Wenn etwas fehlt..

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Tania
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Tania »

NeC hat geschrieben: 10 Jul 2022 06:40 Ich finde es nur ein wenig befremdlich, falls jemand entscheidet, im wesentlichen aus persönlichen Gründen bereits mit nicht so guten Bedingungen mit dem Kinderthema starten zu wollen.
Ganz dünnes Eis. Mit demselben Argument könntest Du den Kinderwunsch von Homosexuellen, chronisch Kranken (physisch oder psychisch) oder Geringverdienern in Frage stellen.

Optimale Bedingungen für die Zeugung eines Kindes hat man so gut wie nie. Wenn der perfekte Partner gefunden, die Ausbildung abgeschlossen, die Karriere etabliert und ein kuscheliges Nest gebaut ist, ist für gewöhnlich ein Alter erreicht ist, in dem man dem Kind nicht mehr die optimalen jungen Eltern bieten kann. Also irgendwo muss man von vornherein Abstriche machen. Und dass im Laufe der nächsten 18 Jahre eine Menge passieren kann, wodurch aus den optimalen Startbedingungen ein nicht ganz so optimaler Alltag wird, hast Du selbst schon erwähnt.

Deswegen würde ich einem Modell, wo zwei erwachsene, wirtschaftlich stabile Menschen, die Grund haben anzunehmen, dass sie die nächsten 18 Jahre in der Lage sein werden, ein Kind zu versorgen, beschließen, sich gemeinsam um ein Kind zu kümmern und es lieb zu haben, nicht allzu ablehnend gegenüber stehen. Gibt wahrlich Schlimmeres, was einem Kind passieren kann.

Und auch wenn es nicht unter idealen Bedingungen aufwächst: würde man die Kinder selbst fragen "Willst Du lieber dieses Leben, oder gar keins?", wäre die Entscheidung ziemlich klar.
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Tania
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Tania »

Hemmschuh hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:16 Natürlich würde ich das bei einem eigenen Kind anders machen, aber über dieses Thema zu reden, würde mir sehr schwer fallen.
Keine Sorge, darüber redet kein Elternteil wirklich gern. Kinder wollen sich nicht vorstellen, dass ihre Eltern Sex haben - und umgekehrt gilt das genauso. Aber meist ist das heute auch unnötig - dank Internet und diversen schulischen Spezialangeboten (denen die Eltern allerdings zustimmen müssen) sind die Kids heutzutage oft besser informiert als die Alten. Hab kürzlich ein Gespräch zwischen einem Ü40 Papa und seiner schätzungsweise 14jährigen Tochter erlebt ...

Vater: "Ich hab mit meinen Kumpels von früher unsere alte Band wieder gestartet."
Tochter: " Und was machst Du da"
Vater: "Bass spielen. Und bisschen Deep Throat"
Tochter: "Ähm ...."
Wird rot, überlegt kurz, ob sie ihn einfach dumm sterben lässt, das Mitleid siegt, sie holt das Handy raus, tippt kurz und hält Papa das Suchergebnis vor die Nase. Jetzt glaubt er nicht mehr, dass das der Fachbegriff für "Singen von tiefen Tönen" ist. :pfeif:
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Reinhard »

Hemmschuh hat geschrieben: 09 Jul 2022 21:26
Reinhard hat geschrieben: 09 Jul 2022 19:49 Ich nehme an, ich wäre eh kein guter Vater. Also kein Verlust. :oops:
Das denke ich über mich auch. Mein armer (potenzieller) Sohn, was sollte ich dem in Sachen Erfolg bei Frauen schon beibringen?

Das ist noch das Geringste der Probleme. Theoretische Aussagen zum Dating könnte ich bringen, und praktische Hilfe leistet doch niemand, ist als auch nicht erwartet.

Nein, ich meinte das eher darauf, dass ich überhaupt nicht erwachsen bin und ziemlich antisozial und nicht-integriert in diese Gesellschaft und höchstens ein paar zynische Weltbilder vermitteln könnte. :opa:

Etwa so: Hier liebe Kinder, habt ihr euren Planeten zurück. Sorry dass wir den so verhunzt haben, das haben wir in Kauf genommen für Urlaub auf Malle und Privatflugzeuge für die Reichen. Viel Spaß noch damit ...
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Reinhard »

Tania hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:57 Und auch wenn es nicht unter idealen Bedingungen aufwächst: würde man die Kinder selbst fragen "Willst Du lieber dieses Leben, oder gar keins?", wäre die Entscheidung ziemlich klar.

Ich weiß nicht. Diese Frage ist doch verzerrt davon, dass viele eine Angst vor dem Tod und/oder dem Sterben haben. Und trotzdem gibt es einige, die schon Selbstmord versucht haben oder zumindest ernsthaft daran gedacht. Das müsste man neutraler fragen, zum Beispiel: hat die Welt dich wirklich so dringend gebraucht, um die verbrauchten(*) Ressourcen zu rechtfertigen?

Ich glaube da käme ein ganz anderes Ergebnis raus, wer denn unbedingt sein Leben hätte führen wollen. :pfeif:


(*) nevermind, dass in der Natur Ressourcen ja nicht wirklich verbraucht werden. Sie haben dann ja nur eine andere Form. Aber man kann das auch formulieren in Opportunitätskosten, also anstatt des Menschenlebens gäbe es ein paar Hektar Naturwald mit Wildtieren mehr. Oder man formuliert das um in "Schäden an Ökosystemen" oder so.
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Menelaos »

Hemmschuh hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:16
Menelaos hat geschrieben: 10 Jul 2022 07:28
Hemmschuh hat geschrieben: 09 Jul 2022 21:26
Das denke ich über mich auch. Mein armer (potenzieller) Sohn, was sollte ich dem in Sachen Erfolg bei Frauen schon beibringen?
Die Wahrscheinlichkeit dass er die selben Probleme haben wird wie du ist ohnehin eher gering. Außerdem mischen sich auch viele nicht-AB-Eltern in dem Punkt gar nicht bei ihren Sprösslingen ein, bzw. sind nicht in der Lage sich auf die Probleme ihres Kindes einzustellen.
Sorry, das sehe ich anders. Meine Eltern hatten ausschließlich mit sich selbst und ihren Problemen zu tun, da hatte ich einfach meine Klappe zu halten und keine Probleme zu verursachen. Sonst gabs Schläge, kein Essen und Hausarrest. Das Thema Liebe und Sexualität war ein völliges Tabu. Ich wurde nicht einmal aufgeklärt. Auch in der Schule nicht, weil die Referendarin in Bio damals in der 8. Klasse den Lehrplan ignoriert hat. Erst mit 20 kam ich an die ersten Porno-Videokassetten und hatte halbwegs eine Vorstellung, wie das geht. Bis dahin hatte ich noch nicht einmal ein Mädchen geküsst.
Erstmal tut es mir leid zu hören, dass du so eine... sagen wir mal "herausfordernde" Kindheit hattest. Ich kann absolut verstehen, dass man durch solch eine Erfahrung zu einer sehr kritischen Sichtweise kommt, was die Befähigung zum Elternsein angeht.
Natürlich würde ich das bei einem eigenen Kind anders machen, aber über dieses Thema zu reden, würde mir sehr schwer fallen.
Und ist das nicht der entscheidende Punkt? Klar wünschen wir uns alle ein positives Beispiel von unseren eigenen Eltern, an dem wir uns orientieren können, wenn wir selbst in die Situation kommen. Aber auch ein Negativbeispiel - so schlimm es ist da durch zu gehen - kann einem später eine wertvolle Lehre sein.
Ich glaube zum Beispiel, dass dir viel bewusster ist was so eine strikte Erziehungsweise mit einem Kind macht, und auch welche deiner Bedürfnisse (auch die Emotionalen) damals nicht befriedigt wurden. Wahrscheinlich fahren nicht wenige Eltern da eher auf Autopilot, und machen es stumpf so, wie sie glauben das "man" es halt macht, ohne sich zu fragen was die eigentlichen Bedürfnisse ihres Kindes sind.
Ob es eine gute Idee ist, es einfach dem Kind selbst zu überlassen und sich komplett rauszuhalten, hat bei mir zumindest überhaupt nicht geklappt.
Nach dem was du erzählt hast, haben sich deine Eltern nicht komplett heraus gehalten. Sie haben eine Atmosphäre geschaffen, in der du - wenn du Fragen hattest, wenn du dir unsicher warst - nicht auf Verständnis und die Perspektive eines Erwachsenen hoffen konntest.
Das ist etwas völlig anderes als ein Elternteil, zu dem man jederzeit kommen kann, wenn man Hilfe braucht, das aber (in dem Fall) einfach keine Antworten hat. Einerseits ist das wahrscheinlich kein Problem, weil ein liebevoll aufgezogenes Kind deinen Rat wahrscheinlich gar nicht großartig bräuchte (abgesehen von der Aufklärung an sich, und die wirst du ihm sicher geben können) und andererseits weil du dir als Erwachsener für den Notfall auch einen Alternativplan ausdenken könntest, also beispielsweise eine andere Bezugsperson zu suchen, an die sich das Kind wenden kann.
Ich meine, nimm mal an du hättest als alleinerziehender Vater eine Tochter. Was machst du wenn sie ihre Periode bekommt? Wie viel weißt du darüber? Und wäre es für deine Tochter überhaupt angenehm mit dir darüber zu sprechen?

Selbst was so konkrete Dinge wie Flirtverhalten und dergleichen angeht kannst du - wenn du auch das nicht outsourcen willst oder kannst - ein paar Bücher lesen, und deinem Kind ein grobes Verständnis vermitteln, wie es sich zu verhalten hat. Den Rest wird es höchstwahrscheinlich von alleine rauskriegen, denn das hat - wie gesagt, meiner Ansicht nach - nur wenig mit mangelndem Wissen zu tun, sondern ist meistens eine Folge einer emotionalen Vorschädigung.
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Mefi hat geschrieben: 09 Jul 2022 17:03 Wie geht ihr damit um, dass ihr vielleicht keine Kinder haben werdet?
Ich finde es schon irgendwie traurig, dass ich (wahrscheinlich) niemals Kinder haben werde. Auch für meine Eltern tut es mir leid, weil sie bestimmt gerne Großeltern wären. :sadman:
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Beitrag von Mit müden Augen »

Die fehlende Partnerschaft tut weh, aber Kinder will ich definitiv keine, das ist kein Thema für mich.
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von NeC »

Menelaos hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:01 Ich denke da spekulierst du jetzt allzu sehr, (...)
Ja, gut möglich.
Menelaos hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:01
Menelaos hat geschrieben: 10 Jul 2022 07:28 Nach allem was ich über Pädagogik weiß, sind Kinder sehr anpassungsfähig, und nehmen die Strukturen an, die sie vorfinden, egal wie die Geschlechterkonstellation bei den Eltern aussieht, oder wie viele es sind. Zwei Partner bringen lediglich mehr Flexibilität, mehr Aufmerksamkeit für das Kind, mehr Ressourcen allgemein, und ein Mann eine Frau bietet unterschiedliche Geschlechter-Vorbilder, was auch nicht unwichtig ist.
Jepp, da gehe ich mit.
Es kann auch anders funktionieren, aber ein mehr an Flexibilität, Aufmerksamkeit, Ressourcen und vielfältige Geschlechter-Vorbilder ist trotzdem von Vorteil für das Kind.
Dann sind wir uns einig dass es von Vorteil ist, und gleichzeitig einig, dass es kein Hinderungsgrund zu sein braucht.
Stimmt.
Mein Standpunkt war der, dass der fehlende Vorteil für manche Menschen ein Hindernisgrund sein kann.

Tania hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:57
NeC hat geschrieben: 10 Jul 2022 06:40 Ich finde es nur ein wenig befremdlich, falls jemand entscheidet, im wesentlichen aus persönlichen Gründen bereits mit nicht so guten Bedingungen mit dem Kinderthema starten zu wollen.
Ganz dünnes Eis. Mit demselben Argument könntest Du den Kinderwunsch von Homosexuellen, chronisch Kranken (physisch oder psychisch) oder Geringverdienern in Frage stellen.
Ich habe es wohl wieder mal nicht so gut geschafft mich treffend auszudrücken. Wenn etwas für mich befremdlich ist, dann stellt das nicht automatisch eine Handlungsempfehlung meinerseits für alle anderen Menschen dar. Nur ICH kann es nicht recht nachvollziehen und würde es wohl so nicht machen. Und ja: wenn ich selber chronisch krank wäre oder kaum meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte, würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich einen eventuellen Kinderwunsch verwirklichen wollen würde. Zum Glück müsste ich das aber dann ja auch nicht ganz allein entscheiden.

Ich bin auch jemand, der eher ziemlich vorsichtig an viele Dinge herangeht und vielleicht auch öfter zu viel an den Dingen herumgrübelt. Andere Leute machen einfach und fahren damit mitunter besser. Aber das gehört irgendwie zu mir und ich fühle mich sicherer damit.

Tania hat geschrieben: 10 Jul 2022 11:57 Deswegen würde ich einem Modell, wo zwei erwachsene, wirtschaftlich stabile Menschen, die Grund haben anzunehmen, dass sie die nächsten 18 Jahre in der Lage sein werden, ein Kind zu versorgen, beschließen, sich gemeinsam um ein Kind zu kümmern und es lieb zu haben, nicht allzu ablehnend gegenüber stehen. Gibt wahrlich Schlimmeres, was einem Kind passieren kann.
Ja stimmt, das sehe ich grundsätzlich auch so. Mefi hatte allerdings geschrieben, dass er sich das Verlangen nach einer Partnerschaft abtrainiert hätte, aber trotzdem gern Vater wäre. Das klang für mich so, als wäre die "zwei erwachsene Menschen, die gemeinsam etwas beschließen"-Situation nicht mehr gegeben. Aber Mefi hat das ja schon präzisiert:
Mefi hat geschrieben: 10 Jul 2022 07:49 Mein Post drehte sich ja auch eher darum, wie ich davon weg kommen kann und z.b gute Alternativen zu finden, um mein Bedürfnis und das leiden danach zu lindern. Irgendetwas halb gebackenes, nur um ein eigenes Kind haben zu können, wäre für mich eher keine Option.
Also brauchen wir jetzt auch nicht mehr auseinanderzuklamüsern, wer diese zwei Menschen vielleicht sein könnten und in welchen Verhältnis sie eigentlich zueinander stehen. ;)
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Hemmschuh »

Menelaos hat geschrieben: 10 Jul 2022 13:20 ...
Danke für deine positiven, konstruktiven Worte. Bei mir vereint sich das Pech einer lieblosen Kindheit/Jugendzeit seitens der Eltern mit dem meines unattraktiven, nicht-männlichen Aussehens. Da ist das Scheitern quasi vorprogrammiert. Das Thema eigene Kinder ist längst abgehakt, ich bin bereits im Opa-Alter :hut:
Das Internet hat tatsächlich sehr vieles verändert. Aufklärung, Stalking-Apps wie Facebook und Instagram, Flirttipps auf Knopfdruck, Dating-Apps etc. Dazu noch Handy/Smartphone, über das man mit seinen Freunden telefonieren kann, ohne dass man das einzige Festnetztelefon daheim nutzen muss und von den Eltern belauscht wird oder kritisiert wird, wenn man zu lange braucht (das kostet doch so viel...). Trotz all der Hilfsmittel ist es für den Nachwuchs dennoch nicht selbstverständlich, sich ein tolles Liebes- und Sexleben zu ermöglichen. Einige bleiben immer auf der Strecke. Für die gibt es dieses Forum. Immerhin :good:
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von EnglishRose »

Wie geht ihr damit um, dass ihr vielleicht keine Kinder haben werdet?
Ganz schlecht... Einmal war ich im Krankenhaus wegen einer OP und dann saß ich da alleine in diesem riesengroßen Wartesaal und plötzlich kam eine Frau mit einem Baby und hat sich ein paar Plätze weiter neben mich gesetzt und ich hab angefangen zu weinen. War dann kurze Zeit später bei der Anästhesistin zum Gespräch und sie hat mich ganz verwundert angeschaut. Diese Weinanfälle habe ich zum Glück nur hin und wieder, man muss es halt rauslassen, denke ich. Als Frau sagt dir dein Körper ja auch (40?) Jahre lang jeden Monat auf schmerzhafteste Weise, was er davon hält, dass du nicht schwanger bist...

Alles was ich von klein auf wollte, war heiraten und Kinder bekommen. Jetzt muss ich wohl Karriere machen... oder ich adoptiere ganz viele süße Kätzchen.
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von oldfield2283 »

Mefi hat geschrieben: 09 Jul 2022 17:03 Wie geht ihr damit um, dass ihr vielleicht keine Kinder haben werdet?
Beschäftigt das euch und habt ihr gute alternative Werte finden können, die es leichter machen, damit umgehen? Zum Beispiel, die diesen Wert in irgendeiner Form „ersetzen“?
Ich habe mich damit abgefunden, daß meine Familie und mein Name ausstirbt, wenn ich nicht mehr da bin und ich habe mich ehrlich gesagt damit eingerichtet in den vergangenen Jahren, nachdem nun passiert ist, was passiert ist und es hätte auch später oder früher kommen können. Da ich aber auch früher kein großer Familienmensch gewesen bin und nie eine große Familie hatte, ist das keine große Umstellung.
Mefi hat geschrieben: 09 Jul 2022 17:03 Ich habe das Verlangen nach einer Partnerschaft mir sehr gut abtrainieren können, aber trotz alledem hätte ich immer noch gerne eine eigene Familie. So absurd das auch klingen mag. Ich freue mich darauf zu erfahren, wie ihr damit umgeht. :)
Oha, wie hast du dir denn sowas abtrainiert?! Bzw muß oder sollte man dann überhaupt. Also ich denke, für eine Partnerschaft ist man nie zu alt, auch ich (numerisch) alter Sack bin es nicht - im Geiste und teils im Körper fühle ich mich aber nicht alt. Und ich glaube an meine Chance, eine Partnerin zu finden. Und ob diese dann eine Familie quasi mitbring und ich mich da einleben muß oder ob sie auch fast alleine ist und wir uns dann gemeinsam entweder besser auf die einsamen Nerven gehen können oder ob wir noch mal versuchen etwas ganz verrücktes Gemeinsames auf die Beine zu stellen, kann man ja dann immer noch entscheiden. Aber "abtrainieren" oder "damit umgehen" - nee. Ich kasteie mich nicht und ich verstelle mich nicht.
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von NeC »

EnglishRose hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:09 Alles was ich von klein auf wollte, war heiraten und Kinder bekommen. Jetzt muss ich wohl Karriere machen... oder ich adoptiere ganz viele süße Kätzchen.
Hey, moment mal: hast Du nicht geschrieben, dass Du Anfang 30 bist und auch gerade in einer neuen Stadt quasi neu anfängst?
Natürlich ist es kein Selbstläufer und man braucht Durchhaltevermögen und auch etwas Glück ... aber wenn Du mit offenen Augen durch die Welt gehst, bin ich sicher, dass da noch ein paar Möglichkeiten zum Steuerrad-herumreißen auf Dich warten!
:vielglueck:

(Die vielen süßen Kätzchen kannst Du natürlich trotzdem adoptieren... :shylove: )
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Dennis »

NeC hat geschrieben: 11 Jul 2022 18:04
EnglishRose hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:09 Alles was ich von klein auf wollte, war heiraten und Kinder bekommen. Jetzt muss ich wohl Karriere machen... oder ich adoptiere ganz viele süße Kätzchen.
Hey, moment mal: hast Du nicht geschrieben, dass Du Anfang 30 bist und auch gerade in einer neuen Stadt quasi neu anfängst?
Natürlich ist es kein Selbstläufer und man braucht Durchhaltevermögen und auch etwas Glück ... aber wenn Du mit offenen Augen durch die Welt gehst, bin ich sicher, dass da noch ein paar Möglichkeiten zum Steuerrad-herumreißen auf Dich warten!
:vielglueck:

(Die vielen süßen Kätzchen kannst Du natürlich trotzdem adoptieren... :shylove: )
Das hab ich mir auch gerade gedacht.

Das wird schon noch, EnglishRose. Ich weiß, das sagt sich immer so leicht, aber die Zeit ist sicher noch nicht abgelaufen. :dont:
:shylove: Liebestheorie hat mich getextmarkert :shylove:
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von EnglishRose »

NeC hat geschrieben: 11 Jul 2022 18:04
EnglishRose hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:09 Alles was ich von klein auf wollte, war heiraten und Kinder bekommen. Jetzt muss ich wohl Karriere machen... oder ich adoptiere ganz viele süße Kätzchen.
Hey, moment mal: hast Du nicht geschrieben, dass Du Anfang 30 bist und auch gerade in einer neuen Stadt quasi neu anfängst?
Natürlich ist es kein Selbstläufer und man braucht Durchhaltevermögen und auch etwas Glück ... aber wenn Du mit offenen Augen durch die Welt gehst, bin ich sicher, dass da noch ein paar Möglichkeiten zum Steuerrad-herumreißen auf Dich warten!
:vielglueck:

(Die vielen süßen Kätzchen kannst Du natürlich trotzdem adoptieren... :shylove: )
Danke, du hast recht. Ich bin nur im Moment deprimiert, weil so viele meiner Kolleginnen demnächst heiraten und ich schaff es noch nicht einmal auf ein Date, geschweige denn ein rein platonisches Treffen... oder nur einmal ein Kompliment von einem Mann zu bekommen... Ich habe das Gefühl, dass ich nur gut genug für eine lustige Unterhaltung bin, aber mehr auch nicht :sadwoman:
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Dr. House »

Mefi hat geschrieben: 09 Jul 2022 17:03 Hallo zusammen,
wie ich damals schon in meinen Vorstellungsthread erwähnte, fehlt mir vor allem, die Vaterrolle nicht erfüllen zu können.
Wie geht ihr damit um, dass ihr vielleicht keine Kinder haben werdet?
Beschäftigt das euch und habt ihr gute alternative Werte finden können, die es leichter machen, damit umgehen? Zum Beispiel, die diesen Wert in irgendeiner Form „ersetzen“?
Ich habe das Verlangen nach einer Partnerschaft mir sehr gut abtrainieren können, aber trotz alledem hätte ich immer noch gerne eine eigene Familie. So absurd das auch klingen mag. Ich freue mich darauf zu erfahren, wie ihr damit umgeht. :)
Bei mir ist es so: Früher wollte ich ehrlich gesagt nie groß was von diesem Thema, also Familie bzw. Kind haben wissen.
Mittlerweile und mit steigendem Alter (bald werd ich 30 - juhu :tanzen2: )... muss ich zugeben, beschäftigt mich dieses Thema gedanklich doch immer mal wieder öfter (wie siehts in 10,15 oder 20 Jahren aus? Was ist, wenn deine Familie langsam aber sicher wegbricht durch Tod usw. ?, Wenig Freunde. etc pp.).

Gestehe allerdings, dass ich die Hoffnung auf diesen Wunsch oder dieses Leben quasi abgehakt habe. Ich habe auch ein wenig Angst davor, dass ich für ein Kind nicht da sein und Vorbild sein kann, wie ich es eigentlich möchte. Ich bin viel zu introvertiert, als dass ich meinem Kind die Welt zeigen könnte und meine Eltern haben sich früh scheiden lassen, zu meinem Vater hatte ich fast 24 Jahre keinen Kontakt. Zu meiner Mutter bis heute keinen wirklichen Draht. Ich habe Angst, dass sich meine Geschichte im schlimmsten Fall (für mein Kind) wiederholt oder das es so wird wie ich - das will ich nicht.
Mefi

Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Mefi »

Dr. House hat geschrieben: 12 Jul 2022 07:33 Bei mir ist es so: Früher wollte ich ehrlich gesagt nie groß was von diesem Thema, also Familie bzw. Kind haben wissen.
Mittlerweile und mit steigendem Alter (bald werd ich 30 - juhu :tanzen2: )... muss ich zugeben, beschäftigt mich dieses Thema gedanklich doch immer mal wieder öfter (wie siehts in 10,15 oder 20 Jahren aus? Was ist, wenn deine Familie langsam aber sicher wegbricht durch Tod usw. ?, Wenig Freunde. etc pp.).
Ja, das fing bei mir auch erst mit 32 an. Jetzt, mit 35, ist der Wunsch recht stark.

An Familie habe ich auch eigentlich nur 2 Schwestern inkl. Neffen und Nichten (eigl 3 aber zu einer habe ich garkeinen Kontakt). Ich fühle mich seit einigen Jahren auch einfach fehl am Platz. Meine Schwester hat mich gerne bei sich, daran liegt es nicht.
Dr. House hat geschrieben: 12 Jul 2022 07:33 Gestehe allerdings, dass ich die Hoffnung auf diesen Wunsch oder dieses Leben quasi abgehakt habe. Ich habe auch ein wenig Angst davor, dass ich für ein Kind nicht da sein und Vorbild sein kann, wie ich es eigentlich möchte. Ich bin viel zu introvertiert, als dass ich meinem Kind die Welt zeigen könnte und meine Eltern haben sich früh scheiden lassen, zu meinem Vater hatte ich fast 24 Jahre keinen Kontakt. Zu meiner Mutter bis heute keinen wirklichen Draht. Ich habe Angst, dass sich meine Geschichte im schlimmsten Fall (für mein Kind) wiederholt oder das es so wird wie ich - das will ich nicht.
Das kann ich tlw verstehen. Wobei ich auch glaube, dass man in der Rolle auch reinwachsen kann und Kräfte freisetzen, um sich zu verändern. Das gleiche kann auch eine Beziehung "geben" mmn

Darf ich fragen warum du die Hoffnung komplett abgehakt hast?
oldfield2283 hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:55 Oha, wie hast du dir denn sowas abtrainiert?! Bzw muß oder sollte man dann überhaupt. Also ich denke, für eine Partnerschaft ist man nie zu alt, auch ich (numerisch) alter Sack bin es nicht - im Geiste und teils im Körper fühle ich mich aber nicht alt. Und ich glaube an meine Chance, eine Partnerin zu finden. Und ob diese dann eine Familie quasi mitbring und ich mich da einleben muß oder ob sie auch fast alleine ist und wir uns dann gemeinsam entweder besser auf die einsamen Nerven gehen können oder ob wir noch mal versuchen etwas ganz verrücktes Gemeinsames auf die Beine zu stellen, kann man ja dann immer noch entscheiden. Aber "abtrainieren" oder "damit umgehen" - nee. Ich kasteie mich nicht und ich verstelle mich nicht.
Naja meine Hoffnung dbzgl. ist sehr gering, dementsprechend bin ich da ziemlich abgehärtet und habe danach kein großes Verlangen. Wenn ich widererwarten eine Partnerin finden, würde ich diese Erfahrung natürlich mitnehmen wollen, aber das wird eher nicht passieren, und das ist auch okay so.
EnglishRose hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:09 Ganz schlecht... Einmal war ich im Krankenhaus wegen einer OP und dann saß ich da alleine in diesem riesengroßen Wartesaal und plötzlich kam eine Frau mit einem Baby und hat sich ein paar Plätze weiter neben mich gesetzt und ich hab angefangen zu weinen. War dann kurze Zeit später bei der Anästhesistin zum Gespräch und sie hat mich ganz verwundert angeschaut. Diese Weinanfälle habe ich zum Glück nur hin und wieder, man muss es halt rauslassen, denke ich. Als Frau sagt dir dein Körper ja auch (40?) Jahre lang jeden Monat auf schmerzhafteste Weise, was er davon hält, dass du nicht schwanger bist...
Mich triggert es eher, wenn ich Väter mit ihren Kindern sehe beim Fahrradfahren o.ä,. Ich breche dann nicht in Tränen aus, aber ich hatte definitiv schon bessere Momente, anstatt daran erinnert zu werden, was ich nicht haben kann.
EnglishRose hat geschrieben: 11 Jul 2022 17:09 Alles was ich von klein auf wollte, war heiraten und Kinder bekommen. Jetzt muss ich wohl Karriere machen... oder ich adoptiere ganz viele süße Kätzchen.
Unweigerlich muss ich jetzt an die verrückte Katzenlady von den Simpsons denken. :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Dr. House »

Mefi hat geschrieben: 12 Jul 2022 15:40
Dr. House hat geschrieben: 12 Jul 2022 07:33 Bei mir ist es so: Früher wollte ich ehrlich gesagt nie groß was von diesem Thema, also Familie bzw. Kind haben wissen.
Mittlerweile und mit steigendem Alter (bald werd ich 30 - juhu :tanzen2: )... muss ich zugeben, beschäftigt mich dieses Thema gedanklich doch immer mal wieder öfter (wie siehts in 10,15 oder 20 Jahren aus? Was ist, wenn deine Familie langsam aber sicher wegbricht durch Tod usw. ?, Wenig Freunde. etc pp.).
Ja, das fing bei mir auch erst mit 32 an. Jetzt, mit 35, ist der Wunsch recht stark.

An Familie habe ich auch eigentlich nur 2 Schwestern inkl. Neffen und Nichten (eigl 3 aber zu einer habe ich garkeinen Kontakt). Ich fühle mich seit einigen Jahren auch einfach fehl am Platz. Meine Schwester hat mich gerne bei sich, daran liegt es nicht.
Dr. House hat geschrieben: 12 Jul 2022 07:33 Gestehe allerdings, dass ich die Hoffnung auf diesen Wunsch oder dieses Leben quasi abgehakt habe. Ich habe auch ein wenig Angst davor, dass ich für ein Kind nicht da sein und Vorbild sein kann, wie ich es eigentlich möchte. Ich bin viel zu introvertiert, als dass ich meinem Kind die Welt zeigen könnte und meine Eltern haben sich früh scheiden lassen, zu meinem Vater hatte ich fast 24 Jahre keinen Kontakt. Zu meiner Mutter bis heute keinen wirklichen Draht. Ich habe Angst, dass sich meine Geschichte im schlimmsten Fall (für mein Kind) wiederholt oder das es so wird wie ich - das will ich nicht.
Das kann ich tlw verstehen. Wobei ich auch glaube, dass man in der Rolle auch reinwachsen kann und Kräfte freisetzen, um sich zu verändern. Das gleiche kann auch eine Beziehung "geben" mmn

Darf ich fragen warum du die Hoffnung komplett abgehakt hast?
Im wesentlichen, weil ich nicht mehr wirklich daran glaube, dass alles "zeitlich" noch zu schaffen...
Und da ich leider sehr zurückhaltend und gehemmt bin und Probleme mit Nähe / Intimität habe, wird das mit der Beziehungsanbahnung eh nicht mehr wirklich was (da spielte schon immer viel Ablehnung eine Rolle). Und selbst wenn, wirds nicht lange halten, wer will sich schon freiwillig jemanden anheimsen, der ein wandelnder Problemschrank ist :hammer: :gewinner: Und ich habe auch Angst, dass (m)ein Kind genauso werden würde wie ich, mit den gleichen Ängsten, Sorgen und Problemen. Eine Sorte von mir reicht, davon braucht die Welt nicht noch mehr...
Mondstein
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Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Mondstein »

Bei mir gab es bisher keinen Kinderwunsch. Ich habe schon als Teenager immer energisch darauf bestanden, dass ich keine Kinder will. Mit zunehmendem Alter habe ich mich dann gefragt, ob ich mir diesen Wunsch nur verbiete, um meinem AB-Sein nicht noch einen weiteren Schmerz hinzuzufügen.
Keine Ahnung ob das irgendwie Sinn ergibt, aber ich fragte mich halt immer ob meine Einstellung als Normalo eine andere wäre. Müßig, denn dann wäre ich wohl auch insgesamt ein anderer Mensch.
Jetzt hätte ich die Chance und um mich herum bekommen alle Kinder und ihr Leben ist so anders als meins. Aber mal abgesehen davon, dass ich diese hier teilweise so eindrücklich geschilderte Sehnsucht nicht fühle, sondern höchstens einen leisen Zweifel, kommt noch das dazu:
Dr. House hat geschrieben: 13 Jul 2022 11:53 Und ich habe auch Angst, dass (m)ein Kind genauso werden würde wie ich, mit den gleichen Ängsten, Sorgen und Problemen. Eine Sorte von mir reicht, davon braucht die Welt nicht noch mehr...
Genau das. Der Absatz könnte von mir sein und ich will niemals mitansehen müssen, dass mein Kind so wird wie ich. Meinen Eltern kann ich irgendwie verzeihen, weil sie es einfach nicht besser wussten. Sie wussten nicht oder haben nie darüber nachgedacht, dass ich ihre Probleme erben könnte.
Ich weiß es. Selbst wenn mein Kind mir vergeben könnte, ich selbst könnte es nicht. Die Einsamkeit und Verzweiflung meiner Jugend, der Kampf mich selbst zu akzeptieren und meinen Platz als Mensch in der Welt zu finden... ich will nicht Schuld sein, dass jemand diesen Weg gehen muss.

Aber mal mit mehr Bezug zur Ausgangsfrage: Ich für mich finde schon, dass ich die Elternrolle ersetzen kann. Das Gefühl für jemanden da sein und für jemanden sorgen zu wollen, ist mir nicht fremd.
Das lebe ich einerseits bei Tieren aus (Streicheln, versorgen, verantwortlich sein), andererseits beschäftige ich mich beruflich damit, Menschenkinder auf die Welt vorzubereiten. Das macht mich glücklich und gibt mir das Gefühl, etwas weitergeben zu können.
Ich sammle Farben, denn der Winter ist grau.
Undomiel

Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von Undomiel »

Mich verunsichert, dass jetzt auf einmal doch die Möglichkeit im Raum steht, Kinder zu bekommen. Ich hatte das für mich schon mehr oder weniger abgehakt. Was auch okay war, ich habe bisher noch keinen direkten Kinderwunsch verspürt. Irgendwie war ich sogar ein Stück weit erleichtert, dass die Möglichkeit so weit weg war. Aber jetzt muss ich wohl doch letztlich diese doch sehr einschneidende Entscheidung treffen, ohne dass sie mir abgenommen wird. Und das auch noch mit mehr oder weniger Zeitdruck. Und dazu dem Druck der Eltern. Mich überfordert das gerade 🙈
katebe
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Wenn etwas fehlt..

Beitrag von katebe »

Mefi hat geschrieben: 09 Jul 2022 17:03 Wie geht ihr damit um, dass ihr vielleicht keine Kinder haben werdet?
Beschäftigt das euch und habt ihr gute alternative Werte finden können, die es leichter machen, damit umgehen? Zum Beispiel, die diesen Wert in irgendeiner Form „ersetzen“?
Bei mir ist es so, dass ich diesen Wunsch durchaus ab und zu verspüre. Ist ja auch logisch, Fortpflanzung ist ein Urinstinkt, auch wenn sich manche bewusst gegen Kinder entscheiden. Was mir hilft, ist die Tatsache, dass ich mich für völlig ungeeignet halte, Mutter zu sein. Ich bin Menschen gegenüber ziemlich unempathisch und sehr ungeduldig. Schlechte Voraussetzungen, um ein Kind großzuziehen.
Was den „Ersatz“ angeht: ich sorge mich um andere Lebewesen, nämlich Tiere, und leiste so meinen Beitrag zur Welt. Das ist etwas, was mir sehr wichtig ist und meinem Leben einen Sinn verleiht.
An deiner Stelle, Mefi, würde ich mich auf die Suche nach einem Ehrenamt machen, in dessen Rahmen du dich für Kinder engagieren kannst. Gerade Kinder aus armen Verhältnissen können sicherlich Hilfe gebrauchen. Ob als Hausaufgabenhelfer, als Trainer im Sportverein, als „Pate“... irgendwas würde sich bestimmt finden.