Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

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Ab welchem Alter wird es schwierig, eine Partnerin / einen Partner für zu finden?

nach der Pubertät
15
5%
ab 25 Jahren
42
13%
ab 35 Jahren
96
30%
ab 45 Jahren
31
10%
ab 55 Jahren
8
3%
ab 65 Jahren
4
1%
niemals
123
39%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 319

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Finnlandfreundin
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Einzelgänger hat geschrieben: 19 Sep 2023 12:07
Nachtigall94 hat geschrieben: 19 Sep 2023 10:35 Wenigstens geben es die Männer hier zu, dass sie erst einmal nur Sex haben wollen und das am besten mit Frauen, die 15 oder 20 Jahre jünger sind. Dann muss ich wenigstens nicht meine Zeit damit verschwenden, hier auf Partnersuche zu gehen. :?
Kommt immer etwas darauf an. Ja, ich möchte Sex haben, aber nur wirklich mit meiner Partnerin. Mein Traum wäre, dass meine erste auch gleichzeitig meine letzte ist. Ich möchte da gar nicht mit anderen Frauen herumprobieren ABER ich möchte mit dieser Frau dann erst mal viel Sex haben und viele Dinge probieren (bevor ich eventuell an Kinder denke). Ist das auch schlimm?

Und 15-20 Jahre jünger ist in meinem Alter, ähh naja :mrgreen:
Solange es im legalen Bereich ist, ist nichts schlimm. Entscheidend ist aber, was beide wollen. Möchte jemand eine Familie gründen und hat das Gefühl, den passenden Partner gefunden zu haben, liegen die meisten zwischen 25 und 35 Jahren. Die Phase des Ausprobierens ist in der Regel dann schon vorbei (wenn man diese Phase überhaupt hatte).
Auch wie viel Sex jemand haben möchte, ist komplett unterschiedlich. Hat aber auch nichts damit zu tun, wie viel Erfahrung jemand schon hat oder wie viele Beziehungen oder ob man älter oder jünger ist.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

IronMan hat geschrieben: 26 Sep 2023 15:37 Ich wüsste gerne ab welchem Alter der Zug abgefahren ist.

Wenn ich mit meinen 40 eine Chance auf ne Beziehung hätte, wäre ich überhaupt in der Lage dazu? Ich meine mir fehlen ca. 25 Jahre Erfahrung der Normalos.

Ich wäre wie ein Fahranfänger auf einer voll befahrenen Autobahn mit komplexen unübersichtlichen, schwehr einsehbaren Abzweigungen. Dazu bin ich verammt kurzsichtig.

Das ich da ohne Crash durchkomme und unter solchen bedingungen das Fahren lerne würde an ein Wunder grenzen :gruebel:
Ja, wenn du es schaffst, in eine Beziehung zu kommen, hast du gute Chancen, diese auch führen zu können. Klar kann man hier und da einen Fehler machen, aber das machen auch Normalos, denn jede Beziehung ist anders, weil jeder Mensch anders ist.
Aber erstmal in eine Beziehung zu kommen, ist um einiges schwerer. So jedenfalls meine Erfahrung.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Sep 2023 18:12
Nachtigall94 hat geschrieben: 19 Sep 2023 10:35 Wenigstens geben es die Männer hier zu, dass sie erst einmal nur Sex haben wollen und das am besten mit Frauen, die 15 oder 20 Jahre jünger sind. Dann muss ich wenigstens nicht meine Zeit damit verschwenden, hier auf Partnersuche zu gehen. :?
Das solltest du aber nicht verallgemeinern! :dont: Klar gibt es hier Männer die nur Sex wollen. Das wird aber nicht nur hier unter uns ABs so sein, sondern solche Männer wirst du wohl überall finden.
Aber wie gesagt, dass solltest du nicht verallgemeinern. Ich zum Beispiel wünsche mir auch endlich mal "richtigen" Sex zu haben. Keine Frage! Und ja, ich hätte auch nichts dagegen, wenn es sich um eine, sagen wir Frau von Mitte 20 handeln würde. Aber in erster Linie suche ich kein Sexabenteuer, sondern eine Beziehung. Ich bin davon überzeugt, dass ich nicht der einzige Mann in diesem Forum bin, der sich zwar nach Sex sehnt, dem es aber in erster Linie um eine Beziehung geht.
Kenne mehrere Männer (AB´s und Normalos), die eine Beziehung suchen und nicht nur Sex. Aber klar, es gibt auch Männer, die nur Sex suchen. Genauso gibt es auch Frauen, die nur Sex suchen.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

vacationflyer hat geschrieben: 29 Sep 2023 19:38
so ist es bei mir auch. natürlich wünscht man sich am Ende so was wie eine Beziehung, aber eben nicht gleich von Anfang an. Wenn man das alles schon hinter sich hatte als Normalo sieht das natürlich anders aus.
Ich kenne manche in meinem Alter die hatten ca. 50-60 Frauen, einige sogar mehr :D , haben alles ausprobiert und sehnen sich nun nach etwas Festem. Da ist logisch dass man mit der Erfahrung nicht unbedingt gleich Sex sucht.

Aber als AB, möchte man das halt erstmal alles erleben. Ist halt schwierig für einen Normalo sich da reinzudenken.
Für die allermeisten gibt es das nach wie vor nicht, also AB sein. Jeder hatte schon mal was, jeder hatte seinen 1. Kuss und seine 1. Liebe und jeder hatte schon mal irgendwann Sex in einem bestimmten Alter. Single und mal allein ok, aber nicht völlig unerfahren auf dem Stand eines Teenager. Das gibt es nicht!
Klar kann jemand grundsätzlich eher was Lockeres suchen, aber wenn Beziehung für einen in Frage kommt und man jemanden Passenden gefunden hat, dann ist es doch egal, ob es von Anfang an ist oder nicht.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Ananas hat geschrieben: 30 Sep 2023 12:31 Echte-ABs --> Zug ist abgefahren. Unabhängig vom Alter.

Unechte-ABs --> Sex und Beziehung zu jeder Zeit möglich, sofern Bereitschaft vorhanden, es zu wollen.
Dem muss ich widersprechen. Vorallem braucht es nicht nur Bereitschaft, etwas zu wollen. Etwas allein zu wollen, führt noch nicht zum Erfolg.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Seb-X »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 23 Okt 2023 21:56
Ananas hat geschrieben: 30 Sep 2023 12:31 Echte-ABs --> Zug ist abgefahren. Unabhängig vom Alter.

Unechte-ABs --> Sex und Beziehung zu jeder Zeit möglich, sofern Bereitschaft vorhanden, es zu wollen.
Dem muss ich widersprechen. Vorallem braucht es nicht nur Bereitschaft, etwas zu wollen. Etwas allein zu wollen, führt noch nicht zum Erfolg.
Das ist zu unkonkret.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 29 Okt 2023 18:45
Finnlandfreundin hat geschrieben: 23 Okt 2023 21:56
Ananas hat geschrieben: 30 Sep 2023 12:31 Echte-ABs --> Zug ist abgefahren. Unabhängig vom Alter.

Unechte-ABs --> Sex und Beziehung zu jeder Zeit möglich, sofern Bereitschaft vorhanden, es zu wollen.
Dem muss ich widersprechen. Vorallem braucht es nicht nur Bereitschaft, etwas zu wollen. Etwas allein zu wollen, führt noch nicht zum Erfolg.
Das ist zu unkonkret.
Im Großen und Ganzen kannst du das auf alles beziehen, auch jenseits von Sex und Beziehung. Aber bleiben wir mal beim Thema Sex und Beziehung. Die Mehrheit der AB's, die ich kennengelernt habe oder mit denen ich mich ausgetauscht habe, wollten über mehrere Jahre beides und sie waren auch bereit, an ihrem Problem (manche konnten jahrelang nicht mit dem anderen Geschlecht reden, andere fiel das ganz leicht, aber Interesse an mehr konnten sie nicht zeigen ...) zu arbeiten. Manche kamen ein Stück weiter, andere hatten ständig Rückschläge. Sex und Beziehung war dennoch oft weit weg. Manche haben es irgendwann geschafft, andere drehen sich immernoch im Kreis.
Bereitschaft, etwas am Jetzt zu ändern, Bereitschaft, an seinen Defiziten zu arbeiten, Bereitschaft, nicht aufzugeben, auch wenn es noch so aussichtslos aussieht ... das ist schon wichtig, denn ohne sie geht es nicht, aber sie alleine reicht eben auch nicht, dass Sex und Beziehung jederzeit möglich ist.

So wie du den echten AB beschreibst, hat er schon aufgegeben und überhaupt keine Bereitschaft mehr, an sich zu arbeiten. Damit hat er einen Entschluss für sich gefasst und ist damit eigentlich kein AB mehr, weil er es nicht unfreiwillig ist.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Levyn »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Nov 2023 00:03 So wie du den echten AB beschreibst, hat er schon aufgegeben und überhaupt keine Bereitschaft mehr, an sich zu arbeiten. Damit hat er einen Entschluss für sich gefasst und ist damit eigentlich kein AB mehr, weil er es nicht unfreiwillig ist.
Es gibt auch Leute, die athletisch aussehen wollen und Leute, die athletisch aussehen :mrgreen:
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Nov 2023 00:03

So wie du den echten AB beschreibst, hat er schon aufgegeben und überhaupt keine Bereitschaft mehr, an sich zu arbeiten. Damit hat er einen Entschluss für sich gefasst und ist damit eigentlich kein AB mehr, weil er es nicht unfreiwillig ist.
Diese AB-Foren-Säuberungsversuche seitens der Sexpert*innen hier, beobachte ich schon seit Jahren.

AB ist man dadurch, dass man keine Beziehung zu gegengeschlechtlichen Partnern hat und trotz aller Bemühungen nicht hinbekommt und nicht weil man sich freiwillig den Vorurteilen und angeblich guten Ratschlägen der Sexpert*innen hier unterwirft.

Sie sind auch nicht mehr bereit an völlig unkonkreten (angeblichen) Defiziten zu arbeiten, die sie selber und auch sonst niemand sieht, sondern nur Sexpert*innen, die sie noch nie gesehen haben und dies angeblich aus ihren Wortbeiträgen herausdestilieren wollen.
Da stellt sich eher die Frage, was außer pure Vorurteile, befähigt die Sexpert*innen hier zu dieser profunden Diagnose?

Für mich sind es Vorwürfe und Vorurteile vom Range "Die Frauen haben es leichter."!
Und ohne echten therapeutischen Hintergrund und Erfahrung und ohne echte Klientenzentrierte und auf die individuelle Situation abgestimmte Diagnose nichts anderes als Beleidigungen.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Levyn »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 01 Nov 2023 20:32 AB ist man dadurch, dass man keine Beziehung zu gegengeschlechtlichen Partnern hat und trotz aller Bemühungen nicht hinbekommt und nicht weil man sich freiwillig den Vorurteilen und angeblich guten Ratschlägen der Sexpert*innen hier unterwirft.
Naja, "trotz aller Bemühungen" ist ja genau so nebulös wie die ganzen Ratschläge.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Nightflyer »

Die Frage, in welchem Alter der Zug abgefahren ist, stelle ich mir gerade immer häufiger.
Und mindestens ebenso oft komme ich zu dem Ergebnis, dass das bei mir der Fall ist.

In den letzten Jahren habe ich mein AB-Sein ziemlich verdrängt und mich auf meinen Beruf konzentriert. Insbesondere auf meinen Zweit-Job, der mir großen Spaß macht. Außerdem hatte ich bis vor einigen Monaten noch einen guten Freundeskreis, in dem ich mich aufgehoben fühlte. Ich betone: NOCH.

Allerdings ändert sich mein privates Umfeld gerade erheblich. Alle meine Freunde - selbst die Dauersingles - sind jetzt fest unter der Haube und haben quasi "auf den letzten Drücker" mit Mitte vierzig eine Familie gegründet. Dadurch haben sie kaum noch Zeit / Interesse, sich mit mir zu treffen. Ich dagegen stehe wieder nur chancenlos daneben und bleibe einsam zurück. Aus diesem Grund gehe ich bloß noch alleine fort, sei es nun ins Kino oder in eine Kneipe. Wodurch mir mein AB-Leben natürlich wieder verstärkt bewusst wird.

Anders als früher stelle ich heute jedoch eine Veränderung an mir fest: nämlich das Gefühl, dass ich die Kurve wohl nicht mehr bekommen werde. Es liegt vor allem daran, dass ich mich massiv für meine Beziehungslosigkeit schäme und alles vermeide, was mich auch nur entfernt zu einem Flirt oder in ein Date führen könnte. Oftmals nehme ich mit Frauen nicht mal mehr Blickkontakt auf, obwohl sie mich anlächeln.

Mir ist natürlich bewusst, dass sich durch dieses Verhalten erst recht nichts an meiner Situation ändern wird. Andererseits habe ich keine Ahnung, wie ich in meinem Alter (bin jetzt 43) jemals einer Frau beibringen soll, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Und ehrlich gesagt belastet mich das erheblich, weil ich zunehmend spüre, wie ich innerlich verbittert werde.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 15:37 Mir ist natürlich bewusst, dass sich durch dieses Verhalten erst recht nichts an meiner Situation ändern wird. Andererseits habe ich keine Ahnung, wie ich in meinem Alter (bin jetzt 43) jemals einer Frau beibringen soll, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Und ehrlich gesagt belastet mich das erheblich, weil ich zunehmend spüre, wie ich innerlich verbittert werde.
Das ist natürlich richtig. Aber ich fürchte deine Scham kommt auczh daher, dass um dich herum alle entweder in Gruppen oder als Pärchen ausgehen, während du alleine da sitzt, kaum in Kontakt mit jemandem kommst und alleine wieder nach Hause gehst.
Möglicherweise hegst du den Gedanken: "Was habe ich falsch gemacht, dass ich so alleine bin und die anderen zusammen?"
Für deine Verbitterung bzw. aufkeimende Depression, empfehle ich ein Gespräch mit deinem Hausarzt, wenn du ein gutes Verhältnis zu ihm hast.

Noch etwas anderes. Ich hatte mit 49, also sechs Jahre älter als du jetzt, meine erste sexuelle Beziehung, die man auch als solche bezeichnen kann. Nur habe ich keine Ahnung, warum, etwas auf einmal geklappt hat, was tausende male vorher nicht geklappt hat.
Daher kann ich keinen guten Rat oder eine bedienungsanleitung geben, wie so etwas hinhaut.
Da ich glaube, dass man auch AB sein kann, weil man einfach mal Pech hat, ist es genausogut mögliche, dass man irgendwann einmal auch mal Glück hat.
Nur darauf würde ich nun auch nicht mehr hoffen.
Sich über die persönliche Situation, ohne den Zwang mit der moralischen Peitsche aus der laut Vorstellung einiger sehr komfortablen Zone der bitteren Einsamkeit herausgeprügelt zu werden, sondern ohne gleich alle Hoffnung fahren zu lassen, auch einfach mal eine Pause zu machen und sich darüber auszutauschen, hoffe ich gilt dieses Forum.
Natürlich findest du so keine Freundin. Wir AB's sind ja nicht dumm.
Aber vielleicht ein bisschen Ruhe und inneren Frieden.

Vielleicht auch mal eine kerze anzünden, die eine oder andere Träne für die gescheiterten Versuche vergießen und vielleicht dazu besinnliche Musik hören.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Vogel »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 15:37
Aus diesem Grund gehe ich bloß noch alleine fort, sei es nun ins Kino oder in eine Kneipe. Wodurch mir mein AB-Leben natürlich wieder verstärkt bewusst wird.
Ich bin wie Du Ü40, und ich kenne das schon länger. Bei mir hat es vor gut 20 Jahren angefangen, das ich quasi alleine zurückblieb. Ich sehe das ein Stück weit als ein Fehler in unserer Gesellschaft, die zu sehr die jenigen vergisst, die alleine bleiben.
Immerhin gehst Du trotz allem alleine ins Kino oder Kneipe- das schaffen viele verpartnerte oder beziehungserfahrene nicht. Die wirken alleine irgendwie lost.
Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 15:37 Anders als früher stelle ich heute jedoch eine Veränderung an mir fest: nämlich das Gefühl, dass ich die Kurve wohl nicht mehr bekommen werde. Es liegt vor allem daran, dass ich mich massiv für meine Beziehungslosigkeit schäme und alles vermeide, was mich auch nur entfernt zu einem Flirt oder in ein Date führen könnte. Oftmals nehme ich mit Frauen nicht mal mehr Blickkontakt auf, obwohl sie mich anlächeln.
Scham ist natürlich hinderlich. Wenn Du aber angelächelt wirst, dann scheinst Du wenigstens eine gewisse positive Ausstrahlung zu besitzen. Umso mehr traurig, das dann die Scham im Wege steht. Hast Du Dich gegenüber anderen mal probiert Dich zu outen?

Ich für mich habe mich mehr oder weniger damit abgefunden alleine zu bleiben, und versuche die positiven Seiten davon mitzunehmen. Auch wenn trotzdem die Hoffnung zuletzt stirbt.

Das folgende kenne ich ein Stück weit deshalb:
Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 15:37 Mir ist natürlich bewusst, dass sich durch dieses Verhalten erst recht nichts an meiner Situation ändern wird. Andererseits habe ich keine Ahnung, wie ich in meinem Alter (bin jetzt 43) jemals einer Frau beibringen soll, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Und ehrlich gesagt belastet mich das erheblich, weil ich zunehmend spüre, wie ich innerlich verbittert werde.
Dieses Verhalten und diese Verbitterung kenne ich zu gut. Ich halte mittlerweile deshalb Abstand zu Frauen, und lasse keine Frau mehr irgendwie mehr als notwendig in mein Leben. Zu oft Hoffnung gehabt, die sich bitterlich zerschlagen hat. Ich schaffe es nunmal nicht eine Frau für mich zu begeistern und genüge deren Ansprüche nicht, die wenigen mit denen ich eine Bekanntschaft oder Freundschaft habe reichen mir.
Aber paradoxerweise gerade deshalb bin ich glaub ich etwas lockerer geworden. Das reicht zwar nicht- aber da damit insgesamt der Druck wegfällt, hebt sich doch ein wenig die Lebensqualität.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Nightflyer »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 02 Nov 2023 16:29 Das ist natürlich richtig. Aber ich fürchte deine Scham kommt auczh daher, dass um dich herum alle entweder in Gruppen oder als Pärchen ausgehen, während du alleine da sitzt, kaum in Kontakt mit jemandem kommst und alleine wieder nach Hause gehst.
Möglicherweise hegst du den Gedanken: "Was habe ich falsch gemacht, dass ich so alleine bin und die anderen zusammen?"
Für deine Verbitterung bzw. aufkeimende Depression, empfehle ich ein Gespräch mit deinem Hausarzt, wenn du ein gutes Verhältnis zu ihm hast.
Um ehrlich zu sein war ich sogar vor einigen Tagen beim Hausarzt, weil ich gerade in eine depressive Phase schlittere. Das habe ich öfter, da die Einsamkeit mich besonders in der dunklen Jahreszeit mehr belastet als im Sommer. Mein Arzt hat mir empfohlen, einen Therapeuten aufzusuchen, da dieser sich mit meinem Problem ausführlicher befassen kann. Allerdings bin ich mir unsicher, ob ich diesen Schritt wagen soll. Ich war vor zehn Jahren schon mal bei einer Therapie, weil es mir damals echt dreckig ging und ich keinen anderen Ausweg mehr wusste. Die Therapie hat mir letztlich jedoch nicht sonderlich geholfen.

Und ja: Ich frage mich tatsächlich, was ich falsch gemacht habe.
Ich würde von mir behaupten, dass ich ein gutes Herz habe und mir keine großen Fehler vorwerfen kann. Ich hatte eben nur in vielerlei Hinsicht Pech. Beruflich, gesundheitlich, aber auch privat. Bei mir kommen viele Faktoren zusammen, die zu meinem AB-Sein geführt haben. Manchmal verspüre ich eben ein tiefes Bedauern, dass ich trotz meiner guten Eigenschaften niemals eine Chance bei einer Frau bekommen habe.

Vogel hat geschrieben: 02 Nov 2023 16:47 Scham ist natürlich hinderlich. Wenn Du aber angelächelt wirst, dann scheinst Du wenigstens eine gewisse positive Ausstrahlung zu besitzen. Umso mehr traurig, das dann die Scham im Wege steht. Hast Du Dich gegenüber anderen mal probiert Dich zu outen?
Ich denke schon, dass ich auf Frauen eine vertrauenswürdige Ausstrahlung habe. Es ist ja nicht so, dass ich verklemmt in der Ecke sitze oder kein Wort rausbekomme. Im Gegenteil, ich kann mich sehr gut mit Frauen unterhalten. Allerdings setzt bei mir sofort eine Blockade ein, sobald der Kontakt in die sexuelle Ebene geht, weil ich dann befürchten muss, dass meine Beziehungsunerfahrenheit herauskommt. Ich habe diesbezüglich in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Und nein: Ich selbst habe mich diesbezüglich noch nie geoutet. Das haben immer andere für mich getan. Und sie waren dabei nicht gerade pietätvoll.

Ich denke, das trägt auch zu meinen Hemmungen und meiner Scham bei.
Ich selbst würde es wohl irgendwie hinbekommen, mein AB-Sein einer Frau gegenüber weitmöglichst zu verheimlichen oder die Sache herunterzuspielen. Die Gefahr liegt ganz woanders: Falls ich die Frau eines Tages meinen Freunden oder meiner Familie vorstellen sollte, würde es ziemlich peinlich für mich werden. Ich habe einige Kandidaten in meinem engeren Umfeld, die meine Unerfahrenheit recht schnell zur Sprache bringen. Getreu dem Motto: >>Ah, du bist also seine erste Freundin. Er hatte es ja noch nie so mit Frauen, Liebe und Sex ...<<

Das ist übrigens nicht einfach so eine Theorie. Ähnliche Situationen habe ich mehrfach in der Vergangenheit erlebt. Das hat mir durchaus die eine oder andere Chance bei einer Frau vermasselt, weil andere einfach nicht die Klappe halten konnten.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Gody001 »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 15:37 Mir ist natürlich bewusst, dass sich durch dieses Verhalten erst recht nichts an meiner Situation ändern wird. Andererseits habe ich keine Ahnung, wie ich in meinem Alter (bin jetzt 43) jemals einer Frau beibringen soll, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Und ehrlich gesagt belastet mich das erheblich, weil ich zunehmend spüre, wie ich innerlich verbittert werde.
Du hattest immerhin Sex? Softcore AB? Jetzt stell dir mal vor, vor welcher Hürde Vollblut ABs stehen und das vielleicht irgendwann mal erklären müssen, ohne dass die Angebetet die Beine in die Hand nimmt.

Ich klammere da jetzt mal Frauen in der Situation aus. Ich weiß, dass sie auch ihre Panik schieben, was das angeht. Ich kann da immer nur versuchen, zu beruhigen. Wenn ein Mann sich Sex und Beziehung mit einer Betroffenen grundsätzlich vorstellen kann, interessiert ihn die Jungfräulichkeit nicht wirklich.
Männer, die nur Sex haben wollen, die sagen dann eventuell nein.

Manche glauben ja tatsächlich, dass man da als Mann, was Tolles hätte, was man zu verschenken hätte. :specht:
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Gody001 »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 18:15 Ich habe einige Kandidaten in meinem engeren Umfeld, die meine Unerfahrenheit recht schnell zur Sprache bringen. Getreu dem Motto: >>Ah, du bist also seine erste Freundin. Er hatte es ja noch nie so mit Frauen, Liebe und Sex ...<<
Wenn ich bei Leuten in meinem Umfeld diese Empathielosigkeit mitbekommen würde, wären diese schon längst nicht mehr Teil meines Lebens. Warum hältst du an solchen Leuten fest?
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Vogel »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 18:15 Um ehrlich zu sein war ich sogar vor einigen Tagen beim Hausarzt, weil ich gerade in eine depressive Phase schlittere. Das habe ich öfter, da die Einsamkeit mich besonders in der dunklen Jahreszeit mehr belastet als im Sommer. Mein Arzt hat mir empfohlen, einen Therapeuten aufzusuchen, da dieser sich mit meinem Problem ausführlicher befassen kann. Allerdings bin ich mir unsicher, ob ich diesen Schritt wagen soll. Ich war vor zehn Jahren schon mal bei einer Therapie, weil es mir damals echt dreckig ging und ich keinen anderen Ausweg mehr wusste. Die Therapie hat mir letztlich jedoch nicht sonderlich geholfen.
Mir hilft da etwas eine Tageslichtlampe, vor der ich mich mind. 20min sehr nahe setze, um gegen saisonale mentale Beschwerden zu kämpfen. Ansonsten fände ich an Deiner Stelle eine Therapie nicht schlecht- wenn sie sich auf die Ängste beziehen, von der Du berichtest:
Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 18:15 Ich denke schon, dass ich auf Frauen eine vertrauenswürdige Ausstrahlung habe. Es ist ja nicht so, dass ich verklemmt in der Ecke sitze oder kein Wort rausbekomme. Im Gegenteil, ich kann mich sehr gut mit Frauen unterhalten. Allerdings setzt bei mir sofort eine Blockade ein, sobald der Kontakt in die sexuelle Ebene geht, weil ich dann befürchten muss, dass meine Beziehungsunerfahrenheit herauskommt. Ich habe diesbezüglich in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Und nein: Ich selbst habe mich diesbezüglich noch nie geoutet. Das haben immer andere für mich getan. Und sie waren dabei nicht gerade pietätvoll.

Ich denke, das trägt auch zu meinen Hemmungen und meiner Scham bei.
Ich selbst würde es wohl irgendwie hinbekommen, mein AB-Sein einer Frau gegenüber weitmöglichst zu verheimlichen oder die Sache herunterzuspielen. Die Gefahr liegt ganz woanders: Falls ich die Frau eines Tages meinen Freunden oder meiner Familie vorstellen sollte, würde es ziemlich peinlich für mich werden. Ich habe einige Kandidaten in meinem engeren Umfeld, die meine Unerfahrenheit recht schnell zur Sprache bringen. Getreu dem Motto: >>Ah, du bist also seine erste Freundin. Er hatte es ja noch nie so mit Frauen, Liebe und Sex ...<<

Das ist übrigens nicht einfach so eine Theorie. Ähnliche Situationen habe ich mehrfach in der Vergangenheit erlebt. Das hat mir durchaus die eine oder andere Chance bei einer Frau vermasselt, weil andere einfach nicht die Klappe halten konnten.
Ziemlich mies!
Waren das die selben "Freunde", die jetzt keine Zeit mehr für Dich haben, weil sie selbst verpartnert sind?
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Nightflyer »

Gody001 hat geschrieben: 02 Nov 2023 20:16 Du hattest immerhin Sex? Softcore AB? Jetzt stell dir mal vor, vor welcher Hürde Vollblut ABs stehen und das vielleicht irgendwann mal erklären müssen, ohne dass die Angebetet die Beine in die Hand nimmt.
Ja, ich hatte / habe Sex.
Allerdings muss ich gestehen, dass es eben nur bezahlter ist. :oops:
Ich buche alle paar Wochen eine Escort-Dame und verbringe einen Abend mit ihr. Ich persönlich finde nichts Verwerfliches daran, zumal es mir seelisch sehr gut tut, körperliche Wärme zu spüren. Aber davon kann ich einer potentiellen Freundin natürlich unmöglich erzählen. Wenn überhaupt, dann würde ich höchstens behaupten, dass ich einige Tinder-Dates hatte und mit mehreren Frauen einen One-Night-Stand verbracht habe.

Was den Sex anbelangt würde ich mich deshalb kaum mehr als AB bezeichnen. Aber alles andere - Liebe, Gefühle, Beziehung - sehr wohl. Vermutlich fällt mir das so verdammt schwer, weil ich in meiner Kindheit / Jugend oft gehänselt wurde, sobald ich eine Emotion gezeigt habe. In der Öffentlichkeit versuche ich das deshalb zu vermeiden und wirke dadurch recht kühl. Ich kann mich nur einer Frau gegenüber öffnen, sobald ich mit ihr allein, also unbeobachtet bin.

Vogel hat geschrieben: 02 Nov 2023 20:49 Ziemlich mies!
Waren das die selben "Freunde", die jetzt keine Zeit mehr für Dich haben, weil sie selbst verpartnert sind?
Nein, diese Freunde sind schon lange Geschichte.
Aber es sind auch Familienmitglieder. Und die kann ich nun mal nicht austauschen.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Gody001 »

Nightflyer hat geschrieben: 02 Nov 2023 21:58 Ja, ich hatte / habe Sex.
Allerdings muss ich gestehen, dass es eben nur bezahlter ist. :oops:
Ich buche alle paar Wochen eine Escort-Dame und verbringe einen Abend mit ihr. Ich persönlich finde nichts Verwerfliches daran, zumal es mir seelisch sehr gut tut, körperliche Wärme zu spüren.


Ja ob bezahlter Sex oder nicht, der Körper selbst unterscheidet da nicht, er schüttet Serotonin, Dopamin, und Noradrenalin aus. Manchmal wünschte ich, man könnte die sich nebenwirkungsfrei spritzen. :lach:
Oxytocin wäre mir aber am liebsten. :shylove:

Auch das muss man sich erstmal trauen, aus meiner Perspektive heraus.
Manche machen da einen riesigen Bohei drum. Es gab Zeiten, da war es gang und gäbe, dass die Jungen aus den oberen Schichten häufig ihre Jungfräulichkeit im horizontalen Gewerbe verloren haben. Jeder der da sagt ihhhhhh wie kann man nur würdigen ja nicht nur die Frauen, die das machen und ihre Tätigkeit herab.
Die Option halte ich mir offen. Im Moment bin ich aber nicht so weit, mich das zu trauen.

Ich verurteile das nicht.
Wenn überhaupt, dann würde ich höchstens behaupten, dass ich einige Tinder-Dates hatte und mit mehreren Frauen einen One-Night-Stand verbracht habe.
Das ist eine gute Lösung, finde ich. Vom Überbau her kommt es fast auf dasselbe heraus wie ONS. Es gibt einige Menschen, die gar nicht wissen, was ein AB ist, weil sie sich damit noch nie auseinandergesetzt hatten, bei denen aber das Leben auch nur aus flüchtigen, eher kurzen Sexbeziehungen oder ONS bestand bis in höhere Altersstufen.
Vermutlich fällt mir das so verdammt schwer, weil ich in meiner Kindheit / Jugend oft gehänselt wurde.
Naja diese Erfahrung zieht sich bei vielen Abs. wie ein rotes Band.
Obwohl nicht zu 100 % zum Mobbing opfer geworden, kenne ich einzelne Mobbing Situationen.
Ich habe Strategien entwickelt, dem zu entgehen. Das hieß, ich habe mich unsichtbar gemacht. Was man nicht sieht, kann man nicht mobben. Hat irgendwie funktioniert. Dass das Verhalten äußerst schlecht für meine Persönlichkeitsentwicklung war (auch in meinem Fall auch für die berufliche Entwicklung), das konnte ich als Heranwachsender nicht wissen. Wenn ich zurückdenke, gab es aber einige Winks mit dem Zaunfall. Weder Lehrer noch Eltern haben was bemerkt/oder konnten einfach damit nicht umgehen. Meine Eltern wissen ja selbst heut nicht, wie ich mich manchmal fühle. Ich kann es nicht aussprechen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Gut, meinem Vater würde ich es niemals erzählen, der war, in der Psychologie würde man sagen, emotional nicht verfügbar, während meiner Kindheit.
Aber meine Mutter ist einer der liebsten Menschen, die ich kenne.
In der Öffentlichkeit versuche ich das deshalb zu vermeiden und wirke dadurch recht kühl. Ich kann mich nur einer Frau gegenüber öffnen, sobald ich mit ihr allein, also unbeobachtet bin.

Also, du fühlst dich beobachtet, obwohl das rational gesehen ja keiner macht, oder? Ja Sozialphobien äußern sich auf wirklich unterschiedlichen weisen.
Ich würde von mir auch behaupten, dass es viele Situationen gibt, in denen ich sozial phobisch reagiere.
Allerdings nicht immer. So Spielchen wie Frau nach dem weg fragen usw. bringen mich z. B. nicht weiter. Das sind Situation in denen ich mich jetzt nicht 100% wohlfühle, aber es würde auch keine große Hürde darstellen.
Nichts, wo ich jetzt in Panik ausbrechen würde.
Das sind eher so dinge wie Bewerbungsgespräche. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich mich in manchen Dingen für nichts entscheiden kann. Ich nicht weis, was ich überhaupt will. Weder für A noch für B oder für C. Das ist äußerst frustrierend und löst Ängste aus.
Ich arbeite schließlich unter anderem in der Auftragsannahme für Krankenfahrten. Ich muss den ganzen Tag mit Leuten kommunizieren.
Das ist aber auch ein Schalter, den ich umlegen kann. Wenn ich privat was Telefonieren muss, ist mir das z,b meist sehr viel unangenehmer, warum auch immer.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Nightflyer »

Gody001 hat geschrieben: 02 Nov 2023 23:07 Ja ob bezahlter Sex oder nicht ...

Auch das muss man sich erstmal trauen, aus meiner Perspektive heraus.
Manche machen da einen riesigen Bohei drum. Es gab Zeiten, da war es gang und gäbe, dass die Jungen aus den oberen Schichten häufig ihre Jungfräulichkeit im horizontalen Gewerbe verloren haben. Jeder der da sagt ihhhhhh wie kann man nur würdigen ja nicht nur die Frauen, die das machen und ihre Tätigkeit herab.
Die Option halte ich mir offen. Im Moment bin ich aber nicht so weit, mich das zu trauen.

Ich verurteile das nicht.
Nun ja, ich muss schon gestehen, dass ich vor meinem ersten Besuch im Rotlicht die Hosen gestrichen voll hatte.
Und ich habe mir diese Entscheidung keineswegs leicht gemacht.

Die Sache ist jetzt über fünfzehn Jahre her. Damals ging es mir sowohl körperlich als auch seelisch überhaupt nicht gut. Zu der Zeit saß ich an jedem Wochenende mit meinen Freunden zusammen. Alle waren frisch verliebt, kuschelten ganz offen am Tisch miteinander, schwärmten von ihren Ausflügen und Erlebnissen. Und spätestens ab 22 Uhr wurden die meisten Pärchen unruhig und wollten nach Hause, um dort noch ihre Zweisamkeit zu genießen. Für mich war das die Hölle, weil ich den restlichen Abend allein zurückbleiben musste. Ich bin dann oft stundenlang mit meinem Auto - bei aufgedrehter Musikanlage - durch die Stadt gefahren, um mich abzulenken.

Irgendwann hat es mich halt gepackt. Ich wollte nicht mehr allein sein; wollte endlich das erleben, was für andere völlig normal war.
Also bin ich zu einer Terminwohnung in meiner Nachbarstadt gefahren, die ich schon im Vorfeld ausgekundschaftet hatte. Ich war wirklich tierisch nervös und bin ganze zweimal von der Haustür zurückgewichen, ehe ich den Mut aufbrachte, zu klingeln.

Aber: Ich hatte verdammtes Glück.
Ich traf damals in der Wohnung eine hübsche, deutsche Blondine in meinen Alter. Mit zittriger Stimme habe ich ihr gestanden, dass ich noch Jungfrau bin. Sie hat daraufhin teilnahmsvoll gelächelt und gesagt: >>Mach dir mal keinen Kopf. Du willst nicht wissen, wie viele Männer jeden Monat hierherkommen, die das gleiche Problem haben.<< Mit anderen Worten: Sie kannte also die AB-Problematik und hat wirklich einfühlsam darauf reagiert, ohne mich in irgendeiner Weise unter Druck zu setzen. Im Gegenteil, sie hat mir vom ersten Moment an das Gefühl gegeben, dass ich mich einfach fallen lassen kann. Letztlich würde ich behaupten, dass mein Erstes Mal mit einer Freundin oder einem One-Night-Stand kaum besser hätte laufen können.

Jedenfalls hat mir dieses Erlebnis in vielerlei Hinsicht dabei geholfen, zumindest meine Scheu vor Intimität zu verlieren.

Gody001 hat geschrieben: 02 Nov 2023 23:07 Also, du fühlst dich beobachtet, obwohl das rational gesehen ja keiner macht, oder?
Ja, so ungefähr.
Allerdings nur, wenn es darum geht, eine Frau auf sexueller Ebene zu erreichen.

In meinem Job habe ich täglich mit vielen Frauen zu tun, leite stellvertretend eine kleine Firma. Alles, was geschäftlich ist, handhabe ich völlig souverän, scherze mit Frauen, unterhalte mich mit ihnen. Aber sobald die Sache in irgendeiner Weise intimer wird, machen bei mir die Schotten dicht. Einfach weil ich in der Öffentlichkeit keine Gefühle oder ein sexuelles Interesse zeigen kann. Das habe ich in der frühen Jugend ein paarmal getan und wurde dafür immer nur ausgelacht oder verspottet - und diese Erfahrungen projiziere ich bis heute ins Erwachsenenleben.

Anders ist das bei meinem Treffen mit der Escort-Dame. Wenn ich allein mit ihr im Zimmer bin, fühle ich mich wie ein völlig anderer Mensch. Beinahe so als würde ich eine Rüstung ablegen, die ich draußen auf der Straße immer trage. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, ob ich nicht aus meinem gewohnten Umfeld wegziehen sollte. Irgendwo hin, wo mich absolut niemand kennt. Vielleicht würde es mir unter wildfremden Menschen sehr viel leichter fallen, mich öffentlich auf eine Frau einzulassen.