Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

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FantaLemon
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Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von FantaLemon »

Hallo,
ich möchte mal eure Meinungen zu dem Thema hören.

Ich bin Mitte 30 und war wegen Krankheit bislang nie arbeiten. Habe erst vor 1 Jahr mit Arbeit angefangen. Arbeitsverträge waren bislang immer befristet. Ich arbeite Teilzeit und sehe aufgrund meiner Krankheit nur wenig Chancen irgendwann mal mehr Stunden zu machen. Komme somit nur auf ein Netto-Gehalt von 1300 Euro.

Ich wohne 15km von der Arbeit entfernt in einer 2 ZKB Eigentumswohnung. Ist ein 12-Parteien Haus. Die anderen 11 Wohnungen gehören einem Investor. Hausgeld beträgt 100 Euro im Monat, für Strom/Gas/Internet/Telefon zahle ich noch mal 100 Euro, sodass ich also auch mit meinem Gehalt noch gut leben kann.

Das Haus ist insgesamt in einem schlechten Zustand. Der Investor würde meine Wohnung gerne kaufen, bietet mir aber im Grunde kein Geld dafür, sodass ich keinen Grund für einen Verkauf sehe.

Jedenfalls will der Investor das Haus nun nach und nach sanieren für über 500.000 Euro. Mein Anteil liegt also bei rund 40.000 Euro.

Wobei ich mich wieder mal frage wie der Typ mit seinen 33 Jahren und 3 Kindern mal eben 500.000 Euro aufbringen kann. Insgeheim habe ich daher den Verdacht, dass er mir die Kostenvoranschläge jetzt nur präsentiert hat um mich zu einem Verkauf der Wohnung zu bewegen.

Das Geld kann ich zur Not aufbringen. Die Frage ist nur: Macht das Sinn? Und was wäre die Alternative?

Ich fühle mich hier relativ wohl, aber es gibt definitiv bessere Wohnungen/Gegenden.

Eine Mietwohnung halte ich unter meinen Umständen (Geringes Einkommen, befristete Arbeitsverträge, großer Hund, Wunsch nach Garten/Balkon/Terrasse) für äußerst schwer realisierbar.

Bei Eigentumswohnungen sieht es schon besser aus, allerdings kriege ich für mein Budget hier in der Gegend nur eine 1 Zimmer Wohnung. Will man da wirklich dauerhaft so leben?

Wie sind eure Meinungen und Gedanken zu dem Thema?

MfG

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uhu72
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von uhu72 »

FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Wobei ich mich wieder mal frage wie der Typ mit seinen 33 Jahren und 3 Kindern mal eben 500.000 Euro aufbringen kann.
Das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und es gibt durchaus Berufe, die eine entsprechend hohe Vergütung mit sich bringen.
Zudem stellt sich die Frage, ist es ein privater Investor oder eine "Firma", dann wäre das Firmenkapital.
Abgesehen davon wird es wahrscheinlich kreditfinanziert sein, die Zinsen sind ja günstig. Getilgt wird der Kredit dann über die zu erwartenden Mieteinnahmen.
FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Wie sind eure Meinungen und Gedanken zu dem Thema?
Schwierig. Wir kennen die Details natürlich nicht so genau und deinen örtlichen Wohnungsmarkt. Bei einer anderen Eigentumswohnung wirst du auch wieder mit Nebenkosten und Hausgeld rechnen müssen, die dann aber sicher höher liegen. Es kann also im Einzelfall günstiger sein, die Wohnung zu mieten. Dass er dir "nichts" für deine Wohnung zahlen möchte, zeigt dass die Hütte wirklich in einem sehr schlechten Zustand ist oder es ist einfach dreist. Der Haken bei einer Sanierung könnte sein, dass weitere Mängel dabei gefunden werden und die Kosten steigen weiter als ursprünglich veranschlagt.

Was soll denn bei der Sanierung gemacht werden? Neue Isolierung draussen, neue Fenster, neue Bäder, Dach?
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Hoppala
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Hoppala »

Kaum beantwortbar, da zu viele Faktoren reinspielen.

Aber einen Faktor hast du nicht bzw. nur indirekt erwähnt:
Der Investor will ja vermutlich investieren, um später noch mehr Kapital draus zu machen.
Und du bist im Weg.
Vermutlich könnte er dich auch irgendwie "überstimmen" aufgrund seiner höheren Anteile. Aber du kannst immer mit reinreden.

Ich würde mal überlegen, ob ich mir meinen möglichen Sand im Getriebe nicht abkaufen lassen: er macht alles, wie er denkt - dafür macht er deine Bude gleich mit und zu zahlst dafür nur einen kleinen Anteil; oder gibst den größeren Teil des späteren Wertzuwachses an ihn weiter, oder sowas ... Irgendwas raushandeln. Sein erwarteter Gewinn ist ja ungleich größer als deiner, da muss und kann er was abgeben ...

Dann kommst du mit erst mal recht wenig Aufwand an eine sanierte Bude und bleibst da wohnen.
Ev. erforderliche Übergangs-Ersatzwohnung zahlt der Investor natürlich auch :-)

Ne neue Eigentumswohnung wirst du bei deinem Einkommen eher nicht bekommen -es sei denn, duhast noch Kapital im Hintergrund. Im heutigen Wohungs- und Immobilienmarkt ist jeder Auszug bzw. Neu-Einzug ein Verlustgeschäft - außer, die Bude gehört einem ohnehin schon. Und das ist bei dir der Fall. Von daher. großen Unwillen demonstrieren und schauen, was sich rausschlagen lässt ...

ne halbe Million ist für manchen 33jährigen gar kein Ding. Das meiste übernimmt die Bank, wenn der laufende erwartbare Income stimmt. Und 11 Wohnungen als Sicherheit ... der spätere Mieter zahlt. Und wer weiß, was er sonst noch als Grundlage geerbt hat und in Erwartung hat. Natürlich alles eigene Leistung und mit höchstem Risiko und Verantwortung im Schweiße des Angesichtes schwer verdient ... so ist das halt hierzulande geordnet.
Sind ja bald Wahlen. Das ZEW hat da neulich im Auftrag von ein paar Medien die fiskalischen Konzepte der Parteien analysiert, wer da gewinnt, wer verliert - mal so in Zahlen, jenseits der klingelnden Worte ...
https://www.zew.de/fileadmin/FTP/ZEWKur ... se2105.pdf

Da gibt es auch ein paar Medienberichte drüber und einen gewohnt prägnanten Sketch der letzten Anstalt - Suchmaschine hilft.
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Girassol
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Girassol »

Puh ... schwierig. Hast du mal geschaut, was es denn am passenden Mietwohnungen so auf dem Markt gibt? Also ob das überhaupt eine Option wäre? Gerade mit Hund wird das vermutlich schwierig. Was kosten Mietwohnungen in der gewünschten Größe denn in der Gegend? Hier (Stuttgart) liegt man kalt bei 2ZKB z.B. locker bei 800€ (noch oben offen). Da wäre bei vielen Vermietern dein Gehalt ein direktes Ausschlusskriterium.

Wenn es finanziell geht, wäre ich für die bzw. eine Eigentumswohnung. In welchem Zustand ist die aktuelle Wohnung denn? Was soll denn alles saniert werden? Sind das sinnvolle Sachen oder eher Firlefanz? Von einer neuen, moderneren Heizung mit weniger Verbrauch hättest du z.B. ja auch was. Gibt es irgendwelche Rücklagen der WEG, aus denen ein Teil der Kosten beglichen werden kann?

Im Endeffekt wird der Investor dich aber mit seinen Anteilen eh überstimmen können und dann bleibt nur die Wahl zwischen mitmachen oder verkaufen.
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von FantaLemon »

@uhu72:
Das Dach soll erneuert werden und Solarzellen bekommen, die Asbest-Verkleidung soll ausgetauscht werden und es sollen Parkplätze geschaffen werden.
Bäder und Fenster sind Sache der jeweiligen Wohnungs-Eigentümer.

@Hoppala:
Wieso sollte der andere Eigentümer einen Teil meiner Sanierungskosten übernehmen?

@Girassol:
Ich schaue immer mal, aber im Grunde gibt es hier weder passende Mietwohnungen noch Eigentumswohnungen auf dem Markt. Eine kleine Mietwohnung kostet hier mit Nebenkosten meist 350-500 Euro.
Meine Wohnung ist eigentlich in einem guten Zustand. Also Fenster und Heizung ist neu. Bad müsste aber mal gemacht werden.
Saniert werden sollen Dach, Fassade und Parkplätze. Das sind alles Sachen die jetzt aus meiner Sicht nicht zeitnah gemacht werden müssten, aber das Haus ist 60 Jahre alt und bislang wurde hier nix dran saniert. Also irgendwann wäre das schon fällig. Was die Parkplätze angeht verstehe ich allerdings die Motivation des Investors nicht. Es sei denn er will die vermieten. Wobei ich da auf einen eigenen Parkplatz bestehen würde.
Rücklagen gibt es, aber die habe ich bereits abgezogen.
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Hoppala
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Hoppala »

FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 18:36 @Hoppala:
Wieso sollte der andere Eigentümer einen Teil meiner Sanierungskosten übernehmen?
Weil du signalisierst, dass du nicht einverstanden bist und wenn du genötigt wirst, jede Möglichkeit nutzen wirst, ihm die Sache zu vermiesen. Einblicknahme, Anfragen, Widersprüche, eigene Vorschläge ... Du wirst dich am Ende nicht durchsetzen, aber es ist lästig. Und das ist eventuell was wert.
Geschäftliche Verhandlung halt :-)
Und klar, auch für dich nicht ganz ohne Aufwand.

Wobei Dach nach 60 Jahren und Asbest raus ja nicht unvernünftig klingt - sofern es effizient gemacht wird.

Parkplätze am Haus erhöhen leider den Marktwert.
.
Wie gesagt: du bist vermutlich der einzige, der bei dem Ganzen wirklich Geld bezahlen muss (und später die Mieter/Käufer). Das kann schon mal zu "Verstimmung" führen ... ;-)

Oder meinst du, die 40.000 führen auch bei dir in absehbarer Zeit zu einem angemessenen Plus in der Kasse?
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Galip »

Wenn ich dich richtig verstehe, dann fühlst Du dich wohl in deiner Wohnung und sie ist günstig im Unterhalt. Eine Mietwohnung kannst Du dir bei deinem Einkommen kaum leisten. Davon abgesehen erscheint es mir widersinnig, eine Eigentumswohnung, die den eigenen Bedürfnissen entspricht, zugunsten einer Mietwohnung aufzugeben. Ein Verkauf macht also nur dann Sinn, wenn Du dir vom Erlös eine andere Wohnung kaufen kannst, die dir mindestens genauso gut gefällt wie deine jetzige - unter Berücksichtigung der Kaufnebenkosten und Umzugskosten.

Schau dich also am besten mal um, was eine Alternativwohnung kosten würde, die mindestens so gut ist wie deine jetzige. Eine Einzimmerwohnung würde ich da schon mal nicht dazu zählen. Und dann schlag noch ein bisschen was drauf für Risiko und Unannehmlichkeiten. Dann weißt Du, wieviel der Investor mindestens bezahlen muss, damit es für dich Sinn macht, zu verkaufen. Wenn ihm das zu teuer ist, dann ist das seine Sache.

Informier dich auf jeden Fall gut über deine Rechte bzgl. der Sanierung. Der Investor kann, auch wenn ihm 11/12 des Hauses, also über 90% gehören, nicht beliebige Veränderungen am Gebäude durchführen ohne deine Zustimmung. Manche Maßnahmen erfordern einen einstimmigen Beschluss oder eine "qualifizierte" Mehrheit, die aber bei nur zwei Eigentümern - unabhängig von ihren prozentualen Eigentumsanteilen - soweit ich das verstehe ebenfalls auf Einstimmigkeit hinausläuft. Da würde ich an deiner Stelle vielleicht schon mal ein bisschen Geld für einen guten Immobilienrechtsanwalt investieren, der dir genau sagen kann, bei welchen Maßnahmen Du ein Vetorecht hast. Und dann natürlich alles blockieren, was Du nicht für unbedingt nötig hältst, es sei denn, der Investor übernimmt deinen Anteil an den Kosten. Die Vertragsfreiheit gibt das her: Du kannst deine Zustimmung zu einer Maßnahme in der WEG durchaus "verkaufen".

Meiner unqualifizierten Einschätzung nach stehen die Chancen ganz gut, dass für alle genannten Maßnahmen, also sowohl das Dach, die Fassade, als auch die Parkplätze, deine Zustimmung erforderlich wäre. Solange das Dach nicht kaputt ist, muss man es nicht erneuern. Eine Asbest-verkleidete Fassade ist an und für sich auch kein Problem - es empfiehlt sich allerdings, sie von einem Fachbetrieb frisch anstreichen zu lassen, sofern sie irgendwie verwittert ist - dadurch lässt sich die Freisetzung der gefährlichen Fasern verhindern. Und natürlich darf man keine Löcher reinbohren o.ä., aber das ist ja eh klar. Solange das Asbest aber gebunden ist, geht keine Gefahr davon aus. Und man hat es ja nicht ohne Grund jahrzehntelang verwendet: Es hat sehr gute Wärmedämmeigenschaften und ist feuerfest. Also quasi ideal für Fassaden.

Lass dich von dem Investor nicht beschwatzen und übervorteilen - wenn Du die Wohnung aufgibst, hast Du eine Sorge mehr im Leben!
Viel Glück :vielglueck:
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von RomNey »

Bei 1 Zimmer Wohnung gehen bei mir die alarm leuchten an.
Für mich käme sowas nicht mehr in Frage.
Habe lange Zeit so gelebt und es war sehr unschön.

Es würde heute wahrscheinlich besser gehen, weil ich mich seitdem sehr verändert habe und mein Bruder lebt in einer ein Zimmer wohnung und soweit ich es beurteilen kann geht es ihm sehr gut, ich würde es aber nicht wollen. Und kann es auch nicht empfehlen.

Für mich müsste es mind. 2 Zimmer sein ein "Spiel" - und ein Schlafzimmer.
Auch wenn ich jetzt in der "wg" auch nur ein Zimmer habe (ist einfach zu günstig) besser wäre es 2 Zimmer zu haben. Denke ich.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden
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Mannanna
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Mannanna »

FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Hallo,
ich möchte mal eure Meinungen zu dem Thema hören.

Ich bin Mitte 30 und war wegen Krankheit bislang nie arbeiten. Habe erst vor 1 Jahr mit Arbeit angefangen. Arbeitsverträge waren bislang immer befristet. Ich arbeite Teilzeit und sehe aufgrund meiner Krankheit nur wenig Chancen irgendwann mal mehr Stunden zu machen. Komme somit nur auf ein Netto-Gehalt von 1300 Euro.

Ich wohne 15km von der Arbeit entfernt in einer 2 ZKB Eigentumswohnung. Ist ein 12-Parteien Haus. Die anderen 11 Wohnungen gehören einem Investor. Hausgeld beträgt 100 Euro im Monat, für Strom/Gas/Internet/Telefon zahle ich noch mal 100 Euro, sodass ich also auch mit meinem Gehalt noch gut leben kann.

Das Haus ist insgesamt in einem schlechten Zustand. Der Investor würde meine Wohnung gerne kaufen, bietet mir aber im Grunde kein Geld dafür, sodass ich keinen Grund für einen Verkauf sehe.
Da müßte man halt sehen, was in deiner Gegend üblicherweise für eine Wohnung wie deine gezahlt wird. Vielleicht erhöht der Investor sein Angebot dann? (Schließlich kann er die Wohnungen nach der Sanierung für's doppelte und dreifache verkaufen...)

Schlußendlich ist Eigentum aber immer besser als Miete. Als Mieterin bist du auch ncht geschützt vor teils exorbitanten Mieterhöhungen. Alle zwei Jahre etwas und nach einer Renovierung evtl. ganz schön viel. Und das Geld für die Miete ist tatsächlich futsch.
Wenn du hingegen die 40000 € aufbringst, kannst du deine Wohnung hinterher immer noch teurer als jetzt verkaufen, wenn dir danach ist. Ansonsten sind das eben 40000€, die du in deine Wohnung investierst und die eben durch die Sanierung die Qualität der Wohnung erhöhen.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von FantaLemon »

Also der Investor müsste mir schon das 10 fache von dem bieten was er mir angeboten hat. Für weniger kriege ich nur ne kleine 1 Zimmer-Wohnung. Das wird er nicht machen.
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Mannanna »

FantaLemon hat geschrieben: 31 Aug 2021 17:01 Also der Investor müsste mir schon das 10 fache von dem bieten was er mir angeboten hat. Für weniger kriege ich nur ne kleine 1 Zimmer-Wohnung. Das wird er nicht machen.
Naja, er wird dir eben bestenfalls das bieten, was die Wohnung jetzt wert ist und nicht das, was du für eine andere Wohnung bräuchtest.
Da ist es wahrscheinlich besser, wenn du die 40000 aufbringst und die Wohnung erstmal behälst.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von Obelix »

Mal ein paar Gedanken von meiner Seite:
FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Das Haus ist insgesamt in einem schlechten Zustand. Der Investor würde meine Wohnung gerne kaufen, bietet mir aber im Grunde kein Geld dafür, sodass ich keinen Grund für einen Verkauf sehe.
Bevor Du so ein Kaufangebot annimmst, solltest Du auf jeden Fall den Wert Deiner Wohnung von einer unabhängigen Stelle schätzen lassen. Das kann ein Makler sein oder auch ein Immobilienexperte von einer Bank. Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit zu handeln. Je nachdem, wie viel dem Investor daran liegt, die gesamte Immobilie zu besitzen, kannst du so evtl. noch den Preis ein Stück in die Höhe treiben.
Und natürlich könntest du auch die Wohnung an jemand anderes verkaufen. Dabei wird der Zustand der Immobilie und die anstehende Renovierung natürlich auch den Preis drücken. Kommt halt auch darauf an, wie in Deiner Gegend der Immobilienmarkt aussieht.
FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Jedenfalls will der Investor das Haus nun nach und nach sanieren für über 500.000 Euro. Mein Anteil liegt also bei rund 40.000 Euro.
Als Mitglied der Eigentümergemeinschaft hast du auf jeden Fall das Recht, die Kostenvoranschläge einzusehen und bei dem Vorhaben mitzureden. Inwiefern du bei gewissen Punkten vielleicht ein Vetorecht durchsetzen kannst, weiß ich nicht. Aber es schadet sicher nicht, aktiv mitzudiskutieren, was mit dem Haus passieren soll.

FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Wobei ich mich wieder mal frage wie der Typ mit seinen 33 Jahren und 3 Kindern mal eben 500.000 Euro aufbringen kann.
Nun, genauso könnte man sich die Frage stellen, wie du bei deiner Einkommenssituation an eine Eigentumswohnung gekommen bist. Das musst du hier nicht beantworten. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es letztlich nichts zur Sache tut, wie jemand an sein Vermögen gekommen ist. Und wie andere schon sagten: Wer mehrere Wohnungen besitzt, der hat damit auch reichlich Sicherheiten, um einen größeren Bankkredit zu bekommen.
FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Insgeheim habe ich daher den Verdacht, dass er mir die Kostenvoranschläge jetzt nur präsentiert hat um mich zu einem Verkauf der Wohnung zu bewegen.
Kann natürlich sein, dass er das im Hinterkopf hat. Aber du musst darauf ja nicht blind einsteigen, sondern kannst mit ihm die Konditionen verhandeln (wenn du überhaupt verkaufen willst).
FantaLemon hat geschrieben: 30 Aug 2021 11:16 Wie sind eure Meinungen und Gedanken zu dem Thema?
Eine definitive Empfehlung für oder gegen den Verkauf der Wohnung kann hier natürlich keiner geben, weil vieles von den Parametern hier nicht bekannt ist. Aus dem Bauch heraus würde ich allerdings sagen, dass es wahrscheinlich besser ist, in der Wohnung zu bleiben und die Renovierung mit zu zahlen. Diese Investition wird den Wert der Wohnung ja auch deutlich erhöhen, so dass du bei einem (eventuellen) späteren Verkauf mehr herausbekommen würdest.
Auf jeden Fall würde ich dir aber raten, mit dem Investor das Gespräch zu suchen, um auf den Verkaufspreis bzw. das Wie und Was der Renovierung Einfluss zu nehmen. Wir sind ja hier nicht im "stadardisierten Massenkundengeschäft", bei dem der Kunde nur die Möglichkeit hat, ein Angebot wie vorliegend zu akzeptieren oder nicht. Du kannst mitreden.
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Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von _Ghostwriter_ »

Mannanna hat geschrieben: 31 Aug 2021 11:44 Schlußendlich ist Eigentum aber immer besser als Miete. Als Mieterin bist du auch ncht geschützt vor teils exorbitanten Mieterhöhungen. Alle zwei Jahre etwas und nach einer Renovierung evtl. ganz schön viel. Und das Geld für die Miete ist tatsächlich futsch.
Wenn du hingegen die 40000 € aufbringst, kannst du deine Wohnung hinterher immer noch teurer als jetzt verkaufen, wenn dir danach ist. Ansonsten sind das eben 40000€, die du in deine Wohnung investierst und die eben durch die Sanierung die Qualität der Wohnung erhöhen.
Vielleicht hast du da etwas missverstanden, von den 40.000€ geht ja nichts direkt in die Wohnung, sondern alles in's Haus, sprich Dach/Fassade/Treppenhaus/Heizungsanlage etc. Klar wird das auch etwas den Wert der Wohnung steigern, aber bei einem Verkauf danach wird man nur einen Bruchteil davon wiederbekommen.
Also ich finde eine Eigentumswohnung nicht besser als Miete. Es verbindet imho alle Nachteile beider Welten. Imho höchstens als Geldanlage interessant. Wenn schon Eigentum zum selbst bewohnen, dann als freistehendes Haus.
tenorita

Re: Geringes Einkommen, Single: Mietwohnung oder Eigentumswohnung?

Beitrag von tenorita »

Also die Rechtslage bei Eigentumswohnungen kann recht kompliziert sein, ich würde mir da unbedingt entsprechende Rechtsberatung einholen! Das wäre schon mal das erste. Und möglichst unabhängige Sachverständige wegen der Wertermittlung ( Bänker etc. haben da auch Eigeninteressen, aber es gibt auch unabhängige)
Ansonsten: Erst mal ist doch wichtig, ob du dich wohl fühlst, oder nicht. Das kann ich aus deinen Beiträgen nicht rauslesen. Wenn du es schrecklich findest, dort zu wohnen, dann würde ich was verändern wollen.
Ansonsten: Ich persönlich würde, wenn ich Wohneigentum hätte, es niemals aufgeben im Hinblick auf die Altersvorsorge, zumal du schreibst, du bist krank und konntest nie arbeiten, also auch keine Beiträge einzahlen. Deine Rente wird irgendwann wahrscheinlich bescheiden sein, mietfrei wohnen ist da ein Segen.
Auch momentan klingt deine Beschreibung nicht so, als sei deine Situation wirklich abgesichert. Solltest du irgendwann in die Situation kommen, dass du Hartz4 beantragen musst, dann könntest du deine 2- Zimmerwohnung behalten, weil eigengenutzt und angemessen. Mietwohnung dürftest du nur noch zu den Sätzen haben, die das Amt überhaupt bezahlt. Die Wohnung für nen Appel und nen Ei zu verkaufen wäre aus meiner Sicht nicht so schlau.
Wenn dein Anteil 40000 sind und er 11 Wohnungen hat, dann reden wir hier von 480000 Euro- das ist schon ne ganze Menge- was soll denn da so teuer dran sein an dem Dach, dem Asbest und dem Parkplatz?
Wenn ich verkaufen würde dann nur, wenn ich wirklich entsprechend Kohle bekommen würde ( und da würde glaub ich schon was gehen, wenn er starkes Interesse daran hat, das Haus allein zu besitzen) und mir damit was Neues Eigenes kaufen könnte.
Also, lass dich gut beraten und entscheide dann.
LG