Sieht man es euch an?

[Kleiner Mann]

Früher habe ich von meinen Mitmenschen regelmäßig ungefragt "Beziehungstipps" bekommen oder wurde direkt als Nerd in der Gruppe identifiziert. Auch Verkupplungsversuche wurden unternommen, um mich mit Frauen zu verbinden, die nicht ganz meinem Typ entsprachen.
Heute passiert mir das nur noch selten bis gar nicht mehr. Das liegt sicherlich auch an meinem Kleidungsstil und Styling, der sich im Gegensatz zu früher sehr stark verändert hat. Früher habe ich einfach keinen F* darauf gegeben wie ich mich anziehe oder wie ich mich style. Heute kann ich diese Einstellung natürlich gar nicht nachvollziehen, weil ich mich super unattraktiv fühlen würde, wenn ich wie damals rumlaufen würde.
Kennt ihr das, wenn man euch in der Runde direkt ansieht, dass ihr der komische Vogel in der Runde seid und man euch direkt bemuttert oder bemitleidet, weil ihr es scheinbar nötig habt?

[Einsamkeit_is_doof]

Hallo

Kennt ihr das, wenn man euch in der Runde direkt ansieht, dass ihr der komische Vogel in der Runde seid und man euch direkt bemuttert oder bemitleidet, weil ihr es scheinbar nötig habt?

Ab und zu kommt es mal zu der Frage, ob ich denn nun "endlich" eine Freundin hätte. Meist aus dem entfernteren Verwandtenkreis. Ansonsten kann es schonmal passieren, dass ich beispielsweise von Kunden gefragt werde, ob ich eine Freundin hätte. Wenn ich dann verneine, habe ich allerdings nicht den Eindruck, dass ich bemuttert oder bemitleidet werde. Es wird dann einfach hingenommen und auch nicht weiter hinterfragt.
Ob man mir ansieht, dass ich AB bin? Keine Ahnung, da müsste ich die Leute um mich rum fragen. Aber man hat es ja nicht auf der Stirn stehen.

Wenn ich von den Reaktionen meiner Mitmenschen ausgehe, dann habe ich nicht das Gefühl, dass ich den Eindruck erwecke, dass man Mitleid mit mir haben müsste. Ich glaube, dass ich insgesamt eher positiv und relativ lebensfroh wirke. Dass ich deprimiert wirke, glaube ich nicht. Würde mir und meiner Umwelt ja auch nichts bringen. Im Gegenteil, dadurch würde ich ja eher Leute in meinem Umfeld vertreiben.

Das liegt sicherlich auch an meinem Kleidungsstil und Styling, der sich im Gegensatz zu früher sehr stark verändert hat. Früher habe ich einfach keinen F* darauf gegeben wie ich mich anziehe oder wie ich mich style. Heute kann ich diese Einstellung natürlich gar nicht nachvollziehen, weil ich mich super unattraktiv fühlen würde, wenn ich wie damals rumlaufen würde.

Ich glaube, das ist ziemlich normal. Wenn ich mir überlege, wie ich als Kind und Jugendlicher rumgelaufen bin, dann schauert mich auch. So würde ich heute nicht mehr rumlaufen. Wer weiss, hätte ich diese Einstellung Damas schon gehabt, hätte es vielleicht mit einer Freundin geklappt...

[Einzelgänger]

Das mit dem Kleidungsstil muss man mir mal erklären. Ich trage meistens Jeans und ein neutrales Oberteil. Ist das jetzt schon unmodisch?

Ansonsten, keine Ahnung ob man es mir ansieht. Es hat mir noch nie jemand gesagt oder mich darauf angesprochen

[Bubsi]

@Einzelgänger

Ist halt langweilig. Damit sticht Niemand aus der Masse.


Und mir sieht man es glaube ich an. Jedenfalls wurde ich schon einmal "Eiserne Jungfrau" genannt. Und als ich in einer Frauenrunde meinte, dass mich Keine im OD treffen möchte, kam nur "Frauen sind eben oberflächlich". Damit hatte ich dann die Bestätigung das ich hässlich bin.

[Kleiner Mann]

Das mit dem Kleidungsstil muss man mir mal erklären. Ich trage meistens Jeans und ein neutrales Oberteil. Ist das jetzt schon unmodisch?

Das kann man pauschal wohl nicht so beantworten. Kommt denke ich auf den gesamten Look, inklusive Accessoires, Frisur und Styling an. Selbst bei Jeans gibt es ja noch hunderte Varianten.
Und vom Kleidungsstil ähneln sich die Menschen, die zusammenkommen ja auch sehr. (Vllt ist das sogar ein guter Indikator dafür, ob man mit einer potentiellen Kandidatin oder Kandidaten zusammenpassen könnte?)

Wenn ich von den Reaktionen meiner Mitmenschen ausgehe, dann habe ich nicht das Gefühl, dass ich den Eindruck erwecke, dass man Mitleid mit mir haben müsste. Ich glaube, dass ich insgesamt eher positiv und relativ lebensfroh wirke. Dass ich deprimiert wirke, glaube ich nicht. Würde mir und meiner Umwelt ja auch nichts bringen. Im Gegenteil, dadurch würde ich ja eher Leute in meinem Umfeld vertreiben.

Das ist schön zu hören.

[halbkaputt]

zur Eingangadeage: ich denke, dass die Leute es sicher als Möglichkeit in Betracht ziehen, aber ich glaube nicht, dass es gesichert gesehen wird

Kennt ihr das, wenn man euch in der Runde direkt ansieht, dass ihr der komische Vogel in der Runde seid und man euch direkt bemuttert oder bemitleidet, weil ihr es scheinbar nötig habt?

zum bemitleiden: nö. da gibt's viel offensichtlichere Probleme, als ein eventueller AB-Status
außerdem hab ich mir angewöhnt auch mal auf die weniger extrovertierten Leute zu achten und dann kommt man sich gar nicht mehr als so komischer Vogel vor. manchmal kann man die auch anquatschen und ich hab das Gefühl die sind meistens froh wenn das eine größere Runde ist, in der sie sonst untergehen(lange vor dem bösen C, als sowas noch ging)

[Finnlandfreundin]

In Datingsituationen merkt man meines Erachtens meine Unerfahrenheit, da ich unsicher und zurückhaltend bin.

Davon ausgegangen, dass ich bis 38 keine Beziehung oder sexuelle Erfahrungen hatte, ist meines Erachtens nie jemand, im Gegenteil. Ich wurde öfters um Rat gefragt, wie ich was machen würde. Einen Rat geben kann man eben auch ohne eigene Erfahrungen.

[Dreamer40]

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich früher ganz normal in diversen Firmen gearbeitet hab (mittlerweile arbeite ich zuhause) und mich Arbeitskollegen über mein Privatleben angesprochen haben. Da hab ich manchmal die Frage erhalten, ob ich verheiratet bin, Kinder hätte, usw. Ich weiß noch gut, wie sehr mich solche Fragen oft tief im Herzen verletzt haben, einfach weil mir da erst umso mehr bewusst wurde, in welcher "Welt" ich eigentlich lebe. Oder mit anderen Worten: Aus meiner Sicht ist es noch viel schlimmer, wenn man äußerlich von den meisten Menschen wie ein "ganz normaler Mensch" betrachtet wird, und innerlich in Wirklichkeit fast das genaue Gegenteil davon ist (hab mich damals umso mehr als Außenseiter gefühlt). Weil das die innere Einsamkeit umso mehr fördert und das Gefühl, dass man diese soziale Problematik kaum jemals mit jemanden teilen oder sie adäquat jemanden begreiflich machen könnte..das tut weh..heute noch..manchmal wünscht man sich halt wirklich, man hätte seine "soziale Behinderung" auf der Stirn stehen, damit manche Leute erst begreifen, wie sehr man diesbezüglich manchmal leidet (zumindest bis vor wenigen Jahren), anstatt ganz anders eingeschätzt zu werden..

[NeC]

Aus meiner Sicht ist es noch viel schlimmer, wenn man äußerlich von den meisten Menschen wie ein "ganz normaler Mensch" betrachtet wird, und innerlich in Wirklichkeit fast das genaue Gegenteil davon ist (hab mich damals umso mehr als Außenseiter gefühlt).
(...)
manchmal wünscht man sich halt wirklich, man hätte seine "soziale Behinderung" auf der Stirn stehen, damit manche Leute erst begreifen, wie sehr man diesbezüglich manchmal leidet (zumindest bis vor wenigen Jahren), anstatt ganz anders eingeschätzt zu werden..

Das kann ich selbst als Ex-AB und heute Langzeit-beziehungsloser Single nur sehr schwer nachvollziehen. Ich könnte es verstehen, wenn man so fühlt, wenn die Aussicht auf eine Partnerin wirklich komplett unmöglich wäre, und man keine Lust mehr hat, das anderen Menschen wieder und wieder erst erklären zu müssen. Mir ist auch schon klar, dass sich gerade ABs ohne oder gar mit negativen Vorerfahrungen leicht so fühlen können. Aber wenn man mal wirklich ehrlich zu sich ist, dann ist es schlimmstenfalls sehr unwahrscheinlich, auf einen passenden Lebenspartner zu treffen und mit diesem auch zusammenzukommen. Es ist aber nicht vollkommen unmöglich. Für mich ist das ein großer Unterschied.

Mir hat es immer eher Trost gespendet, wenn mir Reaktionen und Verhalten der Mitmenschen signalisiert haben, dass man mir ein "normales" Beziehungsleben, eine Partnerin und Kinder ganz selbstverständlich zutraut.



Zum eigentlichen Thema:
Ich denke, man hat es mir als Jugendlicher und junger Erwachsener schon angesehen, wegen einer etwas "verwahrlosten" äußeren Erscheinung und dem damals bei mir noch vorherrschenden wenigen Interesse an anderen Menschen. Inzwischen ist mir das klar, ich möchte so eigentlich nicht erscheinen, achte jetzt wenigstens ein bisschen mehr darauf, wie ich herumlaufe, und finde andere Menschen eher spannend!

Das mit dem inzwischen irgendwie "von selbst" erwachten Interesse an anderen Menschen ist ein wenig seltsam. Ich kann nicht erklären, wie oder warum sich das geändert hat. Aber ich glaube, das war wesentlich für meine Entwicklung aus dem AB-tum heraus.

[Dreamer40]

Das kann ich selbst als Ex-AB und heute Langzeit-beziehungsloser Single nur sehr schwer nachvollziehen. Ich könnte es verstehen, wenn man so fühlt, wenn die Aussicht auf eine Partnerin wirklich komplett unmöglich wäre, und man keine Lust mehr hat, das anderen Menschen wieder und wieder erst erklären zu müssen. Mir ist auch schon klar, dass sich gerade ABs ohne oder gar mit negativen Vorerfahrungen leicht so fühlen können. Aber wenn man mal wirklich ehrlich zu sich ist, dann ist es schlimmstenfalls sehr unwahrscheinlich, auf einen passenden Lebenspartner zu treffen und mit diesem auch zusammenzukommen. Es ist aber nicht vollkommen unmöglich. Für mich ist das ein großer Unterschied.

Tja, für dich mag es ein großer Unterschied sein. Aber da gibt es unzählige Abstufungen dazwischen, wie bei allen Sichtweisen und Problemen...es wäre auch zu komplex, jetzt näher darauf einzugehen..dafür ist nämlich mehr Empathie und weniger Ego-Denken erforderlich!

[Einsamkeit_is_doof]

Hallo

Das mit dem Kleidungsstil muss man mir mal erklären. Ich trage meistens Jeans und ein neutrales Oberteil. Ist das jetzt schon unmodisch?

Ich trage auch Jeans und meistens ein Hemd darüber. Ich fühle mich so wohl und das ist ja auch wichtig.

Wenn ich mich aber auf Bildern von früher sehe, dann finde ich mein Äusseres heute vorteilhafter. Früher habe ich zwar auch Jeans getragen, aber ziemlich helle Jeans. Finde ich heute nicht mehr schön. Heute trage ich dunkel blaue Jeans. Früher habe ich T-Shirts getragen, die meistens ziemlich "spack" saßen. Dazu dann noch das T-Shirt in der Hose. Sah furchtbar aus. Heute trage ich meine Hemden locker über der Hose.
Auch auf meine Frisur habe ich früher kaum geachtet. Kurz & gut: Heute achte ich schon etwas mehr auf mein Äusseres.

[Egil]

@Einzelgänger

Ist halt langweilig. Damit sticht Niemand aus der Masse.


Und mir sieht man es glaube ich an. Jedenfalls wurde ich schon einmal "Eiserne Jungfrau" genannt. Und als ich in einer Frauenrunde meinte, dass mich Keine im OD treffen möchte, kam nur "Frauen sind eben oberflächlich". Damit hatte ich dann die Bestätigung das ich hässlich bin.

Sorry, aber diese Schlussfolgerung ist Quatsch. Vielleicht waren die Damen gerade zu guter Stimmung, um sich über die Probleme eines ABs den Kopf zerbrechen zu wollen, oder oder oder.

[Egil]

Hallo
Ich trage auch Jeans und meistens ein Hemd darüber. Ich fühle mich so wohl und das ist ja auch wichtig.

Wenn ich mich aber auf Bildern von früher sehe, dann finde ich mein Äusseres heute vorteilhafter. Früher habe ich zwar auch Jeans getragen, aber ziemlich helle Jeans. Finde ich heute nicht mehr schön. Heute trage ich dunkel blaue Jeans. Früher habe ich T-Shirts getragen, die meistens ziemlich "spack" saßen. Dazu dann noch das T-Shirt in der Hose. Sah furchtbar aus. Heute trage ich meine Hemden locker über der Hose.
Auch auf meine Frisur habe ich früher kaum geachtet. Kurz & gut: Heute achte ich schon etwas mehr auf mein Äusseres.

Ich finde mich auf Bildern von früher auch katastrophal. Aber gut, als Mann braucht man, denke ich, auch ein paar Jahre länger um in seine eigene Figur hinein zu wachsen, und viele sehen mit 20 einfach noch unfertig aus. Meinem Aussehen haben längere Haare und Bart gut getan, finde ich. Aber mit Hemd über/unter der Hose ist bei mir witzigerweise genau umgekehrt.

[Finnlandfreundin]

Das mit dem inzwischen irgendwie "von selbst" erwachten Interesse an anderen Menschen ist ein wenig seltsam. Ich kann nicht erklären, wie oder warum sich das geändert hat. Aber ich glaube, das war wesentlich für meine Entwicklung aus dem AB-tum heraus.

Auf jeden Fall ist es eine Voraussetzung, finde ich.

[Reinhard]

Zur Threadfrage: weiß ich nicht.

Früher habe ich von meinen Mitmenschen regelmäßig ungefragt "Beziehungstipps" bekommen oder wurde direkt als Nerd in der Gruppe identifiziert. (...)

Ist mir nicht passiert. Aber dafür gibt es aber mehrere mögliche Gründe, als dass ich das als Hinweis auf irgendwas nehmen würde.

[NBUC]

Das "Ansehen" erfolgt denke ich nicht über die Optik, sondern darüber, wenn in der Runde entsprechende Themen zumindest gestreift oder anderweitig in den Fokus geraten und AB dann einen entsprechenden Gesichtsausdruck zeigt.

[Seb-X]

Zur Threadfrage: weiß ich nicht.

Früher habe ich von meinen Mitmenschen regelmäßig ungefragt "Beziehungstipps" bekommen oder wurde direkt als Nerd in der Gruppe identifiziert. (...)

Ist mir nicht passiert. Aber dafür gibt es aber mehrere mögliche Gründe, als dass ich das als Hinweis auf irgendwas nehmen würde.

Ist mir auch nicht passiert. Würde es heute passieren, es ginge für denjenigen nicht gut aus.

[Bubsi]

@Einzelgänger

Ist halt langweilig. Damit sticht Niemand aus der Masse.


Und mir sieht man es glaube ich an. Jedenfalls wurde ich schon einmal "Eiserne Jungfrau" genannt. Und als ich in einer Frauenrunde meinte, dass mich Keine im OD treffen möchte, kam nur "Frauen sind eben oberflächlich". Damit hatte ich dann die Bestätigung das ich hässlich bin.

Sorry, aber diese Schlussfolgerung ist Quatsch. Vielleicht waren die Damen gerade zu guter Stimmung, um sich über die Probleme eines ABs den Kopf zerbrechen zu wollen, oder oder oder.

Diese Schlussfolgerung ist kein Quatsch. Die Äußerung war genau so gemeint wie sie getätigt wurde.

[nick]

Vielleicht ist ja was an der Aussage dran? Vielleicht ist das sogar der Kern des Online-Datings?
Wahrscheinlich muss sich aber jeder eine eigene Meinung darüber bilden, indem man es ausprobiert.

Bei mir ist es so, dass ich manchmal glaube, man kann mir den AB-Status schon anmerken, wenn auf der Arbeit Arbeitskollegen über ihre Frauen sprechen und ich dann verstumme, weil ich einfach nix beitragen kann.

[oathlizard]

Definitiv ja, man sieht es mir auf jeden Fall an.

Das liegt aber eher an der Entstellung, als an meinem Verhalten, denke ich. Ich denke mein Verhalten im Alltag wird von den meisten eher in die Richtung interpretiert, dass ich mich mit meiner Situation und meinem Los im Leben abgefunden habe bzw. es mir einfach nichts ausmacht keine Beziehung zu haben.