Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

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Jack
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Jack »

AB-Aussteiger hat geschrieben: 25 Jul 2020 06:39 Das dies bei dir so schambehaftet ist, hat bestimmt einen Hintergrund.
Bei mir ist das definitiv der religiöse Hintergrund. Wenn man bis 20 nur "Sex ist Böse vor der Ehe", "Nacktheit ist Sünde", etc. hört ist man voll Schuld und Scham.
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Lycaeus
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Lycaeus »

Ich habe mich lange gefragt wo diese Scham herkam. Es war mit sicherheit kein religiöse Hintergrund. Scheinbar jedoch etwas in die Erziehung da meine Schwester sich dafür Schämte als ich Ihr zufällig mit ihr Freund erwischte, darfte das nicht am meine Mutter erzählen!

Beide Formen der Scham waren da, bekennen das ich interesse hatte in ein Mädel und oder Sexuelle Interesse zu haben.
Es ist schon Mal was ganz fürchterliches passiert als ich durch Freunde "erwischt" wurde mit ein odB.

Aber beide Hemmungen sind wirklich fehl am Platz und sollen abgebaut werden. Mir haben da viele Gepräche geholfen, mit Freunde aber auch mit Sozialarbeiter.
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Hanuta »

Lycaeus hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:49 Ich habe mich lange gefragt wo diese Scham herkam. Es war mit sicherheit kein religiöse Hintergrund. Scheinbar jedoch etwas in die Erziehung da meine Schwester sich dafür Schämte als ich Ihr zufällig mit ihr Freund erwischte, darfte das nicht am meine Mutter erzählen!

Beide Formen der Scham waren da, bekennen das ich interesse hatte in ein Mädel und oder Sexuelle Interesse zu haben.
Es ist schon Mal was ganz fürchterliches passiert als ich durch Freunde "erwischt" wurde mit ein odB.

Aber beide Hemmungen sind wirklich fehl am Platz und sollen abgebaut werden. Mir haben da viele Gepräche geholfen, mit Freunde aber auch mit Sozialarbeiter.
Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Melli

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Melli »

AB-Aussteiger hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:14Nenn es wie du willst...wollte nur aufzeigen dass es dass bei Mann und Frau gibt.
Sittenstrolche gelten als pervers, nicht als leuchtendes Vorbild, denn "normalen" Umgang können die erst recht nicht. Ob die nachts aus dem Gebüsch springen, oder dem Internet entspringen macht keinen Unterschied.
AB-Aussteiger hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:14Dem Daniel nützt es ja nix, wenn wir ihm sagen, dass viele Männer sich vor Frauen schämen. 1.Stimmt es nicht. 2. Bestärkt es ihn nur, nicht aus seiner Komforzone zu gehen.
Ich kann leider nur die altbekannten Empfehlungen geben. Er bräuchte ein Umfeld, in dem er "halbwegs normal" mit Leuten interagieren könnte. Wenn es nicht anders geht, dann in einer Gruppentherapie. Oder wenn man wirklich gediegene Workshops auftun könnte. Zur Not auch im Internet ein bißchen schreiben wenigstens.
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von NBUC »

Ich weis nicht ob das jetzt dann mit "Scham" passend beschrieben wird, aber bei mir ist der entsprechende Schaden nicht religiös sondern feministisch verursacht worden.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Sususus

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Sususus »

Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28 Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
In der Kategorie würd ich mich einsortieren...Wobei da ein paar spätere Erlebnisse sicher auch zu beigetragen haben.
Nur, wie wird man sie los, die Scham? Also nicht nur die Scham, überhaupt Gefühle/Interesse zu haben, sondern auch die, diese zu zeigen?
Melli

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Melli »

Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben: "Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Ich 🙋🏾‍♀️ Auch wenn meine Ehemaligen immer noch Probleme genug hatten, das kann ich ihnen nicht vorwerfen.

Allerdings hätte ich mit denen auch nicht unbedingt mein Privatleben diskutiert. Wozu auch?
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von oathlizard »

Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28 Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Jop, bei mir kommt es definitiv aus der Jugend. Die Vorstellung, ein Mädchen würde mit mir ausgehen wollen oder mich nicht körperlich abstoßend finden, hat für einiges an Belustigung damals gesorgt, sowohl unter den Jungs, als auch unter den Mädels. Unter solchen Bedingungen kann man schlichtweg kein Mädchen ansprechen. Da entwickelt sich halt auch für die Jahre danach eine gewisse Scham.
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Nonkonformist »

Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28 Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Nö, kenne ich nicht, weder bei mir noch bei anderen.

Meist war es den anderen wohl klar in wem ich mich (nicht so ganz) heimlich verguckt hatte, und gabe es eher subtilen und weniger subtilen versuche mich zu verkuppeln. Was mir dann tatsächlich unangenehm war.
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Himbeere
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Himbeere »

oathlizard hat geschrieben: 25 Jul 2020 15:48 Jop, bei mir kommt es definitiv aus der Jugend. Die Vorstellung, ein Mädchen würde mit mir ausgehen wollen oder mich nicht körperlich abstoßend finden, hat für einiges an Belustigung damals gesorgt, sowohl unter den Jungs, als auch unter den Mädels. Unter solchen Bedingungen kann man schlichtweg kein Mädchen ansprechen. Da entwickelt sich halt auch für die Jahre danach eine gewisse Scham.
Oh weh das hört sich mies an. Darf ich fragen wie es zu solchen Kommentaren kam?
Ich habe in der Familie gelernt, dass Sexualität schlecht und der eigene Körper in gewissen Bereichen quasi ein Feind ist, und bei anderen Jugendlichen, dass ich hässlich bin. In der Regel erfuhr ich das von Jungs, aber es kam auch von Mädchen vor. Ich habe beides nie infrage gestellt, und war mir selbst unheimlich peinlich, schon weil ich sexuelle Begierden hatte, die nicht hätten sein dürfen. Die Idee, dass mich jemand begehrenswert finden könnte, habe ich immer als abwegig empfunden, und bei den wenigen Gelegenheiten, wo es mir tatsächlich vermittelt worden ist, geriet ich in unkontrollierte Panik. Vielleicht hab ich mich ja auch fettgefressen, damit sowas nicht wieder vorkommt. Das funktioniert tadellos, aber für die ausgebeulte Linie schäme ich mich jetzt auch noch. :roll:
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Pünktchen »

oathlizard hat geschrieben: 25 Jul 2020 15:48
Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28 Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Jop, bei mir kommt es definitiv aus der Jugend. Die Vorstellung, ein Mädchen würde mit mir ausgehen wollen oder mich nicht körperlich abstoßend finden, hat für einiges an Belustigung damals gesorgt, sowohl unter den Jungs, als auch unter den Mädels. Unter solchen Bedingungen kann man schlichtweg kein Mädchen ansprechen. Da entwickelt sich halt auch für die Jahre danach eine gewisse Scham.
Bei mir waren es ähnliche Erlebnisse. Nur noch ein bisschen früher. Eigentlich sogar noch vor der richtigen Pubertät. Ich hatte seit ich 8 oder 9 war mit mehr oder weniger starker Akne zu kämpfen. Als Mädchen. Und bereits damals im Schulbus war ich vielen sehr hässlichen Kommentaren ausgeliefert. Die haben sich festgesetzt. In der 6. Klasse gab es dann nochmal ein Erlebnis in diese Richtung.
20 Jahre später hat mich mal eine gute und schon etwas ältere Freundin gefragt, warum ich immer meine, mein Interesse wäre eine Beleidigung für denjenigen. Wo es doch eigentlich ein schönes Kompliment sei ...
Reste dieser Einstellung sind immer noch in meinem Hinterkopf verankert... aber es hat sich in letzter Zeit gebessert.
Daniel Dues

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Daniel Dues »

Melli hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:47
AB-Aussteiger hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:14Nenn es wie du willst...wollte nur aufzeigen dass es dass bei Mann und Frau gibt.
Sittenstrolche gelten als pervers, nicht als leuchtendes Vorbild, denn "normalen" Umgang können die erst recht nicht. Ob die nachts aus dem Gebüsch springen, oder dem Internet entspringen macht keinen Unterschied.
AB-Aussteiger hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:14Dem Daniel nützt es ja nix, wenn wir ihm sagen, dass viele Männer sich vor Frauen schämen. 1.Stimmt es nicht. 2. Bestärkt es ihn nur, nicht aus seiner Komforzone zu gehen.
Ich kann leider nur die altbekannten Empfehlungen geben. Er bräuchte ein Umfeld, in dem er "halbwegs normal" mit Leuten interagieren könnte. Wenn es nicht anders geht, dann in einer Gruppentherapie. Oder wenn man wirklich gediegene Workshops auftun könnte. Zur Not auch im Internet ein bißchen schreiben wenigstens.

Erstmal danke zusammen, danke @Melli.
Was du schreibst, scheint Hand und Fuss zu haben.
Mein bisheriges Verhalten in Bezug zu anderen Menschen baut sehr stark auf Überanpassung auf.
Mit meinem Autismus, war es in der Vergangenheit, unbewusst eine Tür, mit der ich mit anderen in Kontakt kam. Da Überanpassung und Grenzen setzen schwer zu kombinieren sind, bin ich auch voll in die Co Abhängigkeit reingerutscht. 'was muss ich tun, dass ich geliebt werde'

Schaue mir nochmal Gruppentherapien an.

Alles Gute.
L.G. Daniel
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von LesHommes »

Daniel Dues hat geschrieben: 24 Jul 2020 19:41 Im beisein von Frauen, habe ich starke Scham, Angst, verkrampfe, stottere, habe Wortfindungsprobleme und mir kommt vor, dass es nie positiv gesehen wird. Kann natürlich nur in meinem Fall so sein.
Deswegen interessiert mich so sehr, wie Frauen hier reagieren, wenn sich Kerle in ihrer Anwesenheit so verhalten und ob sie es abstossend, goldig etc sehen.

Danke L.G. Daniel
Ich kenne genug zurückhaltende oder etwas schüchterne Menschen. Das ist mir sympathischer als prolliges Getue, weil ich ähnlich bin. Wenn ich sie kenne und mag, bin ich in solchen Situationen eigentlich geduldig und wohlwollend. Dann versuche ich eher, zu unterstützen: "Keine Sorge, das ist nicht peinlich, mach dir keinen Kopf etc."
Ich habe aber noch nicht erlebt, dass ein Unbekannter vor mir rumgestottert hätte... das passiert ja vermutlich eher, wenn man sich schon etwas besser kennt & privatere Themen anspricht, oder?
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Melli »

oathlizard hat geschrieben: 25 Jul 2020 15:48Jop, bei mir kommt es definitiv aus der Jugend. Die Vorstellung, ein Mädchen würde mit mir ausgehen wollen oder mich nicht körperlich abstoßend finden, hat für einiges an Belustigung damals gesorgt, sowohl unter den Jungs, als auch unter den Mädels.
Das ist ein völlig inakzeptables Verhalten, egal ob in der Schule oder außerhalb. Mit solchen Leuten zu tun haben zu müssen ist arg perspektivlos und deprimierend :(
oathlizard hat geschrieben: 25 Jul 2020 15:48Unter solchen Bedingungen kann man schlichtweg kein Mädchen ansprechen.
Geht dann nur in anderen Umfeldern.
Himbeere hat geschrieben: 25 Jul 2020 18:06Ich habe in der Familie gelernt, dass Sexualität schlecht und der eigene Körper in gewissen Bereichen quasi ein Feind ist
Noch mehr zum Thema "Was gibt es doch nur für Menschen?" :(
Himbeere hat geschrieben: 25 Jul 2020 18:06Vielleicht hab ich mich ja auch fettgefressen, damit sowas nicht wieder vorkommt. Das funktioniert tadellos, aber für die ausgebeulte Linie schäme ich mich jetzt auch noch. :roll:
Solche Zusammenhänge scheinen öfter vorzukommen. Man kann es als kleineres Übel sehen oder auch daß man doppelt gestraft ist :(
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Dreamer40 »

Daniel Dues hat geschrieben: 23 Jul 2020 10:29 Ich habe eine sehr grosse Scham vor Frauen und höre von
anderen Kerlen immer wieder, dass es ihnen genauso geht.

Vom Gefühl her bin ich für Frauen einfach nicht gut genug. 'Wie geschrieben, Gefuehlsebene'
Falsch, du bist nur für DICH selbst nicht gut genug, das ist das Problem! Und glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Wenn man als Mann in der Kindheit nie gelernt hat, ein positives Selbstverständnis, Identität, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufzubauen, dann fühlt man sich in Gegenwart von (attraktiven) Frauen grundsätzlich unwohl, weil man immer das Gefühl hat, man würde als Mann nicht wichtig, gut genug, männlich genug, attraktiv genug oder was auch immer sein..

Und aus meiner Erfahrung hilft da nur eines: Unbedingt am eigenen Selbstwert, an unbewussten Ängsten und Fixierungen und an der Ausformung einer stabilen, individuell gefestigten Persönlichkeit arbeiten, was häufig eine einschlägige Psychotherapie unumgänglich macht..
Daniel Dues

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Daniel Dues »

LesHommes hat geschrieben: 25 Jul 2020 20:14
Daniel Dues hat geschrieben: 24 Jul 2020 19:41 Im beisein von Frauen, habe ich starke Scham, Angst, verkrampfe, stottere, habe Wortfindungsprobleme und mir kommt vor, dass es nie positiv gesehen wird. Kann natürlich nur in meinem Fall so sein.
Deswegen interessiert mich so sehr, wie Frauen hier reagieren, wenn sich Kerle in ihrer Anwesenheit so verhalten und ob sie es abstossend, goldig etc sehen.

Danke L.G. Daniel
Ich kenne genug zurückhaltende oder etwas schüchterne Menschen. Das ist mir sympathischer als prolliges Getue, weil ich ähnlich bin. Wenn ich sie kenne und mag, bin ich in solchen Situationen eigentlich geduldig und wohlwollend. Dann versuche ich eher, zu unterstützen: "Keine Sorge, das ist nicht peinlich, mach dir keinen Kopf etc."
Ich habe aber noch nicht erlebt, dass ein Unbekannter vor mir rumgestottert hätte... das passiert ja vermutlich eher, wenn man sich schon etwas besser kennt & privatere Themen anspricht, oder?
Hallo liebe @LesHommes ,
bei mir ist es immer, wenn ich mich nicht ins sachliche z.B beim Einkaufen von Lebensmittel an der Kasse flüchten kann.
Bei Menschen die ich gar nicht oder schlecht kenne ist es am schlimmsten.meine Scham, Angst ist relativ gross, wobei ich auch verkrampfe und der Kopf blockiert und ich dadurch nicht weiss was ich sagen kann.
Wenn ich zu einer Frau Vertrauen gefasst habe, klappt es besser, meistens sind es aber Frauen die über 20 Jahre älter als ich sind, verheiratet sind etc.
Da gibt es keine Gefahr, dass sie denken könnten, dass ich was von ihnen will.
Freue mich doch schon, wenn ich mit Frauen reden kann
Durch meine Ängste, habe ich auch starke Ängste mit Männer in meinem Alter.
Um möglichst ganz ehrlich zu sein.
Wegen meinem Autismus, muss ich gerade nicht im ersten Arbeitsmarkt arbeiten, weshalb ich im geschützten Rahmen arbeite, wofür ich mich auch sehr stark schäme.

Herzlichen Dank.
L.G. Daniel
Daniel Dues

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Daniel Dues »

Dreamer40 hat geschrieben: 25 Jul 2020 20:27
Daniel Dues hat geschrieben: 23 Jul 2020 10:29 Ich habe eine sehr grosse Scham vor Frauen und höre von
anderen Kerlen immer wieder, dass es ihnen genauso geht.

Vom Gefühl her bin ich für Frauen einfach nicht gut genug. 'Wie geschrieben, Gefuehlsebene'
Falsch, du bist nur für DICH selbst nicht gut genug, das ist das Problem! Und glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Wenn man als Mann in der Kindheit nie gelernt hat, ein positives Selbstverständnis, Identität, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufzubauen, dann fühlt man sich in Gegenwart von (attraktiven) Frauen grundsätzlich unwohl, weil man immer das Gefühl hat, man würde als Mann nicht wichtig, gut genug, männlich genug, attraktiv genug oder was auch immer sein..

Und aus meiner Erfahrung hilft da nur eines: Unbedingt am eigenen Selbstwert, an unbewussten Ängsten und Fixierungen und an der Ausformung einer stabilen, individuell gefestigten Persönlichkeit arbeiten, was häufig eine einschlägige Psychotherapie unumgänglich macht..
Herzlichen Dank, @Dreamer40
Ist ein Ansatzpunkt an dem ich aktiv dran arbeiten kann
Alles Gute.
L.G. Daniel
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Wohnort: Die Niederlanden nah an NRW und Niedersachsen

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Lycaeus »

Hanuta hat geschrieben: 25 Jul 2020 13:28
Lycaeus hat geschrieben: 25 Jul 2020 08:49 Ich habe mich lange gefragt wo diese Scham herkam. Es war mit sicherheit kein religiöse Hintergrund. Scheinbar jedoch etwas in die Erziehung da meine Schwester sich dafür Schämte als ich Ihr zufällig mit ihr Freund erwischte, darfte das nicht am meine Mutter erzählen!

Beide Formen der Scham waren da, bekennen das ich interesse hatte in ein Mädel und oder Sexuelle Interesse zu haben.
Es ist schon Mal was ganz fürchterliches passiert als ich durch Freunde "erwischt" wurde mit ein odB.

Aber beide Hemmungen sind wirklich fehl am Platz und sollen abgebaut werden. Mir haben da viele Gepräche geholfen, mit Freunde aber auch mit Sozialarbeiter.
Ich denke die Scham kommt häufig aus der Jugend in der man von seinen Freunden/Mitschülern aufgezogen wurde, dass man ja an einem Mädchen interessiert ist. Wer kennt sie nicht, die Mitschüler die dann laut in der Klasse rumgebrüllt haben:"Hey guckt mal! Der Martin ist in Kathi verliebt. Verliebt, verlobt, verheiratet."
Ja ich wollte das sicherlich nicht bekannt haben bei Mitschüler aber ich befürchtete nich dass die auf diese Art und Weise gehandelt hatten. Mein jüngere Bruder war aber auch nicht gerade ideal..
Mariquita

Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von Mariquita »

Mein Schamgefühl gegenüber Männern (und auch das mir bekannter Frauen) hat u.a. etwas mit der während meiner Jugend noch recht weit verbreiteten Doppelmoral zu tun: Die Jungs waren die tollen Hechte, die Mädchen, wegen derer sich die tollen Hechte toll fühlten, miese billige Schlampen.

Das Getratsche besonders am Montagmorgen auf dem Schulhof ging immer eindeutig in diese Richtung. Allerdings muss ich fairerweise dazu sagen, dass es nicht nur die Jungs waren, die die Mädchen dahingehend diskriminierten, sondern oft genug auch die jungen Damen selbst, die sich gegenseitig durch den Dreck zogen. Traurig, das.
oathlizard
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Re: Scham vor dem anderen Geschlecht bei Männer und Frauen gleich ausgeprägt?

Beitrag von oathlizard »

Pünktchen hat geschrieben: 25 Jul 2020 18:30 20 Jahre später hat mich mal eine gute und schon etwas ältere Freundin gefragt, warum ich immer meine, mein Interesse wäre eine Beleidigung für denjenigen. Wo es doch eigentlich ein schönes Kompliment sei ...
Reste dieser Einstellung sind immer noch in meinem Hinterkopf verankert... aber es hat sich in letzter Zeit gebessert.
Oh ja, das kenn ich extrem gut^^ Das ist immer das erste was mir in den Kopf schießt, wenn ich den Wunsch verspüre, eine Frau anzusprechen :mrgreen: Dass ich ihr damit den ganzen Tag versaue und sie die nächsten paar dutzend Gelegenheiten nutzt in spiegelnden Oberflächen ihr Styling zu checken, warum sowas wie ich sie angesprochen hat :lol:
Aber toll, dass es bei dir besser geworden ist :)
Himbeere hat geschrieben: 25 Jul 2020 18:06 Ich habe in der Familie gelernt, dass Sexualität schlecht und der eigene Körper in gewissen Bereichen quasi ein Feind ist, und bei anderen Jugendlichen, dass ich hässlich bin.
Echt krank, sowas :( Meine Eltern haben mit mir glücklicherweise nie über Sex gesprochen. Aber wenn man dann auch noch sowas von klein auf erzählt bekommt - als Kind glaubt man ja zwangsläufig, was die Eltern sagen :?
Melli hat geschrieben: 25 Jul 2020 20:21 Geht dann nur in anderen Umfeldern.
Himbeere hat geschrieben: Oh weh das hört sich mies an. Darf ich fragen wie es zu solchen Kommentaren kam?
Ich hab ne leichte Form von Morbus Crouzon. Die Kommentare kamen da unabhängig vom Umfeld. Natürlich nicht von den meisten Leuten - die allermeisten waren nett und haben sich solche Kommentare verkniffen, aber der Grundtenor war eigentlich überall immer der gleiche.
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