Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

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Reinhard
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 16 Feb 2023 09:20
Ja, diese Denkweise ist leider weit verbreitet - auch in den Jobcentern dieses Landes. Aber warum eigentlich? Niemand ist freiwillig arbeitslos, alkoholkrank, soziophob, kontaktscheu, scheisse aussehend, psychisch krank, AB oder aus welchen Gründen auch immer auf Hilfe angewiesen. Warum sollten diese Menschen dann auch noch demütig sein? Oder quasi um Unterstützung betteln oder kämpfen müssen?
Ich sprach nicht von dieser Art von Demut, sondern von dem ganz grundlegenden Eingeständnis dass, wenn man Hilfe bei etwas braucht, weil man es selbst nicht schafft, dann schafft man es offenbar nicht selbst, braucht also Hilfe von jemandem der es besser kann.

Kann auch sein, dass diejenigen die Hilfe am Nötigsten haben, die es nicht mal schaffen, um Hilfe zu fragen. Gerade bei psychischen Problemen kann das gut sein, wird es aber bei anders gelagerten Sachverhalten sicher auch geben.

Ob man dann tatsächlich helfen kann, wenn der andere nicht in der Lage ist, Hilfe anzunehmen, ist eine andere Frage. Kann sein, dass nicht, und dann hilft man besser wem anders, insbesondere wenn man von begrenzten Ressourcen ausgeht. Eine Frage für Medizinethiker, die wir im Forum auch nicht lösen werden.


Menelaos hat geschrieben: 16 Feb 2023 09:20 Es wäre paradox sich dann so zu verhalten, als ob man selbst der absolute Experte für diese Sache ist, die man alleine nicht hinbekommt.

Es gibt hier im Forum gleich mehrere Kandidaten, die gerne über ihre absolute Erfolglosigkeit beim Dating klagen, aber gleichzeitig seitenweise Vorträge darüber halten wie Partnersuche funktioniert, wie Frauen/Männer WIRKLICH denken, und warum Menschen die beim Dating weit weniger Schwierigkeiten haben die Welt nicht annähernd so gut verstehen wie sie.

Theoretisches Wissen und mangelnder praktischer Erfolg schließen sich doch überhaupt nicht aus. Damit ich Aerodynamik erklären kann, müssen mir doch keine Flügel wachsen. :lol:
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 16 Feb 2023 20:26
Menelaos hat geschrieben: 16 Feb 2023 09:20 Es wäre paradox sich dann so zu verhalten, als ob man selbst der absolute Experte für diese Sache ist, die man alleine nicht hinbekommt.

Es gibt hier im Forum gleich mehrere Kandidaten, die gerne über ihre absolute Erfolglosigkeit beim Dating klagen, aber gleichzeitig seitenweise Vorträge darüber halten wie Partnersuche funktioniert, wie Frauen/Männer WIRKLICH denken, und warum Menschen die beim Dating weit weniger Schwierigkeiten haben die Welt nicht annähernd so gut verstehen wie sie.
Theoretisches Wissen und mangelnder praktischer Erfolg schließen sich doch überhaupt nicht aus. Damit ich Aerodynamik erklären kann, müssen mir doch keine Flügel wachsen. :lol:
Zunächst mal ist Aerodynamik ein ganz anderer Erfahrungsbereich als soziale Themen. Bei sozialen Themen agiert der "Forschende" mit selbstständig (und teils unbekannten Motiven, Methoden und Absichten) Denken und Handelnden. Die Aerodynamik ist da ein vergleichsweise so schlichtes Beobachtungsfeld, dass es wohl doch auch eine andere Qualität hat ...
Zum andere ist die Expertise der von Menelaos beschriebenen Experten ja in erster Linie die Expertise, wie Partnersuche nicht funktioniert. Und genau genommen; wie sie für sie bisher nicht funktioniert hat.

Wenn also ein Koch stetig nur versalzene und angebrannte Speisen poduziert und mit dieser Expertise ein Kochbuch: "Souffleès und Bratkartoffeln - die Tricks, die alle anderen Köchen verschweigen" schreibt ...
Aber man muss ja nicht kochen können, um es theoretisch erfasst zu haben.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Tania »

Hoppala hat geschrieben: 16 Feb 2023 23:15 Wenn also ein Koch stetig nur versalzene und angebrannte Speisen poduziert und mit dieser Expertise ein Kochbuch: "Souffleès und Bratkartoffeln - die Tricks, die alle anderen Köchen verschweigen" schreibt ...
Aber man muss ja nicht kochen können, um es theoretisch erfasst zu haben.
Muss man tatsächlich nicht.

Ich hab vor Jahren mal mitbekommen, dass die damals 15jährige Tochter einer Freundin sehr aktiv auf wer-weiss-was war. Ihre praktischen Erfahrungen waren natürlich altersgemäß, also nahezu nicht vorhanden - aber sie konnte mit Suchmaschinen umgehen und sich Informationen zusammensuchen, die sie dem Fragenden dann - mal umformuliert, mal als Kopie - mitgeteilt hat.

Und ich vermute, Egils flugängstliche Ex kennt auch diverse Methoden der Flugangstbewältigung. Die funktionieren für sie selbst zwar nicht - aber warum sollte sie sie nicht jemand anderem vorschlagen, bei dem sie vielleicht funktionieren?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Hoppala »

Tania hat geschrieben: 17 Feb 2023 00:02
Hoppala hat geschrieben: 16 Feb 2023 23:15 Wenn also ein Koch stetig nur versalzene und angebrannte Speisen poduziert und mit dieser Expertise ein Kochbuch: "Souffleès und Bratkartoffeln - die Tricks, die alle anderen Köchen verschweigen" schreibt ...
Aber man muss ja nicht kochen können, um es theoretisch erfasst zu haben.
Muss man tatsächlich nicht.

Ich hab vor Jahren mal mitbekommen, dass die damals 15jährige Tochter einer Freundin sehr aktiv auf wer-weiss-was war. Ihre praktischen Erfahrungen waren natürlich altersgemäß, also nahezu nicht vorhanden - aber sie konnte mit Suchmaschinen umgehen und sich Informationen zusammensuchen, die sie dem Fragenden dann - mal umformuliert, mal als Kopie - mitgeteilt hat.

Und ich vermute, Egils flugängstliche Ex kennt auch diverse Methoden der Flugangstbewältigung. Die funktionieren für sie selbst zwar nicht - aber warum sollte sie sie nicht jemand anderem vorschlagen, bei dem sie vielleicht funktionieren?
Noch einmal: es gibt einen relevanten qualitativen Unterschied zwischen Betrachtungssystemen mit nur 1 denkend/Handelnden Part und sozialen Systemen.
Flugangst scheint mir zum ersteren zu gehören.
Etwas vorschlagen, wie etwas funktionieren könnte, weil man darüber irgendwo ne Information bekommen hat, ist okay. Mitzuteilen, wie soztale Systeme regelhaft zu bestimmten Ergebnissen kommen, ohne selbst je diese Ergebnisse erzielt zu haben, ist was anderes.
Abgesehen davon, dass eine Psychologin (wenn sie das denn ist, und keine Psychotherapeutin; wird beides gern munter verwechselt) kein Umsetzungswissen mit psychologischen Theorien haben braucht. Wobei generell Stand der Dinge ist, dass die Behandlungsmethoden nicht bei jedem gleich anschlagen, und Selbsttherapie sowieso ein heikles Feld ist.

Und: Den Chemiker möchte ich sehen, der eine bestimmte Reaktion als Faktum beschreibt, ohne dies selbst je hinbekommen zu haben. Und das ist schon wieder nur ein Betrachtungssystem mit 1 Denkenden/Handelnden.
Und mehr so am Rande. wer Tipps auf Internetseiten wie wer-weiß-was folgt, ohne sie gegenzurecherchieren, ist im Grunde auch selbst schuld, wenn ihm das Dach überm Kopf zusammenkracht ... Tatsächlich sind diese Tipps ja eher Anregungen, in welcher Richtung man vielleicht mal selbst schauen könnte. Insofern wieder ein qualitativer Unterschied zur "so funktioniert der Partnermarkt! Das weiß ich, weil es bei mir nie klappt!"-Darlegung.

Nun wird Reinhard vermutich weder praktsch noch theoretisch je den Anspruch erheben, jemandem Psycho-Ratschläge geben zu wollen.
Mich hat nur seine schwer schiefes Bild gestört, bei dem das Wesentliche schon in den Voraussetzungen gleich mal aus dem Weg gekehrt wird. Was er ziemlich sicher nicht absichtlich getan hat.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Egil »

Hoppala hat geschrieben: 17 Feb 2023 11:36 Noch einmal: es gibt einen relevanten qualitativen Unterschied zwischen Betrachtungssystemen mit nur 1 denkend/Handelnden Part und sozialen Systemen.
Flugangst scheint mir zum ersteren zu gehören.
Nun, zunächst einmal ist die menschliche Psyche ja offensichtlich qualitativ anders als prinzipiell berechenbare Systeme wie Aerodynamik. Wenn wir da wirklich eine Analogie aus der Physik bemühen wollen, würde ich es eher mit Quantenmechanik vergleichen - Ergebnisse sind nicht unabhängig vom Beobachter, und es gibt ein Kontinuum von Zuständen. Das reicht aber schon, um einfache Ursache-Wirkung-Ratschläge zu sabotieren.

Wenn wir dann noch Interaktionen mehrerer dieser "Quantensysteme"/menschlicher Psychen, haben wir es auch noch mit komplexen Netzwerkstrukturen zu tun. Irgendwas rechnen zu wollen, kannst du da fast knicken.
Etwas vorschlagen, wie etwas funktionieren könnte, weil man darüber irgendwo ne Information bekommen hat, ist okay. Mitzuteilen, wie soztale Systeme regelhaft zu bestimmten Ergebnissen kommen, ohne selbst je diese Ergebnisse erzielt zu haben, ist was anderes.
Abgesehen davon, dass eine Psychologin (wenn sie das denn ist, und keine Psychotherapeutin; wird beides gern munter verwechselt)
Na, sie wird es ja wohl wissen, oder?
kein Umsetzungswissen mit psychologischen Theorien haben braucht. Wobei generell Stand der Dinge ist, dass die Behandlungsmethoden nicht bei jedem gleich anschlagen, und Selbsttherapie sowieso ein heikles Feld ist.

Und: Den Chemiker möchte ich sehen, der eine bestimmte Reaktion als Faktum beschreibt, ohne dies selbst je hinbekommen zu haben. Und das ist schon wieder nur ein Betrachtungssystem mit 1 Denkenden/Handelnden.
Ich weiß nicht, wie es bei Chemikern ist, aber als Physiker brauche ich auch keine Kernspaltung selbst initiiert zu haben, um das als Faktum zu betrachten, dass das funktioniert. [weitere Beispiele einzufügen, bleibt dem geneigten Leser als Übungsaufgabe überlassen ;) ]
Und mehr so am Rande. wer Tipps auf Internetseiten wie wer-weiß-was folgt, ohne sie gegenzurecherchieren, ist im Grunde auch selbst schuld, wenn ihm das Dach überm Kopf zusammenkracht ... Tatsächlich sind diese Tipps ja eher Anregungen, in welcher Richtung man vielleicht mal selbst schauen könnte. Insofern wieder ein qualitativer Unterschied zur "so funktioniert der Partnermarkt! Das weiß ich, weil es bei mir nie klappt!"-Darlegung.
Allerdings.
Nun wird Reinhard vermutich weder praktsch noch theoretisch je den Anspruch erheben, jemandem Psycho-Ratschläge geben zu wollen.
Mich hat nur seine schwer schiefes Bild gestört, bei dem das Wesentliche schon in den Voraussetzungen gleich mal aus dem Weg gekehrt wird. Was er ziemlich sicher nicht absichtlich getan hat.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Hoppala »

Egil hat geschrieben: 17 Feb 2023 20:26
Hoppala hat geschrieben: 17 Feb 2023 11:36 Abgesehen davon, dass eine Psychologin (wenn sie das denn ist, und keine Psychotherapeutin; wird beides gern munter verwechselt)
Na, sie wird es ja wohl wissen, oder?
Sie hoffentlich schon.
Aber ob du es hier korrekt wiedergibst?
Wie gesagt: der Normalfall ist, dass das munter durcheinander geht; daher halte ich das bis auf Weiteres auch hier für möglich.
Was ich nicht weiß: ist ihre Therapeutenausbildung hier "Systemfähig" und wenn ja, an welcher Position?
Und falls ja und kassenfähig, würde sich die Frage stellen, warum sie damit nicht tätig ist - Therapeuten können sich in D gerad nicht über mangelnde Kundschaft beklagen.
Ist aber für das aktue Thema auch nicht relevant.
Egil hat geschrieben: 17 Feb 2023 20:26 Ich weiß nicht, wie es bei Chemikern ist, aber als Physiker brauche ich auch keine Kernspaltung selbst initiiert zu haben, um das als Faktum zu betrachten, dass das funktioniert. [weitere Beispiele einzufügen, bleibt dem geneigten Leser als Übungsaufgabe überlassen ;)
Nun ja: die Methode der Kernspaltung lässt sich von einem Physiker letztlich auf von ihm bereits auch sinnlich nachvollzogene Basics sowie umfangreiche vielfach geprüfte Berechnungen zurückführen. Und nicht zuletzt gibt es die praktische Umsetzung unter kontrollierten und geprüften Bedingungen; ohne die die ganze Rechnerei, Basics hin oder her, auch immer noch nur unbewiesene Hypothese wäre ...
Bin mir nicht so sicher, ob das so für die freihändigen Partnermarkt-Verkündigungen auch gilt ...
Und auch Kernspaltung ist meines Wissens ein Beobachtungssystem, bei dem das Beobachtete nicht denkend handelt und soziale Beziehungen zum Beobachtenden pflegt. Dürfte bislang zumindest Stand der Dinge sein?
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Ninja Turtle »

Irgendwie sind die Beiträge vom Selbstbewusstsein zur Kernspaltung abgedriftet. Vielleicht wollt ihr euch ja wieder auf das eigentliche Thema besinnen.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Obelix »

Tania hat geschrieben: 17 Feb 2023 00:02 Und ich vermute, Egils flugängstliche Ex kennt auch diverse Methoden der Flugangstbewältigung. Die funktionieren für sie selbst zwar nicht - aber warum sollte sie sie nicht jemand anderem vorschlagen, bei dem sie vielleicht funktionieren?
Gerade bei psychologischen Aspekten haben wir vor allem das Problem, dass es keine völlig objektive Beobachtung gibt. Außenstehende können nur das Verhalten einer Person beobachten. Über die Hintergründe können sie entweder spekulieren oder die betroffene Person fragen.
Und die betroffene Person selbst nimmt ihre Psyche eben auch nur durch den Filter ihrer eigenen Gefühlswelt wahr. Da werden sehr schnell einzelne Aspekte übertrieben stark wahrgenommen, während andere hinter einem "blinden Fleck" versteckt sind.

Genauso werden psychologisch geschulte Menschen (egal, ob Therapeuten oder nicht) zwar eine Menge Methoden kennen. Aber diese auf die eigene Person anzuwenden ist nochmal etwas ganz anderes. Dem erstens muss man sich dafür schonmal eingestehen, dass man ein Problem hat, und zweitens funktionieren viele Methoden auch erst durch Feedback von außen, das hilft, die eigene Selbstwahrnehmung mit dem Blick von außen abzugleichen.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Egil »

Hoppala hat geschrieben: 17 Feb 2023 22:21
Egil hat geschrieben: 17 Feb 2023 20:26
Hoppala hat geschrieben: 17 Feb 2023 11:36 Abgesehen davon, dass eine Psychologin (wenn sie das denn ist, und keine Psychotherapeutin; wird beides gern munter verwechselt)
Na, sie wird es ja wohl wissen, oder?
Sie hoffentlich schon.
Aber ob du es hier korrekt wiedergibst?
Wie gesagt: der Normalfall ist, dass das munter durcheinander geht; daher halte ich das bis auf Weiteres auch hier für möglich.
Was ich nicht weiß: ist ihre Therapeutenausbildung hier "Systemfähig" und wenn ja, an welcher Position?
Und falls ja und kassenfähig, würde sich die Frage stellen, warum sie damit nicht tätig ist - Therapeuten können sich in D gerad nicht über mangelnde Kundschaft beklagen.
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe nur eine grobe Vorstellung davon, was der Unterschied ist. Du scheinst da ja mehr Ahnung zu haben, aber egal. Jedenfalls hat sie mir irgendwann mal etwas in der Art gesagt: "Da kenne ich mich nicht mit aus, ich bin ja keine Therapeutin". Als wir zusammen waren, arbeitete sie in einer Klinik für Psychosomatik und schrieb Gutachten, ob die Patienten noch rehabilitiert werden konnten oder besser in Rente geschickt werden sollten (mittlerweile ist sie woanders). Mein letzter Wissensstand war, dass sie im Laufe dieses Jahres ihre Approbation anpeilt. Aber wie du sagst: OT. Ich habe das einfach nur erwähnt, weil ich verdeutlichen wollte, dass auch Fachleute {Therapeutin hin oder her, sie dürfte von Therapien geringfügig mehr Ahnung haben als du oder ich) nicht unbedingt besser dran sind, wenn sie selbst betroffen sind, und das Wissen um das theoretische "Wie" nicht immer was bringt.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Momo »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Feb 2023 17:50Wenn man eine negative Einstellung zu sich selber hat, dann können einem die Leute hundert man sagen, dass man toll ist bzw. etwas gut gemacht hat, man glaubt es einfach nicht oder spielt es runter. So nach dem Motto: "Ach das sagst du jetzt nur so.", oder: "Was soll denn daran besonders sein? Das kann doch jeder!"
Ich hatte mal eine Stunde mit meinem Therapeuten, wo er mir mehrfach gesagt hat, dass er stolz auf mich sei, weil ich es geschafft hatte, über etwas zu reden, so wie ich ihm zuvor gesagt hatte, dass ich es vorhabe. Ich hab ihm gesagt, dass ich seinen Stolz nicht annehmen kann, aber er hat sich wiederholt.
Und irgendwie bin ich durch diese Situation darauf gekommen, dass ich mich da selbst blockiert habe.
Wenn ich es schaffe, kann es so schwer nicht sein - alles, was ich schaffe, ist nicht schwer - es gibt nichts, worauf ich stolz sein könnte.

Aber das war Blödsinn. Es war ein emotional belastendes Thema, wir hatten darüber, weil ich nicht sicher war, ob ich es hinkriege, er hatte mich ermutigt, ich war mir bis zu dem Augenblick, wo ich den Mund aufgemacht habe, nicht sicher, ob ich wirklich darüber reden könnte.
Ich wusste - eigentlich -, das fällt mir schwer. Und ich habe es geschafft.
Das kann ich mittlerweile anerkennen.

Selbstbewusstsein finde ich einen ungünstigen Begriff, weil er nicht wirklich das meint, was er wörtlich bezeichnet.
Ich verstehe es als Kombination von Selbstvertrauen, Selbstrespekt und Selbstkenntnis.

Selbstkenntnis - Das kann ich. Das will ich. Das ist mir wichtig. Das sind meine Werte
Selbstrespekt - Das bin ich mir wert. Das lasse ich nicht mit mir machen. Ich und meine Werte sind mir wichtig.
Selbstvertrauen - Ich bin für mich da. Ich stehe für mich ein. Ich schaffe das. Ich kann dazulernen.

Ich hab den Eindruck, vielen würde es schon helfen, mehr bei sich zu bleiben. Nicht im Sinne davon, egozentrisch zu sein, sondern sich im Miteinander, in seinen Entscheidungen und seinem Handeln darauf zu besinnen, was man eigentlich selbst will.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

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Sternenwanderer
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Sternenwanderer »

Ich hab hier mal ein interessantes Video von Dr. K, der hier vielleicht schon dem einen oder anderen bekannt ist, zum Thema Selbstbewusstsein.
Why it is IMPOSSIBLE to gain confidence („Warum es unmöglich ist Selbstbewusstsein zu bekommen“)

https://www.youtube.com/watch?v=_FZUc_AmBvY

Laut Dr. K wird jeder Mensch selbstbewusst geboren, weshalb man Selbstbewusstsein auch nicht (hinzu)bekommen kann, stattdessen ist es so das man sein Selbstbewusstsein über die Zeit, meist ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit oder Jugend, verloren hat und Unsicherheit, also das genaue Gegenteil davon, erlernt hat. Was man also machen muss um selbstbewusst zu werden ist seine Unsicherheit wieder zu „verlernen“ und zu dem ursprünglichen Zustand, dem gesunden Selbstbewusstsein was man einmal besessen hat, zurückkehren. Dazu gibt er im Video Anleitung.
Übrigens kann das wiederholte Üben einer bestimmten Tätigkeit, wie es manchmal empfohlen wird um „selbstbewusst zu werden“, zwar auch funktionieren, muss es aber nicht. Es kann sogar dazu führen das alles noch schlimmer wird. Dazu sagt er am Ende des Videos auch etwas.
Vielleicht gibt es dem einen oder anderen ja einen Denkanstoß. Ich würde mich freuen wenn es hilft.
Life can only be understood backwards, but it must be lived forwards - Søren Kierkegaard
classy_26

Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von classy_26 »

Hey, ein paar haben geschrieben haben, dass sie sich selber blockieren. Bei mir ist es auch so, ich bin total streng mit mir, habe das Gefühl immer gut zu sein und gut aussehen zu müssen. Ich wünsche mir mehr Nähe und einen Partner….aber sich drauf einzulassen ist für mich echt schwer. Ich blocke alles ab und distanziere mich dann von Männern, die mich ansprechen. Ich denke meistens immer, der meint es doch nicht ernst und wie kann er mich gut finden. Komplimente bezüglich meines Charakters und Aussehens kann ich nicht ernst nehmen und schlecht annehmen. Ich arbeite schon an mir und meinen Gedanken, aber es ist so unheimlich schwer und es wird ein langer Weg….und ich bin sehr ungeduldig 😅 Es tut mir auf jeden Fall gut hier zu sein und mit neuen Leuten zu schreiben, die Ähnliches oder dasselbe durchmachen 🥰
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von the_trees_have_ears »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 13 Feb 2023 15:03 Hallo zusammen,

ich glaube schon, dass Selbstbewusstsein der Schlüssel zum Glück ist. Es gibt ja durchaus viele Situationen im Leben, die einem selbstbewussten Menschen deutlich leichter fallen. Sei es im privaten wie auch im Job. So trägt ein gutes Selbstbewusstsein beispielsweise dazu bei, dass man sich mehr zutraut. Während also ein Mensch mit geringem Selbstbewusstsein evtl. gar nicht aktiv wird, traut sich ein selbstbewusster Mensch mehr zu und dürfte damit auch mehr im Leben erreichen. Ausserdem ist ein selbstbewusster Mensch nicht direkt am Boden zerstört, wenn mal etwas schief läuft. Während der Mensch mit geringem Selbstbewusstsein in ein Loch fällt und sich sagt: "Hab ich ja gleich gewusst, dass das schief geht. Ich bin halt ein Loser!", sagt sich der Selbstbewusste: "Ok, diesmal hat es nicht geklappt. Aber beim nächsten Mal wird es klappen, ganz sicher!"

Darüber hinaus geben Selbstbewusste Menschen weniger darum, was die Leute um einen rum sagen oder denken. Sie machen einfach das, was ihnen gut tut. Ganz im Gegensatz zu Leuten mit geringem Selbstbewusstsein. Hier ist immer der Gedanke im Hinterkopf: "Was denken die anderen über mich?!"
Ich glaube, dass selbstbewusste Menschen deutlich leichter durchs Leben gehen und auch mehr erreichen können.
Finde ich gut auf den Punkt gebracht.

Und dann hab ich mich gefragt, wie denn Selbstbewusstsein definiert wird.
Also, ein selbstbewusster Mensch sieht seiner Zukunft relativ optimistisch, sorglos und unbekümmert entgegen. Heisst, mit einem stark ausgeprägten Selbstvertrauen.
Man spricht auch von Selbstwert. Man ist Überzeugt von seinen Fähigkeiten und von seinem Wert als Person.
(einmal gegoogelt und Wiki)

Denke ICH, dass Selbstbewusstsein der Schüssel zum "Glück" ist?

Dieses Selbstbewusstsein wird ja auch von der eigenen Umgebung gebildet. Hast du immer nur Menschen um dich, die dich nicht aufheben, wenn es dich hinschmeisst (im übertragenen wie wörtlichen Sinn) und dich dafür auch noch bestrafen (es reichen schon Worte, die nicht aufmunternd sind), dann wirst du auf Dauer auch keine Gesunde Einstellung zu dir selbst aufbauen können.
Man muss das auch trainieren, hinfallen und aufstehen, sich den Staub von der Hose zu klopfen, weiterzumachen und nicht zurückzublicken.

Ich habe ein geringes Selbstwertgefühlt, das antrainiert ist und sich in meiner schlechten mentalen Gesundheit manifestiert. Erfolge gibt es, ich kann von meinen Fähigkeiten überzeugt sein. Doch eine Niederlage reicht, um 100 Erfolge zunichte zu machen. Eine solche Niederlage wiegt um so viel mehr. Das ist das Loch, in das man fällt. Und wenn man am Boden dieses Loches liegt, dann fehlt es einem an dem Verständnis, das man selbst es Wert ist, aus diesem Loch herauszukommen. Denn eine Niederlage ist immer zu recht verdient. Eine Niederlage nimmt mir, nach meinem Verständnis, mein Recht darauf, Selbstbewusst zu sein. Denn ich habe doch gerade bewiesen, das meine Fähigkeiten gar nicht so toll sind, wen ich mit ihnen auch scheitern kann.

Eine "gesunde" Fehlerkultur ist wichtig. Ein "scheitern können" ist eine wichtige Fähigkeit. Sich davon erholen zu können ist eine wichtige Fähigkeit.
Das Selbstbewusstsein zu haben, vor aller Welt hinzufallen, dann aufzuspringen und zu sagen: "TaDa, weiter gehts" ist ein wesentlicher Vorteil.
Nicht das ich nicht auch aufstehen kann, doch es kostet enorm viel Kraft und Zeit.

Also, ja, Selbstbewusstsein ist enorm wichtig. Vor allem der Teil des Selbstwertes ist essentiell.

ABER als Schlüssel zum Glück reicht es meiner Meinung nach nicht. Denn zum Glück gehört mehr als nur Selbstbewusst zu sein. Es trägt aber seinen Teil zum glücklich-sein bei.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von 3tagebard »

Obelix hat geschrieben: 18 Feb 2023 22:03
Tania hat geschrieben: 17 Feb 2023 00:02 Und ich vermute, Egils flugängstliche Ex kennt auch diverse Methoden der Flugangstbewältigung. Die funktionieren für sie selbst zwar nicht - aber warum sollte sie sie nicht jemand anderem vorschlagen, bei dem sie vielleicht funktionieren?
Gerade bei psychologischen Aspekten haben wir vor allem das Problem, dass es keine völlig objektive Beobachtung gibt.
Aber bei Bewältigung von Ängsten handelt sich nicht mehr um reine Psychologie, sondern eher um Medizin mit Neurobiologie.
Bei der Forschung wird auch inzwischen die Aktivität der Gehirne beobachtet (so hat man die Angstzentren entdeckt).

Und Therapiemethoden werden anschließend durch Metaanalysen auf deren Erfolgsgrad zutiefst geprüft.
Man kann also sagen, dass bestimmte -Therapiemethoden werden mit Höhen Wahrscheinlichkeit auf das im Vollgas laufende Angstzentrum beruhigen.



Ähnlich ist es auch mit der Beziehungsfähigkeit eines Menschen, wo erfolgt eine vertiefte Forschung seitens des Psychiater und Neurobiologen. Die Ergebnisse dieser Forschung werden anschließend "auf Nieren" geprüft.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Obelix »

3tagebard hat geschrieben: 24 Mär 2023 23:19
Obelix hat geschrieben: 18 Feb 2023 22:03
Tania hat geschrieben: 17 Feb 2023 00:02 Und ich vermute, Egils flugängstliche Ex kennt auch diverse Methoden der Flugangstbewältigung. Die funktionieren für sie selbst zwar nicht - aber warum sollte sie sie nicht jemand anderem vorschlagen, bei dem sie vielleicht funktionieren?
Gerade bei psychologischen Aspekten haben wir vor allem das Problem, dass es keine völlig objektive Beobachtung gibt.
Aber bei Bewältigung von Ängsten handelt sich nicht mehr um reine Psychologie, sondern eher um Medizin mit Neurobiologie.
Bei der Forschung wird auch inzwischen die Aktivität der Gehirne beobachtet (so hat man die Angstzentren entdeckt).
Aber dass ein Patient mit einem Angstproblem in einen MRI-Scanner geschoben wird, um die Angst "objektiv" zu messen, ist immer noch die große Ausnahme. Im Regelfall wird so etwas immer noch im Rahmen eines Gesprächs diagnostiziert. Dabei hat der Therapeut im Wesentlichen zwei Inputs: das, was der Patient mit Worten sagt, und die von außen beobachtbaren Reaktionen des Patienten, gefiltert durch die Sinneseindrücke und die Aufmerksamkeit des Therapeuten. Nicht gerade die Definition von nachprüfbaren Messwerten.

Und selbst wenn man bildgebende Verfahren einsetzt, dann beschränkt sich das Ergebnis doch immer noch auf ziemlich grobkörnige quantitative Aussagen ("Hirnareal x ist deutlich aktiver als üblich"). Sicher ein wertvoller Annahmepunkt, mehr aber auch nicht.
3tagebard hat geschrieben: 24 Mär 2023 23:19Und Therapiemethoden werden anschließend durch Metaanalysen auf deren Erfolgsgrad zutiefst geprüft.
Man kann also sagen, dass bestimmte -Therapiemethoden werden mit Höhen Wahrscheinlichkeit auf das im Vollgas laufende Angstzentrum beruhigen.
Eben - das Ergebnis solcher Metaanalysen sind Wahrscheinlichkeiten. Mehr nicht. Wenn man dann einen konkreten Patienten vor sich hat, kann man also sagen, dass die Therapie mit soundsoviel Prozent Wahrscheinlichkeit zum Ziel führt. Es kann aber auch sein, dass dieser Patient zu denen gehört, bei denen die Therapie nicht anschlägt.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von the_trees_have_ears »

classy_26 hat geschrieben: 24 Mär 2023 17:42 Hey, ein paar haben geschrieben haben, dass sie sich selber blockieren. Bei mir ist es auch so, ich bin total streng mit mir, habe das Gefühl immer gut zu sein und gut aussehen zu müssen. Ich wünsche mir mehr Nähe und einen Partner….aber sich drauf einzulassen ist für mich echt schwer. Ich blocke alles ab und distanziere mich dann von Männern, die mich ansprechen. Ich denke meistens immer, der meint es doch nicht ernst und wie kann er mich gut finden. Komplimente bezüglich meines Charakters und Aussehens kann ich nicht ernst nehmen und schlecht annehmen. Ich arbeite schon an mir und meinen Gedanken, aber es ist so unheimlich schwer und es wird ein langer Weg….und ich bin sehr ungeduldig 😅 Es tut mir auf jeden Fall gut hier zu sein und mit neuen Leuten zu schreiben, die Ähnliches oder dasselbe durchmachen 🥰
Schön, dass es dir gut tut, hier in diesem Forum zu sein.
Zu manchen Themen ist es eine enorme Erleichterung darüber zu reden, wenn man weiß, dass dein Gegenüber dich verstehen wird, weil diese Person dasselbe oder ähnliches durchmacht. Mir nimmt das immer unheimlich viel Druck weg und ich kann mich leichter öffnen.
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Einsamkeit_is_doof
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Servus :winken:
the_trees_have_ears hat geschrieben: 24 Mär 2023 19:08 Erfolge gibt es, ich kann von meinen Fähigkeiten überzeugt sein. Doch eine Niederlage reicht, um 100 Erfolge zunichte zu machen. Eine solche Niederlage wiegt um so viel mehr. Das ist das Loch, in das man fällt. Und wenn man am Boden dieses Loches liegt, dann fehlt es einem an dem Verständnis, das man selbst es Wert ist, aus diesem Loch herauszukommen. Denn eine Niederlage ist immer zu recht verdient. Eine Niederlage nimmt mir, nach meinem Verständnis, mein Recht darauf, Selbstbewusst zu sein. Denn ich habe doch gerade bewiesen, das meine Fähigkeiten gar nicht so toll sind, wen ich mit ihnen auch scheitern kann.
Ich bewundere Menschen, die sich durch eine Niederlage nicht aus dem Konzept bringen lassen, sondern die sich ihrer Stärken bewusst sind und sich nicht deprimieren lassen.
Ich denke nicht, dass eine Niederlage immer verdient ist. Schließlich gibt es ja viele Situationen, bei denen man es gar nicht in der Hand hat, wie sie verlaufen. Natürlich gibt es auch Dinge, bei denen man "selbst Schuld" ist, wenn man scheitert. Oft gibt es aber eben auch äussere Einflüsse, die dazu führen, dass man scheitert.

Das Schlimme ist aber, dass Menschen mit geringem Selbstbewusstsein noch nicht mal wirklich eine Niederlage erleben müssen, um in ein Loch zu fallen bzw. den Gedanken" Ich bin nicht gut genug!", zu erzeugen. Da kann es reichen, dass man von einem Menschen kritisiert wird. Selbst wenn man weiss, dass diese Kritik unberechtigt ist, kann sie dazu führen, dass man sich schlecht fühlt und sich nicht mehr gut genug fühlt. :hammer:
Eine "gesunde" Fehlerkultur ist wichtig. Ein "scheitern können" ist eine wichtige Fähigkeit. Sich davon erholen zu können ist eine wichtige Fähigkeit.
Das Selbstbewusstsein zu haben, vor aller Welt hinzufallen, dann aufzuspringen und zu sagen: "TaDa, weiter gehts" ist ein wesentlicher Vorteil.
Nicht das ich nicht auch aufstehen kann, doch es kostet enorm viel Kraft und Zeit.
:good:
Genau diese gesunde Fehlerkultur scheinen Menschen mit einem starken Selbstbewusstsein zu haben.
ABER als Schlüssel zum Glück reicht es meiner Meinung nach nicht. Denn zum Glück gehört mehr als nur Selbstbewusst zu sein. Es trägt aber seinen Teil zum glücklich-sein bei.
Ein gesundes Selbstbewusstsein sorgt aber dafür, dass man sich Dinge traut, die man sich mit einem geringen Selbstwertgefühl eben nicht traut. Zum Beispiel die hübsche Frau anzusprechen, die einem begegnet. :specht:
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Seb-X »

Selbstbewusstsein ist der wichtigste Schlüssel zum Glück. Wer es nicht hat, muss eben auf das Zufallsglück hoffen - oder damit klarkommen, dass es im Leben nicht vorangeht.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mär 2023 16:37 Ein gesundes Selbstbewusstsein sorgt aber dafür, dass man sich Dinge traut, die man sich mit einem geringen Selbstwertgefühl eben nicht traut. Zum Beispiel die hübsche Frau anzusprechen, die einem begegnet. :specht:
Ganz genau. Sonst wird bei vielen Menschen nie was.
Und wenn ich mich sowas nicht zutraue, habe ich eine Freundin eigentlich nicht verdient. Ohne Mut kein Glück.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Egil »

Seb-X hat geschrieben: 27 Mär 2023 10:40 Und wenn ich mich sowas nicht zutraue, habe ich eine Freundin eigentlich nicht verdient. Ohne Mut kein Glück.
Zum Glück gibt es ja für uns Feiglinge solche Möglichkeiten wie Online-Dating.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück" ?

Beitrag von Seb-X »

Egil hat geschrieben: 27 Mär 2023 15:28
Seb-X hat geschrieben: 27 Mär 2023 10:40 Und wenn ich mich sowas nicht zutraue, habe ich eine Freundin eigentlich nicht verdient. Ohne Mut kein Glück.
Zum Glück gibt es ja für uns Feiglinge solche Möglichkeiten wie Online-Dating.
Das ist ernüchternd. Merke ich gerade wieder.
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