tragen. Und dann ist da noch Afrika.
Stimmt. Aber die Dunkelziffer der symptomlosen Infizierten ändert ja nichts an der Zahl der Todesfälle. Die wird ja ziemlich sicher erfasst. Mittlerweile wird bei mir in der Region jeder der in die Klinik geht auf Covid getestet.
Ich meine nur dass mir bei der Zahl der Infizierten nicht so wichtig ist, ob die stimmt. Vermutlich ist es sogar für die Durchseuchung besser wenn mehr Leute symptomlos infiziert sind. Dann wäre Deutschland schneller damit durch.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Mannanna »

Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:25
Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:10
Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:02 Ich finde Deutschland kommt sehr gut weg bis jetzt. Für mich ist die Dunkelziffer gar nicht so wichtig, sondern die Sterberaten und die Kapazitäten der Beatmungsplätze. So lange da noch Ressourcen da sind und jeder behandelt werden kann, finde ich das sehr beruhigend.
Die Sterberaten sind aber nicht entkoppelt von der Dunkelziffer. Insofern macht es absolut Sinn, sich diese Dunkelziffer vorzuknöpfen. Das was jetzt an Ressourcen da zu sein scheint, kann sich ruckzuck ändern. Beruhigend finde ich bei diesem Thema eigentlich gar nichts. Bisher kann man aber tatsächlich (mal wieder) sehr froh sein, in DE zu leben. Sicher gibt es einzelne Länder, die es noch besser gemacht haben, aber leider Gottes auch viele große Länder, ganze Kontinente, auf die eine Riesenkatastrophe zukommen wird. Amerika (USA) zeigt ja grad sehr eindrucksvoll, dass sie das "Drittweltland" in sich tragen. Und dann ist da noch Afrika.
Stimmt. Aber die Dunkelziffer der symptomlosen Infizierten ändert ja nichts an der Sterberate. Die wird ja ziemlich sicher erfasst. Mittlerweile wird bei mir in der Region jeder der in die Klinik geht auf Covid getestet.
Ich meine nur dass mir bei der Zahl der Infizierten nicht so wichtig ist, ob die stimmt. Vermutlich ist es sogar für die Durchseuchung besser wenn mehr Leute symptomlos infiziert sind. Dann wäre Deutschland schneller damit durch.
Es heißt ja, daß man für eine "Durchseuchung" mindestens 60% Infizierte braucht. Also ca. 50 Millionen bei uns. Nach nun etwa 2 Monaten haben wir fast 120000 Fälle. Bis 50 Millionen bleiben also nur noch etwa 69,5 Jahre Stubenarrest bis zur Durchseuchung.... Und dann kann man die derzeitigen Maßnahmen lockern....
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Antonia »

desigual hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:41 @kreisel: Vielen Dank für deine Ausführungen! Du hast mir aus der Seele gesprochen. Insbesondere die Gedanken dazu, dass man gerne die (belegte) Sinnhaftigkeit der Maßnahmen. :klassiker:
Mir auch! Vielen Dank, Kreisel!
Zwei Gefangene sahen durch's Gitter in die Ferne,
der eine sah nur Schmutz, der andere die Sterne.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Mannanna hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:33
Es heißt ja, daß man für eine "Durchseuchung" mindestens 60% Infizierte braucht. Also ca. 50 Millionen bei uns. Nach nun etwa 2 Monaten haben wir fast 120000 Fälle. Bis 50 Millionen bleiben also nur noch etwa 69,5 Jahre Stubenarrest bis zur Durchseuchung.... Und dann kann man die derzeitigen Maßnahmen lockern....
Ich hoffe auf den Impfstoff...dann schaffen wir es locker bis zur Rente.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Mannanna hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:33 Es heißt ja, daß man für eine "Durchseuchung" mindestens 60% Infizierte braucht. Also ca. 50 Millionen bei uns. Nach nun etwa 2 Monaten haben wir fast 120000 Fälle. Bis 50 Millionen bleiben also nur noch etwa 69,5 Jahre Stubenarrest bis zur Durchseuchung.... Und dann kann man die derzeitigen Maßnahmen lockern....
Ja, das war ja der Hauptkritikpunkt am zuerst inflationär verwendeten "Flatten the curve" mit den schönen Diagrammen ohne Achsenbeschriftungen, die wirkten, als würde es sich mit den Maßnahmen halt um eine temporäre Maßnahme von wenigen Wochen oder Monaten handeln und dann wäre es vorbei. Selbst im "best case", wenn die Dunkelziffer wie von Göttingern Forschern bei ~500.000 Infizieten läge UND man genau eingestellt bekäme, dass man exakt soviel Intensivpatienten wie Betten (aktuell war die Auslastung unter 25%) hätte, würde dieser Ansatz wohl 8-10 Jahre dauern.
Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:53 Ich hoffe auf den Impfstoff...dann schaffen wir es locker bis zur Rente.
Mindestens 18 Monate sind es bis dahin halt (inkl. bereits stark verkürzten Zulassungsverfahren). Auch das ist eine sehr lange Zeit. Und es ist trotz unserer aller Hoffnung nicht sicher, dass es diesen Impfstoff geben wird.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von kreisel »

An die Durchseuchung von 15% glaub ich allerdings auch nicht. Hat die Studie um Prof. Streeck
das echt schon so gefolgert und gesagt?
Dass das für Heinsberg ggf. gilt, als Epizentrum, das könnte ich mir noch vorstellen.

Ich gehe, besonders hier in meiner Region, von unter 1 % aus an Durchseuchung.
Ich denke, wir (hier auf dem Land ohne Epizentrum in der Nähe) haben da bisher Trockenübungen gemacht und
sind dem "Feind" noch kaum begegnet.

Ich denke deswegen nicht, dass es jetzt schon um das Ende eines Lockdowns gehen sollte,
also Eindämmung und sinnvolle (fett) Maßnahmen sind weiterhin wichtig in meinen Augen.
Nur halt alles nach Maß und nicht in Überreaktion.

@desigual,@Antonia das freut mich :)

@Einsamer Igel
Wegen der Luft noch: Also ich persönlich denke, Luft ist total wichtig, frische Luft.
Und Bakterien und Viren leben wohl nicht so gerne an frischer Luft, bzw Viren leben ja eh nicht
und verlieren umso schneller ihre Wirksamkeit.

Und wer weiß, was der Wohnungs-stick ohne Luft dann alles so heranbrütet.
Ich erinnere mich an die entsetzten Aussagen Kachelmanns, als man bei Hitzewelle die Omas in
die Häuser sperren mochte und das Fenster lieber zulassen dabei.

Mittlerweile sehe ich das mit dem Lüften auch als wichtig an, früher hatte ich mich weniger
mit dem biologischen Aspekt beschäftigt und dachte bloß daran, mit allen Mitteln die heiße
Temperatur raus zu lassen. So bringt die eine Maßnahme (Hitze raus) manchmal noch ganz
andere Übel mit (Bruttätte für Bakterien, die verdichtet aufgenommen werden).

Aber klar solltest du das selber wissen. Wenn du da ein Risiko siehst, solltest du für dich da
Maßnahmen ergreifen. Ich bin nicht so der Verfechter für "ist so" - sondern wie ich es
selbst gerade für mich beurteile, und was ich daran markanter finde.
Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:13Dieses Coronavirus wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen, das ist nicht so schnell eingefangen. Aktuell geht man davon aus, dass Genesene nur für 6-18 Monate immun sind. Und sie können (so es denn kein Messfehler ist) das Virus auch danach noch weitertragen.
Das sind aber auch erstmal nur Befürchtungen, und das kann man ja erst in 6-18 Monaten wissen, ob die Leute noch immun sind,
oder ob sich der Virus wieder gewandelt hat und es neue Antikörper braucht.

Beim Weitertragen eines Virus als infektiöser Mensch rechnet man wohl wie bei anderen Grippeviren auch mit ca 14 Tagen,
darum dauert eine Quarantäne 14 Tage. Oder nach Grippeinfektion wird man vom Arzt nach 14 Tagen wieder zur Arbeit geschickt.
Mist wäre halt, wenn man immer wieder infiziert wird. Das ist bei bisherigen Versuchen an Tieren noch nicht
nachgewiesen. (bisher- noch nicht; wenn sich das ändert, werde ich mein Bild da auch anpassen).
Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:13Früher hieß es bei Autoimmunerkrankungen immer, man könne nicht genau sagen, was sie auslöst. Inzwischen werden viele davon auf zurückliegende Virusinfektionen (z.B. EBV) zurückgeführt.
Das ist soweit ich weiß, immer noch so, dass es keine eindeutige
Kausa gibt. Vielleicht auch keine einzige, sondern mehrere.
Vielleicht spielen auch erbliche Faktoren ein, welche eigene DNA mit der RNA auf gewisse Art interagiert.
Und so kann man halt in die eine oder in die andere Richtung spekulieren.
So ist ja auch jeder Mensch dann anders, worauf er achtet und sein Bild sich bildet.
Einsamer Igel hat geschrieben: 10 Apr 2020 08:13Es gibt viele schwere Krankheitsverläufe, letztendlich ohne Genesung, ausgelöst durch Viren. Warum vermuten wir eigentlich, dass SARS-CoV-2 folgenlos überwunden ist, nur weil es jemand überlebt hat und danach scheinbar wieder gesund ist?
Das wissen wir tatsächlich nicht. Also nicht nur, welche Lungeneinschränkungen folgen, sollte man zu den Schwerstfällen
gehören, sondern ob das Virus ggf. noch andere Dinge verändert und es Folgen gibt.
Das finde ich auch bedenklich. Also leichthin sagen, infiziert euch doch einfach mal alle, das würde ich auch nicht.
Darum halte ich nichts von dem Weg Herdenimmunität aufgrund von Infektion aller.

Trotzdem ist für mich Besonnenheit wichtig, statt zuvieler negativer Projektionen und übereilter Maßnahmen.
Vorsicht ja. Handeln nach bestem Wissen ja.
Absolute Kontrolle mit egal welchen Maßnahmen - nein.

Das Leben ist riskant. Irgendein Mist wird uns schaden. Wenn nicht die drei Feinde, die man im Auge hat,
dann vielleicht zwei von hinterrücks, die wir nicht kannten oder die sich neu entwickelt haben.

Schlechte Atemluft in Großstädten können wir kaum vermeiden. Nahrung (Antibiotika in Tieren,
genmanipuliertes Gemüse) können wir nur mit größeren Anstrengungen vermeiden, und auch nur einige, denn auf ALLE wäre
so ein Bio Lebenswandel bisher nicht umzusetzen.

Ich bin sicher, wenn wir Luft und Nahrung im Griff haben, finden wir andere schädliche Sachen.
Oder wir haben uns zu sehr zurückgezogen, sodass das Immunsystem beim kleinsten unguten Eindringling total überreagiert.
Mit dem Fokus auf alle negativen KÖNNTE, die man schon als "WIRD SO SEIN" projiziert, kann man ja auch eine richtige
Zwang- und Angststörung entwickeln. Gesünder macht einen das aber körperlich auch nicht, eher noch
ängstlicher, verkrampfter, man vermeidet Sonne und Luft und schadet seinem Immunsystem noch mehr, z.B.

Ich denke, ich lebe jetzt einfach so vorsichtig wie möglich, aber mache mich nicht die ganze Zeit verrückt.
Das Thema hat tatsächlich schon mehrere Panik - und Depriwellen in mir produziert, aber im Moment sehe
ich nicht, wie mir das weiterhilft außer da letzte bisschen Leben einem noch zu vergällen.
Zuletzt geändert von kreisel am 10 Apr 2020 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

Mannanna hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:33
Esperanza hat geschrieben: 10 Apr 2020 09:25 Stimmt. Aber die Dunkelziffer der symptomlosen Infizierten ändert ja nichts an der Sterberate. Die wird ja ziemlich sicher erfasst. Mittlerweile wird bei mir in der Region jeder der in die Klinik geht auf Covid getestet.
Ich meine nur dass mir bei der Zahl der Infizierten nicht so wichtig ist, ob die stimmt. Vermutlich ist es sogar für die Durchseuchung besser wenn mehr Leute symptomlos infiziert sind. Dann wäre Deutschland schneller damit durch.
Es heißt ja, daß man für eine "Durchseuchung" mindestens 60% Infizierte braucht. Also ca. 50 Millionen bei uns. Nach nun etwa 2 Monaten haben wir fast 120000 Fälle. Bis 50 Millionen bleiben also nur noch etwa 69,5 Jahre Stubenarrest bis zur Durchseuchung.... Und dann kann man die derzeitigen Maßnahmen lockern....
Endlich rechnet mal jemand nach. :daumen:

Also symptomlos war ich jetzt die letzten Wochen sicher nicht. Aber bei uns wurde man deswegen noch nicht getestet. Wer nur leicht krank ist, soll ja zu Hause bleiben, möglichst auch nicht zum Arzt gehen. Also keine Chance, zu erfahren, ob man Covid-19 hat oder was anderes.
Esperanza: Die Regierung braucht möglichst exakte Zahlen, um die weiteren Maßnahmen (Lockerung der Kontaktsperre) zu entscheiden.
Ich kann verstehen, dass man sich die Situation möglichst positiv zurecht denken möchte, alles andere ist auch einfach schwer auszuhalten.
Ich kann jedem nur das Video von mailab empfehlen. Damit hab sogar ich es kapiert. ;)
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Einsamer Igel »

kreisel hat geschrieben: 10 Apr 2020 10:23 Ich denke, ich lebe jetzt einfach so vorsichtig wie möglich, aber mache mich nicht die ganze Zeit verrückt.
Das Thema hat tatsächlich schon mehrere Panik - und Depriwellen in mir produziert, aber im Moment sehe
ich nicht, wie mir das weiterhilft außer da letzte bisschen Leben einem noch zu vergällen.
Da hast du recht. Ich habe für mich auch schon Maßnahmen ergriffen, um mich psychisch zu entlasten. Ich meide nach Möglichkeit die Corona-Berichterstattung. Maximal 1x am Tag schaue ich mir für 5 Minuten was dazu an, das sind dann meist auch nur 1-2 Artikel zum Thema (random Videos zum Thema schaue ich nicht). Nachrichten im Radio meide ich ziemlich konsequent und ein TV-Gerät habe ich nicht. Stattdessen habe ich grad Zeit und zunehmend auch wieder Energie, einige Projekte in Angriff zu nehmen. Sachen reparieren, Osterdeko basteln, aufräumen. Rausgehen kann ich jetzt auch wieder regelmäßiger, wobei mir die Birkenpollen derzeit echt den Rest geben, wenn ich nicht aufpasse. Schönes Wetter ist halt auch nicht für jeden schön.
Zuletzt geändert von Einsamer Igel am 10 Apr 2020 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Ah, so langsam scheint die Erkenntnis auch anderswo durchzusickern: https://www.telegraph.co.uk/global-heal ... entilators
"British and American intensive care doctors at the front line of the coronavirus crisis are starting to question the aggressive use of ventilators for the treatment of patients.
In many cases they say the machines, which are highly invasive and require the patient to be rendered unconscious, are being used too early and may cause more harm than good. Instead they are finding that less invasive forms of oxygen treatment through face masks or nasal cannulas work better for patients, even those with very low blood oxygen readings. [...]"

In Deutschland wurde von Pneumologen bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass noninbasive Maßnahmen das Mittel der Wahl sein sollten und die invasiven nur bei Bedarf.