Psychische Erkrankungen erwähnen?

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Würdet ihr eure psychischen Erkrankungen erwähnen?

Ja
26
68%
Nein
12
32%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 38

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
F1-Fan

Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von F1-Fan »

Hallo!

Seit einigen Monaten schreibe ich nun mit einer jungen Frau welche ich auf einer beliebten Dating-Plattform kennengelernt habe hin und her. Getroffen haben wir uns aber leider noch nicht da sie in letzter Zeit sehr viel zu tun hat. Wir wohnen auch ca. 100km auseinander weswegen man nur leider schlecht eben mal vorbeikommen oder sich sonst wo in der Nähe treffen könnte. Ich weiß auch gar nicht in wie fern dieser Kontakt überhaupt noch zu irgendwas führen könnte aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Wir haben ja beide ziemlich viel Zeit in diesen Kontakt investiert :)

Nur stehe ich da leider vor einem kleinen Dilemma. Und zwar habe ich 1-2 psychische Erkrankungen die mich schon mein halbes leben lang begleiten, genauer gesagt soziale Ängste und Depressionen (dürfte auch der Grund sein noch nie eine Freundin gehabt zu haben). Nun ist es zwar so, dass sich dies in den letzten paar Jahren extrem gebessert hat und ich z.B. keine Todesängste mehr vorm Einkaufen habe und viel offener im Umgang mit Menschen geworden bin, dennoch begleiten mich diese zwei Sachen immer noch ein wenig und zeigen ab und an mal ihr Gesicht. Aus diesem Grund hatte ich es bis vor ein paar Jahren auch noch komplett ausgeschlossen mich auf die Suche nach einer Partnerin zu begeben, da ich mich erstmal um mich selbst kümmern wollte. In einer Beziehung verdoppeln sich ja die Probleme da eine Partnerin natürlich auch ihren Kummer und ihre Sorgen mit in die Beziehung nimmt und ich glaube nicht, dass ich das zusätzlichen zu meinen Päckchen die ich trage gepackt hätte.

Obwohl ich mich aber nun ziemlich stabil sehe fühle ich mich aber immer noch dazu gezwungen potenziellen Partnerinnen mitzuteilen, dass ich mit diesen Problemen zu kämpfen hatte und teilweise immer noch habe. Ich würde mich einfach nicht so wohl damit fühlen ihr das zu verheimlichen da das nun mal leider keine Kleinigkeiten sind die mitunter einiges erklären könnten. Leider gibt es auch Menschen die es komplett ausschließen mit einem Menschen zu tun zu haben welcher mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen hat, kann ich sogar zum Teil nachvollziehen. Ich würde das auch nicht so toll finden wenn ich irgendwann tatsächlich jemanden finden würde und dann stellt sich heraus, dass sie Null Verständnis für depressive oder ängstliche Menschen aufweisen kann. Um das zu vermeiden würde ich also tatsächlich vorher oder zumindest früh in der Beziehung "die Katze aus dem Sack" lassen um Missverständnisse möglichst vorzubeugen. Allerdings ist natürlich dann die Chance groß, dass das Gegenüber damit abgeschreckt wird da er oder sie damit nicht umgehen können oder wollen.

Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr von euren psychischen Problemen berichten? Und wenn ja, dann gleich am Anfang? Früh in der Beziehung, im Laufe der Zeit oder sogar schon beim Kennenlernen?
Vielleicht hattet ihr ja selbst schon mal diese Situation und könntet davon berichten. Würde mich sehr interessieren! :)

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
time4change
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von time4change »

F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr von euren psychischen Problemen berichten? ...
ja, ist m.E. zwingend notwendig

ich hatte einmal ein Zimmer zur Untermiete/in einer "Zweck-WG", wo meine (ca. 10 Jahre ältere) Vermieterin/die Hauptmieterin der Wohnung Epileptikerin war ...

ist eines morgens beim Frühstück plötzlich umgekippt

hat mich ziemlich in Panik versetzt ... bis endlich der Rettungswagen da war ...

dass es kein plötzlicher Herztod o.ä. war, sondern nur ein epileptischer Anfall hat sie mir erst danach am Abend des Tages mitteilen können

die Frage ist also nur das WANN?!

ich würde wohl bis zum zweiten oder dritten Date warten - wenn klar ist, dass ernsthaftes Interesse besteht!
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Informatiker

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Informatiker »

F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00 Hallo!

Seit einigen Monaten schreibe ich nun mit einer jungen Frau welche ich auf einer beliebten Dating-Plattform kennengelernt habe hin und her. Getroffen haben wir uns aber leider noch nicht da sie in letzter Zeit sehr viel zu tun hat.
Keine Zeit ohne konkreten Gegenvorschlag bedeutet meist kein Interesse.
F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00Wir wohnen auch ca. 100km auseinander weswegen man nur leider schlecht eben mal vorbeikommen oder sich sonst wo in der Nähe treffen könnte.
Warum schaust du nicht bei ihr am Wochenende vorbei? Das sind doch nur etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto.
F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr von euren psychischen Problemen berichten? Und wenn ja, dann gleich am Anfang? Früh in der Beziehung, im Laufe der Zeit oder sogar schon beim Kennenlernen?
Vielleicht hattet ihr ja selbst schon mal diese Situation und könntet davon berichten. Würde mich sehr interessieren! :)
Ein Schritt nach dem Anderen. Ich würde damit frühestens nach mehreren Dates auspacken.

Ich hatte Ende letztes Jahr ein Date bei dem das Gespräch auf ihre Störungen abgedriftet ist. Angststörung, Beziehungsstörung, Essstörung, selbstverletzendes Verhalten. Mehrere Aufenthalte in der Jugendpsychiatrie. Das fand selbst ich, als damals noch bedürftiger AB, als too much. Wie mag es da wohl einer Tinderella gehen, die zig Alternativen zu einem Problemfall wie dir hat?
Zuletzt geändert von Informatiker am 23 Jun 2021 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Martin2498

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Martin2498 »

Ich würde es auf jeden Fall erwähnen. Denn wenn die Frau dann mit sowas nicht so zurecht kommt, dann wäre das eigentlich ein gutes Indiz dafür, dass ihr vielleicht nicht zusammen passt.
Psychische Erkrankungen sollten kein Tabu sein. Lass es deine Mitmenschen gerne wissen, wie es dir geht, auch mental/psychisch.
Wer damit nicht zurecht kommt, hat sowas erstens noch niemals selbst durchgemacht und hat zweitens einen Charakter, über den ich glücklich wäre, ihn nicht selbst zu haben.
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen, dass es mit euch beiden klappt. :umarmung2:
Außerdem wünsche ich dir alsbaldige und nachhaltige Genesung. :hierlang:
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Menelaos
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Menelaos »

Martin2498 hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:54 Wer damit nicht zurecht kommt, hat sowas erstens noch niemals selbst durchgemacht und hat zweitens einen Charakter, über den ich glücklich wäre, ihn nicht selbst zu haben.
Da wäre ich nicht ganz so harsch. Manche Menschen sind selbst stabil genug um mit der Depression des Partners umgehen zu können, andere aber nicht.
Sicher, wieder andere haben Vorurteile, oder suchen sich ihre Partner danach aus wie bequem das Leben mit ihm sein wird.

@F1-Fan
Ich würde es auf jeden Fall erwähnen. Aber wie bald ich das tue, würde ich davon abhängig machen wie offensichtlich es ist, und wie sehr es dein Leben (und das einer potentiellen Partnerin) derzeit noch beeinträchtigt. Außerdem würde ich versuchen es so entspannt wie möglich zu erzählen, denn wenn du den Eindruck erweckst dass es ein Grund für Kontaktabbruch ist, dann wirst du auch sie in diese Richtung beeinflussen.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von F1-Fan »

Informatiker hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:46 Keine Zeit ohne konkreten Gegenvorschlag bedeutet meist kein Interesse.
Nicht unbedingt. Man weiß ja nie was wirklich im Leben einer anderen Person wirklich abgeht. Und da wir uns ja noch kaum kennen besteht ja noch keine wirkliche "Verpflichtung" sich jeden Tag täglich zu schreiben. Ein paar mal haben wir telefoniert und sie macht einen wirklich ehrlichen und sympathischen Eindruck. Wenn es nicht klappen sollte dann ist das kein Weltuntergang, falls doch freut es mich natürlich um so mehr :)
Informatiker hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:46 Warum schaust du nicht bei ihr am Wochenende vorbei? Das sind doch nur etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto.
Ich hab kein Auto, sie auch nicht, bliebe also nur der Zug. Wir hatten aber abgemacht das wenn wir uns treffen es in Hamburg tun, sie kommt auch nur aus einem kleineren Ort und ist nicht so mobil. :D
Informatiker hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:46 Ein Schritt nach dem Anderen. Ich würde damit frühestens nach mehreren Dates auspacken.

Ich hatte Ende letztes Jahr ein Date bei dem das Gespräch auf ihre Störungen abgedriftet ist. Angststörung, Beziehungsstörung, Essstörung, selbstverletzendes Verhalten. Mehrere Aufenthalte in der Jugendpsychiatrie. Das fand selbst ich, als damals noch bedürftiger AB, als too much. Wie mag es da wohl einer Tinderella gehen, die zig Alternativen zu einem Problemfall wie dir hat
Das wäre eine Denke die ich vor wenigen Jahren auch genauso weitergedacht hätte, weiterbringen tut es einem aber nicht. Natürlich kann hinter jedem Swipe ein "besserer" Mann stecken aber das muss doch nicht heißen das man selbst nicht gut genug ist. Mittlerweile würde ich behaupten ein ziemlich gesundes Selbstwertgefühl zu haben um zu sagen "Ich bin liebenswert, ich bin gut genug, trotz meiner ganzen Päckchen. :)

Ich muss aber sagen, dass es mir nicht gefällt mich als "Problemfall" abzustempeln. Wir kennen uns gar nicht keiner weiß von uns wie weitreichend unsere Probleme ausgeprägt sind. Deswegen wäre ich mit solchen Bezeichnungen vorsichtig :sadman:
F1-Fan

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von F1-Fan »

Martin2498 hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:54 Ich würde es auf jeden Fall erwähnen. Denn wenn die Frau dann mit sowas nicht so zurecht kommt, dann wäre das eigentlich ein gutes Indiz dafür, dass ihr vielleicht nicht zusammen passt.
Psychische Erkrankungen sollten kein Tabu sein. Lass es deine Mitmenschen gerne wissen, wie es dir geht, auch mental/psychisch.
Wer damit nicht zurecht kommt, hat sowas erstens noch niemals selbst durchgemacht und hat zweitens einen Charakter, über den ich glücklich wäre, ihn nicht selbst zu haben.
Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen, dass es mit euch beiden klappt. :umarmung2:
Außerdem wünsche ich dir alsbaldige und nachhaltige Genesung. :hierlang:
Danke für deine Worte, ich hoffe auch das es was wird. Und falls nicht geht das Leben trotzdem weiter :umarmung2:
Menelaos hat geschrieben: 23 Jun 2021 11:10
Martin2498 hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:54 Wer damit nicht zurecht kommt, hat sowas erstens noch niemals selbst durchgemacht und hat zweitens einen Charakter, über den ich glücklich wäre, ihn nicht selbst zu haben.
@F1-Fan
Ich würde es auf jeden Fall erwähnen. Aber wie bald ich das tue, würde ich davon abhängig machen wie offensichtlich es ist, und wie sehr es dein Leben (und das einer potentiellen Partnerin) derzeit noch beeinträchtigt. Außerdem würde ich versuchen es so entspannt wie möglich zu erzählen, denn wenn du den Eindruck erweckst dass es ein Grund für Kontaktabbruch ist, dann wirst du auch sie in diese Richtung beeinflussen.
Ich denke wohl, dass man in meinem Fall nicht wirklich sofort darauf eingehen muss da mein Leben derzeit ziemlich gut verläuft und ich dadurch längst nicht mehr so beeinflusst werde wie noch vor ein paar Jahren. Ich habe auch schon öfters gehört, dass man mir das gar nicht anmerken würde als ich mal Freunden davon erzählt habe. :)
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Cavia »

Ich würde es niemals jemandem erzählen, den ich noch nicht sehr gut kenne. Die meisten Menschen sind von so einer Auskunft überfordert und womöglich abgeschreckt, weil sie sich darunter nichts vorstellen können oder gleich bekannnte Selbstmordopfer vor Augen haben.

In meinem Fall sind meine Depressionen aber auch nicht spürbar für andere Menschen. Sollte mein zukünftiger Freund irgendwann aber bei mir ein- und ausgehen, werde ich meine Medikamente nicht vor ihm verstecken. Zu dem Zeitpunkt hat er aber hoffentlich gemerkt, dass man auch mit einer an chronischen Depressionen leidenden Frau eine ganz normale Beziehung führen kann, bzw. dass sie nicht komplizierter als jede gesunde Frau ist.
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Silvina
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Silvina »

Mein Freund hat mir sehr schnell von seinen Depressionen, seiner generalisierten Angststörung und der Panikstörung erzählt. Hat mich nicht davon abgehalten, ihn näher kennenzulernen, ich hab ja auch die ein oder andere „Delle“ aus meiner Vergangenheit. Mittlerweile sind wir fast 5 Jahre zusammen.

Für mich war es so richtig. Auch, um manche Verhaltensweisen von ihm richtig einordnen zu können. Zwischen uns war aber auch von Anfang an sehr viel Nähe und Vertrauen, da hätt ich es wohl seltsam gefunden, wenn er es mir erst viel später gesagt hätte.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von FantaLemon »

Mir fehlt die Auswahlmöglichkeit. Hätte ich eine psychische Erkrankung dann würde ich mir keinen Partner suchen, sondern erstmal an meinen Problemen arbeiten.
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Cavia
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Cavia »

FantaLemon hat geschrieben: 23 Jun 2021 13:58 Mir fehlt die Auswahlmöglichkeit. Hätte ich eine psychische Erkrankung dann würde ich mir keinen Partner suchen, sondern erstmal an meinen Problemen arbeiten.
Ach so. Dann müssen viele halt allein bleiben. Depressionen sind sehr oft chronisch, mit Medikamenten ist aber sehr oft ein ganz normales Leben möglich.
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halbkaputt
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von halbkaputt »

F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00 Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr von euren psychischen Problemen berichten? Und wenn ja, dann gleich am Anfang? Früh in der Beziehung, im Laufe der Zeit oder sogar schon beim Kennenlernen?
Vielleicht hattet ihr ja selbst schon mal diese Situation und könntet davon berichten. Würde mich sehr interessieren! :)
wird es sie denn irgendwie beeinträchtigen? d. h. könnte es sein, dass du bei eurem Treffen "zusammenklappst" und abbrechen musst?
falls nein, dann sehe ich keine Notwendigkeit. dann ist Zeit dafür, wenn man ein Vertrauensverhältnis auf persönlicher Ebene aufgebaut hat
schmog

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von schmog »

Meine frühere schizophrene Kumpelfreundin und ich mit einer komplexen PTBS?

= eine gelungene Kombination! :sadman:
GymT

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von GymT »

Ich kann da aus dem Nähkästchen plaudern und stimme Cavia zu. Erst mal nicht erzählen.

Psychischen Erkrankungen haftet nach wie vor ein Stigma an und wer sich damit nicht auskennt, ist sehr schnell überfordert.
Dazu kommt, dass die meisten Leute glauben, durch die Einnahme von Psychopharmaka werde man ein ganz anderer Mensch.

In meinem Fall hat mein Geständnis beim vierten Date dazu geführt, dass bestimmte Dinge oder Verhaltensmuster bei mir auf die Krankheit geschoben und dann katastrophisiert werden. Hätte ich davon nicht erzählt, wäre das vielleicht einfach als Macke durchgegangen und keiner Rede wert gewesen.
Man merkt mir das nämlich eigentlich gar nicht so wirklich an. Aber wenn ich dann doch mal schlechte Laune habe, dann ist es natürlich gleich suuuuper schlimm... Oder es wird jede Stimmungsänderung kommentiert.

Ich würde es demnach in Zukunft lieber erst erzählen, wenn man sich besser kennt.
Ich kann das Mitteilungsbedürfnis verstehen gleich klare Fronten schaffen zu wollen. Aber man kann den anderen damit auch überrollen.
schmog

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von schmog »

GymT hat geschrieben: 23 Jun 2021 14:22 Ich kann da aus dem Nähkästchen plaudern und stimme Cavia zu. Erst mal nicht erzählen.

Psychischen Erkrankungen haftet nach wie vor ein Stigma an und wer sich damit nicht auskennt, ist sehr schnell überfordert.
Dazu kommt, dass die meisten Leute glauben, durch die Einnahme von Psychopharmaka werde man ein ganz anderer Mensch.

In meinem Fall hat mein Geständnis beim vierten Date dazu geführt, dass bestimmte Dinge oder Verhaltensmuster bei mir auf die Krankheit geschoben und dann katastrophisiert werden. Hätte ich davon nicht erzählt, wäre das vielleicht einfach als Macke durchgegangen und keiner Rede wert gewesen.
Man merkt mir das nämlich eigentlich gar nicht so wirklich an. Aber wenn ich dann doch mal schlechte Laune habe, dann ist es natürlich gleich suuuuper schlimm... Oder es wird jede Stimmungsänderung kommentiert.

Ich würde es demnach in Zukunft lieber erst erzählen, wenn man sich besser kennt.
Ich kann das Mitteilungsbedürfnis verstehen gleich klare Fronten schaffen zu wollen. Aber man kann den anderen damit auch überrollen.
?????

Die meisten Leute sind leider Deppen! :evil:
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Giebenrath
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Giebenrath »

Ich sehe da keinen besonderen Grund zur Eile, aber irgendwann kommt so alles raus.
Ich würde auf keinen Fall im Chat-Verlauf eine Krankenakte auspacken.

Wenn es für irgendeine gemeinsame Aktivität relevant wird, wird es Zeit auszupacken.
Fiktives Beispiel: Kletterpark wäre nichts bei Höhenangst.

Es kommt wahrscheinlich darauf, wann und wie du es erzählst.

Ich würde es vielleicht ein bisschen schön reden. "Früher hatte ich mal Probleme, jetzt ist es nicht mehr so schlimm."
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
time4change
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zum timing ...

Beitrag von time4change »

halbkaputt hat geschrieben: 23 Jun 2021 14:08 ... dann ist Zeit dafür, wenn man ein Vertrauensverhältnis auf persönlicher Ebene aufgebaut hat
rein rational (verkopft) betrachtet scheint mir das sinnvollste Zeitfenster dann zu sein, wenn das Vertrauensverhältnis gerade im Aufbau ist

wenn etwas (aus Sicht des Partners) Wichtiges zu lange verschwiegen wird und später im falschen Moment aufploppt, dann kann das Vertrauen auch wieder erschüttert werden:
--> "Warum hat er/sie mir das verheimlicht????"
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von hanomag »

Informatiker hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:46
F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00 Hallo!

Seit einigen Monaten schreibe ich nun mit einer jungen Frau welche ich auf einer beliebten Dating-Plattform kennengelernt habe hin und her. Getroffen haben wir uns aber leider noch nicht da sie in letzter Zeit sehr viel zu tun hat.
Keine Zeit ohne konkreten Gegenvorschlag bedeutet meist kein Interesse.
F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00Wir wohnen auch ca. 100km auseinander weswegen man nur leider schlecht eben mal vorbeikommen oder sich sonst wo in der Nähe treffen könnte.
Warum schaust du nicht bei ihr am Wochenende vorbei? Das sind doch nur etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto.
F1-Fan hat geschrieben: 23 Jun 2021 10:00Wie würdet ihr das handhaben? Würdet ihr von euren psychischen Problemen berichten? Und wenn ja, dann gleich am Anfang? Früh in der Beziehung, im Laufe der Zeit oder sogar schon beim Kennenlernen?
Vielleicht hattet ihr ja selbst schon mal diese Situation und könntet davon berichten. Würde mich sehr interessieren! :)
Ein Schritt nach dem Anderen. Ich würde damit frühestens nach mehreren Dates auspacken.

Ich hatte Ende letztes Jahr ein Date bei dem das Gespräch auf ihre Störungen abgedriftet ist. Angststörung, Beziehungsstörung, Essstörung, selbstverletzendes Verhalten. Mehrere Aufenthalte in der Jugendpsychiatrie. Das fand selbst ich, als damals noch bedürftiger AB, als too much. Wie mag es da wohl einer Tinderella gehen, die zig Alternativen zu einem Problemfall wie dir hat?
@Informatiker
Also positiv an deinem Beitrag ist die Empfehlung an F1-Fan sich bald mit der Frau aus dem Internet zu treffen. Das ist ja immer nochmal etwas anderes, wobei...wenn die beiden schon telefoniert haben, dann ist der Sprung schon etwas kleiner.

Keine Zeit haben bedeutet manchmal auch einfach nur keine Zeit zu haben! Es soll Menschen geben, die gehen einem Beruf nach, sind mit dem Studium beschäftigt, sind in der Familie eingebunden oder haben in der aktuellen Zeit auch Angst davor sich mit anderen Menschen zu treffen. Gerade das erste Treffen ist ja doch oft mit etwas Stress verbunden und wenn dann mehrere Aspekte zusammen kommen, dann dauert es manchmal etwas bis man sich überwinden kann. Dann kann es trotzdem sehr schön werden.

Den letzten Abschnitt finde ich etwas problematsich. Wie du deine potentiellen Partnerinnen auswählst ist ja letztlich deine Sache...
Aber: Ein Mensch kann mitunter Probleme haben, nicht selten sogar mehrere. Grundsätzlich IST ein Mensch aber niemals ein "Problemfall".
Und einen User den du nicht kennst so zu bezeichnen ist schon ein Ding...

@F1-Fan
Meine Empfehlung wäre schon darüber zu sprechen, wenn es an der Zeit ist. Manchmal ergeben sich solche Themen ja, denn durch zunehmende Ent-Tabuisierung kennt ja mittlerweile fast jeder jemanden, der Depressionen hat oder zumindest einen Burn-Out. Und da du ja gerade offenbar aktiv bist und Kontakt zu anderen Menschen suchst, den auch halten kannst und sogar intensivieren willst, hast du ja gezeigt, dass du stark bist. Sehe deine psychischen Einschränkungen eben nicht als "Schaden" sondern blicke stolz auf deine Leistung zurück, dass du bereits jetzt viel weiter bist als vor einiger Zeit!

Jemand, der es schafft sich solchen Ängesten zu stellen und sie zum Teil auch schon zu besiegen, der beweist Beharrlichkeit und Ausdauer, Zielstrebigkeit, Mut zur Veränderung und damit Charakterstärke. Das sind alles Eigenschaften, die auch in einer Partnerschaft wichtig sind.
Informatiker

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Informatiker »

hanomag hat geschrieben: 23 Jun 2021 17:00Also positiv an deinem Beitrag ist die Empfehlung an F1-Fan sich bald mit der Frau aus dem Internet zu treffen. Das ist ja immer nochmal etwas anderes, wobei...wenn die beiden schon telefoniert haben, dann ist der Sprung schon etwas kleiner.

Keine Zeit haben bedeutet manchmal auch einfach nur keine Zeit zu haben! Es soll Menschen geben, die gehen einem Beruf nach, sind mit dem Studium beschäftigt, sind in der Familie eingebunden oder haben in der aktuellen Zeit auch Angst davor sich mit anderen Menschen zu treffen. Gerade das erste Treffen ist ja doch oft mit etwas Stress verbunden und wenn dann mehrere Aspekte zusammen kommen, dann dauert es manchmal etwas bis man sich überwinden kann. Dann kann es trotzdem sehr schön werden.
Ein paar Stunden Zeit kann jeder frei machen. Keine Zeit gibt es nicht. Nur andere Prioritäten.

Ich kann mich bei meinen Dates an keine Frau erinnern, die wirklich on war und nicht wenigstens einen Gegenvorschlag gemacht hat. Arbeit oder Uni haben sich immer als Ausreden herausgestellt.
F1-Fan

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von F1-Fan »

Ich sehe schon, das ist kein Thema was man nur mit Schwarz oder Weiß beantworten kann. Dafür ist es einfach viel zu vielschichtig und man muss bei jedem Fall individuell bewerten wie man das am Besten handhabt. Ich schätz aber das wenn es nicht all zu schwerwiegend ist und man nicht sehr beeinträchtigt ist wie in meinem Fall man eher mindestens ein paar Dates abwarten sollte. Nun kann es auch so kommen, dass das Gegenüber einem mangelndes Vertrauen vorwerfen kann da man etwas verheimlicht hat. Ich finde aber auch, dass man da mit etwas Verständnis entgegenkommen sollte da dies wirklich kein einfaches Thema ist, vielleicht nicht mehr ganz so tabu wie noch vor etlichen Jahren aber ein Stigma ist es dennoch.

Auf jeden Fall danke für die ganzen Resonanzen :)
Informatiker hat geschrieben: 23 Jun 2021 17:12 Ein paar Stunden Zeit kann jeder frei machen. Keine Zeit gibt es nicht. Nur andere Prioritäten.
Ich hoffe sehr für dich, dass du irgendwann jemanden finden wirst. Bei so viel Misstrauen ist aber fraglich wie lange das dann gut geht..

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