Und wieder Wochenende

[Seb-X]

Mir haben dazu damals über Singlebörsen vermittelte Dates sehr geholfen.

Ich finde, das ist nicht dasselbe. Bei Singlebörsen ist klar, dass es nicht nur um Freundschaft geht. Diese Hürde fällt weg. Nur muss man darüber überhaupt erstmal zu Dates kommen.

[Henrietta]

nur klappt das auf diesem Weg unkompliziert Leute kennenlernen auch noch im Alter über 40 oder über 50?

Nein klappt es nicht, weil die meisten bereits ab 30 in Festen Bindungen oder Beziehungen stecken (ich meine damit auch freundschaftliche Beziehungen).

Woher weißt Du das denn so genau? Weiter vorne hast Du geschrieben, dass Du gar keine Lust darauf hast, so alte Menschen ab ca. 50 kennen zu lernen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies klappen kann. Wenn man einer gemeinsamen Freizeitbeschäftigung nachgeht, kann es sehr wohl sein, dass sich dort Grüppchen finden von Menschen, die sich, obwohl sie in einer Beziehung sind, trotzdem dann gerne außerhalb der Beziehung in dieser Gruppenkonstellation aus der Freizeitbeschäftigung treffen, so wird zB zu Geburtstagen diese Gruppenkonstellation aus der Freizeitbeschäftigung eingeladen usw. Ich habe auf diesem Wege mehrfach neue Freundschaften gefunden.
Manchmal treffe ich mich auch mit zwei Pärchen und bin dann halt alleine dabei. Finde ich aber nicht schlimm bzw. ich habe mich dran gewöhnt, weil ich es nicht anders kenne. Und sie scheinen es auch nicht schlimm zu finden, sonst würden sie sich ja nicht mit mir verabreden.
Bei den Menschen Ende 40/Ü50 kommt dann noch hinzu, dass die Kinder meist groß sind, die Ehe eventuell schon ein bisschen eingerostet und dann trifft man sich vielleicht auch gerne außerhalb der Paarbeziehung.

Ich habe das so ähnlich auch in einem Verein erlebt, wo ich einige Zeit aktiv teilgenommen habe. Bis auf größere Vereinsveranstaltungen wo man sich dann halt nen halben Tag trifft, ist da nie viel bei rumgekommen. Ich habe sogar erst kurz vor meinem Austritt mitbekommen, dass es sogar sowas wie ne Whatsapp-Gruppe gab. Eingeladen wurde ich dazu nie - war halt nur was für die, die sich auch schon vor ihrem Vereinsleben kannten (aka Freunde) und dann noch die Vereinstätigkeit miteinander geteilt haben sowie Außerwählte, die sich deren Meinung nach als "würdig" erwiesen haben, ebenfalls Mitglied zu werden.

Wie gesagt, erlebe ich anders. Vielleicht spielt auch das eigene Maß an Offenheit/Unvoreingenommenheit eine Rolle und wie man sich in die Gruppe einbringt.

[NeC]

Ich empfinde es als sehr motivierend zu sehen, dass es Leute wie dich gibt, die es geschafft haben, an dieser Fehleinschätzung zu arbeiten.

Oh, das freut mich natürlich zu lesen, Dankeschön.
Tatsächlich habe ich diese Fehleinschätzung heutzutage komplett überwunden - im Gegensatz zur "Folgeaufgabe" mit den idealerweise wie zufällig wirkenden Berührungen.

mein Interesse [ist] tatsächlich als übergriffig oder belästigend oder abstoßend empfunden worden. Ich wurde lächerlich gemacht (vor genug Zuschauern). (...)
Ich bin gedemütigt und ausgelacht worden, weil ich einen Menschen (bzw es waren mehrere Fälle die so abliefen) interessant gefunden habe, verliebt und schüchtern war. Und wie gesagt, war es nicht nur einmal so.
Und in einem Fall (inklusive Ausgrenzung, Mobbing usw.) ging es soweit, dass ich kurz darauf körperlich schwer krank geworden bin und fast ein Jahr brauchte um wieder gesund zu werden. Soviel zu mir.

Puh. Tja, da hast Du sicherlich ein ziemliches Päckchen zu tragen.

Ganz so drastisch war es bei mir nicht. Es gab zwar zu Anfang auch einige unschöne Erlebnisse, aber ich glaube im wesentlichen kam meine Scheu vor entspannter Kommunikation mit Mädchen/Frauen durch meinen situationsbedingt geringen sozialen Umgang mit ihnen und die damals recht präsenten Emanzipations-Parolen in den Medien (Tenor: Männer wollen eh' immer nur das eine, unterdrücken Frauen bei praktisch jeder Interaktion, und ihr Gerede und insbesondere Geflirte sei ohnehin nur nervig), die ich als Kind/Teenager ungefiltert und unhinterfragt hingenommen habe.

Ich verstehe also durchaus, dass Du es nochmal ein ganzes Stück schwerer hast, diese Fehleinschätzung vielleicht irgendwann abzulegen. Aber falls Du bzgl. Frauen nicht ohnehin das Handtuch werfen willst, lohnt es sich trotzdem es zu versuchen!

Mir haben dazu damals über Singlebörsen vermittelte Dates sehr geholfen.

Ich finde, das ist nicht dasselbe. Bei Singlebörsen ist klar, dass es nicht nur um Freundschaft geht. Diese Hürde fällt weg.

Das stimmt. Aber ich hatte ja grundsätzlich ein Problem damit - warum also nicht zu Anfang den "Schwierigkeitslevel" für mich dadurch etwas senken, dass von vornherein klar war, dass wir beide jemanden suchen? Wie gesagt fand ich es für mich sehr hilfreich! Zum einen natürlich die Interaktionen an sich zu üben, meine blockierende Nervosität in der Situation abzulegen, die Neugierde am anderen Menschen in den Vordergrund treten zu lasen, aber auch hautnah mitzubekommen, dass Frauen ganz ähnliche Schwierigkeiten haben können, einen geeigneten Partner zu finden.

Nur muss man darüber überhaupt erstmal zu Dates kommen.

Das stimmt auch. Vom Aussehen her bin ich wohl eher unterer Durchschnitt, aber trotzdem scheint das glücklicherweise nicht alle Frauen gleich abzuschrecken. Und vielleicht war das damals auch insgesamt noch einfacher. Ich habe schon seit einigen Jahren mehr keine Online-Dates mehr gehabt und kann es nicht wirklich vergleichen.

[Obelix]

nur klappt das auf diesem Weg unkompliziert Leute kennenlernen auch noch im Alter über 40 oder über 50?

Nein klappt es nicht, weil die meisten bereits ab 30 in Festen Bindungen oder Beziehungen stecken (ich meine damit auch freundschaftliche Beziehungen).

Ich bin einmal mit 30 und einmal mit 40 über mehrere hundert km umgezogen und musste mit jedes Mal einen neuen Freundeskreis aufbauen. Natürlich war das nicht mehr so einfach wie im Studentenalter, wo man so herrlich unkompliziert Kontakte knüpfen konnte (wobei: auch das passierte nicht von alleine). Sicher waren die meisten verpartnert, aber es ging ja erstmal darum, überhaupt private Kontakte zu knüpfen. In manchen Gruppen, denen ich versucht habe mich anzuschließen, habe ich mich auch nicht wohlgefühlt. Dann habe ich eben nach einer Alternative gesucht und anderes ausprobiert. Irgendwas habe ich aber mit der Zeit immer gefunden.

[Hoppala]

Ich bin einmal mit 30 und einmal mit 40 über mehrere hundert km umgezogen und musste mit jedes Mal einen neuen Freundeskreis aufbauen. Natürlich war das nicht mehr so einfach wie im Studentenalter, wo man so herrlich unkompliziert Kontakte knüpfen konnte (wobei: auch das passierte nicht von alleine). Sicher waren die meisten verpartnert, aber es ging ja erstmal darum, überhaupt private Kontakte zu knüpfen. In manchen Gruppen, denen ich versucht habe mich anzuschließen, habe ich mich auch nicht wohlgefühlt. Dann habe ich eben nach einer Alternative gesucht und anderes ausprobiert. Irgendwas habe ich aber mit der Zeit immer gefunden.

Da hast du sicher deine Ansprüche enorm senken müssen. Erste Wahl war es ja definitionsgemäß nicht.
...

[Obelix]

Ich bin einmal mit 30 und einmal mit 40 über mehrere hundert km umgezogen und musste mit jedes Mal einen neuen Freundeskreis aufbauen. Natürlich war das nicht mehr so einfach wie im Studentenalter, wo man so herrlich unkompliziert Kontakte knüpfen konnte (wobei: auch das passierte nicht von alleine). Sicher waren die meisten verpartnert, aber es ging ja erstmal darum, überhaupt private Kontakte zu knüpfen. In manchen Gruppen, denen ich versucht habe mich anzuschließen, habe ich mich auch nicht wohlgefühlt. Dann habe ich eben nach einer Alternative gesucht und anderes ausprobiert. Irgendwas habe ich aber mit der Zeit immer gefunden.

Da hast du sicher deine Ansprüche enorm senken müssen. Erste Wahl war es ja definitionsgemäß nicht.
...

Von welcher Definition sprichst du?

[Einsamkeit_is_doof]

Ich bin gedemütigt und ausgelacht worden, weil ich einen Menschen (bzw es waren mehrere Fälle die so abliefen) interessant gefunden habe, verliebt und schüchtern war. Und wie gesagt, war es nicht nur einmal so.
Und in einem Fall (inklusive Ausgrenzung, Mobbing usw.) ging es soweit, dass ich kurz darauf körperlich schwer krank geworden bin und fast ein Jahr brauchte um wieder gesund zu werden. Soviel zu mir.

Das ist natürlich hart, wenn man so etwas erleben musste. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es schwierig ist, seien Denkweise zu ändern. Hast du es denn schonmal mit einer Therapie versucht? Ich fürchte ohne Hilfe von aussen wird es sehr schwierig an deinem Mindset etwas zu ändern.

[Dr. House]

Ich bin gedemütigt und ausgelacht worden, weil ich einen Menschen (bzw es waren mehrere Fälle die so abliefen) interessant gefunden habe, verliebt und schüchtern war. Und wie gesagt, war es nicht nur einmal so.
Und in einem Fall (inklusive Ausgrenzung, Mobbing usw.) ging es soweit, dass ich kurz darauf körperlich schwer krank geworden bin und fast ein Jahr brauchte um wieder gesund zu werden. Soviel zu mir.

Das ist natürlich hart, wenn man so etwas erleben musste. Da kann ich mir gut vorstellen, dass es schwierig ist, seien Denkweise zu ändern. Hast du es denn schonmal mit einer Therapie versucht? Ich fürchte ohne Hilfe von aussen wird es sehr schwierig an deinem Mindset etwas zu ändern.

Keine Plätze und zu großen Entfernung. Was soll das außerdem bringen? Wie lange sol ich dahin bis ich endlich eine Lösung habe? Bis ich 60 bin?

[Einsamkeit_is_doof]

Keine Plätze und zu großen Entfernung. Was soll das außerdem bringen? Wie lange sol ich dahin bis ich endlich eine Lösung habe? Bis ich 60 bin?

Mal eine andere Frage: Willst du überhaupt etwas ändern?
Was das bringen soll? Nun, im besten Fall würde es dazu führen, dass du deine negativen Glaubenssätze ablegen könntest und im allerbesten Fall würde es dazu führen, dass du eine Freundin finden würdest. Aber du musst es natürlich auch wollen...

[Drahteseldompteur]

Keine Plätze und zu großen Entfernung. Was soll das außerdem bringen? Wie lange sol ich dahin bis ich endlich eine Lösung habe? Bis ich 60 bin?

Und was erwartest du dann von uns? Glaubst du, dass wir durch ein clevere Antwort mit einem magischen Tipp all deine Probleme sofort lösen können? Wenn du dein Leben verändern möchtest, dann musst du schon selbst aktiv werden.

Ein Buchtipp für dich: "Du musst nicht von allen gemocht werden" von Ichiro Kishimi und Fumitake Koga. Darin besucht ein unglücklicher junger Mann einen Philisophen, um ihn um Hilfe zu fragen, wie er sein Leben meistern kann. Der Philosoph stellt die Behauptung auf "Die Welt ist einfach, und das Leben ist es auch" und beide diskutieren dann darüber. Das Buch könnte ein paar Denkanregungen für dich haben. Es orientiert sich an der Psychologie von Alfred Adler.

[Hoppala]

Ich bin einmal mit 30 und einmal mit 40 über mehrere hundert km umgezogen und musste mit jedes Mal einen neuen Freundeskreis aufbauen. Natürlich war das nicht mehr so einfach wie im Studentenalter, wo man so herrlich unkompliziert Kontakte knüpfen konnte (wobei: auch das passierte nicht von alleine). Sicher waren die meisten verpartnert, aber es ging ja erstmal darum, überhaupt private Kontakte zu knüpfen. In manchen Gruppen, denen ich versucht habe mich anzuschließen, habe ich mich auch nicht wohlgefühlt. Dann habe ich eben nach einer Alternative gesucht und anderes ausprobiert. Irgendwas habe ich aber mit der Zeit immer gefunden.

Da hast du sicher deine Ansprüche enorm senken müssen. Erste Wahl war es ja definitionsgemäß nicht.
...

Von welcher Definition sprichst du?

Der mit dem Zwinker-Smiley

[Wayfaring_Stranger15]

Also ich bin jetzt sehr spät hier im Thread, aber ich habe schon viele gute und zielführende Ratschläge gesehen, allerdings waren die wohl alle nicht hilfreich im Bezug auf das Problem. Und jetzt ist ja schon wieder Halbzeit, ach verdammt. Das nächste Wochenende naht

Dr. House, du hast viele, traurige und schlimme Erfahrungen gemacht. Und es tut mir leid, dass du das erleben musstest. Es ist wirklich schade, dass so vielen guten Menschen so viele schlechte Dinge passieren. Ich selber habe auch schon Vieles durchmachen müssen (wie du sicherlich auch schon weißt). Ich verstehe also dein Problem schon ganz gut, denke ich.

Lass uns doch mal schauen, wo ich jetzt so deine Stärken sehe, und du kannst mir dann ja bestätigen, ob das so stimmt und du das auch so siehst oder nicht.

Nein, das ist nicht für jeden ein Erfolg, schon gar nicht, wenn man eine bestimmte Altersgrenze überschritten hat. Ich sehe es nicht als Erfolg, es jeden Morgen aus dem Bett zu schaffen.
Außerdem will man mit einem Korb keine Bestätigung, wie unattraktiv man doch ist. Nicht jeder AB geht fröhlich und optimistisch durch das Leben.
Ich spreche keine wildfremden Frauen an, egal wie attraktiv ich sie finde oder wie günstig die Situation dafür nach objektiven Gesichtspunkten sein könnte. Da käme ich mir grundsätzlich übergriffig vor.
Und wenn es doch zu einem Gespräch kommt, bleibe ich stets auf einer freundlichen, distanzierten und oberflächlichen Ebene. Flirten? Niemals. Auch da käme ich mir übergriffig vor.

Ja, so in etwa. Ich bleibe da auch immer auf Linie, weil ich mir dann deplatziert oder unpassend vorkomme. Ich wünsche es mir vielleicht in dem Moment, dass ich’s könnte. Gut reden usw. Aber ich kann’s halt nicht, also bleibe ich bei gewöhnlichen Floskeln.

Das heißt, du bist sehr bedacht darauf, deinen Mitmenschen gegenüber sehr höflich und freundlich aufzutreten. Das ist doch erstmal was Gutes

So viele Tage hintereinander ins Gym gehen und dann tot in den Schlaf fallen, kann ich auch nicht (Pause muss sein). Es ist so zermürbend.

Das heißt, du achtest sehr auf deine körperliche Gesundheit. Dein Körper und eine gute Pflege des äußerlichen Selbst scheint dir wichtig.

Das mag so sein, bloß ist mein Interesse tatsächlich als übergriffig oder belästigend oder abstoßend empfunden worden. Ich wurde lächerlich gemacht (vor genug Zuschauern). Jetzt sagst du vlt: „Ja mag sein, aber da warst du noch jung, 16, 17, 18. Kinder sind halt so. Jetzt ist das anders.“
Ich bin gedemütigt und ausgelacht worden, weil ich einen Menschen (bzw es waren mehrere Fälle die so abliefen) interessant gefunden habe, verliebt und schüchtern war. Und wie gesagt, war es nicht nur einmal so.
Und in einem Fall (inklusive Ausgrenzung, Mobbing usw.) ging es soweit, dass ich kurz darauf körperlich schwer krank geworden bin und fast ein Jahr brauchte um wieder gesund zu werden. Soviel zu mir.

Und trotzdem bist du hier, um uns das zu erzählen. Du sprichst offen über dich, was du denkst, was dich beschäftigt. Auch das ist was Gutes. Es ist stark, seine Probleme identifizieren und benennen zu können - einige trauen sich das ja nicht einmal, es zu versuchen.

Ich habe das so ähnlich auch in einem Verein erlebt, wo ich einige Zeit aktiv teilgenommen habe. Bis auf größere Vereinsveranstaltungen wo man sich dann halt nen halben Tag trifft, ist da nie viel bei rumgekommen. Ich habe sogar erst kurz vor meinem Austritt mitbekommen, dass es sogar sowas wie ne Whatsapp-Gruppe gab. Eingeladen wurde ich dazu nie - war halt nur was für die, die sich auch schon vor ihrem Vereinsleben kannten (aka Freunde) und dann noch die Vereinstätigkeit miteinander geteilt haben sowie Außerwählte, die sich deren Meinung nach als "würdig" erwiesen haben, ebenfalls Mitglied zu werden.

Du scheinst auch Interesse zu haben, dich neuen Dingen zu widmen, Neues auszuprobieren, vielleicht bist du sogar vom Charakter her einfach ein neugieriger Mensch.

Das mag jetzt alles sehr esoterisch klingen, aber das ist es überhaupt nicht. Und wie schon gesagt, du darfst mich gerne korrigieren, wenn ich hier irgendetwas falsch eingeschätzt habe.
Schau mal, was ich dir damit einfach vor Augen führen will, ist; es ist nicht alles schlecht an dir. Ganz im Gegenteil. Du besitzt viele Stärken, die andere nicht besitzen. Du hast sie vielleicht nicht entdeckt, aber sie können dir bei der Suche nach einer Freundin noch eine ganz große Hilfe sein, wenn du dich einfach auf das besinnst, was du am Besten kannst.

Zum einen will ich sagen, sollten einige hier vielleicht dich und deine Probleme ernster nehmen.
Andererseits will ich aber dir, Dr. House, ganz speziell sagen, du solltest dich selbst und deine Probleme auch nicht so ernst nehmen - du bist sehr selbstbewusst über dich und dein Umfeld, aber du bist durch deine Erfahrungen und vor deinem Gesamthintergrund sehr defizitorientiert. Natürlich, ich kenn das, es ist ein Leichtes, zu sagen, was bei einem falsch läuft. Und um kurz soziologisch zu werden; die inhärente Steigerungslogik der neoliberalen Gesellschaft erfordert, sich stetig weiterzuentwickeln, um auch nur den Status Quo aufrecht zu erhalten, und dazu muss man auch an sich selbst erkennen können, was nicht so gut ist, und das verbessern. Das ist aber auch selbstzerstörerisch, und wenn man einmal nicht mehr mit dem Strom fließt, wird es eigentlich nur schlimmer.

Aber du bist es dir wert, dich, deine Stärken und Ressourcen auszuleben.
Und du bist es wert, geliebt zu werden.

Also, erstmal alles Gute dir, auch im Hinblick auf das herannahende Wochenende

[Dr. House]

Also ich bin jetzt sehr spät hier im Thread, aber ich habe schon viele gute und zielführende Ratschläge gesehen, allerdings waren die wohl alle nicht hilfreich im Bezug auf das Problem. Und jetzt ist ja schon wieder Halbzeit, ach verdammt. Das nächste Wochenende naht

Dr. House, du hast viele, traurige und schlimme Erfahrungen gemacht. Und es tut mir leid, dass du das erleben musstest. Es ist wirklich schade, dass so vielen guten Menschen so viele schlechte Dinge passieren. Ich selber habe auch schon Vieles durchmachen müssen (wie du sicherlich auch schon weißt). Ich verstehe also dein Problem schon ganz gut, denke ich.

Lass uns doch mal schauen, wo ich jetzt so deine Stärken sehe, und du kannst mir dann ja bestätigen, ob das so stimmt und du das auch so siehst oder nicht.

Nein, das ist nicht für jeden ein Erfolg, schon gar nicht, wenn man eine bestimmte Altersgrenze überschritten hat. Ich sehe es nicht als Erfolg, es jeden Morgen aus dem Bett zu schaffen.
Außerdem will man mit einem Korb keine Bestätigung, wie unattraktiv man doch ist. Nicht jeder AB geht fröhlich und optimistisch durch das Leben.
Ich spreche keine wildfremden Frauen an, egal wie attraktiv ich sie finde oder wie günstig die Situation dafür nach objektiven Gesichtspunkten sein könnte. Da käme ich mir grundsätzlich übergriffig vor.
Und wenn es doch zu einem Gespräch kommt, bleibe ich stets auf einer freundlichen, distanzierten und oberflächlichen Ebene. Flirten? Niemals. Auch da käme ich mir übergriffig vor.

Ja, so in etwa. Ich bleibe da auch immer auf Linie, weil ich mir dann deplatziert oder unpassend vorkomme. Ich wünsche es mir vielleicht in dem Moment, dass ich’s könnte. Gut reden usw. Aber ich kann’s halt nicht, also bleibe ich bei gewöhnlichen Floskeln.

Das heißt, du bist sehr bedacht darauf, deinen Mitmenschen gegenüber sehr höflich und freundlich aufzutreten. Das ist doch erstmal was Gutes

So viele Tage hintereinander ins Gym gehen und dann tot in den Schlaf fallen, kann ich auch nicht (Pause muss sein). Es ist so zermürbend.

Das heißt, du achtest sehr auf deine körperliche Gesundheit. Dein Körper und eine gute Pflege des äußerlichen Selbst scheint dir wichtig.

Das mag so sein, bloß ist mein Interesse tatsächlich als übergriffig oder belästigend oder abstoßend empfunden worden. Ich wurde lächerlich gemacht (vor genug Zuschauern). Jetzt sagst du vlt: „Ja mag sein, aber da warst du noch jung, 16, 17, 18. Kinder sind halt so. Jetzt ist das anders.“
Ich bin gedemütigt und ausgelacht worden, weil ich einen Menschen (bzw es waren mehrere Fälle die so abliefen) interessant gefunden habe, verliebt und schüchtern war. Und wie gesagt, war es nicht nur einmal so.
Und in einem Fall (inklusive Ausgrenzung, Mobbing usw.) ging es soweit, dass ich kurz darauf körperlich schwer krank geworden bin und fast ein Jahr brauchte um wieder gesund zu werden. Soviel zu mir.

Und trotzdem bist du hier, um uns das zu erzählen. Du sprichst offen über dich, was du denkst, was dich beschäftigt. Auch das ist was Gutes. Es ist stark, seine Probleme identifizieren und benennen zu können - einige trauen sich das ja nicht einmal, es zu versuchen.

Ich habe das so ähnlich auch in einem Verein erlebt, wo ich einige Zeit aktiv teilgenommen habe. Bis auf größere Vereinsveranstaltungen wo man sich dann halt nen halben Tag trifft, ist da nie viel bei rumgekommen. Ich habe sogar erst kurz vor meinem Austritt mitbekommen, dass es sogar sowas wie ne Whatsapp-Gruppe gab. Eingeladen wurde ich dazu nie - war halt nur was für die, die sich auch schon vor ihrem Vereinsleben kannten (aka Freunde) und dann noch die Vereinstätigkeit miteinander geteilt haben sowie Außerwählte, die sich deren Meinung nach als "würdig" erwiesen haben, ebenfalls Mitglied zu werden.

Du scheinst auch Interesse zu haben, dich neuen Dingen zu widmen, Neues auszuprobieren, vielleicht bist du sogar vom Charakter her einfach ein neugieriger Mensch.

Das mag jetzt alles sehr esoterisch klingen, aber das ist es überhaupt nicht. Und wie schon gesagt, du darfst mich gerne korrigieren, wenn ich hier irgendetwas falsch eingeschätzt habe.
Schau mal, was ich dir damit einfach vor Augen führen will, ist; es ist nicht alles schlecht an dir. Ganz im Gegenteil. Du besitzt viele Stärken, die andere nicht besitzen. Du hast sie vielleicht nicht entdeckt, aber sie können dir bei der Suche nach einer Freundin noch eine ganz große Hilfe sein, wenn du dich einfach auf das besinnst, was du am Besten kannst.

Zum einen will ich sagen, sollten einige hier vielleicht dich und deine Probleme ernster nehmen.
Andererseits will ich aber dir, Dr. House, ganz speziell sagen, du solltest dich selbst und deine Probleme auch nicht so ernst nehmen - du bist sehr selbstbewusst über dich und dein Umfeld, aber du bist durch deine Erfahrungen und vor deinem Gesamthintergrund sehr defizitorientiert. Natürlich, ich kenn das, es ist ein Leichtes, zu sagen, was bei einem falsch läuft. Und um kurz soziologisch zu werden; die inhärente Steigerungslogik der neoliberalen Gesellschaft erfordert, sich stetig weiterzuentwickeln, um auch nur den Status Quo aufrecht zu erhalten, und dazu muss man auch an sich selbst erkennen können, was nicht so gut ist, und das verbessern. Das ist aber auch selbstzerstörerisch, und wenn man einmal nicht mehr mit dem Strom fließt, wird es eigentlich nur schlimmer.

Aber du bist es dir wert, dich, deine Stärken und Ressourcen auszuleben.
Und du bist es wert, geliebt zu werden.

Also, erstmal alles Gute dir, auch im Hinblick auf das herannahende Wochenende

Diese Eigenschaften unterscheiden mich im wesentlich kaum oder gar nicht von anderen Menschen ("gääähn, langeweilig ..."). Es gibt nichts, was mir wirklich einfällt, was besonders positiv wäre oder mich von anderen unterscheidet (Dinge, die man dann bekanntlich als "interessant" und als "nicht langeweilig" betitelt). Wenn ich mir vorstelle, ich komme in einen Raum (z.B. ein großes Wartezimmer oder beim Sport in die Halle) und alle dort befindlichen Menschen würden sich zu mir umdrehen und anfangen zu (wie verrückt) klatschen und zu applaudieren - ich würde wohl im Boden versinken und abkaufen würde ich das auch niemandem das er es ernst meint.

Mit einem hast du recht, ja, ich bin defizitorientiert. Als Beispiel; Ich achte bereits beim betreten der Sportfläsche darauf, wie ich mich bewege, wie meine Gesichtszüge sind und wie ich meine Arme benutze oder zur Trinkflasche greife.

[CheckMyBrain]

Wenn du kulturell interessiert bist: Gehe ins Museum, schaue dir einen Kinofilm an, besuche ein Konzert oder so was. Oder buche einen Vortrag zu Thema XY. Gehe auf ne Lesung, in die Bücherei oder meinetwegen auch ins Spa. Oder setz dich auf nen Kaffee einfach ins Café.

Das sind Dinge die ich in letzter Zeit auch verstärkt unternehme. Wochenendtrips in Städte in denen ich bisher noch nicht (oder lange nicht mehr) war, Museumsbesuche, auch allein ins Restaurant, wieder mehr Konzerte, plane größere Reisen, usw.
Das lenkt alles durchaus eine Weile ab und ist natürlich generell bereichernd. Es kommt aber leider auch häufig vor, dass ich zurück zu Hause erst recht in ein Loch falle, da ich meine Zeit zwar aktiv aber, am Ende des Tages, meistens doch wieder allein verbracht habe...

[Dr. House]

Wenn du kulturell interessiert bist: Gehe ins Museum, schaue dir einen Kinofilm an, besuche ein Konzert oder so was. Oder buche einen Vortrag zu Thema XY. Gehe auf ne Lesung, in die Bücherei oder meinetwegen auch ins Spa. Oder setz dich auf nen Kaffee einfach ins Café.

Das sind Dinge die ich in letzter Zeit auch verstärkt unternehme. Wochenendtrips in Städte in denen ich bisher noch nicht (oder lange nicht mehr) war, Museumsbesuche, auch allein ins Restaurant, wieder mehr Konzerte, plane größere Reisen, usw.
Das lenkt alles durchaus eine Weile ab und ist natürlich generell bereichernd. Es kommt aber leider auch häufig vor, dass ich zurück zu Hause erst recht in ein Loch falle, da ich meine Zeit zwar aktiv aber, am Ende des Tages, meistens doch wieder allein verbracht habe...

Wie du schon sagst, letzten Endes machste die Tür am Endes des Tages hinter dir zu und bist dennoch allein. Alles andere ist/war nur Betäubung.

[Egil]

Wie du schon sagst, letzten Endes machste die Tür am Endes des Tages hinter dir zu und bist dennoch allein. Alles andere ist/war nur Betäubung.

Wenn du das so siehst, könntest du auch sagen, am Ende meines Lebens bin ich sowieso tot. Da ist alles andere bis dahin nur Betäubung. Du musst deinem Leben selbst einen Sinn geben, sonst ist es buchstäblich sinnlos. Mir hilft da immer Nietzsche:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietz ... +Wahrsager

[Einsamkeit_is_doof]

Das sind Dinge die ich in letzter Zeit auch verstärkt unternehme. Wochenendtrips in Städte in denen ich bisher noch nicht (oder lange nicht mehr) war, Museumsbesuche, auch allein ins Restaurant, wieder mehr Konzerte, plane größere Reisen, usw.
Das lenkt alles durchaus eine Weile ab und ist natürlich generell bereichernd. Es kommt aber leider auch häufig vor, dass ich zurück zu Hause erst recht in ein Loch falle, da ich meine Zeit zwar aktiv aber, am Ende des Tages, meistens doch wieder allein verbracht habe...

Wie du schon sagst, letzten Endes machste die Tür am Endes des Tages hinter dir zu und bist dennoch allein. Alles andere ist/war nur Betäubung.

Es kann natürlich durchaus passieren, dass man dann abends alleine zu Hause in ein Loch fällt, weil man alleine ist. Es kann auch sein, dass einen der Anblick glücklicher Paare deprimiert. Dennoch finde ich es wichtig, solche Dinge zu unternehmen. Auf diese Weise hat man zumindest ein paar schöne Stunden, an denen man sich erfreuen kann und von denen man auch zehren kann. Was wäre die Alternative? Auf diese Glücksmomente auch noch zu verzichten. Macht einen am Ende aber auch nicht glücklich. Ausserdem hat man bei diesen Aktivitäten zumindest theoretisch die minimale Chance eine Freundin bzw. einen Freund zu finden.

Ich sehe Aktivitäten auch nicht als Betäubung, sondern sie machen das Leben lebenswert. Wenn man die ganze Zeit alleine zu Hause sitzt und sich bedauert wird es auch nicht besser. Im Gegenteil, dadurch wird man nur noch deprimierter. Geht man hingegen raus und unternimmt etwas, dann tut das der Seele gut.

Wenn du das so siehst, könntest du auch sagen, am Ende meines Lebens bin ich sowieso tot. Da ist alles andere bis dahin nur Betäubung. Du musst deinem Leben selbst einen Sinn geben, sonst ist es buchstäblich sinnlos.

Genau so ist es! Ich finde es extrem wichtig, dass man auch als Single bzw. AB schöne Dinge unternimmt. Soll ich, nur weil ich AB bin, nun auch noch auf andere schöne Dinge im Leben verzichten? Damit macht man es sich doch nur noch schwieriger. Und die Chance den AB-Status abzulegen sinkt dadurch noch weiter.
Auch wenn einem als AB ein Partner fehlt, so sollte man dennoch sein Leben genießen. Denn, wer nicht genießen kann, der ist auch nicht zu genießen!

[Hoppala]

Sich nach aktiven Tagen öfter abends daheim allein zu fühlen, ist ebenso normal, wie es nicht zu tun.
Ich kenne das auch.
Zu oft allein fühlen ist doch aber eine prima Motivation, beim nächsten Mal "unterwegs" aktiver auf andere zuzugehen? Eventuell sogar sowas als Variante des "Unterwegsseins" bzw. "was unternehmen" in Angriff zunehmen.
Ich war noch nie m Zoo? Da geh ich mal hin!
Ich hab nochnie abends nach einer Unternehmng ein Kerzenschein-Dinner zu zweit erlebt? Dann suche ich mir jemand dafür.
Sogar "ich will mit jemand in der Kiste landen" ist vermutlich gar nicht mal so exotisch.
Das Problem dürte sein, das mann und frau das dann mit jemand Bestimmtem erleben wollen.
Aber solange es nicht um "genau er/sie" geht, sondern jemand, mit dem man ne gute Zeit verbringen kann,: das sollte doch ab und an möglich sein? Immerhin geht es den anderen auch oft so. Das herzustellen, ist eben eine eigene Art "Unternehmung".

[Egil]

Ich hab ochnie anbends nach einer Unternehmng ein Kerzenschein-Dinner zu zweit erlebt? Dann suchich mir jemand dafür.
Sogar "ich willmit jemand in der Kiste landen" ist vermutlich gar nicht mal so exotisch.
Das Problem dürte sein, das mann und frau das dann mit jeand Bestimmtem erlebn wollen.
Aber solange es nicht um "genau er/sie" geht, sondern jemand, mit dem man ne gute Zeit verbringen kann,: das sollte doch ab und an möglich sein? Immerhin geht es den anderen auch oft so.Das herzustellen, ist eben eine eigene Art "Unternehmung".

Oh, ich glaube, wenn ich Dr.House wäre, würde mich dieser Beitrag runterziehen. Du reibst ihm hier unter die Nase, dass manche Menschen gerade da keine Probleme haben, wo er die Quelle seiner Probleme sieht. Nach vielen echt guten Beiträgen von dir in letzter Zeit mal wieder etwas echt unempathisches.

[Hoppala]

Ich hab ochnie anbends nach einer Unternehmng ein Kerzenschein-Dinner zu zweit erlebt? Dann suchich mir jemand dafür.
Sogar "ich willmit jemand in der Kiste landen" ist vermutlich gar nicht mal so exotisch.
Das Problem dürte sein, das mann und frau das dann mit jeand Bestimmtem erlebn wollen.
Aber solange es nicht um "genau er/sie" geht, sondern jemand, mit dem man ne gute Zeit verbringen kann,: das sollte doch ab und an möglich sein? Immerhin geht es den anderen auch oft so.Das herzustellen, ist eben eine eigene Art "Unternehmung".

Oh, ich glaube, wenn ich Dr.House wäre, würde mich dieser Beitrag runterziehen. Du reibst ihm hier unter die Nase, dass manche Menschen gerade da keine Probleme haben, wo er die Quelle seiner Probleme sieht. Nach vielen echt guten Beiträgen von dir in letzter Zeit mal wieder etwas echt unempathisches.

Wenn überhaupt, dann "reibe ich unter die Nase", dass andere das auch kennen und das diese (unwissentlich) geteilte Erfahrung eine prima Motivation und Gelegenheiten ergeben könnte, was Entscheidendes zu ändern.

Aber natürlich kann man bei jedem Hinweis auf Gelegenheiten und anderes Herangehen auch annehmen, dass es sich um ein Abwerten und Festnageln des bisherigen Herangehen handelt. Das ist so. Wenn jemand sagt: "immer nehm ich Rot! Das nervt mich!" und den Hinweis bekommt, dass er außer Rot noch weitere Farben versuchen könnte, kann man das auch als Herassstellen des bisherigen Verhaltens sehen: "du hast ja noch nie was anderes genommen!" - auch wenn das nirgend sogeäußert ist-
Das lässt sich aufgrund der Sachlage kaum verhindern, denn das Unerwünschte ist nunmal die Ausgangslage.
Ein jeder macht draus, was er/sie fürs Beste hält.