Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

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Lazarus Long
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Lazarus Long »

Kalypso hat geschrieben: 16 Jun 2023 20:10Einen eigenen Hausstand mit allen Rechten und Pflichten zu führen, ist ein Entwicklungsschritt, der dazu beiträgt mit beiden Beinen im Leben zu stehen und ein unabhängiges und selbständiges Leben zu führen.
Ich will dir nicht absprechen, daß es bei dir so war. Bei mir war es nicht so.
Ich kenne auch Leute, die den Erhalt das Abiturs oder des Diploms an der Uni als einen persönlichen Entwicklungsschritt gesehen haben. War bei mir auch nicht so. Es entgeht mir auch, warum andere daraus etwas für sich ziehen, ich nehme aber zur Kenntnis, daß es so ist.

Für mich war es ein Entwicklungsschritt, meine Mutter in ihren letzten vier Lebensjahren zu begleiten. Verantwortung zu haben für jemand, der zunehmend weniger in der Lage war, sich um sein eigenes Leben zu kümmern.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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Lazarus Long
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Lazarus Long »

Lazarus Long hat geschrieben: 17 Jun 2023 08:47
Kalypso hat geschrieben: 16 Jun 2023 20:10Einen eigenen Hausstand mit allen Rechten und Pflichten zu führen, ist ein Entwicklungsschritt, der dazu beiträgt mit beiden Beinen im Leben zu stehen und ein unabhängiges und selbständiges Leben zu führen.
Ich will dir nicht absprechen, daß es bei dir so war. Bei mir war es nicht so.
Ich kenne auch Leute, die den Erhalt das Abiturs oder des Diploms an der Uni als einen persönlichen Entwicklungsschritt gesehen haben. War bei mir auch nicht so. Es entgeht mir auch, warum andere daraus etwas für sich ziehen, ich nehme aber zur Kenntnis, daß es so ist.

Für mich war es ein Entwicklungsschritt, meine Mutter in ihren letzten vier Lebensjahren zu begleiten. Verantwortung zu haben für jemand, der zunehmend weniger in der Lage war, sich um sein eigenes Leben zu kümmern.
Noch einen Nachtrag - ich habe etwas länger überlegt, ob ich es schreiben soll:

Für mich war es ein sehr großer persönlicher Entwicklungsschritt, als ichmit 56 Jahren erstmals von einer Frau so richtig als sexuelles Wesen nicht nur gesehen und akzeptiert, sondern sogar begehrt wurde.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Obelix »

Zuerst mal stellt sich die Frage, was du mit "lohnen" meinst. Was ist dein Kriterium dafür, ob sich etwas lohnt oder nicht? Finanziell lohnt es sich beispielsweise meistens nicht.
Naitsabes hat geschrieben: 16 Jun 2023 10:38 Es ist ja auch nicht so das sich mal eine Frau beschwert hat das ich keine eigene Wohnung habe, nein(!), es gab keine Frau die sich hätte beschweren können.
In diesem Fall ist das Problem weniger deine Wohnsituation sondern der fehlende Kontakt zu Frauen (oder überhaupt zu anderen Menschen, wenn du sonst komplett allein bist). Vielleicht ist es sinnvoller, erstmal daran zu arbeiten? Die Frage nach der Wohnung kannst du ja immer noch angehen, wenn du sie wirklich als Problem empfindest.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Mannanna »

Naitsabes hat geschrieben: 16 Jun 2023 21:26
Henrietta hat geschrieben: 16 Jun 2023 21:13 Oft haben diese Eltern ebenfalls ein Problem, sich zu lösen. Kenne auch Beispiele, bei denen sogar von Seiten der Eltern aktiv dafür geworben wird, lieber noch länger zu hause wohnen zu bleiben
Ja das ist wirklich so, mein Vater ist auch dagegen das ich von daheim ausziehe. Er meint ich soll in meinem Kinderzimmer bleiben, er hat ja extra die Wohnung abbezahlt. Wenn ich ausziehe wäre das Zimmer leer. Und auch meine Helikopter Oma die ständig vorbei kommt und gleich um die Ecke wohnt hat was dagegen. :fessel:

Manchmal denke ich mir ja auch das es besser wäre eine eigene Wohnung zu haben, aber ich bin da hin und her gerissen!
Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen...
Eine eigene Wohnung ist auch ein Kostenfaktor. Als Geringverdiener ist das bestimmt auch zu beachten.
Und... nun, Helikopter-Omas leben auch nicht ewig.

Außerdem zählt evtl. auch, ob im Kinderzimmer immer noch das StarWars-Poster, die Bundesjugendspiele-Siegerurkunde und das Modellflugzeug herumhängen oder ob es eher nach erwachsener Mann aussieht.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Lazarus Long »

Mannanna hat geschrieben: 18 Jun 2023 04:08Außerdem zählt evtl. auch, ob im Kinderzimmer immer noch das StarWars-Poster, die Bundesjugendspiele-Siegerurkunde und das Modellflugzeug herumhängen oder ob es eher nach erwachsener Mann aussieht.
Woran würdest du festmachen, daß es erwachsen aussieht?
Und umgekehrt bei Frauen?
Ich war in den 90ern mal bei einer Familie mit Kindern zu Besuch. Die Frau war ein großer Fan der Kelly Family und so sah die Wohnung auch aus.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Naitsabes »

Mannanna hat geschrieben: 18 Jun 2023 04:08 Und... nun, Helikopter-Omas leben auch nicht ewig.

Außerdem zählt evtl. auch, ob im Kinderzimmer immer noch das StarWars-Poster, die Bundesjugendspiele-Siegerurkunde und das Modellflugzeug herumhängen oder ob es eher nach erwachsener Mann aussieht.
Mein Oma ist erst 67, sie wurde mit 16 Mutter und ist mit 38 Oma geworden.

Ja mein Zimmer schaut eindeutig wie ein Erwachsenenzimmer aus und nicht wie ein Kinderzimmer!
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Optimistin
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Optimistin »

Naitsabes hat geschrieben: 16 Jun 2023 21:26
Henrietta hat geschrieben: 16 Jun 2023 21:13 Oft haben diese Eltern ebenfalls ein Problem, sich zu lösen. Kenne auch Beispiele, bei denen sogar von Seiten der Eltern aktiv dafür geworben wird, lieber noch länger zu hause wohnen zu bleiben
Ja das ist wirklich so, mein Vater ist auch dagegen das ich von daheim ausziehe. Er meint ich soll in meinem Kinderzimmer bleiben, er hat ja extra die Wohnung abbezahlt. Wenn ich ausziehe wäre das Zimmer leer. Und auch meine Helikopter Oma die ständig vorbei kommt und gleich um die Ecke wohnt hat was dagegen. :fessel:

Manchmal denke ich mir ja auch das es besser wäre eine eigene Wohnung zu haben, aber ich bin da hin und her gerissen!
Dein Emoji sagt alles Naitsabes.

Deinen Ambivalenzkonflikt kann niemand für Dich auflösen. Kein Rat, kein Tip, keine Erfahrung anderer Leute.
Du wirst für jede Haltung zig Unterstützer finden. Entscheiden was Du mit Deinem Leben machst, kannst nur Du allein.

Viel Erfolg beim Durchringen zu einer Entscheidung, egal wie sie ausfällt. :vielglueck:
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Naitsabes »

Optimistin hat geschrieben: 18 Jun 2023 11:06 Viel Erfolg beim Durchringen zu einer Entscheidung, egal wie sie ausfällt.
Dankeschön :)
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von inVinoVeritas »

Naitsabes hat geschrieben: 16 Jun 2023 10:38 Hi! Ich wohne mit 29 noch in meinem Kinderzimmer, und ich frage mich ob sich lohnen würde von daheim auszuziehen.
Im Endeffekt wäre ich nur in einer 1 Zimmer Wohnung und wäre die meisten Tage alleine!
Es ist ja auch nicht so das sich mal eine Frau beschwert hat das ich keine eigene Wohnung habe, nein(!), es gab keine Frau die sich hätte beschweren können. Wenn ich eine eigene Wohnung hätte würde ich nur noch mehr vereinsamen? :?

Wenn ich zum Bespiel mit 20 von daheim ausgezogen wäre, dann wäre ich jetzt 9 Jahre alleine in einer 1 Zimmer Wohnung... :gruebel:
Hallo Naitsabes,

noch ein Gedankengang der bereits von anderen Usern hier etwas angerissen worden ist: deine Grundlegende Baustelle ist sicherlich deine soziale Isoliertheit, denn ohne soziales Umfeld fehlt dir so ziemlich alles, was dir im Leben neue Perspektiven und Erfahrungen einbringt.
Mal ganz vereinfacht:
Mit Freunden fährt man in den Urlaub, geht aus, erlebt bei diversen Unternehmungen neue Dinge, lernt über die Freunde wiederum weitere Leute zweiten und dritten Grades aus deren Umfeldern kennen, wird ständig mit unterschiedlichen Perspektiven konfrontiert, lernt alleine schon durch das Beobachten deren Verhaltens mit deren Partnern oder in Konfliktsituationen was gut und was weniger gut ankommt.
Mit den Eltern und der Oma? Welche entwicklungsfördernden Erlebnisse hat man denn in der Eltern-Bubble, in der man sich seit Geburt befindet? Welche neuen Perspektiven und Erlebnisse geben einem Menschen mit, die man seit 30 Jahren in- und auswendig kennt und woran soll man da wachsen?

Um auf dein fett markiertes Statement zurückzukommen: Wärst du mit 20 ausgezogen, dann wärst du viel eher gezwungen gewesen, dir eben dieses fehlende soziale Umfeld aufzubauen. Während es in deiner Familien-Bubble herrlich bequem ist, hättest du in deiner eigenen Wohnung aktiv werden müssen, aber so konntest du dich weitere 9 Jahre "zurücklehnen".
Woran liegt es denn aus deiner Sicht, dass du kein soziales Umfeld hast und dir auch keines aufbauen kannst? Da solltest du primär ansetzen, völlig unabhängig davon ob du nun erstmal weiter bei deinen Eltern wohnen bleibst oder nicht.
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Xiangni
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Xiangni »

Ich empfehle definitiv auch auszuziehen. Als Frau hat man, wenn man hört, dass der Mann in diesem Alter noch bei den Eltern wohnt, schnell Angst, dass man bei einem Zusammenzug die Rolle der "Mutter" übernehmen würde.

Ich verstehe den Punkt mit dem Geld, aber es ist eben auch ein Teil vom Erwachsenwerden zu lernen wie das Geld einzuteilen, dass am Ende des Monats noch was übrig bleibt. Anderseits kannst du es so sehen: Du konntest jetzt schon 9 Jahre lang sagen wir 500 Euro pro Monat sparen, das ist doch schon eine Menge Geld. Vielleicht wäre es an der Zeit dein Budget zu überdenken. Wofür gibst du dein Geld aus?

Und ja, Haushalt machen braucht Zeit. Im Elternhaus (bei mir war es so) kann es sein, dass man sich die Zeit sparen kann, weil die Eltern alles für einen machen (wollen). Aber das ist ja auch nocht ganz fair: Ich mache auch Dreck, also sollte ich auch Zeit dafür aufwenden.

Angst vor Einsamkeit: Alleine zu wohnen zwingt einen, sich um seine sozialen Kontakte zu kümmern. Macht man nicht ab, trifft man niemanden automatisch. Es kann auch helfen, sich ein Hobby zu suchen. Meine Schwester wohnt neu alleine, sie kümmert sich aktiv um ihre sozialen Kontakte, hat mit Crossfit begonnen und verbringt viel Zeit dort und hat dort neue Freunde gefunden, die auch ausserhalb mit ihr abmachen. Alleine zu wohnen kann hilfreich sein aus deiner Höhle zu kommen, dir neue Kontakte und Hobbys zu suchen, so dass dir nicht langweilig ist. Niemand hält dich davon ab, trotzdem sagen wir 2x pro Woche bei deiner Familie vorbeizuschauen. Du musst ja nicht gleich ans andere Ende von DE ziehen.

Ansonsten: Ich lebe seit mehreren Jahren in einer WG und mir gefällt dies äusserst gut. Es gibt Zwecks-WGs und andere, die auch mal abends in der Küche quatschen etc. Meine ist so. Wir teilen unsere alltäglichen Freunden und Leiden. Wie eine Familie. Wir haben aber auch Verpflichtungen (Haushalt), die wir gemeinsam regeln müssen. Das kann auch sehr lehrreich sein.

Niemand sagt, zieh in eine eigene Wohnung und lebe dort unglücklich alleine. Es kommt darauf an, was du daraus machst. Und wie andere schon gesagt haben, ist es definitiv sinnvoll, soziale Kontakte neben deiner Familie zu haben. Man lernt viel.
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LazyEyeOzzy
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von LazyEyeOzzy »

Dr. House hat geschrieben: 16 Jun 2023 14:21
Zwerg hat geschrieben: 16 Jun 2023 13:25
Henrietta hat geschrieben: 16 Jun 2023 11:46 ... sein emotionales und soziales Leben teilt, wem er von seinem Freud und Leid erzählt, kam als Antwort, dass er dies hauptsächlich mit den Eltern teile und sonst mit kaum jemandem.
Das wäre für mich zB nicht selbstsändig, wenn es dafür ausschließlich Mama und Papa gibt. Und wenn aus dem Grunde die Motivation fehlt, sich ein eigenes soziales Umfeld aufzubauen (Mama und Papa sind ja immer da), dann halte ich ausziehen für sehr wichtig.
Dieser Ansatzpunkt ist richtig und ich gehe darüber hinaus. Man kann in seinem Leben mehrere Partner haben, nicht aber Eltern. Die emotionale Verbundenheit mit ihnen ist deshalb besonders eng, ohne große Mühe und Anstrengung und man muss sie sich nicht wie in einer Partnerschaft ständig neu "erarbeiten", sich nicht ständig darum bemühen. Gerade diese Anstrengung und Herausforderung aber lässt einen selbst in der Persönlichkeit wachsen.

Wenn man nie ausgezogen ist fehlt diese Erfahrung auf sich selbst gestellt zu sein.

Ich habe mir selbst früher eingeredet, es sei eine Art Wohngemeinschaft, in der man auch Pflichten übernimmt, sich Aufgaben teilt. Falsch.
Nur weil du ausgezogen bist und nicht mehr zu Hause wohnst, heißt das nicht, dass du dadurch (erzwungenermaßen) ein soziales Umfeld bekommst oder aufbaust oder dazu motiviert wirst.
Es gibt genug Leute, die alleine wohnen/ausgezogen sind und dennoch kein soziales Umfeld oder Gefüge, Freunde haben.
Ja das gibt es auch. Bei den allermeisten führt es aber dazu.

Ich bin mit 23 ausgezogen nachdem ich mit der Ausbildung fertig war und habe dann noch lange in einer WG gelebt um mich daran zu gewöhnen (und weil es einfach praktisch war).
Ich könnte mir auch nicht vorstellen wieder zurück zu ziehen und mich von meinen Eltern aushalten zu lassen.

Es kommt aber auch drauf an, Freunde Wohnen in einer abgetrennten Wohnung im Haus der Eltern, muss man wollen aber dagegen spricht ja auch nichts solange man sich den Haushalt nicht weiter von den Eltern machen lässt.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Dr. House »

LazyEyeOzzy hat geschrieben: 19 Jun 2023 08:41
Dr. House hat geschrieben: 16 Jun 2023 14:21
Zwerg hat geschrieben: 16 Jun 2023 13:25

Dieser Ansatzpunkt ist richtig und ich gehe darüber hinaus. Man kann in seinem Leben mehrere Partner haben, nicht aber Eltern. Die emotionale Verbundenheit mit ihnen ist deshalb besonders eng, ohne große Mühe und Anstrengung und man muss sie sich nicht wie in einer Partnerschaft ständig neu "erarbeiten", sich nicht ständig darum bemühen. Gerade diese Anstrengung und Herausforderung aber lässt einen selbst in der Persönlichkeit wachsen.

Wenn man nie ausgezogen ist fehlt diese Erfahrung auf sich selbst gestellt zu sein.

Ich habe mir selbst früher eingeredet, es sei eine Art Wohngemeinschaft, in der man auch Pflichten übernimmt, sich Aufgaben teilt. Falsch.
Nur weil du ausgezogen bist und nicht mehr zu Hause wohnst, heißt das nicht, dass du dadurch (erzwungenermaßen) ein soziales Umfeld bekommst oder aufbaust oder dazu motiviert wirst.
Es gibt genug Leute, die alleine wohnen/ausgezogen sind und dennoch kein soziales Umfeld oder Gefüge, Freunde haben.
Ja das gibt es auch. Bei den allermeisten führt es aber dazu.

Ich bin mit 23 ausgezogen nachdem ich mit der Ausbildung fertig war und habe dann noch lange in einer WG gelebt um mich daran zu gewöhnen (und weil es einfach praktisch war).
Ich könnte mir auch nicht vorstellen wieder zurück zu ziehen und mich von meinen Eltern aushalten zu lassen.

Es kommt aber auch drauf an, Freunde Wohnen in einer abgetrennten Wohnung im Haus der Eltern, muss man wollen aber dagegen spricht ja auch nichts solange man sich den Haushalt nicht weiter von den Eltern machen lässt.
Ausgezogen bin ich auch zeitnah. Ganz andere Gegend. Haushalt etc wird alles alleine durch mich geschmissen.
Freunde habe ich aber durch das ausziehen nicht bekommen oder gar gefunden.
Wäre ich zu Hause geblieben, wäre es also kein Unterschied, bloß das ich ne Menge Geld gespart hätte. :gewinner:
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Obelix
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Obelix »

Dr. House hat geschrieben: 19 Jun 2023 09:01 Ausgezogen bin ich auch zeitnah. Ganz andere Gegend. Haushalt etc wird alles alleine durch mich geschmissen.
Freunde habe ich aber durch das ausziehen nicht bekommen oder gar gefunden.
Wäre ich zu Hause geblieben, wäre es also kein Unterschied, bloß das ich ne Menge Geld gespart hätte. :gewinner:
Ein Auszug aus dem Elternhaus verschafft natürlich niemandem automatisch Freunde. Die muss man sich schon selbst aktiv suchen. Der Auszug gibt höchstens einen zusätzlichen Schub, diese Suche anzugehen.
Genauso ist es niemanden "verboten" aus dem Elternhaus heraus Freundschaften aufzubauen. Aber aktiv werden muss man so oder so.
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Xiangni
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Xiangni »

Noch ein wichtiger Punkt wenn man auszieht: Man kann einfach so spontan Freunde oder Dates zu sich nach Hause einladen. Oder eine Geburtstagsfeier oder einen Spieleabend veranstalten. Man muss sich nicht mit den Eltern absprechen. Und für die Gäste ist es auch angenehmer. Denn auch wenn die Eltern sehr nett sind und so, ist es immer was anderes wenn sie auch dabei sind. Oder man damit rechnen muss, wenn sie einen hören / sehen.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Xiangni hat geschrieben: 19 Jun 2023 10:39 Oder eine Geburtstagsfeier oder einen Spieleabend veranstalten.
Das Problem hat sich schon als Kind nie gestellt. :lach:
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
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Cut the cord"
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Naitsabes »

inVinoVeritas hat geschrieben: 19 Jun 2023 07:23 Woran liegt es denn aus deiner Sicht, dass du kein soziales Umfeld hast und dir auch keines aufbauen kannst
Das liegt daran das ich eher zurückhaltend bin. Ich komme nicht so aus mir raus, in sozialen Situationen bin ich meistens nur der ruhige. Als ich jünger war hatte ich auch ein Problem mit Gleichaltrigen, ich wollte mich nicht mit Leuten befreunden die Drogen nehmen oder asoziale Musik hören. Leider hatte ich es immer wieder mit Menschen zu tun denen ich lieber aus dem weg gehe.
Xiangni hat geschrieben: 19 Jun 2023 07:38 Wofür gibst du dein Geld aus?
Für Reisen habe ich mein Geld ausgegeben und Dinge des Täglichen Bedarfs. Ich zahle auch alles selbst, außer mein Mittagessen. Die letzten 1,5 Jahre habe ich auch nur von meinen Ersparnissen gelebt, habe auch meine Krankenkasse privat gezahlt.


Ich habe ja sogar Freunde, aber keine mit denen ich viel Unternehme. Ich kenne welche über die Caritas mit denen ich mich 2 mal im Quartal treffe. Dann habe ich einen Freund den ich seit dem Kindergarten kenne, mit ihm gehe ich manchmal Billard oder Dart spielen, leider geht er bald in ein Heim. Dann habe ich noch ein paar online Freunde zum schreiben. Und ich habe eine freundschaftliche Freundin mit der ich mich ab und zu zum Unterhalten treffe!

Also mein Cousin hat nur online Bekannte und keine Freunde, trotzdem hatte er ein Jahr lang eine Freundin. Mein Onkel hat auch nur einen Freund, meine Tante keine, trotzdem sind sie 30 Jahre zusammen!!? :gruebel:
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Pinguin »

Ich würde nicht per se davon ausgehen, dass es eine Beziehungsanbahnung erschwert oder verhindert, wenn man noch/wieder bei den Eltern wohnt.

A) kommt es wohl auf die zukünftige Partnerin an, wie suevdazu eingestellt ist.
Ich kenne viele, die eine Wohnung bei den Eltern im Haus bewohnen, oder als WG mit den Eltern zusammen wohnen.

B) Je nach Alter/ Gesundheit deiner Eltern sagt das auch was über deine sozialen Kompetenzen aus, wenn du sie unterstützt. Das kann auch ein Pluspunkt sein.

Alles in Allem sehe ich es auch eher als Frage der Selbständigkeit, denn als grundsätzliche Frage der Wohnform.

Die wenigsten Frauen wollen einen Mann zum Bemuttern, sondern einen Partner auf Augenhöhe. Der weiß was alles zu einem selbständigen Leben gehört.
Das meint für mich nicht nur Wäschewaschen und Kochen, sonderm schafft er es die allgemein organisatorischen Dingen des alltäglichen Lebens erfolgreich zu meistern und ich denke das geht den meisten Männern auch so.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Montecristo »

Ich bin mit 20 von zu Hause ausgezogen. Eine richtige Entwicklung dadurch kann ich nachträglich nicht feststellen. Ich habe in einem Studentenwohnheim gewohnt. Kontakt zu den anderen Bewohnern hatte ich nie. Mit 26 bin ich dann sogar ins deutschsprachige Ausland. Zu der Zeit hatte mein damals bester Freund aus Schulzeiten schon lange seine erste Freundin gehabt und wohnte natürlich noch im Hotel Mama. Nach dem Studium dann der erste Job. Da bin ich tatsächlich mal im Supermarkt von einer Frau angesprochen worden. Natürlich grenzenlos verk$%&. :specht: Kollegin angesprochen. Mit der ins Theater. Danach war das auch durch. :omg:

Es kann natürlich sein, dass manche Frauen, so spätestens ab 25-30 erwarten dass ein Mann auch einen Haushalt führen kann. Aber ein Selbstläufer ist das alles nicht. Irgendwann muss man beginnen an sich zu arbeiten und die Probleme anzugehen. Mystische Veränderungen wird die Unterschrift in einem Mietvertrag nicht bringen...
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Montecristo »

Mannanna hat geschrieben: 18 Jun 2023 04:08 [Außerdem zählt evtl. auch, ob im Kinderzimmer immer noch das StarWars-Poster, die Bundesjugendspiele-Siegerurkunde und das Modellflugzeug herumhängen oder ob es eher nach erwachsener Mann aussieht.
Ich glaube dass alte Säcke wie wir schon junge Menschen zwischen 20-30 nicht mehr komplett verstehen.
Bei meinen jüngeren Kollegen in der Firma verstehe ich weder den exzessiven Videospielkonsum, noch einen Hang zu LARP und so einiges mehr. Und die sind zum größten Teil alle irgendwie verpartnert. Und der Dauer-AB (gibts immer :mrgreen: ) unterscheidet sich in seinen Hobbies nicht so richtig drastisch vom Rest der Bande.
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Re: Lohnt es sich von daheim auszuziehen?

Beitrag von Montecristo »

Peter hat geschrieben: 16 Jun 2023 11:12 Sicher werden viele Frauen ähnlich denken wie Cavia. Allerdings habe ich jetzt von einer Kollegin gehört, dass die neue Freundin ihres Sohnes einfach in dessen Kinderzimmer eingezogen ist. Der ist nur wenig jünger als Du. Die Welt ist halt bunt.
Ist tatsächlich bei der Tagesmutter meiner Tochter ähnlich gelaufen.
Die Mietpreise im Raum Frankfurt? Vielleicht auch kulturelle Prägung des Herkunftlandes (Lateinamerika)?
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