LesHommes hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 09:58
Das ist präzise beobachtet und in Worte gefasst. Ich für meinen Teil entdecke mich da an vielen Stellen. Es soll Freundschaften geben, die nie über diesen Eiertanz hinauskommen. Selbst schon im Freundeskreis erlebt …. irgendwann waren sie jeweils verpartnert und konnten sich DANN erst gestehen, dass sie eigentlich Interesse aneinander hatten. Ist doch schade!
Ja, es könnte sein, dass da die sogenannten
"Pilzgespräche" (es war schwer, das kurz zusammengefasst zu finden, auf dieser Seite ist es in 3.1 blauer Kasten) geführt werden, dass man über einen bestimmten Punkt raus nicht sich öffnet.
Oder: Einem ist die Freundschaft so lieb und teuer, dass man es nicht gefährden will, dass man also bewusst
nicht mehr eingeht. Denn so ein Geständnis kann schon auch manches ins Wanken bringen.
LesHommes hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 09:58
Für mich wäre das nichts. Wenn’s auch ein bisschen wehtun mag und extrem die eigene Komfortzone sprengt - es ist gut zu wissen, woran man ist. Und sei es nur dafür, eine schöne Freundschaft weiter zu führen. Ich denke, das ist es auch, was nicht-ABs anders machen…. die testen nicht so lange die Wassertemperatur, sondern hüpfen direkt ins Kalte.
Ich übe noch, den Ratio-Käfig immer öfter mal aufzumachen. Da kann ich am Ende nur gewinnen, weil ich mit mir und meinen Mitmenschen ehrlicher werde. Es passiert etwas Besonderes, wenn man sich verletzlich macht, anders gehts halt nicht. Wäre schade, das zu verpassen. Wäre schlimm, sein Leben lang so verklemmt zu bleiben…. Wie würde man sich später auf dem Totenbette grämen!
Bei mir erlebte ich es so als "Engelchen und Teufelchen" Dialog einerseits, und wenn die eine Stimme
dann doch sehr laut wurde oder ein Gefühl / Sehnsucht, dass man dem anderen näher kommen möchte.
Nicht jedes Gefühl kann und muss in einer Beziehung enden und manchmal sind die "Ratiogründe" vielleicht
wirklich stärker, dass man nichts macht. Oder es gibt Rahmenbedingungen, die das praktische schwierig machen.
(Hatte vor einigen Jahren einen sehr netten klugen Mann im inet getroffen, psychisch krank,wohnt im Ausland, noch
bei Mutter, kann kaum reisen; nur: ich kann auch nicht 700 km + überbrücken, nicht umsiedeln, nicht zu seiner
Mutter, so stabil bin ich auch nicht; dann geht da nicht mehr).
Moridin hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 10:17
kreisel hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 04:59
Ist das bei anderen nicht so, wenn man verliebt ist und oft in der Nähe der Person, dass man es nicht
irgendwann "wissen" will und aus dieser monotonen eher nichtssagenden Beziehung raus?
Keine Ahnung, ich war noch nie an so einem Punkt und ich denke das dürfte auf den ein oder anderen hier ebenfalls zutreffen.
Du meinst, nicht an dem Punkt, dass Gefühle für eine Frau da waren und stärker wurden, und man
es "irgendwann dann wissen will"?
Das würde einen Kontakt voraussetzen.
In meinem Fall wo ich mich an niemanden rangetraut hatte, waren es dann auch schonmal Fährleute z B,
Kollegen später, also Menschen denen man im Alltag mal begegnet (und sie dann auch eher als Projektions-
fläche für die eigenen Wünsche nutzt).
Ich bin da anscheinend aber auch ein schwärmerischer Mensch mit viel Phantasie, und an diesem Punkt
war der Bruch zwischen meinen Gefühlen und der Realität noch sehr groß.
Martin1988 hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 12:23
Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Ich hatte mich einer Person sehr geöffnet und mich verletzlich gemacht, indem ich sie in mein Herz geschlossen habe.
Ich war ihr gegenüber dadurch kaum schüchtern, konnte mit ihr reden wie mit einem Familienmitglied.
Ihr ging das aber viel zu schnell und sie hat am Ende die Distanzlosigkeit kritisiert und wollte absolut kein Kontakt mehr mit mir haben.
Mir tat das in diesem Fall sehr weh, weil ich sie schon so gerne hatte und ich wäre gerne zumindest befreundet mit ihr geblieben.
Seid, dieser Erfahrung werde ich nie wieder so vorgehen und vorschnell jemanden in mein Herz schließen
War das eine romantische Anbahnung? Oder ging es da generell um Vertrauen und Nähe?
Schade dass es sich bei euch so entwickelt hat.
Grundsätzlich denke ich aber, dass es nicht richtig ist, zu generalisieren, dass ALLE Personen so reagieren
oder dass man ALLEN Personen zuviel wird oder auf den Wecker fällt und sie einen fallen lassen.
Das hat auch oft mehr mit der anderen Person zu tun, wenn man sich jetzt nicht gerade wirklich
extrem abhängig verhält.
Eine Beziehung ist schon eine Art Investition, mit einer Art Risiko, die Kraft dafür hab ich auch
manchmal nicht. Wobei, wenn es gut läuft, kriegt man da eigentlich auch eine Art von Schwung.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 12:34
kreisel hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 04:59
Merkwürdig finde ich es, wenn es sich über einen langen Zeitraum erstreckt, und man nicht
nach Tagen/Wochen/Monaten merkt, "
die ist ja echt süß und ist auch immer wieder da, will ich denn da nicht
mehr und wie komme ich über meinen Schatten".
Ja ist das denn auch tatsächlich so? Ist das nicht bereits eine Annahme eurerseits?
Ich hatte mich hier auf Kisuli bezogen konkret, und sie beschreibt, dass sie in einer Anbahnung
ist und dass es mal mehr mal weniger intensiv ist.
Es ist natürlich möglich, dass der Mann auch hier im Einzelfall nicht so sehr romantisches und sexuelles Interesse hat,
denn das merkt man eigentlich sehr deutlich, wenn das da ist. Andererseits unternehmen sie wohl schon eine
Weile und treffen sich nach Kontaktherstellung durch eine Dating-Seite.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: ↑01 Jul 2023 12:34
Ich finde die Diskussion um die nichts kapierenden Männer gerade etwas eigenartig. Die Diskussion geht einfach von der Annahme aus, dass überhaupt gegenseitiges Interesse vorhanden ist. Zuvor hiess es doch noch, Frauen senden nur Signal wenn sie Interesse haben, was ja auch völlig logisch ist, aber Männer sollen jetzt immer auf Signale eingehen, oder verstehe ich das falsch?
Oder anders gefragt, welche Reaktion wird von einem Mann erwartet der kein Interesse hat? Bisher ging ich nämlich immer davon aus, dass die einfachste Antwort auch meist die richtige ist, sprich keine Reaktion gleich kein Interesse.
Das wäre nun wirklich absurd, und darum ging es hier im Gespräch zwischen Kisuli und mir nicht.
Es geht hier als Hypothese um eine Anbahnung die sich Monate oder Jahre zieht, und wo es nicht so wirklich
"in den Quark" geht.(wenn ich das richtig verstanden hab...)
Wenn kein Interesse da ist, muss man natürlich auch keins signalisieren oder beantworten.
Da stimme ich dir zu, nicht reagieren oder kaum reagieren (oder selbstbezogen reagieren "ich hab total
viel zu tun, usw") zeigt deutliches Desinteresse.
Hier geht es wenn dann noch um Fälle ähnlich wie bei Kisuli, wo Leute sich treffen nach einer Dating App z B,
und man könnte davon ausgehen, dass es um partnerschaftliches Interesse geht, aber die Anbahnung stagniert
total und die Kommunikation ist nicht offen.
Wo man davon ausgeht, da könnte eine Art Funke oder Interesse sein, aber niemand bringt es in eine offenere
"wärmere persönlichere" Richtung und es bleibt neutral und bis auf diffuse Schwankungen gleich.
Mit aber anscheinend noch genug Signalen des Mannes, dass frau glauben kann, es kann auch mehr sein.