Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.

Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hättet: in der Stadt oder auf dem Land?

In der Stadt, weil da mehr Leben ist
8
13%
In der Stadt, aber nur aus beruflichen Gründen
0
Keine Stimmen
In der Stadt, weil ich hier mehr Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten habe
11
17%
Auf dem Land, weil da mehr Ruhe ist
7
11%
Auf dem Land, die Miete in der Stadt ist mir einfach zu teuer
2
3%
Auf dem Land, in der Stadt ist zu schlechte Luft und mir ist es da zu laut
3
5%
Auf dem Land, weil ich die Natur liebe
8
13%
Am Stadtrand. Man ist schnell in der Stadt, aber auch schnell in der Natur
11
17%
In einer Kleinstadt. Da ist es ruhiger wie in der Großstadt, aber noch nicht so ruhig wie auf dem Land
14
22%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 64

time4change
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von time4change »

Tania hat geschrieben: 21 Jun 2021 16:08 Leider hier im Norden. Ganz weit weg vom französischen Kulturraum :(

naja ... generell geht es mir vor allem darum, in einem nicht zu "monokulturellem" Umfeld zu leben ...

Problem im Norden ist eher das oft etwas kühlere Klima
ein Indikator für einen angenehme Gegend ist (für mich) wenn in der Nähe Wein angebaut und gekeltert wird ;)

PS:
ich beschwere mich nicht über zu viele Sommer- und Hitzetage!
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Clochard

Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

time4change hat geschrieben: 21 Jun 2021 07:18 Warum "oder"?

Was spricht gegen die "russische Lösung"?

Eine kleine Stadtwohnung (oder ein WG-Zimmer) ...

... UND eine Datscha irgendwo draußen im Grünen :good:
ich glaube die russische Datscha hat traditionell weder Wasser- noch Stromanschluss
Clochard

Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

@time4change auch Freiburg könnte etwas für dich sein, aber sehr sehr angespannter Wohnungsmarkt da
Clochard

Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

Eher kleinstädtisch und ruhig, viel Natur, Nähe zu Frankreich, aber billige Wohnungen... das findest du übrigens in der Westpfalz
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Giebenrath
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Giebenrath »

Ein anderer Planet wäre am besten.
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Le Chiffre Zéro
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Die Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sind für mich ein Grund, in der Stadt wohnen zu wollen, aber nicht der wichtigste.

Der wichtigste ist der ÖPNV. Hier in der Metropole ist die nächste Bushaltestelle zwei Gehminuten entfernt, und unter der Woche fahren tagsüber die Busse alle fünf Minuten. Bis zur nächsten S-Bahn-Station sind es vier Gehminuten, und auch die S-Bahnen fahren den Großteil des Tages alle fünf Minuten.

Auf dem Land könnte ich von Glück reden, wenn es überhaupt auch nur eine Buslinie gäbe, erst recht, wenn die alle Stunde bedient würde. Teilweise sind ja ganze Landstriche vom ÖPNV komplett abgehängt, weil sie so dünn besiedelt sind, daß sich selbst ein Standard-Überlandbus alle zwei Stunden nicht lohnt. Oder es gibt morgens einen Schulbus in die eine Richtung, mittags und nachmittags je einen in die andere Richtung, und auch die fahren nur an Schultagen.

Selbst der Hamburger Stadtrand wäre für mich schwierig, weil Hamburg flächenmäßig einfach enorm groß ist und die Stadtränder gleichzeitig so dünn besiedelt sind, daß sich ein dichtes Nahverkehrsnetz nicht lohnt. Da kann es schon einmal vorkommen, daß man mit einer Kombination aus Bus und S-Bahn vom Stadtrand bis in die Innenstadt eine Stunde braucht oder mehr.

Auch auf einigermaßen schnelles Internet bin ich inzwischen angewiesen. In der Metropole habe ich es. In einigen ländlichen Gegenden träumt man bis heute vergeblich von Geschwindigkeiten, die hier vor 20 Jahren normal waren.

Mit Dorf-/Landmenschen komme ich auch nicht richtig klar. Tendentiell ist man auf dem Land eher konservativ, einfacher gestrickt und technik- und popkulturell weniger gut informiert.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Lissie »

Ein kleines Haus oder ein gut isolierter Bauwagen im grünen mit einem großen Gemüsegarten wäre schon ein Träumchen...
Allerdings hätte ich sorge, dort in soziale Isolation zu geraten und dann könnte es sich leicht zu einem Alptraum entwickeln.
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Moon
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Moon »

Giebenrath hat geschrieben: 21 Jun 2021 21:20 Ein anderer Planet wäre am besten.
Wie wäre es mit Risa oder Casperia Prime?

Sind nur leider mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten nicht so leicht zu erreichen.
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 22 Jun 2021 18:54 und technik- und popkulturell weniger gut informiert.
und das wäre ja schlimm, sich mit solchen Hinterwäldlern rumschlagen zu müssen :roll:
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Le Chiffre Zéro
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Clochard hat geschrieben: 23 Jun 2021 18:59
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 22 Jun 2021 18:54 und technik- und popkulturell weniger gut informiert.
und das wäre ja schlimm, sich mit solchen Hinterwäldlern rumschlagen zu müssen :roll:
Auf die Gefahr hin, daß du das als persönlichen Angriff ansehen wirst:

Ich kann einfach nicht auskommen mit Leuten, deren kultureller Hintergrund nur aus ein, zwei öffentlich-rechtlichen Radiosendern (von denen einer ein Schlagersender ist), weniger als einem halben Dutzend Fernsehsendern (darunter immer ARD) und wahlweise einer Lokalzeitung oder der BILD-Zeitung besteht. Wenn ich mit denen versuchen würde, über das zu reden, was mich populärkulturell interessiert, würde ich allein deshalb schon auf Unverständnis stoßen, weil sie annähernd nichts davon kennen würden. „Kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’ …“

Die Älteren glauben, AC/DC sei die härteste Band der Welt, „Highway To Hell“ sei der härteste Song der Welt, und Jeansjacken seien immer noch cool. Selbst Motörhead sind ihnen unbekannt. Diejenigen Jüngeren, bei denen es nicht zum Abitur und Studieren in einer coolen Großstadt gereicht hat, glauben immer noch, es sei cool, herumzufahren in einem Golf Ⅲ mit A.T.U-Spoilerkit, schwarzen Scheibenfolien und abgesägten Federn, aus dem irgendeine jahrzehntealte Thunderdome wummert.

Man sehe sich einmal an, wieviel Fläche man in Hamburg braucht, um 20 Clubs zusammenzubekommen. Auf dem Land gibt es auf dem Zwanzigfachen an Fläche mit viel Glück 1 Disco mit 1 Floor, die nur freitags und samstags geöffnet hat und an beiden Tagen etwas spielt, was alle Besucher und wahrscheinlich auch der DJ als „Techno“ pauschalisieren, und ansonsten an „Erlebnisgastronomie“ nur Dorfkneipen.

Während man auf dem Land unter Jazz nur die Band aus der Knoff-Hoff-Show plus „In The Mood“ von Glenn Miller versteht, gibt es in Großstädten dedizierte Jazzclubs. Überhaupt, wenn nicht gerade Pandemie ist, gibt es in Hamburg tausende Live-Veranstaltungen im Jahr – und nicht nur Kirchenchor, übriggebliebene Alleinunterhalter und als Höhepunkte des Jahres ein, zwei Auftritte abgehalfterter Schlagersänger. Von Punk hat man, wenn überhaupt, nicht vor Mitte der 1980er Jahre gehört.

Mit Kinos sieht es aus wie mit Clubs: In der Metropole gibt es nicht selten mehrere Ketten, die riesige Multiplexe betreiben – mitunter hat dieselbe Kette schon mehrere Multiplexe –, und einige kleine Independent-Programmkinos. Auf dem Land kann man von Glück reden, wenn man weniger als eine halbe Stunde mit dem Pkw fahren muß, um zu dem einzigen Kinosaal in der Gegend zu kommen, der womöglich noch inhabergeführt ist und daher wegen Betriebsferien nicht einmal ganzjährig in Betrieb ist.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:06
Clochard hat geschrieben: 23 Jun 2021 18:59
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 22 Jun 2021 18:54 und technik- und popkulturell weniger gut informiert.
und das wäre ja schlimm, sich mit solchen Hinterwäldlern rumschlagen zu müssen :roll:
Auf die Gefahr hin, daß du das als persönlichen Angriff ansehen wirst:

Ich kann einfach nicht auskommen mit Leuten, deren kultureller Hintergrund nur aus ein, zwei öffentlich-rechtlichen Radiosendern (von denen einer ein Schlagersender ist), weniger als einem halben Dutzend Fernsehsendern (darunter immer ARD) und wahlweise einer Lokalzeitung oder der BILD-Zeitung besteht. Wenn ich mit denen versuchen würde, über das zu reden, was mich populärkulturell interessiert, würde ich allein deshalb schon auf Unverständnis stoßen, weil sie annähernd nichts davon kennen würden. „Kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’ …“

Die Älteren glauben, AC/DC sei die härteste Band der Welt, „Highway To Hell“ sei der härteste Song der Welt, und Jeansjacken seien immer noch cool. Selbst Motörhead sind ihnen unbekannt. Diejenigen Jüngeren, bei denen es nicht zum Abitur und Studieren in einer coolen Großstadt gereicht hat, glauben immer noch, es sei cool, herumzufahren in einem Golf Ⅲ mit A.T.U-Spoilerkit, schwarzen Scheibenfolien und abgesägten Federn, aus dem irgendeine jahrzehntealte Thunderdome wummert.

Man sehe sich einmal an, wieviel Fläche man in Hamburg braucht, um 20 Clubs zusammenzubekommen. Auf dem Land gibt es auf dem Zwanzigfachen an Fläche mit viel Glück 1 Disco mit 1 Floor, die nur freitags und samstags geöffnet hat und an beiden Tagen etwas spielt, was alle Besucher und wahrscheinlich auch der DJ als „Techno“ pauschalisieren, und ansonsten an „Erlebnisgastronomie“ nur Dorfkneipen.

Während man auf dem Land unter Jazz nur die Band aus der Knoff-Hoff-Show plus „In The Mood“ von Glenn Miller versteht, gibt es in Großstädten dedizierte Jazzclubs. Überhaupt, wenn nicht gerade Pandemie ist, gibt es in Hamburg tausende Live-Veranstaltungen im Jahr – und nicht nur Kirchenchor, übriggebliebene Alleinunterhalter und als Höhepunkte des Jahres ein, zwei Auftritte abgehalfterter Schlagersänger. Von Punk hat man, wenn überhaupt, nicht vor Mitte der 1980er Jahre gehört.

Mit Kinos sieht es aus wie mit Clubs: In der Metropole gibt es nicht selten mehrere Ketten, die riesige Multiplexe betreiben – mitunter hat dieselbe Kette schon mehrere Multiplexe –, und einige kleine Independent-Programmkinos. Auf dem Land kann man von Glück reden, wenn man weniger als eine halbe Stunde mit dem Pkw fahren muß, um zu dem einzigen Kinosaal in der Gegend zu kommen, der womöglich noch inhabergeführt ist und daher wegen Betriebsferien nicht einmal ganzjährig in Betrieb ist.
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

P.S. Warst du nicht der, der meinte, Depeche Mode seien erst seit 1990 "dark"? :gruebel:
NBUC
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von NBUC »

Clochard hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:28
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:06 Wenn ich mit denen versuchen würde, über das zu reden, was mich populärkulturell interessiert, würde ich allein deshalb schon auf Unverständnis stoßen, weil sie annähernd nichts davon kennen würden. „Kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’, kenn’ ich nich’ …“
soziologisch nennt man das glaube ich "Überlegenheitsdünkel"
Nein, da kann man bei diesem Beitrag nicht von reden.
Es zeigt meines Erachtens aber deutlich die (irgendwo auch nachvollziehbare) Blasenbildung, welche sich um entsprechende Milieus bildet, alleine, weil es eine entsprechende gemeinsame Sozialisierung gibt, welche untereinander das Reden und gegenseitige Verständnis unterstützt und mit außenstehenden entsprechend erschwert.

Überlegenheitsdünkel wird dann daraus, wenn die eigenen Geschmacksmuster und private Lifestyleelemente zum "Standard" erklärt wird und Außenstehende dann effektiv zu "Barbaren" oder das dann auf weitere Eigenschaften abgeleitet wird und die anderen dann als generell primitiv, sozial unfähig, dumm etc abgestempelt werden.

NBUC, der bei den benannten Themen wohl noch weniger mitreden kann als die beschriebenen Stereotypen. Aber - ist halt tatsächlich so.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

NBUC hat geschrieben: 25 Jun 2021 05:34
Clochard hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:28 soziologisch nennt man das glaube ich "Überlegenheitsdünkel"
Nein, da kann man bei diesem Beitrag nicht von reden.
Es zeigt meines Erachtens aber deutlich die (irgendwo auch nachvollziehbare) Blasenbildung, welche sich um entsprechende Milieus bildet, alleine, weil es eine entsprechende gemeinsame Sozialisierung gibt, welche untereinander das Reden und gegenseitige Verständnis unterstützt und mit außenstehenden entsprechend erschwert.
Richtig.

Wenn man sein ganzes Leben „auf’m Dorf“ verbracht hat und auch nur Leute vom Dorf kennt, dann kann man auch keine realistische Vorstellung davon haben, wie es jenseits der eigenen Gemeindegrenze aussieht. Das Dorfleben ist die eigene Blase.

Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall, z. B. den Berliner Hipster, der beim besten Willen nicht begreifen kann, daß es auch Orte ohne hippe alternative Szeneviertel gibt, wo es an jeder Ecke ein vollveganes Restaurant gibt und an jeder dritten Ecke einen Fahrradhändler, bei dem man Fixies bekommt.
Clochard hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:37 P.S. Warst du nicht der, der meinte, Depeche Mode seien erst seit 1990 "dark"? :gruebel:
Sind sie auch.

In denjenigen Kreisen, in denen Depeche Mode besonders populär sind – von britischen Musikjournalisten bis hin zu Goths – ist Speak & Spell, das 1981er Debütalbum (bekannteste Hitsingle: „Just Can’t Get Enough“), so unbeliebt, daß es als quasi nichtexistent aufgefaßt wird. Das Album wurde komplett von Vince Clarke (später Yazoo und Erasure) komponiert und hat daher einen völlig anderen Sound als alle anderen Alben, die von Martin Gore komponiert wurden. Es ist fröhlich, es ist schwungvoll – es ist all das, wofür Depeche Mode eben nicht stehen, und all das, wofür Depeche Mode stehen, fehlt auf dem Album komplett. Es gilt als belangloser, kindischer, zuckersüßer Plastik-Pop, als Musik für Leute, die von Musik keine Ahnung haben und „ach, eigentlich alles“ hören.

Von A Broken Frame (1982) bis einschließlich Music For The Masses (1987; bekannteste Hitsingle: „Strangelove“), allesamt wie gesagt von Martin Gore geschrieben, klangen Depeche Mode ernsthafter, erwachsener, komplexer, maschinenhafter, weniger fröhlich – man könnte sagen, „semi-dark“. Depeche Mode haben mit dem Abgang von Vince Clarke genau die umgekehrte Entwicklung durchgemacht, die The Human League mit dem Abgang von Martyn Ware und der Übernahme durch Phil Oakey gemacht haben.

Mit dem nächsten Album, Violator (1990; bekannteste Hitsingles: „Enjoy The Silence“ und „Personal Jesus“), legten Depeche Mode auch noch die letzten alten Synthpop-Tugenden ab. Sie wurden nochmals ernsthafter, geradliniger, weniger verspielt und vor allem gleichzeitig tanzbarer und rockiger. Auf einmal gab es nämlich erstmals Gitarren. Dadurch wurden Depeche Mode auch hörbarer für diejenigen gerade in der „schwarzen Szene“, die bis dahin nur „halt so richtige Musik mit Gitarre und so“ gehört haben (The Cure, Sisters Of Mercy usw.). Und ja, von diesem Album an werden sie endgültig als richtig „dark“ aufgefaßt.

Ich bleibe auch dabei, daß an Depeche Mode nur der so schön zwischen düster und melancholisch wandernde Gesang von Dave Gahan und vielleicht noch Martin Gores Songwriting (erst ab A Broken Frame 1982) und Gitarrenspiel (erst ab Violator 1990) interessant sind.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 25 Jun 2021 11:48 Das Album wurde komplett von Vince Clarke (später Yazoo und Erasure) komponiert und hat daher einen völlig anderen Sound als alle anderen Alben, die von Martin Gore komponiert wurden. Es ist fröhlich, es ist schwungvoll – es ist all das, wofür Depeche Mode eben nicht stehen
so wie Tora Tora Tora was ich aus gegebenem Anlass im Kriegsfilmethread verlinkt habe :lol:
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Moon »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:06 Die Älteren glauben, AC/DC sei die härteste Band der Welt, „Highway To Hell“ sei der härteste Song der Welt, und Jeansjacken seien immer noch cool.
Crazy! Dabei weiß doch jeder, dass Metallica die härteste Band der Welt ist. Nothing else matters!
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Tania »

Moon hat geschrieben: 26 Jun 2021 12:38
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 24 Jun 2021 20:06 Die Älteren glauben, AC/DC sei die härteste Band der Welt, „Highway To Hell“ sei der härteste Song der Welt, und Jeansjacken seien immer noch cool.
Crazy! Dabei weiß doch jeder, dass Metallica die härteste Band der Welt ist. Nothing else matters!
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Leprechaun »

Für mich eine einfache Antwort: da ich nicht Autofahren kann ist Stadt für mich unedingt nötig. Was soll ich in einem Kuhkaff, wo werktags der letzte Bus um viertel nach 5 hinfährt und sonntags gar keiner, wo man für jeden Liter Milch eine Stunde unterwegs ist?
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Mit müden Augen »

Leprechaun hat geschrieben: 26 Jun 2021 13:46Kuhkaff ... wo man für jeden Liter Milch eine Stunde unterwegs ist?
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Re: Umfrage: Wo würdet ihr gerne leben, wenn ihr die Wahl hätte? Stadt oder Land?

Beitrag von Clochard »

Der Dieter Moor hat in seinem Buch, wo er über seinen Umzug aufs Land berichtet, tatsächlich geschrieben, es hätte in dem kleinen brandenburgischen "Kuhkaff" nur H-Milch gegeben. Milchbauern gab es da nämlich keine mehr und im einzigen Dorfladen gabs eben nur H-Milch.