Schockierend: Für viele Männer ist es ok ihre Frau zu schlagen!

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Betty1985
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Betty1985 »

Was bringt es einer Frau denn, wenn der Mann es eigentlich nicht okay findet und es trotzdem regelmäßig macht.
Das ist ja gerade das Perverse daran.
Bei meiner einen Freundin kommt das wie in Wellen.
Der körperliche Übergriff findet statt, danach ist alles okay und er ausgeglichen, lieb, bis es wieder kippt und sich leise ankündigt.

Bei einer anderen Freundin ist auch schon was vorgekommen - der Höhepunkt war dann, dass der Mann ihr mit dem Messer hinterher gerannt kam und sie sich in einem Zimmer einsperrte. Als sie mal, nach seinem Geschmack, zu lange auf einem Verkaufsabend war, hat er sie ausgesperrt.

Bei einem Kollegenpaar, wissen auch viele, dass er sie kontrolliert und unterdrückt, die gemeinsamen Kinder haben Angst und er hat sie auch schon an die Wand gehoben und gewürgt.

Alle drei Ehepaare machen nach außen einen eher normalen Eindruck, sind deutscher Abstammung und jeweils beide Elternteile berufstätig. Alle drei genannten Ehen bestehen nach wie vor...
Ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Pinguin »

Menelaos hat geschrieben: 11 Jun 2023 20:37
Hathor hat geschrieben: 11 Jun 2023 19:57
Menelaos hat geschrieben: 11 Jun 2023 19:03 Was ich tun kann ist mir die Welt anzuschauen, und mich zu fragen was ich sehen müsste, wenn diese Umfrage wirklich unsere Gesellschaft widerspiegelt.
Du glaubst ernsthaft, du würdest irgendetwas davon mitkriegen, wenn es in deinem sozialen Umfeld Fälle häuslicher Gewalt geben würde? :shock:
Es ging bei der Umfrage nicht um das allgemeine "häusliche Gewalt" sondern um das sehr spezielle "Es ist okay die Partnerin zu schlagen UM IHR RESPEKT BEIZUBRINGEN".
.
Hast du die Beiträge von Pinguin oder Betty1985 gelesen?
Wie kommt es wohl, dass die Erfahrungen zweier Foristinnen, die offenbar in dem Thema drin sind, so massiv von deinen abweichen?
Wie gesagt, es geht nicht um häusliche Gewalt an sich, und deswegen kann ich nicht sagen ob die Beiträge der beiden überhaupt relevant sind für das Thema.
Um was ging es denn deiner Meinung nach dabei, wenn nicht um häusliche Gewalt?

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... r-100.html

Aus dem Artikel:

33 Prozent der befragten Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren gaben demnach an, es "akzeptabel" zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht". 34 Prozent seien gegenüber Frauen schon mal handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen, heißt es weiter.

Das ist aus meiner Sicht eindeutig höusliche Gewalt und Gewalt gegenüber Frauen.

Was ist für dich der Unterschied zwischen häuslicher Gewalt und "es ist ok meine Partnerin gegenüber handgreiflich zu werden um ihr Respekt einzuflößen"?

Es gibt auch Frauen, die nach Außen hin erfolgreich, stark und selbstbewusst wirken und trotzdem von ihrem Partner geschlagen werden. Die seinen Versprechungen glauben dass es das letzte Mal war, nie wieder vorkommen wird etc. die Co- Abhängigkeit sind, die glauben sie hätten es verdient.

Ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Lage ist in eine Beziehung zu schauen und zu wissen, ob sie gewalttätig ist oder nicht.
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Hoppala
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Hoppala »

Was geht denn hier ab`? Was ist das denn für eine verblödende Fake-"Debatte"?

1. Thread-Titel: Polemisch. Ohne Kontext gibt es die Frage nicht. Egal wen anlasslos schlagen ist selbstredend nicht okay. Okay kann es sein in sehr bergenzten Ausnahmesituationen (Stichwort: Notwehr und Nothilfe). Ende der Diskussion.
2. Der initiale Auslöser, die Meldung über eine Umfrage, genauer: die unbekannte Umfrage, ist bislang, wenn ich das richtig sehe, allen Mit"diskutanten" unbekannt. Motto: Keiner weiß, worum es geht, aber alle haben ne Meinung. Am besten immer ne andere.
3. Die raren Ausnahmen: Notwehr und Notstand umfassen Maßnahmen, "die einen gegenwärtigen und rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abwenden" (de.m.wikipedia.org/wiki/Selbstverteidigung). Damit ist die im Startbeitrag geäußerte Motivation "Respekt einflößen" schon mal kein Anlass für Notwehr.
Notwehr wäre eine "Verteidigungshandlung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden." (de.m.wikipedia.org/wiki/Notwehr_(Deutschland)#Angriff_auf_ein_Rechtsgut). Nach meiner Kenntnis ist dabei außerdem die Angemessenheit bzw. Verhältnismäßigkeit zu beachten: es sollen die geringstmöglichen Gewaltmittel eingesetzt werden, um die akute Bedrohung abzuwenden. (Sehr oft dürfte das übriugens "Flucht" sein.)
Für Nothilfe - eine akute Bedrohung auf einen anderen abwenden - gilt grundsätzlich dasselbe. Außer, dass hier als weitere Voraussetzung derdiedas Opfer die Bedrohung auch selbst abwenden wollen würde.
Männlein Weiblein divers Grün Lila Braun Schuhgröße Nationalität Geburtsort Alter und generell sämtliche Eigenschaften jenseits von "Mensch" spielen dabei absolut keine Rolle. Ende der Diskussion.

Und ja, zu oft nehmen sich Stärkere das Unrecht heraus, Schwächeren mit Gewalt ihren Willen aufzudrängen (oider auch nur als Punchingball zu dienen). Solche Frage und Diskusionen leisten dem Vorschub.

Gewalt gegen andere ist, außer zum genannten Selbstschutz sowie im Rahmen eines Rechtsstaates ("Staatsgewalt") per Gewaltenteilung reglementiert und kontrolliert, NICHT OKAY.
Sondern sogar strafbar.

NICHT OKAY. NIemand. No. Don't. Even. Think. It.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von halbkaputt »

Betty1985 hat geschrieben: 11 Jun 2023 21:05 Bei meiner einen Freundin kommt das wie in Wellen.
Der körperliche Übergriff findet statt, danach ist alles okay und er ausgeglichen, lieb, bis es wieder kippt und sich leise ankündigt.
das ist eine ziemlich perfide Taktik die "eigentlich ist er ja gar nicht so"-Hoffnung aufrecht zu erhalten. scheint ein kaltblütig geplantes Machtspiel zu sein
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Menelaos
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Menelaos »

Pinguin hat geschrieben: 11 Jun 2023 21:13
Menelaos hat geschrieben: 11 Jun 2023 20:37
Hathor hat geschrieben: 11 Jun 2023 19:57 Du glaubst ernsthaft, du würdest irgendetwas davon mitkriegen, wenn es in deinem sozialen Umfeld Fälle häuslicher Gewalt geben würde? :shock:
Es ging bei der Umfrage nicht um das allgemeine "häusliche Gewalt" sondern um das sehr spezielle "Es ist okay die Partnerin zu schlagen UM IHR RESPEKT BEIZUBRINGEN".
.
Hast du die Beiträge von Pinguin oder Betty1985 gelesen?
Wie kommt es wohl, dass die Erfahrungen zweier Foristinnen, die offenbar in dem Thema drin sind, so massiv von deinen abweichen?
Wie gesagt, es geht nicht um häusliche Gewalt an sich, und deswegen kann ich nicht sagen ob die Beiträge der beiden überhaupt relevant sind für das Thema.
Um was ging es denn deiner Meinung nach dabei, wenn nicht um häusliche Gewalt?
Ah pardon, ich sehe ich habe mich einmal korrekt, und einmal falsch ausgedrückt. In dem Artikel mag es um häusliche Gewalt allgemein gehen, aber in Eids ursprünglichem Beitrag ging es um eine ganz spezielle Aussage des Artikels...
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 11 Jun 2023 13:07 Hallo zusammen :winken:

Heute morgen war ich einigermassen geschockt, als ich im Radio von einer Umfrage hörte, dass ein Großteil der Männer es für normal und richtig hat seien Freundin bzw. seien Frau zu schlagen um ihr "Respekt einzuflößen"...
...und DARAUF habe ich geantwortet, nicht auf die allgemeine Aussage des Artikels, der im Ursprungspost ja auch gar nicht verlinkt war.
Aus diesem Grund betrachte ich allgemeine häusliche Gewalt als eine Abweichung vom Thema.
Warum fokussiere ich mich so sehr auf diese eine Aussage, diese eine "Begründung" für die Gewalt? Weil sie mir in diesem Ausmaß völlig absurd vorkommt.

Dass ebenfalls ein Drittel es wohl akzeptabel findet wenn ihnen im Streit "mal die Hand ausrutscht" finde ich auch noch übertrieben, aber die Aussage ist allgemeiner, so dass sie auf mehr Menschen zutreffen dürfte.
Es gibt auch Frauen, die nach Außen hin erfolgreich, stark und selbstbewusst wirken und trotzdem von ihrem Partner geschlagen werden. Die seinen Versprechungen glauben dass es das letzte Mal war, nie wieder vorkommen wird etc. die Co- Abhängigkeit sind, die glauben sie hätten es verdient.
Weiß ich, verstehe ich, meine ich aber nicht.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand in der Lage ist in eine Beziehung zu schauen und zu wissen, ob sie gewalttätig ist oder nicht.
Nicht bei einer einzelnen, nein. Aber wenn man sich zehn Beziehungen anschaut, und keinerlei Anzeichen erkennt, obwohl statistisch gesehen mindestens drei davon laut dieser Umfrage so aussehen müssten, dass der Mann der Frau "Respekt einprügelt" und das auch völlig in Ordnung findet, dann wäre das seltsam.
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Kolinatan
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Kolinatan »

Menelaos hat geschrieben: 11 Jun 2023 19:18
Kolinatan hat geschrieben: 11 Jun 2023 18:16 Das unsere Gesellschaft eine gewalttätige ist, lässt sich jeden Tag erleben...
Gewalttätig im Sinne von "Gewalt existiert", oder "Gewalttätiger als andere Gesellschaften unserer Zeit", oder was meinst du damit? Natürlich existiert noch immer Gewalt, aber sie ging in den letzten 100 Jahren (mit Aussetzern) kontinuierlich zurück.
Ich meine es ganz praktisch. Jeden Tag sind Millionen Menschen damit beschäftigt u.a. im Staatsdienst Gewalt ausüben. Nicht alle üben selbst physische Gewalt aus, in vielen Fälle genügt psychische Gewalt. (Physische) Gewalt wird wieder salonfähig. Dank autokratischer Regierungen, welche gewaltsam mit unliebsamen Demonstranten umgehen. Inzwischen führen wir wieder einen heißen Krieg in Europa.

Natürlich ist der Krieg nicht für die Ergebnisse der Umfrage maßgeblich. Sondern beide Entwicklungen sind miteinander über ihre Ursachen verbunden. Unsere Umgangsformen sind von Gewalt geprägt. Wir finden es vollkommen normal anderen Menschen unseren Willen aufzuzwingen und wir bekommen es in Politik und Wirtschaft vorgeführt. Uns fehlt es an Vorbildern, welche ihre Probleme ohne Gewalt lösen. Ein James Bond, der niemanden tötet. Eine Truppe Avengers die niemanden verprügelt. Selbst Star Trek ist inzwischen düsterer geworden.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von LesHommes »

halbkaputt hat geschrieben: 11 Jun 2023 21:22 das ist eine ziemlich perfide Taktik die "eigentlich ist er ja gar nicht so"-Hoffnung aufrecht zu erhalten. scheint ein kaltblütig geplantes Machtspiel zu sein
Na klar, es geht bei häuslicher Gewalt leider ganz oft um Macht/Angst vor Ohnmacht, Kontrolle/Angst vor Kontrollverlust, Anspruchsdenken/Besitzdenken hinsichtlich unrealistischer Ideale, (Co-)Abhängigkeit und Status/Ansehen (sowohl innerhalb des Paargefüges als auch äußerlich als angeblich funktionierendes Paar im Umkreis der Bekannten).

Und ich denke, es ist oft sogar eine eher unbewusste “Taktik”, in der sich Aggressionen, Gewalt, Reue und so eine Art abhängiges Liebesbemühen abwechseln.
Viele Menschen haben nicht gelernt, mit ihren Ängsten und Frustrationen umzugehen. Oder zu verstehen, was Liebe bedeutet. Wenn ich so an meine Erziehung zurückdenke, wurde da auch nicht viel Wert drauf gelegt, die eigenen Gefühle zu erkennen, zu differenzieren und zu benennen und damit angemessen umzugehen.

Es ist vielleicht etwas, was die Kinder heutzutage eher auf den Weg bekommen, weil die Psychologie und Neurologie zunehmend feststellt, was die gesunde Entwicklung und Frustrationstoleranz von Kindern fördert. Die Eltern haben es hingegen sicherlich oft selbst nicht gelernt und müssen sich bei solchen Themen erstmal mit sich selbst auseinandersetzen. Umso düsterer, was Kolinatan da zurecht aufzeigt.

Wenn man nicht weiß, wie man sich reguliert bekommt, wird man bei großer Frustration/Angst/Ärger vermutlich immer wieder in die gleichen Muster zurückfallen, z. B. in Gewalt, trotz aller Reue und eigentlich gewollten “Liebe”. Da fehlt das Verständnis dafür, Verantwortung für eigene Handlungen zu übernehmen, wenn die Sicherung durchknallt.
Für die Opfer häuslicher Gewalt ist es hingegen extrem belastend ist, so einen massiven Verlust von Vertrauen und Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erleben und dann die Reissleine mit allen Konsequenzen ziehen zu müssen (Wiederherstellen der körperlichen und psychischen Unversehrtheit und finanzieller Unabhängigkeit, ggf. Anzeigen bei der Polizei, Anklage, Scheidung, Gericht, Sorgerechtsprozesse, Auszug/Umzug, evtl. Umgang mit Telefonterror, Stalking, Trennung vom Freundeskreis) . Einfach mal kurz imaginieren, wie es wäre, wenn AB nach jahrelanger Suche endlich eine Partnerschaft eingeht, auf Wolke7 schwebt und vom Gegenüber plötzlich eines Tages geschlagen und angeschrien wird, weil die Kaffeedose leer ist oder ein Kratzer im Autolack. Ich glaube, die meisten hier würden in ein richtig tiefes Loch fallen und erstmal paralysiert sein, bis eine Handlung möglich wäre. Normalos geht das auch nicht anders.

Wer so salopp dahinredet, dass die Opfer sich “das einfach nicht gefallen lassen sollten” oder das Thema kleinredet, hat das Ausmaß solcher Angriffe noch nicht durchdacht und betreibt irgendwie auch ein gewisses victim-shaming. Dadurch werden diese kranken Mechanismen auch noch verteidigt und aufrecht gehalten…. Na das wäre erstmal ein Humbug.
Traurig, dass Gewalt für viel zu viele Leute zur Normalität zu gehören scheint.
Hätte ich auch nicht gedacht.
Da kann man wirklich nur versuchen, den helfenden Strukturen beizustehen, Auffangnetze zu bilden oder zu fördern und die Opfer zu ermutigen, sich mit Beistand aus solchen Verbindungen herauszulösen. Und ja: gute Vorbilder zu sein, um Gewalt nicht weiter zu schüren.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von AB-Bochum »

Betty1985 hat geschrieben: 11 Jun 2023 21:05 Was bringt es einer Frau denn, wenn der Mann es eigentlich nicht okay findet und es trotzdem regelmäßig macht.
Das ist ja gerade das Perverse daran.
Bei meiner einen Freundin kommt das wie in Wellen.
Der körperliche Übergriff findet statt, danach ist alles okay und er ausgeglichen, lieb, bis es wieder kippt und sich leise ankündigt.

Bei einer anderen Freundin ist auch schon was vorgekommen - der Höhepunkt war dann, dass der Mann ihr mit dem Messer hinterher gerannt kam und sie sich in einem Zimmer einsperrte. Als sie mal, nach seinem Geschmack, zu lange auf einem Verkaufsabend war, hat er sie ausgesperrt.

Bei einem Kollegenpaar, wissen auch viele, dass er sie kontrolliert und unterdrückt, die gemeinsamen Kinder haben Angst und er hat sie auch schon an die Wand gehoben und gewürgt.

Alle drei Ehepaare machen nach außen einen eher normalen Eindruck, sind deutscher Abstammung und jeweils beide Elternteile berufstätig. Alle drei genannten Ehen bestehen nach wie vor...
Und was sagen Frauen dazu? Die Betroffenen, die Freundinnen, die Schwestern, die Mütter?
Finden Frauen solche Männer attraktiv?
Wieso sonst geben Frauen solchen Männern so viel Macht?
Ich verstehe das nicht.
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Lilia
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Lilia »

AB-Bochum hat geschrieben: 11 Jun 2023 23:07
Und was sagen Frauen dazu? Die Betroffenen, die Freundinnen, die Schwestern, die Mütter?
Finden Frauen solche Männer attraktiv?
Wieso sonst geben Frauen solchen Männern so viel Macht?
Ich verstehe das nicht.
Ich denke, dass es nicht die Frauen sind, die diesen Männern so viel Macht geben, sondern die Gesellschaft.
Der schwarze Peter wird immer den betroffenen Frauen zugeschoben - warum machen DIE denn nichts, warum trennen sie sich nicht, warum lassen sie sich auf so jemanden ein, etc?

Warum machen WIR denn nichts?
Gehen wir mal davon aus, dass tatsächlich 1/3 der Männer sich vorstellen kann, seine Partnerin zu schlagen, müssten das auch 1/3 der Männer in unserer eigenen Umgebung das sein. Könntest du oder alle anderen sagen, wer das im eigenen Umfeld ist? Wenn ja, würdet ihr sie darauf ansprechen oder habt ihr euch mal überlegt, wie ihr darauf reagieren würdet?

Es fängt doch schon im Kleinen an: verbalisierte Gewalt - andere kleinmachen zum Beispiel - geht fast immer körperlicher Gewalt voraus. Ich erlebe es so oft, dass selbst in solchen Fällen kaum jemand den Mut hat, irgendetwas zu sagen. Ich hab es zum Beispiel letztes Jahr erlebt, dass sich ein Kollege in mittlerer Führungsposition sich mehrfach frauenfeindlich geäußert hat. Keiner der anwesenden Männer hat ihm gesagt, dass das nicht geht, manche haben sogar gegrinst. Die Frauen, die sich gewehrt haben, wurde genau das angekreidet: es wäre ja nur ab und an so ein Spruch, ein Witz, zugegeben unangemessen, man würde mit dem Kollegen bei Gelegenheit reden, aber man müsse das ja nicht zum Dauerstreithema machen.
Bei Mobbing ist es das Gleiche. Fast jeder sagt, dass das nicht in Ordnung ist, aber kaum jemand solidarisiert sich mit den Betroffenen, wenn man es im eigenen Umfeld erlebt.

Wenn ein Partner gewalttätig ist, dann dauert der Trennungsprozess seine Zeit. Oft sind da noch Gefühle und Hoffnungen, dass es besser wird, im Spiel, die Angst, einen Teil des sozialen Umfeld zu verlieren, vielleicht gibt es auch noch andere familiäre Beziehungen, auf die man Rücksicht nehmen möchte. In manchen Fällen spielt auch die Furcht eine Rolle, in eine noch schlimmere Situation zu kommen, wenn der Expartner sich mit der Trennung nicht abfindet.
Und so haben die Betroffenen noch weniger Unterstützung, wenn sie in einer solchen Beziehung sind, als Menschen in den von mir oben geschilderten Situationen. Und sie wissen es. Dazu kommt noch, dass sie sich Fragen stellen müssten, wie: "Warum hast du dich nicht früher getrennt?" Schön ist auch:"Also ich würde das nicht mit mir machen lassen!"

Wieso machen wir es den Betroffenen zum Vorwurf, dass sie es nicht sofort erkannt haben, dass der Partner potentiell gewalttätig ist, wenn wir noch nicht mal in unseren eigenen Umfeld, das wir teils Jahre kennen, sagen könnten, wer das sein könnte?

Tja, warum verliebt man sich in so jemanden? Warum hat man nicht im Kennenlernprozess seinen Fragenkatalog um die Frage erweitert:"Würdest du mich denn auch schlagen?" Und für den Fall, dass er/sie bei der Antwort lügen würde, warum eignet man sich nicht vorher die Fähigkeit an, das zu erkennen?

Es ist absurd, wie wir mit den Betroffenen umgehen, nicht, dass sie diese Beziehungen eingehen oder in ihnen bleiben.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Undomiel »

Lilia hat geschrieben: 12 Jun 2023 01:48
AB-Bochum hat geschrieben: 11 Jun 2023 23:07
Und was sagen Frauen dazu? Die Betroffenen, die Freundinnen, die Schwestern, die Mütter?
Finden Frauen solche Männer attraktiv?
Wieso sonst geben Frauen solchen Männern so viel Macht?
Ich verstehe das nicht.
Ich denke, dass es nicht die Frauen sind, die diesen Männern so viel Macht geben, sondern die Gesellschaft.
Der schwarze Peter wird immer den betroffenen Frauen zugeschoben - warum machen DIE denn nichts, warum trennen sie sich nicht, warum lassen sie sich auf so jemanden ein, etc?

Warum machen WIR denn nichts?
Gehen wir mal davon aus, dass tatsächlich 1/3 der Männer sich vorstellen kann, seine Partnerin zu schlagen, müssten das auch 1/3 der Männer in unserer eigenen Umgebung das sein. Könntest du oder alle anderen sagen, wer das im eigenen Umfeld ist? Wenn ja, würdet ihr sie darauf ansprechen oder habt ihr euch mal überlegt, wie ihr darauf reagieren würdet?

Es fängt doch schon im Kleinen an: verbalisierte Gewalt - andere kleinmachen zum Beispiel - geht fast immer körperlicher Gewalt voraus. Ich erlebe es so oft, dass selbst in solchen Fällen kaum jemand den Mut hat, irgendetwas zu sagen. Ich hab es zum Beispiel letztes Jahr erlebt, dass sich ein Kollege in mittlerer Führungsposition sich mehrfach frauenfeindlich geäußert hat. Keiner der anwesenden Männer hat ihm gesagt, dass das nicht geht, manche haben sogar gegrinst. Die Frauen, die sich gewehrt haben, wurde genau das angekreidet: es wäre ja nur ab und an so ein Spruch, ein Witz, zugegeben unangemessen, man würde mit dem Kollegen bei Gelegenheit reden, aber man müsse das ja nicht zum Dauerstreithema machen.
Bei Mobbing ist es das Gleiche. Fast jeder sagt, dass das nicht in Ordnung ist, aber kaum jemand solidarisiert sich mit den Betroffenen, wenn man es im eigenen Umfeld erlebt.

Wenn ein Partner gewalttätig ist, dann dauert der Trennungsprozess seine Zeit. Oft sind da noch Gefühle und Hoffnungen, dass es besser wird, im Spiel, die Angst, einen Teil des sozialen Umfeld zu verlieren, vielleicht gibt es auch noch andere familiäre Beziehungen, auf die man Rücksicht nehmen möchte. In manchen Fällen spielt auch die Furcht eine Rolle, in eine noch schlimmere Situation zu kommen, wenn der Expartner sich mit der Trennung nicht abfindet.
Und so haben die Betroffenen noch weniger Unterstützung, wenn sie in einer solchen Beziehung sind, als Menschen in den von mir oben geschilderten Situationen. Und sie wissen es. Dazu kommt noch, dass sie sich Fragen stellen müssten, wie: "Warum hast du dich nicht früher getrennt?" Schön ist auch:"Also ich würde das nicht mit mir machen lassen!"

Wieso machen wir es den Betroffenen zum Vorwurf, dass sie es nicht sofort erkannt haben, dass der Partner potentiell gewalttätig ist, wenn wir noch nicht mal in unseren eigenen Umfeld, das wir teils Jahre kennen, sagen könnten, wer das sein könnte?

Tja, warum verliebt man sich in so jemanden? Warum hat man nicht im Kennenlernprozess seinen Fragenkatalog um die Frage erweitert:"Würdest du mich denn auch schlagen?" Und für den Fall, dass er/sie bei der Antwort lügen würde, warum eignet man sich nicht vorher die Fähigkeit an, das zu erkennen?

Es ist absurd, wie wir mit den Betroffenen umgehen, nicht, dass sie diese Beziehungen eingehen oder in ihnen bleiben.
+1
Ich habe erst nach der endgültigen Trennung den vollen Umfang erfahren, wie der Ex meiner Schwester sie behandelt hat und was er alles zu ihr gesagt hat. War vermutlich auch besser so, sonst wäre ich vermutlich ihm gegenüber gewalttätig geworden. Aber wie du sagst, nach außen wird da eine ganz andere Fassade aufrechterhalten. Und das ist auch nicht von Beginn der Beziehung an so, diese Menschen haben oft großes Charisma und wissen sich darzustellen. Der Missbrauch schleicht sich erst später ein, wenn man den andern an sich gebunden hat. Was diese Personen auch sehr gut beherrschen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Betty1985 »

Und was sagen Frauen dazu? Die Betroffenen, die Freundinnen, die Schwestern, die Mütter?
Finden Frauen solche Männer attraktiv?
Wieso sonst geben Frauen solchen Männern so viel Macht?
Ich verstehe das nicht.

Sie erzählen davon, aber auch nur, wenn sie wissen, dass man sie dafür nicht verurteilt und gesellschaftlich ausschließt.
Ich habe nämlich über die Jahrzehnte beobachtet, dass Außenstehende von der Misere mitbekamen und mit dem Gewalttäter keinen Kontakt mehr haben wollten, weshalb dann die Freundschaft zum "Opfer" zerbrach.
Die Abhängigkeit ist nicht zu unterschätzen.
Ich kann den Frauen noch so oft sagen, dass sie sich trennen sollen, es einen Weg geben wird - sie müssen es aber auch selber wollen.

Gerade die Freundin, welche ich 3 Wochen in Obhut genommen habe, wird von allen (auch den Söhnen) wie eine Bedienstete behandelt - das heißt sie erledigt die meisten Aufgaben, spielt für alle das Taxi, hat gleichzeitig somit aber auch wieder eine gewisse Kontrolle und Macht durch die Unselbstständigkeit der Familienmitglieder - das war für mich sehr heftig zu beobachten.
Klar jammert und weint sie, wenn wieder ein Übergriff war, gleichzeitig hat sie sich wieder für die Situation entschieden.
Was auch noch reinspielt ist die finanzielle Abhängigkeit.
In der Zeit, in der sie bei mir war, hat ihr Mann auch einen Selbstmordversuch begannen, da er der Meinung ist, dass er ohne sie nicht leben kann. Er hat ihr abends ein Foto aus der Badewanne mit entsprechenden Wunden geschickt und wir dann die Polizei informiert.
Er wurde im Krankenhaus versorgt, dann in eine psychiatrische Klinik gebracht, um sich am nächsten Tag mit der Aussage "Ich bin nicht mehr selbstmordgefährdet" selber zu entlassen.
Ratet mal wen er angerufen hat, um abgeholt zu werden.
Seine Frau, die bei mir in Obhut war. Sie war kurz davor loszufahren, was ich ihr ausreden konnte.

Meine Kollegin denkt, dass es für die Kinder schlimme ist, getrennte Eltern zu haben, als die Gewalt mitzubekommen...

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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Frangipani210 »

Es ist auch immer wieder interessant zu sehen, wie es solche Männer schaffen, sich ein großes Umfeld aus Freunden aufzubauen und dieses auch zu halten.

Sehe ich auch beim jetzigen Freund meiner Mutter. Dieser Typ ist ein Schmarotzer und ein (potenzieller) Schläger. Hat im Suff auch schon versucht mich zu schlagen.
Trotzdem schafft es dieser Mensch immer wieder in kurzer Zeit neue Freundschaften zu knüpfen. Er ist nicht besonders eloquent, aber achtet sehr auf sein Aussehen.
Und obwohl mittlerweile die ganze Familie weiß wie er ist, versucht man trotzdem immer wieder mit ihm auszukommen. Dann kommen auch regelmäßig solche Bemerkungen wie: "Naja, jetzt hat er sich schon lange benommen. So schlimm ist er vllt doch nicht."

Er und seine Mutter wurden vom Vater wohl regelmäßig geschlagen. Er hat seinen Vater auch gehasst und war froh als dieser tot war.

Gewalt und Missbrauch wird einfach immer noch zu sehr verharmlost. Sehe ich auch auf Arbeit. Da sind rassistische und frauenfeindliche Sprüche an der Tagesordnung. Teilweise werden Frauen auch begrabscht. Habe ich schon 2 mal mitbekommen und meine Hilfe angeboten. Dann kommen von den betroffenen Frauen aber nur so Sprüche wie: "Ich kann doch nicht zum Betriebsrat gehen und mich deswegen beschweren. Nachher verliert der noch wegen mir seinen Job."
Das perfide daran, vermutlich könnte oder würde man den betroffenen Frauen auch nicht helfen, da diese männliche Person sich schon ein riesiges Netzwerk an Sozialkontakten im Haus aufgebaut hat. Die reichen auch in den Betriebsrat rein.
Und so wie ich das mitbekommen habe, hat er auch mit 3 Frauen aus dem Haus gleichzeitig etwas am laufen. Eine von diesen Frauen behandelt er auch mitunter nicht besonders gut und trotzdem kommt sie immer wieder an.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
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Menelaos
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Menelaos »

Kolinatan hat geschrieben: 11 Jun 2023 22:35
Menelaos hat geschrieben: 11 Jun 2023 19:18
Kolinatan hat geschrieben: 11 Jun 2023 18:16 Das unsere Gesellschaft eine gewalttätige ist, lässt sich jeden Tag erleben...
Gewalttätig im Sinne von "Gewalt existiert", oder "Gewalttätiger als andere Gesellschaften unserer Zeit", oder was meinst du damit? Natürlich existiert noch immer Gewalt, aber sie ging in den letzten 100 Jahren (mit Aussetzern) kontinuierlich zurück.
Ich meine es ganz praktisch. Jeden Tag sind Millionen Menschen damit beschäftigt u.a. im Staatsdienst Gewalt ausüben. Nicht alle üben selbst physische Gewalt aus, in vielen Fälle genügt psychische Gewalt. (Physische) Gewalt wird wieder salonfähig. Dank autokratischer Regierungen, welche gewaltsam mit unliebsamen Demonstranten umgehen.
Vielleicht liegt das Missverständnis darin, dass wir unterschiedliche Gruppen meinen, wenn wir von "die Gesellschaft" sprechen. Ich meine Deutschland, du offenbar die ganze Menschheit.
Inzwischen führen wir wieder einen heißen Krieg in Europa.
Ich würde das Thema lieber aussparen. Erfahrungsgemäß braucht man so etwas nur anzuritzen, und schon dreht sich die Diskussion nur noch darum, und das Politiktabu ist für die Katz.
Wir finden es vollkommen normal anderen Menschen unseren Willen aufzuzwingen und wir bekommen es in Politik und Wirtschaft vorgeführt. Uns fehlt es an Vorbildern, welche ihre Probleme ohne Gewalt lösen. Ein James Bond, der niemanden tötet. Eine Truppe Avengers die niemanden verprügelt.
Da muss ich dir in mehrerer Hinsicht widersprechen:
1. Ein vollkommen pazifistischer Held ist kein Held, weil er gezwungen ist sich einem ausreichend entschlossenen Bösewicht zu unterwerfen. Das ist allgemein das Problem mit Pazifismus, es funktioniert nur so lange bis man auf einen nicht-Pazifisten trifft. Das wiederum ist aber keine menschliche Schwäche, sondern die praktische Überlegenheit der Gewalt.
Jede noch so friedfertige Gesellschaft muss in der Lage sein Gewalt anzuwenden, um sich gegen gewalttätige Elemente zur Wehr zu setzen, andernfalls geht sie unter oder wird von diesen Elementen beherrscht.
2. Die Welt hat jetzt seit gut 70 Jahren keinen größeren Konflikt mehr erlebt, und gerade in Europa war es besonders friedlich, bis vor kurzem. Wie gesagt, ich meine Deutschland wenn wir von "unserer Gesellschaft" sprechen, und daher sehe ich nur stetig fallende Kriminalitätsstatistiken, und frage mich ansonsten ob wir die Gewalt verursacht oder angeheizt haben, oder nicht. Und selbst wenn es so ist, naja, wie gesagt, solange wir das mit defensiven Absichten tun, sehe ich das nicht als "gewalttätig" an.
Selbst Star Trek ist inzwischen düsterer geworden.
Das passiert wenn Leute die Drehbücher schreiben, die mit der ursprünglichen Vision nichts anzufangen wissen, und eigentlich nur die Marketability des Namens für sich nutzen möchten.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Volta »

Frangipani210 hat geschrieben: 12 Jun 2023 05:46
Und so wie ich das mitbekommen habe, hat er auch mit 3 Frauen aus dem Haus gleichzeitig etwas am laufen. Eine von diesen Frauen behandelt er auch mitunter nicht besonders gut und trotzdem kommt sie immer wieder an.
Eben. Da können "WIR" gar nichts machen. Selbst ein gerichtsbekannter Frauenschläger wie Jerome Boateng findet natürlich ruck zuck eine neue Partnerin. Da zählt ja auch nicht die "er war doch immer so lieb, konnte ja keiner ahnen"-Ausrede. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Till Lindemann jetzt zölibatär leben muss.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von chriseas »

Volta hat geschrieben: 12 Jun 2023 06:52
Frangipani210 hat geschrieben: 12 Jun 2023 05:46
Und so wie ich das mitbekommen habe, hat er auch mit 3 Frauen aus dem Haus gleichzeitig etwas am laufen. Eine von diesen Frauen behandelt er auch mitunter nicht besonders gut und trotzdem kommt sie immer wieder an.
Eben. Da können "WIR" gar nichts machen. Selbst ein gerichtsbekannter Frauenschläger wie Jerome Boateng findet natürlich ruck zuck eine neue Partnerin. Da zählt ja auch nicht die "er war doch immer so lieb, konnte ja keiner ahnen"-Ausrede. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Till Lindemann jetzt zölibatär leben muss.
ich verstehe da die Welt auch immer nicht, die meisten ABs wären so froh über eine Partnerin, dass sie die auf Händen tragen würden, die Frauen verlieben sich dann aber immer wieder in die anderen Männer. :fluchen2: Vielleicht stehen doch viele Frauen eben doch auch auf den dominanten Männertyp, an dem sie sich auch mal reiben können. Das er dann später zu schlägt, dass wissen sie natürlich nicht immer vorher. Aber so einen lieben gutmütigen Mann wollen viele wahrscheinlich einfach nicht. :cry:
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Nevin »

Bis vor ein paar Monaten war bei uns in der Stadt auf dem Plattenbelag ein gesprayter Schriftzug zu lesen, der mittlerweile entfernt wurde. Wie ich über Umwege erfuhr, war er nachts von einem 17-jährigen Mädchen gesprayt worden: "Machos die zuschlagen sind geil".
Zuletzt geändert von Nevin am 12 Jun 2023 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Milchbub »

Ist Frauen schlagen OK!? :gruebel:

Ich verstehe die Frage nicht wirklich.
Für was soll das gut sein? Frauen schlagen beim Sex, weil sie es vielleicht so möchte? :gruebel:
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Mefi »

Nephthys79 hat geschrieben: 11 Jun 2023 17:22

Zum Glück ist das keine Frage des Glaubens, sondern der Wahrscheinlichkeit. Deine Meinung und meine Meinung und anekdotische Evidenz sind methodisch nunmal nichts wert. Die Methodik könnte noch ausführlicher beschrieben sein (die Fehlermarge würde mich interessieren, ich sehe dazu nichts),
Die stehen unten bei Methodik im kleingedruckten bei " Befragt wurden 1.000 Männer und 1.000 Frauen, in die Auswertung flossen jedoch nur die Aussagen von 949 Frauen sowie 947 Männern ein, da 104 Personen die Fragebögen fehlerhaft ausfüllten, weshalb
diese nicht gewertet werden konnten."
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Volta »

Mit Fehlermarge ist vmtl. gemeint, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Umfrageergebnis um wie viel Prozent von der Realität abweicht, oder?
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Re: Frauen schlagen ist ok!?

Beitrag von Kolinatan »

Menelaos hat geschrieben: 12 Jun 2023 06:43 Da muss ich dir in mehrerer Hinsicht widersprechen:
1. Ein vollkommen pazifistischer Held ist kein Held, weil er gezwungen ist sich einem ausreichend entschlossenen Bösewicht zu unterwerfen. Das ist allgemein das Problem mit Pazifismus, es funktioniert nur so lange bis man auf einen nicht-Pazifisten trifft. Das wiederum ist aber keine menschliche Schwäche, sondern die praktische Überlegenheit der Gewalt.
Jede noch so friedfertige Gesellschaft muss in der Lage sein Gewalt anzuwenden, um sich gegen gewalttätige Elemente zur Wehr zu setzen, andernfalls geht sie unter oder wird von diesen Elementen beherrscht.
2. Die Welt hat jetzt seit gut 70 Jahren keinen größeren Konflikt mehr erlebt, und gerade in Europa war es besonders friedlich, bis vor kurzem. Wie gesagt, ich meine Deutschland wenn wir von "unserer Gesellschaft" sprechen, und daher sehe ich nur stetig fallende Kriminalitätsstatistiken, und frage mich ansonsten ob wir die Gewalt verursacht oder angeheizt haben, oder nicht. Und selbst wenn es so ist, naja, wie gesagt, solange wir das mit defensiven Absichten tun, sehe ich das nicht als "gewalttätig" an.
Ja, dass sind typische Argumente pro Gewalt. Es ist kein Missverständnis, wenn ich Deutschland als Teil der Menschheit sehe und hier die gleiche Entwicklung stattfindet wie sie auch global passiert (Aufrüstung der Polizei, Spaltung der Gesellschaft, Radikalisierung, Militarisierung). Natürlich kannst Du sagen, dass es keine "großen" Konflikte gab. Wie viele Tote pro Jahr sind akzeptabel? An die Kriege in Jugoslawien scheint sich auf jeden Fall niemand erinnern zu wollen und auch nicht an die Kriegsverbrechen. Dieses friedliche Europa war eine Illusion, es war nie friedlich und hat sich an Kriegen bzw. kriegerischen Konflikten weltweit beteiligt und davon profitiert.

Die Vorstellung vom Pazifismus, der am ersten Gewalttäter scheitert, ist eine naive Vorstellung von Pazifismus. Auch hat Pazifismus nichts mit Heldentum zu tun. Die Vorstellung vom Helden ist bereits eine Geschichte, welche Gewalt propagiert. Versteh mich nicht falsch, auch ich spiele PC-Spiele oder schaue gerne Filme mit diesem Helden-Narrativ. Trotzdem bemühe ich mich mit meinem Umfeld so gewaltfrei wie irgend möglich umzugehen. Wenn die Bereitschaft auf Gewalt zu verzichten, bereits in dem Moment verloren geht, sobald mein Gegenüber bereit ist Gewalt einzusetzen, dann habe ich Gewalt nicht verstanden. Auch habe ich nicht verstanden, worin die Schwäche besteht, wenn jemand Gewalt wählt und ich habe mich schlecht auf einen Konflikt vorbereitet, wenn ich mir Gewalt aufzwingen lasse.

Es gibt keine "defensive" Gewalt. Ich kann für mich Grenzen definieren und meine Maßstäbe und Gründe festlegen, in welchem Umfang ich bereit wäre Gewalt zu akzeptieren oder sogar selbst anwenden würde, wenn ich dies für sinnvoll hielte. Dabei sollte ich allerdings nie vergessen, dass es Gewalt bleibt. Der Versuch Gewalt in "gute" und "schlechte" zu teilen, führt letztlich nur dazu, dass permanent über die Grenze zulässiger Gewalt diskutiert wird. Aktuell wird aufgerüstet, weil genügend Menschen sich davon Vorteile erwarten und sie sich auf die anstehenden Verteilungskonflikte der nächsten Jahrzehnte vorbereiten wollen. Natürlich alles nur defensiv, denn wir wissen seit 2002, dass unsere Freiheit auch am Hindukusch verteidigt werden muss.

Meine Devise ist allerdings eine andere: "Jeder Form von Gewalt gehört geächtet."