Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

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Zwerg
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Zwerg »

Hinter solchen Einstellungen verbirgt sich häufig die Angst, in sexueller Hinsicht mit anderen verglichen zu werden.
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Momo
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Momo »

Sexpositivität verstehe ich als Gegenentwurf zur christlich-konservativen Bewertung (Sex ist schlecht und nur in einer Ehe zwischen Mann und Frau in Ordnung);
Sex ist moralisch neutral, solange alle Beteiligten volljährige, lebendige Menschen bei klarem Verstand sind und deutlich kommuniziert haben, dass sie gerne beteiligt sein wollen.
Abgesehen davon ist es schlicht persönliche Präferenz und schließt jede Art sich sexuell auszuleben ein, ob nun in einer Beziehung, in einem Beziehungsgeflecht, ohne enge Bindung oder gewollt gar nicht.

Ich würde hoffen, dass die meisten Leute das so sehen.
Und ich glaube, dass die meisten Menschen Sex innerhalb einer Beziehung bevorzugen.
Davon schließt denke ich auch ein recht großer Teil Sex außerhalb einer Beziehung für sich selbst aus.
Und die Leute, die Sex außerhalb von Beziehungen verurteilen, sind hoffentlich eine verschwindend geringe Minderheit...
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alex321
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von alex321 »

pastrami hat geschrieben: 05 Dez 2022 14:23 Unter Sexpositivität verstehe ich "Sex nur zum Spaß". Also zum Beispiel ein F+ oder ONS oder Sex außerhalb einer Beziehung. Und das Gegenteil davon wäre, wenn man dem Sex immer eine Bedeutung beimisst und sich nur auf bedeutungsvolle Partner beschränkt.

Ich bin kein sexpositiver Mensch, und ich finde es deprimierend, dass es heute fast ein Tabu zu sein scheint, dies zu sagen.

Inwieweit ist Sex-Positivität heute tatsächlich die Norm?

[...]
Ist es wirklich so schwer, eine Frau zu finden, die so denkt wie ich? Die nicht auf F+ Arrangements steht und für die Sex nur innerhalb einer festen Beziehung in Frage kommt?

Was meint ihr dazu?
Was hast du denn für einen Freundeskreis? :shock:

Ich kenne "Sex-Positivtät" nur aus den Medien. Im echten Leben kannte ich noch nie eine Frau mit der ich ganz unkompliziert und zum Spaß ins Bett gehen könnte. Ich hatte immer den Eindruck dass Sex eine Belohnung ist die sich der Mann hart erarbeiten muss. Wahrscheinlich kommt dieser Eindruck von dem konservativem Umfeld in dem ich aufgewachsen bin.
Momo hat geschrieben: 07 Dez 2022 02:33 Sexpositivität verstehe ich als Gegenentwurf zur christlich-konservativen Bewertung (Sex ist schlecht und nur in einer Ehe zwischen Mann und Frau in Ordnung);
Ich persönlich bin eigentlich nicht konservativ, einer Freundschaft+ wäre ich zum Beispiel gar nicht abgeneigt. Nur wüsste ich nicht wo ich eine Frau für eine F+ finden soll denn die Frauen die ich kenne sind eher konservativ und würden so was (glaube ich) niemals machen.
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Momo
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Momo »

alex321 hat geschrieben: 22 Dez 2022 17:45Ich persönlich bin eigentlich nicht konservativ, einer Freundschaft+ wäre ich zum Beispiel gar nicht abgeneigt. Nur wüsste ich nicht wo ich eine Frau für eine F+ finden soll denn die Frauen die ich kenne sind eher konservativ und würden so was (glaube ich) niemals machen.
Da bist du eher bei pastramis Definition. Was hat das mit dem zu tun, was ich geschrieben habe?

Wo solche Frauen zu finden sind, da hab ich auch nur den Vorschlag von "sexpositiven Räumen" im Netz, wie Unterforen (?) auf Joyclub.
Bezeichnung von meiner ehemaligen Mitbewohnerin, die da in mehr als einem Bereich aktiv war.
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Ninja Turtle »

pastrami hat geschrieben: 05 Dez 2022 14:23 Unter Sexpositivität verstehe ich "Sex nur zum Spaß".
Das „nur“ passt nicht. ;)
pastrami

Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von pastrami »

Ich möchte keinen neuen Thread erstellen, also werde ich hier fragen, da die Frage zum selben Thema gehört.

Springen Frauen wirklich so leicht mit einem ins Bett? Da ich die meiste Zeit meines erwachsenen Lebens mit Männern verbracht habe, kann ich nicht beurteilen, wie wahr das ist.

Aber ich habe im Internet gelesen und den Eindruck gewonnen, dass, wenn man eine Frau kennenlernt und sie einen genug mag, um mit einem unter vier Augen abzuhängen, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Sex.

Ich finde es wirklich seltsam, sich an diese Realität zu gewöhnen. Meine Erziehung hat mir die Vorstellung eingeflößt, dass Frauen sehr wählerisch und vorsichtig sind, mit wem sie irgendeine Art von sexuellem Kontakt haben.

Und natürlich sind manche Frauen so und andere anders, aber woher soll man das wissen? Weil der Mann den ersten Schritt machen muss. Wenn sie mich zum Beispiel zum ersten Mal in ihre Wohnung einlädt und wir gemeinsam essen, woher soll ich dann wissen, ob sie höchstens ein bisschen kuscheln will oder ob sie offen für Sex ist oder sogar Sex erwartet?

Bei meiner letzten Freundin habe ich diesen Fehler gemacht. Sie dachte, es sei nur freundschaftlich, und ich habe sie geküsst, weil ich dachte, sie wolle definitiv mehr. Dann hätte es weitergehen können, aber es war klar, dass sie das nicht geplannt hat, also habe ich mich zurückgehalten und wir haben nur gekuschelt und uns geküsst.
Peter

Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Peter »

pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 00:58 Springen Frauen wirklich so leicht mit einem ins Bett?
(…)
Aber ich habe im Internet gelesen und den Eindruck gewonnen, dass, wenn man eine Frau kennenlernt und sie einen genug mag, um mit einem unter vier Augen abzuhängen, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Sex.
Du beantwortest Dir die Frage ja bereits selbst:
pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 00:58 Und natürlich sind manche Frauen so und andere anders (...)
Aber das hier stimmt so nicht:
pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 00:58 Weil der Mann den ersten Schritt machen muss.
Viele Frauen sind durchaus offensiv und ergreifen selbst die Innitiative. Selbst in diesem Forum gibt es viele Berichte, in denen die Frauen die Initiative ergriffen haben.
pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 00:58 Wenn sie mich zum Beispiel zum ersten Mal in ihre Wohnung einlädt und wir gemeinsam essen, woher soll ich dann wissen, ob sie höchstens ein bisschen kuscheln will oder ob sie offen für Sex ist oder sogar Sex erwartet?

Bei meiner letzten Freundin habe ich diesen Fehler gemacht. Sie dachte, es sei nur freundschaftlich, und ich habe sie geküsst, weil ich dachte, sie wolle definitiv mehr. Dann hätte es weitergehen können, aber es war klar, dass sie das nicht geplannt hat, also habe ich mich zurückgehalten und wir haben nur gekuschelt und uns geküsst.
Das ist jetzt etwas widersprüchlich. Nur freundschaftlich, aber trotzdem Küssen und Kuscheln?
Aber um die Frage zu beantworten, woher Du wissen kannst, ob sie nur ein bisschen Kuscheln will oder offen für Sex ist. In der Regel weiß man das vorher nicht. Da bleibt nur ausprobieren. Außerdem kann sich aus Küssen und Kuscheln schnell der Wunsch nach mehr entwickeln. Unabhängig davon, was man zuvor wollte oder nicht wollte.
Wenn ihr schon beim Kuscheln seid, ist das Schwierigste eigentlich schon geschafft. Der Schritt dahin ist ja der unsicherste. In der Regel wird dann nach und nach weitergegangen, bis jemand signalisiert, mehr will ich im Moment nicht. Und beim nächsten Treffen versucht man halt, wie viel diesmal gewollt ist.

Außerdem kannst Du nicht starr davon ausgehen, dass schon vor dem Treffen klar ist, was sie an diesem Abend machen wird. Da ist es durchaus möglich, dass sie eigentlich geplant hatte für ein besseres Kennenlernen tatsächlich nur gemeinsam zu essen und zu reden und sich dann bei ihr eine erotische Spannung aufbaut, die am Ende in Sex mündet. Oder sie liebäugelte vorher mit Sex, der Abend läuft aber für sie zunehmend abtörnend und daher will sie irgendwann nicht mal mehr kuscheln.
Situationen können eine Eigendynamik entwickeln.
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Two-Tone »

pastrami hat geschrieben: 05 Dez 2022 14:23 Unter Sexpositivität verstehe ich "Sex nur zum Spaß". Also zum Beispiel ein F+ oder ONS oder Sex außerhalb einer Beziehung. Und das Gegenteil davon wäre, wenn man dem Sex immer eine Bedeutung beimisst und sich nur auf bedeutungsvolle Partner beschränkt.

...

Inwieweit ist Sex-Positivität heute tatsächlich die Norm?
So gut wie nicht vorhanden. Sonst hätte ich schon längst Sex gehabt. Oder eine Frau hätte sich bei mir gemeldet von wegen "Hey du, ich finde deine Beiträge im Forum toll, möchtest du mal mit mir schlafen????"
pastrami

Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von pastrami »

Peter hat geschrieben: 30 Dez 2022 13:26 Das ist jetzt etwas widersprüchlich. Nur freundschaftlich, aber trotzdem Küssen und Kuscheln?
Bei meinem letzten Treffen mit ihr habe ich ihr gesagt, dass ich sie süß finde und mehr von ihr wollte. Aber ich glaube, dass sie kulturell bedingt davon ausging, dass wir einem bestimmten "Kennenlernprogramm" folgen würden, und ich war verwirrt, was sie eigentlich wollte und erwartete.
Peter hat geschrieben: 30 Dez 2022 13:26 In der Regel wird dann nach und nach weitergegangen, bis jemand signalisiert, mehr will ich im Moment nicht. Und beim nächsten Treffen versucht man halt, wie viel diesmal gewollt ist.
Das macht so viel Sinn. Ich habe irgendwie eine zweistufige Entwicklung vom Küssen zum Sex erwartet, aber es gibt tatsächlich viele Schritte dazwischen.
Peter

Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Peter »

pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 14:55
Peter hat geschrieben: 30 Dez 2022 13:26 Das ist jetzt etwas widersprüchlich. Nur freundschaftlich, aber trotzdem Küssen und Kuscheln?
Bei meinem letzten Treffen mit ihr habe ich ihr gesagt, dass ich sie süß finde und mehr von ihr wollte. Aber ich glaube, dass sie kulturell bedingt davon ausging, dass wir einem bestimmten "Kennenlernprogramm" folgen würden, und ich war verwirrt, was sie eigentlich wollte und erwartete.
Peter hat geschrieben: 30 Dez 2022 13:26 In der Regel wird dann nach und nach weitergegangen, bis jemand signalisiert, mehr will ich im Moment nicht. Und beim nächsten Treffen versucht man halt, wie viel diesmal gewollt ist.
Das macht so viel Sinn. Ich habe irgendwie eine zweistufige Entwicklung vom Küssen zum Sex erwartet, aber es gibt tatsächlich viele Schritte dazwischen.
Im Grunde besteht der gesamte Weg bis zum Sex aus ganz vielen Schritten, die nach und nach gegangen werden. Vom ersten gegenseitigen Wahrnehmen bis zum Bett. Das Tempo variiert halt von Situation und Paar. Da kann es vorkommen, dass die Schritte innerhalb eines Abends gegangen werden. Aber auch, dass dafür Wochen oder gar Monate ins Land ziehen.
Gut möglich, dass sie ein langsameres Tempo benötigt. Was auch völlig in Ordnung ist. Wichtig finde ich dabei nur, dass es keine großen Rückschritte gibt. In Deinem Fall also, wenn sie nach dem ersten Küssen und Kuscheln dies bei nächsten Treffen nicht mehr will. Das ist dann in der Regel kein gutes Zeichen. Das Tempo darf langsam sein. Aber die Richtung sollte nach vorne und nicht rückwärts sein.
Peter

Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Peter »

pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 14:55 Bei meinem letzten Treffen mit ihr habe ich ihr gesagt, dass ich sie süß finde und mehr von ihr wollte. Aber ich glaube, dass sie kulturell bedingt davon ausging, dass wir einem bestimmten "Kennenlernprogramm" folgen würden, und ich war verwirrt, was sie eigentlich wollte und erwartete.
Was hatte sie denn geantwortet?
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Egil
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Re: Sexpositivität heutzutage. Wie verbreitet ist sie?

Beitrag von Egil »

pastrami hat geschrieben: 30 Dez 2022 00:58 Springen Frauen wirklich so leicht mit einem ins Bett? Da ich die meiste Zeit meines erwachsenen Lebens mit Männern verbracht habe, kann ich nicht beurteilen, wie wahr das ist.

Aber ich habe im Internet gelesen und den Eindruck gewonnen, dass, wenn man eine Frau kennenlernt und sie einen genug mag, um mit einem unter vier Augen abzuhängen, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum Sex.

Ich finde es wirklich seltsam, sich an diese Realität zu gewöhnen. Meine Erziehung hat mir die Vorstellung eingeflößt, dass Frauen sehr wählerisch und vorsichtig sind, mit wem sie irgendeine Art von sexuellem Kontakt haben.
Mir geht's da ähnlich wie dir. Für mich ist die Vorstellung auch befremdlich, aber nach meiner Erfahrung (mit der gewaltigen Stichprobengröße N=2 ;) ) sind lockerer Sex und auch ONS keinesfalls ungewöhnlich.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.