Was macht euer Leben lebenswert?

[Darth Bane]

Ich habe gerade die Antwort meiner PKV erhalten, welche glücklicherweise positiv bzgl. Kostenübernahme ausgefallen ist. Die übernehmen, bis auf die Ausnahme von Heilpraktikern, die Kosten. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, dass die Wartezeiten für eine ambulante Psychotherapie mitunter sehr lange ausfallen können.
Die haben mir aber auch gesagt, dass sie eine Kooperation mit dem Therapeutenverbund haben und mir eine Telefonnummer mitgeteilt, an die ich mich 24 Stunden täglich wenden kann, damit eine Vermittlung eventuell schneller erfolgt.

[katebe]

Diese Dankbarkeitsübungen suggerieren mir nur, dass ich das Problem bin. "Du hast doch alles, was du brauchst..."
Nein, mir fehlt etwas sehr grundlegendes. Ich muss mir "nur" nicht noch zusätzlich Gedanken darum machen, wie und ob ich überlebe.

Ich glaube nicht, dass das deine Absicht war und vielleicht hat dir dieser Gedanke geholfen.
Ich kann damit leider nichts anfangen.

Meine einzige Absicht war, auf die Frage zu antworten, die du gestellt hast. Ich habe aufgezählt, was mein Leben lebenswert macht. Ob du das auf dich beziehst und wie du das bewertest, darauf habe ich keinen Einfluss. Ich finde diesen Gedankengang auch nicht zielführend. Du kannst dankbar für das sein, was du hast und dich trotzdem berechtigt fühlen, unter einer Krankheit zu leiden, die deine Lebensqualität nunmal massiv einschränkt.

Wenn du unter Depressionen leidest [...], ist es verständlich, dass du dein Leben als wenig lebenswert bewertest. Ich war vor ein paar Jahren auch schwer depressiv, da haben mir all die oben aufgelisteten Dinge nichts bedeutet. Das verursacht diese Krankheit.

Das fettmarkierte kann man in die eine und in die andere Richtung verstehen. Wierum meintest du es?

Ich meine es so, dass es richtig ist, wenn du nach Dingen suchst, die dir gut tun. Nur wirst du leider, solange du unter einer Depression leidest, kein tiefes Glück, Zufriedenheit o.ä. dabei empfinden können. Freudlosigkeit ist eines der drei Hauptsymptome dieser Erkrankung, sie färbt dein Leben sozusagen ein.

[Momo]

Es gibt im Internet Webseiten für Fotografen, die ihre Fotos anbieten wollen. [...] Diese Webseitenanbieter kümmern sich dann darum, dass die Bestellerinnen und Besteller die Bilder nach Hause geschickt bekommen.

[...]

Zu den Büchern:

Schau mal nach Selbstverlagen. Da kannst du die dann selbst gestalten und ein Anbieter bringt die dann in die Buchhandlungen. Du hast im Selbstverlag außer bei manchen Anbietern keine Kosten, da Bücher nur gedruckt werden, wenn die jemand bestellt. [...]

Danke für die Infos, MaxPace.
Das werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen.

Ich fand auch die Rückmeldungen wertvoll, die andere Menschen mit einbezogen haben, es ist ja einfach sehr wichtig und zentral für die allermeisten Menschen, gute, stabile, vertrauensvolle Beziehungen zu haben.

Auf die bezog ich mich gar nicht. So eine wirklich gute Beziehung ist zwar toll, aber auch riskant - wenn sie wegbricht, fehlt plötzlich ein sehr wichtiger Stützpfeiler des Lebens, und es kostet immens viel Kraft, das auszubalancieren. Deswegen setze ich aktuell eher auf viele kleine Stützen - auf Beziehungen zu Menschen, deren Wegfall entweder vorprogrammiert ist, oder den ich verkraften kann.

Falls ich das jetzt richtig interpretiere und du aus Beziehungen Paarbeziehung interpretiert hast, dann bezog ich mich auch nicht drauf. Mit Beziehungen meinte ich hier alle Arten von zwischenmenschlichen Bindungen.

Ich würde dir wünschen, dass du irgendwann wieder die Kraft dazu hast, mehr zu riskieren. Wenn du das gerne wieder würdest.

Was macht euer Leben lebenswert?

• Die Chance, Erfahrungen zu machen
• Die Change, Dinge zu erleben
• Die Change, Dinge zu erschaffen
• Die Change mehr über das Leben, das Universum und den ganzen Rest zu lernen

Ich würde fast sagen, dass ist so abstrakt, dass es schon allgemeingültig ist. Mir fällt zumindest keine weitere relevante Kategorie ein.

Meine einzige Absicht war, auf die Frage zu antworten, die du gestellt hast. Ich habe aufgezählt, was mein Leben lebenswert macht. Ob du das auf dich beziehst und wie du das bewertest, darauf habe ich keinen Einfluss. Ich finde diesen Gedankengang auch nicht zielführend.

Und dann hast du eine "man"-Aussage dahinter gesetzt, die für mich der Anlass war, meine Sichtweise dagegen abzugrenzen.

Du kannst dankbar für das sein, was du hast und dich trotzdem berechtigt fühlen, unter einer Krankheit zu leiden, die deine Lebensqualität nunmal massiv einschränkt.

Mag sein, dass ich das theoretisch könnte, aber so fühlt es sich (gerade (?)) nicht an.
Aber da auch "Du" unspezifisch genutzt werden kann, belasse ich es dabei.

Ich meine es so, dass es richtig ist, wenn du nach Dingen suchst, die dir gut tun. Nur wirst du leider, solange du unter einer Depression leidest, kein tiefes Glück, Zufriedenheit o.ä. dabei empfinden können.

Das empfinde ich als einen einschränkenden Gedanken. Die Depression ist ja nicht ein... Ding, dass man los wird und danach ist wieder alles gut.
Vielleicht wird mit einer Analogie klarer, was ich meine; in einer Gruppentherapie hat eine Teilnehmerin das Thema Nein sagen eingebracht. Sie sagte, das fühle sich schrecklich an, und wollte daher damit warten, bis es sich nicht mehr so anfühlt. Es wird aber erst dadurch mit der Zeit weniger unangenehm, dass man wieder und wieder und wieder Nein sagt und es dadurch vertraut wird.

[Lazarus Long]

Das Gefühl, gebraucht zu werden.

Das und ansonsten verweise ich auf meine Signatur.

[Ananas]

Schwierige Frage.
Lebenswert macht mein Leben eigentlich nur die leise Hoffnung, dass ich in meinen Leben die Welt der Liebe doch noch irgendwann erkunden kann.
Und eine eigene Familie.

Mein Beruf erfüllt mich auch ehrlich gesagt nicht.
Und Geld bringt mir ja auch nichts, wenn ich damit nicht kaufen kann, was ich mir wirklich wünsche.

Deswegen habe ich auch inzwischen Angst davor, enttäuscht zu werden.
Was ist, wenn Liebe, Beziehung und Sex mein Leben gar nicht so viel besser machen wie ich mir das erhoffe?
Das wäre schon niederschmetternd.
Also vielleicht doch lieber weiter träumen...

[Reinhard]

Deswegen habe ich auch inzwischen Angst davor, enttäuscht zu werden.
Was ist, wenn Liebe, Beziehung und Sex mein Leben gar nicht so viel besser machen wie ich mir das erhoffe?
Das wäre schon niederschmetternd.
Also vielleicht doch lieber weiter träumen...

Eine Enttäuschung kann dir doch nicht das Träumen nehmen.

Aber es nie probiert haben, das nimmt dir den Erfolg.

[TheHoff]

Lebenswert macht mein Leben eigentlich nur die leise Hoffnung, dass ich in meinen Leben die Welt der Liebe doch noch irgendwann erkunden kann.
Und eine eigene Familie.

Das sollte halt schon mehr sein. Du machst dein Glück dann wirklich von anderen abhängig.

Mein Beruf erfüllt mich auch ehrlich gesagt nicht.

Mir auch nicht, aber ich lebe in meiner freien Zeit meine Kreativität aus. Sowohl alleine (schreiben) oder mit anderen (Musik). Das erfüllt mich.

Deswegen habe ich auch inzwischen Angst davor, enttäuscht zu werden.
Was ist, wenn Liebe, Beziehung und Sex mein Leben gar nicht so viel besser machen wie ich mir das erhoffe?
Das wäre schon niederschmetternd.
Also vielleicht doch lieber weiter träumen...

Das ist natürlich bequemer. Es ist tatsächlich nicht so einfach. Liebe und Sex sind tatsächlich ein enormer Bonus. Aber man darf sein Glück und sein Wohl wirklich nicht davon abhängig machen. Genau dann zieht es dir nämlich den Boden unter den Füßen weg, wenn es schief geht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht, erhöht sich massiv dadurch, dass du nichts anderes hast, das dich erfüllt.

Es ist halt auch unheimlich attraktiv, wenn sich jemand für etwas begeistert.

[Ananas]

Es ist halt auch unheimlich attraktiv, wenn sich jemand für etwas begeistert.

Für viele scheint das zu gelten.
Aber rückblickend gab es in meinem Leben Phasen, in denen ich sehr starke Interessen hatte.
Ich habe Gitarre und Klavier in einer eigene Band gespielt. Ich habe mich sehr für Gärtnern, Umweltschutz und Sport begeistert.

Ich kann nicht sagen, dass ich dadurch mehr Interesse geweckt hätte?
Momentan mache ich eigentlich gar nichts mehr und es scheint keinen Unterschied zu machen?

[TheHoff]

Für viele scheint das zu gelten.
Aber rückblickend gab es in meinem Leben Phasen, in denen ich sehr starke Interessen hatte.
Ich habe Gitarre und Klavier in einer eigene Band gespielt. Ich habe mich sehr für Gärtnern, Umweltschutz und Sport begeistert.

Ich kann nicht sagen, dass ich dadurch mehr Interesse geweckt hätte?
Momentan mache ich eigentlich gar nichts mehr und es scheint keinen Unterschied zu machen?

Da darfst du jetzt keinen Denkfehler machen. Der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität. So wurde festgestellt, dass in Gegenden mit höheren Geburtenraten auch mehr Störche anzutreffen waren. Hat die Babys also der Storch gebracht?

Dein AB-Tum hat Gründe, die durch deine Interessen nicht negiert werden. Oder du hast vielleicht gar nicht gemerkt, dass Leute das gut an dir fanden.

Und ich sag mal: Gitarre und Klavier, wow! Ich kann "nur" singen und würde gerne ein Instrument beherrschen. Eine musikalische Frau hat bei mir immer einen ganz großen Attraktivitätsbonus! Und Umweltschutz und Sport kommt doch auch sehr gut an!

Ich würde dir raten, diese Dinge wieder aufleben zu lassen. Dir zu liebe, und nicht weil du dir dadurch Hoffnungen auf eine Beziehung machst. Aber es trägt zu deinem Gesamtbild bei und kann nicht schaden. Und es sind nun mal Aktivitäten, bei denen man Menschen kennenlernen kann.

Warum du AB bist, musst du trotzdem herausfinden. Und das Problem hoffentlich lösen. Ein erfülltes Leben zu haben wird dir aber definitiv helfen, für andere attraktiv zu sein und auch in einer Beziehung bleiben zu können. Weil dann nicht alles von dieser Beziehung abhängt.

[Ananas]

Naja, ein erfüllendes Leben hätte ich mit einem Partner. Dreht sich im Kreis...

Und ich finde es auch irgendwie ungerecht vom Leben.
Ich habe Freundinnen, die auch keine interessanten Hobbies haben. Netflix schauen und die Kinder. Und die sind trotzdem schon immer sehr glücklich verliebt und vergeben.

Ein erfülltes Leben zu haben scheint also nur für uns eine notwendige Voraussetzung zu sein.
Alle anderen müssen sich viel weniger anstrengen. Oder überhaupt nicht anstrengen. Und so sollte es ja auch sein, oder nicht?

[TheHoff]

Naja, ein erfüllendes Leben hätte ich mit einem Partner. Dreht sich im Kreis...

Und ich finde es auch irgendwie ungerecht vom Leben.
Ich habe Freundinnen, die auch keine interessanten Hobbies haben. Netflix schauen und die Kinder. Und die sind trotzdem schon immer sehr glücklich verliebt und vergeben.

Ein erfülltes Leben zu haben scheint also nur für uns eine notwendige Voraussetzung zu sein.
Alle anderen müssen sich viel weniger anstrengen. Oder überhaupt nicht anstrengen. Und so sollte es ja auch sein, oder nicht?

Du, ich sehe das echt nicht als Anstrengung, um eine Partnerschaft zu bekommen. Und ja, ich kann deinen Wunsch nach einem Partner nachvollziehen. Aber er darf dich nicht beherrschen.

Nun, du weißt ja nicht, was deine Freundinnen vielleicht sonst für Eigenschaften haben, für die sie von ihren Männern geliebt werden. Man sollte da nicht urteilen, vor allem nicht vorschnell. Manche kommen auch früh zusammen und haben vielleicht gar nicht so die Erfüllung durch die Partnerschaft, sondern bleiben wegen den Kindern und der Gewohnheit zusammen. Du kannst nie ganz in eine Partnerschaft hineinschauen, auch wenn du es als unfair betrachtest.

Bleib bei dir und vergleiche dich nicht mit anderen.
Eine Klavier spielende Ananas wäre für mich immer attraktiver als ihre Netflix suchtende Freundin.