Hoffnungslosigkeit...

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Menelaos
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Schattenseele hat geschrieben: 03 Mai 2022 07:52 Ich war in den 0er Jahren bei zwei Therapeuten, die man beide in die Tonne kicken konnte. Ich hatte nie das Gefühl, wirklich ernst genommen zu werden und helfen können die nicht wirklich. Kein Therapeut kann dir deine Jugend zurückgeben. Eher bräuchte es in Sachen Liebe so etwas wie "Loveangels", die Verliebte zusammenbringen. Leider ist bei uns das Wort Verkuppeln eher negativ besetzt, was ich nicht verstehe. Meine einzige Beziehung kam durch die Hilfe der Freundin meiner Ex zustande.
Mein Bruder litt vor einigen Jahren an Depressionen und die erste Therapeutin füllte ihn lediglich mit Medikamenten ab, was ihn oft sehr müde machte. Erst die zweite Therapeutin hatte ihm geholfen. Hier muss man anscheinend eine Menge Glück haben, wenn man wirklich Hilfe erhalten möchte. Ich halte nach meinen Erfahrungen nichts von solcher "professioneller" Hilfe.
Du hast wie in jedem Berufsfeld fähigere und unfähigere Leute, und brauchst bisweilen etwas Geduld um so jemanden zu finden, besonders da Therapeut und Klient ja auch rein menschlich zueinander passen müssen.
Ich selber hatte auch erst bei der dritten Therapeutin Glück, und dabei zähle ich die 2-3 Therapeuten in meiner Kindheit und Jugend nicht mit, die gar nichts bewirkt haben. (lag aber nicht wirklich an ihnen)

Diese professionelle Hilfe KANN sehr sehr viel bewirken, wenn man das richtige Mindset hat, und die richtige Person findet.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Volta »

Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Ach Volta, ein Mensch der offenbar keine Gedanken formulieren kann die über Einzeiler-Niveau hinaus reichen, der hat mit Sicherheit nicht das richtige Mindset um irgendetwas in seinem Leben zu ändern, ob mit oder ohne Hilfe.
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Tania
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Tania »

Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:27
Ach Volta, ein Mensch der offenbar keine Gedanken formulieren kann die über Einzeiler-Niveau hinaus reichen, der hat mit Sicherheit nicht das richtige Mindset um irgendetwas in seinem Leben zu ändern, ob mit oder ohne Hilfe.
Kandidat für den Wettbewerb um den hilfreichsten Beitrag des Jahres. Eigentlich nur noch zu toppen von "Du bist eh chancenlos, Du Schwachmat." :wuetend:
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Pegasus_m_OWL »

Therapien können immer einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen. Man geht mit bestimmten Erwartungen hin, doch man schließt sie mit ganz anderen Resultaten ab.

Zunächst ist es ja so, dass man sie macht, um an seinem Leben etwas zum positiven zu verändern.

Natürlich hängt auch vieles ab von der Persönlichkeit und der Empathie einer/s Therapeutin/en. Andernfalls ist die/der Klient/in genauso verantwortlich für eine erfolgreiche Gestaltung dieser Behandlung und Beratung.

Zunächst einmal ist es auch persönlicher Sicht nachvollziehbar, dass viele User/innen hier im Forum über weniger erfreuliche Erfahrungen mit der Psychotherapie hier berichten. Ich habe es auch miterlebt, dass man dort Dinge an den Kopf geworfen bekam, die absolut nicht okay gewesen sind und von deren Seite aus nicht gerade bzw. so gar nicht subtil reflektiert waren.

Auf der anderen Seite-und das ist besonders in Verhaltenstherapien oft der Fall-müssen die einem auch mal etwas sagen, was man nicht immer gern hört. Da werden einem-und das manchmal auch erst eine gewisse Zeit später-Dinge bewusst, in denen diese Kritik auch seine Berechtigung hatte.

Es ist falsch, zu denken, dass nach einer Therapie sich alles zum positiven ändert und man dann einfach, eine Beziehung mit einer gewünschten Person hat.

In Psychotherapien wird auf ein gesamtes Bild einer Persönlichkeit geguckt und das auch analysiert und Feststellungen gemacht. Da sind leider oftmals Punkte mit dabei, zu denen man Hinweise erhält und einem auch nicht immer schmecken.
Das beginnt allein damit, dass sich die therapierende Person durch Anamnese-Bögen erst mal ein Bild über den gesamten Lebensverlauf eines Menschen macht, woraus sich ein Bild ableitet, aus dem man versucht, eine Methodik zur Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen der helfenden und hilfesuchenden Person zu generieren.

Daraus resultiert dann auch ein Stück weit die Richtung "Verhaltenstherapie". Über diesen Weg soll dann erreicht werden, dass man Dinge ändert und anders umsetzt und versucht, diese auch anders zu sehen und besser zu verstehen.

Eine ehemalige Lehrerin sagte mal über eine Psychotherapie: "Man wird ausgezogen!"

Wie gesagt: Das ist alles andere als angenehm, aber so ist es halt.

Abschließend kann ich sagen, dass in meiner damaligen Behandlung das Ziel erarbeitet wurde, den ganzen Kummer und Druck loszuwerden über das AB-Sein, was mich gesundheitlich sehr kaputt gemacht hat und nicht, wie man vorgeht, eine Beziehung zu finden.

Das war für mich eine wichtige Zäsur im Leben, die mein Leben um vieles wieder ruhiger, entspannter und ausgeglichener gemacht hat.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Hinter diesem Managersprech verbirgt sich auch nur wieder die alte protestantische Barbarei: "Du denkst falsch!" oder "Du hast dich zu wenig bemüht." Stets verbunden mit dem Axiom, dass alle Menschen gleich funktionieren und sie es ja nur wie man selbst machen müsse.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Ich gehe nicht mehr in eine Therapie, denn kein Therapeut kann die Zeit zurückdrehen oder mir das geben, was auch Medis nicht geschafft haben: spürbar und dauerhaft mehr Antrieb. Ohne mehr Antrieb sind jegliche Wege, die mir aufgezeigt werden, sinnlos, weil ich eh keinen Bock habe, sie zu gehen. Und um mich zu zwingen, brauche ich keine Therapie. Das kann ich jetzt schon sehr gut.
Mal wieder der Hinweis: Ich war schon zweimal in Therapie. Warum sollte eine dritte Psychotherapie funktionieren? Auf Hinweise nach dem Motto "Passen Sie Ihr Leben Ihrem Antrieb an." werde ich mich nie einlassen. Das ist nichts weiter als in die Praxis umgesetzte Resignation. Dann gehe ich lieber mit wehenden Fahnen unter.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:29
Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Hinter diesem Managersprech verbirgt sich auch nur wieder die alte protestantische Barbarei: "Du denkst falsch!" oder "Du hast dich zu wenig bemüht." Stets verbunden mit dem Axiom, dass alle Menschen gleich funktionieren und sie es ja nur wie man selbst machen müsse.
Du weißt genauso wenig was ich mit "Mindset" meine wie Volta. Aber andererseits interessiert es euch beide ja auch nicht wirklich, da ist das zu erwarten.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:38
Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:29
Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Hinter diesem Managersprech verbirgt sich auch nur wieder die alte protestantische Barbarei: "Du denkst falsch!" oder "Du hast dich zu wenig bemüht." Stets verbunden mit dem Axiom, dass alle Menschen gleich funktionieren und sie es ja nur wie man selbst machen müsse.
Du weißt genauso wenig was ich mit "Mindset" meine wie Volta. Aber andererseits interessiert es euch beide ja auch nicht wirklich, da ist das zu erwarten.
Ich beschäftige mich sehr viel damit. Sehr viel. Aber nach deiner Ansicht tut man es scheinbar nur, wenn man zu den gleichen Erkenntnissen kommt wie du.
Ja, ich bleibe dabei, für dich sind fast alle Menschen insoweit gleich als dass sie bei solchen Problemen nur deinen Weg gehen müssten und schon ist alles super. Du hast kein Verständnis für andere Ansprüche und andere Ziele. Dass für mich dein beruflicher Weg nicht in Frage kommt, kannst du dann nur als Beleidigung sehen, obwohl ich ihn vollkommen respektiere.
Wie oft soll ich dir eigentlich noch erzählen, dass ich immer wieder versucht habe, die Dinge locker anzugehen, dabei aber im Leben nicht vorangekommen bin?
Ich bin hier nicht der Intolerante, wenn es um Lebenswege geht.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:45
Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:38 Du weißt genauso wenig was ich mit "Mindset" meine wie Volta. Aber andererseits interessiert es euch beide ja auch nicht wirklich, da ist das zu erwarten.
Ich beschäftige mich sehr viel damit. Sehr viel.
Ach, du beschäftigst dich sehr viel damit WAS ICH DENKE?! Faszinierend... aber auch eher unglaubwürdig wenn man bedenkt, dass sich nahezu jeder einzelne deiner Beiträge hier im Forum ausschließlich um dich selber dreht.
Wenn andere Menschen sich fragen was ihr Gegenüber denkt, dann suchen sie bei ihm/ihr nach der Antwort. Du dagegen suchst lediglich in dir selbst. Ich frage mich ob du den Rest von uns überhaupt als richtige Personen wahrnimmst, oder nur als eine Erweiterung deiner eigenen Gedankenwelt.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo :winken:
Schattenseele hat geschrieben: 03 Mai 2022 07:52
Es ist nicht die Aufgabe des Geldes für Glück zu sorgen. Dafür muss man schon selbst sorgen. Es ist lediglich ein Tauschmittel. Gleichzeitig ist der Besitz von Geld in unserer Gesellschaft essentiell und bietet viele Annehmlichkeiten.
Ob Geld glücklich macht oder nicht, liegt meiner Meinung nach bei jedem selbst. Man kann also nicht grundsätzlich sagen, dass jeder, der viel Geld hat, glücklich ist.
Wenn ich beispielsweise an meinen Onkel denke, der ist nie glücklich und wird es wahrscheinlich auch nie. Und das, obwohl er auf sehr großem Fuß lebt. Dickes Auto, teuer eingerichtete Eigentumswohnung, eigenes Geschäft, Urlaubsreisen. Zwar alles mit Krediten finanziert, aber er macht halt auf dicke Hose. Ich bin aber davon überzeugt, würde man ihm 10 Millionen auf den Tisch legen, dann wäre er immer noch nicht glücklich.

Umgekehrt kenne ich aber auch Leute, die viel Geld haben und glücklich und zufrieden sind. Die genießen ihr Leben richtig. Ganz ehrlich: Würde man mir 1 Million auf den Tisch legen, dann würde mich das schon in gewissem Maße glücklich machen. Nicht das Geld allein! Aber die Tatsache, dass ich mir endlich meinen Traum erfüllen könnte.
Einige meinen, Gesundheit ist wichtiger. Ja, ist schon klar. Aber wer erhält denn die besseren gesundheitlichen Dienstleistungen? Derjenige, der das erforderliche Kleingeld dafür hat.

Aber wer gesundheitliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen muss, ist ja krank. Ok, man kann dann im Krankenhaus ein Einzelzimmer bekommen oder man wird vom Chefarzt behandelt (wobei hier fraglich ist, ob der Chefarzt immer die bessere Wahl ist?). Aber krank ist man trotzdem. Man denke an Michael Schumacher. Was nützt ihm jetzt sein Geld? Ok, er wird sicherlich zu Hause gut versorgt. Aber ein Pflegefall bleibt er trotzdem.
Von daher muss man schon sagen: Geld ist wichtig, sehr wichtig sogar. Aber Gesundheit ist nunmal noch wichtiger. Denn ohne Gesundheit nützt einem viel Geld auch nur noch begrenzt etwas.
Biolebensmittel kosten auch mehr Geld etc. Der Besitz von Geld ermöglicht so auch ein gesünderes Leben was zu einer besseren Gesundheit führt.
Nicht unbedingt. Ein Großonkel von mir war Heilpraktiker und hat sehr gesund gelebt. Und was war? Mit 50 ist er gestorben. Bei seinem Lebensstil hätte er eigentlich mindesten 90 werden müssen.
Mit Geld kann ich mir auch Begleitdamen gönnen, erotische Massagen etc. die das Singledasein doch sehr verschönern können .
Soviel zum Thema "Geld macht nicht glücklich". ;)

Ich war in den 0er Jahren bei zwei Therapeuten, die man beide in die Tonne kicken konnte. Ich hatte nie das Gefühl, wirklich ernst genommen zu werden und helfen können die nicht wirklich. Kein Therapeut kann dir deine Jugend zurückgeben.
Eine Therapie kann einem eigentlich nur den Weg zeigen. Aber gehen muss man den Weg dann selber. Wobei letzteres sicherlich auch sehr viel Kraft kosten kann. Ob eine Therapie nun hilfreich ist oder nicht, das muss dann wohl jeder für sich selber herausfinden. Ausserdem dürfte es auch auf den Therapeuten ankommen.
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The Poet
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von The Poet »

Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
+1

Das ist sowieso in der ganzen Coaching- und Psychohelp-Branche der Standardsatz. Mindset, Mindset, wenn ich das nur schon höre...

Als wär das Zusammenwirken von eigenem Denken, eigenen Gefühlen (die bei mir z.B. ein totaler Random-Generator sind ... da kann ich GAR NIX beeinflussen), brutaler erlebter täglicher Realität, biologischer Systemauslegung des eigenen Körpers, erlittenen (Infektions-)krankheiten (kommen auch zu 100% von "außen" ... als wenn ich was für die kleinen Drecksviren könnte, die die ganze Zeit um mich herumschwirren), anderen Menschen, denen man begegnet in seinem Leben (den "richtigen"/brauchbaren Lehrern & inspirierenden Persönlichkeiten oder irgendwelchen Volldeppen & Unfähigen) und frühkindlicher sowie jugendlicher Vorprägung nicht ein übelst komplexes Gesamtkonstrukt, in dem man selbst bestenfalls ... keine Ahnung... ein Prozent? Ein Promille? ... beeinflussen kann. Und wahrscheinlich ist sogar das Selbstbetrug... also bleibt: So "gar nix". Zumindest gefühlt. :roll:
Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:29
Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Hinter diesem Managersprech verbirgt sich auch nur wieder die alte protestantische Barbarei: "Du denkst falsch!" oder "Du hast dich zu wenig bemüht." Stets verbunden mit dem Axiom, dass alle Menschen gleich funktionieren und sie es ja nur wie man selbst machen müsse.
Jap, egal was man hat, man hat garantiert immer selbst Schuld, so wird einem von außen gesagt. Es ist absurd... :specht:
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
+1
Das ist sowieso in der ganzen Coaching- und Psychohelp-Branche der Standardsatz. Mindset, Mindset, wenn ich das nur schon höre...
The Poet hat geschrieben: 03 Mai 2022 11:38
Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:29
Volta hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:07 Das ist ja die ultimative Ausrede, wenn es nicht klappt, hatte man nicht das richtige „Mindset“.
Hinter diesem Managersprech verbirgt sich auch nur wieder die alte protestantische Barbarei: "Du denkst falsch!" oder "Du hast dich zu wenig bemüht." Stets verbunden mit dem Axiom, dass alle Menschen gleich funktionieren und sie es ja nur wie man selbst machen müsse.
Jap, egal was man hat, man hat garantiert immer selbst Schuld, so wird einem von außen gesagt. Es ist absurd... :specht:
Und noch jemand der sich seine Erklärung selbst aussucht. Ich frage mich wie lange es wohl dauert, bis jemand die entscheidende Frage stellt, oder von selbst darauf kommt...
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Tania »

Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 11:04
Seb-X hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:45
Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 10:38 Du weißt genauso wenig was ich mit "Mindset" meine wie Volta. Aber andererseits interessiert es euch beide ja auch nicht wirklich, da ist das zu erwarten.
Ich beschäftige mich sehr viel damit. Sehr viel.
Ach, du beschäftigst dich sehr viel damit WAS ICH DENKE?!
Ich glaube, dass er sich sehr viel mit dem Thema "Mindset" beschäftigt. Faszinierend, dass Du spontan annimmst, dass es dabei essentiell ist zu wissen, was Du darüber denkst.

... wenn man bedenkt, dass sich nahezu jeder einzelne deiner Beiträge hier im Forum ausschließlich um dich selber dreht.
Ich glaube, es ist primärer Zweck eines Selbsthilfeforums, dass Betroffene Beiträge schreiben, in denen es um sie selbst geht. Wer dann noch Kraft übrig hat (oder lediglich am Thema interessiert ist), kann dazu dann gern etwas Hilfreiches beitragen. Aber stark Betroffenen wie Seb-X oder mmA vorzuwerfen, dass sie sich neben ihren eigenen Problemen nicht auch noch mit den Problemen anderer (die oft von ihnen als vergleichsweise harmlos empfunden werden) befassen können oder wollen, finde ich ausgesprochen schäbig.

Ich frage mich ob du den Rest von uns überhaupt als richtige Personen wahrnimmst, oder nur als eine Erweiterung deiner eigenen Gedankenwelt.
Komisch. Wenn ich Dich und Seb-X so betrachte, ist Seb-X nicht derjenige, bei dem ich mir diese Frage stellen würde... :gruebel:

Menelaos hat geschrieben:Ich frage mich wie lange es wohl dauert, bis jemand die entscheidende Frage stellt, oder von selbst darauf kommt...
Merkst Du eigentlich nicht, wie zum Kotzen überheblich und herablassend das klingt? Wie ein alter Lehrer, der seiner 3. Klasse sagt "Sooo, und jetzt alle mal schön nachdenken, vielleicht kommt irgendwann ja jemand auf die richtige Antwort." Da der Lehrer vermutlich wirklich mehr weiß als die Drittklässler, und es wahrscheinlich tatsächlich eine anerkannte korrekte Antwort gibt, ist das noch hinnehmbar (wenn auch schlechter pädagogischer Stil).

Aber hier reden erwachsene Menschen miteinander, und es geht um individuelle Lebenssituationen. Da gibt es nur selten eine allgemeingültige anerkannt korrekte Antwort, und erst recht keinen Oberguru, dem die richtige Antwort längst bekannt ist und der sich nun zurücklehnen und amüsiert zusehen kann, wie die armen Dummies da unten sich abmühen, dieselbe Erleuchtung zu erlangen. Eigentlich sind wir hier alle nur Ratende - wir versuchen, eine Lösung zu erraten. Und wenn die wenigstens einem hilft (auch, wenn man selbst es ist), dann ist schon viel gewonnen.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von The Poet »

Pegasus_m_OWL hat geschrieben: 03 Mai 2022 09:49 Therapien können immer einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen. Man geht mit bestimmten Erwartungen hin, doch man schließt sie mit ganz anderen Resultaten ab.

Zunächst ist es ja so, dass man sie macht, um an seinem Leben etwas zum positiven zu verändern.
Genau (@unterstrichenes). Also bei mir hat meine Therapie sogar was zum Negativen geändert. Glaub ich. (So ganz 100% ist die Kausalitäts-Attribution ja nicht abzusichern, aber ich würde schon sagen, dass es hier so war.)

Vorher hatte ich wenigstens noch Drive, einen inneren Antrieb, das Gefühl, ich müsste mich anstrengen, irgendein höheres Ziel im Leben zu erreichen, ergo: Ich hab auch ordentlich gearbeitet und mich angestrengt, Dinge zu verbessern, auch wenn ich dabei jede Menge kaum erzwingbare Hürden vor mir hatte.

Ob das von Erfolg gekrönt war oder nicht, sei mal dahingestellt, aber ich hab immerhin noch versucht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, und dabei über Hindernisse zu gehen. Davon ist nichts mehr übrig. Mir ist einfach alles irgendwie "egal" geworden, ich bin ein totaler Egoist geworden, in manchen Aspekten (und, weiterer negativer Folgeeffekt, merke ich gerade: hasse mich dafür).

Oder, anders gesagt:

Hinterher lag all der Drive, den ich hatte, darnieder, weil ich "realisiert" habe (zumindest war das die logische Konsequenz von dem, was wir besprochen haben), dass alles irgendwie eh für nix und wieder nix ist, und dass es letztlich egal ist, ob ich irgendein höheres Ziel erreiche oder nicht. Am Ende steht sowieso der Tod, danach kommt (höchstwahrscheinlich) nichts mehr, also wofür anstrengen, wenn sowieso nichts bleibt? Ob ich erfolgreich oder nicht erfolgreich ins Grab steige ist irgendwie auch egal... dort landen tu ich sicher, tun wir alle.
Nochmal: Der Sinn kann eingebildet gewesen sein (war er ja wahrscheinlich auch, oder vielmehr: Ziemlich sicher), aber es gab wenigstens noch einen minimalen Sinn in meinem Leben, wenn auch eingebildet, der dazu geführt hat, dass ich aktiv war und versucht habe, mich anzustrengen (obwohl ich todmüde bin, obwohl mich die Welt die ganze Zeit nur abfucked, obwohl ich alle möglichen bescheuerten Krankheiten hab, obwohl ich extreme soziale (und sonstige) Ängste habe weil in der Schule gemobbt und so, obwohl ... und-so-weiter).
Und seit obiger Änderung sehe ich gar keinen Sinn mehr in irgendwas. War damals schon bröckelig, zugegeben... aber ich hab damals immerhin noch geglaubt, wenn ich mich anstrenge, kommt am Ende was dabei raus. Das kann eine Fehlannahme gewesen sein - aber es hat dazu geführt, dass ich mich schlecht gefühlt habe, wenn ich auf der faulen Haut gelegen habe, also hab ich das vermieden soweit möglich. Jetzt fühle ich mich nicht mehr schlecht, wenn ich auf der faulen Haut liege, ergo: Genau das mache ich dauernd.*⁾ Außer, es gibt irgendeinen äußeren Zwang (bei mir Geldnot**⁾), der mich zum Arbeiten bringt.
Gäbe es den nicht, würde ich wahrscheinlich die ganze Zeit im Bett vor mich hinverwesen.
Von mir aus mache ich praktisch nix mehr. Ich muss immer zum Arbeiten geprügelt werden, oder mich halt selbst dazu prügeln, weil das als Erwachsener von außen keiner mehr macht, oder, und das ist wahrscheinlich immer noch der "beste" Antrieb, den ich noch habe, zumindest der gewaltfreieste: Angst. Angst vor der(Alters-)Armut. Die ist es im wesentlichen, die mich derzeit antreibt, weiterzumachen und mich mit diesen völlig bekloppten Vollidioten bei meinen beruflichen Unternehmungen rumzuschlagen.

Also, summa summarum:

Verglichen mit früher eine klare Verschlechterung... Bild


____
*⁾ (Gut, und weil ich chronisch müde bin, aber das ist eher ein Phänomen seitdem diese verf***te Pandemie uns alle in Dauerabschottung getrieben hat - oder Resultat von einer Grippe, die ich kurz davor hatte, oder beides in Kombination.)
**⁾ (Nebenbei: Hätte ich diese Therapie nicht gemacht, hätte ich vielleicht wenigstens mein Studium korrekt beendet und jetzt einen ordentlichen Job, und müsste mich um das Geld-Thema nicht oder nicht so sehr sorgen. Also sogar noch ein dritter negativer Nebeneffekt! Hey, warum war das noch gleich so, dass bei Depression/depressiven Verstimmungen Therapien empfohlen werden? :hammer: [Und wieso hab ich auch noch darauf gehört? :roll: ])
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von silos »

also meine Therapie hat sich als der größte Glücksfall überhaupt erwiesen. Die hilft mir ungemein und ich hab so viele Sachen auflösen können. Depressionen lang nicht mehr gehabt, Beruf in Ordnung bekommen und mein AB-Status liegt in der Vergangenheit und ich hab mich gerade ordentlich in jemanden verschaut :shylove:

Aber natürlich hat nicht jeder so viel Glück mit Therapeuten. Die sind auch nur Menschen, die einen Job machen. Wie in jedem Beruf gibt es fähige und eher nicht so fähige Leute. Dazu kommt ja ganz stark bei der Therapie die Empathie/Sympathie...das muss nicht zwangsweise mit der fachlichen Qualität zu tun haben.

Ein weitere gaaaaanz großer Punkt in einer Therapie ist aber halt auch der Patient selber. Ich hab über die Jahre so viele Menschen erlebt, die mit mir in der Therapie waren. Zu 100% ist mir aufgefallen, dass alle Menschen die irgendwie Fortschritte machen, zu einem gewissen Grad Selbstreflektion vorweisen können. Die Leute die ich kenn, die Therapie nach Jahren als nutzlos oder nicht hilfreich empfinden, haben leider gar keine Selbstreflektion und schieben manchmal sogar die Schuld auf die Therapie. Schließlich muss die einem ja helfen...tut es aber nicht.
Therapie ist halt eine Unterstützung...man kommt aus der Eigenverantwortung einfach nicht raus. Ob das jetzt bei der Suche nach einem Date ist oder bei einer therapeutischen Behandlung. Man muss auch aktiv dafür etwas tun und die Verwantwortung nicht einfach auf den Arzt ablegen.

Therapie kann jeder Mensch gebrauchen....sinnvoll ist es aber nur bei Leuten die zur Reflektion auch fähig sind.

Ein typisches Beispiel sind extreme Narzisten. Kaum bis gar nicht therapierbar.

Mag niemanden hier im Forum zu nahe treten....ausserdem kenn ich ja hier keinen persönlich und ich hab erst recht keine fachliche Ausbildung. Aber ich find man erkennt bei vielen hier im Forum schon anhand der Beiträge, ob sie sich für Therapie eignen könnten oder nicht.
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Menelaos »

silos hat geschrieben: 03 Mai 2022 12:58 also meine Therapie hat sich als der größte Glücksfall überhaupt erwiesen. Die hilft mir ungemein und ich hab so viele Sachen auflösen können. Depressionen lang nicht mehr gehabt, Beruf in Ordnung bekommen und mein AB-Status liegt in der Vergangenheit und ich hab mich gerade ordentlich in jemanden verschaut :shylove:

Aber natürlich hat nicht jeder so viel Glück mit Therapeuten. Die sind auch nur Menschen, die einen Job machen. Wie in jedem Beruf gibt es fähige und eher nicht so fähige Leute. Dazu kommt ja ganz stark bei der Therapie die Empathie/Sympathie...das muss nicht zwangsweise mit der fachlichen Qualität zu tun haben.

Ein weitere gaaaaanz großer Punkt in einer Therapie ist aber halt auch der Patient selber. Ich hab über die Jahre so viele Menschen erlebt, die mit mir in der Therapie waren. Zu 100% ist mir aufgefallen, dass alle Menschen die irgendwie Fortschritte machen, zu einem gewissen Grad Selbstreflektion vorweisen können. Die Leute die ich kenn, die Therapie nach Jahren als nutzlos oder nicht hilfreich empfinden, haben leider gar keine Selbstreflektion und schieben manchmal sogar die Schuld auf die Therapie. Schließlich muss die einem ja helfen...tut es aber nicht.
Therapie ist halt eine Unterstützung...man kommt aus der Eigenverantwortung einfach nicht raus. Ob das jetzt bei der Suche nach einem Date ist oder bei einer therapeutischen Behandlung. Man muss auch aktiv dafür etwas tun und die Verwantwortung nicht einfach auf den Arzt ablegen.

Therapie kann jeder Mensch gebrauchen....sinnvoll ist es aber nur bei Leuten die zur Reflektion auch fähig sind.

Ein typisches Beispiel sind extreme Narzisten. Kaum bis gar nicht therapierbar.

Mag niemanden hier im Forum zu nahe treten....ausserdem kenn ich ja hier keinen persönlich und ich hab erst recht keine fachliche Ausbildung. Aber ich find man erkennt bei vielen hier im Forum schon anhand der Beiträge, ob sie sich für Therapie eignen könnten oder nicht.
+1
Dankeschön! Wunderbar erklärt! Viel besser als ich es gekonnt hätte!

PS: Freue mich, dass es für dich so gut geklappt hat, und du im Aufwind bist. :good:
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Seb-X »

The Poet hat geschrieben: 03 Mai 2022 11:38
Jap, egal was man hat, man hat garantiert immer selbst Schuld, so wird einem von außen gesagt. Es ist absurd... :specht:
Ich habe auch selbst Schuld. Die Differenzen betreffen die Lösungswege.
Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 11:04 Ich frage mich ob du den Rest von uns überhaupt als richtige Personen wahrnimmst, oder nur als eine Erweiterung deiner eigenen Gedankenwelt.
Dann sind wir ja gar nicht so unterschiedlich.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
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silos
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von silos »

Menelaos hat geschrieben: 03 Mai 2022 13:26
silos hat geschrieben: 03 Mai 2022 12:58 also meine Therapie hat sich als der größte Glücksfall überhaupt erwiesen. Die hilft mir ungemein und ich hab so viele Sachen auflösen können. Depressionen lang nicht mehr gehabt, Beruf in Ordnung bekommen und mein AB-Status liegt in der Vergangenheit und ich hab mich gerade ordentlich in jemanden verschaut :shylove:

Aber natürlich hat nicht jeder so viel Glück mit Therapeuten. Die sind auch nur Menschen, die einen Job machen. Wie in jedem Beruf gibt es fähige und eher nicht so fähige Leute. Dazu kommt ja ganz stark bei der Therapie die Empathie/Sympathie...das muss nicht zwangsweise mit der fachlichen Qualität zu tun haben.

Ein weitere gaaaaanz großer Punkt in einer Therapie ist aber halt auch der Patient selber. Ich hab über die Jahre so viele Menschen erlebt, die mit mir in der Therapie waren. Zu 100% ist mir aufgefallen, dass alle Menschen die irgendwie Fortschritte machen, zu einem gewissen Grad Selbstreflektion vorweisen können. Die Leute die ich kenn, die Therapie nach Jahren als nutzlos oder nicht hilfreich empfinden, haben leider gar keine Selbstreflektion und schieben manchmal sogar die Schuld auf die Therapie. Schließlich muss die einem ja helfen...tut es aber nicht.
Therapie ist halt eine Unterstützung...man kommt aus der Eigenverantwortung einfach nicht raus. Ob das jetzt bei der Suche nach einem Date ist oder bei einer therapeutischen Behandlung. Man muss auch aktiv dafür etwas tun und die Verwantwortung nicht einfach auf den Arzt ablegen.

Therapie kann jeder Mensch gebrauchen....sinnvoll ist es aber nur bei Leuten die zur Reflektion auch fähig sind.

Ein typisches Beispiel sind extreme Narzisten. Kaum bis gar nicht therapierbar.

Mag niemanden hier im Forum zu nahe treten....ausserdem kenn ich ja hier keinen persönlich und ich hab erst recht keine fachliche Ausbildung. Aber ich find man erkennt bei vielen hier im Forum schon anhand der Beiträge, ob sie sich für Therapie eignen könnten oder nicht.
+1
Dankeschön! Wunderbar erklärt! Viel besser als ich es gekonnt hätte!

PS: Freue mich, dass es für dich so gut geklappt hat, und du im Aufwind bist. :good:

ebenfalls dankeschön :D

wirklich interessant wie man aber das Thema AB auch in andere Bereiche verlagern kann. Hat so oft (natürlich nicht immer) mit der eigenen Wahrnehmung zu tun
Reinhard
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Re: Hoffnungslosigkeit...

Beitrag von Reinhard »

silos hat geschrieben: 03 Mai 2022 12:58 Therapie kann jeder Mensch gebrauchen....sinnvoll ist es aber nur bei Leuten die zur Reflektion auch fähig sind.

"Bei uns hat Therapie was gebracht. Wir müssen ja sooo reflektionsfähig sein." *sichselbstaufdieSchulterklopf* :cheerleader:
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