Hier werden Trends, Ideale, fiktive Beispiele und konkrete Einzefälle munter durcheinander geworfen.
IVV zum Beispiel argumentiert überwiegend mit Trends. Trends kann man behaupten, belegen (dann müssen sie immer noch nicht wahr sein) oder beweisen. So oder so sind es Trends, bilden also nicht jeden Einzelfall ab. Ob und inwieweit jetzt jemand meint, dass sein Einzelfall dem Trend entspricht oder eben ein "Ausreißer* ist, muss letztlich jeder für sich entscheiden.
Mancheiner hier schient auch zu meinen, weil er etwas als Trend erkannt hat (oder glaubt), müsse das jetzt sein Ideal, wahlweise Schicksal, sein.
Konkrete Erfahrungen hier basieren immer auf Einzelfällen.
Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass bei Beziehung/Beziehungsaufbau mindestens 2 Personen beteiligt sind. Wir erfahren hier aber nahezu ausnahmslos maximal die notwendigerweise gefärbte Eigenperspektive der einen Person.
Das kann notwendigerweise immer nur ein Teil der Wahrheit sein, und manchmal nicht mal das. Soweit schlichte Normalität.
Mancheiner hat nun Ideale im Kopf und konstruiert aus dieser unausweichlichen Normalität einen "Hang" zum Lügen, Unwahrheit, Unehrlichkeit, Ureflektiertheit, "die wissen doch eh nicht was sie tun, aber geben Ratschläge -> die vergnügen sich mit meiner Situation" .. Und gelegentlich in Folge: fühlen sie sich igrendwie unfair behandelt, weil sie so die "wahren Informationen" über Beziehung/Beziehungsaufbau ja nicht erfahren.
Es scheint mir ein Kernphänomen des Forums zu sein, dass über Beziehung/Beziehungsaufnahme vor allem als individuelles oder als Massenphänomen nachgedacht wird.
Dabei ist beides allerhöchstens Randphänomen. Aber mit diesen notwendigerweise ablenkenden Ideen geht mancheiner das Thema an - und wundert sich, dass es immer verrückter wird ...
Peter hat auf den letzten paar Seiten den einzig sinvolllen Hinweis geliefert:
Peter hat geschrieben: ↑21 Jan 2021 16:25
Die meisten Menschen machen sich keinen Kopf darum, was sie wirklich wollen. Das ist nämlich eine sinnlose Fragestellung.
Wenn man jemanden trifft, nach dem es einen partnerschaftlich gelüstet, merkt man das schließlich ganz von alleine ohne vorher herum theoretisiert hat.
Das heißt nämlcih implizit auch: es kommt mmer auf den Einzelfall an, und daran ist immer mindestens noch eine Person beteiligt - und die ganze Dynamik verändert sich.
Soll sie ja auch, denn die Dynamik, dass nichts funktioniert, kennen ja alle zur Genüge und wollen da raus.
Jetzt müsste man noch den Gedanken zulassen können, dass es dieses "raus" tatsächlich geben könnte - und alles, was man heute tut und denkt, den Verlauf dieses Einzelfalls, wenn er denn eintritt, zu weniger als 50% mit beeinflussen wird.
Um es in eine griffige Formel zu packen:
Get ready for the unexpected.
Allgemeine Offenheit gegenüber Begegnungen und was daraus entstehen kann wird ziemlich sicher eher zu Erfahrungen führen, als die Konstruktion möglichst geschlossener (und schon von daher notwendigerweise großteils unzutreffender) Theorien.
Okay, im Thread geht es um Chats: ist halt ein Glücksspiel, da man notwendigerweise das meiste nicht wissen kann.
Aber auch beim Glücksspiel gibt es Verhaltensweisen, die dazu führen, dass man mit hoher Sicherheit ohne Gewinn rausgeschmissen wird. Die Offenheit ist also kein Freibrief für Beliebigkeit. Klar gibt es Regeln. Aber ungeschriebene, veränderliche. Denn mit jeder Begegnung "spielt" ihr in einem neuen Kasino ein neues Glücksspiel. Nur weil "eventuell Beziehung?" drüber steht, heißt noch lange nicht, dass die Quintessenz oder Trends der Regeln der anderen 10 Kasinos hier gelten. Nur eins ist unveränderlich: am Ende hat man was gewonnen oder was verloren. Gut, wenn man den Verlust als Lehrgeld "verbuchen" kann. Aus dem Gewinn dagegen gibt es wenig zu lernen ("mit" dem Gewinn dagegen viel!): über den darf man sich glücklich schätzen.
Es gibt Paare, die sind ihrer ersten bewussten Verliebtheit in der Schule gefolgt, haben geheiratet, Kinder, Omi, Opi, Tante, Onkel, Enkel, alles läuft; und sind seither glücklich beisammen.
Die frag ich dann doch nicht, wie ich am besten mit dem 5. Korb dies Jahres umgehen könnte oder meinen mutmaßlich einsamen Lebensabend am besten angehe.
Ebenso wenig, wie "man sich kennenlernt". Deren Paarfindungs-Erfahrung ist für mich nicht relevant (außer zu wissen, dass es sowas auch gibt.). Und was irgendwelche "Trends" sagen - in die womöglich deren Erfahrung auc eingeht - interessiert mich bestenfalls als Ideengeber, wenn ich wesentliche persönlich vergleichbare Grundannahmen entdecke.
Entsprechend sind hier im Forum, wenn überhaupt, für ABs, die keine mehr sein wollen und dafür Tipps erhoffen, eigentlich nur die Beiträge von denen, die "es aus teilweise ähnlicher Position geschafft haben", überhaupt beachtenswert.
Aber vielleicht macht die Theoretisiererei manchen ja auch einfach nur etwas Freude!
Im übrigen ist die Idee, bei Beziehungsaufnahme lügen zu müssen, ebenso wenig empfehlenswert wie die Idee, dann immer auf alles die volle Wahrheit sagen (oder hören) zu wollen (bei manchen bevorzugt: die erkanntermaßen fürs Gegenüber störenden/mutmaßlich abstoßenden Teile). Ein besseres Rezept dafür, dass das nichts wird, kann es wohl kaum geben.
Immer schön Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Be ready for the unexpected.
Und schön "du selbst" bleiben!
Nicht "du selbst" morgens um halb fünf nach durchzechter Nacht vorm Badezimmerspiegel.
Du selbst, wie du dich halt nunmal nach bestem Wissen und Können so präsentieren kannst und willst, dass es für jemand anderes angenehm und interessant genug erscheint, mehr kennenlernen zu wollen.
Da will ich gar nicht ausschließen, dass das manchmal sogar "morgens um halb fünf nach durchzechter Nacht vorm Badezimmerspiegel" ist
Und dass der Corona-Mist dem Ganzen nicht gut tut, ist wohl nun mal unveränderlich so. Und immer noch scheint auf politisch-gesellschaftlicher Ebene niemand öffentlich diskutieren zu wollen, wie man die Verwerfungen dann mal auffängt. Das dicke Ende kommt noch nach der Impfung und - wenn's denn klappt - weitgehenden Immunisierung. Da denken wahrscheinlich nur wieder die Geschäftemacher drüber nach.
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