Psychische Erkrankungen erwähnen?

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Würdet ihr eure psychischen Erkrankungen erwähnen?

Ja
26
68%
Nein
12
32%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 38

Sandra

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Sandra »

Hallo,
Ich wollte es gerne erfahren, wenn mein potentieller Partner eine (psychische) Erkrankung hat.
Oft (aber nicht immer) hat es Einfluss auf den Beziehungsalltag. Allerdings würde ich mit dem Erzählen ebenfalls warten, bis ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut ist und sie dich unvoreingenommen als den Menschen kennengelernt hat, der du aktuell bist :)
Du weißt ja z.B. auch nicht, ob und ggf. welche Erfahrungen sie in ihrem Umfeld bereits mit psychischen Erkrankungen gemacht hat. Daher würde ich die Zeit geben und erst mal schauen, ob es passt und zu einem 2 oder 3 Treffen kommt.
Ich wünsche dir viel Glück für alles Weitere.
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silos
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von silos »

ich hab jetzt erst recht neu meine sehr wenigen Erfahrungen gemacht...aber ich komme schon langsam dazu mir ein Bild davon zu machen.

Ich bevorzuge absolut nur die Wahrheit zu sagen, ob es das ABler-Dasein ist, ob es psychische Erkrankungen sind oder was auch immer. IMMER ehrlich sein funktioniert am besten. Zumindest für mich. Also damit hab ich zwar schon einige sehr verschreckt und nie wieder was gehört aber ich hab mich selbst bei so einer Abfuhr besser gefühlt, als bei einer die noch weiteren Kontakt haben wollte aber ich irgendetwas zusammen gereimt hab. Das "lügen" ist einfach so anstrengend und das führt einfach zu nichts....

AAAABBEEEERR...ein großes AAAAAAAAABBBBEEEEERR

nur hab ich auch gemerkt man sollte mit der Tür nicht gleich ins Haus fallen. Also man spricht niemand so an:

"Hi du bist mir aufgefallen und ich dachte mir ich frag dich mal ob du nen Kaffee mit mir trinken willst. Aber bevor du jetzt antwortest wollt ich dir noch sagen, dass ich noch nie eine Frau genagelt hab und ausserdem bin ich psychisch krank und muss Unmengen an Tabletten schlucken....na wie siehts aus`? Kommst jetzt mit?"

Also man sollte erstmal überhaupt nichts sagen und wenn man irgendwie danach gefragt wird oder das Thema auf den Tisch kommt dann kann man die Wahrheit auch wohl dosiert äussern.
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Frostwald
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Frostwald »

Ich würde davon erzählen wollen und das auch ziemlich flott.
Nicht zum Einstieg, aber auch nicht erst wenn man schon in einer Beziehung sein sollte.
Mein Gegenüber weiß dann Bescheid und kann sich das dann überlegen und ich fühle mich als Person ganzheitlich wahrgenommen.
Ein Herz aus Schmerz in Stahl geschmiedet

Still unsigned
Kleiner Mann

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Kleiner Mann »

In meiner Vergangenheit hatte ich auch mit Depressionen und ADHS zu kämpfen bzw. tue es immer noch und gehe damit sehr offen und ehrlich, aber nicht mitleidserregend um. Ich stelle es nicht als Laster da, sondern als Teil meiner persönlichen Challenges, die ich im Alltag zu bewältigen habe und an denen ich kontinuierlich arbeite und dran bin mein Leben so zu formen, dass es zu meinen Fähigkeiten und Einschränkungen passt.
Mir würde niemals ein Satz wie "Du, ich muss dir etwas erzählen. Und zwar habe ich Depressionen und ADHS. Sorry, dass ich dir das nicht vorher gesagt habe und jetzt hast du bestimmt keine Lust mehr auf mich, aber ich will ehrlich zu dir sein".
Ich würde solche Details in Anekdoten widergeben oder eben mit ein wenig Humor auffrischen. Bei meinem ADHS mache ich z.B. auch kein Hehl daraus, dass ich kein Speed (Amphetamine) kaufen muss, weil ich die bereits vom Arzt verschrieben bekomme und damit vom Staat subventioniert werde Drogen zu konsumieren (nur ein Joke).
Ich glaube also daher, dass es sehr stark darauf ankommt wie man es rüberbringt und ob man selbst damit d'acccord geht.
Da ich kein Problem mit meinen Krankheiten habe, haben es die anderen auch nicht. So zumindest mein Eindruck.
Ich finde es hilft auch wenig, wenn man ständig von "Krankheiten" spricht. Vielleicht sollte man sich viel mehr darauf besinnen, was durch diese Krankheiten bei einem konkret zu erwarten ist. Für jemanden der keine Depressionen oder ADHS hat ist es ja sehr schwer greifbar was das konkret bedeutet. Paar Dinge hat man über Hörensagen mitbekommen oder im Internet gelesen, aber eine richtige Vorstellung davon hat ja keiner so richtig. Wenn ich anderen Leute aber mal erkläre wie meine Wahrnehmung sich im Gegensatz zu denen, die als "normal" eingestuft werden, unterscheidet und klar darlege was konkret der Unterschied ist, dann wirkt es schon viel nahbarer.
GymT

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von GymT »

Also ich habe es ja erzählt, aber muss im Nachhinein doch wieder feststellen, es wäre nicht unbedingt nötig gewesen.
Zurzeit macht sich die Depression nicht mehr bemerkbar. Ich nehme so wenig Tabletten wie seit 4 Jahren nicht mehr. Und mir geht es gut damit. Ich will die Antidepressiva nun ganz langsam komplett absetzen, was vor einigen Monaten noch undenkbar gewesen wäre.
Selbst wenn ich mal nicht so gute Laune oder sonst irgendwelche Zipperlein habe, dann muss ich mir einfach mal vor Augen halten, dass jeder mal schlecht drauf, nicht jeder Tag toll sein kann und nicht gleich wieder eine depressive Episode im Anflug ist.
Jennifer

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Jennifer »

Frostwald hat geschrieben: 25 Jul 2021 18:13 Ich würde davon erzählen wollen und das auch ziemlich flott.
Nicht zum Einstieg, aber auch nicht erst wenn man schon in einer Beziehung sein sollte.
Mein Gegenüber weiß dann Bescheid und kann sich das dann überlegen und ich fühle mich als Person ganzheitlich wahrgenommen.
Die Vorgehensweise ist glaube ich die erfolgversprechendste, erstmal das Interesse des Gegenübers wecken dann aber schon bald sagen was den anderen in einem gemeinsamen Alltag erwarten könnte durch die eigenen Probleme, sonst tut es nur unnötig weh wenn das Gegenüber dann nach mehreren Dates das Weite sucht.
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Dérkesthai
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Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Dérkesthai »

Ja, würde ich wollen und hoffe, ich habe das bisher immer getan, wenn es mir bekannt war und es etwas zu erzählen gab.
Allein schon damit später niemand sagen kann, hab ich nichts von gewusst, finde ich das essenziell.
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
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Technikbegeisterter

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Technikbegeisterter »

Also ich kann aus eigener Erfahrung davon abraten, diese Krankheiten zu erwähnen - zumindest in der "Anbahnungsphase."

Durch Mobbing leide ich seit nunmehr 14... 15? ... Jahren an sehr starken Zwangsgedanken - Magsiches Denken.

Diese Krankheit hat mich im Leben schon so viel gekostet, sie schränkt ein wie ein Ganzkörper - Vogelkäfig, den man dauernd mit sich rumschleppt, und nur ab und zu mal raus greifen kann.

Zwar hat sich "Der Kobold im Kopf" (Es gibt ein Buch dazu, aber wohl nicht explizit zu meiner Krankheit - jedoch übernahm ich gerne diese Formulierung) in letzer Zeit selber "kaputtgemacht", und die Krankheit ist sehr in den Hintergrund getreten... erwähnt habe ich sie jedoch trotzdem bei meiner ersten Möglichkeit überhaupt "Daten" mal erleben zu dürfen.

Es war dann so, das die Frau auch neugierig war, und mehr darüber wissen wollte... aber eigentlich war es sehr negativ, doof es zu sagen.

Auch, wenn ich bei unseren Treffen "0 Trigger" hatte, also die Krankheit quasi nicht existent war (bis auf eine kleinigkeit beim ersten Treffen, die sie aber nicht mitbekam, wo ich etwas 2-3x machen musste, bis es passte) hielt sie mir es immer und immerwieder vor "mit dem Kobold".

Auch die Erklärung, das er komplett harmlos sei (ich musste mich generell schon öfter erklären), und die einzige Person, der er schaden würde "ich selbst" sei... fand sie es immer schlecht - zumal sie auch ihren Freunden / Familie davon erzählte, und ich dann bei denen sehr schnell "unten durch" war.

Also mein Tipp:

Wenn die Pschische Krankheit nicht im Vordergrund steht (das Handeln beeinflusst) auf keinen Fall "mit der Tür in´ s Haus fallen", erst wenn es wirklich schon in Richtung Beziehung geht, Vertrauen etabliert wurde... kann man es ggf erwähnen...
Clochard

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Clochard »

als Frau kann man Borderline ruhig erwähnen, finden viele Männer attraktiv :lol: und denken so eine geht im Bett ab wie ne Rakete :buch:
Kleiner Mann

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Kleiner Mann »

Clochard hat geschrieben: 29 Jul 2021 18:41 als Frau kann man Borderline ruhig erwähnen, finden viele Männer attraktiv :lol: und denken so eine geht im Bett ab wie ne Rakete :buch:
Sorry, aber das ist schon eine ziemlich widerliche Aussage. :shock:
Man sollte nie ernsthafte Persönlichkeitsstörung so pervertieren. :fluchen:
Jonathan McJohnson

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Jonathan McJohnson »

Aus eigener Erfahrung kann ich nur davon abraten, zumindest am Anfang. ;) In der Kennenlernphase kann das mal ganz schnell nach hinten losgehen, weil es zu viel Druck aufbaut, auf beiden Seiten. Aber wahrscheinlich kommt das auch auf den Schweregrad der Krankheit an, wie sehr es in der Öffentlichkeit bemerkbar ist und so.
Bei weniger auffälligen Sachen würde ich warten.
Auch was Traumata anbelangt, meine alte Flamme hatte mir ja vieeeeel aus ihrer Vergangenheit erzählt, im Nachhinein wärs wohl besser gewesen das nach 2 Monaten oder so zu hören, nicht nach einer Woche.^^ Klar wollte sie mit offenen Karten spielen, was sie in der Hinsicht ja auch ehrt, aber da kommen bei einem dann schon Gedanken auf, was die Zukunft angeht, und gerade ich bin da so jemand der sich gerne hineinsteigert. :schwitzen:
Egal, also bei Sachen die eine Beziehung beeinflussen oder auch beeinträchtigen können... Bindungsängste und sowas, schwierig, das sollte man schon ansprechen, damit der andere weiß worauf er sich einlassen wird. Aber es kann halt auch ein Killer sein.
Mein Tourette und das ADHS hab ich schon früh erwähnt, weil das mittlerweile nicht mehr so stark ausgeprägt ist und in der Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar, von daher hab ich ihr das schon nach ner Woche erzählt. Die Aggresionsprobleme hab ich dann auch angesprochen, weil sie das ja so oder so mal mitbekommen würde. Die richten sich ja auch nicht an sie, an meine potenzielle Partnerin, sondern eher an andere garstige Menschen die einem vor den Karren pissen wollen. :schwitzen:

Ganz frei sind wir heutzutage wohl alle nicht von psychischen Leiden, von daher, je nach Schweregrad, Beziehungsbeeinträchtigung und Alltagstauglichkeit muss man abwägen, ob man das gleich erwähnt. Therapiebedürftige Geschichten werden auch immer mitschwingen und wenn man sowas verheimlicht, naja, es kann halt richtig blöd schiefgehen.

Clochard hat geschrieben: 29 Jul 2021 18:41 als Frau kann man Borderline ruhig erwähnen, finden viele Männer attraktiv :lol: und denken so eine geht im Bett ab wie ne Rakete :buch:
Aha. Und wie kommst du zu dieser Annahme?
Ich für meinen Teil kann Drama außerhalb der Unterhaltungsindustrie nicht gebrauchen und aufregenden Sex gibts doch nicht nur mit psychisch kranken Frauen. :dont:
So ein Charlie Harper oder Barney Stinson (beides psychisch mindestens fragwürdige Charaktere) würden mir wahrscheinlich die Füße küssen, nach dem Motto "Freu dich doch, du hattest 2 Wochen deinen Spaß mit ner Wahnsinnsbraut und dann ist sie von alleine abgehauen, ohne schwanger zu werden, ist doch perfekt gelaufen!"
Und ich würd die beiden wegtreten!
Deine Aussage impliziert für mich das Verlangen nach ner schnellen, heißen Nummer, ohne Verpflichtungen und das unter "nutznießerei" einer Persönlichkeitsstörung.

Das ist nicht unbedingt das, was ich mir als Mann vorstelle, was sich kein Mann vorstellen sollte, in meinen Augen.
In meiner Familie gibt es auch ein paar Kandidaten, die meinen "stoß dir die Hörner ab" und "hab deinen Spaß, ohne dich gleich zu binden", aber das ist nichts für mich. :?
Ich suche eine Frau für eine, im besten Falle, lebenslange Partnerschaft. Da erst wird, meines Erachtens nach, der Sex richtig gut, wenn eine tiefe emotionale Bindung da ist.
Nach meinem ersten Mal könnte ich mir sogar noch weniger vorstellen einfach mal so nen One Night Stand mit irgendeiner Unbekannten zu haben. Da kann ich auch mastubieren.
Es war sogar besser so lange auf den ersten Sex gewartet zu haben, weil es dadurch echt magisch war und immer als wunderschönes Erlebnis in Erinnerung bleibt.

Was mich irgendwie richtig stört: Die wenigsten wollen heutzutage noch eine ernsthafte Beziehung eingehen, mit Verpflichtungen, Kompromissen und Aufopferungsbereitschaft. Jeder nur noch für sich, ich, ich, ich und deine Bedürfnisse kommen erst an Stelle 15, ich bin nämlich unabhängig und lass mir nichts durcheinanderbringen... :?
Kommt mir das nur so vor, ist das unsere Gesellschaft, oder werden die Menschen immer egoistischer, narzisstischer und selbstzentrierter?
Das färbt ja noch auf einen ab, durch den Scheiß der mir so passiert kann ich mich kaum noch auf andere konzentrieren, obwohl mir das eigentlich wichtig ist. :fessel:
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Menelaos
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Psychische Erkrankungen erwähnen?

Beitrag von Menelaos »

Clochard hat geschrieben: 29 Jul 2021 18:41 als Frau kann man Borderline ruhig erwähnen, finden viele Männer attraktiv :lol: und denken so eine geht im Bett ab wie ne Rakete :buch:
Moderation: Absolute Beginner Treff Ich muss KleinerMann hier zustimmen; Das ist schon recht geschmacklos, und nebenbei auch recht gewagt zu behaupten dass viele Männer das so sehen.
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