Lieblose hat geschrieben: ↑16 Okt 2020 14:03
Naja, Verabredungen zugesagt, es angenommen, wenn er was vorgeschlagen hat (obwohl ich es manchmal echt anstrengend fand, auch der Besuch von einem Reptilienhaus, ich mag die Tiere nämlich nicht

), aber ich wollte ja gefallen.
Verabredungen annehmen ist doch schonmal gut. Aber wenn du z. B. Reptilien nicht magst, hättest du ja eine Alternative vorschlagen können. Also nicht einfach sagen, ist nicht mein Ding, sondern eher "Wollen wir nicht lieber xy machen, ich bin nicht so der Reptlienfreund". Auch wenn du jemanden magst und sehen möchtest, darfst (und sollst) du ja trotzdem authentisch bleiben.
Ihm was mitgebracht, ihn mit Kleinigkeiten überrascht usw.
Das "mit Kleinigkeiten überraschen" ist scheinbar deine Art, Zuneigung zu zeigen, was aber nicht jede/r so macht. Mir selbst wäre es z. B. gar nicht wichtig, mit Dingen überrascht zu werden, ich mag es lieber, wenn jemand, der mich mag, mir das zeigt, indem er Zeit mit mir verbringt.
Deswegen solltest du es wahrscheinlich andersrum nicht gleich so interpretieren, dass ihm nichts an dir liegt, wenn er es andersrum nicht so handhabt. Ich glaube, da gibt es einfach verschiedene Typen.
Ich habe z. B. auch eine Freundin im Ausland, die
immer, wenn sie hier ist und mich trifft, Geschenke mitbringt. Das finde ich zwar einerseits eine schöne Geste, andererseits ist es mir richtiggehend unangenehm, weil ich einerseits nicht möchte, dass sie da jedes Mal Geld ausgibt und die Sachen durch die Gegend schleppt, die mir am Ende als Sache gar nicht so wichtig sind. Für mich hat es viel mehr Wert, einfach einen schönen Abend mit ihr zu verbringen. Ich bin da auch eher minimalistisch drauf und besorge mir lieber die Dinge, die ich wirklich möchte.
Und andersrum bekomme ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich eben nicht so bin, dass ich ständig Geschenke mache (und es sogar auch eher anstrengend finde, passende Geschenke auszuwählen und mache mir bei sowas immer voll die Rübe).
Ansonsten ganz normal würde ich sagen. Wir hatten uns immer gut unterhalten, viel gelacht, viel erzählt über Gott und die Welt.
Das klingt doch eigentlich gut. Also hattet ihr zumindest eine Verbindung. Aber gab es denn auch mal flirtige Momente? Oder hast du dich mit ihm unterhalten, als wenn es eine Unterhaltung mit einer Freundin gewesen wäre?
Ans Telefon gesprungen, wenn er angerufen hat, egal zu welcher Uhrzeit. …
Stundenlang auf Nachrichten gewartet, das ist echt anstrengend und man kann an nichts anderes denken.
Ja, das kennt wohl jeder, der sich mal verknallt hat und in diesem unsicheren Zustand war, dass er nicht wusste, ob der andere eigentlich auch was für einen empfindet. Da habe ich auch keine Ahnung, wie man dieses Kopfkino abstellen kann.
Und dann kam halt mein Outing, als ich das Gefühl hatte ich muß ihm da jetzt sagen, weil er genau so empfindet.
Vielleicht kam dieses Outing für ihn tatsächlich überraschend, wenn es vorher nicht diese flirtige Stimmung gab und er das vorher eher als freundschaftliche Sympathie empfunden hat, weil du vielleicht auch nicht geschafft hast, ihm weitergehendes Interesse zu signalisieren?
Und wenn ich heimlich verliebt war, dann habe ich mich halt auch "angeboten". So empfinde ich das heute. Geholfen, wo es ging, nichts war mir zu viel. Sowas mögen Männer nicht. Und optisch bin ich auch keine blonde Elfe.
Das war sicher alles falsch, weil ich gesprungen bin, wenn der Mann gepfiffen hat. Aber ich bin echt gut im "ausnutzen" lassen.
Wer ist schon die blonde Elfe?
Allerdings finde ich nicht, dass du Ausnutzen unterstellen kannst, wenn du Hilfe bei bestimmten Dingen angeboten hast. Bzw. du hast das auch widersprüchlich formuliert. Einerseits schreibst du, du hast dich angeboten, andererseits, du bist gesprungen, wenn der Mann gepfiffen hat. Das sind ja zwei unterschiedliche Dinge.
Und was wirklich nicht funktioniert, ist diese Logik: Wenn ich ihm Hilfe anbiete, dann muss er sich auch in mich verlieben.
Mag sein, dass man sich das unterbewusst wünscht, aber man kann niemandem Vorwürfe machen, wenn das dann nicht so funktioniert.
Und schämen musst du dich natürlich nicht.

Wir sind da ja alle offenbar etwas ungeschickt, sonst wären wir nicht hier.