Ja, da müssen die Bedürfnisse zusammenpassen. Hatte ich auch mal erlebt und fand ich eine interessante Erfahrung mit einer Frau, die mich schon vor dem 1. Treffen vorgewarnt hatte, dass ihr ihr Beruf wichtig ist und sie nicht viel Zeit für eine Partnerschaft hat. Und da ich vorher schon mehrfach das Problem hatte, dass Frauen (beim Online-Dating) schon in der Kennenlernphase jeden Abend nach der Arbeit mit mir schreiben oder telefonieren wollten und mir das zu viel war, dachte ich: "Endlich mal eine, die mir ähnelt!" Aber schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass ihr ein Treffen pro Monat reichte, und ich merkte, dass mir das zu wenig war. Da kamen wir also auf keinen gemeinsamen Nenner und beendeten den Kontakt.
Das hängt vermutlich wirklich mit Erfahrung zusammen. Also ich z. B. hab nichts gegen Schnelligkeit (ich finde Schnelligkeit sogar wesentlich besser als wenn jemand absichtlich ständig auf die Bremse tritt und ein Kennenlernen unnötig in die Länge zieht), aber man muss sich wohl bewusst machen, dass die aktuellen Gefühle immer nur den aktuellen Stand des Kennenlernens widerspiegeln, und dass es entsprechend passieren kann, dass beim weiteren Kennenlernen irgendwelche Eigenschaften/Eigenarten oder Wünsche/Ansprüche/Bedürfnisse oder sonstwas zum Vorschein kommen, die so negative Gefühle auslösen, dass man den Kontakt lieber beendet.Sense8 hat geschrieben:ob er nicht etwas zu vorschnell war
Ich hab da auch schon gestaunt, was alles zu Kontaktabbrüchen führen kann.
Da stimme ich dir zu. Aber ich dachte eher an sowas wie z. B. ein besonders ausgeprägtes Harmoniebedürfnis oder Anpassungsbedürfnis (oder wie auch immer man es nennen will). Hab ich zwar nicht selbst, aber es gibt ja wirklich Leute, für die "nein sagen" extrem unangenehm ist, oder für die "nein sagen" sogar ein Zeichen fehlender Zuneigung ist - was dann mit mir immer zu Missverständnissen führt, weil in meinem Kopf dieser Zusammenhang gar nicht existiert.Sense8 hat geschrieben:Es gehört, finde ich zum Erwachsensein dazu, zu seinen eigenen Prinzipien zu stehen
Also ich weiß nicht, ob man sich in dieser Hinsicht ändern könnte, wenn man denn wollte. Zumal die Leute, die ich bisher kannte, sogar stolz auf ihre Anpassungsfähigkeit waren und es z. B. als Höflichkeit oder Diplomatiefähigkeit bezeichnen.
Aber das Trinken selbst kann man sicherlich in den Griff bekommen, so dass es in Zukunft dann nicht mehr zu einem Kontrollverlust kommt. (Wobei ich damit keine Erfahrung hab - noch nicht mal im Bekanntenkreis.)
Und gegen Aggressionen gibt es ja auch Techniken, z. B. dass man lernt, bei aufsteigender Wut erst mal 5 km durch den Wald zu joggen, bevor man sich auf eine Diskussion mit dem Wutauslöser einlässt. (So jemanden kannte ich mal, und fand ich interessant, dass es solche Unterschiede zwischen Menschen gibt, weil ich selbst leider nicht mal dann richtig wütend werden kann, wenn ich vom Verstand her denke: "Jetzt wäre Wut praktisch.")