Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

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Egil
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Re: Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

Beitrag von Egil »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Okt 2022 17:56 Man muss differenzieren zwischen der optischen Schönheit und der charakterlichen Schönheit. Für mich kann auch ein optisch nicht so schöner Mann interessant sein, wenn er charakterlich schön ist. Dann tritt das Optische in den Hintergrund. So deute ich auch Egil's Aussage.
Kaum eine davon habe ich gut genug kennen gelernt, dass ich wirklich über den Charakter etwas hätte sagen können.
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Finnlandfreundin
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Re: Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Egil hat geschrieben: 01 Okt 2022 18:21
Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Okt 2022 17:56 Man muss differenzieren zwischen der optischen Schönheit und der charakterlichen Schönheit. Für mich kann auch ein optisch nicht so schöner Mann interessant sein, wenn er charakterlich schön ist. Dann tritt das Optische in den Hintergrund. So deute ich auch Egil's Aussage.
Kaum eine davon habe ich gut genug kennen gelernt, dass ich wirklich über den Charakter etwas hätte sagen können.
Du hast es einfach etwas unglücklich ausgedrückt. Ich glaube, das war das Problem.
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Tania
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Re: Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

Beitrag von Tania »

MFGMitleser hat geschrieben: 01 Okt 2022 17:40 Frauen sind oft Sportskanonen, reisen ständig herum und wollen alles sehen, alles erfahren. Haben einen Hund oder auch ein Pferd.
Gibt auch andere. Nur sind die dann fett (nicht jeder hat die Glücksgene, mit denen man auch ohne Sport schlank bleibt), gefühlt 16 Stunden täglich am Arbeiten, verbringen ihren Urlaub im Garten und haben Kinder oder auch schon Enkel.

Und garantiert gibt es noch viele andere Variationen. Aber irgendwas ist eben immer.
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Re: Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

Beitrag von Daswirdwohlnix »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Okt 2022 17:43
Wie groß die Kompromisse sind, die jeder eingehen kann, muss er selbst sehen. Irgendwo ist bei mir auch Schluss - sowohl im optischen als auch intellektuellen Bereich. Ich habe für mich nur die Erfahrung gemacht, dass es nicht ganz so wichtig ist, ob mich ein Mann gleich zu Beginn optisch vom Hocker reißt. Wenn er bspw zuvorkommend ist und ich mich in seiner Gegenwart wohlfühle, macht ihn das auch attraktiv. Dazu muss ich ihm und mir aber erst die Möglichkeit geben, dass man das nicht Offensichtliche auch sehen kann. Kann er dabei auch nicht punkten, dann ist er durchgefallen sozusagen.

Eigentlich hast du deinen Weg gefunden - hattest Beziehungen und Sex. Dass das nicht für die Ewigkeit hielt, geht vielen so.

Gibt es rückblickend jemanden, wo du jetzt sagst, da hätte ich vielleicht doch einen Kompromis eingehen sollen?

Bei mir gibt es sowas. Als ich mit dem Studium begann, war in vielen meiner Seminare und Vorlesungen ein junger Mann, der zurückhaltend war, was ich sympathisch fand, da ich sehr zurückhaltend war. Ich kam irgendwann mit ihm ins Gespräch und er war wirklich sehr sympathisch, aber optisch sprach er mich nicht wirklich an. Er hatte viele Pickel und paar Kilo zu viel (ich war damals noch richtig schlank). Ich denke manchmal an die Zeit zurück und frage mich, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich damals mehr seine Art im Blickwinkel gehabt hätte und weniger das Optische.
Ich bin – wie wohl viele Männer – ziemlich optikfixiert: Wenn jemand für mich nicht sexuell anziehend aussieht, dann kann er diese mangelnde Anziehung schlecht durch andere Eigenschaften hervorrufen, z. B. Charakter, Humor, Hilfsbereitschaft, Interesse usw. Das ist oberflächlich, ich weiß, aber ich habe mir das nicht ausgesucht. Trotzdem habe ich, wie schon erzählt, Sex mit Leuten gehabt, die ich nicht oder nur bedingt sexuell anziehend fand, die aber zum Beispiel nett und zuvorkommend waren. Auf die Weise habe ich ja erst gemerkt, was mich anzieht und was nicht; der Sex bzw. das gesamte Zusammensein fühlte sich einfach anders an, als wenn ich mich wirklich sexuell angezogen gefühlt hätte.

Ja, ich hatte Sex und Beziehungen, und das ist mehr, als viele hier bislang hatten. Ich jammere also schon auf einem recht hohen Niveau, das ist mir klar.

Ob ich einen Kompromiss hätte eingehen sollen? Was die äußere Attraktivität meines Gegenübers angeht, waren meine beiden Beziehungen wie gesagt Kompromisse; das gleiche gilt für einen nicht kleinen Teil meiner Sexkontakte. Zu ausgeprägtes Wählerischsein bei meinen tatsächlich stattgefundenen intimen Kontakten kann ich mir also eigentlich nicht vorwerfen.

Womit ich nach wie vor immer mal wieder hadere, ist, dass ich mich nach einem One Night Stand mit einem süßen kleinen Mann nicht getraut habe, mehr aus dem Kontakt zu machen. Wir haben uns offensichtlich beide gegenseitig sehr gefallen, und die gemeinsame Nacht war nicht nur aufregend und geil, sondern auch sehr liebevoll. Da lag etwas in der Luft, was es normalerweise bei einmaligen Sachen nicht gibt. Wir haben uns beide danach noch geschrieben, und er war ziemlich offensichtlich von mir angetan, so wie ich von ihm. Leider war ich damals einfach noch nicht so weit, dass ich mich getraut hätte, eine Beziehung mit einem Mann anzufangen. Also habe ich das Ganze einfach auslaufen lassen, ich feiger Kerl. :-( Das ist etwas, das ich wirklich immer noch bereue.
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Finnlandfreundin
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Re: Steht ihr euch mit euren Vorstellungen vom perfekten Partner manchmal auch selbst im Wege?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Daswirdwohlnix hat geschrieben: 02 Okt 2022 09:01 Ich bin – wie wohl viele Männer – ziemlich optikfixiert: Wenn jemand für mich nicht sexuell anziehend aussieht, dann kann er diese mangelnde Anziehung schlecht durch andere Eigenschaften hervorrufen, z. B. Charakter, Humor, Hilfsbereitschaft, Interesse usw. Das ist oberflächlich, ich weiß, aber ich habe mir das nicht ausgesucht. Trotzdem habe ich, wie schon erzählt, Sex mit Leuten gehabt, die ich nicht oder nur bedingt sexuell anziehend fand, die aber zum Beispiel nett und zuvorkommend waren. Auf die Weise habe ich ja erst gemerkt, was mich anzieht und was nicht; der Sex bzw. das gesamte Zusammensein fühlte sich einfach anders an, als wenn ich mich wirklich sexuell angezogen gefühlt hätte.

Ja, ich hatte Sex und Beziehungen, und das ist mehr, als viele hier bislang hatten. Ich jammere also schon auf einem recht hohen Niveau, das ist mir klar.

Ob ich einen Kompromiss hätte eingehen sollen? Was die äußere Attraktivität meines Gegenübers angeht, waren meine beiden Beziehungen wie gesagt Kompromisse; das gleiche gilt für einen nicht kleinen Teil meiner Sexkontakte. Zu ausgeprägtes Wählerischsein bei meinen tatsächlich stattgefundenen intimen Kontakten kann ich mir also eigentlich nicht vorwerfen.

Womit ich nach wie vor immer mal wieder hadere, ist, dass ich mich nach einem One Night Stand mit einem süßen kleinen Mann nicht getraut habe, mehr aus dem Kontakt zu machen. Wir haben uns offensichtlich beide gegenseitig sehr gefallen, und die gemeinsame Nacht war nicht nur aufregend und geil, sondern auch sehr liebevoll. Da lag etwas in der Luft, was es normalerweise bei einmaligen Sachen nicht gibt. Wir haben uns beide danach noch geschrieben, und er war ziemlich offensichtlich von mir angetan, so wie ich von ihm. Leider war ich damals einfach noch nicht so weit, dass ich mich getraut hätte, eine Beziehung mit einem Mann anzufangen. Also habe ich das Ganze einfach auslaufen lassen, ich feiger Kerl. :-( Das ist etwas, das ich wirklich immer noch bereue.
Das Objektfixierte spüre ich bei mir auch (und ich bin eine Frau). Aber ohne den zweiten Blick wäre ich vermutlich immernoch HC-Abine.

Ich weiß nicht, wie sich Sex anfühlt, wenn ich richtige sexuelle Anziehung spüre, vermutlich werde ich das auch nie. Und dennoch habe ich vorallem durch meine Beziehung, auch wenn sexuell so gut wie nichts lief, gemerkt, dass ich mir auch mit ihm mehr Nähe gewünscht hätte, auch ohne diese sexuelle Anziehung, die auf der Optik basiert. Ich möchte weder die Beziehunsgerfahrung noch den Sex in der Beziehungsanbahnung missen. Zum Anderen haben sie mir gezeigt, dass das Hauptproblem nicht die Ansprüche Anderer sind, die hat jeder und wie weit jemand bereit ist, Kompromisse einzugehen, liegt bei jedem selbst. Zudem weiß ich auch nicht, ob derjenige schon zig Kompromisse gemacht hat. Ich glaube, Normalos machen das automatisch, ohne groß darüber nachzudenken. Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass das Hauptproblem in mir liegt. Das war natürlich erstmal ein Schock für mich, denn dadurch bin ich dort, wo ich bin, aufgrund mir selbst, aber es lässt mir auch die Möglichkeit, etwas an der Situation zu ändern und das kann nur ich.

Wenn ich heutzutage einen Mann kennenlerne, fällt es mir sehr schwer, Interesse zu zeigen bzw ich denke, ich zeige es, aber es kommt nicht so an. Ich komme nicht zu dem Schritt von Bekanntschaft zu Beziehung. Zu meinem Ex bin ich gekommen, da er irgendwann sagte "wir sind doch jetzt in einer Beziehung" und ich stimmte zu. Da weiß ich immernoch nicht, wie ich in eine Beziehung komme. Rein optische sexuelle Anziehung war von meiner Seite nicht da. Erst mit der Zeit spürte ich sowas wie Verliebtsein und Anziehung. Aber hätte ich damals aufgrund der fehlenden optischen Anziehung verneint, hätte ich eine schöne gemeinsame Zeit verpasst. Sie war es wert, Kompromisse einzugehen und ich würde wieder so reagieren. Vorteilhaft wäre, wenn der Mann mehr Interesse an Sexualität hätte. Für meinen Ex ist das nicht wichtig.