Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 06 Sep 2023 19:20 ...
Okay. Was hat das ganze aber mit Dating zu tun? :gruebel:
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 06 Sep 2023 20:43
Reinhard hat geschrieben: 06 Sep 2023 19:20 ...
Okay. Was hat das ganze aber mit Dating zu tun? :gruebel:
Habe ich gesagt, dass es das tut? :gruebel: :)

Aber irgendwann kommt das Gespräch halt auf persönliche Interessen ... und dann kommt vom Nerd halt sowas wie "was üblicherweise so darüber erzählt wird, ist sehr weit entfernt von dem, wie es tatsächlich ist, da glauben viele Leute einfach nur Unfug", dann stößt das nicht unbedingt auf Gegenliebe. Halt meistens bei anderen Nerds, oder sonstige Leute, die ihre Unfug-Annahmen beseitigen wollen. Aber wer will das schon? Müsste man ja zugeben, dass man welche hat, und das scheint schwierig zu sein ...
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 05:02
Levyn hat geschrieben: 06 Sep 2023 20:43
Reinhard hat geschrieben: 06 Sep 2023 19:20 ...
Okay. Was hat das ganze aber mit Dating zu tun? :gruebel:
Habe ich gesagt, dass es das tut? :gruebel: :)

Aber irgendwann kommt das Gespräch halt auf persönliche Interessen ... und dann kommt vom Nerd halt sowas wie "was üblicherweise so darüber erzählt wird, ist sehr weit entfernt von dem, wie es tatsächlich ist, da glauben viele Leute einfach nur Unfug", dann stößt das nicht unbedingt auf Gegenliebe. Halt meistens bei anderen Nerds, oder sonstige Leute, die ihre Unfug-Annahmen beseitigen wollen. Aber wer will das schon? Müsste man ja zugeben, dass man welche hat, und das scheint schwierig zu sein ...
Nö, hast du nicht, aber der Kontext deiner Aussage war ja im Rahmen von Dating. Also darf ich davon ausgehen, dass du doch beim Thema bleibst ;)

Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt. Ich finde es eher schade, dass es sich einige selbsternannte Nerds zum Ziel gesetzt haben möglichst die Unterschiedlichkeiten und die eigene Überlegenheit zu unterstreichen als Gemeinsamkeiten zu suchen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Egil »

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt .
Doch, tut es. Kein Mensch stellt gerne Gewissheiten in Frage oder lässt sich belehren. Niemand will sich dümmer fühlen als sein Gegenüber. Man muss dem anderen die Erkenntnis quasi unterschieben, ohne dass er es merkt, und dafür ist viel zwischenmenschliches und kommunikatives Fingerspitzengefühl erforderlich, Fähigkeiten, die Nerds ja gewissermaßen qua definitionem nicht haben. Mir gelingt das heute viel besser als früher, aber nicht immer. Und ich merke, dass ich dafür viel weniger Geduld habe.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Egil hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:02
Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt .
Doch, tut es. Kein Mensch stellt gerne Gewissheiten in Frage oder lässt sich belehren. Man muss dem anderen die Erkenntnis quasi unterschieben, ohne dass er es merkt, und dafür ist viel zwischenmenschliches und kommunikatives Fingerspitzengefühl erforderlich, Fähigkeiten, die Nerds ja gewissermaßen qua definitionem nicht haben.
Das habe ich mit "auf Augenhöhe kommunizieren" und "nicht als arroganter Oberlehrer auftreten" doch gemeint :mrgreen:
Dass Nerds das per Definition nicht können, halte ich aber für eine Hoax. Ich vermute, dass die sozialkompetenten Nerds gar nicht als Nerds wahrgenommen werden, während die sozialinkompetenten Nerds dann tatsächlich dem Klischee entsprechen.
Ich muss da nämlich stark an zwei Kumpels von mir denken. Der eine verbringt seine ganze Freizeit damit DnD Geschichten zu entwerfen und alles so detailgetreu wie möglich nachzubauen, aber würde vom normalen Volk nicht als Nerd wahrgenommen werden, weil er auch sozial gut angenommen wird und sogar regelmäßig Hauspartys schmeißt, wo alle möglichen Persönlichkeiten vertreten sind. Der andere ist Astrophysiker, der demnächst wieder zurück in die USA reist, weil er dort bei der NASA anfängt. Mit Frauen scheint er wenig Probleme zu haben. Es ist eher so, dass Frauen Probleme damit haben seinem Charisma und Charm zu entkommen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Hoppala »

Egil hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:02
Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt .
Doch, tut es. Kein Mensch stellt gerne Gewissheiten in Frage oder lässt sich belehren. Niemand will sich dümmer fühlen als sein Gegenüber. Man muss dem anderen die Erkenntnis quasi unterschieben, ohne dass er es merkt,
Dem muss ich deutlich widersprechen.
Damit will ich niciht behaupten, dass es das nicht auch gäbe.
Aber es gibt eben auch das, was nach deinen Worten nicht existiert; und das gar nicht mal so selten.
Viele Menschen sind erfreut, wenn sie bisherige Irrtümer erkennen, gewiss oder nicht. Viele Menschenlernen gern; was umgekehrt heißt, dass sie sich auch "belehren" (ein Wort, dass meines Erachtens aus dem Wortschatz gestrichen gehört; man kann niemanden "belehren", lernen muss ein jeder schon selbst) lassen.
Nur weil jemand anderes bei Thema X schlauer Ist als ich; oder auch nur Dinge weiß, die ich bisher nicht wusste (obwohl ich vielleicht insgesamt immer noch mehr darüber weiß), bin ich doch nicht dümmer? Es gibt ergo keinen Anlass, sich "dümmer" zu fühlen.
Ich zum Beispiel reagiere auf das "Unterschieben von Erkenntnis" eher allergisch. Unterschieben muss man was, wenn man Absichten hat, die der andere nich wollen würde, wenn er sie bemerken würde.

Was anderes sind allerdings gut gemachte Erkenntnissangebote, die sich in Geschichten etc. verstecken, und auf die dann jeder selbst kommen sollte. Da kann dann aber auch jeder durchaus unterschiedliche Erkenntnisse gewinnen, so dass es kein Unterschieben, sondern eher ein "für sich Herauslesen" ist.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 06 Sep 2023 19:20 Und "falsch" ist an der Stelle für den Nerd eine Bewertung, die schlimmer ist als beispielsweise "moralisch fragwürdig" oder "politisch inkorrekt".
Was machen denn da Ethik- und pc-Nerds? :-)

Sorry Reinhard, deine Konstruktion finde ich ausgesprochen nerdig - aber nerdig in dem Sinne, dass sie fernab praktischer Relevanz ist.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Ethik-Nerds schauen Star Trek - The Next Generation zum Einstieg. ;)
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:23
Egil hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:02
Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt .
Doch, tut es. Kein Mensch stellt gerne Gewissheiten in Frage oder lässt sich belehren. Man muss dem anderen die Erkenntnis quasi unterschieben, ohne dass er es merkt, und dafür ist viel zwischenmenschliches und kommunikatives Fingerspitzengefühl erforderlich, Fähigkeiten, die Nerds ja gewissermaßen qua definitionem nicht haben.
Das habe ich mit "auf Augenhöhe kommunizieren" und "nicht als arroganter Oberlehrer auftreten" doch gemeint :mrgreen:
Dass Nerds das per Definition nicht können, halte ich aber für eine Hoax. Ich vermute, dass die sozialkompetenten Nerds gar nicht als Nerds wahrgenommen werden, während die sozialinkompetenten Nerds dann tatsächlich dem Klischee entsprechen.

Das liegt allerdings nicht nur an der einen Person, sondern entwickelt sich in der Interaktion mit der Gesellschaft und ist dabei auch themenabhängig.

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:23 Ich muss da nämlich stark an zwei Kumpels von mir denken. Der eine verbringt seine ganze Freizeit damit DnD Geschichten zu entwerfen und alles so detailgetreu wie möglich nachzubauen, aber würde vom normalen Volk nicht als Nerd wahrgenommen werden, weil er auch sozial gut angenommen wird und sogar regelmäßig Hauspartys schmeißt, wo alle möglichen Persönlichkeiten vertreten sind.

Dann lernen die meisten Personen seine Nichtnerdseite zuerst kennen und das prägt schon mal den Eindruck. Da kann sich dann gar nicht die Vermutung entwickeln, sein Nerdtum wäre steckengebliebene Kindheit oder sonst irgendwelche Motivationen, die die Leute dahinter vermuten könnten.

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:23 Der andere ist Astrophysiker, der demnächst wieder zurück in die USA reist, weil er dort bei der NASA anfängt. Mit Frauen scheint er wenig Probleme zu haben. Es ist eher so, dass Frauen Probleme damit haben seinem Charisma und Charm zu entkommen.

Etwas beruflich zu machen, heißt nicht notwendigerweise, dass man ein Nerd in dem Gebiet ist. Gibt auch Leute, die ihren Beruf nicht mögen und nur des Geldes wegen machen, oder weil sie es mal mochten und jetzt ist zu schwierig zu wechseln oder was weiß ich. Aber gut, nehmen wir mal an, der ist Astrophysiknerd ... das ist dann für die meisten Leute zu abgehoben, da gibt es dann nicht mal das über-vereinfachte Wissen zum Thema. Vielleicht haben noch wenige im Hinterkopf sowas wie Kohlenstoff-Stickstoff-Zyklus oder was eine Spektrallinie sein soll, aber danach wird es dann langsam dünn. Da kann einfach kein Konfliktpotential herkommen, wo der Nerd dann eine andere Position einnimmt als der Rest.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Egil »

Hoppala hat geschrieben: 07 Sep 2023 12:39 ...
Ich glaube, du hast das falsch verstanden. Es ging ja nach meinem Verständnis darum, dass Leute, die schon eine Meinung oder ein Basiswissen über ein Thema haben, mit jemandem konfrontiert sind, der da "mehr drin" ist, sie eben nicht mehr neutral und neugierig auf "mehr Wissen" sind.

Was du mit "Erkenntnisangeboten" bezeichnest, ist genau das, was ich meinte.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 08 Sep 2023 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Egil hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:04 ...
Ich glaube das kommt immer darauf an wie man die Informationen aufbereitet und es den anderen näherbringt. Wer mit einer süffisanten Attitüde daherkommt, die förmlich schreit "wenn du dich wirklich damit auskennen würdest, dann würdest du nicht solche dummen Sachen sagen", dann kann ich mir schon vorstellen, dass Menschen da erstmal auf Abstand gehen und gar nicht darüber nachdenken, ob das stimmen könnte. Wenn jemand das aber nett verpackt, ohne den anderen bloß zu stellen, hat da schon mehr Erfolg.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 08 Sep 2023 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Das liegt allerdings nicht nur an der einen Person, sondern entwickelt sich in der Interaktion mit der Gesellschaft und ist dabei auch themenabhängig.
Wie meinst du das konkret?
Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Dann lernen die meisten Personen seine Nichtnerdseite zuerst kennen und das prägt schon mal den Eindruck. Da kann sich dann gar nicht die Vermutung entwickeln, sein Nerdtum wäre steckengebliebene Kindheit oder sonst irgendwelche Motivationen, die die Leute dahinter vermuten könnten.
Damit wollte ich nur sagen, dass es auch Nerds gibt, die in Gesellschaft völlig normal bzw. beliebt sind, weil sie irgendwo gelernt haben mit Menschen umzugehen. Ich will damit nicht sagen, dass das Klischee nicht auch oft bedient wird. Dafür kenne ich dann doch zu viele Beispiele auf die das zutrifft. Es ging mir nur darum klar zu stellen, dass Nerdigkeit und soziale Kompetenz nicht unbedingt ein Widerspruch darstellen, so wie es hier teilweise rüberkommt. Für den einen Herren in der Diskussion wird der Grund vermutlich darin liegen, dass die Menschen seinem Anspruch an Nerdigkeit gar nicht genügen, aber jeder hat da wohl sein eigenes Maß.
Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Etwas beruflich zu machen, heißt nicht notwendigerweise, dass man ein Nerd in dem Gebiet ist.
Wenn man im Bereich Naturwissenschaften promoviert hat und genau in seinem speziellen Bereich auch noch für die NASA arbeitet und dort Forschung betreibt, dann glaube ich schon, dass man diese Person als Nerd auf dem Gebiet bezeichnen kann. :mrgreen:
Mit dem Konfliktpotential gebe ich dir aber recht. Ich frage mich aber gerade, ob ein umfangreiches Wissen über ein viel geläufigeres Themengebiet, wozu auch der normale Bürger etwas beitragen kann, dazu führt, dass man als unsympathischer Nerd gesehen wird. Ich persönlich würde verneinen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Hoppala »

Egil hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:04 Ich glaube, du hast das falsch verstanden. Es ging ja nach meinem Verständnis darum, dass Leute, die schon eine Meinung oder ein Basiswissen über ein Thema haben, mit jemandem konfrontiert sind, der da "mehr drin" ist, sie eben nicht mehr neutral und neugierig auf "mehr Wissen" sind.
Solche Leute mag es geben. Genauso wie es solche gibt, die sioch dann erst recht neugierig zeigen ("Endlich jemand, den man fragen kann" "Spannend, was es alles gibt" "Wollte ich immer schon auch wissen")

Es gibt schlicht nicht drum, was jemand weiß. Sondern wann (Anlass) und wie ersiees es mitteilt.
Das heißt übirgens auch. Es geht auch nicht drum, was jemand nicht weiß. Sondern wieersies damit in Interaktion mit anderen umgeht.
Und klar gibt es immer und überall A*löcher, die einen denken lassen wollen, man selbst sei unpassend.
Und klar verhält man sich auch immer wiede rmal unpassend.

Ich denke, mit diesem Thema wird AB-typisch versucht, mit allerhand Gedankenaufwand und Sezierung ein riesiges, undichtes Fass mit Luft zu füllen :-)
Wahlweise Vakuum.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von NBUC »

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 ...

Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt. Ich finde es eher schade, dass es sich einige selbsternannte Nerds zum Ziel gesetzt haben möglichst die Unterschiedlichkeiten und die eigene Überlegenheit zu unterstreichen als Gemeinsamkeiten zu suchen.
"muss nicht" ist da ein untauglicher Begriff denke ich - hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, und wird damit häufig zu einem Problem beim Dating.

Wenn(!) auf beiden Seiten da Interesse besteht, dann hat das eine Chance sich positiv zu entwickeln (wobei ehrlich erklären wollen leider immer noch nicht ein gut erklären können ist, doppelt, wenn man lange nicht mehr mit Neulingen darüber gesprochen hat.

Aber wie vorher schon beschrieben kommt es beim Dating früher oder später typischerweise zu der Frage, "was machst du denn in deiner Freizeit".
Wenn der Nerd da noch eine gute Anzahl anderer, "statistisch datingtauglicherer" Felder anführen kann UND damit tatsächlich punktet, kann da auch übersehen oder als interessante Extrafacette gesehen werden.
Ist die Gegenseite nicht überzeugt und sucht nach Fehlern, ist das Nerdhobby häufig ganz schnell ein lohnendes Ziel.

Und da stehen Nerdthemen, zumindest in der von ihm praktizierten Intensität, typischerweise weder im Mainstreamverständnis noch in ebensolchem Ansehen.
(Nebenbei, nicht gleichzeitig zu LMS führende Sportbetätigung steht da auch nicht viel besser bei ... :pfeif:, spätestens wenn der Trainingsumfang klar wird. )

Ist das aber das einzige oder dominierende Freizeitthema, folgt dann meist die skeptische Frage "Und was soll das das" und diversen Variationen, aber 2 üblichen und teils auch gemeinsam auftretenden Richtungen die Reaktionen:
- einmal den Nerd als kindisch bis verrückt einzustufen
- einen sich entsprechend angegriffen fühlenden und reagierenden Nerd.
Zusätzlich dann noch die Fälle, wo eine der beiden Seiten dann die Aussagen des anderen, die gar nicht so gemeint waren dann missversteht, einfach, weil man in eh emotional vermintem Gebiet keine gemeinsame Erfahrungsbasis hat.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

NBUC hat geschrieben: 08 Sep 2023 11:11
Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 ...

Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt. Ich finde es eher schade, dass es sich einige selbsternannte Nerds zum Ziel gesetzt haben möglichst die Unterschiedlichkeiten und die eigene Überlegenheit zu unterstreichen als Gemeinsamkeiten zu suchen.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von NBUC »

Levyn hat geschrieben: 08 Sep 2023 16:14
NBUC hat geschrieben: 08 Sep 2023 11:11
Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 11:08 ...

Denke nicht, dass das unbedingt auf wenig Gegenliebe stoßen muss, sofern man auf Augenhöhe kommuniziert und nicht wie ein arroganter Oberlehrer daherkommt. Ich finde es eher schade, dass es sich einige selbsternannte Nerds zum Ziel gesetzt haben möglichst die Unterschiedlichkeiten und die eigene Überlegenheit zu unterstreichen als Gemeinsamkeiten zu suchen.
...
Wie stellst du dir da den Gedankenprozess der Menschen vor, die auf Menschen mit nerdigen Hobbys treffen?
Dier gesamte Bandbreite an möglichen Gedankenprozessen ist groß, aber keine besonderen Randbedingungen vorausgesetzt, dürfte die häufigste Reaktion sein: "Was macht der? das ist doch was picklige/fette/andere nette Zuschreibung, sozial abgehängte, ab einem gewissen Alter auch noch zurückgebliebene Streber ohne "wirkliche" - also Nicht-Nerd-Freunde im Keller ihrer Eltern machen. ".
Heutzutage wird vielleicht noch kurz geschaut, ob sie kompensierend wenigstens nen Nobelpreis haben und im Fernsehen sind .. :pfeif: .
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

NBUC hat geschrieben: 08 Sep 2023 17:25
Levyn hat geschrieben: 08 Sep 2023 16:14
NBUC hat geschrieben: 08 Sep 2023 11:11

...
Wie stellst du dir da den Gedankenprozess der Menschen vor, die auf Menschen mit nerdigen Hobbys treffen?
Dier gesamte Bandbreite an möglichen Gedankenprozessen ist groß, aber keine besonderen Randbedingungen vorausgesetzt, dürfte die häufigste Reaktion sein: "Was macht der? das ist doch was picklige/fette/andere nette Zuschreibung, sozial abgehängte, ab einem gewissen Alter auch noch zurückgebliebene Streber ohne "wirkliche" - also Nicht-Nerd-Freunde im Keller ihrer Eltern machen. ".
Heutzutage wird vielleicht noch kurz geschaut, ob sie kompensierend wenigstens nen Nobelpreis haben und im Fernsehen sind .. :pfeif: .
Die Person könnte doch auch denken "Das ist ja ein interessantes Hobby. Habe ich gar keinen Bezug zu, aber möchte gerne mehr darüber erfahren wie die Person tickt, die so ein komisches Hobby hat", oder nicht? :mrgreen:
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von NBUC »

Levyn hat geschrieben: 08 Sep 2023 19:23
NBUC hat geschrieben: 08 Sep 2023 17:25
Levyn hat geschrieben: 08 Sep 2023 16:14

Wie stellst du dir da den Gedankenprozess der Menschen vor, die auf Menschen mit nerdigen Hobbys treffen?
Dier gesamte Bandbreite an möglichen Gedankenprozessen ist groß, aber keine besonderen Randbedingungen vorausgesetzt, dürfte die häufigste Reaktion sein: "Was macht der? das ist doch was picklige/fette/andere nette Zuschreibung, sozial abgehängte, ab einem gewissen Alter auch noch zurückgebliebene Streber ohne "wirkliche" - also Nicht-Nerd-Freunde im Keller ihrer Eltern machen. ".
Heutzutage wird vielleicht noch kurz geschaut, ob sie kompensierend wenigstens nen Nobelpreis haben und im Fernsehen sind .. :pfeif: .
Die Person könnte doch auch denken "Das ist ja ein interessantes Hobby. Habe ich gar keinen Bezug zu, aber möchte gerne mehr darüber erfahren wie die Person tickt, die so ein komisches Hobby hat", oder nicht? :mrgreen:
"Könnte", die Wahrscheinlichkeit dazu halte ich aber für entsprechend deutlich geringer als meine Prognose.

Ich denke davon können auch so einige hier ein Lied singen und haben erlebt wie gering diese Wahrscheinlichkeit ist.
Und selbst wenn, muss man noch den Sprung vom potentiellen Kumpel, dem so etwas ggf noch verziehen wird, zum potentiellen Partner schaffen, an den deutlich höhere Maßstäbe gesetzt werden.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Levyn hat geschrieben: 08 Sep 2023 19:23 Die Person könnte doch auch denken "Das ist ja ein interessantes Hobby. Habe ich gar keinen Bezug zu, aber möchte gerne mehr darüber erfahren wie die Person tickt, die so ein komisches Hobby hat", oder nicht? :mrgreen:
Hier im AB-Treff scheint es ja den Konsens zu geben, daß, wenn Leute einen nach den eigenen Hobbys und Interessen fragen, sie tatsächlich überhaupt nicht daran interessiert sind, was diese Hobbys und Interessen sind, sondern nur daran, wie sich derjenige beim Ausüben dieser Hobbys fühlt.

Wenn dem so wäre, käme man wirklich mit allem davon. Man könnte den Großteil der eigenen Freizeit mit dem Entwickeln Freier Software verbringen. Man könnte die komplette Checkliste der Otaku-Klischees erfüllen. Man könnte Wehrmachtsdevotionalien sammeln. Man käme mit allem davon, weil die eigentlichen Inhalte beim Adressaten ja eh nicht ankommen.

Ich fürchte, in der Praxis sieht es doch eher so aus, wie NBUC und ich es sehen: Die Leute achten sehr wohl auf die Inhalte. Sie bewerten die Inhalte. Und sie nutzen sie als Bewertungsmaßstab für die ganze Person.

Es geht ja auch um die Außenwirkung. Welche Frau will einen Partner, dessen sie sich schämen oder den sie gar verstecken und verheimlichen muß? Einen Partner, bei dem sie hofft, daß niemand erfährt, daß alle seine bisherigen „Freundinnen“ Dakimakura waren und keine Menschen aus Fleisch und Blut? Einen, der sie in der Öffentlichkeit als seine „Waifu“ bezeichnet? Oder wenn sie mit ihm auf einer Party ist, und aktuelle Serien auf Netflix sind das Gesprächsthema, er wird auch nach seinen aktuellen Lieblingsserien gefragt, und er nennt dann irgendwelche japanischen Trickserien, die er sich auf Crunchyroll ansieht, die von den Gesprächspartnern niemand kennt – welcher Frau wäre das nicht peinlich, wenn ihr Partner das täte?

Und was soll sie ihren Eltern sagen, wenn sie denen ihren neuen Freund vorstellt?

Als käme sie nicht an einen Mr. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ heran und müßte mit einem Mr. „Meine 24 Regalmeter Manga“ vorlieb nehmen. Einen Typen, dessen Urlaubs-Selfies nicht auf den Seychellen oder auf dem Times Square entstanden sind, nicht einmal am Eiffelturm, sondern in Akihabara und vielleicht noch an den Originalschauplätzen von Your Name.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:41
Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Das liegt allerdings nicht nur an der einen Person, sondern entwickelt sich in der Interaktion mit der Gesellschaft und ist dabei auch themenabhängig.
Wie meinst du das konkret?
Dass es eben an der Gesellschaft liegt, ob ein Interesse an einem Thema so interpretiert wird, ob es ein randständiges Thema ist, bei dem man ein Nerd sein muss, um es verstehen zu wollen, oder ob jedem klar ist (oder scheint), warum man das macht.

Bei Interesse am Fußballspiel wird kaum jemand fragen, was einem das bringt. Es wird angenommen, dass es ums Zuschauen von Spielen geht, Treffen in Fanclubs und dass man "seinen" Verein siegen sehen will, usw. (Selbst wenn es mal nicht stimmen sollte.)

Das gleiche Level an Interesse, aber für etwas, wo der Nutzaspekt nicht so vorstellbar ist, wird eher auf Unverständnis stoßen. Ein Pokémon-Fan (oder -Nerd) muss ja nicht mal so unterschiedlich sein in der Basismotivation, aber da wird dann doch eher vermutet, derjenige sei noch in der Kindheit steckengeblieben und "das ist doch überhaupt kein ernsthaftes Thema" (muss es ja auch nicht sein), und ob man nicht was Besseres zu tun hätte (das fragt man den Fußballfan nicht). Und an der Stelle muss man schon ein sehr geduldiger und sozialkompetenter Nerd sein, wenn man die Vermutungen und Fehlinformationen über sein Thema ausräumen will, und das ist halt nicht jeder (und insbesondere nicht jeder jedem anderen gegenüber). Manche geben es dann auf, ihre Nerdigkeit verteidigen zu wollen und ziehen sich dann halt zurück.


Und von der Gesellschaft außenrum ist es abhängig, weil die gesellschaftliche Haltung zu einem Thema sich räumlich und zeitlich ändert. Ein American Football Interessierter ist in den USA nur ein gewöhnlicher Fan und in Deutschland näher dran, eine Nerd-Rolle zu erfüllen.


Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:41
Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Dann lernen die meisten Personen seine Nichtnerdseite zuerst kennen und das prägt schon mal den Eindruck. Da kann sich dann gar nicht die Vermutung entwickeln, sein Nerdtum wäre steckengebliebene Kindheit oder sonst irgendwelche Motivationen, die die Leute dahinter vermuten könnten.
Damit wollte ich nur sagen, dass es auch Nerds gibt, die in Gesellschaft völlig normal bzw. beliebt sind, weil sie irgendwo gelernt haben mit Menschen umzugehen. Ich will damit nicht sagen, dass das Klischee nicht auch oft bedient wird. Dafür kenne ich dann doch zu viele Beispiele auf die das zutrifft. Es ging mir nur darum klar zu stellen, dass Nerdigkeit und soziale Kompetenz nicht unbedingt ein Widerspruch darstellen, so wie es hier teilweise rüberkommt. Für den einen Herren in der Diskussion wird der Grund vermutlich darin liegen, dass die Menschen seinem Anspruch an Nerdigkeit gar nicht genügen, aber jeder hat da wohl sein eigenes Maß.

Vielleicht nicht direkt ein Widerspruch, aber Nerdigkeit kann zu einer Belastung der Sozialkompetenz werden. Gerade bei Nerdiness in einem vorurteilsbehafteten Gebiet. Und Sozialkompetenz ist auch eine dieser Fähigkeiten, die nachlassen, wenn sie nicht genutzt werden.


Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:41
Reinhard hat geschrieben: 07 Sep 2023 19:39 Etwas beruflich zu machen, heißt nicht notwendigerweise, dass man ein Nerd in dem Gebiet ist.
Wenn man im Bereich Naturwissenschaften promoviert hat und genau in seinem speziellen Bereich auch noch für die NASA arbeitet und dort Forschung betreibt, dann glaube ich schon, dass man diese Person als Nerd auf dem Gebiet bezeichnen kann. :mrgreen:
In dem konkreten Fall wird das schon so sein, aber als allgemeingültig wollte ich es nicht stehen lassen.

Levyn hat geschrieben: 07 Sep 2023 20:41 Mit dem Konfliktpotential gebe ich dir aber recht. Ich frage mich aber gerade, ob ein umfangreiches Wissen über ein viel geläufigeres Themengebiet, wozu auch der normale Bürger etwas beitragen kann, dazu führt, dass man als unsympathischer Nerd gesehen wird. Ich persönlich würde verneinen.

Wenn das Informationsniveau des normalen Bürgers nur geringer ist, ist da kein Konfliktpotential und der Nerd kann/muss halt hin und wieder was erklären. Wenn sich die Informationen widersprechen, wird es schwierig, weil das Gespräch dann regelmäßig anfängt mit "Nein, das ist im Detail leider ganz anders, es ist stattdessen so, dass ..."
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