Oh goodness, was ist denn hier passiert... da wird man einmal nicht von seinem Mailserver an neue Nachrichten erinnert...
Egil hat geschrieben: ↑14 Jan 2023 15:32
aber 'über sich selbst lachen können' ist m.M. ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal. Habe ich auch häufiger gelesen bei Frauen auf die Frage, wie denn ihr Traummann sein soll.
Ich kann auch über mich selbst lachen. Ich mach mich ständig über mich selbst lustig. Ich nehm mein halbes Leben nicht ernst, wenn ich das tun würde, wäre das ja noch frustrierender als ohnehin schon. Dann würd ich das ja gar nicht mehr ertragen hier...
Aber diese Rituale finde ich halt auch nicht "sozial einbindend" und ein Zeichen von Freundschaft und Gemocht werden, sondern als "Zum Clown gemacht werden", was, wie du schon richtig sagst, auch nicht richtig ist. Und übrigens hab ich auch schon selber Erfahrungen als Mobbing-Opfer von der Grundschule bis zum Ausbildungsbetrieb gemacht. Und das lag nicht daran, dass ich so ernst, stocksteif und humorlos bin. Die Grenze zwischen frotzeln und beleidigen ist klein, aber es sind unterschiedliche Sachen. Und mein Leben war nicht deshalb so scheiße, weil ich bloß nicht die andern verstehen wollte.
Tyrion hat geschrieben: ↑14 Jan 2023 10:50
Ob es eine Demütigung ist, hängt von dir selbst ab. Wenn du dich natürlich zierst, einen Aufstand machst und dich wie ein kleines Kind verhältst ("Ich will aber nicht"), dann ist das für alle Beteiligten sicherlich unangenehmer als würde man den Spaß einfach mal mitmachen und locker damit umgehen.
Vor wenigen Monaten bin ich 30 geworden und da ich auch noch keinen Trauschein vorzeigen konnte, haben sich meine Kollegen bei der Arbeit einen Spaß mit mir erlaubt. Ich wurde in ein Einhornkostüm gezwängt (was mir übrigens viel zu klein war und kaum über meine großen Oberschenkel gepasst hat) und musste damit Kronkorken fegen - mit Zahnbürsten. Um mich herum standen einige aus der Belegschaft, so auch einige junge Damen *zwinker zwinker*. Da kann man sich natürlich beschämt seinem Schicksal ergeben oder man nimmt das Heft des Handelns in die eigene Hand. Ich dachte, okay, ICH bin hier der Protagonist und ICH beschließe, worüber hier gelacht wird. Also gab es von mir immer wieder ein paar Sprüche und die anderen haben gelacht. So konnte ich die Souveränität erhalten.
Sorry, aber da kann ich eigentlich überhaupt nicht zustimmen. Wenn man das nicht möchte, haben die andern das nicht zu machen. Punkt, aus, Schluss. Es dann trotzdem zu machen und diese Situation bei jemanden, der da sicher kein Spaß dran hätte, zu erzwingen, ist einfach nur unfair, würde- und respektlos und kein Zeichen von sozialer Einbindung und Freundschaft. Und da find ichs dann vollkommen in Ordnung auch Theater zu machen, auch wenn man sich bei allen unbeliebt macht und nachher alleine da steht. Aber sowas geht gar nicht. Jemanden ins kalte Wasser zu schmeißen und dann zu sagen "Jetzt spiel mal ein bisschen mit und hab dich nicht so" und dann noch daneben stehen und zu lachen. Hast du schonmal überlegt, ob die anderen nicht wegen deiner Sprüche gelacht haben sondern wegen deinem Benehmen und die vllt. peinliche Situation, in die sie dich gefahren haben? Sorry, aber auf sowas reagier ich immer allergisch (nimms aber bitte nicht persönlich
). Und wie schon gesagt, ich liebe Ironie und Selbstironie, ich mach mich so gern über mich selbst lustig - aber es gibt eben auch Grenzen, die bei mir nicht überschritten werden dürfen. Die hat übrigens jeder, also mir das jetzt zum Vorwurf zu machen, warum ich keine Freunde / Freundin hab, wäre ja albern.
Drahteseldompteur hat geschrieben: ↑15 Jan 2023 13:25
Mir ist ein Wort in deinen Beiträgen aufgefallen. Nämlich "Kampf". Kann es sein, dass du (unterbewusst) diesen Kampf und eine Verbissenheit ausstrahlst? Das könnte dir im Wege stehen. Möglicherweise kommst du dadurch kühl und distanziert rüber. Oder auch geschäftlich, wie du schon schriebst.
Dabei beginnt ein Kennenlernen doch meist mit einem lockeren Smalltalk und Späßchen. Nach und nach bekommt das Kennenlernen dann "Tiefe" und vertrauen. Ein Kennenlernen ist kein Kampf oder ein Geschäft, sondern eher ein lockeres Tänzchen.
Ja, das habe ich auch schon überlegt. Und erst heute hab ich es wieder zu jemand Bekanntem gesagt... ich bin es leid, zu kämpfen. Ich bin es leid, mir das hart über Jahre zu erkämpfen, was anderen einfach so in den Schoß fällt. Ich hab keine Kraft mehr dafür, und auch keine Lust mehr auf das Spielchen. Das ist aber wieder ein anderes, längeres Thema, denke ich. Das ist nämlich nicht nur das Thema Beziehung und seit Ewigkeiten einsam sein...
Ich mein, ich kann schon Smalltalk und wenn ich frage, beschreiben mich die meisten als lockeren Kerl mit viel Ironie. Ich mein, ich hatte es auch schon zuvor erwähnt, bin jetz aber gerade zu faul zum suchen... Meistens hör ich ja von vielen, vielen Menschen - auch von Frauen - dass ich "ganz nett zum reden" bin. Was mich aber höllisch frustriert ist, dass es eben nie mehr als das ist. Und ich bin keineswegs verschränkt, ich rede sehr gerne sehr offen über alles Mögliche. Die Schuld allein bei den Frauen zu suchen ist sicherlich auch falsch, aber... Es ist eben mein alter Feind, die Friendzone; ich bin nicht reizvoll genug für die Mädels, oder sie sind schon vergeben.