Aus dem Grübeln rauskommen

[Moridin]

Hallo,

ich bin in letzter Zeit wieder sehr viel am Grübeln und das ist auf Dauer einfach sehr unangenehm.
Vor allem da es dabei natürlich auch häufig um das Thema Beziehungen usw. geht.
In der Therapie hieß es immer, gegen Grübeln soll man Achtsamkeit üben und sich ablenken, wenn man schon drinsteckt.
Allerdings funktioniert das bei mir einfach sehr selten.

Wenn ich schon im Grübeln stecke, dann komme ich einfach nicht mehr raus.
Ich grüble meistens stundenlang über denselben Schwachsinn und das führt dann in den meisten Fällen zu schlechter Laune. Wenn ich mich ablenken will, geht das Grübeln im Hintergrund einfach weiter.

Kennt ihr das?
Habt ihr Methoden, mit denen ihr das Grübeln unterbinden könnt?

[halbkaputt]

funktioniert vermutlich nicht für jeden, aber bezüglich der AB-Problematik versuche ich mir den "schlimmsten" Fall auszumalen. ich hab aktuell ein komfortables Leben, sicheren Job usw. alles unabhängig von der AB-Thematik und das wird auch weiter so bleiben. es gibt andere, denen es schlechter geht.

[Zwerg]

..

Da kann ich dich gut verstehen. Sich mit Dingen ablenken die eine hohe Konzentration erfordern hatte bei mir irgendwann auch nur noch eine begrenzte Wirkung. Jeder ist da anders. Mir hat eine sehr radikale Veränderung gut getan. Da die meisten Depressionen aber von Antriebslosigkeit begleitet sind, wird so was nur bei wenigen Menschen funktionieren.

[Moridin]

funktioniert vermutlich nicht für jeden, aber bezüglich der AB-Problematik versuche ich mir den "schlimmsten" Fall auszumalen. ich hab aktuell ein komfortables Leben, sicheren Job usw. alles unabhängig von der AB-Thematik und das wird auch weiter so bleiben. es gibt andere, denen es schlechter geht.

Verstehe...
Schön, wenn das für dich einigermaßen funktioniert.
Ich werds mal versuchen. Auch wenn es mir vermutlich schwerfallen wird.
Natürlich gibt es immer Menschen, denen es schlechter geht, aber ich habe auch abgesehen von der AB Thematik genug andere Probleme
Danke für den Tipp

..

Da kann ich dich gut verstehen. Sich mit Dingen ablenken die eine hohe Konzentration erfordern hatte bei mir irgendwann auch nur noch eine begrenzte Wirkung. Jeder ist da anders. Mir hat eine sehr radikale Veränderung gut getan. Da die meisten Depressionen aber von Antriebslosigkeit begleitet sind, wird so was nur bei wenigen Menschen funktionieren.

Ja, mein Hirn kann leider ziemlich gut Grübeln und sich auf etwas konzentrieren gleichzeitig.

Wie sah diese radikale Veränderung bei dir denn aus?

[CheckMyBrain]

Komme momentan aus dem Grübeln auch nicht mehr heraus, schon seit Anfang des Jahres. Eigentlich dachte ich, ich hätte meinen AB-Status endgültig akzeptiert und mehr oder weniger abgeschlossen mit dem Thema, aber in letzter Zeit kreisen die Gedanken wieder.
Und wenn die Gedanken woanders landen, dann bei den aktuellen Krisen und Katastrophen, und ich fühle mich erst recht mies, da es mir ja eigentlich sehr gut geht.
Habe zudem einen Job der im Grunde Spass macht, und ich verdiene ganz okay, aber im Endeffekt auch keinen großen Mehrwert generiert. Momentan schaue ich mich daher nach einem geeigneten Ehrenamt oder ähnlichen um, habe das Gefühl irgendwas tun zu müssen was zumindest ein kleinen "impact" hat.
So wie es bisher kann es jedenfalls nicht weitergehen, wenn ich nicht irgendwann in eine richtige Depression abrutschen will

[Zwerg]

Wie sah diese radikale Veränderung bei dir denn aus?

Das sollte keine Weiterempfehlung sein. Dein Therapeut wird dich besser einschätzen können.

Da Du aber nun mal über mich nachgefragt hast: Abgrenzung/Distanz zu den Eltern, sich-unabhängig-machen vom Urteil anderer und mit einer adäquaten Portion Starrsinn den eigenen Weg gehen, auch wenn Dir ein Haufen Leute erzählen, wie falsch das sein soll, Änderung bei Hobbies und Gewohnheiten etc. etc. etc.
Es würde mir noch mehr einfallen.

[Moridin]

Komme momentan aus dem Grübeln auch nicht mehr heraus, schon seit Anfang des Jahres. Eigentlich dachte ich, ich hätte meinen AB-Status endgültig akzeptiert und mehr oder weniger abgeschlossen mit dem Thema, aber in letzter Zeit kreisen die Gedanken wieder.
Und wenn die Gedanken woanders landen, dann bei den aktuellen Krisen und Katastrophen, und ich fühle mich erst recht mies, da es mir ja eigentlich sehr gut geht.
Habe zudem einen Job der im Grunde Spass macht, und ich verdiene ganz okay, aber im Endeffekt auch keinen großen Mehrwert generiert. Momentan schaue ich mich daher nach einem geeigneten Ehrenamt oder ähnlichen um, habe das Gefühl irgendwas tun zu müssen was zumindest ein kleinen "impact" hat.
So wie es bisher kann es jedenfalls nicht weitergehen, wenn ich nicht irgendwann in eine richtige Depression abrutschen will

Bei mir ist das auch immer so ein Hin und Her.
Ein paar Wochen/Monate lang ist es mir wieder ziemlich egal und dann gehts doch wieder von vorne los.

[Moridin]

Wie sah diese radikale Veränderung bei dir denn aus?

Das sollte keine Weiterempfehlung sein. Dein Therapeut wird dich besser einschätzen können.

Da Du aber nun mal über mich nachgefragt hast: Abgrenzung/Distanz zu den Eltern, sich-unabhängig-machen vom Urteil anderer und mit einer adäquaten Portion Starrsinn den eigenen Weg gehen, auch wenn Dir ein Haufen Leute erzählen, wie falsch das sein soll, Änderung bei Hobbies und Gewohnheiten etc. etc. etc.
Es würde mir noch mehr einfallen.

Ok, kann verstehen, dass dir das weitergeholfen hat.
Sich vom Urteil anderer unabhängig machen ist generell ein guter Ratschlag und in den meisten Fällen bin ich da auch so eingestellt.

[Hoppala]

Ist der Kopf zu aktiv, muss der Körper aktiver werden.
Das müssen gar keine schweißtreibenden Aktivtäten sein. Aber komplex und anspruchsvoll genug, um das HIrn anders zu beschäftigen.
Ganz vorn sind dabei natürlich Aktivitäten gemeinsam mit anderen Leuten. Aber auch sonst alles Mögliche, was man schon immer mal tun, ausprobieren, handwerkern oder lernen wollte (und entsprechend körperlichen Einsatz erfordert).
Wenn Grübeln zur Last wird, tu was weniger Lästiges. Die Motivation bzw. woher sie kommen soll ist dabei hoffentich selbsterklärend. Weshalb auch nicht der Erfolg/Nichterfolg der Ativität gewertet wird, außer: weniger gegrübelt als ohne.
Obwohl es natürlich angenehm sein darf, wenn hinterher der Keller ausgemistet und aufgeräumt ist

[Moridin]

Ist der Kopf zu aktiv, muss der Körper aktiver werden.
Das müssen gar keine schweißtreibenden Aktivtäten sein. Aber komplex und anspruchsvoll genug, um das HIrn anders zu beschäftigen.
Ganz vorn sind dabei natürlich Aktivitäten gemeinsam mit anderen Leuten. Aber auch sonst alles Mögliche, was man schon immer mal tun, ausprobieren, handwerkern oder lernen wollte (und entsprechend körperlichen Einsatz erfordert).
Wenn Grübeln zur Last wird, tu was weniger Lästiges. Die Motivation bzw. woher sie kommen soll ist dabei hoffentich selbsterklärend. Weshalb auch nicht der Erfolg/Nichterfolg der Ativität gewertet wird, außer: weniger gegrübelt als ohne.
Obwohl es natürlich angenehm sein darf, wenn hinterher der Keller ausgemistet und aufgeräumt ist

Klingt erstmal vernünftig.
Du hast auf jeden Fall Recht, dass ich mehrere Aktivitäten bräuchte. Da bin ich auch schon seit einiger Zeit dabei, allerdings bisher mit geringem Erfolg. Leider erschöpft mich das Meiste sehr schnell (mental).

Bei körperlichen Aktivitäten, die eher in die sportliche Richtung gehen, wie zum Beispiel Fahrradfahren, Spazieren/Wandern, Yoga, usw. wird bei mir der absolute Grübelmodus eingeschaltet.
Aber etwas neues Lernen könnte vielleicht funktionieren. Aktivitäten wie Lesen funktionieren oft auch nicht, allerdings muss ich mich da nicht wirklich konzentrieren, was beim Lernen schon der Fall wäre.

Ich denke, damit werde ich es mal versuchen.
Danke!

[GoldenHeart]

Hallo,

ich bin in letzter Zeit wieder sehr viel am Grübeln und das ist auf Dauer einfach sehr unangenehm.
Vor allem da es dabei natürlich auch häufig um das Thema Beziehungen usw. geht.
In der Therapie hieß es immer, gegen Grübeln soll man Achtsamkeit üben und sich ablenken, wenn man schon drinsteckt.
Allerdings funktioniert das bei mir einfach sehr selten.

Wenn ich schon im Grübeln stecke, dann komme ich einfach nicht mehr raus.
Ich grüble meistens stundenlang über denselben Schwachsinn und das führt dann in den meisten Fällen zu schlechter Laune. Wenn ich mich ablenken will, geht das Grübeln im Hintergrund einfach weiter.

Kennt ihr das?
Habt ihr Methoden, mit denen ihr das Grübeln unterbinden könnt?

An die frische Luft raus (Spazieren gehen, Radfahren)
Kalte Duschen
Menschen in der Stadt ansehen (auf Parkbank z.B. oder im Einkaufscenter)
Arbeit
Hobbies, die einem Spaß machen

Buchtipps um in der Gegenwart (Bewusst u. Gedankenlos) zu leben:
Eckhart Tolle: "Eine neue Erde" u. "Jetzt, die Kraft der Gegenwart"

[Antonia]

- lange Spaziergänge

- Achtsamkeitstraining

- Atem-Beobachtung (den Atem zählen)

- Meditation

. joggen gehen

- sich in Aktivitäten stürzen (den Keller aufräumen ist eine seeehr gute Idee )

[Reinhard]

Wie man das Grübeln beendet, weiß ich auch nicht, da kann ich keine Hilfe geben.

Ich lass es halt vor sich hin grübeln und wenn man das Grübeln nicht beachtet, dann zieht es weiter zum nächsten Thema. Gibt ja genug. Problemstellung bei der Arbeit; Termin, den ich noch vereinbaren will; nächster Forumsbeitrag; allgemeine politische Lage; Tetrismelodie summen; ein anderes Arbeitsproblem; ein xkcd-Comic von letzter Woche, den ich nicht ganz verstanden habe; was ich morgen essen will; ein Artikel, den ich erst gelesen habe; Trübsal über die allgemeine Dummheit der Menschen; und irgendwann geht es wieder von vorne los.

Solange ich das nicht beachte, tut es auch nichts. Schlimm wird es erst, wenn ich das begrübelte Problem auch tatsächlich LÖSEN will.

[cendix]

Eine "Adhoc" Methode kenne ich leider auch nicht.

Aber als bei mir das grübeln zu dem Beziehungsthema letztens Jahr anfing, hab ich dann vor allem mehr Sport gemacht.
Wobei ich hier eben definitiv einen Sport brauch wo der Kopf dabei sein muss, damit ist dann für Ablenkung gesorgt.

Sowas wie joggen oder Fitness Studio kann selbst daher garnicht empfehlen, man macht quasi ja immer monoton das selbe und im Kopf drehen die Gedanken einfach weiter. Und Meditation etc. hab ich irgendwie auch nicht die Ruhe für.

Nachhaltig wirken tut das bei mir vor allem wenn man das mit Freunden macht, da ist das grübeln definitiv erstmal für den Tag oder länger weg.

[Moridin]

Sowas wie joggen oder Fitness Studio kann selbst daher garnicht empfehlen, man macht quasi ja immer monoton das selbe und im Kopf drehen die Gedanken einfach weiter. Und Meditation etc. hab ich irgendwie auch nicht die Ruhe für.

Nachhaltig wirken tut das bei mir vor allem wenn man das mit Freunden macht, da ist das grübeln definitiv erstmal für den Tag oder länger weg.

Das ist bei mir genauso.
Beziehungsweise unterstützen solche Aktivitäten bei mir das Grübeln eher noch.
Meditation ist auch nichts für mich.

Etwas mit anderen Personen zusammen machen funktioniert da bestimmt besser.
Allerdings ist man da leider von anderen Personen und deren Kalender abhängig.

[Moridin]

Danke für eure Ratschläge.
Ich werde mal ausprobieren, was für mich funktioniert.

[Tania]

Schlimm wird es erst, wenn ich das begrübelte Problem auch tatsächlich LÖSEN will.

Natürlich wird es dann schlimm. Würdest Du das Problem lösen, könntest Du ja nicht mehr drüber Grübeln. Das Grübeln ist also in seiner Existenz bedroht. Klar, dass es sich damit aller Kraft wehrt und ganz viele "Und was, wenn" - Waffen auffährt.

[Reinhard]

Schlimm wird es erst, wenn ich das begrübelte Problem auch tatsächlich LÖSEN will.

Natürlich wird es dann schlimm. Würdest Du das Problem lösen, könntest Du ja nicht mehr drüber Grübeln. Das Grübeln ist also in seiner Existenz bedroht. Klar, dass es sich damit aller Kraft wehrt und ganz viele "Und was, wenn" - Waffen auffährt.

Teilweise ja, aber nicht hauptsächlich. Endlich bekommt der Grübler mal Aufmerksamkeit und ich lasse mich dann hinreißen, ihm zu folgen. Wohin auch immer.

Außerdem kommen dann die ganzen Ungenauigkeiten raus, die beim Grübeln einfach so übergangen wurden.

[°°°Raupe]

Kennt ihr das?
Habt ihr Methoden, mit denen ihr das Grübeln unterbinden könnt?

Der Kopf lässt sich am besten ausschalten, wenn der Körper intensiv beschäftigt ist.
Intensiv bedeutet in dem Fall, dass während des Handelns kein Nachdenken möglich ist.
Für mich ist das Krafttraining und Kampfsport.
Kampfkunst funktioniert auch, weil man dabei seine Gedanken mit was anderem beschäftigt.
(Laufen oder Radfahren sehe ich dafür als ungeeignet.)
Tanzen oder Musizieren halte ich auch für effektiv.

[Moridin]

Kennt ihr das?
Habt ihr Methoden, mit denen ihr das Grübeln unterbinden könnt?

Der Kopf lässt sich am besten ausschalten, wenn der Körper intensiv beschäftigt ist.
Intensiv bedeutet in dem Fall, dass während des Handelns kein Nachdenken möglich ist.
Für mich ist das Krafttraining und Kampfsport.
Kampfkunst funktioniert auch, weil man dabei seine Gedanken mit was anderem beschäftigt.
(Laufen oder Radfahren sehe ich dafür als ungeeignet.)
Tanzen oder Musizieren halte ich auch für effektiv.

Bei Krafttraining muss ich dir widersprechen.
Aber Kampfsport und Musizieren klingen tatsächlich gut, um das Grübeln zu unterbinden.
Tanzen möglicherweise auch, aber das macht mich aggressiv