GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Themen zum Diskussionsklima im AB-Treff.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Kolinatan
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GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Liebe Mitglieder,

da bisher noch vielen Mitgliedern unklar ist, wie die Anwendung der GfK praktisch aussehen könnte und meine bisherige Form der Kommunikation, mit der Kritik an den Umgangsformen im Forum als Anklage bzw. Schuldzuweisungen verstanden wird, werde ich das Thema hier in Form der vier Schritte der GfK kommunizieren. Bitte schaut Euch - zum besseren Verständnis der Technik - entweder dieses 5-Minunten-Video an oder lest die Beschreibung zum Grundmodell in der Wikipedia nach.

Beobachtung
Ein neues Mitglied bittet mich - vier Tage nach seiner Anmeldung - seinen Account wieder zu löschen, weil seine Hoffnung sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen enttäuscht wurde.

Gefühl
Ich bin traurig und enttäuscht.

Bedürfnis
Mir ist es wichtig meine Zeit für Aktivitäten zu verwenden, welche zu mehr Verbundenheit zwischen Menschen beitragen, daher ist es mir wichtig, dass sich alle Mitglieder im Forum - mit ihren persönlichen Anliegen - willkommen und angenommen fühlen.

Bitte
Bitte sag mir, ob es Dir ebenfalls wichtig ist, dass sich alle Mitglieder hier im Forum willkommen und angenommen fühlen und was bei Dir ankommt, wenn ich dies in der Form der GfK aufschreibe.

Natürlich gibt es noch weitere Bedürfnisse und Bitten. Ich belasse es bei dieser einen Schilderung, um das Beispiel übersichtlich zu halten. Ich bitte Dich Deine Antwort ebenfalls nach den vier Schritten aufzubauen und mir zu erlauben - bitte schreibe dies explizit in Deiner Antwort dazu - Deine Antwort zu analysieren. Danke.
  • 1. Beobachtung - Beschreibung einer konkreten Handlung/Unterlassung ohne Bewertung/Interpretation.
  • 2. Gefühl - Welches Gefühl spürst Du in Deinem Körper aufgrund der Beobachtung?
  • 3. Bedürfnis - Mitteilung darüber, welches Bedürfnis nicht erfüllt ist und wie es mit der Situation/Werten/Wünschen in Verbindung steht.
  • 4. Bitte - Um was möchtest Du Deinen Gesprächspartner bitten?
Nachtrag: Hier noch ein Video (15 Minuten), welches erklärt, dass es in der GfK nicht um die Worte sondern um die Haltung geht. Die GfK wird als Modell zur Selbstreflexion empfohlen. Genau die Befähigung zur Selbstreflexion wäre etwas, was Mitgliedern aus meiner Sicht hier helfen könnte.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von time4change »

Frage:
Sind wir hier in einem kommunikationsphilosophischen Oberseminar?
Oder in einem Forum, in dem sich Leute mit einem bisher unfreiwilligerweise sex- und/oder beziehungslosen Leben ALLER Bildungsgrade und kommunikativen Fähigkeiten über den Umgang mit bzw. Ansätze zur Überwindung dieses "AB-Zustands" befassen können?
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Einzelgänger »

time4change hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:47 Frage:
Sind wir hier in einem kommunikationsphilosophischen Oberseminar?
Oder in einem Forum, in dem sich Leute mit einem bisher unfreiwilligerweise sex- und/oder beziehungslosen Leben ALLER Bildungsgrade und kommunikativen Fähigkeiten über den Umgang mit bzw. Ansätze zur Überwindung dieses "AB-Zustands" befassen können?
Danke. Die letzten paar Tage haben mich etwas verwirrt.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von BAT66 »

Nunja, da er das im Forumsbereich "Diskussionsklima" gepostet hat ist es ja tatsächlich am richtigen Platz,
auch wenn sich das Hauptthema des Forums um andere Dinge dreht.

Ich denke nur das es wenig bringt hier Menschen und ihre Kommunikation ändern zu wollen,
denn jeder ist und bleibt was die Umgangsarten angeht meiner Meinung nach gleich.

Manche poltern gerne drauf los, manche sind rücksichtsvolle Schreiber, das wird ein Video oder Seminar nicht ändern.
Insoweit also nicht aufregen ;)
Ninja Turtle

Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Ninja Turtle »

Kolinatan hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:18 Bitte schaut Euch - zum besseren Verständnis der Technik - entweder dieses 5-Minunten-Video an oder lest die Beschreibung zum Grundmodell in der Wikipedia nach.
Das werde ich ganz sicher nicht tun. Einfach aus Prinzip und einer allgemeinen Trotzhaltung.
Ninja Turtle

Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Ninja Turtle »

Kolinatan hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:18 Bitte
Bitte sag mir, was bei Dir ankommt, wenn ich dies in der Form der GfK aufschreibe.
Beobachtung
Da kommt einer neu ins Forum. Schwafelt was von gewaltfreier Kommunikation. Und tut dann genau das Gegenteil.

Gefühl
Ich bin sehr wütend. Ich fühle mich machtlos und dem ganzen schutzlos ausgeliefert.

Bedürfnis
Ich würde diese Person am liebsten unter Wasser drücken, bis sie aufhört zu zappeln.

Alternativ könnte sie auch einfach mit diesem Blödsinn aufhören.
Zuletzt geändert von Ninja Turtle am 30 Jul 2023 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
Ninja Turtle

Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Ninja Turtle »

Kolinatan hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:18 Bitte
Bitte sag mir, ob es Dir ebenfalls wichtig ist, dass sich alle Mitglieder hier im Forum willkommen und angenommen fühlen
Nein, das ist mir nicht wichtig. Für manche ist dieses Forum einfach nicht das richtige. Diese gehen dann von selbst. Oder müssen manchmal auch dauerhaft gesperrt werden.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Tania »

Ich probiere es mal. Dabei beziehe ich mich im Wesentlichen auf die 4 Punkte - nicht auf das Vorwort und auf nur einen nicht weglassbaren Teil des Nachwortes.

Beobachtung
Kolinatan schildert einen Vorfall aus seinem Leben und benutzt dazu eine Methode, bei der die Aspekte Beobachtung, Gefühle, Bedürfnis und Bitte getrennt genannt werden. Dabei bittet er um drei Dinge: ihn zu sagen, ob es mir wichtig ist, dass sich alle Mitglieder hier im Forum willkommen und angenommen fühlen, ihm zu sagen, was bei mir ankommt, wenn er dies in der Form der GfK aufschreibt und das Ganze ebenfalls in Form der GfK zu tun.

Gefühl
Ich fühle mich enttäuscht, überfordert, unerwünscht und nicht wahrgenommen.

Bedürfnis
Mein erstes Bedürfnis war es, ein einfaches, verständliches Beispiel für GfK zu lesen, um einen ersten, nachvollziehbaren Eindruck davon zu bekommen, wie GfK in der Praxis aussehen kann. Meine zweites Bedürfnis beinhaltet es, mit Menschen in einer Form zu kommunizieren, die beide verstehen und die es mir erlaubt, das auszudrücken, was ich ausdrücken will, und das zu verstehen, was mir mitgeteilt werden soll. Mein drittes Bedürfnis beinhaltet es, Bitten, die an mich gerichtet werden, erfüllen zu können.

Bitte
Bitte behandle mich, die als Anfängerin um ein Beispiel für praktische Anwendung von GfK gebeten hat, auch wie eine Anfängerin: wähle ein einfaches Beispiel, hole mich da ab, wo ich stehe, und gehe nur so schnell, wie ich folgen kann. Meine zweite Bitte ist, den Forennutzern (einschließlich mir) anschließend eine formlose Analyse Deines Textes zu erlauben und dabei Deine Bitte, dass für die Antwort GfK genutzt werden soll, als Teil der "Bitte" betrachtet werden darf.

====================
Da ich lernen möchte, würde ich mich über eine Analyse sowie eine Antwort auf meine zweite Bitte freuen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

time4change hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:47 Frage:
Sind wir hier in einem kommunikationsphilosophischen Oberseminar?
Oder in einem Forum, in dem sich Leute mit einem bisher unfreiwilligerweise sex- und/oder beziehungslosen Leben ALLER Bildungsgrade und kommunikativen Fähigkeiten über den Umgang mit bzw. Ansätze zur Überwindung dieses "AB-Zustands" befassen können?
Wir stehen mitten in der Klärung bzw. bewussten Auseinandersetzung über die sehr wichtige Frage: Wer darf in diesem Forum sein und wird angenommen und wer wird verurteilt und abgelehnt und wer entscheidet darüber?

Ich höre Dein Bedürfnis nach Sicherheit und Verbundenheit sowie Deinen Wunsch, dass Du gerne darauf vertrauen möchtest, dass sowohl Du als auch die Menschen, mit welchen Du hier in Verbindung stehst, auch in Zukunft einen Platz hier im Forum haben werden. Genau das möchte ich ebenfalls. Ich möchte, dass alle Mitglieder - gegenwärtige und zukünftige - einen Platz hier im Forum haben. Ich sehe leider, dass genau das nicht der Fall ist.

Ich höre Deine Sorge, dass die GfK zu einer Verpflichtung gemacht werden könnte. Das habe ich nicht vor, weil es der Haltung der GfK widerspräche. Ich möchte nur denjenigen, welche nicht genau wissen, wie sie sich anders verhalten/anders ausdrücken könnten - so sie den bereit dazu sind - dabei unterstützen ein mögliches Werkzeug kennen zu lernen und auszuprobieren.

Ebenso höre ich Deine Sorge, dass eine solche sprachliche Leistung nur von Menschen mit einem hohen Bildungsstand oder besonderen kommunikativen Fähigkeiten praktiziert werden könnte. Ich möchte hier trennen zwischen dem geben von (kognitiver) Empathie, der Fähigkeit aus einer gewaltvollen und Bedürfnisse verschleiernden Aussage sich trotzdem mit den Bedürfnisse eines Menschen zu verbinden und einem Grundverständnis von gewaltfreier Kommunikation. Ja, die Fähigkeit Empathie zu geben und gewaltvolle Sprache gewaltfrei zu hören, erfordern einige Zeit der Übung und Training in Selbstreflexion.

Der Einstieg ist hingegen sehr leicht für jeden möglich, im Zweifel einfach durch ausprobieren. Bist Du der Meinung, dass es viele Mitglieder im Forum geben könnte, dass etwas - was Rosenberg Kindern in der Grundschule innerhalb einer Stunde vermittelt konnte - nicht in der Lage sein könnten ebenfalls zu verstehen? Was kann ich machen, damit Du Dich in Deiner Sorge um das Miteinander hier im Forum gehört fühlst?

In diesem Beitrag einer Kindererzieherin spricht sie von Ihrer Erfahrung mit GfK und "wahrnehmungsbeeinträchtigten" Kindern. Würde es Dir helfen, wenn ich Dir sage, das Menschen - welche ggf. Einschränkungen haben die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen - auch weiterhin im Forum willkommen sind?
Zuletzt geändert von Kolinatan am 01 Aug 2023 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Frage korrigiert.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Mannanna »

Einzelgänger hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:56
time4change hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:47 Frage:
Sind wir hier in einem kommunikationsphilosophischen Oberseminar?
Oder in einem Forum, in dem sich Leute mit einem bisher unfreiwilligerweise sex- und/oder beziehungslosen Leben ALLER Bildungsgrade und kommunikativen Fähigkeiten über den Umgang mit bzw. Ansätze zur Überwindung dieses "AB-Zustands" befassen können?
Danke. Die letzten paar Tage haben mich etwas verwirrt.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Mannanna »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47
time4change hat geschrieben: 30 Jul 2023 15:47 Frage:
Sind wir hier in einem kommunikationsphilosophischen Oberseminar?
Oder in einem Forum, in dem sich Leute mit einem bisher unfreiwilligerweise sex- und/oder beziehungslosen Leben ALLER Bildungsgrade und kommunikativen Fähigkeiten über den Umgang mit bzw. Ansätze zur Überwindung dieses "AB-Zustands" befassen können?
Wir stehen mitten in der Klärung bzw. bewussten Auseinandersetzung über die sehr wichtige Frage: War darf in diesem Forum sein und wird angenommen und wer wird verurteilt und abgelehnt und wer entscheidet darüber?

Ich höre Dein Bedürfnis nach Sicherheit und Verbundenheit sowie Deinen Wunsch, dass Du gerne darauf vertrauen möchtest, dass sowohl Du als auch die Menschen, mit welchen Du hier in Verbindung stehst, auch in Zukunft einen Platz hier im Forum haben werden. Genau das möchte ich ebenfalls. Ich möchte, dass alle Mitglieder - gegenwärtige und zukünftige - einen Platz hier im Forum haben. Ich sehe leider, dass genau das nicht der Fall ist.

Ich höre Deine Sorge, dass die GfK zu einer Verpflichtung gemacht werden könnte. Das habe ich nicht vor, weil es der Haltung der GfK widerspräche. Ich möchte nur denjenigen, welche nicht genau wissen, wie sie sich anders verhalten/anders ausdrücken könnten - so sie den bereit dazu sind - dabei unterstützen ein mögliches Werkzeug kennen zu lernen und auszuprobieren.

Ebenso höre ich Deine Sorge, dass eine solche sprachliche Leistung nur von Menschen mit einem hohen Bildungsstand oder besonderen kommunikativen Fähigkeiten praktiziert werden könnte. Ich möchte hier trennen zwischen dem geben von (kognitiver) Empathie, der Fähigkeit aus einer gewaltvollen und Bedürfnisse verschleiernden Aussage sich trotzdem mit den Bedürfnisse eines Menschen zu verbinden und einem Grundverständnis von gewaltfreier Kommunikation. Ja, die Fähigkeit Empathie zu geben und gewaltvolle Sprache gewaltfrei zu hören, erfordern einige Zeit der Übung und Training in Selbstreflexion.

Der Einstieg ist hingegen sehr leicht für jeden möglich, im Zweifel einfach durch ausprobieren. Bist Du der Meinung, dass es viele Mitglieder im Forum geben könnte, dass etwas - was Rosenberg Kindern in der Grundschule innerhalb einer Stunde vermittelt konnte - nicht in der Lage sein könnten ebenfalls zu verstehen? Was kann ich machen, damit Du Dich in Deiner Sorge um das Miteinander hier im Forum gehört fühlst?

In diesem Beitrag einer Kindererzieherin spricht sie von Ihrer Erfahrung mit GfK und "wahrnehmungsbeeinträchtigten" Kindern. Würde es Dir helfen, wenn ich Dir sage, das Menschen - welche ggf. Einschränkungen haben die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen - auch weiterhin im Forum willkommen sind?
Der Kommunikationskram mag ja sowas wie ein Steckenpferd für dich sein und für den geneigten/interessierten Teilnehmer ebenfalls interessant, aber das als allgemeinen Kommunikationsstil hier durchsetzen zu wollen, ist wohl vergebliche Liebesmüh'. Das zeigt auch das Ergebnis zu deiner "empathische Kommunikation"-Umfrage.
Es würden wohl auch viele nicht mehr mitschreiben, wenn sie bei jedem Satz erst überlegen müssen, ob sich das Gegenüber nicht vielleicht irgendwie auf den Schlips getreten fühlt.

Alle, auch Neuanmeldungen, müssen sich natürlich darüber klar sein, daß alles, was sie hier preisgeben, von vielen fremden Leuten gelesen wird und das dann auch negatives Feedback oder auch mal gar keins kommen kann. Das auch noch sehr anonym, da alle hier erstmal nur aus Nickname und Avatar bestehen.
Daher glaube ich, daß rigide Kommunikationsregeln wohl z.B. in einem Stuhlkreis mit so 12 Teilnehmern funktionieren können, aber nicht in einem Internetforum mit einer großen Anzahl ziemlich anonymer Mitschreiber.

Und das du dann in einem Forum für Ü20-jährige mit Links zur Kommunikation für Schulkinder und Kindergartenkinder kommst... :lach:

GFK ist für mich immer noch ein Verbundwerkstoff für z.B. Rohre.
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Kolinatan
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Tania hat geschrieben: 30 Jul 2023 20:36...
Verbindung herstellen
Indem Du Deine Bedürfnisse formulierst, kann ich mich im nächsten Schritt leichter mit diesen verbinden. Indem ich sie in meinen Worten wiedergebe - was immer auch ein Stück weit Interpretation beinhaltet, versuche ich Dir zu sagen, was bei mir ankommt. Beispiele für mögliche Antworten sind dann, abhängig davon wie gut Du meinst, dass ich Deine Bedürfnisse verstanden habe:
  • Ja, das passt soweit.
  • Ja, fast. Wichtig ist mir auch ...
  • Nein, mir geht es eher um folgendes ...
  • Nein, das meine ich nicht. Es geht mir um ...
Wichtig ist, nicht in die Bewertung zurück zu fallen wie: "Du verstehst mich einfach nicht.", weil diese eher zum Abbruch des Gespräches führt, statt zu einem Verstanden werden. Je nachdem wie viele Emotionen im Spiel sind, kann es sehr schwierig sein im Gespräch zu bleiben. Vorteil der schriftlichen Kommunikation - es bleibt Zeit für Selbstwahrnehmung und Reflexion - und Nachteil - es fehlt die Körpersprache und sein Gegenüber einfach in die Arme nehmen zu können.

Bedürfnis 1: Du wolltest ein einfaches Beispiel. Da Du sagst, dass Du enttäuscht bist und Dich Überforderung fühlst, nehme ich an (Interpretation A), dass Du mein Beispiel bereits als zu schwierig empfindest oder (Interpretation B) dass Du Dich überfordert fühlst, weil ich darum gebeten habe, dass Du Deine Antwort selbst nach diesen vier Schritten aufbaust?

Bedürfnis 2: (Interpretation C) Du wünscht Dir mit Menschen auf eine Art zu kommunizieren, welche Dir leicht fällt und direkt möglich ist? (Interpretation D) Wenn Du erst so viel überlegen musst, wie genau Du etwas ausdrücken musst, dann hast Du die Sorge, dass die Gespräche nicht mehr spontan, mit Leichtigkeit und Lebendigkeit geführt werden können? Du mit so einer 4-Schritte-Kommunikation keine Gespräche mehr führen kannst, welche im Flow sind?
(Interpretation E) Es fällt Dir schwer mich zu verstehen, wenn ich mich in diesen vier Schritten ausdrücke?
(Interpretation F) Wenn ich Deine Kommunikation kritisiere bzw. wenn ich sage ich möchte, dass Du auf eine bestimmte Weise mit mir kommunizierst, dann fühlst Du Dich unerwünscht, weil Du nicht so da sein darfst, wie Du bist und so sprechen darfst, wie Du es gewohnt bist?

Bedürfnis 3: (Interpretation G) Es ist Dir wichtig, dass wenn Du um etwas gebeten wirst, es etwas ist, was Dich nicht überfordert, weil Du gerne etwas beitragen möchtest? (Interpretation H) Wenn Du mit einer Bitte konfrontiert wirst, welche Du nicht in der Lage bist zu erfüllen, fühlst Du Dich nicht wahrgenommen, weil wenn ich Dich wahrnehmen würde, dann sollte ich wissen, zu was Du in der Lage bist und zu was nicht?

Bitten erfüllen
Indem ich zu Deinen Bitten Nachfragen stelle, geht es mir darum zu erfahren, um welche genaue Handlung Du mich bittest und falls ich die Verbindung zu einem Bedürfnis nicht verstehe, ggf. auch zu erklären wie meine Handlung in Verbindung mit Deinem Bedürfnis steht.

Bitte 1: Ich möchte gern auf Deine Wünsche eingehen. Kannst Du mir dazu sagen: Was genau hat Dich an meinem Beispiel überfordert? Worüber möchtest Du gerne mehr Informationen, was ist es was ich Dir erklären sollte? In wie weit war mein Beispiel zu schnell? Was kann ich genau tun, um Deinen Wunsch zu erfüllen, Dich wie eine "Anfängerin" zu behandeln?

Bitte 2: Es freut mich, dass Du mich erst fragst, bevor Du meinen Beitrag ebenfalls analysierst, dadurch erfüllst Du mein Bedürfnis nach Autonomie und Respekt, da ich ungern einer Bewertung unterzogen werde, um welche ich nicht gebeten habe. Gerne gebe ich Dir die Erlaubnis auch meinen Beitrag zu analysieren, habe dazu allerdings eine Bitte, ich würde mich freuen wenn Interpretationen auch als solche gekennzeichnet werden. Danke.
Natürlich war meine Bitte die Antwort ebenfalls in Form der vier Schritte zu formulieren eine Bitte. Eine Bitte unterscheidet sich in der GfK von einer Forderung, dass diese auch nicht erfüllt werden kann. Insofern, ja - meine Bitte zur Verwendung der vier Schritte darf als Bitte verstanden werden.

Analyse
Mein Eindruck (Interpretation) ist, dass Du in der Lage warst die vier Schritte anzuwenden und es freut mich, dass Du Dich darauf eingelassen hast, auch wenn es Dir ggf. schwergefallen ist, weil Du dadurch eine meiner geäußerten Bitten erfüllt hast. Es würde mich freuen zu erfahren, ob Du diese Bitte erfüllt hast, weil ich darum gebeten habe oder hast Du diese Struktur verwendet, weil Du meine Bitte als Forderung verstanden hast, weshalb Du nachfragst ob die Bitte nach der Verwendung der vier Schritte als Bitte verstanden werden kann, damit Du sie nicht nochmals erfüllen "musst"?

Beobachtung: Da die Beobachtung ohne Interpretation und Bewertungen geschildert wurde, ist diese für mich sehr angenehm zu lesen und ich bekomme den Eindruck, dass das was ich geschrieben habe auch so angekommen ist.

Gefühle: Deine Gefühlsaussagen sind für mich klar verständlich und ich kann sie mit Deinen Äußerungen zu Deinen Bedürfnissen gut verbinden.

Bedürfnis: Hier ist es für mich noch nicht direkt möglich Deine Bedürfnisse zu erkennen, da Du mehr von Handlungen und Strategien sprichst, weshalb ich einige Frage zu Deine Bedürfnissen gestellt habe, um zu ergründen, welches Bedürfnis in Dir unerfüllt sein könnte.

Beim 1. Bedürfnis könnte es um Lernen gehen, ebenso um Achtsamkeit, Mitmachen oder Orientierung.
Beim 2. Bedürfnis könnte es um Kommunikation und Verbindung gehen und ebenso Nähe und Gemeinschaft.
Beim 3. Bedürfnis könnte es um Kooperation, Fürsorge oder Liebe gehen.

Bitten: Eine Bitte kann um so einfacher erfüllt werden, je klarer und konkreter die Handlung ist, um welche gebeten wird. Deine Bitte - um die Erlaubnis zur Analyse - ist sehr konkret und konnte daher auch leicht von mir erfüllt werden. Während ich nicht weiß, was genau Dir als Anfängerin weiterhelfen könnte, weil ich durch Deine Aussage, dass Du Dich als "Anfängerin" einordnest, keine Informationen darüber erhalten habe, was Dich überfordert oder was Du meinst, was Dir helfen könnte. Ich weiß aktuell nicht ob Du den Artikel in der Wikipedia gelesen hast oder das Video angesehen hast. Weiß also nicht, auf welchem Wissensstand Du bist. Wenn ich jetzt die Wiki-Information wiederholen würde und Du kennst diesen Inhalt schon, würde es Dir nicht weiterhelfen. Ich benötige also mehr Informationen wo Du stehst, um Dich besser unterstützen zu können.

Allgemein
Auf der Seite der Schule gibt es ein PDF, in welchem Bedürfnisse und Gefühle aufgelistet sind. Diese kann helfen im 3. Schritt besser zu unterscheiden, zwischen meinem Bedürfnis und der Strategie, um dieses Bedürfnis erfüllt zu bekommen. Bedürfnisse sind universell und unabhängig von konkreten Handlungen. Während wir oft im Kopf schon die Strategie haben, wie unser Gegenüber unser Bedürfnis erfüllen solle, ohne das Bedürfnis zu kommunizieren, neigen wir dazu dann die gewünschte Handlung eher als Forderung, statt als Bitte zu kommunizieren und sind dann verärgert, wenn unsere Forderung zurückgewiesen wird.

Im Gespräch würde ich nicht so viele Interpretationen und Nachfragen auf einmal stellen. Dort würde ich eine Äußerung tätigen und dann die Reaktion abwarten. Eben so wie beim Paartanz. Beide machen abwechselnd ihre Schritte und bewegen sich so mehr oder weniger durch den Raum, in Richtung zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47 Wir stehen mitten in der Klärung bzw. bewussten Auseinandersetzung über die sehr wichtige Frage: War darf in diesem Forum sein und wird angenommen und wer wird verurteilt und abgelehnt und wer entscheidet darüber?
Ich nehme an, statt "War" sollte da "Wer" stehen? "Was" wäre ja auch möglich, wäre aber meine zweite Deutungswahl.

Ich würde mir wünschen, dass Du genau diese drei Fragen in einem separaten Thread zur Diskussion stellst. Nur die Fragen, ohne weitere Erläuterungen. Und dass Du die Antworten der Nutzer*innen liest und Dich nach ihnen richtest.

Leider ist es mir unmöglich, das als Bitte zu formulieren. Denn eine Bitte zeichnet sich meines Wissens dadurch aus, dass es keine Konsequenzen hat, wenn man sie ablehnt. Würdest Du meinen Wunsch ablehnen, hätte das aber sehr wohl eine Konsequenz: nämlich dass die dritte Frage beantwortet wäre mit "Das entscheidet der Admin - entweder selbst oder über die Definition eines Entscheidungsprozesses".
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von time4change »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47Ich höre Dein Bedürfnis nach Sicherheit und Verbundenheit

ist auf den AB-Treff bezogen eher wenig ausgeprägt

und auch sonst gewichte ich Freiheit höher als "gutbürgerliche Sicherheit" ...
Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47Ich möchte, dass alle Mitglieder - gegenwärtige und zukünftige - einen Platz hier im Forum haben. Ich sehe leider, dass genau das nicht der Fall ist.

Du gehst hier m.E. nur in der verkehrten Reihenfolge vor:

Sinnvoll wäre (gewesen), ERST - z.B. im Laufe der traditionellen ersten 100 Tage (während der sich ein neuer "Regierungschef" einarbeitet) - die sicherlich vorhandenen Probleme im und unschönen Aspekte des "Forumslebens" zu benennen ...

... und dann in einem gemeinsamen Brainstorming Lösungsansätze ERGEBNISOFFEN zu erörtern!

Du hast hingegen zuerst Deine Universalpatentlösung präsentiert und propagiert ... und nachdem Du damit reichlich Gegenwind bekommen hast, die Probleme (für die gewünschte Lösung) im Sinne einer Begründung warum man Dir als "Kommunikationsguru" folgen soll nachgereicht ...

PS:
evtl. wäre auch eine stärkere Fokussierung auf die Kernaussagen in möglichst wenigen Worten hilfreich ;)
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Tania hat geschrieben: 01 Aug 2023 11:26 Leider ist es mir unmöglich, das als Bitte zu formulieren. Denn eine Bitte zeichnet sich meines Wissens dadurch aus, dass es keine Konsequenzen hat, wenn man sie ablehnt. Würdest Du meinen Wunsch ablehnen, hätte das aber sehr wohl eine Konsequenz: nämlich dass die dritte Frage beantwortet wäre mit "Das entscheidet der Admin - entweder selbst oder über die Definition eines Entscheidungsprozesses".
Auch die Nichterfüllung einer Bitte hat Konsequenzen. Welche, dass kommt darauf an, wie wichtig es demjenigen ist, der die Bitte gestellt hat und welche Folgen er daraus ziehen möchte, wenn diese nicht erfüllt wurde. Wenn keine gemeinsame Lösung gefunden wird, weil es eben nicht gelingt sich auf der Ebene der Bedürfnisse zu verbinden, dann wird die Bitte immer eher als Forderung gehört werden und vielleicht auch so gemeint sein. Weil die eine Person sich dann so verhalten soll, wie es eine andere von ihr verlangt und somit ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren soll, sind die Wahloptionen entweder Unterordnung und Selbstverleugnung oder zu gehen und sich auf diese Weise die eigene Würde zu erhalten, egal wie schmerzhaft der Trennungsprozess auch sein mag.

Insofern kann ich die drei Fragen in einem eigenen Thema stellen. Eines muss allerdings klar sein, dass so wie die Mitglieder nicht möchten, dass ich ihnen Vorgaben für ihr Verhalten/Handlungen mache, dass das gleiche auch umgekehrt gilt. Also keine Vorgaben dazu, wie ich mich zu verhalten habe oder welche Handlungen ich auszuführen oder hinzunehmen hätte. Allerdings gehe ich davon aus (Interpretation), dass genau dieser Punkt, dass eben nicht über mich verfügt werden kann, aus Deiner Sicht die Diskussion bereits obsolet macht. Ist diese Interpretation korrekt?
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Hoppala »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47 Wer darf in diesem Forum sein und wird angenommen
Jedy, dy vom Admin zugelassen wird, weil der Admn der Ansicht ist, dass die ausformulierten Kriterien dafür vom "Bewerber" mutmaßlich erfüllt sind.
Jedy, dy nicht wiederholt und in massiver Art - nach Einschätzung der Mods bzw. aufgrund Meldungen von Mitgliedern - den Mods und dem Admin den EIndruck bereitet, dass weiteres Mitschreiben dey Foristy auch künftig zu massiven untragbaren Konflikten (="Unfrieden") führt.
Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47 und wer wird verurteilt und abgelehnt
Niemand.
Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 08:47und wer entscheidet darüber?
Wenn überhaupt, dann jeweils dy Foristy selbst. (Ich vermute aufgrund des ursprünglichen Satzaufbaus, dass die letzte Frage sich darauf bezieht, wer sich hier warum zugehörig fühlt und wer nicht).

Ich finde, dass ist im Grunde alles selbsterklärend.und selbstverständlich. Aber anscheinend nicht.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von DuelaDent »

Vielleicht sollte man eine Umfrage starten, wer sich eigentlich von diesem -y angesprochen und einbezogen fühlt.
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 12:05 Weil die eine Person sich dann so verhalten soll, wie es eine andere von ihr verlangt und somit ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren soll, sind die Wahloptionen entweder Unterordnung und Selbstverleugnung oder zu gehen und sich auf diese Weise die eigene Würde zu erhalten, egal wie schmerzhaft der Trennungsprozess auch sein mag.
...
Eines muss allerdings klar sein, dass so wie die Mitglieder nicht möchten, dass ich ihnen Vorgaben für ihr Verhalten/Handlungen mache, dass das gleiche auch umgekehrt gilt. Also keine Vorgaben dazu, wie ich mich zu verhalten habe oder welche Handlungen ich auszuführen oder hinzunehmen hätte. Allerdings gehe ich davon aus (Interpretation), dass genau dieser Punkt, dass eben nicht über mich verfügt werden kann, aus Deiner Sicht die Diskussion bereits obsolet macht. Ist diese Interpretation korrekt?
Das kann ich nicht so einfach beantworten, da muss ich etwas ausholen:

Oben hast Du ja beschrieben, dass eine Person zwei Optionen hat: Unterordnung und Selbstverleugnung, oder Trennung. Dieser Analyse stimme ich insofern zu, als ich bereit bin, andere Optionen zu vernachlässigen.

Optimal wäre natürlich, wenn eine Diskussion ergäbe, dass es auf alle Fragen eine Antwort gibt, mit der sich alle anfreunden können. Und als notorisch positiv denkender Mensch halte ich das durchaus für möglich.

Aber es ist natürlich auch denkbar, dass sich kein Konsens herstellen lässt. Im Extremfall ergibt sich vielleicht eine Konstellation, in der eine deutliche Mehrheit(*) A will, und eine kleine Minderheit, zu der zufällig auch Du gehörst, B will. Was dann? Nutzt Du Deine Machtposition aus und setzt B durch - womit die Fraktion, die A will, sich entweder unterordnen oder trennen muss? Oder akzeptierst Du den Willen der Mehrheit und entscheidest für Dich, ob Du Dich unterordnest oder trennst? Und wäre es im letzten Fall eine friedliche Trennung mit geordneter Übergabe, oder ziehst Du in Betracht, das Forum einfach zu löschen?

Allein die Möglichkeit, dass ein Konsens gefunden wird, lässt mich die Diskussion nicht für obsolet halten. Sollte sich allerdings abzeichnen, dass es keinen Konsens gibt, würde ich Dich bitten, zu den genannten Fragen Stellung zu nehmen. Denn wenn feststehen würde, dass am Ende, völlig unabhängig vom Diskussionsverlauf, genau das gemacht wird, was Du willst - dann wäre eine Weiterführung der Diskussion für mich tatsächlich obsolet.

Beantwortet das Deine Frage, ob Deine Interpretation korrekt war?

(*) Bei der Bestimmung der "Mehrheit" würde ich ein Modell vorschlagen, das der speziellen Natur des Forums Rechnung trägt. Also z.B. "AB-Stimmen zählen 3 Punkte, Ex-ABs 2 Punkte, am Thema interessierte Menschen 1 Punkt"
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Mefi

Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Mefi »

Tania hat geschrieben: 01 Aug 2023 11:26 Ich würde mir wünschen, dass Du genau diese drei Fragen in einem separaten Thread zur Diskussion stellst. Nur die Fragen, ohne weitere Erläuterungen. Und dass Du die Antworten der Nutzer*innen liest und Dich nach ihnen richtest.
Was soll man sich davon erhoffen? Das nicht betroffene, die hier gerne Meinung Mache, betreiben weiter munter, Leute aus dem Forum zu mobben können? Denn wir wissen, dass diese lautstarke Gruppe die Gruppe sein wird, die genug Zeit und Effort reinstecken wird, um das durchzudrücken. Dann kann Kolinatan auch gleich 50% aller Hardcore ABs hier einfach rauslöschen, dafür muss man keine Umfrage machen.

Es haben sich in den letzten Tagen genug kritische Stimmen gemeldet. (Primär ABs und nicht primär Ex-non-ABs). Und ich finde absolut nicht, dass eine Gruppe, die nicht betroffen ist, hier bestimmen möchte, wer hier zu sein hat und wer nicht. WIR sind betroffen, nicht ihr. WIR brauchen das Forum mangels Alternativen, denn es gibt nur dieses eine AB-Forum.

Und wenn es euch wichtiger ist, bestimmte Leute auszuschließen, weil ich irgendwas an der Person nicht passt, ja, dann ist das der falsche Ort. Das ist ein Selbsthilfeforum für ABs und keine Endlagerung für Ex-Abs mit Hang zur Assimilierung.

: Ich finde Angebote von Ex oder Non wie von Desiied, die ein wirkliches Interesse hat, Leuten zu helfen, absolut toll und bewundernswert. Wie oft kommen sinnvolle Ratschläge für betroffene, und wie oft geht es nur, um eigene Ansichten durchzudrücken? Zu oft. Und darin sehe ich für keinen einzigen AB irgendeinen Mehrwert sein Problem zu bewältigen.

Kein Selbsthilfeforum sollte es sich zur Aufgabe machen, (vorallem wenn es das einzige in der Art ist) nur nach richtigen Mitgliedern zu filtern, aber wenn ihr so ein Forum wollt, dann setzt euch doch zusammen und baut euch ein Forum, indem dann nur die reinkommen können, die ihr mögt. Macht bei der Anmeldung einen Fragebogen, ob derjenige euren Werten entspricht und jut is. Für Betroffene ist es auch besser, weil es dann mehr Möglichkeiten gibt. Ich muss nichtmehr lesen, wie einige User hier die Ab sind, regelrecht rausgefegt werden... ihr habt eure "harmonische" Teddybär-Gilde in den tiefgreifende Probleme durch sperren von Threads unter den Tisch gekehrt werden... alle profitieren.
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Lilia
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Re: GfK lernen - Beispiele für empathische Kommunikation

Beitrag von Lilia »

Kolinatan hat geschrieben: 01 Aug 2023 12:05 sind die Wahloptionen entweder Unterordnung und Selbstverleugnung oder zu gehen und sich auf diese Weise die eigene Würde zu erhalten, egal wie schmerzhaft der Trennungsprozess auch sein mag.
...eine sehr altmodische Auffassung von "Würde" und sehr antidemokratisch.
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
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