Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

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Dienchen
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Dienchen »

Kuscheldealer hat geschrieben: 16 Sep 2023 18:48
Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 16:59 ...einer für den ich nur die zweite Wahl, ein lückenfüller oder die Frau bin, die man nimmt, weil man nichts besseres findet...so jemand kann mir gerne fernbleiben. Dann lieber alleine bleiben.
Den Gedanken haben viele ABs. Ich auch.
Ich frage mich aber in letzter Zeit, was dahinter steckt?
Diesen Perfektionismus haben wohl die wenigsten auch in anderen Bereichen ihres Lebens.
Aber beim Dating will jeder nur das Beste.
Erscheint mir mittlerweile eine unkonstruktive Strategie zu sein.

Aber! Zugegeben.. ich habe auch noch keine schlechten Erfahrungen wie du damit gemacht.
Ich kann also leicht daher reden.
Kommt ganz darauf an, wie man "das Beste" definiert. Ist eben schlimm, wenn man durch die Welt geht und immer überall "noch was besseres" sieht. Das macht einen unzufrieden auf Dauer. Ich denke die Ansprüche sind heutzutage einfach generell zu hoch. Wenn man schon mit dem Gedanken in eine Beziehung geht, dass irgendein anderer eigentlich besser wäre, ist die Unzufriedenheit doch schon vorprogrammiert. Womöglich sind (die meisten) Menschen aber auch nur nicht monogam, zumindest nicht auf lange Sicht.
Ich für meinen Teil könnte es mir zumindest nicht vorstellen, während einer Beziehung an andere Männer zu denken oder mit anderen intim werden zu wollen. Schon gar nicht wegen rein optischer Merkmale.
Wenn wir ehrlich sind, ist genau das doch der Grund weshalb viele irgendwann fremdgehen. Optische Anziehung. Der eigene Partner nicht so toll wie andere. Mit blicken fängt es an, dann kommt irgendwann mal eine emotionale Affäre. Und wenn es ganz dumm läuft im Anschluss der körperliche Betrug.

Ich habe mal gelesen, dass es normal sei, dass Männer beim Sex mit ihrer Frau gerne an andere Frauen denken. Die beste Freundin, Schwester, Nachbarin. Da wird mir übel. Ehrlich.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Levyn »

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 19:13 ...
Ja, dem kann ich natürlich nur zustimmen. Da hilft es nur mehr Menschen im realen Leben kennen zu lernen. Ich glaube je weniger Kontakt man zur realen Welt hat, desto schwerer fällt es einem sich auf jemanden einzulassen.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 17 Sep 2023 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Sternenwanderer »

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 19:13 Das macht es sicher unglaublich schwer, wenn man tatsächlich eine konkrete Vorstellung davon hat, wie eine "traumfrau" auszusehen hat. Geht auch stark damit einher, was man über die Gesellschaft so "anerzogen" bekommt (schließlich hat jede Dekade so ihre Ikonen, die zu ihrer Zeit als das Non-plus-Ultra galten). Sehe ich ganz, ganz kritisch. Die Menschheit wäre viel freier und hätte es viel einfacher, wenn sie sich von dieser Oberflächlichkeit lösen könnte. Das heisst jetzt nicht, dass man aufhören soll einen gewissen Geschmack zu haben! Ich meine nur, dass optische "Perfektion" heutzutage fast schon einer Wahnvorstellung gleicht.
Stimmt schon, optische Attraktivität ist ja das eine. Wobei ich selbst jetzt keinen bestimmten Typen habe und immer erstaunt bin wie spezifisch sich manche doch ihren Partner vorstellen. Ob sowas dann der Realität standhält ist dann aber auch eine andere Frage.
Bei mir ist es so, dass ich schon durchaus eine Frau attraktiv finden kann, aber wenn wir dann miteinander reden und ich festelle, dass wir überhaupt nicht zusammenpassen, erlischt mein (romantisches) Interesse doch recht schnell, egal wie attraktiv sie ist.
Viele lassen es wohl, auch wenn es nicht so ganz passt, lieber auf einen Versuch ankommen. Nach dem Motto „die Verliebtheit kann auch noch später kommen“. Ich habe das noch nie so ganz nachvollziehen können.

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 19:22 Ich denke die Ansprüche sind heutzutage einfach generell zu hoch. Wenn man schon mit dem Gedanken in eine Beziehung geht, dass irgendein anderer eigentlich besser wäre, ist die Unzufriedenheit doch schon vorprogrammiert. Womöglich sind (die meisten) Menschen aber auch nur nicht monogam, zumindest nicht auf lange Sicht.
Ich glaube nicht, dass viele Menschen mit solchen Gedanken in eine Beziehung gehen. Die kommen erst, wenn die erste Verliebtheitsphase vorbei ist und die rosarote Brille verschwunden ist.
Dann kommen die Zweifel, ob man denn die richtige Wahl getroffen hat. Dann beginnen die Vergleiche mit anderen Beziehungen von Freunden und Bekannten, oder schlimmer ob die Beziehung so ist wie sie „sein sollte“. Dann beginnt die Unzufriedenheit und man hält Ausschau, ob man nicht vielleicht sogar was „besseres“ finden kann. Sowas nennt man warmwechseln. Ich finde das auch höchst bedenklich, sich so zu verhalten. Aber es passiert wohl öfter, als man denkt, wie ich inzwischen lernen musste.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Dienchen »

Sternenwanderer hat geschrieben: 16 Sep 2023 21:17 ...
Ich stimme dir in allem zu.
Und ja, das von dir erwähnte warmwechseln ist mit Sicherheit am häufigsten vertreten.
Leider gibt es aber tatsächlich auch einige Männer, die mit dem von mir erwähnten Gedanken in eine Beziehung gehen. Vor allem bei Torschlusspanik. Hab ich mittlerweile schon häufiger gehört, was mich wirklich geschockt hat.

Schön mal von einem zu hören, der nicht so verkorkst ist wie der augenscheinliche Großteil der Gesellschaft :winken:
Zuletzt geändert von Kolinatan am 17 Sep 2023 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Levyn »

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 21:48 Leider gibt es aber tatsächlich auch einige Männer, die mit dem von mir erwähnten Gedanken in eine Beziehung gehen. Vor allem bei Torschlusspanik. Hab ich mittlerweile schon häufiger gehört, was mich wirklich geschockt hat.
Kann aber auch daran liegen, dass der Mann in dem Fall bindungsgestört ist und daher keine wirkliche Liebe empfangen kann. Erlebe ich leider auch recht häufig, dass Typen in einer Beziehung sind, aber sich trotzdem immer wieder nach anderen Mädels umschauen und einer gemeinsamen Nacht nicht abgeneigt wären. Gibt es andersrum sicherlich auch, aber ich erlebe es vorrangig bei Männern.
Du sagst ja, dass wenn du verliebt bist, keine Augen für andere Männer hast (emotional gesehen natürlich). Wie wäre es denn, rein hypothetisch betrachtet, wenn du trotzdem mit jemandem zusammen wärst, aber nicht in deinen Partner verliebt. Würdest du dann andere Männer mit deinem Partner vergleichen?
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Dienchen »

Levyn hat geschrieben: 16 Sep 2023 22:07
Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 21:48 Leider gibt es aber tatsächlich auch einige Männer, die mit dem von mir erwähnten Gedanken in eine Beziehung gehen. Vor allem bei Torschlusspanik. Hab ich mittlerweile schon häufiger gehört, was mich wirklich geschockt hat.
Kann aber auch daran liegen, dass der Mann in dem Fall bindungsgestört ist und daher keine wirkliche Liebe empfangen kann. Erlebe ich leider auch recht häufig, dass Typen in einer Beziehung sind, aber sich trotzdem immer wieder nach anderen Mädels umschauen und einer gemeinsamen Nacht nicht abgeneigt wären. Gibt es andersrum sicherlich auch, aber ich erlebe es vorrangig bei Männern.
Du sagst ja, dass wenn du verliebt bist, keine Augen für andere Männer hast (emotional gesehen natürlich). Wie wäre es denn, rein hypothetisch betrachtet, wenn du trotzdem mit jemandem zusammen wärst, aber nicht in deinen Partner verliebt. Würdest du dann andere Männer mit deinem Partner vergleichen?
Nein tatsächlich objektiv, nicht nur emotional! Ich habe tatsächlich keine Augen für andere Männer, ich empfinde andere auch ohne Partner schon sehr, sehr selten als gutaussehend oder attraktiv. Eigentlich wirklich nur dann, wenn tatsächlich eine gewisse Ausstrahlung vorhanden ist. Sobald ich verliebt bin gibt es das gar nicht mehr, dann sehen alle anderen Männer für mich gleich unattraktiv aus.

Und ja, ich habe das in meiner letzten Beziehung so erlebt. Als die Gefühle abnahmen, bzw je mehr er mich verletzt hat, desto eher habe ich andere Männer wieder als optisch attraktiv empfunden. Jedoch nicht auf sexueller Ebene. Eigentlich kann man es auch nicht wirklich attraktiv nennen. Es war vielmehr die Tatsache, dass mein Partner optisch immer unattraktiver wurde (er hat sehr zugenommen und seine schlechte Körperhaltung kam dadurch noch mehr zum Vorschein).
Wahrscheinlich hätte mich das nicht gestört, wenn die Beziehung gefühlstechnisch gut gelaufen wäre.
Irgendwann habe ich mich dann dabei ertappt, dass ich einen körperlich gut gebauten Mann sah und dachte es wäre schön, wenn mein Partner auch etwas für seine Figur tun würde...hätte aber nichts gebracht, da sich die Gefühle dadurch auch nicht geändert hätten. Ist schwer zu erklären.
Ich habe ihn sehr geliebt und kann mir schwer vorstellen, jemals wieder jemanden kennenzulernen oder so sehr zu lieben. Er war der erste Mensch, nach 10 Jahren Singledasein (ohne Sex!), mit dem ich wirklich eine Beziehung und Intimität wollte...und in der ganzen Beziehung (4,5 jahre) habe ich ihn niemals verglichen, erst als die Beziehung gefühlstechnisch schon abgeschlossen war. Aber wie gesagt auch nur, weil er sich optisch extrem ins negative verändert hatte.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Kuscheldealer »

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 19:22
Ich für meinen Teil könnte es mir zumindest nicht vorstellen, während einer Beziehung an andere Männer zu denken oder mit anderen intim werden zu wollen. Schon gar nicht wegen rein optischer Merkmale.
Ich glaube, es gibt bei Menschen ein Spektrum von:

"Vollständige Trennung von Sex und Beziehung"
zu
"Vollständige Verschmelzung von Sex und Beziehung."

Manche, wie Du, können sich Sex ohne emotionale Verbindung gar nicht vorstellen.
Für andere sind diese beiden Dinge verschiedene Dimensionen.

Daraus ergeben sich völlig unterschiedliche Bedürfnisse, die vom Partner abgedeckt werden sollen, was dann wiederum zu Konflikten führt.

Wenn zwei Menschen auf diesem Spektrum nicht in dasselbe Quantil fallen, dann sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Die Menschen passen dann einfach nicht zusammen.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Dienchen »

Kuscheldealer hat geschrieben: 17 Sep 2023 07:55 ...
So sehe ich das auch.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 17 Sep 2023 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von TheHoff »

Kuscheldealer hat geschrieben: 17 Sep 2023 07:55 Ich glaube, es gibt bei Menschen ein Spektrum von:

"Vollständige Trennung von Sex und Beziehung"
zu
"Vollständige Verschmelzung von Sex und Beziehung."
Das ist in etwa das Spektrum asexuell bis allosexuell, wo demisexuell eben in der Mitte ungefähr liegt. Wobei man eben auch aromantisch oder demiromantisch sein kann.

Ich bin dann wohl demisexuell und heteroromantisch und kann mich eben schnell verlieben, aber auch manchmal bisschen langsamer.
Ich kommuniziere das jetzt auch ganz offen mit Frauen und so finden sich auch schneller diejenigen, für die das perfekt ist, wenn es nicht mit sexueller Anziehung/Sex anfängt - aus welchen Gründen auch immer.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von TheHoff »

Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 22:31 Nein tatsächlich objektiv, nicht nur emotional! Ich habe tatsächlich keine Augen für andere Männer
So ist das dann tatsächlich auch bei mir mit Frauen.
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Re: Meine Erkenntnisse zur Demisexualität.

Beitrag von Moridin »

TheHoff hat geschrieben: 17 Sep 2023 11:08
Dienchen hat geschrieben: 16 Sep 2023 22:31 Nein tatsächlich objektiv, nicht nur emotional! Ich habe tatsächlich keine Augen für andere Männer
So ist das dann tatsächlich auch bei mir mit Frauen.
Ich denke ich bin auf diesem Spektrum auch vorhanden, aber eher Richtung "normal" angesiedelt.
Also ich habe erstmal kein Interesse an Frauen und bemerke sie meistens auch gar nicht, aber wenn ich sie etwas besser kennenlerne, dann fängt manchmal Interesse an.

Und das geht dann auch in eine emotionale Richtung, daher denke ich schon, dass ich mich auch verlieben kann.
Auch wenn ich es nicht weiß.
Dort, wo sich Sonnenlicht in Zweigen bricht
Dort, wo niemand von Erwartung spricht
Dort, wo ich ohne Zwänge atmen kann
Dort fängt meine Freiheit an