Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

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Vogel
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Vogel »

oldfield2283 hat geschrieben: 30 Apr 2022 15:28
Unser Forum ist voll von allerlei teils verdeckten, teils ziemlich offenen Diskrimminierungen bezüglich verschiedener Sachen: Geschlecht, Meinungen, Geschichten, Hintergründe, genauer AB-Status... Ok, es ist ein offenes Forum und es gibt Moderatoren dafür.

Was mir jedoch in letzter Zeit ziemlich häufig auffällt (ist es so oder sehe ich es nur subjektiv so), daß speziell über ältere Menschen (wann ist denn "mittel" zuende) und ältere AB am liebsten gar nicht mehr oder nur merkwürdig geschrieben wird. Nein, ich bin nicht besonders empfindlich, ich frage mich nur, warum das so ist. Wie übrigens auch im realen Leben - oder dem Teil des realen Lebens, dem ich manchmal und sicher viel zu selten beilebe. Versteht mich nicht falsch - ich finde es auch schlimm, mit um die 30 AB zu sein und es ist vermutlich nicht einfach, das zu ändern. Aber es ist auch später nicht nur genauso schlimm, sondern aus mehreren Gründen noch viel schwerer und einer davon ist sogar, daß einem nicht mal geglaubt wird oder man schlicht nicht mehr stattfindet, nicht einmal im Forum
Man zählt 65+ zum Alter, ab 80 zum höheren Alter. Bis ca. 40 jüngeren Alters, 40-65 mittleren Alters.

Ich habe hier im Forum noch nicht erlebt, dass jemand Ü60 noch Erfolg hatte. Viele davon sind ohnehin nicht sichtbar im Forum vertreten. Ich kann den Wunsch nach einem eigenen Unterforum immer mehr nachvollziehen.
Bin jetzt selber Ü40, und die Kinder meiner Kolleginnen und Bekannte sammeln bereits ihre ersten Erfahrungen. Je älter man wird, desto geringer die Chancen- auch wenn laute Einzelfälle hier im Forum was anderes suggerieren.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von NeC »

Vogel hat geschrieben: 30 Apr 2022 17:39
oldfield2283 hat geschrieben: 30 Apr 2022 15:28 Versteht mich nicht falsch - ich finde es auch schlimm, mit um die 30 AB zu sein und es ist vermutlich nicht einfach, das zu ändern. Aber es ist auch später nicht nur genauso schlimm, sondern aus mehreren Gründen noch viel schwerer und einer davon ist sogar, daß einem nicht mal geglaubt wird oder man schlicht nicht mehr stattfindet, nicht einmal im Forum
Je älter man wird, desto geringer die Chancen- auch wenn laute Einzelfälle hier im Forum was anderes suggerieren.
Ehrlich gesagt kann ich das (mit mittlerweile Ü50) so nicht ganz bestätigen.

Ich erwähne in dem Zusammenhang immer gerne die Regeln einer Singlebörse, bei der ich mal war. Die wollen ja Geschäfte machen und ihr Angebot für viele (zahlungswillige) Kunden mit höherem Leidensdruck attraktiv machen. Als Folge war die Mitgliedschaft dort für die Menschengruppen kostenlos, an denen dort eher ein Mangel bestand. Und das waren (bin nicht mehr ganz sicher wegen den exakten Zahlen): Frauen bis um die 30 und Männer ab 50, die auf der Suche nach gleichalterigen Damen waren. :mrgreen:

Und auch die persönliche Erfahrung bestätigt das eher. Nicht wenige Frauen sind mit höherem Alter wieder auf der Suche. Die Kinder- Nestbau- und Erziehungsthemen sind vom Tisch (die vorhandenen Kinder nabeln sich bereits ab oder man hat mit unerfülltem Kinderwunsch der Jugend inzwischen wirklich abgeschlossen), im Job ist's eingefahren, und man hätte wirklich Zeit, Geld und auch die Muße für einen zweiten Frühling.

Schwerer macht es lediglich die eigene zunehmende Lethargie, nachlassender Elan, zunehmende Verbitterung, und nachlassende Bereitschaft, sich auf ein wenig jugendlichen Blödsinn einzulassen. Mancher von uns ist vielleicht auch schon so arg verschroben, dass er interessierte Anwärterinnen effektiv in die Flucht schlägt.
:opa: :holy:
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Menelaos hat geschrieben: 30 Apr 2022 07:45
Aber ist das dann noch wirklich eine Liga, in der alle mit vergleichbarem Können/Attraktivität zusammengefasst sind, und die auch üblicherweise nicht mit Leuten außerhalb ihrer Liga spielen/daten?

Ich sehe da lediglich Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen an einen Partner. Angenommen eine Frau lehnt mich ab, weil ich ihr zu ungebildet bin. Bin ich dann in einer niedrigeren Liga als sie? Was aber wenn ich sie auch nicht will, weil sie mir zu alt ist? Ist sie jetzt gleichzeitig in einer niedrigeren Liga als ich?

Wir alle haben verschiedene Ansprüche an Schönheit, Charakter, Intelligenz, Materielles, etc. und gerade weil diese Ansprüche so individuell sind, finde ich nicht, dass man Menschen pauschal so einsortieren kann, ausgenommen um ganz allgemein ihre Chancen auf dem Partnermarkt zu beurteilen.
Aber im Einzelfall denke ich, dass es nur auf die Frage ankommt, ob man dem Partner das bieten kann, was ihm wichtig ist. Und wenn man das tut, dann ist man für den Partner die bestmögliche Partie.
Wie gesagt, ob man das als Liga bezeichnet oder anders, ist egal. Aber wenn Person A optisch perfekt ist, gebildet ist, gute Manieren hat und Person B optisch durchschnittlich, nicht so gebildet ist, sich wie die Axt im Wald verhält, prallen Gegensätze aufeinander. Person A wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht für Person B interessieren, andersherum kann das möglich sein, eventuell weil Person B auch gerne so wäre wie Person A. Person A wird eher eine Person A' suchen. Und wenn Person B nicht merkt, dass sie bei Person B' mehr Chancen hat, wird Person B immer leer ausgehen.

Wie sieht das bei dir bekannten Paaren aus?
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 11:10
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 00:27 Nicht jeder, der kein AB ist, hat einfach nur Glück gehabt und nicht jeder AB, der kein AB mehr ist oder vom HC zum SC-AB hat einfach nur Glück gehabt. Ich hatte definitiv nicht einfach nur Glück gehabt. Hätte ich gesagt, ich muss nicht an mir arbeiten, die Anderen sind Schuld, dann hätte sich nichts geändert.
Ich würde schon behaupten, dass das zu 90 bis 95 Prozent Glück ist. Denn ich muss ja erst Mal Gelegenheiten bekommen, dann muss es bei beiden passen. Vielleicht spielt auch die aktuelle Lebenssituation (Wohnort, Haustiere, Kinder usw.) mit rein.

Ich glaube, dass man die Wahrscheinlichkeit nur erhöhen kann, indem man sich viele Möglichkeiten schafft, ergo rausgeht, sich mit Leuten umgibt usw. Denn dann lerne ich mehr potenzielle Partner kennen und habe eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass das Glück zuschlägt.
Nur Nenschen kennenlernen reicht nicht, ohne geht's zwar auch nicht. Man muss aber in der Lage sein, von platonisch zu sexuell zu kommen.
Maverick

Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:05 Nur Nenschen kennenlernen reicht nicht, ohne geht's zwar auch nicht. Man muss aber in der Lage sein, von platonisch zu sexuell zu kommen.
Und was hast du genau an dir verändert, damit das klappt?
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:05 Nur Nenschen kennenlernen reicht nicht, ohne geht's zwar auch nicht. Man muss aber in der Lage sein, von platonisch zu sexuell zu kommen.
Und was hast du genau an dir verändert, damit das klappt?
Ich habe zum Einen meine Ansprüche runtergeschraubt, ich habe mich im Forum angemeldet, mich mit denen ausgetauscht, die Erfolg hatten, versucht Ratschläge anzunehmen, habe aufgehört die Schuld bei Anderen zu suchen, habe mich reflektiert ...
Maverick

Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:58
Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:05 Nur Nenschen kennenlernen reicht nicht, ohne geht's zwar auch nicht. Man muss aber in der Lage sein, von platonisch zu sexuell zu kommen.
Und was hast du genau an dir verändert, damit das klappt?
Ich habe zum Einen meine Ansprüche runtergeschraubt, ich habe mich im Forum angemeldet, mich mit denen ausgetauscht, die Erfolg hatten, versucht Ratschläge anzunehmen, habe aufgehört die Schuld bei Anderen zu suchen, habe mich reflektiert ...
Das ist aber sehr abstrakt. Was hast du praktisch in der Situation geändert, wenn du neue Leute bzw. besser Männer kennengelernt hast, um von der platonischen auf die sexuelle/romantische Ebene zu kommen?

Ich habe ja ein gutes Umfeld usw. und lerne auch regelmäßig neue Menschen und da auch Frauen kennen. Es bleibt aber halt immer alles platonisch.

Das ist auch das, was mich an diesem Artikel im Focus so aufwühlt. Der Tipp "Daten, Daten, Daten" bringt halt nichts, wenn man nicht das romantische Interesse erwecken kann.

Ich bin halt asexuell mit starker Ausprägung zur Aromantik und weiß auch, dass es wahrscheinlich daran liegt. Aber ich weiß einfach nicht, was ich in der praktischen Situation verändern kann, außer Gelegenheiten zu schaffen.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

RomeoKnight hat geschrieben: 30 Apr 2022 11:26
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 00:27 Hätte ich gesagt, ich muss nicht an mir arbeiten, die Anderen sind Schuld, dann hätte sich nichts geändert.
Ich hab definitiv an mir gearbeitet, wenn ich mich mal mit meinem Ich aus meiner Jugend vergleiche. Irgendwann hörte ich auf, wie von Mama angezogen rum zu laufen, ich trug keine Tennissocken mehr, sondern nur noch schwarze Socken, wie das Mann von Welt empfohlen wurde, ich legte mir gute und teure Düfte zu, eine halbwegs ordentliche Wohlstandsfrisur, so weit das mit meinen störrischen Haaren funktioniert, meine Akne verschwand irgendwann vielleicht mit Hilfe von gesünderer Ernährung. Mein Körper wurde definierter. Zusätzlich verbesserte sich meine Kommunikationsfähigkeit, denn ich war wirklich ein sehr stiller, nerdiger und introvertierter Teenager.

Hat das wirklich was gebracht ? Ich meine nicht. Wahrcheinlich wirke ich jetzt seit der ganzen Optimierungen einfach nur wie gewollt aber eben nicht gekonnt, wie ein Wannabe, der weder da noch dort hin passt. Für mich war das aber ein mühevoller und langer Weg. Vergebene Mühe. Egal wie sehr ich mich auch anstrenge, andere haben das einfach gar nicht nötig. Die haben auch ihre Erfolge, die ich vielleicht gern hätte und haben sie im ausgefranzten T-Shirt mit Tennissocken und nach Schweiss stinkend. Das ist ja der große Widerspruch. Wenn es heisst, Frauen mögen Männer die x und y sind, heisst das nicht, dass jeder Mann nur in x und y erscheinen muss, dann klappt das schon, sondern dass ein bestimmter Gipfel der Männlichkeit eben lieber zusätzlich noch x und y haben sollte. Oder mal ganz klischeehaft : Wenn Brad Pit schwarze Socken und schöne Schuhe trägt, dann ist das eben nicht das gleiche als wenn ich schwarze Socken und gepflegte Schuhe anhabe. So wurde mir das aber in den 90ern und noch bis in die 2000er suggeriert.
Bist du denn optisch und vom Auftreten her ein Brad Pitt?

Deine Veränderungen haben dich bestimmt zufriedener, selbstsicherer gemacht. Ich habe mich von der Jugend zum Erwachsenen auch verändert, bin offener und selbstsicherer geworden. Es ist ein wichtiger Schritt, aber reicht nicht aus, wenn ich mich bspw mit Helene Fischer vergleiche. Diesen Sexappeal werde ich nie haben. Da kann ich mich noch so optimieren, das wird nichts. Ich muss mit weniger zufrieden sein und mir jemanden suchen, der dann mit mir zufrieden ist. Interessiere ich mich aber nur für welche, denen ich nicht genüge, gehe ich immer leer aus.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Kleiner Mann »

RomeoKnight hat geschrieben: 30 Apr 2022 10:46 Sie übernehmen ja mein Verhalten bzw. ich das ihre. Ich tu das gleiche, was auch die anderen machen. Sie ignorieren mich, ich ignoriere sie. Wenn das bei mir falsch ist, wieso soll das bei anderen richtiger sein ? Falls sich wer über meine Ignoranz beschwert, dann weiss ich nichts davon. Der muss halt mal auf mich zugehen.

Also nicht, dass ich das jetzt erwarte, es sind nur Gedankenspielchen. Diese Art der Argumentation bringt überhaupt nichts. Das sind alles nur Phrasen, Floskeln und Allgemeinplätze.
Ich verstehe deinen Ansatz. Doch gehen wir mal davon aus, dass du gerne Menschen kennenlernen würdest, weil du dich einsam fühlst. Du sehnst dich nach einem sozialen Netzwerk und Menschen mit denen du Sachen erleben kannst. Du gehst also auf eine Party, wo es dutzende potentielle soziale Kontakte gibt. Die anderen sehen so aus als würden sie sich gegenseitig kennen und auch sozial gut integriert sein. Die gehen nicht auf dich zu und du tust es ihnen gleich in dem du nicht auf sie zugehst.
Wer ist denn am Ende des Tages der Verlierer? Ich würde sagen - DU.
Ein pauschales "richtig" oder "falsch" gibt es gar nicht. Wenn man das Ziel aber ein wenig konkretisiert, dann gibt es aber mindestens ein "förderliches" und "hinderliches" Verhalten.
Und wenn wir also davon ausgehen, dass jemand gerne andere Menschen kennenlernen möchte, aber dann stur darauf beharrt nur das zu tun was auch andere tun, dann ist das Verhalten auf jeden Fall eher hinderlich als förderlich.
Genau wie ich darauf beharren kann, dass die Frau den ersten Schritt macht. Kann man machen, aber ob das zielführend ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
RomeoKnight hat geschrieben: 30 Apr 2022 10:46 Ligen existieren nicht empirisch, aber der Glaube daran gestaltet unsere Realität und unser Verhalten. Ich selber will nicht daran glauben, weil ich das inzwischen intellektuell reflektiert habe, allerdings habe ich sie auch von klein auf internalisiert und ich bekomme sie nicht aus meinem Denken raus, nur weil ich sie reflektiere. So einfach ist das leider nicht. Und es nützt auch mir allein wenig, wenn ich sie zwar aus mir entfernt habe, viele andere sich aber so verhalten, als glauben sie noch daran.
Das stimmt so nicht. Die Ligen manifestieren sich doch maßgeblich im sozialen Standing einer Person. Das dürfte je nach Individuum nochmal ein kleines bisschen anders aussehen, aber ich glaube grundsätzlich gibt es da schon sehr große Übereinstimmungen, wie etwa optische Attraktivität, Selbstbewusstsein, respektables soziales Umfeld, Ziele im Leben etc.
Keine Kausalität, aber mindestens eine sichtbare Korrelation.
Der unsichere Stubenhocker mit seinen 1-2 männlichen Kontakten wird also kaum die von fast jedem als attraktiv empfundene und sozial super integrierte Frau daten.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:03
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:58
Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 20:11

Und was hast du genau an dir verändert, damit das klappt?
Ich habe zum Einen meine Ansprüche runtergeschraubt, ich habe mich im Forum angemeldet, mich mit denen ausgetauscht, die Erfolg hatten, versucht Ratschläge anzunehmen, habe aufgehört die Schuld bei Anderen zu suchen, habe mich reflektiert ...
Das ist aber sehr abstrakt. Was hast du praktisch in der Situation geändert, wenn du neue Leute bzw. besser Männer kennengelernt hast, um von der platonischen auf die sexuelle/romantische Ebene zu kommen?

Ich habe ja ein gutes Umfeld usw. und lerne auch regelmäßig neue Menschen und da auch Frauen kennen. Es bleibt aber halt immer alles platonisch.

Das ist auch das, was mich an diesem Artikel im Focus so aufwühlt. Der Tipp "Daten, Daten, Daten" bringt halt nichts, wenn man nicht das romantische Interesse erwecken kann.

Ich bin halt asexuell mit starker Ausprägung zur Aromantik und weiß auch, dass es wahrscheinlich daran liegt. Aber ich weiß einfach nicht, was ich in der praktischen Situation verändern kann, außer Gelegenheiten zu schaffen.
Mein Ex hatte Interesse an mir und ich habe es zugelassen. Vor kurzem habe ich einen 25jährigen kennengelernt, der Interesse an mir äußerte und ich habe es zugelassen. Das Erkennen von Interesse bekomme ich aber immernoch ganz schwer hin.

Selbst zeigen, dass ich Interesse an mehr habe bei einem Mann, kann ich noch nicht. Mir fiel es selbst in der Beziehung schwer, meine Wünsche zu kommunizieren oder Intimität zu initieren. Ich fühlte mich am Anfang wie vor einer riesigen Mauer, sie wurde zwar mal kleiner, aber auch wieder etwas größer. Ist die Mauer sehr groß gewesen, schlug mein Herz bis zum Hals und ließ mich wie erstarren. Auf Anraten eines guten Bekannten fing ich mit Autogenem Training an. Er meinte, ihm habe das geholfen.

Der Tipp daten, daten, daten ist garnicht so verkehrt, denn ich habe auch solange gedatet bis jemand Interesse an mir hatte - hat über 7 Jahre gedauert. Ich weiß nicht, ob ich ihn angeschrieben hätte. 5 Jahre eher wäre ich mit Sicherheit nicht darauf eingegangen, was aus heutiger Sicht eigentlich sehr schade gewesen wäre. Er hat aber eben auch seine Probleme Intimität zu initieren, weshalb es mit uns nicht funktioniert hat, aber als Freund funktionieren wir sehr gut.
Mit dem 25jährigen bin ich nicht so ganz auf einer Wellenlänge und er ist optisch noch viel weniger mein Typ und außerdem finde ich den Altersunterschied viel zu groß.

Sucht man denn eine sexuelle Beziehung, wenn man asexuell ist?
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Vogel hat geschrieben: 30 Apr 2022 13:15 Was hast Du denn an Dir gearbeitet? Soviel ich weiss, ging es doch alles von Deinem Ex aus. Und weil Ihr beide Eure sexuelle Lust nicht zeigen konntet, gings doch zu Ende?
Ich musste erstmal bis zu einem Freund kommen. Das hatte zuvor nicht geklappt.

Ich fing 2019 an, vermehrt im Internet zu recherchieren und bin aufs Forum gestoßen. Ohne lange zu überlegen, habe ich mich angemeldet und schnell Kontakt zu Anderen aufgenommen, mich ausgetauscht, Ratschläge von denen, die Erfolge hatten, angenommen. Außerdem habe ich mich verstärkt selbst reflektiert, habe bei Freunden nachgefragt, wie ich in bestimmten Situationen wirke, habe mich gegenüber engen Freunden geoutet und gefragt, wie sie zu ihren Partnern und Expartnern gekommen sind.
Ich habe aufgehört, die Schuld bei Anderen zu suchen. Habe meine Ansprüche hinterfragt und runtergeschraubt.

Mein Ex wäre mir persönlich garnicht aufgefallen, was jetzt im Nachhinein sehr schade wäre. Aber da er Freizeitpartner suchte, was sich hinterher als Finte herausstellte, war es mir egal, dass er nicht dem entsprach was ich mir wünschte. Nach ein paar Treffen merkte ich, dass wir auf einer Wellenlänge sind, dass ich mich wohl mit ihm fühle. Irgendwann kam das Thema Beziehung auf und er meinte, dass er sich das mit mir vorstellen könnte. Ich dachte mir, was habe ich zu verlieren, es zu probieren. Ich dachte dabei an eine Freundin, die sagte, dass sie sich keinen ihrer Freunde selbst ausgesucht habe, sie hätte nur immer zugegriffen, weil sie selbst kein Interesse zeigen könne. Ich kann das auch nicht und weiß nicht, ob ich das irgendwann kann.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 14:14
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 00:27 Klar gibt es manch einen, der für immer AB bleibt, aber das liegt nicht an den Anderen.
Doch, sicherlich liegt es (auch) an den anderen. Wenn ich mich in eine Freundin oder in einen Freund verlieben würde, das aber nicht erwidert wird, liegt es doch nicht an mir, wenn sich daraus dann keine Beziehung ergibt.

Es würde nur an mir selbst liegen, wenn ich nicht aktiv etwas unternehmen oder Interessentinnen und Interessenten ablehnen würde.

Werde ich aber von anderen Menschen zurückgewiesen, liegt das nicht an mir, sondern an der Ablehnung der anderen Menschen.

Zu einer Beziehungsanbahnung gehören halt zwei Menschen dazu. Bin ich für eine Beziehung bereit, der oder die andere nicht, liegt es an der anderen Person.
Es liegt aber an dir, in wen du dich verguckst. Und dann liegt es an dir, dich für die andere Person interessant zu machen. Oder du musst eben schauen, wer sich für dich interessiert und dann schauen, ob du dieser Person nicht eine Chance geben kennst. Der Andere, in den du dich verguckst, macht das auch, wenn sie davon weiß. Verguckst du dich nur und kannst es nicht kommunizieren, liegt es wieder an dir.
Maverick

Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:34 Sucht man denn eine sexuelle Beziehung, wenn man asexuell ist?
Eher nicht. Wenn überhaupt eine romantische Beziehung (die ich mir sehr wünsche). Und da liegt der Hase aus zwei Gründen bei mir im Pfeffer:

1. Ich habe ganz früher beim OD (das mache ich aber nicht mehr) oder bei Single-Frauen, die ich offline über Kurse, Bouldern usw. kennengelernt habe, immer das Gefühl gehabt, dass sie eine sexuelle Beziehung suchen. Da war dann immer schnell klar, dass der Maverick da nicht geeignet ist, auch wenn sich daraus Freundschaften ergeben haben. Ich kann einfach nicht die Vibes ausstrahlen, weil ich halt keine sexuelle Anziehung spüre.

2. Ich ordne mich dem grayromantischen Spektrum zu. Ich kann romantische Gefühle entwickeln, wenn ich eine Person sehr lange kenne und ein Vertrauen da ist. Das ist aus mehreren Gründen ein Problem:

- Wenn ich romantische Gefühle von Anfang an empfinden könnte, ließen sich hierdurch ggfs. die fehlenden sexuellen Vibes überdecken.

- Wenn ich erst nach mehreren Monaten bis Jahren romantische Gefühle entwickle und das anspreche, ist höchstwahrscheinlich die Freundschaft dahin mit den Konsequenzen, dass das aus diesen Freundschaften entwickelte Sozialgefüge (erweiterter Bekanntenkreis) zusammenbricht.

- Ich kann am Anfang gar nicht einschätzen, ob ich für eine Person perspektivisch ein romantisches Interesse entwickeln könnte. Natürlich kann man probieren, das bei Dates zu schauspielern. Das ist dann aber nicht natürlich und wenn ich aktiv etwas sagen würde, was nicht stimmt, würde ich ja lügen. Ich glaube aber felsenfest, dass man mir das Schauspielern ansehen würde und das dann als unnatürlich wahrnehmen würde.


Ich habe mich damit die letzten Jahre sehr stark auch mit professioneller Hilfe auseinandergesetzt und bin mir fast sicher, dass darin mein AB-Status begründet ist. Gleichzeitig lässt mich das aber ziemlich verzweifeln, weil ich einfach nicht weiß, was ich ändern kann bzw. muss.

Ich habe von 2017 bis Ende 2019 rund 25 Kilo abgenommen und bin jetzt sportlich und nicht mehr dick/übergewichtig. Ich habe früher immer gedacht, dass das daran liegt, weil ein geringer Selbstwert, den ich damit abbauen konnte.

Vermutlich durch den Gewichtsverlust bin ich an mehrere klassische Date-Situationen gekommen. Da wurde mir sehr häufignach ein bis zwei Treffen (wenn ich die Frau oder sie mich nicht geghostet haben) gespiegelt, dass man sich mit mir sehr gut unterhalten konnte und mich als Gesprächspartner schätzt, mehr als Freundschaft aber nicht drin sei. Ich war sehr dankbar, dass ich das so häufig geschrieben bekommen habe, weil ich dadurch nachfragen konnte, woran es genau lag. Hier wurde mir dann sinngemäß geantwortet, dass ich zu passiv sei, nicht das Interesse hätte wecken können usw.

Ich habe aber auch gemerkt, dass ich bei den Dates keine (romantischen) Gefühle für die Frauen entwickeln konnte. Reflektiert würde ich sagen, dass ich passiv darauf gewartet habe, dass sich für mich irgendwann mal Gefühle entwickeln. Dass das aber nicht klappt, habe ich ja schon früher gemerkt, als ich noch dicker war (siehe Punkt 2, 2. Spiegelstrich oben). Bis dahin bin ich aber schon in die Friendzone geschoben und beim zweiten Treffen kann man da ja noch nicht offen darüber reden. Es ist ein Teufelskreis. Ich versuche es daher gar nicht mehr und versuche zu akzeptieren, dass das so ist.

Mit zwei Frauen haben sich dadurch Bekanntschaften und auch ein Bekanntenkreis ergeben, was für mich schön in der neuen Stadt war.

Zusammengefasst glaube ich, dass ich mit dem Gewichtsverlust mehr Selbstvertrauen erlangen konnte, man mir das anmerkt und ich somit grundsätzlich leichter an neue freundschaftliche Bekanntenkreise oder an Date-Situationen komme.

Zu der Aussage von dir oben, dass die ABs dafür verantwortlich sind, dass sie ABs bleiben:

Ich habe mich an der Aussage persönlich sehr gestoßen gefühlt. Natürlich liegt es in meinem Verantwortungsbereich, dass ich so bin, wie ich bin. Jedoch verantworte ich es ja nicht, dass die Beziehungsanbahnung so läuft, wie sie läuft. Ich fand deine Aussage insofern störend, dass ABs das selbst zu verantworten haben. Das haben sie in meinen Augen nicht. Es ist zwar mein Verantwortungsbereich, aber ich verantworte es ja nicht direkt, dass ich so bin, wie ich bin. Da spielen nämlich auch sehr viele äußere Einflüsse rein, an denen natürlich andere keine Schuld haben.
Zuletzt geändert von Maverick am 30 Apr 2022 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:34 Mein Ex hatte Interesse an mir und ich habe es zugelassen. Vor kurzem habe ich einen 25jährigen kennengelernt, der Interesse an mir äußerte und ich habe es zugelassen. Das Erkennen von Interesse bekomme ich aber immernoch ganz schwer hin.

Selbst zeigen, dass ich Interesse an mehr habe bei einem Mann, kann ich noch nicht. Mir fiel es selbst in der Beziehung schwer, meine Wünsche zu kommunizieren oder Intimität zu initieren.
Aber wie erkennt man das? Wie lässt man es zu? Wie zeige und kommuniziere ich Interesse und wie initiiere ich das?

Bislang hat sich noch nie eine Frau für mich interessiert. Oder vielleicht doch und ich habe es nicht gemerkt?

Das sind wahrscheinlich Dinge, die ich aufgrund meiner Asexualität und Gray-Romantik nicht erkennen und mir darunter auch nichts vorstellen kann. Daher bin ich da auf Hilfe angewiesen, um das verstehen zu können. Mir ist das alles viel zu abstrakt.
Zuletzt geändert von Maverick am 30 Apr 2022 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Dreamer40 hat geschrieben: 30 Apr 2022 08:51 Ich denke, es hat in manchen Fällen (wohl auch bei mir) schlichtweg mit zu "hohen Ansprüchen" zu tun. Ich hab früher durchaus einige Frauen kennengelernt, die sich in mich verliebt haben, nur waren die alle weit weg von meinen Vorstellungen! Hatte auch zwei langjährige Freundschaften mit Frauen, die eigentlich mehr wollten. Das Problem ist irgendwie, die eigenen Vorstellungen und Sehnsüchte mit einer einigermaßen realistischen Selbsteinschätzung und -wahrnehmung zu verbinden. Bei mir z. B. kommt noch zusätzlich das Problem dazu, dass ich praktisch nur "junge" Frauen (bis max. ca. 35) überhaupt attraktiv finde, d.h. mittlerweile ist bei mir auch rein wegen des Alters die Chance enorm gesunken. Einen Partner an sich würde m.M. nach wirklich JEDER Mann finden, aber die Frage ist, was kann ihn wirklich glücklich machen..?
Ich hatte auch lange an meinem Idealbild eines Mannes festgehalten und war sauer, dass diese Männer kein Interesse an mir hatten. Erst nach Austausch im Forum und mit Freunden fing ich an, meine Ansprüche zu hinterfragen. Ob sich Andere, die dem nicht entsprechen, sich für mich interessierten, habe ich überhaupt nicht wahrgenommen.

Meine Ansprüche waren aber nicht allein das Problem und ich denke, so geht es auch Anderen. Auch das Daten von Männern, die ich auf den ersten Blick nicht wählen würde, ging nicht so einfach.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

dr_Levelboss hat geschrieben: 30 Apr 2022 09:03 Es gibt Menschen die stoßen im Onlinedating auf sehr große Ablehnung, sei es das schon die Kontakte oder Dates ausbleiben oder dass sie es nie über das erste Date hinausschaffen oder nur als Sexobjekt gesehen werden. Und diese Menschen sollen das nun immer und immer wieder und immer weiter tun und sich permantent der Ablehung und/oder Abwertung aussetzen??? Wie man sich dann dabei noch ein gesundes Selbstbewusstsein bewahren oder gar aufbauen soll, dass weiß vermutlich nur Frau Stahl. Vermutlich ist dass, auch die Intention dahinter, erst an den Boden tindern und dann Selbsthilferatgeber inklusive Arbeitsbüchern aus der stahlschen Feder kaufen, so kann man auch Absatz generieren :mrgreen:

Hier mal der Ratschlag von mir abgwandelt, so dass er aus meiner Sicht für viele ABinen und ABs auch Sinn macht und vor allem Ungefährlich ist.

Diese Menschen sollten etwas für ihr Selbstbewusstsein tun und verstehen, dass alte Glaubenssätze sehr willkürlich sind und gar nicht wirklich etwas über den eigenen Wert aussagen, sondern darüber, wie man früher erzogen und geprägt wurde. Dann sollten sie auf ihre Ressourcen schauen und herausfinden: Wo sind meine Stärken? Was kann ich gut? Was macht mir Spaß? Gibt es Vereine, Gruppen oder Subkulturen die mich interessieren, die mich positiv annehmen und in denen ich mich wohl fühle? Sie sollten viel dafür tun, sich selbst aufzubauen und dann auch wirklich zu connecten, zu connecten und nochmal zu connecten, sei es Kollegial, Freundschaftlich oder romantisch. Denn die Wahrscheinlichkeit, einen Partner zu finden, erhöht sich einfach, je mehr Kontakte ich habe und positive Kontakte helfen bei der Erhaltung und der Festigung eines geunden und positiven Selbstwertes.
Ich hatte solange gedatet, bis sich einer für mich interessierte. Klar, die ständige Ablehnung tat sehr weh, aber da es im realen Leben überhaupt nicht zu Dates kam, sah ich keinen anderen Weg.

Heute verfolge ich eher deinem Ratschlag.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

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Vogel hat geschrieben: 30 Apr 2022 17:39 Ich habe hier im Forum noch nicht erlebt, dass jemand Ü60 noch Erfolg hatte. Viele davon sind ohnehin nicht sichtbar im Forum vertreten. Ich kann den Wunsch nach einem eigenen Unterforum immer mehr nachvollziehen.
Bin jetzt selber Ü40, und die Kinder meiner Kolleginnen und Bekannte sammeln bereits ihre ersten Erfahrungen. Je älter man wird, desto geringer die Chancen- auch wenn laute Einzelfälle hier im Forum was anderes suggerieren.
Ich denke, das liegt daran, dass man mit zunehmendem Alter selber nicht mehr daran glaubt, dass man weniger bereit ist, etwas zu ändern, dass man weniger motiviert ist, dass man sich mehr schämt ...
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 22:18
Eher nicht. Wenn überhaupt eine romantische Beziehung (die ich mir sehr wünsche).
Was ist für dich eine romantische Beziehung?
Ich habe ganz früher beim OD (das mache ich aber nicht mehr) oder bei Single-Frauen, die ich offline über Kurse, Bouldern usw. kennengelernt habe, immer das Gefühl gehabt, dass sie eine sexuelle Beziehung suchen. ... Ich kann einfach nicht die Vibes ausstrahlen, weil ich halt keine sexuelle Anziehung spüre. ... Ich kann romantische Gefühle entwickeln, wenn ich eine Person sehr lange kenne und ein Vertrauen da ist. ... Wenn ich erst nach mehreren Monaten bis Jahren romantische Gefühle entwickle und das anspreche, ist höchstwahrscheinlich die Freundschaft dahin mit den Konsequenzen, dass das aus diesen Freundschaften entwickelte Sozialgefüge (erweiterter Bekanntenkreis) zusammenbricht.
Ich kann am Anfang gar nicht einschätzen, ob ich für eine Person perspektivisch ein romantisches Interesse entwickeln könnte.
Ich denke, die Mehrheit sucht eine sexuelle Beziehung, aber ich kann mir vorstellen, dass es hier im Forum noch Andere gibt, denen es wie dir geht. Also solltest du vielleicht hier auf die Suche gehen.

Auch wenn du länger brauchst, um zu wissen, ob du Interesse für mehr hast, spürst du aber, ob du dich zu einer Person hingezogen fühlst?



Ich habe mich damit die letzten Jahre sehr stark auch mit professioneller Hilfe auseinandergesetzt und bin mir fast sicher, dass darin mein AB-Status begründet ist. Gleichzeitig lässt mich das aber ziemlich verzweifeln, weil ich einfach nicht weiß, was ich ändern kann bzw. muss.
Da könntest du Recht haben. Auch ich brauche länger, um zu wissen, ob ich jemanden mehr kennenlernen möchte. Ich konnte nie nachvollziehen, wie jemand das nach einem Treffen sagen kann.
Konnte dir die professionelle Hilfe nicht helfen?



Vermutlich durch den Gewichtsverlust bin ich an mehrere klassische Date-Situationen gekommen. Da wurde mir sehr häufignach ein bis zwei Treffen (wenn ich die Frau oder sie mich nicht geghostet haben) gespiegelt, dass man sich mit mir sehr gut unterhalten konnte und mich als Gesprächspartner schätzt, mehr als Freundschaft aber nicht drin sei. Ich war sehr dankbar, dass ich das so häufig geschrieben bekommen habe, weil ich dadurch nachfragen konnte, woran es genau lag. Hier wurde mir dann sinngemäß geantwortet, dass ich zu passiv sei, nicht das Interesse hätte wecken können usw.
Das kenne ich auch.

Zu der Aussage von dir oben, dass die ABs dafür verantwortlich sind, dass sie ABs bleiben:

Ich habe mich an der Aussage persönlich sehr gestoßen gefühlt. Natürlich liegt es in meinem Verantwortungsbereich, dass ich so bin, wie ich bin. Jedoch verantworte ich es ja nicht, dass die Beziehungsanbahnung so läuft, wie sie läuft. Ich fand deine Aussage insofern störend, dass ABs das selbst zu verantworten haben. Das haben sie in meinen Augen nicht. Es ist zwar mein Verantwortungsbereich, aber ich verantworte es ja nicht direkt, dass ich so bin, wie ich bin. Da spielen nämlich auch sehr viele äußere Einflüsse rein, an denen natürlich andere keine Schuld haben.
Dass man so ist, wie man ist, stimmt zwar, aber wenn man damit unzufrieden ist, kann man nur selbst etwas daran ändern. Oder man sucht sich eben einen passenden Partner. Die Mehrheit sucht nunmal eine sexuelle Beziehung. Wenn man das selbst nicht tut, bringt es nichts, wenn man Frauen datet, denen das aber wichtig ist.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 22:23
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:34 Mein Ex hatte Interesse an mir und ich habe es zugelassen. Vor kurzem habe ich einen 25jährigen kennengelernt, der Interesse an mir äußerte und ich habe es zugelassen. Das Erkennen von Interesse bekomme ich aber immernoch ganz schwer hin.

Selbst zeigen, dass ich Interesse an mehr habe bei einem Mann, kann ich noch nicht. Mir fiel es selbst in der Beziehung schwer, meine Wünsche zu kommunizieren oder Intimität zu initieren.
Aber wie erkennt man das? Wie lässt man es zu? Wie zeige und kommuniziere ich Interesse und wie initiiere ich das?

Bislang hat sich noch nie eine Frau für mich interessiert. Oder vielleicht doch und ich habe es nicht gemerkt?

Das sind wahrscheinlich Dinge, die ich aufgrund meiner Asexualität und Gray-Romantik nicht erkennen und mir darunter auch nichts vorstellen kann. Daher bin ich da auf Hilfe angewiesen, um das verstehen zu können. Mir ist das alles viel zu abstrakt.
Eine reine Datingsituation ist für dich vermutlich unpassend, aber auch auf manchen Datingportalen werden Freizeitpartner gesucht. Solche Anfragen solltest du dann annehmen. So lernst du einen Menschen erstmal einfach nur kennen.

Am Anfang hatten wir uns ganz sporadisch getroffen. Irgendwann fragte er immer öfter nach einem Treffen und bei einem Treffen sagte er durch die Blume, dass er sich mehr vorstellen könnte. Ich hatte nur irgendwas in die Richtung gesagt, dass es mir auch so geht. So wirklich sicher war ich mir zwar nicht, aber ich dachte mir, was hast du zu verlieren?

Selbst Interesse an jemandem zeigen, kann ich nicht. Und Interesse wahrnehmen, konnte ich früher garnicht und ob es mir jetzt immer gelingt, weiß ich nicht.
Nur weil ich kein Interesse wahr nehme, heißt das nicht, dass keins da ist. Ich nehme es ja nicht wahr.
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Menelaos
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Menelaos »

RomeoKnight hat geschrieben: 30 Apr 2022 10:46
Menelaos hat geschrieben: 30 Apr 2022 05:10 Und wenn du es nicht so machst, warum sollten andere es dir gegenüber tun? Himmel, selbst wenn du es tust: Worin liegt der Vorteil für diese anderen Menschen dein Verhalten zu übernehmen?
Sie übernehmen ja mein Verhalten bzw. ich das ihre. Ich tu das gleiche, was auch die anderen machen. Sie ignorieren mich, ich ignoriere sie. Wenn das bei mir falsch ist, wieso soll das bei anderen richtiger sein ? Falls sich wer über meine Ignoranz beschwert, dann weiss ich nichts davon. Der muss halt mal auf mich zugehen.
Es geht nicht um richtig und falsch, sondern um sinnvoll oder nicht. Finden diese anderen Menschen einen Partner, obwohl sie dich ignorieren? Und findest du einen Partner, obwohl du all diese Menschen ignorierst?
Diese Menschen sind offenbar nicht darauf angewiesen deine Blase der Isolation zu durchbrechen, also warum sollten sie es aktiv tun?

Du möchtest doch eine Partnerin finden, und du schaffst es bisher nicht. Liegt es dann nicht an dir dein Verhalten zu ändern um deine Möglichkeiten zu vergrößern?
Also nicht, dass ich das jetzt erwarte, es sind nur Gedankenspielchen. Diese Art der Argumentation bringt überhaupt nichts. Das sind alles nur Phrasen, Floskeln und Allgemeinplätze.
Nein das sind Versuche den Kern deines Problems zu finden.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."

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