Sexuelle Verwirrung

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Wayfaring_Stranger15
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Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Jetzt bin ich schon mein ganzes Leben lang einsam. Ich hatte nie eine feste Freundin, ich habe nie Beziehungserfahrungen gemacht. Ist echt schade, zumal man damit so viele tolle Sachen verpasst, die man vor allem in jungen Jahren noch erlebt. Gemeinsam in den Nachtclub gehen, mal die Schule schwänzen um zusammen zu sein oder so... Hatt ich ja alles nie.

Und wisst ihr, ich bin auch schonmal auf Freunde getroffen, die mich dann gefragt haben, ob ich denn überhaupt auf Frauen stehe. Zu Anfang war das noch völlig klar für mich und alles andere kam gar nicht in Frage. Aber mit der Zeit...
Ich gebs zu, ich habe auch schon vom gleichen Geschlecht jemanden attraktiv gefunden, schon im echten Leben, ulkigerweise öfters aber animierte Comic-Figuren oder Charaktere in Filmen oder Videospielen :D
Und heute sitz ich zwischen den Stühlen und weiß nicht, was ich bin und was ich will. Ich hab für mich so eine goldene Regel aufgestellt, um Erfahrungen zu sammeln, was ich will, will ich zuerst mit einer Frau zusammen sein - wenn das nicht klappt kann mir danach ja immer noch alles offen stehen. Aber da hab ich ja das Problem, nie wen zu finden.
Deswegen tue ich mich gerade schwer mit meinen Gefühlen. Zum einen hab ich eine sehr christlich-traditionalistisch-konservative Familie, die mich natürlich sofort verbrennen würde, wenn ich nur Andeutungen machen würde, auch aufs gleiche Geschlecht zu stehen. Auf der andern Seite erleb ich das ja auch immer nur so phasenweise... Das ist bei weitem nicht immer so. Und da frag ich mich; bin ich wirklich bisexuell, oder ist das nur so eine "Erkundungs-" und "Probierphase", weil mir halt jegliche Erfahrung fehlt?

Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
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Zwerg
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Zwerg »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 ...
Es gibt so viel das wir nicht verstehen. Würde es denn etwas ändern? Ich habe mich bei deinen bisherigen Beiträgen schon gewundert -und deshalb auch nicht geantwortet- warum Du stets deinen Beziehungswunsch betont, aber nie sexuelle Bedürfnisse auch nur angedeutet hast.
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Menelaos
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Menelaos »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Deswegen tue ich mich gerade schwer mit meinen Gefühlen. Zum einen hab ich eine sehr christlich-traditionalistisch-konservative Familie, die mich natürlich sofort verbrennen würde, wenn ich nur Andeutungen machen würde, auch aufs gleiche Geschlecht zu stehen.
Und ich denke gerade das kann dich auch auf der unbewussten Ebene stark beeinflussen. Ich meine, man liest es durchaus aus deinen Worten heraus, dass es für dich den Charakter einer Notlösung hat, etwas das du "zugeben" musst, so als wäre es verwerflich. Macht ja auch absolut Sinn, denn deine Familie und ihre Ansichten haben dich geprägt lange bevor du selber darüber nachdenken konntest wer du bist und was du für richtig hältst.
Ich kenne das auch von mir selber, auch wenn es bei mir nur eine Großmutter und der dortige Dunstkreis war. Kinder foppen einander gerne mal, und für uns war es auch völlig normal andere mit der Beleidigung "schwul" zu ärgern, was natürlich an sich eine schwere Beleidigung war. Warum war es eine? Weil wir gelernt haben dass es eine ist.
Und dabei habe ich es noch leichter, denn ich bin mir meiner Heterosexualität sehr sicher, und meine Familie war auch nicht durch und durch so. Für dich mag das ganz anders sein, viel schwieriger, viel... unvorstellbarer tatsächlich selbst ein (was auch immer für Begriffe deine Familie für nicht-Heterosexuelle so verwendet hat) zu sein.
Auf der andern Seite erleb ich das ja auch immer nur so phasenweise... Das ist bei weitem nicht immer so. Und da frag ich mich; bin ich wirklich bisexuell, oder ist das nur so eine "Erkundungs-" und "Probierphase", weil mir halt jegliche Erfahrung fehlt?
Ich kann dir von mir berichten, dass ich niemals solche Phasen hatte. Ich hatte nie das Bedürfnis irgendetwas mit einem Mann auszuprobieren, und habe mich nie romantisch oder sexuell zu einem Mann hingezogen gefühlt.
Was du berichtest, klingt so als wärst du tatsächlich auf der Kinsey-Skala deutlich weiter in der Mitte als ich. Aber vielleicht solltest du da mal mit jemandem sprechen, der selbst homo- oder bisexuell ist, und der dir womöglich eher dabei helfen kann zu verstehen ob es das ist, oder eben nicht.
Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
Ehrlich! Finde es heraus, und sei offen für die Möglichkeit dass es tatsächlich so sein könnte, denn auch wenn die Konsequenzen sehr unangenehm sein mögen, (wegen deiner Familie beispielsweise) so ist es mit Sicherheit besser für dich die Wahrheit zu kennen, als womöglich ein Leben lang mit einer Lüge, oder auch nur der Ungewissheit zu leben.

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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Zwerg hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:29 Es gibt so viel das wir nicht verstehen. Würde es denn etwas ändern? Ich habe mich bei deinen bisherigen Beiträgen schon gewundert -und deshalb auch nicht geantwortet- warum Du stets deinen Beziehungswunsch betont, aber nie sexuelle Bedürfnisse auch nur angedeutet hast.
Naja, weil es mir nicht vornehmlich um sexuelle Erfahrungen machen geht. Ich hätte schon auch gern eine Beziehung, eine Partnerin, zu der ich Liebe empfinden kann und das auch zu mir tut. Klingt schon bisschen kitschig, aber ich wäre einfach nur gern glücklich mit jemandem zusammen, der oder die auch mit mir glücklich ist, und mal dieses Gefühl kennen lernen, was mir mein bisheriger Lebensweg vorenthalten hat.
Menelaos hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:46 Ehrlich! Finde es heraus, und sei offen für die Möglichkeit dass es tatsächlich so sein könnte, denn auch wenn die Konsequenzen sehr unangenehm sein mögen, (wegen deiner Familie beispielsweise) so ist es mit Sicherheit besser für dich die Wahrheit zu kennen, als womöglich ein Leben lang mit einer Lüge, oder auch nur der Ungewissheit zu leben.
Vielleicht sollte ich noch was Wichtiges dazu erwähnen, was ich in meinem frustriert klingenden Ausgangspost vergessen hab :D
Mein größter Wunsch ist es schon auch, später mal eine eigene Familie zu haben. Und mein Wunschbild davon ist, mit einer lieben Frau verheiratet zu sein und tolle Kinder zu haben. Das spricht ja jetzt auch nicht gerade dafür, tief im Innern doch homosexuell zu sein. Also von daher kann ich mich schon sehr mit der Gruppe der heterosexuellen Menschen identifizieren, aktuell deutlich mehr als mit den anderen.
Und es gibt ja auch weit mehr Frauen, die ich attraktiv finde, als Männer. Wobei die Quantität hier wahrscheinlich jetzt nicht wirklich einen Unterschied macht. Also ich habe definitiv Anziehungen auch zum andern Geschlecht. Was nur für mich ein Mysterium ist, was ich dann mal ausprobieren und herausfinden müsste durch Beziehungserfahrungen ist, wie sehr ich vielleicht bisexuell bin.
Menelaos hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:46 Fühl dich gedrückt!
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von time4change »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 ... Ich hatte nie eine feste Freundin, ich habe nie Beziehungserfahrungen gemacht. Ist echt schade, zumal man damit so viele tolle Sachen verpasst, ... Gemeinsam in den Nachtclub gehen, ...
in NACHTCLUBS gehen die wenigsten Männer mit ihrer Freundin oder Frau

eher erzählen sie der Holden daheim, dass sie mit ihrer Männerclique Kegeln waren ... und nicht, dass sie sich mit Tabledanceshow und mehr vergnügt haben ...
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Menelaos »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:58
Menelaos hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:46 Ehrlich! Finde es heraus, und sei offen für die Möglichkeit dass es tatsächlich so sein könnte, denn auch wenn die Konsequenzen sehr unangenehm sein mögen, (wegen deiner Familie beispielsweise) so ist es mit Sicherheit besser für dich die Wahrheit zu kennen, als womöglich ein Leben lang mit einer Lüge, oder auch nur der Ungewissheit zu leben.
Vielleicht sollte ich noch was Wichtiges dazu erwähnen, was ich in meinem frustriert klingenden Ausgangspost vergessen hab :D
Mein größter Wunsch ist es schon auch, später mal eine eigene Familie zu haben. Und mein Wunschbild davon ist, mit einer lieben Frau verheiratet zu sein und tolle Kinder zu haben. Das spricht ja jetzt auch nicht gerade dafür, tief im Innern doch homosexuell zu sein. Also von daher kann ich mich schon sehr mit der Gruppe der heterosexuellen Menschen identifizieren, aktuell deutlich mehr als mit den anderen.
Und es gibt ja auch weit mehr Frauen, die ich attraktiv finde, als Männer. Wobei die Quantität hier wahrscheinlich jetzt nicht wirklich einen Unterschied macht. Also ich habe definitiv Anziehungen auch zum andern Geschlecht. Was nur für mich ein Mysterium ist, was ich dann mal ausprobieren und herausfinden müsste durch Beziehungserfahrungen ist, wie sehr ich vielleicht bisexuell bin.
Das spricht erstmal nicht gegen Bisexualität, (für homosexuell halte ich dich nicht, denn sonst würdest du wohl deutlich den Unterschied merken, und dich nicht so wirklich zu Frauen hingezogen fühlen... denke ich) es spricht in meinen Augen eher für den Wunsch nach einer eigenen Familie. Und aufgrund deiner Erziehung dürfte deine Vorstellung einer Familie vom traditionellen Bild (Mann-Frau-Kinder) geprägt sein.
Es mag sein, dass du dir alternative Familienmodelle gar nicht so recht vorstellen kannst, dass du unbewusst davon überzeugt bist, das ginge ausschließlich mit einer Frau.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von DuelaDent »

Du solltest dir erstmal klar werden, ob du jetzt plötzlich diese Hintergedanken hast, weil es mit den Frauen nicht klappt und ein Mann ein "Notnagel" wäre- und das wäre kein Mensch gern- nur um nicht allein zu sein, oder, weil du dich tatsächlich für Männer interessierst.

Dich in Comics zu Charakteren hingezogen zu fühlen ist dabei genauso wenig ein Argument, wie "ich finde manche Männer attraktiv".
Ich finde manche Frauen auch hübsch, aber ich habe kein Interesse daran sie jemals anzufassen.

Und Schwule können auch heiraten und adoptieren oder eine Leihmutter in Anspruch nehmen- man muss nur Geld haben.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Zwerg »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:58
Naja, weil es mir nicht vornehmlich um sexuelle Erfahrungen machen geht.
Deshalb schrieb ich (ganz generell) von sexuellen Bedürfnissen und nicht sexuellen Erfahrungen.
katebe
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von katebe »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 bin ich wirklich bisexuell, oder ist das nur so eine "Erkundungs-" und "Probierphase", weil mir halt jegliche Erfahrung fehlt?

Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
Ja hatte ich, vielleicht hilft dir ja meine Geschichte ein bisschen weiter: ich spiele seit meiner Kindheit Fußball. Man kann es als Klischee bezeichnen, aber meiner Erfahrung nach ist der Anteil an lesbischen oder bisexuellen Frauen im Fußball höher als in der Gesamtbevölkerung. Als ich also in ein gewisses Alter kam, habe ich regelmäßig nicht nur junge Männer mit jungen Frauen, sondern auch junge Frauen mit jungen Frauen gesehen. Es war für mich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem bin ich für mich erstmal davon ausgegangen, hetero zu sein. Nach meiner erste Erfahrung mit einem Mann ergab sich irgendwann die Gelegenheit, mit einer Frau zu schlafen, und ich ergriff sie. Ich war einfach neugierig und es war etwas selbstverständliches für mich. Da es mir gefiel, betitelte ich mich fortan als bisexuell. Die Jahre vergingen, bis ich mit 22/23 Jahren einer Frau begegnete, in die ich mich verliebt hatte. In dieser merkte ich auch, dass ich bsp. in Film und Fernsehen oder beim Stadtbummel nur Frauen interessant finde und abchecke (ich weiß, das klingt furchtbar :D). Ich hab mich dann mit mir auseinander gesetzt und gemerkt, dass ich mich doch nur zu Frauen hingezogen fühle und mich als lesbisch zu bezeichnen, fühlte sich sehr richtig an. Und das tut es heute noch.

Lange Rede, kurzer Sinn:1. du musst ausprobieren, was dir gefällt. Du kannst noch so sehr darüber nachdenken, ob du bi bist, du wirst zu keinem Ergebnis kommen. Ich denke, dass Männer es schwerer haben mit ihrer „Erkundungs- und Probierphase“ ( statistisch gesehen werden queere Männer häufiger Opfer von Gewalt als queere Frauen), aber wenn es dich so sehr beschäftigt, solltest du es trotzdem wenigstens versuchen.
2. Sexualität ist bei machen etwas, dass sehr klar und eindeutig ist, bei anderen entwickelt sie sich im Laufe der Zeit (wie bei mir). Du musst heute nicht wissen, was du bist, und selbst wenn du es weißt, kann sich das immer noch ändern. Du kannst das „Labeln“ auch ganz sein lassen.
3. es tut mir leid für dich, dass deine Familie ist wie sie ist. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass du dich (auch) zu Männern hingezogen fühlst, gibt es sicher Beratungsstellen, an die du dich wenden kannst.

Ich bin gespannt, wie sich das bei dir entwickelt :)
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Erst einmal vielen Dank für eure Zeit und eure Antworten. Ich habe mich über alle gefreut. Und es freut mich auch, mit wieviel Toleranz und Respekt man mir hier begegnet im Bezug auf dieses Thema, ganz toll :) Das bestärkt mich auch bei meinem Gefühl, mich richtig entschieden zu haben, als ich hierher gekommen bin, also sowohl bei der Anmeldung als auch mit dem Thema.
Da ich gerade in der Uni war, konnte ich natürlich nicht antworten (mein Handy ist für sowas denkbar ungeeignet und schon steinalt und langsam, also lieber zuhause am PC ^^), aber hab immer fleißig gelesen, was ihr geschrieben habt. :lol:
Menelaos hat geschrieben: 18 Jan 2023 10:11 Es mag sein, dass du dir alternative Familienmodelle gar nicht so recht vorstellen kannst, dass du unbewusst davon überzeugt bist, das ginge ausschließlich mit einer Frau.
Genau so ist es. Natürlich wurde ich so sozialisiert, dass das klassische Familienbild Mann-Frau-Kind ist. Ich mein, wir verteufeln hier jetzt gerade auch ziemlich die christkonservative Erziehung und Bildung, die ich durchlaufen habe; ich will dazu noch sagen, dass ich meinen Wertekompass und meine Art "Stil" als Sozialarbeiter nach einem, wie ich es nenne, "christlichen Idealismus" ausrichte, also so klassisch "christliche Werte" auslebe wie Nächstenliebe, Güte, Hilfsbereitschaft, etc. . Also es ist ja auch nicht alles schlecht an meiner Erziehung gewesen, so schwarz-weiß ist unsere Welt nicht. :lol:
Und durch Einflüsse aus den Medien (Internet, Fernsehen, etc.) und meiner scheinbar angeborenen, niemals enden wollenden Neugier, die Welt verstehen zu wollen, habe ich auch andere Familienbilder kennen gelernt. Also ich kenne sie, und habe vielleicht auch eine gewisse Vorstellung davon, aber keine, wo ich sagen würde "Das will ich später auch mal haben". Also ja, ich kann es mir nicht vorstellen in dem Sinne, dass ich es mir nicht für mich vorstellen kann.
DuelaDent hat geschrieben: 18 Jan 2023 10:50 Du solltest dir erstmal klar werden, ob du jetzt plötzlich diese Hintergedanken hast, weil es mit den Frauen nicht klappt und ein Mann ein "Notnagel" wäre- und das wäre kein Mensch gern- nur um nicht allein zu sein, oder, weil du dich tatsächlich für Männer interessierst.

Dich in Comics zu Charakteren hingezogen zu fühlen ist dabei genauso wenig ein Argument, wie "ich finde manche Männer attraktiv".
Ich finde manche Frauen auch hübsch, aber ich habe kein Interesse daran sie jemals anzufassen.
Richtig, deswegen habe ich ja überhaupt erst diesen Thread aufgemacht :lol:
Ich denke, dass das fast etwas ganz Natürliches ist, dass man seine Kindheitshelden aus Zeichentrickserien oder woraus auch immer auch visuell ansprechend findet, auch wenn sie vom gleichen Geschlecht sind. Das ist also sicherlich kein Kriterium, woran ich jetzt meine Sexualität bestimmen könnte.
Also im Prinzip hast du genau das gesagt, was ich schon zu Anfang zum Ausdruck bringen wollte. Wichtig wäre es halt denk ich auch für mich, Erfahrungen zu sammeln, bei Bedarf auch mit dem gleichen Geschlecht. Aber momentan fehlt mir das und ich krieg das auch irgendwie nicht zustande.
Und wie du schon richtig sagtest, habe ich so das Gefühl, dass das so ne Art Notnagel sein könnte für mich, das will ich ja auch niemandem zumuten. Aber meine Erfahrung ist halt, um mal wieder auf das alte leidige Thema "Dating Apps" zurückzukommen, wenn man ein sog. "Match" hat mit einer Frau, ist die Chance immer noch sehr gering, dass daraus mal ein Date oder gar eine ernsthafte Beziehung entsteht. In den meisten Fällen antwortet sie nämlich einfach nicht oder fängt irgendwann einen zu ghosten. Und bei männlichen Kontakten über diese Plattform habe ich sowas nie erlebt - ich habe immer eine Antwort bekommen. Auch ansonsten ist mein sozialräumliches Umfeld sehr maskulin geprägt; ich hab zwei große Brüder, in der Kirche waren vorwiegend Männer und ich habe auch Kontakte zu Männern gesucht, hatte darüber meistens auch einen leichteren, niedrigschwelligeren Zugang als zu Frauen und konnte mich schneller anfreunden. Wie schon gesagt, ist mir das bei Frauen nie so einfach gelungen, und auch das ist ein Kriterium, was ich für meine mögliche Bisexualität berücksichtige durchs drüber nachdenken.
(Ich will jetzt übrigens hier keine Frauen in Kollektivhaft oder -schuld nehmen, bitte versteht mich nicht falsch! Das sind so lediglich meine Erfahrungen! :D)
katebe hat geschrieben: 18 Jan 2023 13:50 Lange Rede, kurzer Sinn:1. du musst ausprobieren, was dir gefällt. Du kannst noch so sehr darüber nachdenken, ob du bi bist, du wirst zu keinem Ergebnis kommen. Ich denke, dass Männer es schwerer haben mit ihrer „Erkundungs- und Probierphase“ ( statistisch gesehen werden queere Männer häufiger Opfer von Gewalt als queere Frauen), aber wenn es dich so sehr beschäftigt, solltest du es trotzdem wenigstens versuchen.
2. Sexualität ist bei machen etwas, dass sehr klar und eindeutig ist, bei anderen entwickelt sie sich im Laufe der Zeit (wie bei mir). Du musst heute nicht wissen, was du bist, und selbst wenn du es weißt, kann sich das immer noch ändern. Du kannst das „Labeln“ auch ganz sein lassen.
3. es tut mir leid für dich, dass deine Familie ist wie sie ist. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass du dich (auch) zu Männern hingezogen fühlst, gibt es sicher Beratungsstellen, an die du dich wenden kannst.
Ich bin gespannt, wie sich das bei dir entwickelt :)
Ein ganz, ganz großes Dankeschön an dich, dass du diese Geschichte mit mir - oder mit uns - geteilt hast. Hat sicherlich auch ein bisschen Mut erfordert. Find ich toll, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. :)

Ich stimme dir auch größtenteils zu in den drei Punkten, die du hier genannt hast, aber ich hab langsam das Gefühl, meine Familie wird hier etwas verteufelt. Ja, ich hatte eine schlimme Kindheit und dabei auch eine schwierige Familie, keine Frage, aber trotzdem steh ich noch meinem Vater und meinen Brüdern sehr nahe, trotz des Terrors, den ich vielleicht auch wegen denen erlebt habe. Ihr könnt euch vorstellen, bei drei Jungs im Haushalt ist auch öfter mal Randale - verbal wie physisch. Auch wenn das eher ein Stereotyp ist und natürlich nicht bei jeder Familie so ist, war es bei uns ganz genau so. Und das vor dem Hintergrund, dass ich in der Schule sowieso schon viel gemobbt wurde, war äußerst belastend für mich. Meine Eltern haben sich da natürlich auch schon für mich eingesetzt, auch wenn ich mit ihnen nie über meine sexuelle Entwicklung und mögliche Orientierung gesprochen habe und mich das auch nicht wirklich traue, weil ich die Meinungen von denen dazu kenne, und die aus allen Wolken fallen würden, wenn ich denen von heute auf morgen sagte "Ach übrigens, ich bin bi."
Aber in anderen Problembereichen habe ich von meinem Vater sehr viel Unterstützung erhalten und meine Mutter war auch immer für mich da. Bei ihr hatte ich oftmals das Gefühl, über alles reden zu können (außer halt über GV und Sexualität) und immer von ihr verstanden zu werden. Ich bin froh, so eine Mutter gehabt zu haben und habe auch das Gefühl, die weltbeste Mutter gehabt zu haben, die man sich nur wünschen kann.
[+] Tod
Falls einem das noch nicht deutlich genug wird, was ich hier gerade zwischen den Zeilen geschrieben hab; wir haben sie vor knapp 4 Jahren verloren.
Aber danke nochmals für deine Erfahrungen, katebe. Zu hören, wie Andere ihren Weg gegangen sind, kann für mich auch ermunternd und ermutigend sein, auch meinen Weg weiter zu gehen und meine Erfahrungen zu machen. :)
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Henrietta »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Und da frag ich mich; bin ich wirklich bisexuell, oder ist das nur so eine "Erkundungs-" und "Probierphase", weil mir halt jegliche Erfahrung fehlt?

Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
Ich bin mir eigentlich sicher, dass ich nur auf Männer stehe.
Aber...
Es gab sehr selten in meinem Leben Frauen, zu denen ich mich emotional sehr hingezogen gefühlt habe. Das waren durchweg Heterofrauen und ich habe auch hauptsächlich eine emotionale Wärme ihnen gegenüber gespürt und kein sexuelles Verlangen, trotzdem so etwas wie ein Kribbeln im Bauch, wenn ich sie gesehen habe usw.
Das waren Frauen, bei denen ich auch eine bestimmte Verbindung zu mir gespürt habe.
Ich habe da auch viel drüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass mich diese Frauen als Mensch sehr angezogen haben, aber nicht die Tatsache, dass sie eine Frau sind.
Kann man das nachvollziehen, was ich meine?
Keine Ahnung, ob das bei Dir auch so ähnlich sein kann, ich wollte es trotzdem mal aufschreiben. Ich fühle mich in keinster Weise als bi, gucke auch nicht nach attraktiven Frauen, wenn ich irgendwo unterwegs bin. Aber es ist mir eben schon passiert, dass ich mich nach einer längeren Phase des Kennes emotional hingezogen gefühlt habe, mehr als bei anderen Freundinnen. Ohne einen Beziehungswunsch dahinter, aber trotzdem irgendwie so ähnlich, wie wenn ich beginne, mich in einen Mann zu verknallen.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Egil »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Ich gebs zu, ich habe auch schon vom gleichen Geschlecht jemanden attraktiv gefunden, schon im echten Leben, ulkigerweise öfters aber animierte Comic-Figuren oder Charaktere in Filmen oder Videospielen :D
Hast du denn sexuelle Phantasien mit Männern? Mit Frauen? Oder wechselt das manchmal? Da müsstest du das doch eigentlich merken. Guckst du Pornos? Wenn ja, was für welche?
Ich selbst habe mich nie zu Männern hingezogen gefühlt, aber so was von nicht. Selbst Pornos, in denen Männer vorkommen (also normaler hetero Sex) finde ich nicht interessant, sondern meist eher eklig.
Wie Menelaos oben schrieb, war "schwul" auch zu meiner Schulzeit eine Beleidigung, und ich wurde damit reichlich bedacht. Aber das tut hier ja nichts zur Sache. Heute hat sich der Wind ja komplett gedreht, man ist ja heute schon fast ein besserer Mensch, wenn man sexuell anders gepolt ist. Ich bin da immer skeptisch, ob das bei den meisten Menschen wirklich an dem ist oder nicht nur eine Mischung aus Neugier, Gelegenheit* und gesellschaftlichem Druck ist.

* Es wurde hier ja schon manchmal diskutiert, dass mann z.B. mit einem schwulen Tinderprofil erfährt, wie sonst Frauen mit Nachrichten zugespamt werden. Und der Begriff "Notnagel" wurde hier ja auch schon genannt. Ich habe oder besser hatte einen langjährigen Freund, ebenfalls afaik Hardcore AB, mit dem ich allerdings seit dem ersten Lockdown keinen Kontakt mehr habe. Ich habe allerdings vor einem Jahr seine Mutter getroffen, und wenn ich sie richtig verstanden habe, hat er jetzt einen Freund. Irgendwie, wenn dem wirklich so ist, glaube ich nicht, dass er wirklich echt homosexuell veranlagt ist.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Egil hat geschrieben: 18 Jan 2023 18:01 Hast du denn sexuelle Phantasien mit Männern? Mit Frauen? Oder wechselt das manchmal? Da müsstest du das doch eigentlich merken. Guckst du Pornos? Wenn ja, was für welche?
Ich selbst habe mich nie zu Männern hingezogen gefühlt, aber so was von nicht. Selbst Pornos, in denen Männer vorkommen (also normaler hetero Sex) finde ich nicht interessant, sondern meist eher eklig.
Mir ist das Thema Pornos super peinlich und schambehaftet, deswegen mag ich das lieber nicht beantworten. Auch wenn es ja fast schon normal ist, auch mal so einschlägige Medien zu konsumieren :x
Aber zu deiner ersten Frage und deinen Antwortmöglichkeiten; es wechselt. ^^ Wobei die Intervalle mit dem gleichen Geschlecht im Sinn oftmals kürzer sind als die mit Frauen.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Reinhard »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Zum einen hab ich eine sehr christlich-traditionalistisch-konservative Familie, die mich natürlich sofort verbrennen würde, wenn ich nur Andeutungen machen würde, auch aufs gleiche Geschlecht zu stehen.
Das sollte dich nicht abhalten, das zu tun, was dich glücklich macht.
Damit zurechtzukommen ist ja auch deren Problem und nicht deines.

Auf der anderen Seite brauchst du ihnen das auch nicht auf die Nase zu binden. Wenn du jetzt eine Frau findest und mit der zusammen bist, bis dass der Tod euch scheidet, dann ist es egal, ob du dir auch mit Männern was vorstellen könntest.


Die nächste (oder eigentliche?) Frage ist dann, ob du nur offen dafür bist, dass sich Männern was entwickeln könnte, oder ob du aktiv was in der Richtung unternehmen willst.

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Auf der andern Seite erleb ich das ja auch immer nur so phasenweise... Das ist bei weitem nicht immer so. Und da frag ich mich; bin ich wirklich bisexuell, oder ist das nur so eine "Erkundungs-" und "Probierphase", weil mir halt jegliche Erfahrung fehlt?
Die fehlende Erfahrung ist nicht der Grund, warum man auf etwas (bestimmte Merkmale) steht. Sonst hätte man gar keine sexuelle Orientierung vor dem ersten Sex, und das ist offensichtlich nicht der Fall. :dont:

Was allerdings noch fehlt ist die Erfahrung, ob es in der Realität tatsächlich so schön ist wie in der Vorstellung. Aber das kann dann auch in beide Richtungen abweichen ...
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von °°°Raupe »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
Es gibt das alte Sprichwort "Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach".
Ich verstehe Deine Verklemmung nicht so wirklich.
Wenn ich nur ein winziges kleines Stück Homosexualität verspüren würde, dann würde ich doch versuchen das zu realisieren und nicht meine Gedanken an irgendwelchen hypothetischen Blödsinn verschwenden.
Als Hetero konnte ich nur mein Glück bei Frauen probieren.
Bei deutschen Frauen hat es nicht geklappt, aber dafür bei Ausländerinnen.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Egil »

°°°Raupe hat geschrieben: 18 Jan 2023 21:38 Wenn ich nur ein winziges kleines Stück Homosexualität verspüren würde, dann würde ich doch versuchen das zu realisieren und nicht meine Gedanken an irgendwelchen hypothetischen Blödsinn verschwenden.
Nur, dass die Gefahr der Übertragung von Geschlechtskrankheiten bei homosexuellem Verkehr signifikant höher ist. Wenn man nur ein winziges bisschen verspürt, könnte man aus dem Grund es sich vielleicht doch überlegen.
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Menelaos »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 16:42 ich will dazu noch sagen, dass ich meinen Wertekompass und meine Art "Stil" als Sozialarbeiter nach einem, wie ich es nenne, "christlichen Idealismus" ausrichte, also so klassisch "christliche Werte" auslebe wie Nächstenliebe, Güte, Hilfsbereitschaft, etc. . Also es ist ja auch nicht alles schlecht an meiner Erziehung gewesen, so schwarz-weiß ist unsere Welt nicht. :lol:
Ich glaube den Begriff werde ich mir von dir abschauen, denn es beschreibt so treffend dieses andere Mindset auf das man immer wieder trifft. Ist ein heikles Thema, daher will ich das nicht weiter ausführen.
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Menelaos
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Menelaos »

Egil hat geschrieben: 18 Jan 2023 23:21
°°°Raupe hat geschrieben: 18 Jan 2023 21:38 Wenn ich nur ein winziges kleines Stück Homosexualität verspüren würde, dann würde ich doch versuchen das zu realisieren und nicht meine Gedanken an irgendwelchen hypothetischen Blödsinn verschwenden.
Nur, dass die Gefahr der Übertragung von Geschlechtskrankheiten bei homosexuellem Verkehr signifikant höher ist. Wenn man nur ein winziges bisschen verspürt, könnte man aus dem Grund es sich vielleicht doch überlegen.
Das liegt aber nicht am homosexuellen Verkehr selbst, sondern an unterschiedlichen Verhaltensweisen. Homosexuelle wechseln im Schnitt häufiger den Partner, (nachvollziehbar, da Homosexuelle deutlich seltener von konservativen Normen zurückgehalten werden dürften) und lassen häufiger das Kondom weg. (auch nachvollziehbar, weil ja die Gefahr einer Schwangerschaft gleich null ist, und dieser Grund somit wegfällt)

Also nein, wer seine Hosen mit der nötigen Vernunft fallen lässt, der muss sich davor nicht mehr fürchten als ein Heterosexueller.
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

°°°Raupe hat geschrieben: 18 Jan 2023 21:38
Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 09:07 Hattet ihr sowas auch schonmal? Geht es jemandem genauso? Und wie seid ihr damit umgegangen, oder wie würdet ihr es tun?
Es gibt das alte Sprichwort "Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach".
Ich verstehe Deine Verklemmung nicht so wirklich.
Wenn ich nur ein winziges kleines Stück Homosexualität verspüren würde, dann würde ich doch versuchen das zu realisieren und nicht meine Gedanken an irgendwelchen hypothetischen Blödsinn verschwenden.
Als Hetero konnte ich nur mein Glück bei Frauen probieren.
Bei deutschen Frauen hat es nicht geklappt, aber dafür bei Ausländerinnen.
Ich glaube, dann hast du mein Problem nicht ganz verstanden. Zumindest so wie ich dich jetzt verstehe, willst du mir sagen "Wenn ich mich auch zum gleichen Geschlecht hingezogen fühle, bin ich homosexuell und sollte mich dahingehend auch ausleben". Aber mein Problem ist ja gerade, dass ich eben nicht weiß, ob ichs bin - nach der Diskussion hier im Thread bezweifle ich das sogar eher.

Auch aufs gleiche Geschlecht zu stehen, entsteht bei mir nur phasenweise und ist nicht durchgehend. Außerhalb dieser Phasen empfind ich so Vorstellungen sogar manchmal eher als abstoßend. Nur die Vorstellungen des Zusammenlebens und sexueller Erfahrungen mit Frauen ist bei mir durchgehend.
Und natürlich stimme ich dir zu, sollte ich vielleicht mal lieber rausgehen und Erfahrungen machen, als hier zu sitzen und darüber nachzudenken, inwieweit ich mich jetzt als bisexuell bezeichnen könnte angesichts meines soziokulturellen Bildungskontexts, der umweltlichen Bedingungen und der Rahmen meiner Möglichkeiten darin eingebettet, mich frei entfalten und ausleben zu können. :lol: (sorry, das ist so das was ich im Studium lerne xD)

Und übrigens bezüglich Geschlechtskrankheiten mache ich mir keine Sorgen, egal welches Geschlecht jetzt der Sexualpartner hat. Geschlechtskrankheiten können ja auch genauso gut beim verkehren mit dem andern Geschlecht vorkommen, es kommt drauf an, wie sehr man sich eben auch davor schützt.
Menelaos hat geschrieben: 19 Jan 2023 10:15
Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 18 Jan 2023 16:42 ich will dazu noch sagen, dass ich meinen Wertekompass und meine Art "Stil" als Sozialarbeiter nach einem, wie ich es nenne, "christlichen Idealismus" ausrichte, also so klassisch "christliche Werte" auslebe wie Nächstenliebe, Güte, Hilfsbereitschaft, etc. . Also es ist ja auch nicht alles schlecht an meiner Erziehung gewesen, so schwarz-weiß ist unsere Welt nicht. :lol:
Ich glaube den Begriff werde ich mir von dir abschauen, denn es beschreibt so treffend dieses andere Mindset auf das man immer wieder trifft. Ist ein heikles Thema, daher will ich das nicht weiter ausführen.
Freut mich, dich inspiriert zu haben :D
Per aspera ad astra.
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Egil
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Re: Sexuelle Verwirrung

Beitrag von Egil »

Menelaos hat geschrieben: 19 Jan 2023 10:28 Das liegt aber nicht am homosexuellen Verkehr selbst, sondern an unterschiedlichen Verhaltensweisen. Homosexuelle wechseln im Schnitt häufiger den Partner, (nachvollziehbar, da Homosexuelle deutlich seltener von konservativen Normen zurückgehalten werden dürften) und lassen häufiger das Kondom weg. (auch nachvollziehbar, weil ja die Gefahr einer Schwangerschaft gleich null ist, und dieser Grund somit wegfällt)

Also nein, wer seine Hosen mit der nötigen Vernunft fallen lässt, der muss sich davor nicht mehr fürchten als ein Heterosexueller.
Tut mir leid, aber das ist nicht richtig. Beim Analverkehr (den wohl nur wenige Frauen mögen und der deshalb in heterosexuellen Beziehungen weniger eine Rolle spielen dürfte) ist die Gefahr verletzter Schleimhäute und dadurch der Übertragung von HIV deutlich höher. Außerdem muss man bei der Auswahl von Kondomen und Gleitmitteln aufpassen, da sich nicht alles für alles eignet.
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